Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

03. Juli 2024

Search form

Search form

Region sucht Innovationssuperstar

Region sucht InnovationssuperstarBilderbox.com

Neue Ideen und Produkte werden mit Business pro Austria erfolgreich an den Markt herangeführt.

Es ist ein weiter Weg von einer ersten Idee bis zu einem erfolgreichen Unternehmen. Wer diesen gehen will, muss sich auf einige Fallstricke gefasst machen. Auf diesem Weg unterstützt die Wirtschaftskammer die breite Masse der Neo­unternehmer mit ihrem Gründerservice, am anderen Ende der Skala stehen die acht AplusB-Zentren, die Hochtechnologiegründungen aus den Universitäten heraus fördern. Dazwischen platzieren sich die 90 regionalen Impulszentren, die innovative Entrepreneure auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleiten und bestehende Unternehmen bei der Umsetzung neuer Geschäfts­ideen fördern.
Um dabei den Zentren ein effektives Werkzeug in die Hand zu geben, hat der Verband der Technologiezentren (VTÖ) Business pro Austria (bpa) entwickelt. bpa ist ein standardisiertes Beratungsinstrument, das den gesamten Prozess von der Ausschreibung über die Beurteilung der eingereichten Ideen bis zu ihrer Umsetzung abdeckt.

Casting ohne Show
Ganz dem Zeitgeist entsprechend steht am Anfang ein Casting. Hier geht es aber nicht darum, sich vor Publikum lächerlich zu machen, sondern einer fachkundigen Jury sein Konzept darzulegen. Im ersten Jahr von bpa haben fünf Technologiezentren den Ideenwettbewerb durchgeführt. Eine der siegreichen Innovationen ist Athrophon, das ohne Nebenwirkungen eine akus­tische Abklärung von Gelenkschäden im Frühstadium ermöglicht.
Die Sieger des Castings werden nun rund neun Monate bis zur Unternehmensgründung oder Produkteinführung begleitet. Dabei werden sie von drei Coaches aus den Bereichen Technologie, Marketing und Vertrieb sowie Finanzen unterstützt. „Der VTÖ plant, bpa zu einem jährlich in ganz Österreich stattfindenden Ereignis zu machen“, so Generalsekretär Clemens Strickner. Heuer wurde die Initiative mit 50 Prozent vom Wirtschaftsministerium finanziert. Auch für die Zukunft hoffe man auf Unterstützung, etwa in Form eines Gründerschecks, den die Preisträger im Technologiezentrum einlösen können.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Effizientes Papier-Management

Effizientes Papier-ManagementBilderbox.com

Mit „Alles-aus-einer-Hand“-Lösungen lassen sich Druck- und Kopierkosten sparen.

Eine über Jahre gewachsene – und in die Jahre gekommene – unternehmenseigene Drucker- und Kopierlandschaft verursacht meistens primär eines: nämlich exorbitant hohe Kosten.
Neben dem Anschaffungspreis, der in Regel nur etwa 20 Prozent dieser Summe ausmacht, geht es dabei vor allem um zeitaufwändige Wartung, Verwaltung und Administration. Unterschiedliche Systeme, Treiber und Bedienkonzepte beschäftigen die IT-Supportabteilung, Verbrauchsmateralien werden teuer bei verschiedenen Herstellern gekauft und binden Kapital und Lagerfläche. Dass es auch deutlich günstiger und ressourcenschonender gehen kann, zeigen „Alles-aus-einer-Hand“-Lösungen wie die Optimized Print Services, kurz OPS, von Konica Minolta. „Unser Optimized Print Services-Programm steht für ein umfassendes und effizientes Management von Druckerlandschaften. Ziel ist es, Kosten zu reduzieren und Prozesse zu optimieren“, erklärt Johannes Bischof, Geschäftsführer von Konica Minolta Business Solutions Austria.
Das OPS-Konzept vereint maßgeschneiderte Lösungen mit professionellem Support und eingehender Beratung. Die Möglichkeiten reichen vom einfachen Wartungsvertrag bis zum kompletten Outsourcing des Drucker-Managements. Am Markt haben sich die Optimized Print Services von Konica Minolta bereits erfolgreich etabliert. Zuletzt galt es, die Outputlandschaft eines mittelständischen Wiener Unternehmens aus dem Bereich der Konsumgüterindustrie zu optimieren.

Mehr Leistung
Die Bestandsaufnahme von Konica Minolte ergab, dass im Unternehmen 63 verschiedene Drucker, Multifunktionsgeräte und Faxgeräte verschiedener Hersteller im Einsatz waren. Vier Monate später steht den 180 Büromitarbeitern nunmehr eine kleine, aber leistungsstarke Flotte an Multifunktionsgeräten zur Verfügung. Durch das neue System sind die Druckkosten um 23 Prozent und der CO2-Verbrauch um 19 Prozent gesunken, während gleichzeitig die Geräteverfügbarkeit um 35 Prozent gesteigert werden konnte.

Links

Economy Ausgabe 999999, 01.10.2010

Asyl in der Krise

Asyl in der KriseBilderbox.com

Flüchtlinge ohne Aussicht auf ein gerechtes Asylverfahren, Misshandlungen und Menschenrechtsverletzungen – der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sowie das UN-Flüchtlingshochkommissariat raten kategorisch von Ausweisungen von Flüchtlingen in dieses Land ab: Asylchaos in Griechenland.

Die Liste der von Menschenrechtsorganisationen dokumentierten Rechtsbrüche in Griechenland liest sich wie die Anleitung zu einem asylpolitischen Supergau. Das von der Finanzkrise schwer gezeichnete Land, ist nicht nur durch seine Lage an der EU-Außengrenze, sondern auch durch das Dublin-II-Abkommen in diese Problemlage geschlittert. Dublin-II sollte die faire Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU regulieren, resultierte aber in einen „nicht-Zuständigkeits“-Wettstreit unter den Mitgliedsstaaten. Den schwarzen Peter zogen die Länder mit EU-Außengrenze, die praktisch für jedes Asylverfahren in die Pflicht genommen werden können. Länder wie Österreich können Flüchtlinge in sogenannte „sichere Drittstaaten“ ausweisen lassen.

Zweifelhafte Unterstützung
Das krisengebeutelte Griechenland ist wohl derzeit der schwächste Partner in dieser Sache. Doch gerade dort passieren mittlerweile 90 Prozent aller EU-weiten, illegalen Grenzübertritte. Immer mehr Länder leisten dem Ruf des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte deshalb Folge. Österreich ist nicht darunter.
Griechenland versucht die Grenzen dicht zu machen, schafft aber auch das nicht aus eigener Kraft. Das Unternehmen „Frontex“ wurde eingeschaltet, eine EU-Agentur für die „operative Zusammenarbeit“ mit Grenzschutzpersonal an den europäischen Außengrenzen. 175 seiner 272 Beamten hat „Frontex“ von November bis Jänner unter österreichischer Beteiligung stationiert. Die Zusammenarbeit wurde vor kurzem bis März 2011 verlängert.
Österreich weigert sich Griechenland Hilfestellung zu leisten, indem es zum Beispiel Flüchtlinge aus dem überforderten Land aufnimmt. "Griechenland muss schon selbst dafür sorgen, dass es das in den Griff bekommt", hieß es 2009 dazu aus dem Innenministerium. Eine kuriose Aussage, half die österreichische Flugpolizei doch erst kurz zuvor Flüchtlinge im Mittelmeer aufzuspüren.
Das Asylrecht aufrecht zu erhalten scheint der EU ein eher sekundäres Bedürfnis. Flüchtlinge erhalten weiterhin die Aufforderung das Land zu verlassen, oder einen Asylantrag zu stellen – in einem Land, das längst keine mehr bearbeitet. Allein von Jänner bis Oktober 2010 kam es in Griechenland laut Frontex zu geschätzten 75,000 illegalen Grenzübertritten. Das entspricht etwa den Einwohnern von Villach und Kufstein zusammen. Die Situation hat zweifelsfrei europäische Ausmaße. Wird von der EU keine bessere Lösung gesucht, gibt es nur Verlierer. Allen voran die Flüchtlinge selbst, aber auch der Mitgliedsstaat Griechenland, und von der Glaubwürdigkeit der EU ganz zu schweigen.

Emanuel Riedmann, Economy Ausgabe 999999, 01.10.2010

Happy Birthday, Big Spender!

Happy Birthday, Big Spender!PayLife

Während allerorts die Anzahl der Automaten schwindet, erfreut sich einer nach wie vor ungetrübter Beliebtheit. Einer der wenigen, der immer da ist, wenn man Geld braucht ... Heuer feiert der Bankomat seinen 30. Geburtstag.

Der allererste seiner Sorte stand bevorzugt der New Yorker Unterwelt Ende der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zur Verfügung, mangels breiterer Akzeptanz allerdings lediglich für ein halbes Jahr. In London freute man sich 1967 über die erste „automated teller machine“, aber seinen eigentlichen Siegeszug quer über den Globus trat der Geldautomat, so der offizielle Name, dann allerdings in den 1970er und 1980er Jahren an – ausgestattet mit ausgereifter Technik und simpler Handhabung.
Hierzulande wurde der erste Bankomat am 8. September 1980 in der Wiener Schottenfeldgasse seiner Bestimmung übergeben. 30 Jahre alt und immer noch heiß begehrt, ist der Bankomat mittlerweile nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Einer seiner Erfinder konnte das österreichische Jubiläum nicht mehr mitverfolgen. John Shepherd-Barron starb einige Monate zuvor im Alter von 84 Jahren in Nordschottland. In einem BBC-Interview erklärte er, dass ihm die Idee dazu dereinst in der Badewanne gekommen sei: „Es musste einen Weg geben, wie ich an mein Geld kommen konnte, überall in der Welt oder in Großbritannien.“ Shepherd-Barron dachte dabei an eine Art Süßigkeiten-Automaten, der mit Bargeld gefüllt werden sollte. Mittlerweile gibt es mehr als 1,7 Millionen Geldautomaten weltweit. Die Funktionsweise ist bei allen Geräten, trotz unterschiedlicher Hersteller, dieselbe.

Sichere Transaktion
Wer Geld abheben will, schiebt seine EC- oder Kreditkarte in den Kartenleser, der Computer leitet die darauf gespeicherten Informationen an das Rechenzentrum der Hausbank weiter, welches ihrerseits dann die Geheimzahl anfordert. Nach Eingabe selbiger wählt man den gewünschten Betrag, im Gerät beginnt es zu rattern, aus den Geldkassetten werden so lange die einzelnen Scheine genommen, bis der gewünschte Betrag erreicht ist. Nach Entnahme der Karte erhält man die Scheine im Geldausgabefach. Vergisst man darauf, das Geld zu entnehmen, wandern die Scheine nach einer gewissen Zeit in eine separate Geldkassette. Die gesamte Transaktion wird von einer integrierten Kamera aufgezeichnet.
Österreichweit wurden 1980 insgesamt 35 Geräte angebracht, für eine Flächendeckung ging man damals von etwa 300 bis 400 Geräten aus. Fünf Jahre später folgten dann die ersten Foyer-Automaten. Heute gibt es 7650 Bankomaten im gesamten Land – und 7,7 Mio. Maestro-Bankomatkarten.Im Vorjahr wurde 139,5 Mio. Mal mit österreichischen und 10 Mio. Mal mit ausländischen Karten Geld abgehoben. „Die österreichischen Banken und PayLife haben mit der flächendeckenden Einführung von Bankomaten und Plastikgeld vor 30 Jahren einen wichtigen Beitrag für Österreichs Konsumenten und die Wirtschaft in unserem Land geleistet“, ist Peter Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von PayLife, überzeugt. Und: „Die Annehmlichkeiten des bequemen, sicheren und modernen Kartenzahlens sind heute gar nicht mehr wegzudenken.“ 1987 wurde die Bankomatkarte um eine wichtige Funktionalität erweitert: das Bezahlen am Point of Sale (POS). Diese Zahlungsform hat sich in den letzten Jahren im Tourismus, im Handel und Dienstleistungssektor Österreichs weitgehend durchgesetzt und schreibt Jahr für Jahr Pluszahlen bei Transaktionen und Umsätzen. Neubauer: „Seit 30 Jahren arbeitet PayLife an der Etablierung von Karte, Kasse oder Bankomat und war von Anbeginn an die Nummer eins rund um bargeldloses Bezahlen. Heute und in Zukunft profitieren die Konsumenten von diesen 30 Jahren Erfahrung.“

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Globale Vorortbetreuung

Globale VorortbetreuungRaiffeisen IT

Wilfried Pruschak: „Outsourcing war noch vor wenigen Jahren mit starken Berührungsängsten behaftet. Heute sehen die Unternehmen das viel nüchterner. Aber entscheidend ist immer die Nähe zum Kunden“, sagt der Geschäftsführer des Outsourcing-Spezialisten Raiffeisen Informatik.

economy: Herr Pruschak, Raiffeisen Informatik hat mit der PC-Ware/Comparex Gruppe gerade einen großen Fisch geschluckt – weitgehend unbemerkt. Wir sprechen immerhin von einer Milliarde Euro Umsatz und 85.000 Unternehmenskunden.
Pruschak: Akquisitionen dieser Größenordnung gibt es in unserer Branche tatsächlich nicht jeden Tag. Die letzte vergleichbare Übernahme in Europa – die von Debis durch die T-Systems – ist schon ein paar Jahre her. Und ja, man hört wenig. Das mag daran liegen, dass PC-Ware/Comparex seinen Sitz in Leipzig hat und in Österreich ziemlich unbekannt ist. Aber wir hängen das auch nicht an die große Glocke.

Das Erfolgsrezept der IT-Industrie heißt Wachstum um jeden Preis?
Auch wenn wir heute der größte IT-Services-Anbieter in Österreich sind, ging es uns nicht um quantitatives Wachstum. Die Dienstleistungen der Raiffeisen Informatik basieren vor allem auf Rechenzentrumsausstattung und auf Standardsoftware. PC-Ware ist einer der größten Software-Reseller weltweit, Comparex ist stark als Rechenzentrumsausstatter. Durch die Übernahme haben wir also unsere Kompetenz gestärkt und können alle Anforderungen, mit denen ein IT-Dienstleister konfrontiert ist, sehr gut bewältigen.

Welche Rolle spielt dabei die Präsenz von PC-Ware/Comparex in 27 Ländern?
Es war uns in den letzten Jahren unmöglich, mit dem rasanten internationalen Wachstum innerhalb der Raiffeisen Gruppe mitzuhalten. Mit der Übernahme können wir nun auch die internationalen Kunden im Konzern servicieren.

Regionalität ist ein besonderes Merkmal von Raiffeisen. Aber ist das in einer global aufgestellten Industrie nicht ein Klotz am Bein?
Nein, ganz im Gegenteil. Natürlich können immer mehr standardisierte Services aus einem globalen Angebot bezogen werden – das gilt besonders für Privatkunden. Aber auf Unternehmenskunden ausgerichtete IT-Dienstleister müssen die Landessprache beherrschen und die Kultur verstehen. Ohne lokalen Vertrieb und die Betreuung vor Ort kommt man nicht in den Markt.

Raiffeisen Informatik ist seit bereits 40 Jahre im Outsourcing tätig. Das Geschäft mit dem Auslagern ist mittlerweile das weitaus größte Marktsegment in der IT-Branche. Wie haben Sie den Boom erlebt?
Vor etwa sieben Jahren, als der Boom begann, gab es noch große Berührungsängste. Die Kunden fürchteten sich davor, von einem Anbieter abhängig zu sein. Sie stellten sich Fragen wie: Was ist, wenn es diesen Dienstleister in zwei Jahren nicht mehr gibt? Oder: Sind meine Daten sicher? Das wird heute viel nüchterner gesehen. Auch weil die Kunden die Erfahrung gemacht haben, dass wir Dienstleister die Risiken des IT-Betriebs besser im Griff haben – und das zu geringeren Kosten.

Raiffeisen Informatik selbst ist ja auch aus einem Outsourcing-Projekt entstanden. Wie hat Sie der Schritt von der IT-Abteilung zum Unternehmen verändert?
Dieser Schritt in den Markt hat uns gestärkt. Wir konnten Erfahrungen sammeln, und wir mussten uns am Markt behaupten. Heute machen wir wesentlich mehr Umsatz außerhalb der Raiffeisen Gruppe als innerhalb. So beweisen wir auch unseren Eigentümern jeden Tag, dass wir unsere Arbeit gut machen.

Wir befinden uns mitten in der nächsten großen Umbruchphase – Cloud Computing. Wie wird das Ihr Selbstverständnis als Anbieter beeinflussen?
Die Cloud wird die Qualität unserer Services weiter verbessern und damit das Auslagern der IT noch attraktiver machen. Sonst wird sich erstaunlich wenig ändern. Wir werden zwar die Technologie der Cloud nutzen, aber wir werden sie regional nutzen. Die Nähe zum Kunden wird auch in der Cloud ein entscheidendes Kriterium sein. Auch in Zukunft werden Unternehmen eine kritische Anwendung wie etwa die Buchhaltung niemals einem anonymen Dienstleister in Übersee übergeben.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Ohne Blindflug in die Firmengründung

Ohne Blindflug in die FirmengründungPhotos.com

Der „Incubation Manager“ unterstützt Gründer bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen.

Mit einer innovativen Idee ein Unternehmen zu gründen, ist entgegen landläufiger Meinung nicht so schwer. Meist ist lediglich ein Startkapital von rund 40.000 Euro nötig, die Fördertöpfe sind gut gefüllt und viele Institutionen bieten Unterstützung an. Doch die vielfältige Förderlandschaft erschwert die ersten Schritte der Gründer. Nicht nur Jungunternehmer, auch Klein- und Mittelunternehmen (KMU) mit einer neuen Produktidee schöpfen oft nicht alle Möglichkeiten aus.
„Nur wenige Gründer wissen, dass das Austria Wirtschaftsservice die Haftung für bis zu 80 Prozent des Betriebsmittelkredites übernimmt“, erzählt Wolfgang Rupp, Präsident des Verbandes der Technologiezentren Österreichs (VTÖ). Ein weiterer Stolperstein ist mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung der Markteinführung: „Der Markt ist die Nagelprobe. Auch die beste Idee und das tollste Produkt verkaufen sich nicht von allein.“ Oft wird das Pferd von hinten aufgezäumt, indem für eine vorhandene Technologie die passende Anwendung gesucht wird. Der ideale Innovationsprozess geht jedoch von einem erkennbaren Bedarf aus und sucht die passende technologische Lösung für dieses Problem.

Ideen-Geburtshelfer

„Je näher eine Idee zum Markt kommt, desto schwieriger wird es, für diese auch die passende Förderquelle zu finden“, erläutert Rupp das Spannungsfeld zwischen Innovationen, Förderungen und Markt. Außerdem werden Business Angels – Manager und Unternehmer, die ihr Kapital in neue Ideen investieren und gleichzeitig ihre Erfahrung mit einbringen – steuerlich nicht bevorzugt.
Aber Österreichs Gründer müssen nicht verzweifeln. Mit dem „Incubation Manager“ steht ihnen ein Berater zur Seite, der den Fördermarkt kennt, die Marktchancen einer Idee ermitteln kann und hilft, ein Produkt zur Marktreife zu bringen. Der VTÖ hat die Ausbildung zum „Incubation Manager“ ins Leben gerufen, da das Leistungsspektrum der Technologie- und Impulszentren sich nicht auf die Büroinfrastruktur beschränken darf, sondern ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot für Gründer bieten muss. Der Bedarf für diese Ideen-Geburtshelfer ist laut Rupp in Österreich mittlerweile gedeckt. Der VTÖ hat daher das Ausbildungsangebot an die Bedürfnisse der zentraleuropäischen Nachbarn angepasst und einen ersten Lehrgang mit Teilnehmern aus Tschechien, der Slowakei und Ungarn durchgeführt.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Effizient und nachhaltig drucken

Effizient und nachhaltig druckenPhotos.com

Johannes Bischof: „Vor ein paar Jahrzehnten wurden Tokio und Smog gleichgesetzt. Heute ist die Luft in Tokio besser als bei uns. Als japanischer Konzern orientieren wir uns an japanischen Standards und reduzieren unseren CO2-Fußabdruck bis Ende dieses Jahres um 20 Prozent.“

economy: Herr Bischof, Drucker und Kopiergeräte haben den Ruf der Umweltsünder. Zu Recht?
Bischof: Einmal ein Stigma, immer ein Stigma. Aber das stimmt schon lange nicht mehr. Wir haben die Drucktechnologie in den letzten Jahren massiv verbessert, ein modernes Gerät lässt sich mit einem zehn Jahre alten Laserdrucker nicht mehr vergleichen. Das betrifft etwa den Stromverbrauch im Stand-by wie im Druck, auch die Toner sind heute wesentlich umweltfreundlicher.

Und der immense Papierbedarf?
Papier ist ein grüner, weil nachwachsender Rohstoff. Und die verunreinigten Flüsse gehören der Vergangenheit an. Gemessen an den Umweltstandards ist die Papierindustrie heute eine Industrie wie jede andere auch.

Ich kann also ohne schlechtes Gewissen so viel ausdrucken, wie ich will?
Wir unterstützen unsere Kunden mit Optimized Print Services (OPS) dabei, ihre Geräte effizient einzusetzen. Was und wie viel der Kunde druckt, muss er selbst entscheiden. Aber alles auszudrucken ist sicher keine kluge Lösung. Das papierlose Büro auf der anderen Seite funktioniert auch nicht. Wir beobachten folgende Entwicklung: In absoluten Zahlen wird zwar immer mehr ausgedruckt. Aber die Anzahl der Dokumente, die wir – großteils elektronisch – produzieren, steigt wesentlich schneller. Wir drucken also einen immer kleineren Teil der produzierten Dokumente aus.

Wie werden Drucker effizient eingesetzt?
Effizient Drucken heißt zum einen, nur genau das zu drucken, was benötigt wird. Etwa Formulare nicht auf Vorrat auszudrucken – nur um sie ungenützt wegzuwerfen, wenn sie veraltet sind. Zum anderen heißt es, den richtigen Drucker für die richtige Aufgabe einzusetzen. Wenn umfangreiche Dokumente auf einem kleinen Tischdrucker ausgedruckt werden, tut das weder der Geldbörse noch der Umwelt gut.

Wie Sie bereits angesprochen haben, hat sich bei der Technik viel getan.
Ja. Wir reden nicht von kleinen Fortschritten, sondern von sehr großen Schritten. Wir haben zum Beispiel Multifunktionsprinter (MFP), die eine um das Vierfache höhere Energieeffizienz aufweisen als die Geräte, die wir sechs Jahre zuvor auf den Markt gebracht haben.

Ist das ein Trend in der Branche?
Wir sehen uns hier als Vorreiter, wir legen schon sehr lang Wert auf die Umweltverträglichkeit unserer Produkte. Die meisten unserer Modelle sind mit dem Blauen Engel und dem Energy Star ausgezeichnet, und manche verbrauchen nur halb so viel Energie wie die unserer Mitbewerber. Unser Polymer-Toner ist der einzige Toner, der ein TÜV-Zertifikat für Lebensmittelunbedenklichkeit erhalten hat, und wir haben Blei, Brom und Quecksilber aus unserer Fertigung eliminiert.

Woher kommt dieses Engagement?

Sie werden sich vielleicht noch an die Zeit erinnern, als Tokio und Smog gleichgesetzt wurden. Fahren Sie heute nach Tokio, ist dort die Luft besser als bei uns. Als japanischer Konzern orientieren wir uns an den besonders strengen japanischen Umweltstandards. Konica Minolta hat sich bereits 2006 das Ziel gesetzt, seinen CO2-Fußabdruck bis Ende 2010 um 20 Prozent zu reduzieren – und wir sind auf dem besten Weg.

Wie leben Sie persönlich, Herr Bischof, Nachhaltigkeit?
Privat betreibe ich mehrere Kachelöfen und verwende energiesparende LED-Lampen, wo immer es geht. Ich besitze selbst ein Elektrofahrrad, und im Unternehmen treibe ich persönlich das Thema Elektromobilität voran.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Automatisierte Arbeitsabläufe

Automatisierte ArbeitsabläufePhotos.com

Enterprise Content Management sorgt für einen optimalen Dokumenten- und Informationsfluss.

Die Raiffeisen-Leasing, eine Tochtergesellschaft der Raiffeisen-Bankengruppe, ist seit 40 Jahren erfolgreich im In- und Ausland tätig. Für einen reibungslosen Ablauf des Business sorgt im Hintergund SER Solutions Österreich.

Schnelle Zugriffe
Der Spezialist im Bereich Business Process Management für Daten und Dokumente hat für Raiffeisen-Leasing die DOXiS iECM-Suite implementiert. Über diese laufen jegliche Dokumente, die Kunden und deren Leasingverträge betreffen. Das garantiert einen transparenten und schnellen Zugriff auf Kundeninformationen. Im Zuge eines weiteren Projekts, das die interne Geschäftsprozessoptimierung zum Ziel hatte, kam schließlich auch noch DOXiS Workflow hinzu. Durch die Verwendung der SER Workflow Komponenten besteht nun die Möglichkeit, die Prozesse strukturiert abzuarbeiten. Darüber hinaus ermöglichen diese auch eine Management-Sicht auf die einzelnen Abläufe. So können sehr effizient die Erreichung der internen Qualitätskriterien gemessen und der Prozess laufend optimiert werden. Ein weiterer wesentlicher Schritt war die Einführung von Massenscanning. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten Dokumente manuell eingescannt werden, was äußerst zeitintensiv war. Jetzt haben die Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter wieder mehr Zeit fürs Kerngeschäft.

Gesteigerte Produktivität
Unstrukturierte Kunden- und Firmendaten können Unternehmen teuer zu stehen kommen. Enterprise Content Management, kurz: ECM, zählt deshalb mittlerweile zu den Basics moderner Geschäftsprozesse, schließlich sorgt es für einen optimalen Dokumenten- und Informationsfluss. So etwa erspart allein der schnelle und einfache Zugang zu Informationen bis zu 30 Prozent wertvolle Arbeitszeit. Ebenso wird durch die Automatisierung von Arbeitsabläufen und die integrierte Informationsbereitstellung in vorhandenen Systemen die Produktivität gesteigert. Automatisierte Prozesse helfen aber nicht nur dabei, Zeit, Geld und meistens auch Nerven zu sparen, sie garantieren zudem die Qualität der geleisteten Arbeit, die Erfüllung von Standards sowie rechtliche und regulative Anforderungen. DOXiS4 bietet gebrauchsfertige Lösungspakete für mittlere und große Unternehmen unterschiedlichster Branchen und sorgt für eine perfekte Büroorganisation auf Basis elektronischer Dokumente, Vorgänge und Akten. Die einfache Administration entlastet die firmeneigene IT-Abteilung.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Verantwortung leben

Verantwortung lebenT-Systems Austria

Georg Obermeier über nachhaltiges Engagement für Gesellschaft und Umwelt.

economy: In der Wirtschaft geht es um Gewinnmaximierung – ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Lippenbekenntnis?
Obermeier: Die Deutsche Telekom lebt Verantwortung, und ich bin froh, in diesem Unternehmen tätig zu sein. Wir denken langfristig, und das zahlt sich auch aus – für die Allgemeinheit, aber auch für das Unternehmen.

Haben Sie dafür ein Beispiel?
Als Arbeitgeber müssen wir für junge Menschen attraktiv sein. Mit unserem Engagement – wir vergeben etwa einen eigenen IKT-Preis bei „Jugend Innovativ“ – fördern wir die Kompetenz der Heranwachsenden. Wir wecken aber auch bei dem einen oder anderen Talent das Interesse an unserer Branche und damit einhergehend auch an unserem Unternehmen.

Wer treibt Nachhaltigkeit im Unternehmen voran?
Da treffen sich Führungsebene und Mitarbeiter auf halbem Weg. Generell ist jeder eingeladen mitzumachen. Gerade das aktive Engagement unserer Mitarbeiter überrascht mich immer wieder von Neuem. Auch der Computerkurs für unbegleitete jugendliche Migranten basiert auf dem Vorschlag einer Mitarbeiterin. Wir besprechen geplante Aktionen und sehen, ob sie zu unserem Unternehmen passen. Dann setzen wir sie in der Regel rasch um.

Unternehmen, die sich engagieren, geraten rasch in den Verdacht, auf die Tränendrüse drücken zu wollen ...
Wir verstecken unsere gesellschaftlichen Initiativen nicht, sehen sie aber auch nicht als Mittel zur Selbstdarstellung. Vielmehr sehen wir uns als Citizen, als Bürger. Wir stehen in einem Austauschprozess mit der Gesellschaft und möchten auch etwas zurückgeben.

Innovationen wie Videokonferenzen haben großes CO2-Einsparungspotenzial. Sind sie die Antwort auf den Klimawandel?
Nur ein Teil der Antwort. IKT kann einen erheblichen Beitrag für eine sauberere Umwelt leisten. Wir alle müssen aber darauf achten, dass diese positiven Effekte nicht durch Mehrkonsum an anderer Stelle verpuffen.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Das Recht auf Ausbildung

Das Recht auf AusbildungT-Systems Austria

Technologiekompetenz verbessert die Zukunftschancen in der vernetzten Gesellschaft – für alle.

„Connect the Unconnected.“ Das klingt nach einem der flotten Werbesprüche, die permanent aus dem Radio schallen. Tatsächlich verbirgt sich dahinter ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Deutschen Telekom.
Für die Deutsche Telekom ist die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) nicht nur das ureigenste Geschäftsfeld, sie ist vielmehr eine Schlüsseltechnologie zur Entwicklung und Stärkung der ganzen Gesellschaft und zur Steigerung der Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit jedes Einzelnen. „Wir wollen möglichst viele Menschen an der vernetzten Gesellschaft teilhaben lassen“, sagt Georg Obermeier, Geschäftsführer der Telekom-Tochter T-Systems in Österreich. Durch Initiativen der Telekom wie die Initiative „Ich kann was!“ erwerben auch Jugendliche aus wirtschaftlich und sozial schwierigen Verhältnissen IKT-Kompetenz und finden den Anschluss an die Informations- und Wissensgesellschaft.

Hoch motiviert
Besonders schwierig ist die Situation unbegleiteter jugendlicher Migranten. Gemeinsam mit dem Verein lobby16, der sich für das Recht junger Flüchtlinge auf Bildung und Ausbildung einsetzt, bietet T-Systems Computerkurse für Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren an. Die Teilnehmer kommen aus Ländern wie Angola, Somalia, Afghanistan und dem Kosovo. Sprachbarrieren gibt es keine zu überwinden, wie Obermeier erfreut zur Kenntnis nahm: „Alle sprechen sehr gut Deutsch.“ Dass die Motivation und das Interesse sehr hoch waren, wunderte ihn weniger: „Jugendliche und Computer, das funktioniert fast immer gut.“
„In dieser schwierigen Situation ist Bildung für die jungen Menschen die beste Unterstützung“, zeigt sich Obermeier überzeugt, „und die erfolgreiche Teilnahme am Kurs stärkt ihr Selbstbewusstsein.“ Sieben Teilnehmer des ersten Kurses haben die Abschlussprüfung im Juli geschafft und drei von ihnen interessierten sich für die Lehrlingsoffensive der Deutschen Telekom. Anfang August haben sie bei T-Mobile eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann begonnen.

Links

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 87-10-2010, 01.10.2010

Pages