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15. Mai 2024

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Arezoo Edrisian neue Leiterin

Arezoo Edrisian neue LeiterinKapsch TrafficCom

... für „Engineering“ bei Kapsch TrafficCom.

Arezoo Edrisian (45) ist neue Bereichsleiterin „Engineering“ bei der börsennotierten Kapsch TrafficCom. In der Funktion als Vice President leitet sie den neu geschaffenen Bereich „Engineering“, der weltweit mehr als 400 Mitarbeiterinnen umfasst. Sie berichtet in dieser Funktion direkt an den Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender der Kapsch TrafficCom.

Strategische Neuausrichtung
Im Zuge der strategischen Neuausrichtung der Kapsch TrafficCom wurde der Bereich „Engineering“ neu eingerichtet. Dieser umfasst Forschung und Entwicklung, System-Engineering und Solution Design, sowie Integration- und System-Testing. „Arezoo Edrisian verfügt über langjährige Erfahrung sowohl bei uns im Hause als auch in der Branche“, so Georg Kapsch, CEO Kapsch TrafficCom.
Die 45-jährige gebürtige Iranerin startete ihre Karriere nach ihrem mit Auszeichnung absolvierten Studium der Regelungstechnik/Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien. Ihr weiterer beruflicher Weg führte über die Global Refund Group IT und schließlich im Jahr 2006 zu Kapsch.

Kapsch TrafficCom
Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligent Transportation Systems (ITS) in den Applikationsbereichen Mauteinhebung, städtische Zugangsregelung und Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsüberwachung, Kontrolle von Nutzfahrzeugen, elektronische Fahrzeugregistrierung, Verkehrsmanagement und V2X Kooperative Systeme.
Der Wiener Traditionsbetrieb deckt mit durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette seiner Kunden aus einer Hand ab, von Komponenten über Design und Errichtung von Systemen bis hin zum Betrieb. Referenzen in 44 Ländern auf allen Kontinenten haben Kapsch TrafficCom zu einem weltweit anerkannten Anbieter im Bereich der elektronischen Mauteinhebung gemacht.
Als Teil der Kapsch Group, einem 1892 gegründeten österreichischen Technologiekonzern im Familienbesitz, verfügt Kapsch TrafficCom mit Hauptsitz in Wien/A über Tochtergesellschaften und Repräsentanzen in 33 Ländern, notiert seit 2007 an der Wiener Börse (KTCG) und erwirtschaftete mit mehr als 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Wirtschaftsjahr 2013/14 einen Umsatz von 487 Mio. EUR.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 06.05.2015

Neue Methoden bei Oberflächendarstellung in Computerspielen

Neue Methoden bei Oberflächendarstellung in ComputerspielenTU Wien

Das Aussehen von Objektoberflächen in Computerspielen wirkt oft unnatürlich. Eine neue Methode ahmt die komplizierte Streuung des Lichts im Material nach und ermöglicht dadurch erheblich realistischere Bilder.

Autos überschlagen sich, Geschosse fliegen umher und ein Flugzeug rast quer über den Bildschirm. Dreidimensionale Objekte lassen sich mit heutigen Computern blitzschnell berechnen. Unnatürlich sahen bisher oftmals die Oberflächen verschiedener Materialien aus. Egal ob Haut, Stein oder Wachs, am Computerbild wirkt jedes Objekt als hätte man es aus demselben Material geschnitten.
Das soll sich nun ändern. Die TU Wien, die Universität Saragossa und der Spielehersteller Activision-Blizzard haben nun eine mathematische Methode entwickelt, die Oberflächen realistisch erscheinen lässt. Sie berücksichtigt, dass das Licht in das Material eindringt und dadurch verändert wird.

Das Licht aus der Tiefe
Wenn man etwa Finger gegen die Sonne hält, sehen sie am Rand rot aus, weil das Licht in unsere Haut eindringen kann. Das Aussehen eines Objektes wird stark von der Lichtstreuung in tieferliegenden Bereichen bestimmt. „Man spricht von Sub-Surface-Scattering oder Volumenstreuung“, erklärt Christian Freude.
Gemeinsam mit Károly Zsolnai, Thomas Auzinger und Michael Wimmer vom Institut für Computergraphik und Algorithmen der TU Wien forscht er an der neuen Rendering-Methode. „Genau diese Streuung im Inneren des Materials ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass unterschiedliche Oberflächen für uns so unterschiedlich aussehen. Haut sieht anders aus als Wachs und eine Pflanze wirkt ganz anders als eine Steinoberfläche“, erläutert Freude.
Besonders die Darstellung von Haut stellt sich aus diesem Grund als kompliziert heraus. Man kann heute ein Gesicht am Computer hochauflösend und realistisch darstellen, bis hin zu feinen Poren und winzigen Unebenheiten. Doch so richtig realistisch wirkt Haut deshalb noch lange nicht. Wenn man die Lichtstreuung unter der Oberfläche nicht berücksichtigt, sieht auch ein perfekt gerendertes Gesicht aus wie aus mattem, undurchsichtigem, hautfarbenem Stein gemeißelt.

Die Rechenzeit ist das Problem
„Grundsätzlich kann man natürlich die Streuung des Lichts unter der Oberfläche physikalisch präzise ausrechnen“, sagt Christian Freude. „Doch muss man dafür unzählige Lichtstrahlen simulieren, und es kann Stunden dauern, ein einzelnes Bild zu berechnen.“ Die Forschungsteams untersuchten daher, wie sich einfachere Methoden finden lassen, die einen ähnlichen Effekt in Sekundenbruchteilen erzielen.

So entstand nun die „SSSS-Methode“ (Separable Subsurface Scattering).
Die Grundidee für die neue Methode stammt von Jorge Jimenez von der Firma Activision-Blizzard. Er entwickelte ein ähnliches Verfahren speziell für menschliche Haut. „Wir haben nun die mathematischen Grundlagen geschaffen um beliebige Materialien realistisch darzustellen, zum Beispiel Marmor, Wachs oder Pflanzen“, sagt Michael Wimmer.
Activision-Blizzard verwendet die neue Methode bereits. Das Team geht davon aus, dass die SSSS-Methode in Zukunft auch in vielen anderen Anwendungen zu finden sein wird. Im Journal „Computer Graphics Forum“ wird die neue Methode vorgestellt.

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red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 06.05.2015

IT-Struktur der ÖBB

IT-Struktur der ÖBBpiqs.de/Ilagam

Sicherheit und Zuverlässigkeit als essentielle Vorgaben.

Für die tägliche Arbeit der ÖBB sind moderne IT- und Software-Lösungen ein zentraler Erfolgsfaktor: Die IT muss sich im Unternehmen als Unterstützer und Förderer der Geschäftsstrategie ebenso beweisen wie als Sparmeister und Innovator. Cloud-Computing wird bei der IT-Strategie im gesamten ÖBB-Konzern künftig eine wichtige Rolle spielen (siehe auch Interview:„Cloud-Computing als Ergänzung der bisherigen IT bei den ÖBB“.)

Cloud Computing ist ein Thema, das heute vor allem in großen Unternehmen fast alle Abteilungen betrifft. IT-Lösungen berücksichtigen deshalb nicht nur die Technologieaspekte, sondern auch die End-to-End Geschäftsprozess-Sicht und alle Auswirkungen auf die Organisation.
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 469 Millionen Fahrgäste und 109,3 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Die ÖBB gehörten 2014 mit 96,7 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen rund 40.000 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen.

Gemeinsame IT-Bebauungsplanung
Die IT ist Unterstützer und Förderer der ÖBB-Geschäftsstrategie. Der Fokus liegt auf der unternehmensweiten Nutzung von Lösungen, das wird durch gemeinsame IT-Bebauungsplanung und Priorisierung mit den Fachbereichspartnern sichergestellt. Diese betreffen Endkundenthemen, Kernprozesse, aber auch Innovation. Naturgemäß spielen bei den ÖBB Sicherheit und Zuverlässigkeit eine enorm große Rolle.
ÖBB Konzern-CIO Peter Lenz: „In einer Kategorisierung wurde bestimmt, welche Dienste unter welchen Bedingungen in die Cloud verlagert werden können und welche nicht. Wir wollen die Vorteile der Cloud nutzen, aber sensible Kundendaten und betriebliche Daten des Bahnverkehrs bleiben bei uns.“ Die Cloud-Technologie soll das Leistungsportfolio gezielt ergänzen, um dem Unternehmen IT-Services maßgeschneidert anzubieten.

IT-Strategie, Cloud-Services und Sicherheit
Die Ziele der IT-Strategie werden durch konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen erreicht, durch die Transparenz der IT-Landschaft, die Architekturgovernance mit gemeinsamen Richtlinien, Standardisierungen, Normierungen und Konsolidierungen von redundanten IT-Services, aber auch durch die Förderung von internem Know-how, Offenheit für Innovation und einem „gesunden“ Mix aus interner und externer IT-Leistungserbringung.
Die Zusammenfassung der IT-Aktivitäten begann mit der Gründung der IKT GmbH vor fünf Jahren. Nach mehreren Zwischenschritten sind nun Finanz-, HR- und IT-Services im ÖBB Business Competence Center gebündelt. Sämtliche IT-Operations wurden massiv standardisiert. In der internen operativen IT des ÖBB-Konzerns sind insgesamt knapp 500 Mitarbeiter beschäftigt, die sich mit Projekt- und Programmmanagement oder mit der Entwicklung und dem Betrieb von IT-Lösungen beschäftigen.

Datenschutz und Informationssicherheit wesentlich
„Durch intensive Beschäftigung mit der Cloud erstellen wir einen klaren und transparenten Handlungsrahmen, in welcher Form künftig Cloud-Services für die ÖBB genutzt werden können“, so Peter Lenz. Dazu braucht es freilich Mitarbeiter, die sich mit dem Vertragsmanagement, mit SLA (Service Level Agreements), Hybridszenarien und den damit verbundenen Disziplinen auskennen.
„Wesentlich für uns ist Datenschutz und Informationssicherheit, hier müssen sämtliche Anforderungen des Konzerns, auch im Cloud Computing, eingehalten werden“, ergänzt Lenz. Aktuell werden Cloud-Services bei den ÖBB u.a. für eine interne Car Sharing-Plattform genutzt. „Darüber hinaus sind wir derzeit in intensiven Vertragsverhandlungen bezüglich einer Ausbildungsplattform“, so Lenz.

Cloud kein Thema im ÖBB-Kerngeschäft
Aber auch die Nutzung von Office Software sei eine weitere mögliche Ergänzung des Leistungsportfolios. In den Bereichen des ÖBB-Kerngeschäftes, also der Zugsteuerung, der bahnnahen IT und der Signalsteuerung, wird Cloud Computing auch künftig nicht zum Einsatz kommen. Lenz: „Wir wollen die ursächlichen IT-Systeme zum Bahnfahren weiterhin mit internen Ressourcen und internem Know-how abdecken.“
Einen empfindlichen Mangel hinsichtlich Cloud Computing ortet der CIO bei qualifizierten Mitarbeitern. „Es gibt in Österreich sehr wenige Cloud-Experten. Das ist noch eine junge Ausbildungsrichtung, die erst von den Bildungsträgern in die Programme aufgenommen werden muss“, erläutert Lenz. Neben rein technischen Belangen betrifft das auch verwandte Themenbereiche wie Datenschutz und rechtliche Rahmenbedingungen.

(Anmerkung der Redaktion: Recherchen und Bericht entstanden im Rahmen der Initiative Trust in Cloud; www.trustincloud.org)

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Christian Czaak, Economy Ausgabe 999999, 04.05.2015

Wiener Start-Up Robo gewinnt trend@venture

Wiener Start-Up Robo gewinnt trend@venturepiqs.de/OiMax

Kinder bauen und programmieren mit Robo eigene Roboter.

Das Wiener Startup Robo ist Sieger des Start-Up-Wettbewerbs "trend@venture" des Wirtschaftsmagazins Trend, für weitere Finanzierungsschritte soll in Kürze eine Crowdfunding-Kampagne auf kickstarter.com gestartet werden.
Die Idee von Robo hatte Rustem Akishbekov, Mitgründer und nunmehriger CEO, während seiner Studienzeit an der Technischen Universität Wien. Er suchte dabei nach Möglichkeiten und Inspirationen, damit „junge Menschen Erfinder von Zukunftstechnologien werden“.

Lego für Robotik
Robo ist vergleichbar mit Lego aber eben für Robotik. Einzelne Bausteine sind mit Sensoren, Motoren und weiteren elektronischen Komponenten ausgestattet. Kinder sollen damit ihre eigenen Roboter bauen können, die sie in einem intuitiven Programmierinterface programmieren.
Die Innovation Robo erhält unter anderen 8000 Euro Preisgeld, zur Verfügung gestellt von tecnet equity sowie Tickets und eine Pitch-Möglichkeit beim kommenden Pioneers Festival (28. und 29. Mai) in der Wiener Hofburg und zudem einen BMW i3 für eine halbjährige kostenlose Nutzung, gesponsert von Fabasoft.

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red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 04.05.2015

Doppeltes Datenvolumen und höhere Internet-Geschwindigkeit

Doppeltes Datenvolumen und höhere Internet-GeschwindigkeitBilderbox.com

A1 verdoppelt ab sofort Datenvolumen und Internet-Speed aller aktuell anmeldebaren A1 Go!-Smartphone Tarife und das ohne Mehrkosten für A1 Kunden. Auch A1 Go! Business und A1 Go! Network-Kunden sollen von diesen Änderungen profitieren.

Für neue und für treue Kunden
Die Neuerungen gelten aber nicht nur für A1 Erstanmeldungen: Alle Kunden, die bereits einen der aktuellen A1 Go! Tarife (Neuanmeldungen oder Tarifwechsel ab dem 18. November 2013) nutzen, sollen automatisch in den Genuss der Volumens- und Geschwindigkeits-Erhöhungen kommen.
A1 Kunden, die einen nicht mehr anmeldebaren Tarif nutzen, haben die Möglichkeit etwa in allen A1 Shops oder über das A1 Service Team unter 0800 664 100 und die App „Mein A1“ die Konditionen für einen Tarifwechsel zu erfahren.

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red, Economy Ausgabe 999999, 04.05.2015

Cloud-Computing als Ergänzung

Cloud-Computing als ErgänzungMedwed; Grafik: Sharka

... der bisherigen IT bei den ÖBB. ÖBB-Konzern CIO Peter Lenz im Gespräch mit economy.

Das Management und die Governance der IT werden in Österreichs Unternehmen zu einem immer bedeutenderen Faktor für das Erreichen strategischer Ziele. Auch im ÖBB-Konzern werden IT-Ressourcen zunehmend gebündelt, wobei auch Cloud Computing künftig vermehrt zum Einsatz kommen soll und das nicht zuletzt aufgrund der Dimension und Komplexität der Aufgaben als umfassender Mobilitätsdienstleister (siehe auch Bericht: „IT-Struktur der ÖBB: Sicherheit und Zuverlässigkeit als essentielle Vorgaben“.)
Mithilfe ausgesuchter Cloud-Services sollen daher konzernweit Synergiepotenziale identifiziert und besser genutzt, die Komplexität der internen IT-Landschaft reduziert und mehr Flexibilität bei der Skalierung erreicht werden. Zudem liegt im Cloud Computing die Chance, Daten und Anwendungen unter Einhaltung strenger Sicherheitsbestimmungen gezielt, technologisch optimiert und kostengünstig zu beziehen.

Im Gespräch mit economy zeigt Konzern CIO Peter Lenz auf, wie sich der ÖBB-Konzern auf die neuen IKT-Herausforderungen wie Cloud-Technologie vorbereitet und wo die Errungenschaften des digitalen Zeitalters bereits erfolgreich genutzt werden.

Economy: In welcher Form beschäftigen Sie sich mit Cloud Computing?
Was mich interessiert, ist vor allem der strategische Einsatz von Cloud Computing: Inwieweit können wir es nutzen, inwieweit ist es passend. Seit 2014 steht Cloud Computing fix auf der Agenda, weil wir es künftig mehr nutzen wollen.

Welche Bereiche haben Sie dabei im Fokus?
Cloud Computing kann eine Ergänzung des bisherigen Leistungsportfolios der IT sein. Zugleich erkennen wir heute schon, dass gewisse Lösungen künftig nur noch als Cloud Services angeboten werden können. Deshalb bereiten wir uns auf deren Einsatz vor.

Haben Sie dazu für Ihr Unternehmen bereits eine Cloud Strategie entwickelt?
Wir haben eine Kategorisierung entworfen, die klare Einsatzregeln für Cloud Services definiert. Darin wird festgehalten, was wir in der Cloud machen möchten und dürfen und was nicht. Diesen Entwurf einer Cloud-Policy und ihre Anwendbarkeit testen wir gerade an konkreten Einsatzfällen.

Und welche Cloud-Lösungen kommen bei Ihnen bereits zum Einsatz?
Wir nutzen ein Cloud-Service für eine Car-Sharing-Plattform und sind in intensiven Vertragsverhandlungen bezüglich der Nutzung einer Ausbildungsplattform. Auch die Nutzung von Office Software könnte eine weitere Ergänzung des Leistungsportfolios sein.

Wie gehen Sie mit Bedenken um, die gegenüber Cloud Computing geäußert werden?
Misstrauen entsteht durch Mangel an Information und Wissen. Deswegen ist eine intensive Beschäftigung mit der Nutzung von konkreten Cloud-Services so wichtig. Da werden wir auf spannende Details aufmerksam und schaffen Know-how im Unternehmen, welche Expertise es noch braucht und wo der Einsatz von Cloud-Services für die ÖBB künftig sinnvoll ist.

Das heißt, Sie investieren auch in den Know-how-Aufbau bei Ihren Mitarbeitern...
... ja, wir möchten damit Cloud-Brokerage-Kompetenz im Haus aufbauen. Artverwandte Themen wie Informationssicherheit und Datenschutz sind zu berücksichtigen und müssen eingebracht werden. Bei Pilotprojekten steht sicherlich auch ,learning by doing‘ im Vordergrund. Denn anhand konkreter Projekte lernen unsere Mitarbeiter, sich mit den Chancen und Risken zu beschäftigen. Damit wird wiederum das erforderliche Wissen aufgebaut, das wir auch für weitere Projekte einsetzen können.

Sind Ihre Mitarbeiter an diesen neuen Themen interessiert oder eher skeptisch?
Beides. Es gibt einerseits großes Interesse an diesen modernen IT-Services. Es gibt aber auch Bedenken, wenn es um die Zukunft des eigenen Arbeitsplatzes geht.

Und wie gehen Sie mit diesen Bedenken um?
Wir möchten unseren Mitarbeitern neue Beschäftigungsfelder eröffnen, im Sinne von Cloud-Brokerage beispielsweise. Wir wollen hier „inhouse“-Kompetenzen aufbauen. Der Bezug neuer Services soll sowohl intern als auch extern passieren.

Wie stellen Sie sicher, dass auch alle Fachabteilungen wissen, in welcher Form Cloud Computing möglich bzw. untersagt ist?
Als IT-Service Anbieter – und das ist die interne IT– werden wir die Nutzung von Cloud-Services auch in unser Portfolio aufnehmen. Der Fachbereich selbst muss sich nicht notwendigerweise damit beschäftigen, ob ein Cloud-Service hinter einer Lösung steht. Sobald wir die technischen und auch rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt haben, ist das ein Komplett-Service, das wir unseren ÖBB-Kunden anbieten.

Und wie prüfen Sie die ausreichende Qualität eines potentiellen Cloud Services?
Natürlich sind hier Referenzen und Erfahrungen anderer Firmen wesentliche Marktinstrumente, um mit potenziellen Anbietern ins Gespräch zu kommen. Wie bisher werden wir aber auch intensiv unsere Einkaufsabteilung einbinden, um herauszufinden, wie die wirtschaftliche Situation eines Cloud-Anbieters ist.
Dennoch kann man sich nie zu 100 Prozent sicher sein, dass es diesen Cloud-Anbieter ewig gibt. Das heißt, wenn man in ein Cloud-Brokerage geht oder externe Cloud-Dienste nutzt, dann muss man sich im Vorfeld auch damit beschäftigen, wie man wieder heraus kommt.

Für welche IT-Bereiche werden Sie die Cloud nicht einsetzen?
Cloud-Computing wird in der Zugsteuerung, der bahnnahen IT und der Signalisierung sicher nicht zum Einsatz kommen. Denn insbesondere die ursächlichen IT-Systeme zum Bahnfahren wollen wir weiterhin mit internen Ressourcen und internem Know-how abgedeckt wissen.

Peter Lenz
Peter Lenz ist seit Dezember 2011 der Konzern-CIO der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). In dieser Rolle ist er für die strategische IT-Ausrichtung der ÖBB mit den Aktiengesellschaften ÖBB Holding AG, ÖBB Personenverkehr AG, ÖBB Rail Cargo Austria AG und ÖBB Infrastruktur und deren Tochtergesellschaften verantwortlich.

Studium an der Donau-Uni-Krems
Lenz studierte an der Donau-Universität Krems Informations- und Wissensmanagement. Seinen beruflichen Werdegang begann er bei dem weltweit operierenden Automobilzulieferer Magna International in verschiedenen führenden Rollen in Österreich, Europa und Nordamerika, wofür er auch drei Jahre lang in Toronto und New York lebte. Danach war er vier Jahre lang für die OMV als Leiter des CIO Office und IT-Bereichsleiter für Mid & Downstream tätig.

Inhaltliche Schwerpunkte
Seine Schwerpunkte als CIO des ÖBB-Konzerns sind IT-Governance, Harmonisierung und Standardisierung sowie konzernale Zusammenarbeit in heterogenem Organisationsumfeld. Für seine Arbeit bei den ÖBB wurde er mit dem „Confare CIO Award“ als Österreichs CIO des Jahres 2014 ausgezeichnet.

(Anmerkung der Redaktion: Das Interview entstand im Rahmen der Initiative Trust in Cloud; www.trustincloud.org)

Christian Czaak, Economy Ausgabe 999999, 04.05.2015

Wirecard CEE gewinnt Diabetesservice-Plattform mySugr als Kunden

Wirecard CEE gewinnt Diabetesservice-Plattform mySugr als KundenBilderbox.com

Das Diabetes-Service-Unternehmen mySugr bietet Apps und Web-Services an, die den Therapie-Alltag von Diabetikern erleichtern. Eines der neusten davon ist die mySugr Academy - die erste zertifizierte digitale Schulungsplattform.

Eigene Erfahrung entscheidend
Das Angebot für Diabetiker ist aus der eigenen Erfahrung der Gründer entstanden, die Hälfte des Gründerteams lebt selbst mit Diabetes. "Wir kommunizieren direkt und mit offenen Worten", so Ilka Gdanietz von mySugr und selbst Diabetikerin.
Mit der Tagebuch App, die in den USA und der EU als Medizinprodukt zugelassen ist, können alle wichtigen Daten aus dem Diabetes-Alltag schnell, einfach und vor allem spielerisch dokumentiert werden. Die Angebote sind mobile im App-Store sowie über klassisches E-Commerce im Web auf 4 Kontinenten und 9 Sprachen verfügbar.

Vielfalt und Verlässlichkeit
Eine durchgängige und einfache Nutzung beim Bestellprozess sowie interaktive Designs sind daher unverzichtbar. Für dieses breite Angebot brauchte es in Folge auch im Bereich Payment einen verlässlichen und erfahrenen Partner mit einem vielfältigen Anbot von Bezahlmöglichkeiten und entsprechend international vernetzt.
Unter Einbindung all dieser Parameter wurde schließlich Wirecard CEE als neuer Payment Service Provider ausgewählt. "Persönliche Betreuung, schnelle Erreichbarkeit und die Suche nach gemeinsamen Lösungen bei der Zusammenarbeit mit unseren Partnern sind sehr wichtig und mehr als nur Schlagworte", so Bernd Guttmann, CFO von mySugr.

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red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 04.05.2015

Ars Electronica und CERN

Ars Electronica und CERNAEC/cern

... vergeben Aufenthalt am CERN und am AEC-Futurelab.

Unterstützt vom European Digital Art and Science Network starten CERN und die Ars Electronica einen weltweiten Open Call: Von 30. April bis 23. Juni 2015 können sich Künstler um den Collide@CERN Ars Electronica Award und damit um eine achtwöchige Residency am CERN und einen daran anschließenden Aufenthalt am Linzer Ars Electronica Futurelab bewerben.
Im Juli entscheidet dann eine Jury aus VertreterInnen von CERN und Ars Electronica, welche Künstler zum weltgrößten Teilchenbeschleuniger reisen wird. Offiziell vorgestellt werden die Gewinner im Rahmen des Ars Electronica Festival von 3. bis 7. September in Linz.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 04.05.2015

Von der akademischen Idee zum Dienst am Menschen

Von der akademischen Idee zum Dienst am MenschenBilderbox.com

Das im Bereich der Grundlagenforschung tätige Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und die Apeiron Biologics AG stehen beispielhaft für die durchgehende Wertschöpfungskette vom Start einer akademischen, universitären Idee bis zum angewandten, praktischen Einsatz und sie können beispielhaft für die standortpolitische Wertschöpfung öffentlich geförderter Forschungsprojekte stehen.

Anlässlich des Starts einer wichtigen klinischen Studie eines Apeiron-Projekts in den USA, betonte Hans Loibner, CEO von Apeiron Biologics, dass „dieses Projekt auf den wegweisenden Forschungsergebnissen von Josef Penninger basiert“ und „damit wiederum eine akademische Idee bis an den Start einer klinischen Entwicklung gebracht werden konnte.“ (economy berichtete).

Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)
Gemeinsam mit dem Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzentechnologie (GMI) ist das IMBA ein Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und zusammen mit den Max. F. Perutz Laboratories (MFPL) und Unternehmen wie etwa Boehringer Ingelheim sowie einer Fachhochschule bilden sie das Vienna Biocenter (VBC).
Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten am IMBA sind biologische Themen im Bereich Zellteilung, Zellbewegungen oder Epi-Genetik und dies in Verbindung mit angewandten Feldern wie Krebs, Stammzellen, Osteoporose oder Infektionserkrankungen. Josef Penninger ist Gründer und wissenschaftlicher Leiter, der Stammzellen-Biologe Jürgen Knoblich ist Vizedirektor.
Neben einer Reihe wissenschaftlicher Service-Einrichtungen etwa im Bereich Bioinformatik, werden am Standort auch umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten. Unter anderen wurde über Initiative des IMBA und dem Verein Open Science (Lebenswissenschaften im Dialog; ehemals Dialog Gentechnik) das Vienna Open Lab gegründet, wo interessierte Jugendliche selbständig in professionellen Forschungslabors experimentieren können.

Apeiron Biologics AG
Apeiron Biologics ist ein überwiegend privat finanziertes Unternehmen mit Sitz in Wien. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung von Krebstherapien und hat hierfür auch öffentliche Fördergelder erhalten. Schwerpunkt sind dabei immunologische Krebstherapien, wo über die Stimulation eigner Immunzellen und Antikörper Abwehr und Behandlungsmechanismen gegen Krebserkrankungen erreicht werden sollen.
Josef Penninger ist Gründer von Apeiron Biologics und aktuell Mitglied des Aufsichtsrates. Beteiligt sind etwa auch der ehemalige Wirtschaftsminister Martin Bartenstein über seine Pharmafirma Gerot-Lannach, Manfred Reichl, ehemals Chef des Beratungsunternehmens Roland Berger Österreich und die weltweite Nummer zwei auf dem Pharmamarkt GlaxoSmithKline (GSK).
Anfang März wurde der Start einer klinischen Phase-I-Studie am amerikanischen Wake Forest Baptist Medical Center bekannt gegeben. „Apeiron Biologics versteht es spektakuläre Grundlagenwissenschaft in Richtung einer praxisnahen Anwendung zu übersetzen“, so Hans Loibner, CEO von Apeiron Biologics, in einer damaligen Aussendung (economy berichtete).
Das am weitesten fortgeschrittene Projekt von Apeiron Biologics namens APN311 ist ein Antikörper zur Behandlung des Neuroblastoms, einer schweren pädiatrischen Krebserkrankung. Zusammen mit der internationalen Studiengruppe SIOPEN sind damit bereits mehr als 700 Patienten in klinischen Studien behandelt worden. Laut einer Aussendung von Apeiron Biologics steht das Projekt kurz vor der Einreichung zur Marktzulassung in der EU und in den USA.

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red/stem/czaak, Economy Ausgabe 999999, 30.04.2015

Josef Penninger wird Österreich verlassen

Josef Penninger wird Österreich verlassenOeAW_Imba

Diese Aussage ist eine hypothetische Annahme nach Recherchen und Interpretationen der Aktivitäten der handelnden Personen unter Einbindung der Akademie der Wissenschaften.

Ein Kommentar von Christian Czaak. Das Thema Wissenschaft und Bildung ist entscheidend für einen Standort und seine Volkswirtschaft, die besten Köpfe ziehen weitere kluge Köpfe nach, die Jagd nach Forschern von Weltrang überholt das Head-Hunting nach prominenten Wirtschafts-Managern oder zieht zumindest gleich.
Neben Rahmenbedingungen wie etwa Lebensqualität oder gut ausgebildete Studenten, zählt in der zeitgemäßen Forschung primär das Geld. Nur eine ausreichende und zudem über viele Jahre gesicherte finanzielle Ausstattung kann eine volkswirtschaftliche und standortpolitische Wertschöpfung mit Patentanmeldungen, universitären SpinOffs sowie Start-Ups und neue Arbeitsplätze möglich machen.

Ein österreicherischer Forscher von Weltrang
Josef Penninger, 1964 in Gurten im oberösterreichischen Innviertel geboren ist ein Wissenschafter und Forscher von Weltrang. Würde man alle seine Ausbildungsstationen und alle seine Auszeichnungen anführen, dann wären sechs A4-Seiten beschrieben.
Penninger studierte an der Uni Innsbruck Medizin und parallel Kunstgeschichte (sic!) und Spanisch. In seiner Doktorarbeit am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie an der Med-Uni Innsbruck beschäftigte er sich dann mit der Immunologie. Die Promotion zum Dr. med. erfolgte 1990, sein Doktorvater war der Pathologe und spätere Präsident des Wissenschaftsfonds (FWF), Georg Wick.
Sofort nach seiner Promotion ging Penninger als „Post-Doc“ nach Kanada an das Ontario Cancer Institute, bis 1994, danach war er bis 2003 „Principal Investigator“ beim US-Gentechnikkonzern Amgen und arbeitete als solcher am Department of Immunolgy and Medical Biophysics der Uni Toronto/Kanada.

Der Ruf aus Österreich
2003 folgte dann der Ruf der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zum Aufbau des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. Dazwischen und danach folgten zahlreiche Professuren und wissenschaftliche Tätigkeiten u.a. weiter in Toronto sowie in Beijing/China oder auch in Paris/Frankreich.
Aus über 40 (!) nationalen und internationalen Auszeichnungen erhielt er u.a. 1994 vom amerikanischen Präsidenten die „National Medal of Technology“, 1998 die kanadische Auszeichnung als einer der „Top 10 „Hottest“ Scientist in the world“ und 2003 war er „Austrian Scientist of the Year“.
Vom World Economic Forum wurde er 2005 als „Young Global Leader“ ausgezeichnet, 2007 wurde er als jüngstes Voll-Mitglied in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und 2014 erhielt Penninger schließlich mit dem „Wittgenstein-Preis“ Österreichs höchste, mit 1,5 Mio. Euro dotierte wissenschaftliche Auszeichnung.

Die Champions League spielt in Deutschland
Penningers akademischer und beruflicher Werdegang und auch seine Auszeichnungen zeigen seine internationale Orientierung und zudem seine Orientierung an der Weltspitze. In einem Bericht im Standard zum möglichen Wechsel nach Berlin sprach Penninger vom „Mitspielen in der Champions-League“.
Sein Arbeitgeber, die Akademie der Wissenschaften will als Reaktion auf die anscheinend erst den Medien entnommene Situation nun einmal „die Abwehrverhandlungen konkretisieren sobald Josef Penninger sein offizielles Anbot aus Berlin vorlegt.“
Das ist kein pro-aktives Verhalten und zeigt zudem eine gewisse Entfernung oder zumindest keine aufrechte Kommunikation. Bei beiden Seiten. Im Gespräch mit economy antwortet Penninger auf die Frage nach einer etwaigen Nachfolgeregelung am IMBA, dass „die Akademie die neue Leitung international ausschreiben müsste“. Ob die Akademie sein Berliner Angebot noch sehen wird, ist daher mehr als fraglich.
Josef Penninger will in der Champions Leaegue spielen und die spielt bekanntermaßen in Deutschland. Zumindest noch, Penninger könnte auch der Pep Guardiola der Österreichischen Forschung sein. Dazu braucht es aber auch politische Rahmenbedingungen mit einem finanziell ausreichend und nachhaltig dotierten Bekenntnis zum Bildungs- und Forschungsstandort Österreich.

Christian Czaak, Economy Ausgabe 999999, 30.04.2015

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