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03. Juli 2024

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Fortschritt für jedermann

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Die Informations- und Kommunikationstechnologie verschmelzen miteinander und eröffnen so den Unternehmen immer mehr Möglichkeiten effizienter und kundenorientierter zu arbeiten. Durch Outsourcing können auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) am Fortschritt partizipieren, ohne dass die Transformation zum Abenteuer gerät.

Festnetz, Mobilfunk und Datennetz waren einstmals streng getrennte Bereiche. Nun wachsen sie zu einem einheitlichen Netz zusammen, in dem alle Informationen, egal ob E-Mails oder Telefonate, als Datenpakete ausgetauscht werden. So wird nicht mehr zwischen IT und TK unterschieden. Auch Festnetz und Mobilfunk wird immer stärker zusammengeführt. „Die unterschiedlichen Welten haben unter dem gemeinsamen Dach der IKT, der Informations- und Kommunikationstechnologie, zusammengefunden“, sagt Christian Bauer von A1 Telekom Austria.

Für die Kunden birgt das handfeste Vorteile. Statt den zwei parallelen Infrastrukturen für IT und Telekommunikation muss nur mehr eine betrieben werden. Das bringt deutlich niedrigere Betriebskosten. „Aber der wirkliche Vorteil von Unified Communications liegt in der höheren Produktivität“, betont Bauer: „Die Konvergenz von Festnetz und Mobilfunk und die nahtlose Verbindung zu Collaboration bringen einen enormen Produktivitätsschub.“ Die Mitarbeiter sind besser erreichbar und reagieren schneller auf Anfragen. Teamarbeit funktioniert auch über räumliche Distanzen hinweg und nicht zuletzt reduzieren Telekonferenzen die Anzahl der Dienstreisen deutlich.

Die Transformation setzt jedoch ein Know-how voraus, das in den meisten IT-Abteilungen in KMU nicht im notwendigen Ausmaß vorhanden ist. Damit Unified Communications erfolgreich eingeführt wird, muss das gesamte Umfeld bedacht werden. Das fängt bei der Sicherheit an und zieht sich bis zur Einbindung der mobilen Endgeräte. Um das komplexe Thema in den Griff zu bekommen, bietet sich den KMU die Möglichkeit, Unified Communications als Service komplett zu A1 Telekom Austria auszulagern. Die Kunden erhalten so eine Lösung auf Höhe der Zeit. Und die Startinvestitionen bewegen sich laut Bauer in einem überschaubaren Rahmen.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 23.12.2010

Mehr Geld!

Mehr Geld!

Diese Handlungsanleitung zum Geld-Fordern ist nur für Frauen gedacht. Männer bitte weglesen. Alles lässt sich lernen. Selbst Mandarin. Da sollte man doch lernen können, mehr Geld für die eigene harte Arbeit zu verlangen. Das ist für Frauen dringend notwendig. Denn sie verdienen um zehn, zwanzig, dreißig Prozent weniger als Männer. Für die gleiche oder eine vergleichbare Leistung.
Also heißt es üben. Zum Beispiel mit einem Sechs-Wochen-Programm. In der ersten Woche wird aufgewärmt. Bitten Sie um etwas, von dem Sie sicher sind, dass Sie es bekommen könnten. Einen extra Rabatt zum Beispiel. In der zweiten Woche bitten Sie um doppelt so viel. In der dritten und vierten Woche lernen Sie, noch mehr zu fordern und dabei oft ein Nein zu riskieren. In der fünften Woche streben Sie etwas an, was Ihnen wirklich gewagt erscheint. In der sechsten Woche fordern Sie unverschämt viel.
Wenn Sie Ihre Verhandlungsmuskeln solcherart gestählt haben, gehen Sie die wirklich wichtigen Dinge Ihres Lebens an. Bei Ihrem Chef. Oder bei Ihrem Mann.
Ach ja, Englisch sollten Sie bereits gelernt haben. Denn das genaue Übungsprogramm steht in Ask for it von Linda Babcock und Sara Laschever. In English only.

Economy Ausgabe 999999, 16.12.2010

Immer wieder aufs Ganze

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Amerikaner heiraten gerne und scheiden sich schnell. Als Ursache gilt eine Gespaltenheit zwischen tief verwurzeltem Freiheitsdrang und dem hohen gesellschaftlichen Status von Ehe.

Frauen, die in den Südstaaten der USA beim Friseur sitzen, werden zumeist zwei Dinge gefragt: 1.) Wird die Frisur zu einem besonderen Anlass getragen und 2.) wie lange der Mann, mit dem man den Anlass begeht/besucht, bereits „gedatet“ wird. Zeiträume über zwei Jahre ziehen die Frage nach Heiratsplänen nach sich.

Jawort auf Zeit
Amerikaner sind romantisch, sagen die einen, Heiraten ist Teil der Beziehungskultur, die anderen. Viele suchen nach „the one“, jenem Partner, der einen vollendet, und jeder Zweite glaubt ihn recht schnell gefunden zu haben. Die Hälfte aller Erstehen werden in den USA bis zum Alter von 25 geschlossen. Nach fünf Jahren hat sich ein Fünftel bereits wieder getrennt: die Vereinigten Staaten weisen auch eine der höchsten Scheidungsraten westlicher Länder auf. Dennoch sind bis zum Alter von 40 Jahren 84 Prozent aller weiblichen Amerikanerinnen verheiratet. Die Lebensform der Ehe gilt immerhin als prestigereichste Form des Zusammenlebens.

Freiheitsstreben versus Stabiliät
Der Soziologe Andrew J. Cherlin notiert in seinem Buch The Marriage-Go-Round: The State of Marriage and the Family in America eine Beobachtung: „In keinem anderen westlichen Land kann man die Straße entlanggehen und wie ich, an einem Bus in Baltimore, eine Werbung entdecken, die ein lachendes Pärchen mit der Überschrift zeigt: „Ehe funktioniert.“ Cherlin argumentiert eine Sonderstellung der USA: Diese sei einzigartig, was das starke Bekenntnis zur Institution Ehe beträfe, gleichzeitig aber auch in ihrem „postmodernen Hang zu Selbstverwirklichung und persönlicher Weiterentwicklung“. Die Folge ist ein Konflikt zwischen den beiden Lebensformen sowie die verbreitete Auffassung, dass unglücklichen Ehen ein schnelles Ende gesetzt werden sollte. „In keinem anderen westlichen Land ist die Wartezeit auf schuldlose Scheidungen so kurz“, schreibt Cherlin. Insgesamt würden damit vermeintliche Für-Immer-Beziehungen häufiger begonnen und beendet, woraus eine größere Instabilität als etwa in Europa resultiert. Rund die Hälfte aller US-Scheidungskinder bekommen innerhalb von drei Jahren einen neuen (aber nicht notwendigerweise angeheirateten) Stiefelternteil vorgesetzt. In Deutschland liegt der Wert unter einem Drittel, in Italien gar nur bei acht Prozent.

Economy Ausgabe 999999, 09.12.2010

Mädchen-rosa und Buben-blau

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Das klassische Rollenbild Frau-Mann wird stark wie nie zuvor an unseren Nachwuchs transferiert, dahinter steckt auch ökonomisches Interesse. Allerdings beweist eine neue Studie auch Gender-typisches Verhalten – schon bei den ganz Kleinen.

Blaue Wiese, gelbes Krokodil: Die oft eigenwillige Farbgebung in Kinderbildern ist eine Frage der Hirnentwicklung. Denn bis zu einem Alter von fünf Jahren können Kinder Farben und Objekte im Gehirn noch nicht miteinander verknüpfen. Die von der Werbung und vielen Erwachsenen eingeprägte „Buben-blau“ und „Mädchen-rosa“ Zuordnung ist den Kleinen daher vorerst egal, sie bestimmt aber bereits das Leben der meisten Buben und Mädchen im Kleinkindalter. Die Bub-Mädchen-Schubladisierung betrifft den gesamten Lebens-Alltag: Kleidung (in Farbe und Schnitt), Spielzeug, ja sogar Essbesteck, Bettwäsche und Mobilar (etwa „Ritterbett“ oder „Prinzessinnen-Bett“) sind auf „Bub“ und „Mädchen“ getrimmt. Dahinter steckt ein beinhartes Kalkül der Wirtschaft. Buben und Mädchen-Dinge müssen von den Eltern separat erworben werden. So kann Mädchen-Kleidung kaum an Buben „vererbt“ werden.

Neue Studie erstaunt
Weiter geht es beim Spielzeug: Kaum jemand kommt auf die Idee, einem Mädchen eine Ritterburg oder einem Buben eine Puppe zu schenken. Beim Internet-Portal mytoys.de gibt es in der Kategorie Spielzeug „Jungenwelten“ und „Mädchenwelten“. Bei amazon.at gibt es bei den Kinderbüchern die Kategorie „Bücher für Mädchen“.
Bei der Eröffnung eines „geschlechtsneutralen“ Kindergartens in Wien Meidling vor zwei Jahren gab es eher verständnislose Reaktionen. Allerdings dürfte es auch biologische Grundlagen für das klassische Rollenverhalten geben. Schon Kinder unter einem Jahr zeigen laut einer Studie von Psychologinnen der City University London Gender-typisches Verhalten. Brenda Todd und Sara Amalie O'Toole Thommessen konfrontierten 90 Mädchen und Buben im Alter zwischen neun und 36 Monaten mit verschiedenen Spielsachen und registrierten die Präferenzen der Kinder. Die Kinder zeigten eine starke Präferenz für Spielzeug, das stereotyp repräsentativ für ihr Geschlecht war. Bei den Jüngsten (neun bis 14 Monate) spielten die Mädchen signifikant länger mit der Puppe als die Buben. Die Buben wiederum vergnügten sich länger mit Ball und Auto als die Mädchen. "Es war offensichtlich, dass sogar die jüngsten Kinder schnurstracks auf die Gender-typischen Spielzeuge und Farben zugingen", sagte Thommessen.

Wiens Kinderpsychiater abweisend

Das zur Kind-und-Gender-Thematik befragte Wiener Kinderpsychiater-Duo Weninger/Schlemmer aus Döbling („kindundpsychologie“) meinte nur lapidar-abweisend „Wir können jetzt Ihre Fragen beantworten oder auch nicht – wir wollen uns dazu aber eigentlich nicht äußern“. Ein Grund mehr, nicht zum Psychiater zu gehen.

Economy Ausgabe 999999, 09.12.2010

APA-ZukunftWissen

APA-ZukunftWissen ist Österreichs größtes professionelles Kommunikationsnetzwerk für Wissenschaft, Bildung, Technologie & Innovation. Für die Projektteams von talents austria stellt APA-ZukunftWissen topaktuellen eContent frei zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler können Teil des professionellen Netzwerks werden und auf vielfältigen MultiMedia-Content zugreifen – ein optimaler Ideen-Pool für Online-Zeitungen, mobile Infodienste, Websites, Blogs oder eLearning. Dazu gibt es auch wieder den Spezialpreis „science@school“: Das beste talents-Projekt in der Kategorie „science@school“ erhält die Möglichkeit, Schnuppertage im Team von APA-MultiMedia, der Unit für multimedialen Content in der APA – Austria Presse Agentur, zu absolvieren.

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red, 08.12.2010

"Wir erleben hier die Zukunft.“

Überflüssige Furze, kreative Schüler und die Notwendigkeit über den Tischrand hinaus zu denken.

economy: 15 Jahre Cyberschool und nun talents austria. Von den Anfängen des Internet bis heute sind eine lange Zeit. Welche Entwicklungen sind erwähnenswert?
Christian Czaak: Anfangs stand bei den SchülerInnen eher das spielerische Experimentieren mit Technologie im Vordergrund. Mit der Zeit rückte dann der praktische Nutzen und der Anwender in den Mittelpunkt. Und in den letzten Jahren gab es dann immer mehr Projekte mit einem sozialen oder ökologischen Engagement. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung bei den Geschlechtern. Früher waren ausschließlich Burschen für die technische Umsetzung zuständig und Mädchen für die Projektdokumentation, das Projektmanagement oder die Präsentation. Mit der Schaffung einer gesonderten Prämierung für reine Mädchen-Projekte konnten wir dann doch Anreize schaffen, dass sich auch Mädchen mit Technologie beschäftigen und 2008 und 2009 gab es dann sogar die ersten Gesamtsiege von reinen Mädchenteams.

Allenorts heißt es, dass die Kids ohnehin schon mehr als gut tut vor diversen „Flimmerkisten“ verbringen. Welchen Sinn macht es da, dieses vorhandene „Überengage- ment“ mit einem Wettbewerb zusätzlich zu forcieren?
Wir forcieren nichts was nicht ohnehin schon da ist und diese Entwicklung ist auch nicht aufzuhalten. Persönlich halte ich es für wichtig, den Konsum in sinn- und vor allem zeitlich massvolle Bahnen zu lenken und daneben auch Bewusstsein für eine flimmerkistenlose Welt zu schaffen. Beim Bewerb gibt es entsprechend zwei wichtige Bahnen: wirtschafts- und arbeitsmarktorientiert. Die eingereichten Pro jekte sollten alle einen praktischen Bezug haben, eine sinnvolle und nutzenorientierte Anwendung, viele davon entstehen mittlerweile auch in direkter Zusammenarbeit mit Firmen oder werden von diesen beauftragt.

Wie ist der Status Quo der Internet-Kompetenz von Jugendlichen zu beurteilen?
Technologisches Kompetenz und Potential sind unglaublich. Wir erleben hier die Zukunft. Man braucht sich nur den letztjährigen Sieger in der Kategorie Technics anschauen. Ein überaus begabter Schüler einer AHS, der aus eigenem Bedarf initiativ wurde und ein überaus komplexes Projekt im Alleingang umgesetzt hat.

Warum sollten sich Menschen, die alle Hände mit den Herausforderungen des Schulalltags zu tun haben, sich auch noch mit dem WWW beschäftigen? ... zumal kritische Stimmen meinen, dass das virtuelle „Leben“ ohnehin grad Oberwasser hat?
Das eine schließt doch bitte das andere nicht aus. Das www kann die Herausforderungen des Schulalltags immens erleichtern und tut es auch. Nicht zu vergessen, dass gerade hier auch eine große Chance für bis dato, zum Beispiel aus geografischen oder sozialen Gründen bedingt, bildungsferne Schichten liegt. Aber noch einmal, auch als Vater zweier kleiner Kinder: es muss auch ein Leben abseits der virtuellen, oft künstlichen surrealen Welten geben. Das ist eine große erzieherische Herausforderung, auch zur Schaffung von sozialer Kompetenz bei jungen Menschen..

Die industrielle Revolution hat als negative Begleiterscheinung die Austauschbarkeit der Arbeitskraft mit sich gebracht - bis hin zum restlosen Ersatz selbiger. Schaufeln sich Jugendliche mit ihren Bestrebungen nach einer sinnvollen Nutzung der Neuen Medien nicht möglicherweise ihr eigenes Grab?
Kompetenz im Bereich der Neuen Medien ist im beruflichen Alltag mittlerweile notwendig. Das ist so. Punkt. Ebenso nötig sind aber auch Kreativität, Engagement, über den Schreibtischrand hinaus denken, unternehmerischen Denken und selbständiges Handeln, soziale Kompetenz. Diese Faktoren sind nicht austauschbar und diese Faktoren sind immer noch wichtiger als eine Power-Point-Präsentation zu erstellen oder einen überflüssigen Furz zu twittern.

Immer mehr der eingereichten Projekte befassen sich mit konkreten, wirtschaftlich verwertbaren Innovationen. Das ist zwar an sich gut für die Volkswirtschaft, aber die Ereignisse der letzten Monate lehren uns, dass der virtuelle Kapitalmarkt ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. Welche Relevanz haben da eigentlich noch derlei ambitionierte Versuche?
Ich denke, das muss man trennen. Die virtuellen Kapitalmarkt-Zocker haben absolut nichts mit realer Wirtschaft zu tun. Es stimmt aber, dass die Wirtschaft dabei in Mitleidenschaft gezogen wird. Es ist daher dringende Aufgabe der Politik dem endlich einen Riegel vorzuschieben. Das gilt im übrigen auch für den Einsatz von Hilfsgeldern und das Tragen der Krise. Zumindest ein Teil der enormen Gelder für die Banken wären aus volkswirtschaftlicher und standortpolitischer Sicht im Bereich Bildung und Forschung weitaus sinnvoller eingesetzt.

talents wird neben engagierten Veranstaltern vorwiegend von Medienpartnern und der öffentlichen Hand getragen. Gibt es denn keine Interessenten aus der Wirtschaft?
Das ist einer wunder Punkt. Wirtschaft, inklusive Industrie, spricht immer von der großen standortpolitischen Wertigkeit von Innovation und Technologie und dass man sich nicht früh genug damit auseinandersetzen kann. Leider sind das nur Lippenbekenntnisse. Wir versuchen natürlich Sponsoren aus der Wirtschaft zu bekommen, aber bei Schülern gibt es keinen schnellen Return of Investment und dem entsprechend keinen Budgeteinsatz. Das hat mir erst kürzlich ein Marketingmanager einer Bank gesagt. Dass hier noch ökonomische Markenbildung möglich ist und die Jugend generell bei vielen Kaufentscheiden mitspricht, dürfte sich bei den meisten Marketiers noch nicht herum gesprochen haben. Umso mehr ein großes Danke an unsere Medienpartner APA, FM4 und an das Wirtschafts- und Bildungsministerium.

Economy Ausgabe 99999, 08.12.2010

Talente fördern, Chancen schaffen

Talente fördern, Chancen schaffen

Kluge Köpfe und Vordenker gesucht. Der richtige Umgang mit neuen Technologien eröffnet gerade Jugendlichen enorme Zukunftschancen.

Reinhold Mitterlehner -
Wirtschafts- und Jugendminister

Elektronische Medien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien sind heute fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Jugendliche wachsen in einer Welt auf, in der Handy, Computer und Internet eine Selbstverständlichkeit sind. Globales Wissen kann jederzeit und überall via Mouseclick abgerufen werden. In unserer Informationsgesellschaft geht es deshalb auch nicht mehr ausschließlich darum, Informationen einfach zur Verfügung zu stellen; immer wichtiger wird die Frage, wie Menschen richtig damit umgehen: Wie können Informationen gefunden, richtig eingeschätzt und verarbeitet werden? Welche Möglichkeiten gibt es, selbst Wissen und Know-how ins Internet zu stellen und virtuell zu vermitteln?
In diesem Zusammenhang müssen wir uns auch den Risiken der neuen Technologien bewusst werden. Das technische Handling stellt für Jugendliche keine allzu große Herausforderung dar, die richtige Nutzung muss aber gezielt gefördert werden. Neue Medien können Menschen miteinander verbinden, Wissen vernetzen und räumliche oder zeitliche Barrieren aufheben. Sie können aber auch zu Missbrauch verleiten und zu Abhängigkeiten führen.
Daher unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) seit vielen Jahren Projekte, die Jugendlichen eine bewusste und kritische Auseinandersetzung mit Internet & Co ermöglicht. Die Wettbewerbs-Plattform „talents austria“ verfolgt ein derartiges Anliegen, der Erfolg gibt den Veranstaltern recht: Nicht nur die Siegerprojekte, sondern sämtliche Einreichungen legen ein hervorragendes Zeugnis über die wachsende Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler ab.

Innovative Vordenker
Die Qualität der Arbeiten steigert sich von Jahr zu Jahr.Jugendliche, die sich schon früh mit den Potenzialen neuer Technologien befassen und diese proaktiv einzusetzen wissen, werden später bei der Berufswahl mehr und bessere Möglichkeiten vorfinden. Denn unsere Unternehmen brauchen kluge Köpfe und innovative Vordenker, um ihre Wettbewerbsfähigkeit laufend ausbauen zu können. Die gezielte Förderung dieser Schlüsselkompetenzen ist längst nicht mehr nur den technischen Fachrichtungen vorbehalten, nahezu alle Schulformen vermitteln mittlerweile den Schülern dieses Wissen und wecken so deren Interesse an den Bereichen Neue Medien und Internet. Das beweist nicht zuletzt einmal mehr die Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an „talents austria“ 2011.
In diesem Sinne gratuliere ich den Siegern und Finalisten, sowie allen Schulklassen, die sich an diesem Wettbewerb beteiligt haben. Ihr großes Engagement leistet einen wichtigen Beitrag für eine positive und verantwortungsvolle Nutzung neuer Technologien in Österreich.

Reinhold Mitterlehner - Wirtschafts- und Jugendminister, Economy Ausgabe 999999, 07.12.2010

Preise und Benefits

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Wertvolle Geld- und Sachpreise winken den Teilnehmer/innen. Das ist aber nicht alles!

Bei talents austria kann man gewinnen:
* Sach und Geldpreise im Gesamtwert von 15.000,- Euro
* Urkunden
* zusätzlich auch Workshops, Praktikumsplätze oder Maturathemen (für das nächste Schuljahr) bei namhaften österreichischen IT- Unternehmen, wenn man sich an einer Unternehmensausschreibung beteiligt!
* Zugang zu anderen nationalen und internationalen Wettbewerben

Es gibt allerdings noch mehr Gründe für die Teilnahme an talents austria!
Die Erfahrungswerte, die durch praktische Projektarbeit und Teamarbeit entstehen, sind in der Berufswelt gefragt. Im Rahmen der Projekte und den Präsentationen bei den Veranstaltungen bekommen SchülerInnen Expertenfeedback und die Möglichkeit, ihre Arbeit vor den Wirtschaftstreibenden zu präsentieren. Es handelt sich um die Arbeit- bzw. Auftraggeber von morgen, mit denen man über die Inhalte einen Erstkontakt macht. Die eingeladenen Experten haben nicht selten teilnehmenden SchülerInnen spontane Angebote gemacht.

Der Austausch mit SchülerInnen aus anderen Schulen und Regionen macht Spass und auch der Einblick in andere Projekte ist spannend.

red, Economy Ausgabe 999999, 07.12.2010

Strategische Wohltätigkeit

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Heute müssen Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung noch stärker wahrnehmen. Denn im Web 2.0 ist der Ruf schon ruiniert, noch bevor das erste Dementi formuliert ist. Aber gesellschaftliches Engagement ist mehr als nur ein Kostenfaktor, denn es birgt Wachstumschancen.

Blickt man 30 Jahre zurück und vergleicht jene Zeit mit den heute vorhandenen Möglichkeiten, Informationen zu beschaffen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sie für eigene Ideen und Ziele zu begeistern, dann erscheint die Vergangenheit armselig. Dieser Eindruck trügt natürlich. Jene Zeit war ebenso geprägt von einer Vielfalt an Meinungen wie sie es heute ist. Auch ohne Chat und Posting wurde heftig diskutiert. Dennoch offenbart der Vergleich wichtige Unterschiede. Früher wurden viele Informationen nur lokal ausgetauscht. Heute verbreiten sich Gerüchte und Meinungen innerhalb weniger Stunden weltweit. Dazu braucht es keine Nachrichtenagenturen.
Informationen fließen unkontrollierbar durch eine Vielzahl kleiner unsichtbarer Kanäle. Und wer heute eine Meinung hat und das Bedürfnis, diese anderen Menschen nahezubringen, muss sich nicht mehr durch die Hierarchien arbeiten, um Gehör zu finden. Er stellt einfach ein Video auf dem globalen Megafon Youtube online. Wer einen Missstand aufdeckt, gründet eine Facebook-Gruppe und kann innerhalb weniger Tage Tausende Unterstützer finden.

Neue Rahmenbedingungen
Auch für Unternehmen haben sich die Zeiten geändert. Sie nutzen die Web-Technologie, um ihr Geschäft schneller und effizienter abzuwickeln. Aber nur wenige haben begriffen, dass das Web nicht nur ihre Arbeitsbedingungen, sondern auch ihre Rahmenbedingungen drastisch verändert hat.
Hat es vor 30 Jahren noch gereicht, sich an Vorschriften und Auflagen zu orientieren und sich sonst unauffällig zu verhalten, gerät man heute viel schneller und oft aus nichtigen Gründen in die Schusslinie. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Anschuldigungen richtig sind. Es stellt sich nur eine Frage: Ist dieses Unternehmen glaubwürdig genug, um den Vorwurf zu entkräften?

Schutzimpfung
Verfügt ein Unternehmen nicht über diese Glaubwürdigkeit, kann es schnell in einen Strudel weiterer Vorwürfe geraten, die Ansehen und damit Unternehmenswert beschädigen. Die einzige Schutzimpfung dagegen ist Corporate Social Responsibility (CSR), die gelebte Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
CSR darf niemals nur als defensive Strategie aufgefasst werden. Und schon gar nicht als ein reiner Kostenfaktor. Tatsächlich betrachten immer mehr Manager CSR als eine Grundlage für nachhaltiges Wachstum, wie eine weltweite Umfrage des IBM Instituts for Business Value ergeben hat. Mit einem dicken CSR-Konzept auf Öko- Papier allein ist es aber nicht getan. „Eine Neudefinition der Unternehmenswerte und ein darauf abgestimmtes langfristiges Engagement ist gefragt“, sagt Leo Steiner, Generaldirektor von IBM Österreich, „dazu sind oft große Umstellungen der Unternehmenspraktiken notwendig.“ Die Anliegen der Kunden müssen besonders stark berücksichtigt werden, betont Steiner: „Aber die meisten Geschäftsführer geben offen zu, dass sie die Kunden­erwartungen im gesellschaftlichen Kontext nicht ausreichend verstehen.“
Wer sich von der bloßen Erfüllung der Compliance-Verpflichtungen zur gelebten gesellschaftlichen Verantwortung weiterentwickelt, macht aus einem stark wachsenden Kostenfaktor eine Wachstumschance. Je stärker die CSR-Strategie in die Gesamtstrategie integriert wird, desto höher ist die CSR-Wertschöpfung. Geht man über die bloße Einhaltung der Vorschriften hinaus, gelangt man zur strategischen Philanthropie. Die an der Geschäftsstrategie ausgerichtete Wohltätigkeit bekräftigt das gesellschaftliche Engagement eines Unternehmens. „Sie ist die beste Grundlage für den guten Ruf eines Unternehmens“, sagt Steiner.
Wie es geht, zeigt das World Community Grid: Mehr als 210.000 Menschen weltweit stellen die nicht genutzte Rechenkapazität ihrer Computer bereit, um einen virtuellen Supercomputer zu schaffen, der ausschließlich für humanitäre Forschungszwecke eingesetzt wird. Für IBM ist dieses Programm von strategischer Bedeutung. Damit übernimmt sie nicht nur gesellschaftliche Verantwortung, sondern zeigt, wie ihre Technologien zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen und stärkt damit ihren Ruf als

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 02.12.2010

Es bleibt noch Zeit

Es bleibt noch Zeit

Vor 537 Tagen, in einem lichtdurchfluteten Bad, entdeckte ich mein erstes graues Haar. „Jetzt bin ich groß“, dachte ich bei mir, und auch der Rest, der folgte, war nicht weniger kindlich. Lange davor schon saß ich in der U-Bahn Leuten gegenüber, die in meinem Alter schienen, nach genauerem Hinsehen jedoch allesamt jünger waren. Wann diese Fehlsichtigkeit beim Einschätzen von Alter, das geringer ist als meines, begann, lässt sich nicht mehr sagen. Jedenfalls setzte sie nach der Jahrtausendwende ein, von der ich Anfang der 90er-Jahre dachte sie als Mitfünfziger in meinen mittleren Zwanzigern zu erleben. Als die Atomwaffenarsenale trotz Y2K-Programmfehler gut verstaut unter der Erde blieben, war ich genauso jung wie damals, als ich mein erstes Bücherregal in meine erste Wohnung hämmerte.
Seit dem grauen Haar ziehe ich eine Wange immer wieder einmal testweise in Richtung der Schläfe, manchmal, nachdem mich Hotelangestellte „Ma'am“ nennen. Mir fällt auf, dass in Kinofilmen gleichaltrige Schauspielerinnen bereits Söhne und Töchter im Teenageralter beigestellt bekommen. Dann denke ich an New Orleans, wo ich noch „Miss“ heiße. Und an meinen Vater, der erst mit 50 Jahren zu einem wurde - ohne ein einziges graues Haar allerdings.

Economy Ausgabe 999999, 02.12.2010

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