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03. Juli 2024

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Der ewige Fluch der Atomkraft

Der ewige Fluch der Atomkraft

Der Friedhof von Mitinsk nahe Moskau ist ein trostloser Ort, da hilft auch das Gläschen Wodka, das der Milizsoldat bei der Besichtigung der Gräber anbietet, nicht sehr viel. Es ist der einzige Friedhof weltweit, auf dem statt herkömmlicher Grabdeckel schwere Bleiplatten verwendet werden. Denn in der Erde liegen die schwer verstrahlten Leichen der sowjetischen „Liquidatoren“ begraben, die beim Ersteinsatz bei der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 umkamen. Mehrere Zehntausend sollen es sein, irgendwo am Friedhof steht eine Gedenktafel mit den Namen der Helden. Sie wurden von der Sowjetregierung nach dem Reaktorunfall sprichwörtlich verheizt, nannten sich selbst Bioroboter, bis ihnen nach dem Löschen der atomaren Glut die Haut in Fetzen herabhing und sie binnen weniger Wochen elendiglich krepierten, nicht ohne vorher mit einer Tapferkeitsmedaille behängt worden zu sein.
Am Fluch der Atomkraft hat sich seit dem Super-GAU im Jahr 1986 nichts geändert, auch wenn das Sentiment heute ein anderes ist. Die Industrie propagiert „sichere Atomkraft“ als die derzeit umweltfreundlichste Form der Energie­gewinnung im Verhältnis zur Ausbeute und findet weltweit Unterstützung. Sicherlich sind Reaktoren seit dem Schrottmeiler von Tschernobyl mit seiner veralteten Graphit-Technologie
wesentlich sicherer geworden, und ehemals Grünbewegten mag heute Reaktorstrom sogar näher liegen als Biodiesel aus wertvollen Pflanzen – doch keine Technologie der Welt kann einen weiteren Super-GAU vollkommen ausschließen, sondern höchstens mit geringeren Risikowahrscheinlichkeiten seines Auftretens argumentieren. Bis wieder ein paar strahlende Leiber unter Bleiplatten die ewige Ruhe finden.

Economy Ausgabe 999999, 01.04.2011

Graz goes BETA now

Graz goes BETA nowBilderbox.com

Ganz nach dem Vorbild des italienischen Zentrums für Kommunikationsforschung „fabrica“ von Luciano Benetton und seinem legendären Fotografen Oliviero Toscani hat sich in Graz mit dem BETA Young Creative Lab eine einzigartige Talenteschmiede für junge Kreative etabliert.

Wie „fabrica“ versteht sich BETA als Denk- und Werkstätte, die jungen und außergewöhnlich kreativen Menschen einen Missing Link zwischen ihrer Ausbildung im Kreativbereich und einem besseren Job bietet und genug Freiraum für Experimente lässt. Wer statt eines weiteren Praktikums lieber seine Kenntnisse „on the job“ vertiefen, mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten arbeiten und dafür ein monatliches Stipendium erhalten möchte, ist bei BETA in Graz genau richtig.
Unternehmen & Laboratorium
Seit Herbst 2010 arbeiten die ersten Young Creatives im BETA Lab im architektonisch spannenden Gebäude MP09 des Unternehmers Michael Pachleitner in Graz-Liebenau. Ihnen allen gemeinsam sind eine abgeschlossene Ausbildung im Kreativbereich, ihr außergewöhnliches Talent, ihre hohe Motivation zur Erweiterung ihrer Fähigkeiten, ihre ausgezeichneten Englischkenntnisse und ihr Alter unter 30 Jahren.
Pro Jahr werden im BETA Lab nach einem halbjährlichen Rotationsprinzip 20 Young Creatives aufgenommen – zu einem Drittel aus dem Ausland, um auch den internationalen Austausch zu gewährleisten. Betreut werden sie von nationalen und internationalen Coaches aus den Bereichen Mediendesign, Text, Konzeption, Illustration, Fotografie, Film, Video, Social Media, Werbung und Public Relations, mit denen sie sowohl an eigenen Aufgabenstellungen als auch an externen Aufträgen arbeiten. So profitieren sie bereits vom Know-how Patrick Molinaris, bis vor kurzem Art Director bei der Hamburger Agentur Mutabor Design und vielfach ausgezeichneter Informationsdesigner, oder konnten mit Alexander Kellas, der die renommierte Werbeagentur Pandiscio Co. in New York leitet, das Branding der Marke BETA Lab weiterentwickeln. Als Unternehmen arbeitet BETA für andere nationale und internationale Agenturen, als Laboratorium bietet es genug Raum für Experimente, Erfindungen und Innovationen.

Motivation & Talent

Seit 1. März heißt es für drei weitere Young Creatives „it’s BETA now“: Elisabeth Gruber – Typografie, Grafikdesign, Multimedia (AUT), Maria Cecilia Pugliese – Illustration, Animation (ARG), Evelyne Trösterer – Architektur, Multimedia (AUT). Insgesamt arbeiten nun 10 junge kreative Menschen im BETA Lab in Graz. Geschäftsführer Harry Kouba über das große Potenzial des Impulszentrums: „Die Young Creatives brennen vor Schaffensdrang, schäumen über vor Ideen, suchen nach immer neuen Wegen sich auszudrücken und die Welt um sich neu zu gestalten. Noch sind sie nicht ganz ausgereift, beta eben. Im Lab bekommen sie den letzten Schliff, was noch fehlt an Erfahrung und Mut, damit sie schließlich gewappnet sind für den Markt und ihn mit ihren außergewöhnlichen Skills mitgestalten können.“

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 31.03.2011

Supermarkt 1.0: Wie neue Technologien die Handelswelt verändern

Supermarkt 1.0: Wie neue Technologien die Handelswelt verändernBilderbox.com

APA-EBC-Veranstaltung am Donnerstag, den 31.03.11 im Wiener Haus der Musik.

Innovative Produkte im wenig innovativen Umfeld - so werden Handelsunternehmen oft gesehen. Welche Neuerungen gibt es beispielsweise im Supermarkt ums Eck? Kritiker monieren, dass die Einkaufswagerl quietschen wie eh und je und auch die Freundlichkeit der Mitarbeiter noch nicht über die Version 1.0 hinausgekommen ist. Keine Rede von Innovation, könnte man meinen.

Automatisierte Wertschöpfungsketten
Seit Jahren ist die Rede von Info-Terminals, Self-Check-out, kontaktlosem Bezahlen und Co. - getan hat sich für den Endverbraucher wenig. Hinter den Kulissen gibt es aber sehr wohl massive Veränderungen. Welche neuen Technologien kommen im Logistikbereich zum Einsatz? Wie digital ist die Wertschöpfungskette im Handel bereits? Welches Potenzial bergen Kundenkarten? Was hat der Konsument davon? Und ist die Einkaufs-App der (Branchen-)Weisheit letzter Schluss?
Diese Aspekte beleuchten folgende Expertinnen und Experten im Rahmen einer Podiumsdiskussion der APA-E-Business-Community am 31. März in Wien: Vera Grasl (GfK Austria), Chris Budgen (diamond:dogs), Rene Eres (Ericsson Austria), Andreas Kranabitl (SPAR), Alf Netek (Kapsch) und Rene Tritscher (Wirtschaftskammer Österreich).

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 25.03.2011

Jenseits von Triple-Play

Jenseits von Triple-PlayTelekom Austria

Expertenkommentar Christian Bauer, Telekom Austria.

Die IP-Revolution ist über einem Jahrzehnt in vollem Gang. Treiber dieses Paradigmenwechsels sind technologische Innovationen, die Services aus Telekommunikation, Software- und Unterhaltungsindustrie auf Basis von Breitband sowie Internet zu konvergenten All-in-One Lösungen verschmelzen. Parallel zu dien Veränderungen bildeten Nutzer neue Verhaltenserwartungen in Richtung personalisierte Services.
Zugang zu Information, Entertainment und eCommerce und Echtzeit-Kommunikation zu jeder Zeit und von überall gerieten in kurzer Zeit zum unverrückbaren Anspruchsniveau unsererGesellschaft, dem sich Carrier und Service-Provider als neuer Herausforderung mit ihren Infrastrukturen und Produktportfoli stellen mussten.
Was im überhitzten Wettbewerb zwischen IKT-Anbietern mit der Aufrüstung der Angebotspalette zu Triple und Quadruple Play Bundles begann, markierte den Einstieg in das Zeitalter der IP-Transformation. Die Nutzung des universellen Protokolls zur Verteilung von TV-Inhalten und Bewegtbild sorgte für erste massive Neuausrichtungen der bestehenden Netzwerk-Architekturen.
In einer zweiten Phase werden in Zukunft die Sprachdienste in diese Welt der Soft-Switches und Multi-Service Nodes migrieren. Auch das bedeutet nur eine Zwischenstufe auf dem Weg in eine durchgehende IP-Welt mit weiten Möglichkeiten kommerzieller Nutzbarmachung.
Worauf es bei diesem Transformationsprozess zentral dankommen wird: Dass die IKT-Carrier zu einem völlig anderen Businessmodel finden. Durch Etablierung einer offenen, gleichzeitig kontrollierten IP-Plattform kann eine neue Wertschöpfungskette entstehen, an der Third Parties wie Entwickler von Schnittstellen und Applikationen und Content-Provider partizipieren, die Innovation in Gang halten, Kundenwünsche adressieren und höchsten IP-Traffic generieren. Nur ein kollaboratives IP-Ecosystem kann verhindern, dass IKT-Carrier in wenigen Jahren auf die Rolle eines Bit-Transporteurs reduziert werden.

Zur Person:
Christian Bauer ist Leiter Business Marketing bei A1 Telekom Austria

Christian Bauer, Economy Ausgabe 999999, 25.03.2011

atms feiert seinen 10. Geburtstag

atms feiert seinen 10. Geburtstagatms

Das innovative Telekommunikationsunternehmen feiert sein zehnjähriges Jubiläum und blickt in eine viel versprechende Zukunft.


atms wurde 2001 als spezialisiertes Telekommunikationsunternehmen für Servicelines im Bereich der Sprachtelefonie gegründet. Heute – 10 Jahre nach dem Start – ist atms der führende österreichische Anbieter für telekommunikationsbasierte Kundendialoglösungen und betreibt mehr als 40.000 Servicerufnummern für rund 450 Geschäftskunden, Sprachtelefonie- sowie Mobilfunkdienste in über 30 Ländern der Erde und erwirtschaftet damit über 25 Mio. Euro Jahresumsatz. Damit zählt atms nicht nur zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Netzbetreibern in Österreich, sondern ist auch eines der erfolgreichsten mittelständischen Unternehmen des Landes.


Namhafte Kunden vertrauen auf atms
. Das Unternehmen konnte in den letzten 10 Jahren zahlreiche renommierte Unternehmen und Organisationen als Kunden gewinnen. Unter anderem den Österreichischen Rundfunk (ORF), BAWAG/P.S.K., DHL Express, Samsung, Ärzte ohne Grenzen, Microsoft, LA REDOUTE Versand, Hofer Reisen, Österreichisches Rotes Kreuz. „Wir sind sehr stolz darauf, uns innerhalb der letzten 10 Jahre als eines der erfolgreichsten Telekommunikationsunternehmen am österreichischen Markt etabliert zu haben. Dass uns namhafte Unternehmen ihr Vertrauen schenken spricht für unsere innovativen Leistungen und die außerordentliche Serviceorientierung unseres gesamten Teams,“ so Markus Buchner, Geschäftsführer von atms.



Innovationen am heimischen Telekom-Markt

Durch das rasche Aufgreifen sich abzeichnender Marktentwicklungen, konnte atms in den letzten zehn Jahren Trends setzen und neue Märkte eröffnen. Immer am Puls der Zeit wurden zahlreiche innovative Lösungen etabliert: atms betreibt heute die größte SMS Spendenplattform Österreichs und zählt nahezu alle großen in Österreich ansässigen Spendenorganisationen zu seinen Kunden.
Mit dem „mobile TAN“ bietet atms modernste Authentifizierungslösungen, welche die hohen Sicherheitsanforderungen des Finanzdienstleistungs- sowie des Öffentlichen Sektors erfüllen.
Auch Mobile Payment – die Verrechnung von Leistungen, Inhalten oder Waren über die Mobilfunknetzbetreiber – gewinnt kontinuierlich an Bedeutung und stellt somit einen wesentlichen Wachstumsbereich für atms dar. Aufgrund der großen Nachfrage nach internationalen Service-Rufnummern hat atms sein Portfolio von anfänglich drei auf mittlerweile mehr als 30 Länder erweitert. Diese Entwicklung führte dazu, dass atms heute Service-Rufnummern auf jedem Kontinent anbieten kann.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 22.03.2011

Technischer Alltag

Technischer AlltagBilderbox.com

Andocken in der IP-Welt.

Die Technik darf selten auf der Leitung stehen. Schon gar nicht, wenn es um effizientes Lernen geht. So wie an der Fachhochschule FH Campus Wien, wo das neue Gebäude 4.000 Personen Platz bietet für Wisssenstransfer. Nicht geade eine kleine Anforderung für das Campus W-LAN.
In weniger als 10 Wochen musste die flächendeckende Bereitstellung des Networks für Lehrende, Studierende und Mitarbeiter realisieren. Gefragt waren ausreichende Kapazitäten, nicht zuletzt für bandbreitenintensive Anwendungen - etwa hinsichtlich Datenaustausch von medizinischen Geräten.
Die Umsetzung der 170 Access-Points erfolgte auch nicht gleichzeitig. „Anhand der Pläne bekommt man nur eine ungefähre Vorstellung über den Hochschulallltag, wo sich die Menschen in den Pausen aufhalten. Wir haben erst drei Viertel installiert um die restlichen nach einigen Wochen Echteinsatz punktgenau zu platzieren“, so Projektleiter Horst Schönkirsch, Leiter IT-Services der FH.
Transformation, Harmonisierung, neue Anwendungen: Die Technologie transportiert jetzt moderne betriebliche Werte. Paketdienstleister DPD Austria hat seine Systeme in Zusammenarbeit mit A1 Telekom Austria erweitert. Bisher waren Zentrale und acht Filialstandorte via P-Infrastruktur vernetzt. Im Zuge der Optimierung wurde hier ein zentraler Internetzugang samt integrierter Firewall implementiertt.
Dabei wurde weiters die Telefonanlagen an zwei wichtigen Standorten auf Internettelefonie umgestellt. Außerdem unterstützt eine SMS-Lösung die Zustellprozesse. Mit dem Logistiker verbunden ist das Personal überall: Mobile User greifen mit ihren Laptops, PDAs und Smartphones über eine Datenverbindung auf Appllikationen des Betriebes zu.
Damit alle Fahrer unterwegs kommunikativ up to date bleiben, sind 1.300 Mobilscanner integriert - für eine lückenlose Nachverfolgbarkeit von Frachtzustellunugen. Damit werden dann auch Kundenfrustpakete vermieden.

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Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 18.03.2011

Aufträge im Gesamtvolumen von 17 Millionen EUR in Südafrika

Aufträge im Gesamtvolumen von 17 Millionen EUR in SüdafrikaBilderbox.com

Die im Prime Market der Wiener Börse notierte Kapsch TrafficCom AG hat über Tochtergesellschaften Aufträge im Gesamtvolumen von 165 Millionen ZAR (rund 17 Millionen EUR) in Südafrika erhalten.

Die South African National Roads Agency Ltd (SANRAL) hat einen Erstauftrag für das Open Road Tolling (ORT) System in der Provinz Gauteng an Kapsch TrafficCom erteilt. Zudem hat die Tochtergesellschaft TMT Services and Supplies (Proprietary) Limited (TMT) jüngst Verlängerungen von bestehenden sowie neue Aufträge für das Management von Verkehrsdelikten (violation management) in der Provinz Gauteng erhalten.
Die South African National Roads Agency Ltd (SANRAL) hat im September 2009 Electronic Toll Collection (ETC), ein von der schwedischen Kapsch TrafficCom AB angeführtes Joint Venture, mit der Errichtung und dem Betrieb des GORT Systems beauftragt. Nun hat sie für dieses System zudem indirekt einen Erstauftrag über 918.000 On-board Units (OBU) an Kapsch TrafficCom erteilt. „Wir sind erfreut, dass wir SANRAL abermals überzeugen konnten, uns einen weiteren Großauftrag zu erteilen. Wir betrachten dies als Bestätigung für ein exzellentes Geschäftsverhältnis zwischen zwei Partnern“, sagt André Laux, Mitglied des Vorstandes von Kapsch TrafficCom.

red, Economy Ausgabe 87-10-2010, 18.03.2011

Richtig kassieren

Richtig kassierenBilderbox.com

Mit Beratung und flexiblen Dienstleistungen unterstützt Wirecard CEE die Betreiber von Webshops.

Ob ein Online-Händler erfolgreich ist, bestimmen nicht nur Produktpalette und Preis. „Die Wahl der Zahlungsmittel ist im E-Commerce mitentscheidend für den Geschäftserfolg“, sagt Roland Toch, Geschäftsführer des Zahlungsmitteldienstleisters Wirecard CEE. Diese Entscheidung ist abhängig vom Geschäftsmodell des Händlers, welche Produkte er anbietet und welche Zielgruppen er anspricht.
Daher bietet Wirecard CEE nicht bloß Lösungen für das Zahlen auf der Webplattform an. „Wir betrachten Beratung als einen wesentlichen Aspekt des Outsourcings und unterstützen die Händler bei der Optimierung ihrer Zahlungsprozesse“, betont Toch, „bei preisaggressiven Mitbewerbern bleibt dagegen die Qualität von Beratung und Service oft auf der Strecke.“ Wirecard CEE berät ihre Kunden bei der Gestaltung der gesamten Prozesskette vom ersten Besuch auf der Homepage bis hin zur Lieferung der gekauften Ware.
Als unabhängiger Dienstleister ermöglicht Wirecard CEE dem Händler jederzeit sein Portfolio der Zahlungsmöglichkeiten anzupassen. Diese Flexibilität rechnet sich dann, wenn der Händler erkennt, dass die Kunden eine Zahlungsform nicht nützen, wenn eine neue Zahlungsvariante an Bedeutung gewinnt oder sich die Zusammensetzung seiner Zielgruppen ändert. Spricht ein Händler zunehmend junge Kunden an, sollte er Handy Payment und Voucher akzeptieren. Wird seine Zielgruppe internationaler, dann muss er sich bei den Kreditkarten breit aufstellen.
Das Know-how der Wirecard CEE können auch Händler nutzen, deren Geschäftsmodell nicht von allen Zahlungsmittelanbietern akzeptiert wird. Das betrifft insbesondere die Bereiche Erotik und Gaming, sagt Toch: „Die sind für viele Anbieter noch immer ein sensibles Thema. Wir wissen, welche Anbieter hier bereit sind, einen Akzeptanzvertrag abzuschließen.“

Christian Stemmberger, Economy Ausgabe 999999, 18.03.2011

Vom Ghetto zur Hotelanlage

Vom Ghetto zur HotelanlageBilderbox.com

In den 1970ern war El Raval im Zentrum Barcelonas kurz davor für immer zum Ghetto zu verkommen. Durch Stadtplanung und Imagekampagnen hält die Regierung dagegen. Warum die Bevölkerung trotzdem nicht zufrieden sein kann.
Die Vergabe der Olympischen Spiele 1992 diente als Anlass den Bezirk auf Vordermann zu bringen. Als Prestigeprojekt bekam El Raval das Museum für Zeitgenössische Kunst (MACBA) sowie das Zentrum für Zeitgenössische Kultur (CCCP). Daneben ziehen sich heute kleine Kunstgalerien entlang der Straße Doctor Dou.

Ganze Hausblöcke die damals mit Drogenproblemen und Prostitution kämpften wurden niedergerissen, die Leute meist in neuere Wohnungen außerhalb umgesiedelt, neue öffentliche Plätze geschaffen. Ein Studentenheim, Bürohäuser und eine neue Polizeistation, sowie Hotels anstelle heruntergekommener Herbergen, sollten das Viertel aufwerten. Die Hälfte der 50,000 Einwohner sind Ausländer. Für die Stadtregierung Anlass genug El Raval als Vorzeige Multikultiviertel hochzuhalten. Doch so märchenhaft die propagierte Evolution vom Ghetto zum trendigen Multikultiviertel klingen mag, so übt man nicht wenig Kritik an den Neuerungen.

Bevölkerung nicht berücksichtigt
Allen voran steht der Vorwurf Tourismusambitionen über die Probleme Bevölkerung zu stellen. Allein im südlichen Teil wurden 450 Wohnungen und 93 Geschäftslokale niedergerissen, um einem Luxushotel und einer Filmothek Platz zu machen. Zwischen 2005 und 2007 wurde im Schnitt eine Hotellizenz pro Monat vergeben. Allein zwischen 1988 und 1999 wurden über 600 Millionen Euro investiert. Die hier lebende Bevölkerung blieb jedoch weitgehend auf der Strecke. Das Ziel scheint es oft die Unterschicht umzusiedeln, um sie durch eine Mittelschicht zu ersetzen. Dem hohen Ausländeranteil wird der Multikultistempel aufgedrückt, ohne sich weiter um Integration zu kümmern. Großprojekte wie das MACBA werden kaum von Ortsansässigen genutzt, von den Hotels ganz zu schweigen. Das Ausbildungsniveau bleibt so niedrig wie die Jobaussichten.
Die nötigen Impulse, um dem entgegenzuwirken, bleiben aus. „Barcelona posa't guapa“ („Barcelona, mach dich hübsch!“) prangert von Plakaten über Baustellen. Mehr als ein oberflächliches Aufhübschen wollen die Leute aus der Nachbarschaft in der Stadtplanung nicht erkennen. Kriminelle umzusiedeln löst langfristig keine Probleme. Zu oft sieht die Polizei bei Prostitution und Drogen einfach weg. Verbrechensstatistiken scheinen deshalb wenig glaubwürdig, eine immense Dunkelziffer praktisch sicher. Selbst auf Google StreetView sieht man, wie auf der Carrer de Sant Ramón Prostituierte am helllichten Tag, keine 500 Meter von der Polizeistation entfernt arbeiten. Viele der stadtplanerischen Impulse zeigen zwar Wirkung, fördern das Zusammenleben. Was jedoch fehlt ist die Ergänzung durch den entsprechenden politischen Willen, die Kernprobleme des Viertels gezielt anzugehen, anstatt arme Leute durch reichere zu ersetzen.

Emanuel Riedmann, Economy Ausgabe 999999, 11.03.2011

Modernes Wissen

Modernes WissenBilderbox.com

Nachhaltigkeit in der Welt der Chips.

Nachhaltigkeit erfordert auch mentalen Klimawandel. Umdenken in Richtung gesellschaftliche und ökologische Verantwortung wirkt jetzt auch in der Welt der Chips. Die Caritas Socialis reagierte anläßlich einer Neuordnung ihrer IT: Unterschiedliche Systeme, Server an diversen Orten und viele Einzelapplikationen mutierten zum Ballast.
Damit rund 1000 Mitarbeiter im Pflegedienst ihren Job erledigen könen, sind reibungslose elektronische Abläufe nötig. Zusammen mit IBM entstand dazu eine Lösung: Server und Clients wurden virtualisiert sowie zentralisiert.
Mit ökonomischen und ökologischen Folgen. „Wir haben niedrigere Lizenzkosten und viel geringere Energiekosten, was nicht alleine an der Hardware liegt. Vor allem muss nur noch ein Systemraum betrieben werden. In der Adminstration wird so großer Aufwand eingespart“, resümiert Roland Eschner, IT-Leiter der Caritas Socialis.
Im Trend liegt auch, IT als Treiber für Entwicklungen zu betrachten, die allen nutzen. Der Tenor ist eindeutig: PC und Co. verbrauchen nicht nur Strom, sondern fungieren als Basisstation der Zukunft. Entsprechende Namen a la Next Generation Network zeigen die Richtung. Moderne Breitbandnetze können riesige Datenvolumen übertragen und erlauben immer bessere multimediale Anwendungen.
„Die Versorgung mit innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien ist ein Ausweis sozialer Verantwortung. Konvergente, starke Infrastruktur bildet das Rückgrat der modernen Wissensgesellschaft und fungiert somit als ein Motor für wirtschaftliche Entwicklung“, erläutert Alexander Sperl, CCO von A1 Telekom Austria.
Dort wurde schon der Hoffnungsträger LTE. (Long Term Evoluton) vorgestellt. Jener Mobilfunkstandard der vierten Generation soll die enormen Kapazitätsanforderungen der Welt von Smartphone und Co. erfüllen. Möglich werden unter anderem solche Videokonferenzen, wo sich die Teilnehmer sogar in Lebensgröße gegenübersitzen.

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Christian Prenger, Economy Ausgabe 999999, 11.03.2011

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