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03. Juli 2024

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Forschungsland am Wendepunkt

Forschungsland am Wendepunkt

Dass Veränderung, einer der größten Angst-faktoren, zeitlebens die einzige Konstante sein soll, scheint tatsächlich ungemütlich. Forscher, die auch nur Menschen sind, sehen das nicht viel anders. Daher beschäftigen sich die ängstlichen unter ihnen mit poten-ziell schlaueren Kollegen, die Neues vom Zaun brechen könnten, nur auf Anfrage. Die Ignoranz verspricht zwar vorerst Stabilität, führt allerdings direkt in die Mittelmäßig-keit. Wer sich hingegen ins Abenteuer stür-zen, nach jungen Köpfen mit frischen Ideen Ausschau halten und diese fördern will, verlässt nicht selten das Land, weil dies anderswo Teil des Systems und nicht die Ausnahme ist. Dabei steht längst fest, dass das anregendste Forschungsklima ein positiv-kompetitives, interdisziplinäres Umfeld verlangt, das Freiheit auf Zeit bietet – Evaluierungen und der eigene Ehrgeiz als Regulativ. Gleichzeitig arbeitet man im Inland an einem Kurswechsel. Bis zum Ende des Jahr-zehnts soll sich Österreich an die europäische Forschungs-spitze fi nanziert haben – zumindest vom Forschungsanteil des Bruttoinlandsprodukts aus betrachtet. Dort angekommen, gibt es kein Abpausen von anderen Ländern mehr. Bis dahin bleibt jedoch eine Gnadenfrist, um Grundlegendes zu ändern. Etwa größere Institute mit fl acheren Hierarchien, internatio-nal kompatiblen Karriereplänen und verstärkt personenbezo-genen Förderungen zu schaffen, die es jungen Forschern früher erlauben, eine eigene Gruppe zu gründen. Der Aus-landsaufenthalt vieler heimischer Wissenschaftler könnte dann von Neugier und nicht von Aussichtslosigkeit im eige-nen Land getrieben sein. Ob dies auch Schreibtischforscher zum Abenteuer ermutigt, bleibt dahingestellt. Aber den Aben-teurern könnte man die Rückkehr schmackhafter machen.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 10.11.2011

Virginia Rometty übernimmt Führung von IBM

Virginia Rometty übernimmt Führung von IBMIBM

Bisheriger IBM-Boss Sam Palmisano (60) wechselt als Vorsitzender in den Verwaltungsrat. Die 54-jährige Virginia Rometty übernimmt zum Jahreswechsel den Chefposten.

Beratung und Service
In den zehn Jahren an der Spitze von „Big Blue“ hat Sam Palmisano den seinerzeitigen Computerproduzenten zu einem überaus erfolgreichen Dienstleistungsunternehmen umgebaut. Auch die internationale Wirtschaftskrise konnte dieser Entwicklung nichts anhaben. Palmisano war 2002 zum IBM-Chef aufgestiegen, er verkaufte nacheinander die damaligen Geschäftsschwerpunkte mit PCs, Druckern und Festplatten und finanzierte so den Zukauf von Softwarefirmen und den Ausbau des Beratungs- und Servicegeschäfts.

Microsoft abgehängt
Der Umbau war erfolgreich. Heute ist IBM ein Unternehmensriese mit einem Jahresumsatz von 100 Milliarden Dollar und einer Börsenbewertung von mehr als 250 Milliarden Dollar. Damit ist das Computerurgestein, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, mehr wert als Google oder Microsoft, nur Apple ist noch mehr wert. IBM betreibt heute etwa die Rechenzentren für andere Firmen. Das ist wesentlich lukrativer, als einfache Hardware zu bauen. Von der alten IBM sind im Wesentlichen noch die leistungsstarken Firmenrechner übrig geblieben.

Von der Systemtechnikerin zur Chefin
"Es gibt keine größere Ehre im Geschäftsleben, als gefragt zu werden, ob man IBM führen möchte", kommentierte die neue Chefin die Bekanntgabe am Firmensitz in Armonk im Bundesstaat New York/USA. Sie hatte 1981 als Systemtechnikerin angefangen und sich bis zur weltweiten Verkaufsleiterin hochgearbeitet. Damit gehörte sie zum Führungszirkel des Konzerns. "Ginni Rometty hat in den vergangenen zehn Jahren eine ganze Reihe von IBMs wichtigsten Geschäftszweigen geleitet", sagte Palmisano und lobte seine Nachfolgerin als "ideale Konzernchefin".

(IBM/APA/cc), Economy Ausgabe 999999, 04.11.2011

Weniger Verluste in Stromnetzen dank Computersimulationen

Weniger Verluste in Stromnetzen dank ComputersimulationenIBM Research - Zurich

Mittels aufwendiger Computersimulationen gehen Forscher von ABB und IBM wichtige Fragen im Bereich Materialforschung und Hochspannungsisolierstoffe gemeinsam an.

Wissenschaftler vom Schweizer IBM-Research in Zürich und von ABB, dem weltweit grössten Hersteller von Stromtechnik, setzen hochentwickelte computergestützte Simulationen für die Erforschung effizienterer Hochspannungsisolierstoffe für Stromnetze ein. Diese kommen vor allem in der innovativen Hochleistungs-Gleichspannungs-Technologie zum Einsatz. Ihre Verbesserung ist ein wichtiger Beitrag zum Ausbau und zur Stabilisierung zukünftiger Stromübertragungsnetze.

Verluste im Strom-Netz
Von der Erzeugung bis zum Abnehmer legt Strom oft kilometerlange Strecken in über- oder unterirdischen Stromleitungen zurück. Dabei treten Verluste auf. In den U.S.A. betragen diese laut der U.S.-amerikanischen Energiebehörde rund sieben Prozent. Die Verluste bei der Stromübertragung entstehen durch den Zustand der Übertragungsnetze und durch Umwelteinflüsse wie Verschmutzung oder Niederschläge. Dies bedeutet, dass die Isolationseigenschaften der heute eingesetzten Materialien nicht nur durch ihre Beschaffenheit, sondern auch durch äussere Bedingungen bestimmt werden. Aus diesem Grund wird nach Materialien gesucht, bei denen der Einfluss der Umwelt möglichst minimal ist.
Um den Einfluss der äusseren Bedingungen auf die heute eingesetzten Hochspannungsisolierstoffe genauer zu verstehen und entsprechend bessere Materialien zu entwickeln, nutzen die Forscher von IBM und ABB in ihrem Projekt computergestützte Simulationen. „Die Aufgabe, unsere Methoden und Hochleistungsrechner auf ein so wichtiges Problem wie zukünftige Stromübertragungstechnologien anzuwenden, hat uns besonders motiviert. Jede Verbesserung dieser Technologie schafft einen direkten, nachhaltigen Mehrwert für Menschen und Umwelt“, erläutert Philip Shemella, IBM-Forscher im Rüschlikon.

Leistungsstarke Supercomputer

Ein leistungsstarker IBM Blue Gene/P Supercomputer und massiv-parallele Algorithmen ermöglichen den Forschern, ausreichend grosse Ensembles von Molekülen in realistischen Modellen mit rund einer Million Atome zu simulieren. Oliver Fritz, ABB-Forscher erklärt: „Dank der Zusammenarbeit mit einem der führenden Forschungsinstitute auf dem Gebiet der rechnergestützten Materialwissenschaften können wir darauf zählen, bald mit exakten Methoden die Entwicklung und Auswahl unserer Isolationsstoffe zu unterstützen. Dies ist eine neue Dimension der Zusammenarbeit von langjähriger experimenteller Erfahrung und modernen physikalischen Berechnungsmethoden.“
In den Simulationen können sowohl lange PDMS-Ketten als auch wesentlich leichtere vernetzte Moleküle zusammen in einem System untersucht werden. Eines der konkreten Ziele ist, bestimmte Oberflächeneigenschaften von Isolierstoffen für den Aussenbereich besser nachvollziehen zu können. Dazu Philip Shemella: „Wir untersuchen etwa, wie sich ein Tropfen Wasser auf die Robustheit der Isolation auswirkt. Auf den ersten Blick scheint dies unerheblich. Extrapoliert man den Effekt allerdings über grössere Flächen und Tausende von Isolatoren, wird er sehr bedeutsam.“

Innovative IT-Forschung
IBM Research – Zürich ist der europäische Zweig der IBM Forschung, die mit weltweit rund 3.000 Mitarbeitenden an neun Standorten eine der grössten industriellen IT-Forschungsorganisationen darstellt. ABB ist führend in der internationalen Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in Energieversorgung und Industrie, ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 04.11.2011

Schokolade-Expertisen

Schokolade-Expertisen

Über gesundheitliche Aspekte der zartesten Versuchung.

„Schokolade bedeutet vielfältigen Genuss. Jedes einzelne Stück, das hörbar abgebrochen wird. Man kann sie riechen, erfühlen und natürlich schmecken. Wenn ich sehe, wie Einzelne Dutzende Tafeln an sich raffen und reihenweise Schoko-lade in sich reinstopfen, kann ich nur sagen: Die haben es nicht verstanden“, erklärte der steirische Schokoladeproduzent Josef Zotter im Fernsehen zum Thema „Gier“. Offenbar kennt er weder meinen Schokotiger-Haushalt – hier zählt Schnelligkeit, um ein Stück zu erhaschen – noch weiß er über Gepflogenheiten in Büros Bescheid, wo nächtens süße Vorräte in Schubladen rücksichtslos geplündert werden. Und er übersieht die gesundheitlichen Aspekte. Denn Schokolade macht glücklich, sagt der Volksmund. Also rasch eine Reihe in den Mund gestopft. Deutsche und amerikanische Studien belegen, dass dunkle Schokolade den Blutdruck senkt und gut für die Arterien ist. So gesehen muss medizinisch verordnet eine Tafel mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil her. Das täglich eingenommene 6,3 Gramm schwere Stück – ein Fünfzehntel einer 100 Gramm schweren Kindertafel – verringert das Risiko, durch Schlaganfall zu sterben, um immerhin acht Prozent. Bereits eine frühere Studie der Universität Yale (USA) wies nach, dass dunkle Schokolade ähnlich wie Aspirin wirke. Die herabgesetzte Blutgerinnung senke die Gefahr eines Herzinfarkts. Also gleich noch zwei Stück fürs Herz „genossen“.

Bitter nötig

Als Grund für die gesunde Wirkung werden die hohen Mengen Resveratrol angegeben, die nicht nur im gemahlenen Kakao, sondern auch in Rotwein oder Traubensaft enthalten sind. Dieser hochaktive, sekundäre Pflanzenstoff schützt die Zellen und verhindert die Bildung von freien Radikalen. Somit bekämpfe ich Entzündungen mit einer weiteren Rippe und bin auf dem besten Wege, die durch-schnittlich 11,2 Kilo Schokolade, die pro Kopf und Jahr in Österreich gegessen werden, innerhalb weniger Stunden zu vertilgen. Komischerweise treten als Auftraggeber der Gesundheits-studien häufig Hersteller von Schokoladensnacks wie Mars oder Hershey’s auf. Das macht traurig. Was hilft dagegen? Natürlich Schokolade! Hellwach wie nach einem Stück Bitterschokolade – ihr Konsum lindert die Beschwerden des chronischen Erschöpfungssyndroms, meldet die britische Hull York Medical School – nehme ich die Ergebnisse des Australiers Gordon Parker zur Kenntnis. Er widerlegt die Stimmungsaufhellerthese. Man müsse eine ganze Lastwagenladung Schokolade essen, um den Effekt einer einzigen Antidepressivum-Tablette zu erzielen. Eigentlich schade, dass das „Medikament“ Schokolade doch nicht wirkt. Es wäre bitter nötig, um nach all der Nascherei ungetrübt das Gewicht von der Waage abzulesen.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 04.11.2011

Kürbissuppe am Würstelstand

Kürbissuppe am Würstelstand

Ein Mensch geht hungrig durch die Stadt. Will einen Happen zum Essen. Warm sollte er wenn möglich sein, denn das Wetter ist kalt. Aus der Bäckerei zieht himmlischer Duft. In der Glasvitrine liegen Krapfen, Topfengolatschen, Nusskipferl. Zucker, Fett und Weißmehl. Also so gut wie verboten für einen Menschen, der sich gesund ernähren will. Das Weckerl mit Putenschinken und Radieschen wäre okay, ist aber nicht warm. Also weiter. Am Würstelstand locken Käsekrainer und Leberkäse. Viel zu fett. Also doch wieder zum Sushi-Stand. Dort gibt es eine Suppe mit Lachs und Sojasprossen. Ernährungstechnisch ideal.Die medizinischen Ernährungsempfehlungen haben sich im vergangenen Jahrzehnt radikal geändert. Fette Wurst ist ja schon lange tabu, Pommes frites und Kartoffelchips ebenso. Fett stand in der alten Ernährungspyramide an oberster Stelle und sollte somit möglichst sparsam verwendet werden. In der aktuellen Ernährungspyramide, die auf dem economy-Titelblatt prangt, sind nun Gugelhupf und Punschkrapferl ganz oben. Man darf sie zwar essen – aber höchstens zum Sonntagnachmittagskaffee. Wenn Zucker und Weißmehl in Kombination mit Fett, also die klassischen Zutaten von Ku-chen und Torten, in Übermaß genossen werden, stören sie den Stoffwechsel und führen zu Diabetes und Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Die Erkenntnisse der Diabetesforschung führ-ten in den letzten Jahren zu neuen Empfehlungen für gesunde Ernährung. Vor allem Gemüse sollte gegessen werden.Doch traditionelle Fast-Food-Versorger wie Würstelstand und Bäckerei ignorieren den Trend. Sie locken mit allem, was ungesund ist. Wie wäre es mit Kürbissuppe am Würstelstand? Und warmem Gemüselaibchenweckerl in der Bäckerei?
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 04.11.2011

Mobil spenden

Mobil spendenBilderbox.com

Branchenlösungen müssen Mehrwert bieten.

Von beschaulicher Ferienstimmung konnte keine Rede sein. Das Lindner Seepark Hotel Klagenfurt wurde nach nur 13 Monaten fertiggestellt – ein flotter Trip auch für Kapsch BusinessCom, denn die umfassende touristische IKT-Lösung musste in einem Bruchteil der Zeit fertig sein.
Zu den Anwendungen zählt nun etwa Videoüberwachung für Security mit 16 IP-Kameras. Neben funktionierender Infrastruktur sollen Systeme auch Mehrwert für das operative Geschäft liefern: So wie Aufnehmen von Bestellungen im mobilen Client und sofortige Weiterleitung via WLAN. Damit wird nicht nur die Kommunikation zwischen Mitarbeitern optimiert.
„IT kann in Hotels die Servicequalität verbessern. Das bedeutet verstärkte Kundenbindung sowie einen Wettbewerbsvorteil. Gäste erwarten perfekte Abläufe, maßgeschneidert auf ihre Bedürfnisse während des Aufenthaltes“, so Roland Graf, Leitung Geschäftsstelle Kärnten und Steiermark von Kapsch BusinessCom.

Am Puls des technologischen Zeitgeistes müssen auch jene bleiben, die Spenden sammeln. Neue, auf mobilen Bezahlformen basierende Fundraisinglösungen sind eine Reaktion auf den Siegeszug von Smartphones, Tablets und Co. Die heute in Österreich am häufigsten genutzte Form bildet die gute monetäre Tat mittels SMS-Nachricht.
Auf der von atms Telefon- und Marketing Services betriebenen „einfachspenden“-Plattform mit mehr als 25 heimischen Organisationen wurden seit Jänner über 550.000 Euro gesammelt. Der Vorteil jener Systeme liegt nicht nur im Payment: Das Tool lässt sich in gängige Formate wie Firmenwebsites oder Facebook einbinden.
Organisationen treten so mit Unterstützern in einen Dialog und liefern punktgenaue Argumente, warum Hilfe gerade jetzt zählt. Werner Kerschbaum, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuz: „Vor allem für kurzfristige Spendenaufrufe sehen wir in Zukunft wirklich großes Potential durch solche Anwendungen.“

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Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 04.11.2011

Kommunikation schafft Werte!

Kommunikation schafft Werte!A1

Expertenkommentar Alexander Sperl, A1.

Business Communications kann als strategisches Gesamtkonzept aufgefasst werden, mit dem ein Unternehmen interaktiv seine Beziehungen gestaltet. Darunter fallen extern die Kommunikation mit Kunden und Märkten zur Promotion von Produkten und Services sowie der Dialog mit Stakeholdern zum Aufbau und zur Absicherung einer gesellschaftlichen Reputation. Intern zielt Business Communications auf eine verbesserte und auf definierte Ziele fokussierte Zusammenarbeit und die Ausbildung einer intendierten Unternehmenskultur.
In Summe ist Business Communications heute das zentrale Werkzeug für nachhaltige Wertschöpfung, kontinuierliches Wachstum und die Fortschreibung der Innovations- und Wettbewerbsstärken.
Technisch gesehen beruht Business Communications heute ausschließlich auf fortschrittlichen und konvergenten IT-Systemen und auf der Einbettung aller Geschäftsprozesse in eine anforderungsgerechte Applikationslandschaft. Nur durch die Integration aller Kommunikationsmedien auf einer gemeinsamen Plattform und mit der Möglichkeit einer Kontext abhängigen Nutzung von Kanälen unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche kann auf die strukturellen Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt angemessen reagiert werden.

Der Einsatz von Unified Communications Lösungen optimiert mit den gegenwärtig verfügbaren Feature-Sets, dessen bekannteste Funktionalitäten Audio-, Video- und Webkonferenzen, Desktop-Sharing oder Presence Status sind, sowohl die interne Kooperation in verteilten Projektteams und die Erreichbarkeit von Mitarbeitern als auch die Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb des Unternehmens.
Über gehostete UC-Anwendungen mit flexibler Bereitstellung benötigter IT-Kapazitäten und bester Security können auch KMU zu leistbaren und transparenten Kosten die zahllosen Vorteile hoch integrierter Kommunikation nützen.

Zur Person:
Alexander Sperl, 40, ist Vorstand und CCO von A1.

Alexander Sperl, Economy Ausgabe 999999, 04.11.2011

Stimmengewirr

StimmengewirrBilderbox.com

Medienbeobachtung wird ein immer aufwendigeres Geschäft, da man heute das Web 2.0 nicht mehr ignorieren darf.

Große Unternehmen und Institutionen werden von der Allgemeinheit aufmerksam beobachtet und benötigen daher eine zuverlässige Grundlage für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Die liefert APA-DeFacto, die mit ihrer Pressespiegellösung Marktführer in Österreich ist und unter anderem die meisten Ministerien und Kammern über ihre Darstellung in der Öffentlichkeit informiert.
Die Medienbeobachtung ist in den letzten Jahren anspruchsvoller geworden, denn zur überschaubaren Menge der klassischen Medien Radio, TV und Print gesellen sich nun unzählige Blogs und Foren. Und jeden Tag kommen neue hinzu. Es ist eine Herausforderung im Stimmengewirr des Internets nicht den Überblick zu verlieren, sagt Waltraud Wiedermann: „Bei Social Media Monitoring ist die treffsichere Auswahl der relevanten Wortmeldungen entscheidend. Dazu muss man nicht nur wissen, was in den Blogs steht, sondern auch ob sie überhaupt gelesen werden.“

Übersichtlich und modular
Und der Kunde darf nicht mit Information überfrachtet werden, weiß die Geschäftsführerin von APA-DeFacto: „Wir stellen die Themenkarriere, also wie sich ein Inhalt in den verschiedenen Nachrichtenkanälen verbreitet, in einem übersichtlichen Cockpit dar.“ Durch diese Auswertung sieht der Pressesprecher auf den ersten Blick, wo etwa eine Falschmeldung ihren Ursprung hat und kann angemessen reagieren.
Werden die Ergebnisse der Medienbeobachtung im Haus weiter verbreitet, muss das maßgeschneidert erfolgen. Denn kaum jemand hat die Zeit den ganzen Pressespiegel zu lesen. Wiedermann rät zu einem modularen System, das auf die Informationsbedürfnisse der einzelnen Abteilungen abgestimmt ist. Bewährt hat sich die Kommentarfunktion in den Pressespiegeln von APA-DeFacto. Über die kann der Pressesprecher den Mitarbeitern gleich eine Argumentationshilfe für Anfragen von Außen geben.
Um als Anbieter im öffentlichen Bereich erfolgreich zu sein, kommt es laut Wiedermann auf die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit an: „Denn auf Basis unserer Dienstleistung werden Entscheidungen getroffen.“ Dazu können aus dem Themenkatalog für den Pressespiegel auch Rückschlüsse gezogen werden, was der Kunde in nächster Zeit plant.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 28.10.2011

Die Balance finden

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Sicherheit fängt beim Mitarbeiter an. Und was sie kosten darf, hängt vom möglichen Schaden ab.

Mit einer Business Impact Analyse werden Risiken aufgedeckt, die bei einer rein technischen Betrachtungsweise übersehen werden. „Sicherheitsanalysen sind oft sehr techniklastig und damit praxisfern“, kritisiert Thomas Mann, Kapsch BusinessCom, „die beste Firewall ist wirkungslos, wenn Mitarbeiter sorglos mit den Unternehmensdaten umgehen.“ Bewusstseinsbildung ist daher mindestens genau so wichtig wie technische Sicherheit.

Richtig bewerten
Der Compliance-Experte stößt gleich ein weiteres Denkmal vom Sockel: „IT-Verfügbarkeit wird vollkommen überbewertet. Viele Unternehmen können notfalls einmal auch zwei Tage ohne IT überleben.“ Das gilt freilich nicht für alle Systeme – gerade Produktionsprozesse sind oft sehr IT-abhängig.
Aber ein kritischer Blick lohnt sich laut Mann, denn Ausfallsicherheit ist teuer erkauft: „Eine Business Impact Analyse hilft, die Balance von Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zu finden.“ Da wird einerseits berechnet, wie teuer die Aufrüstung auf den Stand der Technik kommen würde. Anderseits wird das bestehende Risiko bewertet. „Das entscheidende Kriterium ist da der mögliche Schaden in Euro. Also eine zutiefst kaufmännische Betrachtungsweise“, sagt Mann.

Objektive Maßstäbe
So wird ermittelt, welche IT-Systeme hochverfügbar sein müssen und auf welche das Unternehmen im Notfall auch eine Zeit verzichten kann. Der Maßstab dafür darf jedoch nicht das subjektive Empfinden der Mitarbeiter sein. Der Ausfall eines IT-Systems, der für sie äußerst frustrierend ist, könnte für das Unternehmen selbst ein Fall für die Portokassa sein.
Im selben Ausmaß in dem die Bedeutung der Verfügbarkeit oft überschätzt wird, wird die Bedeutung von Vertraulichkeit und Integrität der Daten oft zu gering bewertet. „Werden Daten gestohlen oder durch einen Datenbankfehler verändert, kann der wirtschaftliche Schaden sehr groß sein“, betont Mann, „oft existenzbedrohend.“ Anderseits lohnt es sich nicht, für finanziell unbedeutende Risiken viel Geld auszugeben. Es liegt also im wirtschaftlichen Interesse der Unternehmen, Bedrohungsszenarien richtig einschätzen zu können.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 28.10.2011

Raus aus dem Jammertal

Raus aus dem Jammertal

Als in den 1920er Jahren Grammophone in den Gastwirtschaften aufgestellt wurden, klagten die Künstler-Agenturen: „Jetzt wird jeder Schallplatten abspielen und niemand mehr unsere Musikkapellen engagieren. Wir sind ruiniert!“ Als in den 1970er Jahren die ersten Kassettenrekorder auf den Markt kamen, klagte die Musikindustrie: „Jetzt wird jeder die Musik aus dem Radio auf-nehmen und niemand mehr unsere Platten kaufen. Wir sind ruiniert!“ Als sich in den 1980er und 1990er Jahren in fast jedem Haushalt Video rekorder etabliert hatten, klagte die Musik-industrie: „Jetzt wird jeder die Musikvideos aus Fernseh-sendungen aufnehmen und niemand mehr unsere CDs und Platten kaufen. Wir sind ruiniert!“ Und auch im neuen Jahr-tausend kommt die Musikindustrie aus dem Jammertal nicht heraus. Diesmal ist es die digitale Revolution und der Drang, alles schützen zu wollen. 2007 ist wohl das turbulenteste Jahr für die Musikindustrie seit der Erfi ndung von Napster. War letztes Jahr nicht mehr als ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu sehen, wenn die Rede von DRM (Kopierschutz)-freiem Verkauf von Musik war, wagte EMI dieses Jahr zusammen mit Apple den Schritt, kam endlich im neuen Jahr-tausend an und verkauft im iTunes-Store DRM-freie Songs. Andere Major-Labels, bis auf Sony, zogen nach und starteten zumindest Experimente in diese Richtung. Es scheint sich langsam die Einsicht durchzusetzen, dass es zwecklos ist, die Kundschaft mit Rechts- und Machtansprüchen zu gängeln, die man im Zuge der Digitalisierung längst verloren hat. Zudem gewinnt die Musikindustrie den ersten vor Gericht verhan-delten P2P-Fall, und Amazon startet den ersten komplett DRM-freien Online-Musikladen.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 28.10.2011

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