Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

03. Juli 2024

Search form

Search form

Massen-Tool

Massen-ToolBilderbox.com

Neue Perspektiven für Marketing und Service.

Jetzt werden Inhalte auch am Tablet serviert: Seit Hand-Computer durch den iPad zu Kultobjekten avanciert sind, reagieren Contentproduzenten. So liefert die APA – Austria Presse Agentur zu Großereignissen wie der Hochzeit von William und Kate fertige, kompakte Themenspecials.
Medienhäuser haben damit die Gelegenheit, sogenannte „Digital Natives“ an ihre Marke zu binden. Aktuelle Berichte und mediengerecht gestaltetes Weltgeschehen ziehen Aufmerksamkeit auf sich und bieten gleichzeitig neue Chancen für digitales Marketing – unter anderem durch interaktive Kampagnen oder innovative Werbeformate.
APA-Chefredakteur Michael Lang: „Tablets werden zum Tool für Massen. Daher beschäftigen sich Medienhäuser stark damit, wie sie Inhalte auf diesem zukunftsträchtigen Kanal positionieren können. Einige Zielgruppen werden künftig hauptsächlich über Tablets Informationen beziehen. Wer abseits steht, verpasst einen relevanten Leserkreis.“

Ein weiterer Hauptdarsteller der Dynamik-Welt ist das Mobiltelefon, das verstärkt für Service genutzt wird. Selbst in öfentlichen Einrichtungen gewinnen mobile Prozesse an Bedeutung. Die Arbeiterkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland war mit der Tatsache konfrontiert, das bis zu einem Viertel jener Personen, die sich für kostenlose, Rechtsberatung angemeldet hatten, letztlich ausblieben.
Die Folge waren Leerläufe. Abhilfe schafft eine SMS- basierte Terminerinnerungslosung von atms Telefon- und Marketing Services. Jetzt erhalten Mitglieder 24 Stunden vor dem Besuch einen Reminder und können mit „Nein“ antworten, wenn sie doch nicht kommen. Das löst in der Datenbank sofortige Stornierung und Neuvergabe aus.
atms-Geschäfsführer Markus Buchner: „Die Quote an nicht wahrgenommenen Terminen konnte klar unter 10 Prozent gesenkt werden, wodurch die Kammer ihre Personal-Produktivität wöchentlich um über 10.000 Euro steigert.“

Links

Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 08.07.2011

Effizienzgewinn mit grünen Nebenwirkungen

Effizienzgewinn mit grünen NebenwirkungenBilderbox.com

Ökologie wird niemals das primäre Geschäftsziel eines gewinnorientierten Unternehmens sein. Aber nachhaltige Geschäftsprozesse steigern die Konkurrenzfähigkeit.

Vor ein paar Jahren war „Green IT“ der Megatrend in der IT-Branche. Der Marketing-Hype rund um umwelt-, klima-, und ressourcenschonende Informations- und Kommunikationstechnologien nahm teilweise schon bizarre Formen an. Die Wirtschaftskrise bereitete diesen Auswüchsen ein schnelles, schmerzloses Ende. Doch der ökonomische Aspekt von Green IT hat die Krise überdauert. Mit einem energie- und ressourceneffizienten IT-Einsatz lassen sich Kosten sparen und Wettbewerbsvorteile erzielen.
Stark steigende Energiepreise und der von der EU vorgeschriebene CO2-Emmissionshandel haben die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energie trotz oder gerade wegen der Krise im Bewusstsein gehalten. Vor allem bei IT- und Infrastruktur können mit gezielten Maßnahmen deutliche Einsparungen erzielt werden. Ein typisches Rechenzentrum verbraucht zwei Drittel der eingesetzten Energie für Kühlung und Gebäudeinfrastruktur. Will man den Energieeinsatz optimieren, so gilt es zu allererst, diese Komponenten mit Hilfe von IT-Werkzeugen zu überwachen. IBM gelang es in mehreren Referenzprojekten, bis zu 80 Prozent der benötigten Energie im Rechenzentrum einzusparen. Dazu Helmut Ludwar, Chief Technologist bei IBM Österreich: „Die Diskussion rund um Green IT beschäftigt sich oft nur mit der Effizienz der eingesetzten Hardware. Doch die sparsamsten Geräte sind die, die erst gar nicht in Betrieb genommen werden. IT-gestützte Analysen helfen, unnötige Hardwareressourcen zu identifizieren. Das kann Einsparungen in Millionenhöhe bringen.“
Mit IT-Managementlösungen, die traditionelle IT-Messgrößen und umweltrelevante Daten auf einem einzigen Bildschirm darstellen, können Firmen jederzeit Echtzeitauswertungen erstellen und Vorhersagen auf Basis dieser Daten treffen. „Durch die Verknüpfung von IT-Kennzahlen wie Performance und Verfügbarkeit von Applikationen mit dem Stromverbrauch des jeweiligen Geräts kann die Prozessorleistung bedarfsgerecht variiert werden, um den benötigten Service Level mit minimalem Energieeinsatz zu erreichen“, erklärt Ludwar (siehe auch Kommentar). Die Migros-Genossenschaft in der Ostschweiz setzt ein derartiges System nicht nur in der IT, sondern für alle technischen Anlagen ein und konnte den Gesamtenergieverbrauch für 100 Filialen mit 15 000 Tiefkühl- und Kühlvitrinen, Klima- und Heizungsanlagen, Beleuchtungskörpern, Rolltreppen und Liften, um zehn Prozent verringern.

Grünes Outsourcing

Green IT beginnt schon bei der Beschaffung von IT-Komponenten. Mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszylus von PCs, Notebooks, Bildschirmen, Servern und Druckern können negative Umwelteinflüsse und unnötiger Rohstoffverbrauch deutlich reduziert werden. Die Kriterien reichen von der umweltschonenden Produktionsweise und der Verwendung umweltverträglicher Materialien über den energieeffizienten Betrieb bis zum fachgerechten Recycling. Automatisierung im Rechenzentrum und Virtualisierung von Server- und Speichersystemen für eine optimierte Lastverteilung können die positiven Effekte einer nachhaltigen Einkaufspolitik noch signifikant verstärken.
Aber vielen Firmen – vor allem KMU – fehlt es am nötigen Know-how und der erforderlichen Investitionskraft für die konsequente Umsetzung einer grünen IT-Strategie. Das Auslagern des IT-Betriebs zu einem professionellen Rechenzentrumsanbieter kann in solchen Fällen eine ökonomisch und ökologisch höchst sinnvolle Maßnahme sein. Denn neben dem Zugang zu einer modernen, energieeffizienten Infrastruktur erschließen sich den Kunden auch Skaleneffekte in der Beschaffung und im laufenden Betrieb, die sie mit einer Inhouse-IT nicht einmal ansatzweise erreichen können, ist Wilfried Pruschak, Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik, überzeugt: „Gemeinsam mit einem Bus zu fahren ist ökonomischer und ökologischer, als wenn jeder Einzelne in einem Auto fährt. Das Prinzip der Gemeinsamkeit ist auch in Bezug auf Rechenzentrums-Dienstleistungen anwendbar und bildet die Basis für unsere kostengünstigen und umweltschonenden IT-Services.“
Auch die A1 Telekom Austria setzt in ihren Rechenzentren schon seit einigen Jahren auf virtuelle Serverinfrastrukturen und innovative Kühltechnologien. „Wir konnten dadurch den Energieverbrauch deutlich reduzieren und so den ökologischen Footprint des ganzen Unternehmens nachhaltig verbessern“, berichtet A1 Telekom Austria-Vorstand Alexander Sperl. So wurde zum Beispiel durch die Substitution von 350 alten Serversystemen durch 22 neue „virtuelle Server“ ein Einsparungspotenzial von zwei Millionen Kilowattstunden Strom realisiert. „Mit gemanagten Unified Communications- und Videokonferenz-Lösungen helfen wir unseren Kunden auch, Geschäftsreisen und transportbedingten CO2-Ausstoß zu verringern“, so Sperl.
In Cloud Computing und „Software als Service“ sieht Sperl zukunftsweisende Business-Modelle, die den Kunden Zugang zu Firmenapplikationen wie Customer Relationship-Datenbanken oder Kollaborationstools über den Webbrowser eröffnen, ohne eigene, energieintensive Datacenter-Einrichtungen betreiben zu müssen.

Smarte Software

Bei Green IT wird landläufig an die Effizienz der Hardware gedacht. Aber der Grund für den Bedarf an immer mehr Hardware-Power ist immer leistungshungrigere Software. SAP schraubt deshalb seit mehreren Jahren an der Ressourceneffizienz seiner ERP-Produkte und hat auch eine Managementlösung entwickelt, mit der zum Beispiel T-Systems, einer der größten SAP-Hosting-Partner, erhebliche Energieeinsparungen im Betrieb seiner riesigen SAP-Kundenplattform erzielen konnte. Darüber hinaus haben die Walldorfer ein eigenes Tool für das „Sustainability Performance Management“ von Unternehmen entwickelt, erzählt Peter Graf, Chief Sustainability Officer bei SAP: „Immer mehr Firmen erkennen, dass Nachhaltigkeit einen wichtigen Teil der Geschäftsprozesse darstellt. SAP entwickelt nun auch hier die entsprechenden Lösungen und liefert damit die Grundlage dafür, dass Unternehmen ihre Wertschöpfungskette nachhaltiger gestalten können.“

red/ah/cc, Economy Ausgabe 999999, 08.07.2011

Meeting im Netz

Meeting im NetzBilderbox.com

Videokonferenzen sparen nicht nur Zeit und Reisekosten, sie verbessern auch die Entscheidungsfähigkeit.

Ist ein Unternehmen auf mehrere Standorte verteilt oder arbeitet es eng mit anderen Unternehmen in einer Fertigungskette zusammen, dann ist effektive Kommunikation entscheidend für den Geschäftserfolg. Persönliche Meetings sind da zwar wünschenswert, aber mit Produktivitätsverlusten durch Dienstreisen verbunden, umständlich zu organisieren und ad hoc oft gar nicht möglich. „Mit einem Videokonferenzsystem kann sowohl die kontinuierliche Kommunikation als auch der Austausch von Informationen in einer Krisensituation verbessert werden“, sagt Claudia Putz von Kapsch Business Com.

Faktor Zeit

Teleconferencing ist hohen Ansprüchen gewachsen, das beweist der Einsatz im Krankenhausbereich. Denn wenn es um Gesundheit geht, ist der Faktor Zeit lebensrettend. Um die täglichen Besprechungen in der an zwei Standorten bestehenden Unfallchirurgie abzuhalten, kommt am Landesklinikum Baden-Mödling eine Conferencinglösung von Kapsch Business Com zum Einsatz. „Dabei hat sich gezeigt, dass die Ärzte die virtuelle Kommunikation rasch in den Alltag integriert haben“, so Putz, „und die täglichen Meetings haben auch den Teamgeist verbessert.“ Ohne diese Kommunikationsmöglichkeit würde sich der Kontakt zwischen dem medizinischen Personal in Baden und Mödling auf ein Minimum beschränken.
Bei einem Videokonferenzsystem muss mehr als nur die technische Seite des Projekts bedacht werden. Die Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeiter müssen im Vordergrund stehen, betont Putz: „Die Technologie selbst tritt da in den Hintergrund.“ Und nur die Akzeptanz der Mitarbeiter kann die erfolgreiche Einführung gewährleisten.
Es greift zu kurz, den Erfolg eines Videokonferenzsystems allein über die höhere Produktivität der Mitarbeiter dank reduzierter Reisezeiten und über die eingesparten Reisekosten zu rechnen. Der größere Nutzen entsteht durch die Verbesserung der Entscheidungsfähigkeit. Entscheidungen können rascher getroffen werden, die Qualität der Entscheidungen steigt. Letztlich ändert moderne Kommunikationstechnologie die Art und Weise, wie sich ein Unternehmen organisiert, und kann sich auch auf das Geschäftsmodell auswirken.

Links

Economy Ausgabe 999999, 01.07.2011

Chancengleichheit

ChancengleichheitBilderbox.com

SAP präsentiert die erste umfassende On-Demand-Unternehmenssoftware für den österreichischen Markt und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Unternehmen.

Kleine Unternehmen konnten bislang die Anschaffung einer komplexen IT-Lösung finanziell oft gar nicht bewältigen und mussten daher hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit Abstriche gegenüber größeren Unternehmen hinnehmen. Nun eröffnet sich ihnen mit dem Bezug von IT-Leistungen aus dem Internet eine Alternative. Denn im Unterschied zum Ankauf einer Software wird in der Wolke bedarfsabhängig und transparent pro Nutzer abgerechnet. Zusätzlich werden nur die Endgeräte der Benutzer und eine Internetanbindung benötigt. Es entfallen also auch weitere Investitionen in die unternehmenseigene IT-Infrastruktur.
Wurden in der Cloud bislang meist nur kleine, feine Dienste angeboten, präsentierte SAP Anfang April die erste umfassende On-Demand-Unternehmenssoftware für den österreichischen Markt. „Mit SAP Business ByDesign können nun auch Unternehmen ab zehn Mitarbeitern unser gesamtes Leistungsspektrum nutzen“, sagt Günther Patterer, verantwortlich für den Mittelstand bei SAP Österreich, „möglich macht das der Preis.“ Ein CRM-Arbeitsplatz kommt auf 79 Euro und eine umfassende Nutzungsberechtigung auf 133 Euro monatlich.

SAP Business ByDesign unterstützt eine Vielzahl von Unternehmensprozessen – vom Kundenbeziehungsmanagement über Compliance-Prozesse bis hin zum Projektmanagement – und eignet sich für alle nicht produzierenden Sparten, besonders für Dienstleister und den Großhandel. Die Einführung benötigt laut Patterer längstens acht Wochen. In dieser Zeit erfolgt auch die Einschulung der Nutzer. Dank E-Learning und einer intuitiven, benutzerfreundlichen Oberfläche ist die Software auch für Fachkräfte ohne spezielles SAP-Wissen geeignet. Sollte das Unternehmen wachsen, können zusätzliche Benutzer umgehend freigeschalten werden.
Die neue Unternehmenssoftware aus dem Netz ist bereits erprobt – in Ländern wie Deutschland ist sie bereits seit anderthalb Jahren am Markt. Hierzulande erfolgte der Markteintritt verzögert, da in Hinblick auf die österreichische Gesetzgebung eine eigene lokalisierte Version entwickelt wurde.
Besonders überzeugt hat die ersten Kunden in Deutschland, dass ihnen nun Informationen für die Steuerung ihres Unternehmens in Echtzeit zur Verfügung stehen, die sie vorher mühevoll aus verschiedenen Datenbanken oder Excel-Listen zusammensuchen mussten. Auch bei der Sicherheit müssen keine Abstriche gemacht werden. „Wir betreiben Business ByDesign nicht irgendwo im Internet, sondern in einer sicheren Wolke in unserem Rechenzentrum in Walldorf“, sagt Patterer, „die IT eines mittelständischen Unternehmens kann unseren Sicherheitsstandard gar nicht erreichen – nicht zu vertretbaren Kosten.“

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 01.07.2011

Nicht ohne

Nicht ohneBilderbox.com

Unternehmenskunden machen ihre Kaufentscheidung nicht nur vom Produkt und Preis abhängig – auch die angebotenen Finanzierungsvarianten spielen eine bedeutsame Rolle.

„Die Finanzierung gehört heute zum Produkt dazu“, sagt Johannes Bischof, Geschäftsführer von Konica Minolta Business Solutions Austria, „ohne ein entsprechendes Angebot brauchen wir beim Kunden erst gar nicht anzutreten.“ Das gilt laut Bischof für jede Unternehmensgröße, vor allem Großunternehmen bringen ihre Druckerflotte bilanzschonend im Leasing oder Mietvertrag unter. Die Kaufvariante wählen am ehesten Kunden aus dem Mittelstand, da spielen steuerliche Gründe eine Rolle oder es gilt, eine Investitionsförderung zu lukrieren.
Kunden von Konica Minolta rechnen am liebsten über die gedruckte Seite ab. Insgesamt wählen rund 40 Prozent der Kunden von Konica Minolta die Abrechnungsform Pay per Page. Kauf, Leasing und Miete liegen bei jeweils rund 20 Prozent. Pay per Page kam vor etwa zehn Jahren auf, zuerst im öffentlichen Sektor, dann wurde es auch in privaten Unternehmen immer beliebter. Der größte Kunde von Konica Minolta, der so abrechnet, ist die Erste Bank.

Mit Pay per Page werden nicht nur das Gerät, Verbrauchsmaterial, Ersatzteile und Wartung mitbezahlt, auch weitere Dienste wie Dokumentenmanagement, Scan oder Accounting. Dazu kümmert sich Konica Minolta um die sinnvolle Platzierung der Geräte im Unternehmen und übernimmt auch im Zuge einer Übersiedlung Abbau, Transport und Neuaufstellung.
Konica Minolta bietet neben den üblichen, mehrjährigen Gerätemieten auch eine kurzzeitige Variante an. „Das ist aber für den Kunden nicht ganz billig“, räumt Bischof ein, „denn es entstehen durch Transport und Inbetriebnahme relativ hohe Anlaufkosten.“ Kurze Mietzeiträume treten bei Großveranstaltungen auf – so hat Konica Minolta die letzte Eishockey-WM in Wien ausgestattet – oder bei Tagungen wie dem Forum Alpbach. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Firmenübernahmen, wenn im Zuge einer Due Diligence große Mengen an Akten eingescannt werden müssen.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 01.07.2011

Vernavigiert

Vernavigiert

Dass Navigationsgeräte die Autofahrer von einem Stau in den nächsten schicken, soll bald der Vergangenheit angehören. Die Weichen dafür wurden bereits gestellt. Millionen von Euro werden in die Entwicklung intelligenter Systeme gesteckt. Erste Ergebnisse sollen in Österreich noch in der ersten Jahreshälfte folgen. Man darf gespannt sein, was die Asfinag mit ihrem System auf die Beine stellt. Doch inzwischen treibt das Thema Navigation immer mehr seltsame Blüten. In Groß­britannien wollen manche Orte aus dem Kartenmaterial für Navigationssysteme gelöscht werden. Grund: Viele Lkw-­Fahrer suchen bei zähem bis stehendem Verkehr Ausweichrouten. Und finden sie mit Hilfe ihrer elektronischen Helferlein einfach und schnell. Das Problem ist, dass die Breite dieser Straßen in den bekannt engen angelsächsischen Dörfern den Navigationsprogrammen nicht bekannt sind. Und deshalb kommt es immer wieder vor, dass in kleinen, bisher unbeachteten Dörfern fehlgeleitete Lkws in Kurven und an Häusern hängen und somit die Gassen für Stunden blockieren. Ganz zu schweigen von den Schäden, die an Zäunen und Gebäuden verursacht werden. Auch das steigende Vertrauen in Navigationssysteme bringt wunderliche Geschichten hervor. So sollen bereits mehrere Autofahrer ihre Blechkiste in Hafenbecken verfrachtet haben. Man sei einfach den Anweisungen des Navis gefolgt und dabei von der Straße auf die Schiffsroute gelangt. Wohl ein Extrembeispiel. Die Missachtung von Einbahnen steht allerdings auf der Tagesordnung, weil das Karten­material der kostenpflichtigen Navis nicht auf den neuesten Stand gebracht wurde. Noch ist der Fahrer für sein Tun verantwortlich. Und obwohl uns die heiß geliebten Navis oft verleiten wollen, bleibt Recht Recht. Die Konsequenzen einer Vernavigierung muss der Fahrzeuglenker selbst tragen.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 01.07.2011

Bewegte Bilder

Bewegte BilderBilderbox.com

Infrastruktur für TV im Internet.

Nicht jeder hat Zeit, immer im Bild zu sein. Wer Reports von Schauplätzen nachholen möchte oder bei aktuellen Themen nicht „Willkommen Ahnungslosigkeit“ sagen will, benutzt im Falle des ORF eben die hauseigene TVThek.
Auf der Plattform können Benutzer mehr als 70 Sendungen jeweils sieben Tage lang als „Video on Demand“ online konsumieren. Die technische Infrastruktur zur Verteilung von Clips stellt APA-IT im Rahmen eines „Media Networks“ bereit. Die Profis betreuen neben dem Redaktionssystem weitere Anwendungen des Senders. Dazu gehört auch das Streaming von Live-Events, bei denen manchmal bis zu 30 Prozent des nationalen Traffics generiert werden.

„Hier handelt es sich um einen wichtigen Schritt in der Vernetzung von TV und Internet,“ weiß Martin Schevaracz, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb der APA-IT. Eine Herausforderung liegt nicht zuletzt in der Standfestigkeit bei sehr hohen Zugriffszahlen: Derzeit ist jenes System für eine Auslastung von 15 Gbit/s gedacht, was gleichzeitigen Zugriff von rund 30.000 Interessenten erlaubt. Die Leistung ist je nach Anforderung nach oben skalierbar.
Den unterschiedlichen Ausstrahlungsrechten wurde mittels eines speziell entwickelten Plug-Ins gleichermaßen Rechnung getragen. Durch die Funktion „Geoprotection“ können alle Empfangs-Berechtigungen präzise gesteuert werden. Zuseher aus Ländern ohne Genehmigung besitzen damit keinen Zugriff auf unautorisierte Inhalte.
Mittels zentralem Video-Storage ist die elektronische Aussenstelle der Fernsehstation ebenso für diverse „On-Demand“-Services geeignet, was laut Experten neue Geschäftsmodelle in Aussicht stellt. Ein weiteres Feature bildet Transcoding: Durch jene Option lassen sich Clips aus verschiedensten Formaten über die Plattform senden..
Schevaracz: „Online-Bewegtbild erzielt im Internet bereits eine sehr hohe Aufmerksamkeit. Dadurch ergeben sich neue Chancen für Werbung, Kundenbindung und Vermarktung des schon bestehenden Mediencontents.“

Links

Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 24.06.2011

…permanentes Arbeiten

…permanentes ArbeitenR-IT

Kommentar Wilfried Pruschak, Raiffeisen Informatik.

Immer mehr Unternehmen und Branchen kommen in die kritische Abhängigkeit von IT. Der IT-Betrieb und die IT-Infrastruktur müssen daher so sicher sein, wie der Strom aus der Steckdose: permanente Verfügbarkeit und höchste Sicherheit müssen rund um die Uhr gewährleistet werden können.
Der Eigenbetrieb von IT-Infrastruktur ist aber aus Gründen wie Sicherheit, steigender Datenvolumina und der Beherrschbarkeit ein mittlerweile sehr aufwendiges und kostspieliges Unterfangen. Darüber hinaus sollte die Infrastruktur auch in Zeiten höchster Auslastung ausreichend dimensioniert sein. Anstehende Investitionsschübe in Infrastruktur können aber durch Auslagerung an einen Outsourcing Partner verträglicher gestaltet werden.
Einerseits durch das Wegfallen der Investitionskosten in eine eigene Infrastruktur. Denn Investitionsvorleistungen in Infrastruktur sind Teil des Outsourcings. Die Vorinvestition tätigt der IT-Partner und somit wird diese mit den laufenden Kosten wieder refinanziert.

Andererseits kommen in einem modernen Rechenzentrum innovative Technologien wie Automatisierung und Virtualisierung zum Einsatz. Durch die Bündelung der IT-Dienstleistungen ist eine optimale Auslastung der Rechenzentrumsinfrastruktur gewährleistet. Diese helfen, den Energieverbrauch und somit auch die Kosten zu optimieren. Dies bildet die Basis für wirtschaftliche Infrastruktur- und Plattform Services.
Der Kunde kann die Services seinem tatsächlichen Bedarf angepasst beziehen und bezahlt dafür nur seinen Verbrauch. Der Trend von Cloud Computing wird zu einem weiteren Anstieg von Outsourcing führen.

Zur Person:
Wilfried Pruschak, 50, ist Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik

Wilfried Pruschak, Economy Ausgabe 999999, 24.06.2011

Konvergenz als Innovator

Konvergenz als InnovatorA1 Telekom

Expertenkommentar Christian Bauer, A1 Telekom Austria.

Innovation ist oftmals nicht etwas radikal Neues, sondern etwa auch die sinnvolle Verschmelzung von Bestehendem. Neu daran ist dann nur die Kombination an sich, weil es sie in dieser Form noch nicht gegeben hat. Diese Art des Innovationsprozesses erleben wir derzeit verstärkt in der IT-Branche.
So ist Unified Communications im Business ebenso längst angekommen wie das Outsourcing des Betriebs ganzer IT-Landschaften bis hin zu virtuellen Desktops oder dem Bezug von Services aus dem Netz. Was jetzt ansteht ist der nächste Konvergenzschub, mit dem UC und virtuelle IT zum elektronischen Arbeitsplatz der Zukunft verdichtet werden.
Das technologische Fundament für diesen jüngsten Schritt der Zusammenführung von IT-Lösungen und –praktiken sind Next Generation Networks. Sie erlauben einen einheitlichen Informationsaustausch über alle Medien hinweg und stellen medienabhängig die erforderlichen Datenbandbreiten bereit. Durch diese zukunftsfähige Neuausrichtung der gesamten Infrastruktur wird die IT-Industrie zu Innovationsansätzen inspiriert, die mit Fokus höchste Arbeitsplatzeffizienz nunmehr die nächste Etappe konvergenter Business-Kommunikation einläuten.

IT-Innovation unserer Tage heißt, dass IP Plattformen für Sprachkommunikation mit UC Funktionalitäten zu universellen Kommunikationslösungen verschränkt werden. Dadurch eröffnen sich völlig neue Perspektiven in der Arbeitswelt. E-Mail (Hosted Exchange), Instant Messaging, Presence und Collaboration Dienste sowie intelligentes Call Management wachsen zu einzigartigen Marktlösungen für hoch integrierte Kommunikation zusammen.
Mit der parallelen Virtualisierung der Arbeitsplätze und den Bezug von Anwendungen aus dem Netz (Cloud Computing) erfährt die IT derzeit zusätzliche Impulse in Richtung optimale Kommunikation. Und die Integration gängiger mobiler Geräte trägt dem Trend zur verstärkten IT-Nutzung auch außerhalb stationärer Büro-IT in bester Weise Rechnung.

Zur Person:
Christian Bauer, 39, ist Leiter Business Marketing bei A1 Telekom Austria

Christian Bauer, Economy Ausgabe 999999, 24.06.2011

Alternativmodell für Sonnenkönige

Alternativmodell für Sonnenkönige

Die Designertaschen, die bis zum Boden reichen, heißen „oversized“, was etwas Gutes andeutet, weil sie limitiert und besonders teuer sind und daher als eine Art Plakatwand getragen und vor die Fotografen gestellt werden – die Promis dahinter kaum sichtbar. Des Sonnenkönigs Hofstaat hätte das Design der Exemplare bestimmt entzückt. Überteuerte, Design genannte Produkte befreien ihre Besitzer davon, Formschönheit selbst erkennen zu müssen: Exklusivität macht die Waren schön. Abseits von Hochpreisigkeit sind Design-Entscheidungen auch nicht einfacher. Seit Produktion alles möglich macht und Werbung stets auf den Bauch der Konsumenten zielt, weiß kaum noch jemand, wonach ihm tatsächlich der ästhetische Sinn steht. Prinzipien wie „Form follows Function“ wirken in diesem Zusammenhang entsprechend blutleer, weshalb diese nun „Form follows Emotion“ heißen, wie in einer von Tchibo in Auftrag gegebenen Studie der Industrie-Designer Hartmut Esslinger zitiert wird. In Zeiten kurzlebiger Produktzyklen und Reiz­überflutung muss gutes Design insbesondere auch Masse überstehen: große Verfügbarkeit und immer noch schön. Darin versucht sich unter anderem die japanische Kaufhauskette Muji, die auf Autoren-Design konsequent verzichtet. Muji bietet Massenware mit gesunder Betonung auf Design. Plötzlich gilt es wieder eigenständig zu überlegen, was schön ist und was nicht.
Wer indes der Anziehung von gleichermaßen überladenen wie teuren Produkten widerstehen will, könnte sich Adolf Loos Grundsätze ins Gedächtnis rufen: Als der Zeitgeschmack geistloses Ornament vorschrieb, setzte Loos auf Funktions­design, das nahezu hundert Jahre später noch im Trend liegt.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 24.06.2011

Pages