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08. Mai 2024

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Die Zukunft der Frauen

Die Zukunft der Frauen© piqs.de/chinese

Die Absolventinnen des zehnten Durchgangs von Zukunft.Frauen wurden ausgezeichnet.

Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden kürzlich die 20 Absolventinnen des zehnten Durchgangs des Führungskräfte-Programms Zukunft.Frauen ausgezeichnet. Bereits 220 Frauen haben das Programm absolviert. Im Herbst startet der elfte Durchgang des Frauenförderungsprogramms des Wirtschaftsministeriums, der WKO und der Industriellenvereinigung. Aufgrund der großen Nachfrage sind schon zwei weitere Durchgänge für 2017 in Planung.
Das Programm wird durch eine öffentlich zugängliche Aufsichtsrätinnen-Datenbank ergänzt, in der rund 460 Frauen registriert sind. Die Suche nach Kandidatinnen für Aufsichtsratsfunktionen wird so wesentlich erleichtert. Neben Zukunft.Frauen und der Aufsichtsrätinnen-Datenbank trägt auch die freiwillige Selbstverpflichtung des Bundes für eine Frauenquote in Aufsichtsgremien von staatsnahen Unternehmen zur Stärkung von Frauen in Führungspositionen bei.

Gelungene Kombination
„Mit unserem Programm bereiten wir qualifizierte Frauen gezielt für zukünftige Management- und Aufsichtsratspositionen vor. Das Erfolgsgeheimnis ist eine gelungene Kombination aus praxisrelevantem Lernen, Vermittlung von spezifischem Fachwissen und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch“, sagt Michael Losch, Leiter der Sektion Wirtschaftspolitik im BMWFW.
„Eine stärkere Repräsentanz von Frauen in Managementpositionen wirkt sich nachweislich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg und auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens aus“, ergänzt Christian Friesl, Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft in der Industriellenvereinigung.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.08.2016

Freunde statt Drogen

Freunde statt Drogen© piqs.de/nep

Drogensucht zerstört Beziehungen, heißt es. Tatsächlich kann es genau umgekehrt kommen.

Drogen und soziale Interaktion – das ist in vieler Hinsicht ein Gegensatzpaar. Das Gehirn reagiert auf Drogenkonsum aber ganz ähnlich wie auf soziale Kontakte: Es werden beinahe die gleichen Hirnareale im Bereich des Belohnungssystems aktiviert.
Tierexperimente an der Medizinischen Universität Innsbruck belegen sogar, dass der Effekt von sozialer Begegnung so stark sein kann, dass das Suchtgedächtnis gelöscht wird. Denn vor die Wahl gestellt, bevorzugten von Kokain abhängige Tiere zunehmend Freunde statt Drogen.
„Wir wollen den Effekt von sozialer Interaktion auf molekularer Ebene untersuchen, um drogenabhängige Menschen über den Weg der positiven sozialen Erfahrung weg von der Sucht zu führen und diese Erkenntnisse auch in der Suchtprävention einsetzen zu können“, erklärt die Neurobiologin Rana El Rawas.

Stress reduziert
El Rawas verfolgt in dem FWF-Projekt einen neuen Ansatz, der den Fokus weg von den Gemeinsamkeiten hin zu den Unterschieden von natürlicher Belohnung wie „Treffen mit einem Freund“ und Belohnung durch Drogen legt. Denn die These der jungen Wissenschafterin lautet, dass die beiden Belohnungssysteme durch verschiedene neuronale Netzwerke vermittelt werden. Außerdem wird untersucht, ob die belohnenden Effekte von sozialer Interaktion ebenso lange anhalten wie die von Drogenkonsum.
In einem weiteren laufenden FWF-Projekt konnte El Rawas zeigen, dass soziale Interaktion zu weniger Stress führt: „Durch Spielen mit einem anderen Tier wird die Menge des Proteins p38, das bei Drogenkonsum, aber auch bei Stress oder Angst erhöht ist, reduziert.“ Nun will er die Rolle von p38 weiter untersuchen. „Dieses Wissen könnte neben der Entwicklung von effektiven Ansätzen in der Verhaltenstherapie auch neue Wege in der Entwicklung von Medikamenten gegen Sucht und andere psychische Erkrankungen eröffnen“, erklärt El Rawas.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 22.08.2016

Glatter Durchschuss

Glatter Durchschuss© TU Wien

In Wien wurde eine neue Technik entwickelt, in das Innere von Atomen zu blicken.

Mit einem Elektronenmikroskop macht man nicht einfach mal ein Foto. Um die Möglichkeiten der Elektronenmikroskopie voll auszuloten, sind komplizierte physikalische Berechnungen nötig. Ein internationales Forschungsteam an der TU Wien analysierte nun die Möglichkeiten der Mikroskopietechnik EFTEM. Dabei konnte man zeigen, dass die Elektronenmikroskopie sogar auf subatomare Größenordnung vordringen kann. Die Studie wurde nun im Fachjournal „Physical Review Letters“ veröffentlicht.
Ein Elektron hat keinen zu einem bestimmten Zeitpunkt fest definierbaren Aufenthaltsort im Atom, es ist gewissermaßen über einen bestimmten Bereich in der Nähe des Atomkerns verschmiert. Diesen Bereich, in dem sich das Elektron aufhält, nennt man Orbital. Die Form dieser Orbitale lässt sich schon lange gut berechnen – direkt abbilden konnte man sie bisher allerdings noch nicht.

Charakteristische Energie
Das Prinzip der energiegefliterten Transmissionienelektronenspektroskopie (EFTEM) ist schon seit längerem bekannt. Es kann ganz gezielt bestimmte Atomsorten sichtbar machen und andere ausblenden, daher wird es oft verwendet, um die chemische Zusammensetzung von Proben zu analysieren. „Die Elektronen, die durch die Probe hindurchgeschossen werden, können die Atome der Probe anregen“, erklärt Stefan Löffler von der Universitären Service-Einrichtung für Transmissions-Elektronenmikroskopie der TU Wien. „Dabei geben sie eine für bestimmte Elektronen-Orbitale der Probe charakteristische Energie ab.“
Neben der TU Wien waren auch die Humboldt-Universität in Berlin und die Universität Ulm an der Studie beteiligt. In Ulm wird derzeit ein neues, leistungsfähiges Transmissionselektronenmikroskop entwickelt, an dem man die neuen Ideen demnächst umsetzen wird. Erste Ergebnisse übertreffen bereits die Erwartungen.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 22.08.2016

Internationaler Großauftrag für Wirecard CEE

Internationaler Großauftrag für Wirecard CEE© piqs.de/blendekiel

Das größte tschechische Telekomunternehmen O2 vergibt Auftrag für neue Zahlungslösung an den internationalen Zahlungsdienstleister Wirecard CEE. Die technische Integration sowie die gesamte Zahlungsabwicklung ist dabei ebenso inkludiert wie neue mobile Point-of-Sale Lösungen.

Zielsetzung ist eine einheitliche Lösung für Handel und branchenübergreifende Unternehmen die zudem alle gesetzlichen Auflagen zum Thema Registrierkasse beinhaltet. Im Zuge der neuen Kooperation bietet O2 seinen Handelspartnern vor Ort das Produkt eKasa an, ein online- und Tablet-basiertes Registrierkassensystem mit der Option zur Kreditkartenzahlung. Damit kann jeder Händler den neuen staatlichen Auflagen gerecht werden und gleichzeitig von zusätzlichen Kundenservices und Mehrwerten profitieren.

Mobile Registrierkasse für alle Branchen
Wirecard übernimmt zudem das Acquiring und wird somit jegliche Zahlungstransaktionen abwickeln. Darüber hinaus agieren die Payment-Spezialisten als technischer Dienstleister, da O2 auch Wirecards mPOS Software nutzt und so seinen Kunden das Produkt eKasa zur Verfügung stellen kann.
Diese Lösung beinhaltet ein mobiles Kartenlesegerät mit dem Händler eine sichere Zahlungstransaktion via Chip und PIN entgegennehmen können. Diese praktische Alternative zu einem fest installierten Kassensystem ist für Händler, Unternehmer und Selbständige aus allen Branchen geeignet, die von den neuen staatlichen Regelungen betroffen sind.
Im heurigen Jahr wurde auch in Tschechien ein neues Gesetz für Registrierkassen erlassen. Dieses fordert von Händlern, ihre Transaktionen online abzuschließen. Zahlungsdetails werden dann an die nationale Steuerbehörde weitergeleitet, wo sie entsprechend geprüft werden.

Erfahrene Partner
„Es freut uns, gemeinsam mit Wirecard an diesem Projekt zu arbeiten, um so maßgebliche Vorteile für Händler zu schaffen. Für uns ist Wirecard ein zuverlässiger Partner, der sich schnell an Neuerungen anpasst”, so O2-Direktor Lubos Lukasik anlässlich der Präsentation.
„Mit O2 an diesem Projekt mit derart großen Stückzahlen zu arbeiten, freut uns natürlich auch sehr“, ergänzt Roland Toch, Managing Director von Wirecard CEE. „Die neue gemeinsame Kooperation mit Dienstleistungen beider Anbieter ermöglicht Händlern von leistungsstarken Funktionen zu profitieren und etwa auf einfache Art ein Tablet in eine neue Kasseneinrichtung umzuwandeln“, erläutert Toch. „So wird der Zahlungsprozess optimiert, bei gleichzeitiger Kostenreduzierung.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.08.2016

Der Blick ins Ungewisse

Der Blick ins Ungewisse©piqs.de/gollygforce

Das Land Niederösterreich wagt bei den Alpbacher Technologiegesprächen den „Blick ins Ungewisse“.

Unter dem Generalthema "Neue Aufklärung" stehen die diesjährigen Alpbacher Technologiegespräche vom 25. bis 27. August im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach in Tirol. Veranstalter des auch heuer wieder hochkarätig international besetzten Expertenforums sind das Austrian Institute of Technology (AIT) und der Radiosender Ö1 des ORF.

Eigener Arbeitskreis
Zum mittlerweile bereits 14. Mal organisieren und finanzieren das Land Niederösterreich und seine Regionalisierungsagentur ecoplus einen eigenen Arbeitskreis. Dieser stellt sich heuer dem Thema "Der Blick ins Ungewisse und die Verschiebung des Horizonts". Inhaltlich geht es etwa um die Fragen, welche Technologien unser Leben maßgeblich verändern werden und wie Entdeckungen entstehen, die zu einem radikalen Umdenken führen.

Wirtschaftspolitik, Forschung und Industrie
Teilnehmer an dem Arbeitskreis sind u.a. Niederösterreichs Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, Gerhard Drexler, Forschungsleiter beim Papiererzeuger Mondi, die Experimental-Physikerin Pauline Gagnon vom Kernforschungszentrum CERN, Eugen B. Hug, medizinischer Geschäftsführer am Ionentherapiezentrum MedAustron in Wiener Neustadt, Rudolf Krska, Leiter des BOKU-Analytikzentrums Tulln sowie Claus Zeppelzauer, Geschäftsfeldleiter Technopole der niederösterreichischen ecoplus.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.08.2016

Neues Mautsystem für ASFINAG

Neues Mautsystem für ASFINAG© piqs.de/angie525a

Der österreichische Strassenerhalter ASFINAG beauftragt T-Systems mit dem Aufbau eines zentralen Mautsystems.

Nach einer Ausschreibung erhielt der IT-Dienstleister T-Systems den Zuschlag ein neues Zentralsystem für die Bereiche Maut und Mautverrechnung aufzubauen. Beim „GO-Maut 2.0“ genannten System werden zukunftsweisende Virtualisierungs- und Automatisierungstechnologien eingesetzt, die Sicherheit und Qualität erhöhen und Kosten senken sollen.
„Dieser Auftrag unterstreicht sowohl das kontinuierliche Wachstum von T-Systems Austria, als auch das nachhaltige Qualitätsversprechen an unsere Kunden“, so Franz Grohs, Vorsitzender der Geschäftsführung T-Systems Österreich.

Verantwortung für bestehende SAP- und Oracle-Software
Ab Anfang 2018 ist T-Systems dafür zuständig, die Mautdaten auf SAP-Basis aufzubereiten und auszuwerten. Der Auftrag umfasst den Betrieb der IT-Systeme für die Mautverrechnung, der rund 230 Vertriebsstellen im In- und Ausland sowie der 48 mobilen Kontroll-Einheiten (MKE-Systeme).
T-Systems betreibt ab 2018 die Hardware im eigenen Rechenzentrum im T-Center in Wien und verantwortet die bestehende SAP und Oracle-Software. Ein eigenes AMM-Team (Application Management and Modernisation) wird bestehende Applikationen anpassen, weiterentwickeln und modernisieren. T-Systems kann dabei auf Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb des Mautsystems in Deutschland und in Belgien zurückgreifen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.08.2016

Frisch und tiefgekühlt

Frisch und tiefgekühlt© piqs.de/umberto salvagnin

Auf den niederösterreichischen Anbauflächen legen Hülsenfrüchte wie Soja und Ackerbohne zu.

Die Vereinten Nationen haben 2016 zum Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte ausgerufen, um sie als Teil der Ernährungssicherheit ins Rampenlicht zu rücken. In Niederösterreich erfolgt der Anbau von Hülsenfrüchten vorwiegend im Marchfeld im Weinviertel, im Bezirk Bruck an der Leitha und im Mostviertel zwischen St. Pölten und Amstetten.
Die Anbauflächen umfassen beim Frischgemüse 300 Hektar Bohnen, 2.000 ha Grünerbsen, 190 ha Grünsoja und 900 ha Linsen. Der Anbau dieser Hülsenfrüchte konzentriert sich auf das Marchfeld und das südliche Weinviertel. Sie werden hauptsächlich als Tiefkühlgemüse verwendet.

Trend zu Bio
Bei den Ackerkulturen hat sich die Soja-Anbaufläche in Niederösterreich in den letzten fünf Jahren mit jetzt 13.300 ha verdoppelt und die Anbaufläche der Ackerbohne seit 2010 vervierfacht, während die Kultivierung der Körnererbse, die fast ausschließlich als Futtermittel dient, in den letzten fünf Jahren um ein Drittel zurückgegangen ist.
Biovermarkter, wie Herbert Zimmermann aus Kreuzstetten, sehen eine gute Bedarfslage bei Speisesoja und Futtersoja. Generell sei bei Hülsenfrüchten ein Trend zu einheimischen Bioprodukten erkennbar. Seit zwei Jahren baut Zimmermann drei verschiedene Arten von Linsen sowie Kichererbsen an, die er teils selbst vermarktet und teils an Händler abgibt. „Hülsenfrüchte sind für uns Bio-Betriebe auch eine gute Ergänzung in der Fruchtfolge,“ erklärt Zimmermann.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.08.2016

Hoch hinaus

Hoch hinaus© piqs.de/seggel

Mit der Reparatur löchriger Heißluftballone hat eine Mödlinger Unternehmerin ein Marktlücke entdeckt.

Wie Autos müssen auch Heißluftballone zum „Pickerl“ zur Überprüfung ihrer Verkehrstüchtigkeit. Das ist mit ein Grund, warum in Österreich die Ballonfahrt sehr sicher ist. Die Einpersonenunternehmerin Astrid Lohynski-Tokstein ist auf Reparaturen und Überprüfungen der Luftfahrzeuge spezialisiert. Als zweites Standbein näht und repariert sie in ihrem Unternehmen „Das Nähwerk“ auch Markisen, Zelte und Sonnensegel.
„Eigentlich komme ich aus der Damenschneiderei, und habe dann 1990 den Heißluftschein gemacht. Da hat sich gezeigt, dass es Bedarf an professionellen Reparaturen gibt“, sagt Lohynski-Tokstein. Wenn bei der Landung eine Windböe in die Ballonhülle fährt, bleibt der nicht selten an einem Baum oder einem Verkehrsschild hängen, sodass die Hülle zerreißt. Kleinere Risse werden während der Saison repariert, größere Instandsetzungen oder die Restaurierung von älteren Ballonen erledigt die Mödlingerin wegen des großen Aufwands im Winter.

Werbung
Viele Ballonfahrer fahren mit Ballonhüllen von Werbekunden, was eine preisliche Alternative zu einem Komplettsystem ab 70.000 Euro ist. Einzelne Ballonhüllen sind ab 20.000 Euro zu bekommen. Bei größeren Instandsetzungen werden daher oft auch vorhandene Logos unsichtbar gemacht oder gegen neue getauscht.
Beim Thema Freizeit und Outdoor ist der Expertin nichts zu grob und zu schwer zum Verarbeiten. So wiegen Stoffe für Markisen und Sonnensegel sowie Zelte 200 bis 300 Gramm pro Quadratmeter. Derzeit sind Taschen aus alten Lkw-Planen sehr gefragt, ein Material, das 430 bis 660 Gramm pro Quadratmeter schwer ist.
Für 2016 peilt Lohynski-Tokstein mit „Das Nähwerk“ und fünf Nähmaschinen einen Umsatz von 48.000 Euro an.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 17.08.2016

Kein Alarmsignal

Kein Alarmsignal© Bilderbox.com

In den ersten sechs Monaten 2016 gingen um 4,7 Prozent mehr Unternehmen in Insolvenz als im Vergleichszeitraum 2015. Auffallend zugenommen hat die Zahl der abgewiesenen Verfahren.

Die Talsohle der rückläufigen Insolvenzentwicklung wurde letztes Jahr durchschritten – nun ist wieder mit steigenden Zahlen zu rechnen. Insofern sieht man beim KSV1870 im aktuell 5-prozentigen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen kein Alarmsignal. Außerdem ließe sich die Verdopplung der Insolvenzverbindlichkeiten im Wesentlichen auf drei Fälle zurückführen und ist somit kein Massenphänomen. „Aber es bleibt der Befund, dass die Fälle nicht nur mehr, sondern tendenziell auch wieder größer geworden sind“, analysiert Hans-Georg Kantner, KSV1870 Leiter Insolvenz.
Der Grund für die hohen Schulden kann unschwer in den ersten drei Fällen auf der Liste der Großinsolvenzen verortet werden: zwei der Unternehmen sind reine Holdinggesellschaften (Activ Solar und Slav) und den Brüdern Kliujev zuzurechnen. Der Fall CBA (vormals Concord Card Casino) ist im Wesentlichen durch steuerliche Forderungen von deutlich über 300 Millionen Euro bestimmt, hier gibt es Unstimmigkeiten bei der Auslegung des österreichischen Glückspielgesetzes.

Alle Insolvenzen eröffnen
Die Zahl der Abweisungen mangels Vermögens erachtet der KSV als nicht besorgniserregend. Möchte man jedoch diese Abweisungen vollkommen abschaffen, wären mehr Verfahren und damit eine zusätzliche Belastung der Gerichte die Folge. Allerdings kämen natürliche Personen sofort in Insolvenzverfahren, wodurch ihnen auch sofort die Weichen zu einer Restschuldbefreiung geöffnet würden. Juristische Personen würden rasch und sauber liquidiert werden, was für die Hygiene der Wirtschaft unseres Landes von Vorteil wäre.
Der KSV1870 befürwortet, alle Insolvenzen zu eröffnen. Eine Langzeitstudie habe ergeben, dass die Eröffnung ausnahmslos aller Verfahren, auch solcher, bei denen kein ausreichendes Vermögen angenommen wird, zu achtbaren Ergebnissen bei der Gläubigerbefriedigung führen würde. Otto Zotter, Leiter KSV1870 Linz, rechnet für die Gläubiger und die Volkswirtschaft einen Nutzen von brutto 80 Millionen Euro pro Jahr heraus. Außerdem gehen die Kreditschützer davon aus, dass so – vor allem im kleingewerblichen Bereich – nicht wenige Unternehmen saniert werden könnten.

Ausblick 2016
Die Prognose eines mäßigen Anstiegs der Insolvenzen wird sich auch im zweiten Halbjahr 2016 fortsetzen. Insgesamt werden die Insolvenzzahlen mäßig über dem Wert des Jahres 2015 zu liegen kommen und auch das relative Absinken der Nicht-Eröffnungen mangels Vermögens („Abweisungen“) wird auch im zweiten Halbjahr 2016 zu beobachten sein.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.08.2016

SmartPhones und Tablets als Registrierkasse

SmartPhones und Tablets als Registrierkasse© Bilderbox.com

Unternehmen müssen im Zuge der neuen Registrierkassenpflicht nicht zwingend Registrierkassen anschaffen. Es gibt innovativere Lösungen.

Die auf elektronische Zahlungsmittel spezialisierte Wirecard CEE hat ihre mobile Point-of-Sale (mPOS) Lösung an die österreichische Registrierkassenpflicht angepasst. Ein Smartphone oder ein Tablet wird mit dem mobilen Kartenlesegerät von Wirecard nun auch zur mobilen Registrierkasse. Das System erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen, die Bundesabgabenordnung wie auch die Kassenrichtlinie.

Modernisierung vom fixen Kassenterminal
Händler können mit der accept by Wirecard genannten App Zahlungen mit Karte oder bar abwickeln und dem Kunden auch einen Beleg aushändigen, ausgedruckt oder per 
E-Mail. Die neue Alternative zu stationären Kassenterminals eignet sich für alle Branchen die von der neuen Verordnung betroffen sind. Der österreichische Staat übernimmt zudem den Anschaffungspreis der Karten-Lesegeräte.
„Mit Inkrafttreten der neuen Regelung werden voraussichtlich rund 60 Prozent aller heimischen Betriebe ihre Registrierkassen tauschen müssen, primär gilt das für Gastronomie, Handel und Dienstleistungen. Mit unserer mPOS-Technologie schaffen wir für jeden Unternehmer die Basis, Zahlungen schnell, sicher und gesetzeskonform abzuwickeln“, erläutert Roland Toch, Managing Director Wirecard CEE.

NFC als Ergänzung
Via Bluetooth verbindet sich der Chip & PIN Reader von Wirecard mit dem Smartphone oder Tablet des Händlers. NFC-Lesegeräte (Near-Field-Communications) zur Akzeptanz kontaktloser Zahlungen folgen in Kürze. Die Kartenlesegeräte akzeptieren aktuell Kreditkarten etwa von MasterCard und Visa sowie in- und ausländische Maestro- oder V PAY-Debitkarten.
Funktionen wie tagesaktuelle Transaktionsübersicht, persönliche Kontoverwaltung, lokale Steuersätze stehen dem Händler ebenso zur Verfügung wie die Möglichkeit für Zahlungsstornos oder Erstattungen. Ein Mindestumsatz ist nicht nötig. In Österreich besteht seit 1.1.2016 die gesetzliche Verpflichtung zur Verwendung digitaler Registrierkassen- und Archivierungssystemen ab einem Jahresumsatz von 15.000,- und Barumsätzen über 7.500,- .

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ECONOMY NATIVE AD, Economy Ausgabe Webartikel, 15.08.2016

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