Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

03. Juli 2024

Search form

Search form

Gute Gespräche

Gute GesprächeBilderbox.com

Kundenzufriedenheit aus der Wolke.

Kundenzufriedenheit gilt als wesentlicher Sicherheitsgurt auf dynamischen Märkten. Die Verbraucher werden immer kritischer, wechseln verstärkt zwischen Produkten – somit benötigen Unternehmen Fakten für Gegenstrategien. Zur Ermittlung des Ist-Zustandes versuchten es die Manager bislang mit eher komplizierten Rechenübungen aus Kennzahlen – statt ihre Zielgruppe selbst zu befragen.
Aufholbedarf scheint generell gegeben zu sein: Laut dem jüngsten Service.Benchmark von atms Telefon- und Marketing Services messen 38 Prozent der heimischen Betriebe besagten Zustand ihrer Klientel seltener als ein Mal pro Jahr. Die Vorreiterrolle übernehmen eher globale Marken wie z.B. der koreanische Elektronikhersteller Samsung.
Dort existieren klare Vorgaben für das Vorgehen: Möglichst zeitnahes Einholen von Feedback nach einem Kontakt, um unverfälschte Bewertung seitens der Konsumenten zu erhalten. Jedoch ohne teure Investitionen in Technologien, die nicht zum Kerngeschäft dieses Erzeugers gehören.
atms bietet hier eine cloudbasierte Lösung, die individuell adaptiert wird. Generell orten Experten für das Konzept Cloud Computing eine rosige Zukunft: Leistungen werden via Internet über externe Anbieter-Server von verschiedenen Standorten bezogen. Das Unternehmen spart so Hardware und gewinnt Effizienz wie Flexibilität.
„Die mehrsprachigen Befragungen erfolgen automatisiert auf einer im atms-Netz betriebenen Sprachdialogplattform unmittelbar im Anschluss an das Gespräch“, sagt Markus Buchner, Geschäftsführer der atms. „Kundeneindrücke zum Service werden damit zum frühestmöglichen Zeitpunkt gesammelt und können sofort ausgewertet werden.“
Im Durchschnitt liegt die einzelne Bewertung in weniger als 90 Sekunden nach der Erhebung vor. So kann dieser Konzern jederzeit auf mögliche Schwächen der Betreuung reagieren. Bevor Wolken am Umsatz-Himmel auftauchen.

Links

Christian Prenger, 04.03.2011

FM4: Radio für junge Hörer

FM4: Radio für junge HörerORF/FM4

Radio FM4, das vierte Radio-Programm des Österreichischen Rundfunks (ORF), gilt nicht nur unter Fachleuten als bestes Jugendkultur-Radio im deutschsprachigen Raum.

Der hohe Wortanteil unterscheidet FM4 von klassischen Kommerz-Anbietern. Gleichzeitig stellt FM4seine Musik als eigenständige kulturelle Äußerung dar, begleitet sie mit journalistischer Reflexionund erfüllt damit zu seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag auch einen umfassenden Kultur-Auftrag.
FM4 hat sich als Vollprogramm im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Auftrags positioniert: Der »Flankenschutz« für die anderen Radioprogramme zeigt sich in der klaren Abgrenzung zu Ö3 und einem zunehmenden Image als »junges Ö1«. Zudem hat sich FM4 auch als klare inhaltliche Alternative zu diversen »jungen« Kommerzsendern, die nicht über reine Musikabspielstationen hinausgehen, durchgesetzt.
Die FM4 Kernzielgruppe sind junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren, die nicht nur in ihrem Denken, sondern auch in ihren Aktionen mobil sind und sich deshalb gerne und speziell mit Neuem, Innovativem, Riskantem und somit den gerade gängigen Standards Widersprechendem auseinander setzen. Die FM4-Website fm4.ORF.at richtet sich an ein aufgeschlossenes Publikum, das sich aktiv vor allem mit den kulturellen und technologischen Aspekten des jungen, urbanen Lebens auseinandersetzt.

Vorwiegende Fremdsprachigkeit

FM4 ist auch ein Fenster zur Welt. Die Nachrichten auf FM4, die stündlich von 6 bis 19 Uhr ausgestrahlt werden, sprechen die wesentlichste Weltsprache: Englisch. Die gleichberechtigte Verwendung zweier Sprachen ist Teil der Marke FM4 und wirkt identitätsstiftend. Die Präsentationssprache auf FM4 ist von 1 bis 14 Uhr Englisch, danach Deutsch. Es gilt jedoch das "Native-Speaker"-Prinzip: die Zweisprachigkeit soll sich aus dem natürlichen Programmfluss ergeben. Englischsprachige Gäste werden immer auf Englisch interviewt, deutschsprachige Gäste können ebenfalls bei ihrer Muttersprache bleiben. Die Moderatoren präsentieren in ihrer Muttersprache.
Das überwiegend fremdsprachige Jugendkulturradio FM4 erreicht täglich rund 300.000 HörerInnen. Der Marktanteil in der Zielgruppe 14 bis 49 Jahre liegt bei 4%.

Links

red/cc, Economy Ausgabe 99999, 01.03.2011

Wirklich mobil

Wirklich mobilBilderbox.com

Beim mobilen Internet war bislang die Internetverbindung mobil – der Nutzer aber weniger. Das ändert sich mit der zunehmenden Verbreitung von Handys mit Internetzugang und beeinflusst auch das Kaufverhalten.

Kaum haben wir uns ans Online Shopping gewöhnt, steht mit dem mobilen Einkaufen schon der nächste Wandel ins Haus. Mit der zunehmenden Verbreitung von internetfähigen Smartphones und Tablet-PCs wird das mobile Internet nun wirklich mobil. Waren Notebooks einfach zu groß und schwer, gelangen nun kleine und handliche – und somit für die Nutzung von unterwegs tatsächlich geeignete – Geräte in großer Zahl in den Verkauf.
Vor allem die Mobiltelefone als unsere ständigen Begleiter sind der logische Zugang für spontane Ausflüge ins Internet. Das mobile Internet, das diesen Namen auch verdient, hat auch Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Konsumenten. Einerseits ist der Einkauf nicht mehr an eine Situation gebunden – also ein Geschäft oder eben beim Online Shopping das Notebook auf der Couch. Er kann nun jederzeit stattfinden, etwa auf dem Arbeitsweg oder im Freundeskreis, und unterstützt damit den Trend zu Spontankäufen. Andererseits ermöglicht das Internet am Handy auch bei spontan gewecktem Interesse eine fundierte Kaufentscheidung, kann doch der Preis in der Auslage eines Geschäfts umgehend mit den Angeboten im Web verglichen werden.

Informationszentrale

Das Mobiltelefon wird immer mehr zu einer zentralen Kommunikations- und Informationsplattform. Neben Telefonie und Mobile Shopping wird das Handy auch genutzt um etwa Fahrpläne von öffentlichen Verkehrsmitteln abzurufen oder mit dem Navigationssystem nach einer Adresse zu suchen. Mobile Shopping ist damit Teil einer größeren Entwicklung, durch die das Handy eine immer bedeutendere Rolle im Leben ihrer Besitzer spielen wird.
Als erster Zahlungsmittelprovider trägt Wirecard CEE, die vormalige Qenta, dieser Entwicklung Rechnung und bietet eine für Smartphones angepasste Bezahlseite an. Die Lösung gibt es sowohl im Standard-Look von Wirecard als auch im Design der Händler-Homepage.

Immer mehr Zugriffe
Der Wirecard-Kunde love.at wird die mobile Bezahlseite demnächst in seine Homepage integrieren, sagt Magdalena Fränzl: „Denn wir haben heute bereits enorm hohe Zugriffe über mobile Endgeräte zu verzeichnen.“ Die Bedeutung einfacher und benutzerfreundlicher Zahlungsvorgänge betont Wirecard-Geschäftsführer Roland Toch: „Mit der Lösung für Smartphones wird der Käufer nicht durch lange Ladezeiten und eine unübersichtliche Bildschirmdarstellung irritiert.“
Wirecard bietet die mobile Bezahllösung für alle gängigen Smartphones wie HTC, iPhone, oder Blackberry an. „Die Onlineshops müssen sich für die Smartphones fit machen“, meint Toch. Das gilt nicht nur für die Bezahlung, die ganze Händler-Homepage müsse für die mobile Nutzung optimiert werden und bei der Darstellung am Telefondisplay einen soliden Eindruck hinterlassen.

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 25.02.2011

Ein Leben zwischen Mann und Frau

Ein Leben zwischen Mann und FrauBilderbox.com

Kaum eine Unterscheidung wird als so selbstverständlich und deutlich akzeptiert, als jene zwischen Mann und Frau. Dabei ist diese scheinbar klare Linienziehung für viele Menschen reine Ansichtssache. Nicht Körper, sondern Geist entscheidet über die Geschlechtsidentität von Transgendermenschen.

„Man stelle sich vor, man lebe in einer Gesellschaft, die darüber bestimmt, welches soziale Geschlecht man ist. Wie würde sich unser jetziges Leben ändern, wenn wir auf einmal die einzigen wären, die unsere echte Geschlechtsidentität kennen?“ So wird in einem Internetforum angeregt, sich den Alltag von Menschen vorzustellen, die offiziell als „krank“ gelten, weil sie sich nicht, oder nicht nur, mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.

Kein Entweder-Oder
Die binäre Unterscheidung zwischen Mann und Frau, auf der dieses Spannungsverhältnis zu Transgendermenschen beruht, wird längst nicht in allen Kulturen als selbstverständlich gesehen. Noch immer gibt es Kulturkreise in Mexiko, Nordamerika, oder auch Südostasien, die ebenso selbstverständlich zwischen drei, oder mehreren Geschlechtsidentitäten unterscheiden.
Im westlichen Kulturraum ist Geschlechtsidentität traditionellerweise an Körpermerkmale gebunden, der Geist hingegen spielt keine Rolle. Das ist naheliegend und wird als „normal“ akzeptiert. Doch „Identität“ ist nicht zwangsweise an Gene gekoppelt. Ist der Körper nicht mehr ausschlaggebend, kann die Gegenüberstellung Mann – Frau auch als Skala gesehen werden. Manche Menschen identifizieren sich selbst mit dem „gegenüberliegenden“ Geschlecht, sehen sich als Mann und Frau gleichzeitig, oder sogar als keines von beidem – die Kombinationsmöglichkeiten laufen ins Unüberschaubare. Als Sammelbegriff hat sich der Ausdruck „Transgender“ durchgesetzt, der übrigens weder Homosexualität, noch Geschlechtsumwandlungen voraussetzt.
Transgender ist an sich kein neues Phänomen. Ein allgemeines Bewusstsein über dessen Existenz begann sich vor allem in den 60er- und 70er Jahren herauszubilden. Im Unterhaltungsmainstream ist Transgender inzwischen längst angekommen. Der Oskar-nominierte Kinofilm „Transamerica“ (2006) mit Desperate Housewives Star Felicity Huffman, zum Beispiel, bietet schon eine weit tiefreichendere Behandlungen mit dem Thema, als dies in Hollywood lange Zeit Usus war. Dazu gibt es neben elektronischen Medien auch eine Menge an Erfahrungsliteratur, wie zum Beispiel Helen Boyds „She's not the man i married“ („Sie ist nicht der Mann, den ich geheiratet habe“) über Boyds Leben mit ihrem Ehemann, der plötzlich Frau sein wollte.

Schwieriger Status

Kommen wir aber noch einmal auf die Statusfrage zurück. Transgender gilt aus medizinischer Sicht als „Störung der Geschlechtsidentität“. Ausgrenzung oder sogar Gewalt begegnen Transgendermenschen praktisch täglich. Kleinigkeiten werden im Alltag oft zur Gedulds- oder Bewährungsprobe. Spricht man sie endlich mit dem gewünschten Pronomen an, werden sie als Mann oder Frau bezeichnet? Selbst ein simpler Toilettengang kann zum firmeninternen Skandal, bis hin zu beruflichen Konsequenzen führen, allein dadurch, dass „auf's falsche Töpfchen“ gegangen wird.
Die Hysterie um Transgendermenschen wirkt oft ebenso reflexartig wie überzogen. Ob es sich nun tatsächlich um eine „Störung“ handelt, oder ob diese, von Mitgliedern der Transgender Community teils heftig angefochtene Bezeichnung eine ungerechtfertigte Herabsetzung eines völlig natürlichen Phänomens ist, sei vorerst dahin gestellt. Doch „krank“ oder nicht, ansteckend ist es bekannterweise nicht. Gerade deswegen erwarten sich Mitglieder der Community, vielleicht nicht ganz zu Unrecht, wenigstens ein bisschen mehr Gelassenheit von konservativer Seite.

Emanuel Riedmann, Economy Ausgabe 999999, 25.02.2011

Gesellschaftsbild und Frauenrolle

Gesellschaftsbild und FrauenrolleDeutsches Bundesarchiv

Die Ideologien der Weltgeschichte haben stets auch eine besondere Position zur Rolle der Frau in der Gesellschaft bezogen. Zwei der extremsten und heterogensten Beispiele sind hierbei der Nationalsozialismus und der Kommunismus.

Die Rolle der Frau im Nationalsozialismus kann als massiver Rückschritt gegenüber allem, was bis zu jener Zeit für die Frauenbewegung getan wurde, gesehen werden. Die Frauenrolle in der Nazi-Gesellschaft war in erster Linie vom Bild der Frau als Mutter und der Schöpferin von Nachkommen geprägt. Das Frauenbild wurde der Ideologie samt und sonders untergeordnet. Sie war die Lieferantin und Hüterin des „erbreinen“ Nachwuches , ihre Rolle wurde auf Opferbereitschaft, Unterwürfigkeit und Selbstlosigkeit reduziert. Zunächst wurde ihr von der „Männerpartei“ der Nazis auch der Eintritt ins Arbeitsleben und die Ausübung von Berufen abgesprochen, was sich dann später allerdings durch kriegsbedingten Arbeitskräftemangel änderte.
Interessanter Weise wählten viele Frauen in der Weimarer Republik die NSdAP, offenbar weil sie sich durch deren martialisches Gehabe angezogen fühlten. Ein ähnliches Phänomen zeigte sich ja auch in Kärnten unter Haider, dessen FPÖ bzw. BZÖ auf einen überdurchschnittlichen Frauenanteil kam und wohl auch noch kommt.
Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten traten allerdings die Zielkonflikte von Partei und früheren weiblichen „Protestwählern“ hervor. Bald wurde das Mutterkreuz für Frauen mit „Überdurchschnittlicher Gebährleistung“ eingeführt, junge Frauen mussten ausserdem ein Pflichtjahr in der Landwirtschaft absolvieren, einem Sektor, in dem sie neben der Rüstungsindustrie zunehmend gefragter wurden. Feminismus wurde von NS-Propagandisten wie Josef Rompel als „Volksentartung“ bezeichnet, Hitler nannte es ein vom „jüdischen Intellekt“ erfundenes Wort. Der Historiker Hans-Ulrich Wehler bezeichnete die Situation in der NS-Zeit als „Frauenhölle“.
Der Kommunismus bemühte sich ebenfalls, das Bild und die Rolle der Frau in der Gesellschaft neu bzw. anders zu bewerten, auf eine völlig entgegengesetzte Art. Frauen sollten der Ideologie gemäß in jeder Hinsicht gleich behandelt werden, vor dem Hintergrund , die allgemeine Produktionskraft zu erhöhen. Dass sich Frauen ausschließlich der Kindererziehung und der Familie widmeten, wurde als Verschwendung ebendieser Produktivkraft gesehen. Damit verbunden war die Unterbringung der Kinder möglichst früh in gemeinschaftlichen Einrichtungen, was zwei Vorteile mit sich brachte: Die Frauen wurden von der Kinderbetreuung freigestellt, und gleichzeitig konnten die Kinder einer kollektiven Erziehung im Sinne der Ideologie zugeführt werden. Von vielen Verbesserungen in der Rolle der Frauen abgesehen – sie konnten in früher überwiegend von Männern ausgeführten Berufen Fuß fassen und Führungsrollen übernehmen, wurden vom Staat großzügig unterstützt und gleichgestellt -, blieb dennoch nicht viel übrig. Es gelang nur wenigen Frauen, Spitzenpositionen in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Kultur zu erringen. Frauen – so zeigte die Aufarbeitung des Themas nach dem Kollaps der DDR – arbeiteten auch viel häufiger unter ihrem Qualifikationsniveau und verdienten oft weniger. Die Gleichberechtigung der Geschlechter blieb in mehrerlei Hinsicht ein Chimäre, da den Frauen nichtsdestotrotz die traditionelle geschlechtsspezifische Aufgaben in der Familie blieben, was die Mehrfachbelastung nicht verringerte. „Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts“, meinte Karl Marx. Dieser Fortschritt blieb allerdings eine Idealvorstellung.

Ausgewählter Artikel aus dem Jahr 2006

Economy Ausgabe 999999, 25.02.2011

"Chaos und Kontrollverlust: Die neue Welt der Arbeit."

Bilderbox.com

APA-EBC-Veranstaltung am Donnerstag, den 24.02.11 im Wiener Haus der Musik.

Team-Arbeit ist out, Swarms sind in. Entscheider können sich schon mal warm anziehen, auf sie kommen Chaos und „dramatische" Veränderung zu, glaubt man den Marktforschern. Wer den Informationsaustausch innerhalb der Belegschaft durch Wikis, Blogs und Co. schon kompliziert findet, sollte mal an die künftigen Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Partnern, Kunden und Lieferanten denken.

Neue Lebenswelten statt Beruf und Privat
Lineare Wertschöpfungsketten sind jedenfalls out, Vernetzung und Mobilität in. Das Ökosystem „Arbeitswelt" ändert sich, ob man will oder nicht, getrieben vor allem von der Informationstechnologie. Welche Innovationen werden sich im Arbeitsalltag durchsetzen? Wie verändert die Technik unser Kommunikationsverhalten? Klaffen die rechtliche und die technische Welt immer weiter auseinander, je mehr Berufs- und Privatleben verschwimmen? Welche Herausforderungen sieht die Politik in diesem Bereich und welche Antworten hat sie darauf?

Darüber diskutieren folgende Expertinnen am 24. Februar ab 18.30 Uhr im Wiener Haus der Musik: Josef Herget (Donau-Universität Krems), Silvia Hruska-Frank (Arbeiterkammer), Gerhard Laga (WKO), Robert Ludwig (NextiraOne), Alexandra Moser (Microsoft Österreich) und Peter Rass (A1 Telekom Austria). (red/cc)

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 18.02.2011

Auch Männer wollen Mode

Auch Männer wollen ModeBilderbox.com

Ein Blick in die Modehäuser zeigt: Männer sind eine ernstzunehmende Zielgruppe geworden, die für einen beträchtlichen Umsatzanteil sorgt – auch wenn die Damenmode unbestreitbar noch Platz eins innehat.

Das deutsche GQ-Magazin empfiehlt für die diesjährige Wintersaison vier Anzugtypen: Glencheck, moderner Zweireiher, Flanellanzug oder Anzug mit dezenten Kreidestreifen www.gq-magazin.de. „Sehr trendig sind im Winter 2010/11 Karohemden und wollige sehr große Pullis in grau, im Frühjahr bleibt es oben oversized, kombiniert mit vielen unterschiedlichen Hosenformen“, sagt Heidrun Unterweger, Betreiberin des Online-Shops www.b-dressed.com, spezialisiert auf Bekleidung aus Bio-Baumwolle. „Frauen sind spontan und lassen sich mehr von Trends inspirieren, Männer sind von Natur aus im Bereich der Mode bodenständiger, sie sind außerdem sehr markentreu. Wer sich einmal für eine Marke oder ein Modell entscheiden hat, bestellt das immer wieder, in sehr regelmäßigen Abständen“, betont Unterweger. Männermode macht bei b-dressed.com bereits rund ein Viertel des Umsatzes aus, andererseits wird mit Damenmode noch weitaus mehr als das Doppelte verdient (65 Prozent), während Kindermode nur eine Nebenrolle spielt (zehn Prozent).
Das Internet als Verkaufsplattform, das nach wie vor mehr Männer als Frauen verwenden, wird vermehrt genutzt, um auch Männer als Mode-Kunden zu gewinnen. So hat etwa auch Humanic www.shoemanic.com gerade eben sein neues Online-Service-Angebot vorgestellt: Schuhe und Taschen können bequem online im gewünschten Store reserviert und dort gleich abgeholt werden.

Ketten bringen viel Männermode
Branchenleader H&M (7,5 Prozent Marktanteil) setzt heuer eher auf klassisch-dezenter Männermode. „Grau- und Beigetöne, Camel, Uniformfarben und Braun“ sind angesagt, berichtet H&M-Sprecherin Julia Steiner. Ende November wird eine Designerkooperation mit dem französischen Modehaus Lanvin gestartet, die Kollektion wird sowohl für Damen als auch Herren in allen 66 H&M-Stores österreichweit angeboten.
„Männer sind längst keine Modemuffel mehr, die erfolgreichsten Produktgruppen sind Hemden, Strick und Hosen, aber auch im Anzugbereich verzeichnen wir gute Zuwächse“, betont Heidi Nather-Eggeling, Werbeleiterin CEE bei C&A (7,4 Prozent Marktanteil). „Mann traut sich auch mehr mit Farbe umzugehen, klassische Herrenfarben werden mit modischen Accessoires in Akzentfarben aufgepeppt“, meint Eggeling.
„Der Trend geht immer weiter in Richtung Casual Look. Karo- und Jeanshemden, Grobstrick-Pullover, Cardigans und Westen sind für diesen Style wichtig“, weiß Ralph Schmidt von Peek & Cloppenburg. Der nächste Modefrühling kommt bestimmt, und dann sind für modische Männer „Beerentöne sowie Grün- und Blau-Nuancen“ angesagt, verrät Schmidt. Modischer Fixpunkt für Männer sind Jeans.

Economy Ausgabe 999999, 18.02.2011

Erfolgsgrundlage Uniabschluss

Erfolgsgrundlage Uniabschluss Bilderbox.com

In vielen US-Großstädten verdienen junge Frauen durchschnittlich mehr als ihre männlichen Kollegen.

Dass US-Amerikanerinnen, über alle Altersstufen und Regionen hinweg, rund 20 Prozent weniger verdienen als Männer, daran schienen in den letzten Jahren weder Förderprogramme noch Gesetze viel zu ändern. Bis eine Studie auf dem Jahr 2007 eine deutliche Trendwende aufzeigte. Laut der Erhebung des Department of Sociology am New Yorker Queens College verdienen in nahezu allen der 150 größten Städte der USA junge Frauen im Halbwert um acht Prozent mehr als Männer. Als Grundlage verwendeten die Forscher Volkszählungsdaten aus dem Jahr 2005 (American Community Survey). Neuere Daten, diesmal analysiert vom Beratungsunternehmen Reach Advisors, bestätigen den Trend. So verdienen weibliche Vollbeschäftigte in ihren 20ern beispielsweise in Atlanta um 21 Prozent, in Memphis und New York um 19 und 17 Prozent mehr als Männer.

Die Ursachen dafür sind unterschiedlich, doch es gibt einen gemeinsamen Nenner: die höheren Universitätsabschlussraten von Frauen. Derzeit kommen auf zwei Hochschuldiplome von Männern, drei von Frauen. Als die Baby Boomer die Unibank drückten, war das Verhältnis noch umgekehrt. Ein weiterer Grund dürfte das höhere Heiratsalter von Frauen in Städten sein. Auch gehen die Reach-Analysten davon aus, dass die zunehmende Wissensbasiertheit vieler Industrien die Chance gut qualifizierter Frauen auf Erfolg erhöht. Insbesondere Finanzdienstleister treiben das weibliche Durchschnittseinkommen in die Höhe, was sich etwa im Großraum Charlotte (North Carolina) zeigt, einem Bankenzentrum im Südosten des Landes. Frauen verdienen dort 14 Prozent mehr als Männer. Laut der Studienverfasser achten insbesondere große Unternehmen verstärkt auf Affirmative Action und geben bei gleicher Qualifikation Frauen den Vorzug.

Interessant ist, dass sich die Einkommensschere in Städten mit hohem afroamerikanischen Bevölkerungsanteil sowie mit größeren Minderheiten lateinamerikanischer Herkunft zugunsten von Frauen verändert. Als Grund gilt, dass Amerikanerinnen dieser Bevölkerungsgruppen doppelt so häufig ein Studium abschließen wie Männer. Die schlechte Nachricht: Frauen über 30 und in Regionen abseits der Ballungsräume verdienen weiterhin wenig als Männer. Allerdings, so die Einschätzung von Reach Advisors, könnte der Vorsprung aus der Stadt Platz greifen. Durch den höheren Bildungsstand seien Frauen für die Herausforderungen der Wirtschaft besser gerüstet - und zwar auch abseits der Großstadt.

Economy Ausgabe 999999, 18.02.2011

Geographie der Geschlechter

Geographie der Geschlechter

„Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“, hört man immer wieder, wenn es um Missverständnisse und Kommunikationsprobleme zwischen Männern und Frauen geht. Die Ergebnisse aus jahrelanger Forschung auf den Gebieten der Linguistik sowie Gender-Studies haben eine Vielzahl an tatsächlichen Kommunikationsunterschieden entdeckt.
Allerdings heben neueste Forschungen auch immer wieder das leidige Objektivitätsproblem hervor. Schließlich ist es nur schwer möglich jemanden zu finden, der sich nicht zum einen oder anderen Geschlecht zugehörig fühlt und obendrein auch noch LinguistIn ist. Hundertprozentige Objektivität ist dadurch kaum gewährleistet. Dazu kommen hartnäckige Stereotype, die nicht aus unseren Köpfen zu bringen sind. So haben Versuchspersonen völlig idente Aussagen verschieden eingeordnet, je nachdem, ob sie ein Mann oder eine Frau äußerte. Immer mehr Gewicht wird deshalb diesen Vorurteilen zugeteilt.
Fallen diese Fehlschlüsse einmal weg, dürfte der tatsächliche Unterschied gar nicht mehr so groß sein. Also von wegen Mars und Venus. „Männer kommen aus Bregenz, Frauen aus Telfs-Pfaffenhofen“. Als Direktverbindung gibt’s die ÖBB. Oft hat man leider das Gefühl diese kommt zweierlei: zu spät. Und teuer.

Emanuel Riedmann, Economy Ausgabe 999999, 11.02.2011

Wissenschaft zu wenig weiblich

Wissenschaft zu wenig weiblichBilderbox.com

Noch vor etwas mehr als hundert Jahren durften Frauen erst gar nicht studieren. Heute gibt es bereits mehr Studentinnen als Studenten. Nach oben auf der Karriereleiter wird die Luft aber dünn und dünner…

Es gibt „klare Signale, dass die Wissenschaft weiblicher wird“, sagte Wissenschaftsministeriun Beatrix Karl auf einer Pressekonferenz im August. Nachholbedarf sieht sie vor allem noch beim geringen Professorinnenanteil von 19 Prozent an den Unis. Hier habe es "noch nicht den ultimativen Sprung gegeben, aber es geht in die richtige Richtung", meint die Wissenschaftsministerin. Die Realität sieht allerdings anders aus. Wiewohl es bei den Studierenden bereits mehr Frauen als Männer gibt, ändert sich dieses Zahlenverhältnis, je höher die wissenschaftliche Karriereleiter erklommen wird. In Fakten: Derzeit sind 57 Prozent der Studienanfänger und 56 Prozent der Absolventen der Universitäten weiblich. Der Frauenanteil der Dozentinnen liegt bei knapp über 20 Prozent, jener bei den Professorinnen bei knapp unter 20 Prozent. Das bedeutet, weniger als jede fünfte Professur ist in weiblicher Hand.

Hammerschmid einzige Rektorin
Ganz krass ist die Verteilung der Frauen auf den unterschiedlichen Karrierestufen an der Veterinärmedizinischen Universität (VUW), schildert die neue VUW-Rektorin Sonja Hammerschmid: "Bei den Studenten beträgt der Frauenanteil 80 Prozent, bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern 60, bei den Habilitierten 40 und bei den Professoren weniger als 20 Prozent. Da haben wir sehr viel nachzuholen." Derzeit gibt es an den öffentlichen Universitäten übrigens außer Hammerschmid keine weibliche Rektorin. Mit Christa Them (Tiroler Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik/UMIT) und Marianne Betz (Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz) stehen zwei Frauen an der Spitze von Privatuniversitäten. Zwei Rektorinnen gibt es auch an Fachhochschulen – Barbara Schmid an der FH St. Pölten und Eva Werner an der FH Krems.
Wenige Frauen gibt es traditionell im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, doch an der Uni Wien hat mit Stefanie Rinderle-Ma Anfang 2010 eine Dame die Professur für „Workflow Systems and Technology“ (Informatik) erhalten. Rinderle-Ma, Mutter zweier kleiner Kinder, ist übrigens mit 34 Jahren die derzeit jüngste Professorin der Uni Wien.
Allerdings sind Frauen in Führungspositionen nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im Unternehmensbereich nach wie vor die Minderheit. „Die Zukunft ist hoffentlich ausgewogener zwischen den Geschlechtern“, sagte Aviva Wittenberg-Cox, Chefin der Unternehmensberatung „20-first“ unlängst bei einem Besuch in Wien. Das englisch-französische Beratungshaus „20-first“ propagiert Geschlechterausgewogenheit in der Führungsebene.

Economy Ausgabe 999999, 11.02.2011

Pages