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03. Juli 2024

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Nicht nur günstiger, auch besser

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Unternehmen denken beim IT-Outsourcing zuerst an Einsparungen im Bereich ihrer Infrastruktur. Transformational Outsourcing offenbart ein größeres Potenzial.

Auch wenn Outsourcing vornehmlich auf eine rasche Kostenreduktion abzielt, ermöglicht es die Umgestaltung der Unternehmens-IT zu einer schlankeren und effizienteren Systemlandschaft. Transformational Outsourcing heißt dieser Zugang, der durch die Verbindung von Business-Consulting und IT-Outsourcing einen Mehrwert für das Wachstum von Unternehmen schafft. „Outsourcing unterstützt Unternehmen dabei, die Infrastruktur kostengünstiger und flexibler zu betreiben. In der Verbesserung der Geschäftsprozesse steckt aber häufig ein noch höheres Potenzial“, erklärt Georg Obermeier, Geschäftsführer von T-Systems Austria.“ Dabei finanzieren sich die Modernisierung der Systemlandschaft und die Optimierung der Prozesse oftmals über die Kosteneinsparungen, die sich aus dem Outsourcing ergeben.
Es kann zwar etwas länger dauern, bis sich die erwarteten Spareffekte einstellen, Transformational Outsourcing schafft dafür eine nachhaltige Grundlage für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Sinnvoll ist diese Form des Outsourcings laut Obermeier besonders für jene Unternehmen, die dezentral und international organisiert sind oder starken strukturellen Veränderungen unterworfen sind.

Das Risiko mit einem IT-Outsourcingprojekt zu scheitern, ist heute nur mehr sehr gering. „Der Markt ist reifer geworden, nicht nur aufseiten der Anbieter“, konstatiert Obermeier, „auch die Kunden haben an Erfahrung gewonnen und managen nun ihre externen Dienstleister professionell.“ Vorsehen müssen sich aber neue Interessenten aus dem Mittelstand, die bislang noch keine Erfahrungen mit Outsourcing haben. Obermeiers Rat: „Sie gehen eine länger dauernde enge Partnerschaft ein. Schauen Sie sich also nicht nur die Kostenseite an.“

Christian Stemberger, Economy Ausgabe 999999, 09.04.2011

Selbermachen ist teuer

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Der Aufwand für Betrieb und Wartung der IT wird zunehmend aufwendiger. Und für notwendige Modernisierungssprünge reicht die Liquidität der Unternehmen oft nicht aus. Die Alternative heißt Outsourcing.

2010 war der Markt für IT-Outsourcing von vielen kleinvolumigen Projekten geprägt. Der Treiber beim Auslagern der IT waren die erhofften Kosteneinsparungen und die Erwartung, dass sich getätigte Investitionen rasch amortisieren. Und immer mehr Unternehmen wollen durch Outsourcing das in ihrer IT gebundene Kapital flüssig machen.
Dazu ermöglicht die Vorfinanzierung durch den Outsourcing-Partner, anstehende Investitionsschübe abzumildern und das Projekt über die laufenden Kosten zu refinanzieren. Angesichts mangelnder Liquidität und der geringen Risikobereitschaft der Kapitalgeber ist Outsourcing damit eine gute Möglichkeit, die IT zu modernisieren. „Der Stellenwert der Vorfinanzierung ist in der Krise zum entscheidenden Faktor geworden“, sagt Wilfried Pruschak, Geschäftsführer der Raiffeisen Informatik, „allerdings stellt sich in schweren Zeiten die Frage, wie stark die vorfinanzierten Leistungen auf Dauer gestreckt werden können.“

Der Markt für Outsourcing wird weiter wachsen, zeigt sich Pruschak überzeugt: „Denn Entwicklungen wie die Virtualisierung macht das Selbermachen in der IT immer aufwendiger.“ Um die Virtualisierung komme niemand herum: „So konnten wir damit die Auslastung unserer Rechenzentrumsinfrastruktur auf 70 bis 80 Prozent steigern.“
Auch die Cloud, derzeit das beherrschende Thema in der Branche, verstärkt die Tendenz zum Outsourcing der IT. Pruschak nennt es das „schleichende Auslagern“ in die Wolke. Nun sei es wesentlich einfacher neue Kundensegmente zu erschließen.

Christian Stemberger, Economy Ausgabe 999999, 09.04.2011

Auch Polen setzt auf Kapsch CarrierCom’s GSM-R Expertise

Auch Polen setzt auf Kapsch CarrierCom’s GSM-R ExpertiseBilderbox.com

Großauftrag für digitales Zugfunksystem mit einem Volumen von rund 11 Mio. Euro.

Kapsch CarrierCom erhält erneut einen Großauftrag für die Errichtung eines digitalen Zugfunksystems und baut damit die globale GSM-R Marktführerschaft weiter aus: Die polnische Eisenbahninfrastrukturgesellschaft PKP/PLK wählte Kapsch CarrierCom als Partner für ihr erstes Pilotprojekt im Bereich GSM-R aus. So wird der führende Systemintegrator GSM-R Basisstationen auf einem 84 km langen Eisenbahnabschnitt sowie zusätzliches Equipment für die Datenübermittlung errichten. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 11 Mio. Euro bzw. 44,2 Mio. polnische Zloty.
„Wir freuen uns über diesen Auftrag in Polen, der breites Potenzial für zukünftige Folgeaufträge eröffnet. Darüber hinaus handelt es sich hierbei um eine Strecke auf welcher in Polen erstmals das System ERTMS (ETCS und GSM-R) gemeinsam getestet wird. Polen zählt – gemessen an den gesamten Bahnkilometern – zu den größten ‚Bahnländern‘ Europas. Die polnische Bahn plant, ihr Bahnnetz sukzessive auf GSM-R umzurüsten. Wir sind aufgrund unserer langjährigen Expertise und hohen Innovationskraft eindeutig der richtige Partner für dieses Vorhaben“, so Horst Kaufmann, Vice President Sales GSM-R für die Region CEE bei Kapsch CarrierCom.

red, Economy Ausgabe 999999, 09.04.2011

Aussen-Wirkung

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Outsourcing als Budgetschoner.

Auslagern kann zur betrieblichen Denksportaufgabe werden. Beim Intensiv-Abwägen von Chancen und Risken beseitigt oft ein Faktor alle Blockaden: Kostenreduktion. Auch in der Welt der Schriftstücke. Drucker und Kopierer verursachen häufig mehr finanzielle Belastung als vermutet.
Bei Holcim entstand über Jahre eine heterogene Gerätelandschaft mit unterschiedlichen Modellen von verschiedenen Herstellern. Mit dem Konica Minolta-Partner Radtke wurde die Infrastruktur homogenisiert. So reduzierte der Hersteller von Zement, Transportbeton und Zuschlagstoffen die Systeme von etwa 360 auf nur 75.
Durch besagte Konsolidierung verblieben zwei Hersteller mit 13 Modellen, vorwiegend von Konica Minolta. Der Lohn jener Mühen: Ein Sparpotential von 35 Prozent. Johannes Bischof, Geschäftsführer bei Konica Minolta Business Solutions Austria: „Wir managen Printservices, die Firmen können sich besser auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“.

Aber auch Outsourcing-Profis müssen auf Trends und Veränderungen reagieren. Die Begrünung der Wirtschaft macht keine Ausnahme: Seit Themen wie Klimawandel oder Nachhaltigkeit in den Chefetagen angekommen sind, fungiert Green IT als Element strategischer Überlegungen.
Wienerberger etwa bezieht eine SAP-Anwendungen von T-Systems. Der Ziegelproduzent hat den Umweltaspekt in seine betrieblichen Überlegungen inkludiert: Energie kostet nicht nur Geld, sondern belastet die Ökologie. Auslagerung jedoch kann hier ebenfalls positive Wirkung hervorrufen.
„Mit Outsourcing kommen wir automatisch auch auf Umwelt-Thematiken: Wir verfügen umgekehrt über neue Technologien, die den Energiebedarf reduzieren“, erläutert Georg Obermeier, Geschäftsführer von T-Systems Austria. „Für diesen Kunden konnten wir den Stromverbrauch aus dem IT-Betrieb um rund 70 Prozent senken. Das ist nicht nur ökonomischer, sondern hilft gleichzeitig der Umwelt.“

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Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 09.04.2011

Der ewige Fluch der Atomkraft

Der ewige Fluch der Atomkraft

Der Friedhof von Mitinsk nahe Moskau ist ein trostloser Ort, da hilft auch das Gläschen Wodka, das der Milizsoldat bei der Besichtigung der Gräber anbietet, nicht sehr viel. Es ist der einzige Friedhof weltweit, auf dem statt herkömmlicher Grabdeckel schwere Bleiplatten verwendet werden. Denn in der Erde liegen die schwer verstrahlten Leichen der sowjetischen „Liquidatoren“ begraben, die beim Ersteinsatz bei der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 umkamen. Mehrere Zehntausend sollen es sein, irgendwo am Friedhof steht eine Gedenktafel mit den Namen der Helden. Sie wurden von der Sowjetregierung nach dem Reaktorunfall sprichwörtlich verheizt, nannten sich selbst Bioroboter, bis ihnen nach dem Löschen der atomaren Glut die Haut in Fetzen herabhing und sie binnen weniger Wochen elendiglich krepierten, nicht ohne vorher mit einer Tapferkeitsmedaille behängt worden zu sein.
Am Fluch der Atomkraft hat sich seit dem Super-GAU im Jahr 1986 nichts geändert, auch wenn das Sentiment heute ein anderes ist. Die Industrie propagiert „sichere Atomkraft“ als die derzeit umweltfreundlichste Form der Energie­gewinnung im Verhältnis zur Ausbeute und findet weltweit Unterstützung. Sicherlich sind Reaktoren seit dem Schrottmeiler von Tschernobyl mit seiner veralteten Graphit-Technologie wesentlich sicherer geworden, und ehemals Grünbewegten mag heute Reaktorstrom sogar näher liegen als Biodiesel aus wertvollen Pflanzen – doch keine Technologie der Welt kann einen weiteren Super-GAU vollkommen ausschließen, sondern höchstens mit geringeren Risikowahrscheinlichkeiten seines Auftretens argumentieren. Bis wieder ein paar strahlende Leiber unter Bleiplatten die ewige Ruhe finden.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 08.04.2011

Stillgelegter Widerstand

Stillgelegter Widerstand

Die bunten Eier und Schokohasen waren 1986 schon alle gefunden, als die Wiese plötzlich giftig war. Genügte es die Schuhe auszuziehen? Blieb man überhaupt besser im Haus? Über Nacht wurde unsichtbares Gift über Europa gekippt. An den Grenzen Österreichs schienen weitere Reaktoren nur darauf zu warten, den Unfall von Tschernobyl zu wiederholen. Es brauchte keinen Krieg mehr, um vom Atom verbrannt zu werden. Einige Jahre später chauffierte mich meine französische Gastfamilie durch das mit Atomkraftwerken stark bestückte Rhônetal. Jedes Mal, wenn breite Schlote auftauchten, wurden die Auto­fenster geschlossen. Ob sie denn nicht Angst hätten, fragte ich später, überzeugt, dass zur Unterstützung von Atomkraft eine ähnlich fehlgeleitete Ideologie notwendig sei wie zur Befürwortung der Todesstrafe. Nein, sagte der Vater, man würde es ja ohnehin früh genug aus dem Radio erfahren, sollte etwas passieren.
15 Jahre später wohne ich eingeklemmt zwischen zwei Atomkraftwerken, die gut gekühlt an zwei Seen im Norden und Süden der Stadt aufgestellt wurden. Tschernobyl ist weit weg, Wiederholungen ähnlicher Größenordnung blieben aus. Da lässt sich aufrechter Widerstand bisweilen doch in zweck­gesteuertem Technologievertrauen stilllegen. Die grob ver­altete Ausstattung, die in der Ukraine zur Kernschmelze führte, vereinfacht den Kniff. Alternative Bedrohungen drängen schließlich auch noch knisternde Geigerzähler und die Zahlenbeispiele von Atomkraftgegnern aus dem Blickfeld, die die Kosten eines GAUs versicherungsmathematisch im Strompreis mit einkalkulieren. Inzwischen höre ich Radio. Dort sagen sie ja bestimmt, wenn etwas passiert.
Ausgewählte Berichte und Kommentare aus den Schwerpunkt-Ausgaben bereits erschienener economy Printausgaben.

Economy Ausgabe 999999, 08.04.2011

Teamchef am Handy

Teamchef am HandyBilderbox.com

Bezahlsysteme als Umsatzfaktor.

Offenbar kann man künftig ohne Scheine und Münzen dicke Umsätze machen. „Die Zukunft ist bargeldlos und die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens liegt verstärkt im E-Commerce. Wir sorgen gemeinsam mit Service Providern wie Wirecard CEE für sichere und reibungslose(n) Online-Zahlungsabwicklung“, unterstreicht Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender der card complete Service Bank AG.
Perfekter Service im Bereich Plastic Money entscheidet auch über Umsatzsteigerungen im elektronischen Handel. Die wachsende Popularität von Internet-Shopping fördert den Einsatz der Kreditkarte, Anbieter müssen reagieren. Der Konsument fordert Security für Daten, funktionierende Abläufe sowie Verlässlicheit bei sämtlichen Transaktionen.
Die Seefestspiele Mörbisch, ein mit Wirecard CEE abgewickelter Kunde, haben den Trend aufgegriffen. Im eigenen Online-Shop sind Tickets 24 Stunden via Kreditkarte erhältlich, der Veranstalter spart Aufwand und manuelle Buchung durch die Lösung im Hintergrund. Fans wiederum kommen so einfach und bequem zu Tickets.

Gute Geschäfte wünschen sich Firmen auch bei Paid Services im Internet. Was bislang meist ein frommer Wunsch bleibt. Payment via Mobiltelefon soll jetzt dazu motivieren, für gute Dienste gutes Geld zu investieren. Eine Möglichkeit bildet dabei der „digitale Münzeinwurf“, den Mamma Media für „Du bist der Teamchef“ einsetzt.
Beim Online- Fußball-Managerspiel des Kunden von atms Telefon- und Marketing Services, die hier eine Standardschnittstelle für mobile Zahlung liefern, kann man gratis seinen Club zum Triumph führen. Spezielle Funktionen wie Statistiken gibt es aber nur gegen Credits.
Als „3-Euro-Münze“ fungiert das Handy: Nummer auf der Seite eintragen, SMS beantworten und der Ball rollt. atms-Geschäftsführer Markus Buchner: „Man muss nicht hunderte Millionen User haben, damit Online-Angebote zu Geld werden. Ein kleiner Münzeinwurf an der richtigen Stelle kann genügen.“

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Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 08.04.2011

Handy-Wahlfreiheit

Handy-WahlfreiheitBilderbox.com

Gute Nachrichten für die Freunde von iPhone und Co. – und ihre Administratoren.

Das Management der verschiedenen mobilen Plattformen hat den IT-Administratoren immer wieder Kopfzerbrechen bereitet. Dementsprechend gab und gibt es auch Bestrebungen, in einem Unternehmen nur ein, höchstens zwei mobile Betriebssysteme zuzulassen.
Da haben die IT-Verantwortlichen aber die Rechnung ohne die Mitarbeiter gemacht. Diese identifizieren sich sehr mit dem Smartphone ihrer Wahl und erklären das Betriebssystem zur Glaubensfrage.
Ein Trend aus den USA sorgt dafür, dass weder Android-Liebhaber noch Apple-Freunde zu kurz kommen: Immer mehr Arbeitgeber händigen dem Mitarbeiter nicht mehr ein Endgerät aus. Stattdessen stellen sie ihm ein Budget zur Verfügung, mit dem er selbst sein Wunschgerät ankaufen kann, berichtet Thomas Blaschka, Leiter des Produktmanagements für Netzwerke und Security bei Kapsch Businesscom.
Möglich wird das, weil der Zugriff auf Warenwirtschaftssysteme und andere geschäftsrelevante Applikationen zunehmend über Webportale erfolgt. Wie bei einem Thin Client dient das mobile Endgerät nur mehr der Eingabe und Ausgabe der Daten, die Datenverarbeitung erfolgt direkt am zentralen Server. Damit wird die Frage der mobilen Plattform immer unbedeutender und das Endgerät rückt aus dem Fokus der IT-Verantwortlichen. Es spielt also keine Rolle mehr, von welchem Gerät aus sich der Benutzer anmeldet.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 01.04.2011

Zu Gast im Netzwerk

Zu Gast im NetzwerkBilderbox.com

IT-Administratoren haben mit Fremdgeräten im Firmennetzwerk keine Freude. Aber mit Network Access Control (NAC) sind sie nun einfach zu verwalten und stellen auch keine Bedrohung mehr dar.

Mobile Endgeräte wie Smartphones und Notebooks sind ein latentes Sicherheitsrisiko. Denn über sie können Trojaner und andere Schädlinge ins Firmennetzwerk eingeschleppt werden. Bei den Geräten der eigenen Mitarbeiter hilft eine strikte Sicherheitspolicy. Aber bei Gastgeräten im Haus gab es bisher nur zwei Möglichkeiten: blindes Vertrauen oder den Zugang zum LAN verwehren.
Der Zugang kann aber nicht jedem verwehrt werden. Unter anderem benötigen Wirtschaftsprüfer oder externe Techniker Zugang zu Netzwerkressourcen. Anstatt diesen aber das ganze LAN zu öffnen, kann ihnen eine individuell konfigurierte Berechtigung erteilt werden. „So werden ihnen nur die Bereiche des Netzwerkes geöffnet, die sie zur Durchführung ihrer Arbeit benötigen“, sagt Thomas Blaschka, Leiter des Produktmanagements für Netzwerke und Security bei Kapsch Businesscom.
Neben der Sicherheit steht die einfache Administration im Vordergrund. Der Zugang wird an der Rezeption eingerichtet und dabei auch gleich festgelegt, wie lange sich der Gast im Netzwerk aufhalten darf. Die Anmeldung erfolgt ganz ohne Zutun der IT-Abteilung über ein Webportal. Meldet sich der Gast an, wird zunächst automatisch überprüft, ob sein Gerät der Sicherheitspolicy des Unternehmens entspricht. „Ist etwa der Virenscanner oder seine Personal Firewall nicht am letzten Stand, wird ihm zunächst nur ein Zugang zum Internet gewährt, damit er seine Software updaten kann“, betont der Kapsch-Sicherheitsexperte. Damit schließt sich auf benutzerfreundliche Weise eines der größten Einfallstore für Schadsoftware.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 01.04.2011

Lieber nackt als verpackt

Lieber nackt  als verpackt

Der Kosmetik-Produzent Lush achtet darauf, Plastik und Papier bei der Verpackung seiner Erzeugnisse zu vermeiden. Shampoos oder Öle werden nicht in Flaschen verkauft, sondern in trockener, fester Form. Erst bei Kontakt mit Wasser oder Körperwärme verflüssigen sich die Produkte. Dadurch habe man laut Unternehmen im vergangenen Jahr weltweit drei Mio. Plastikflaschen einge­spart. Insgesamt verkaufe Lush 65 Prozent seiner Produkte unverpackt. In Berlin ließ man sogar Mitarbeiter nur mit einer Schürze bekleidet dafür auf der Straße werben. „Ask me, why I’m naked“, stand auf den Schürzen zu lesen. „Frag mich, warum ich nackt bin.“
Im Supermarkt um die Ecke bekommt man dann wieder alles feinsäuberlich in mehreren Schichten Verpackungs­material vor die Nase gesetzt. Milch versteckt sich hinter einer Schicht Aluminium, einer Schicht Plastik und einer Schicht bedrucktem Papier, das man zu einem beinahe
untrennbaren Ding namens Tetrapak vereint hat. Das Obst wird adrett unter eine durchsichtige Kunststofffolie in einer Papier- oder Plastikschale gepresst. In der Feinkostabteilung kommt zwischen jede Lage Käse oder Wurst eine Plastikfolie. Dann wird das Ganze in wachsbeschichtetes Papier gewickelt und verschwindet zum krönenden Abschluss noch in einem Papiersackerl. Oder man greift gleich zur reinen Plastik­version aus dem Kühlregal. Der Eindruck scheint auf keinen Fall zu täuschen: Den meisten Lebensmitteln wird immer mehr Drumherum verpasst anstatt weniger oder gar keines. Sicher muss man noch lange auf eine Festmilch warten, die sich auf Wunsch verflüssigt. Aber darüber nachdenken darf man doch noch.

Economy Ausgabe 999999, 01.04.2011

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