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03. Juli 2024

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Gemeinden müssen sparen

Gemeinden müssen sparen Stadt Mistelbach

Die fetten Jahre sind vorbei. Vielen Städten, vor allem in Niederösterreich, steht finanziell das Wasser bis zum Hals. economy sprach mit den Bürgermeistern von Mistelbach, Korneuburg und Wolkersdorf über ihre Strategien, Pläne und Probleme.

40 Gemeinden bauten in den Jahren 2004 bis 2008 ihren Schuldenstand ab, aber in 32 Gemeinden ist die Verschuldung noch gestiegen, so das erschreckende Ergebnis der Kommunalstudie 2010, erstellt von der BSL-Managementberatung. In der Studie wurden alle 72 österreichischen Städte mit über 10.000 Einwohnern untersucht und nach einem Finanzindex gereiht.
Führend im Finanzranking sind Salzburger Gemeinden: St. Johann im Pongau, Bischofshofen und Wals-Siezenheim. Schlusslicht im Ranking bilden Städte aus der Steiermark, dem Burgenland und Niederösterreich (vergleiche Grafik unten).

Einfluss der Landespolitik
„Von den 21 niederösterreichischen Gemeinden ist die Hälfte im letzten Viertel des Rankings“, bestätigt Studienautor Bernhard Knipel, früher ÖVP-Stadtrat in Mödling. „Die deutlichen Unterschiede zwischen den Bundesländern zeigen, dass die Vorgaben der Landespolitik starken Einfluss auf die Entwicklung der Finanzen der Gemeinden haben.“ Nachsatz: „Wesentliche Faktoren sind die Landesumlagen und landespolitischen Entscheidungen, die auf kommunaler Ebene zusätzliche Kosten verursachen.“ Dabei dürften einige niederösterreichische Kommunen aufgrund der Historie, Stichwort Landeskrankenhäuser, auf ­hohen Schulden sitzen. „Wir hatten von 2005 bis 2008 fette Jahre, aber die Gemeinden hätten in dieser Zeit mehr zur Konsolidierung ihrer Haushalte beitragen können“, sagt Knipel. 2008 kam es zur Trendwende. „Die Schere wird 2010 noch weiter auseinandergehen.“ Wie die Gemeinden in der Krise agieren, dazu hat economy drei Bürgermeister aus dem Nordosten Niederösterreichs befragt.
Die Wahlen heuer im Frühling haben viel verändert, so auch in Mistelbach. Seit 8. April heißt der neue Bürgermeister Alfred Pohl (ÖVP), hauptberuflich Direktor an der HTL für Gesundheitstechnik in Mistelbach. Sein Vorgänger Christian Resch (ÖVP, 13 Jahre im Amt) hat ihm wahrlich kein leichtes Erbe hinterlassen. Mistelbach ist im BSL-Finanzranking an viertletzter Stelle (Index 4,11) gelandet, Pohl muss jetzt massiv nach Einsparungsmöglichkeiten suchen. Mögliche Einsparungskandidaten der 12.600 Einwohner zählenden Stadt im nördlichen Weinviertel, rund eine Autostunde von Wien entfernt, sind etwa das Museumszen­trum Mistelbach (MZM), das Krankenhaus, das Weinlandbad oder der Stadtsaal. Das MZM etwa kostet die Stadt fix jährlich rund 200.000 Euro. „Wir wollen und dürfen uns aber nicht kaputtsparen“, betont Pohl. Für 2010 stellt er allerdings Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich in Aussicht. „Wir sind mit sinkenden Einnahmen aus Ertragsanteilen des Bundes konfrontiert. Die Ausgaben, vor allem aus dem Gesundheits- und dem Sozialbereich, sind aber steigend und belasten die Gemeinden“, gibt Pohl Einblick in Mistelbachs Probleme.
Wichtigste Ziele Pohls sind neben dem „nachhaltigen Umgang mit dem Gemeindebudget die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Mistelbach, die Schaffung von neuem Wohnraum in der Großgemeinde sowie die Gründung eines neuen, einheitlichen Bürgerbüros, das bereits im September seinen Betrieb aufnehmen soll. Große Hoffnungen setzt Pohl auf den neuen Wirtschaftspark, der direkt an der Nordautobahn (A5) zwischen Mistelbach und Wilfersdorf entsteht. „Zudem werden wir auch in Zukunft bemüht sein, die vorhandenen Klein- und Mittelbetriebe zu stärken. Sie bilden letztlich das Rückgrat der Gesellschaft und stärken unsere Region“, ist Pohl überzeugt.
Viel Raum wird auch der verkehrspolitischen Planung gewidmet. „Wichtig ist uns der Bau einer Stadtumfahrung“, sagt Pohl. Die Umfahrung soll auf der seit Jahren bekannten, festgelegten und evaluierten West-Trasse geführt werden. Die Kosten teilen sich großteils Land und Bund, „die Gemeinde leistet aber auch einen finanziellen Beitrag“, erklärt Pohl. „Erst wenn die Umfahrung gebaut ist, können sinnvolle Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Zentrum realisiert werden. Gedacht wird an eine Reduzierung des Verkehrs vom Hauptplatz, Schaffung von Schanigärten sowie Geschwindigkeitsbeschränkungen“, so der Mistelbacher Bürgermeister.

Verbesserungen für Pendler
Wichtig ist dem verheirateten Vater dreier erwachsener Töchter auch der zweigleisige Ausbau der Schnellbahn sowie die Einführung eines Halbstundentakts nach Wien. Diese Maßnahme weist auf eine andere Problematik hin. Laut neuer Pendlerstudie der niederösterreichischen Arbeiterkammer (AKNÖ) fahren rund zwei Drittel (!) der berufstätigen Mistelbacher aus dem gesamten Bezirk, rund 9000 Menschen, nach Wien zur Arbeit. Die Studie listet aber auch 3690 Einpendler in den Bezirk auf, das ist ein Plus von 20,5 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren. 919 Wiener fahren in den Bezirk Mistelbach zur Arbeit, aus Gänserndorf kommen 1449 Personen, viele Einpendler kommen aus dem benachbarten Ausland.
Pohl will aber das Auspendeln der Mistelbacher durch Maßnahmen wie etwa die Schaffung des Wirtschaftsparks sukzessive reduzieren. „Mistelbach darf keinesfalls eine Arbeitswohnburg werden“, gibt sich der Bürgermeister kämpferisch, „wir wollen uns als Standort mit noch mehr Lebens- und Wirtschaftsqualität positionieren.“ Dass sich Pohl in „seinem“ Städtchen wohlfühlt, zeigt seine sympathische Einladung zum Schluss: „Kommen Sie doch nach Mistelbach, dort, wo sich die Einfachheit und Schönheit des Weinviertels zu einem perfekten Ganzen verdichten.“
Über einen neuen Bürgermeister verfügt auch die Bezirkshauptstadt Korneuburg. Hier hat die SPÖ im März das schlechteste Wahlergebnis seit 1945 verzeichnet. Sie verlor etwa 14 Prozentpunkte.
Damit musste die SPÖ mit Ex-Bürgermeister Wolfgang Peterl nicht nur die absolute Mehrheit abgeben, sondern wurde von der ÖVP mit Spitzenkandidat Chris­tian Gepp sogar überholt.
Der 38-Jährige, seit rund 13 Jahren ÖVP-Bezirksgeschäftsführer, will frischen Wind in die Stadtpolitik bringen. „Korneuburg soll als lebenswerte Kleinstadt am Rande der Weltstadt Wien positioniert werden. Die Umsetzung der dazu notwendigen Projekte und Konzepte für die Stadtentwicklung, Hauptplatzbelebung sowie Verkehrsthemen sollen im engen Dialog mit den Bürgern erarbeitet werden“, setzt Gepp auf Engagement und Kommunikation. Korneuburg steht nicht so schlecht da wie etwa Mistelbach, im Finanzranking liegt es im Mittelfeld (Index 3,09), was im Schulnotensystem einem glatten „Befriedigend“ entspricht. „Wir werden nur die notwendigsten Projekte umsetzen können. Ge­plant sind konkrete Einsparungen im außerordentlichen Haushalt, voraussichtlich werden wir negativ bilanzieren“, meint der Bürgermeister, zur wirtschaftlichen Situation befragt, knapp.
„Sehr wichtig ist uns der rasche Ausbau des Wirtschaftsstandortes Korneuburg“, will Gepp künftig vermehrt Arbeitsplätze vor Ort anbieten. Im Wesentlichen ist Korneuburg mit Mistelbach vergleichbar: Beides sind Bezirkshauptstädte, Korneuburg hat mit rund 13.000 wenig mehr Einwohner als Mistelbach. Beide Städte betreiben Landeskrankenhäuser und gelten als Schulstädte. Korneuburg hat dennoch die Nase vorn, wird doch nach jahrelangem Gerangel nun endlich eine Allgemeinbildende Höhere Schule gebaut.

Gute Verkehrsanbindung
Viele Zuzügler lockt die verkehrstechnisch günstige Lage und Nähe zu Wien. Korneuburg liegt an der Donauufer-Autobahn (A22) und an der neuen Verbindungsschnellstraße (S1) zur Nord­autobahn (A5). Mit dem Auto dauert die Fahrt nach Wien eine knappe Viertelstunde. Doch steigt auch das Verkehrsaufkommen rasant. Das stört den neuen Bürgermeister nicht: „Ich bin überzeugt, dass mit der Anbindung an die S1/S5 eine hervorragende Anbindung an das Autobahnnetz Richtung Süden und Norden geschaffen wurde. Korneuburg wird durch den Ausbau der Donaubrücke bei Tulln sicher auch eine sehr gute Westanbindung erfahren.“
Wesentlich ist für Gepp auch eine gute öffentliche Anbindung: „Der Ausbau und die Neugestaltung des Bahnhofs ist für uns prioritär.“
Auch für Anna Steindl, seit Oktober ÖVP-Bürgermeisterin von Wolkersdorf im Weinviertel, 15 Kilometer nördlich von Wien, ist die exzellente Verkehrsanbindung von großer Bedeutung. Die Kleinstadt mit derzeit knapp 7600 Einwohnern hat schon vor einigen Jahren vom Bau der Umfahrungsstraße (zur B7 Richtung Brünn) stark profitiert. Mit der neuen Nordautobahn (A5) verfügt Wolkersdorf jetzt über drei (!) Autobahnabfahrten. Wichtig ist ebenso der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, denn auch in Wolkersdorf pendelt der Großteil der Bevölkerung zur Arbeit nach Wien. Die Schnellbahnlinie S1 verkehrt im Viertelstundentakt nach Wien (Fahrtzeit bis Praterstern rund 30 Minuten). Leider wird die total veraltete Bahnhofsinfrastruktur den Anforderungen nicht gerecht und ärgert viele. „Unser langjähriger großer Wunsch, der behindertengerechte und kinderwagenfreundliche Umbau des Bahnhofs Wolkersdorf, wurde uns von den ÖBB für 2012 zugesagt“, erklärt Steindl. Außerdem ist der Bau einer neuen Park-and-ride-Anlage mit 350 Stellplätzen auf den ehemaligen Leitl-Gründen bereits für 2011 fix geplant.
Wirtschaftlich heißt es auch in Wolkersdorf sparen. Die engagierte Bürgermeisterin, übrigens auch Mutter dreier Töchter, geht mit gutem Beispiel voran. Sie hat auf ihr Dienstauto verzichtet und den Stadtrat personell verkleinert. „Im Vergleich zu den vergangenen Jahren klafft aufgrund von geringerer Zuteilung von Steuermitteln und erhöhten Sozialabgaben ein großes Loch von fast einer Million Euro in unserem Budget“, gibt Steindl aber offen zu.

Attraktive Kleinstadt
Wolkersdorf, das „Tor zum Weinviertel“, besitzt eine ausgezeichnete Infrastruktur, Kindergärten, Schulen, sogar eine AHS (die allerdings aus allen Nähten platzt), eine Musikschule, ein Sommerbad und einen Eislaufplatz. Das lockt viele Zuzügler. „Unser Ziel ist ein moderates Bevölkerungswachstum von etwa acht Prozent über einen Zeitraum von zehn Jahren“, äußert sich Steindl vorsichtig. Stolz ist die 51-Jährige, übrigens der einzige weibliche Bürgermeister des gesamten Bezirks Mistelbach, dass Wolkersdorf heuer wieder zur jugendfreundlichsten Stadt des Weinviertels gekürt worden ist. Wichtig für die Zukunft ist ihr der Wirtschaftspark Wolkersdorf, derzeit sind dort 31 Betriebe angesiedelt.

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Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

E-Government nur mit Microsoft

E-Government nur mit MicrosoftAPA/GEORG HOCHMUTH

Der Software-Riese realisiert für das Bundeskanzleramt den „Digitales-Österreich-Explorer“.

„Wir hätten die Partnerschaft ja gar nicht gebraucht, aber wenn unsere Anwendungen schneller und leichter genutzt werden können, ist das auf jeden Fall ein Gewinn“, freut sich Manfred Matzka, Sektionschef im Bundeskanzleramt und verantwortlich für die Initiative „Digitales Österreich“. Zur Partnerschaft mit Microsoft ließ sich das Bundeskanzleramt nicht lange bitten. „Wer von Unternehmerseite mit einer Idee auf uns zukommt, hat uns schon“, stellte Matzka bei der Präsentation des neuen „Digitales-Österreich-Browser“ klar. Dass man sich damit auf ein ohnehin marktbeherrschendes Unternehmen einlässt, stört Matzka nicht: „Wir sind offen für alle Angebote, wir warten auch auf andere Anbieter. Ich bin froh, über jede technische Möglichkeit, E-Government-Inhalte unter die Leute zu bringen“, weist Matzka Kritik entschieden zurück.
Der Browser ist so neu nicht. Zwar hat der US-Software-Riese laut Microsoft-Österreich-Geschäftsführerin Petra Jenner „einen fünfstelligen Betrag in die Entwicklung dieses weltweit einzigartigen Pilotprojekts investiert“, das Ergebnis ist aber nur eine zusätzliche Menüleiste für den Internet Explorer 8 (IE8). Damit stehen die wichtigsten Onlineverwaltungsangebote übersichtlich zur Verfügung. Die Menüleiste beinhaltet eine Suchfunktion und sieben Felder (Aktuelles, Mein Amtshelfer, Meine Bürgerkarte, Mein Bundesland, Sicher im Internet, Top-Anwendungen, Mein Österreich).

Nur 150.000 haben Bürgerkarte

Alle heimischen E-Government-Services wie etwa Rechtsauskunft oder Lohnsteuerausgleich können jetzt laut Matzka noch komfortabler genutzt werden. Derzeit gibt es 1000 Formulare zum Download, mehr als 350 Verfahren können direkt online abgewickelt werden. „Alles rund um Geburt, Führerschein und Reisepass sind die beliebtesten Anwendungen bei den Bürgern“, berichtet Matzka. Allerdings könnte die Nutzung noch besser sein. Nur 150.000 Österreicher haben eine Bürgerkarte/digitale Signatur im Einsatz.
Verdient hat am E-Government-Browser Microsoft-Partner Bluestep. „Vier bis sechs Personen waren rund vier Monate mit der Entwicklung beschäftigt“, sagt Bluestep-Geschäftsführer Stefan Walther. Der E-Government-Browser steht auf dem Digitales-Österreich-Portal zum Download in zwei Varianten zur Verfügung. (Gesamtpaket IE8-Explorer oder nur Zusatz zu bestehendem IE8). Auf den Konkurrenzbrowsern wie etwa Firefox, Opera, Apples Safari und Google Chrome können die E-Government-Angebote nur wie bisher übers Internetportal genutzt werden.

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Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Internationalisiertes Management

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VTÖ bietet zertifiziertes Trainingsmodul „Incubation Manager“ ab Herbst auch im Ausland an.

Eine gute Idee zu haben, bedeutet noch lange nicht, damit auch automatisch auf dem Markt erfolgreich zu sein. Das ist eine bittere Erfahrung, die Start-ups und technologieorientierten Jungunternehmen, aber auch „konventionellen“ Klein- und mittleren Unternehmen (KMU) oftmals leider nicht erspart bleibt. Wolfgang Rupp, Vorsitzender des Verbands der Technologiezentren Österreichs (VTÖ), betont: „Geschäftsideen müssen gecoacht werden. Zeit- und auch Geldmangel sowie manchmal ebenfalls fehlende Erfahrung bedingen den Einsatz von speziellen Coachs.“
Der VTÖ hat deshalb bereits vor geraumer Zeit ein spezielles, exakt auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder zugeschnittenes Weiterbildungsmodul ins Leben gerufen: den sogenannten „Incubation Manager“. Ein Incubation Manager ist ein Prozesscoach, der nicht nur bereits bestehenden Unternehmern hilfreich zur Seite steht, sondern auch Entrepreneuren, die im Begriff sind, ihr Business aufzubauen. „Innovationsprozesse sind immer mit Risiken behaftet“, erklärt Rupp. „Der Incubation Manager kennt diese Risiken, kann den Wert und die Sinnhaftigkeit einer Innovation – mithilfe seines Know-hows und seiner Instrumente – beurteilen und hilft so, als Prozesscoach Fehlentwicklungen zu vermeiden.“
35 österreichische Technologie- und „A plus B“-Zentrumsmanager haben das Seminar mittlerweile erfolgreich absolviert, nun zündet man beim VTÖ die nächste Stufe: Das Trainingsmodul wurde im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programms internationalisiert und steht ab Herbst auch Interessierten aus dem benachbarten Ausland zur Verfügung. „Der Incubation Manager ist der erste international akzeptierte Ausbildungskurs seines Inhaltes, der den strengen Qualitätsregeln der ECQA, also der European Certification and Qualification Association, entspricht“, freut sich Rupp über diese Auszeichnung. In der ersten Phase steht das Ausbildungsprogramm in den Ländern Ungarn, Tschechien und Slowakei zur Verfügung. Die Wissensvermittlung wird via Onlinelearning sowie einem neuntägigen Seminar erfolgen. 24 Trainer aus diesen Staaten nehmen an diesem Kurs teil.

Europäisches Jobprofil
Diese haben dabei in Summe sieben Module positiv zu absolvieren. Nach Abschluss des sogenannten „Incuba-Train“ können angehende Incubation Manager ihr gelerntes Know-how in einem Selbsttest online auf der ECQA-Plattform überprüfen und eine Multiple-Choice-Questions-Prüfung ablegen. „Der Incubation Manager stellt ein neues europäisches Jobprofil dar, das zertifizierte Training basiert auf dem European Qualification Framework. Interessierte haben die Möglichkeit, sich zudem selbst als Trainer in diesem Fachgebiet registrieren zu lassen“, hebt Rupp hervor. Die Erwartungen, die man seitens des VTÖ in dieses nunmehr auf europäischer Ebene zertifizierte Ausbildungsprogramm steckt, sind hoch. „Wir wollen den Entwicklungsprozess von KMU und Start-ups gezielt fördern. Ein Incubation Manager erkennt Innovationen und weiß diese in weiterer Folge auch kommerziell erfolgreich umzusetzen. Mit seiner Hilfe lassen sich unternehmerische Hürden überwinden“, erklärt Rupp.

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Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Software nach Maß

Immer mehr Unternehmen ersetzen bestehende IT-Lösungen durch moderne, agilere Enterprise-Resource-Planning-Software. IDS Scheer bietet ein Gesamtpaket für eine schnelle Umsetzung bei der Geschäftsprozessoptimierung, das zudem mit Branchen-Know-how aufwarten kann.

Konjunkturschwankungen, steigender Wettbewerb und zunehmende Marktunsicherheiten haben sogenannten ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) in den vergangenen Jahren ungeahnte Höhenflüge beschert. Schließlich will in Krisenzeiten wie diesen jedes Unternehmen seine Geschäftsprozesse so schlank und effizient wie möglich gestalten. Genau das verspricht ERP. Was viele allerdings nicht bedenken: Allein mit der Implementierung dieser Software ist es bei Weitem nicht getan.
Vielmehr werden umfassende, auf den betriebswirtschaftlichen Nutzen fokussierte IT-Einführungen zur Optimierung der Geschäftsprozesse benötigt. Nur dadurch lassen sich auch in einem schwierigen Marktumfeld Wettbewerbsvorteile realisieren und forcieren.

Maßgeschneiderte Lösungen
Marc Vietor, Leader Process-Driven SAP DACH und Industry Performance Ready bei IDS Scheer: „Viele Unternehmen sind über Jahre hinweg gewachsen, haben internationale Niederlassungen auf- und ausgebaut und stoßen jetzt mit ihren IT-Systemen an Leistungsgrenzen beziehungsweise sind gezwungen zu konsolidieren.“
Expertenwissen und entsprechende Beratung sind in einer derartigen Situation gefragter denn je. „Um die notwendige Transparenz und Optimierung zu erreichen, müssen Unternehmen drei Prozesstypen unter die Lupe nehmen: erstens die von der Organisationsabteilung dokumentierten Prozesse, zweitens die von der IT-Abteilung implementierten Prozesse und drittens die in den Fachabteilungen ausgeführten Prozesse“, erklärt Vietor. Basierend auf vielen über Jahre erfolgreich eingesetzten Analysen und Maßnahmen, entwickelte IDS Scheer ein neues Dienstleistungsprodukt: Industry Performance Ready stellt branchenspezifisch die passenden Instrumente für effiziente Prozesse zur Verfügung und verbindet somit Software für das Prozessmanagement mit dem Know-how von branchenspezifischen Prozessszenarien. Vereinfacht ausgedrückt: „IT follows business“ lautet die Marschroute bei der Modernisierung von IT-Landschaften.
„In Industry Performance Ready steckt die Erfahrung Tausender Unternehmen“, betont Vietor. Und so ist die Komplettlösung aufgebaut: Mithilfe von Aris wird ein unternehmensspezifisches Modell der betrieblichen Abläufe erstellt. Dieses dient als verbindliche Vorgabe für die Konfiguration der SAP-ERP-Lösung. Das ERP-System ist flexibel erweiterbar und individuell an Unternehmen aller Größen und Branchen anpassbar. Es eignet sich für den Einsatz an mehreren Standorten und in Unternehmensbereichen sowie bei Tochtergesellschaften mit unterschiedlichen Rechtsformen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch die Vorkonfiguration der ERP-Software verkürzt sich die Implementierung des Systems. Das senkt die Kosten gewaltig.
Vor allem das branchentypische Wissen sowie die direkt passenden, vorkonfigurierten Abläufe zeichnen diese Lösung aus. Zu den abgedeckten Bereichen gehören dabei sowohl Prozesse aus dem Finanz- und Rechnungswesen als auch Prozesse in der Fertigung, der Lagerhaltung und dem Vertrieb. Durch die einheitlichen Standards lassen sich zudem Unternehmen bedienen, die Prozesse aus verschiedenen Branchen einsetzen müssen – etwa ein Maschinenbauer, der zugleich seine Produkte an Baumärkte liefert.

Einzigartiges Konzept

„Diese Flexibilität und das umfassende Konzept sind auf dem Markt einzigartig und bieten unseren Kunden die ideale Umgebung für ganzheitliches Business Process Management“, zeigt sich Vietor von der Qualität von Industry Performance Ready überzeugt. Aktuell sind die Branchenpakete mit Prozess-Know-how für die chemische Industrie, die Konsumgüterindustrie, die diskrete Fertigung, für Logistikdienstleister, die metallverarbeitende Industrie, die pharmazeutische Industrie, die Versorgungswirtschaft und für den Einzelhandel verfügbar.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Buchhaltung kann spannend sein

Buchhaltung kann spannend seinPhotos.com

Die oberösterreichische AVE reduziert ihre Kosten mit einer automatisierten Rechnungsprüfung.

Eingangsrechnungsprüfung – bei diesem Thema verbirgt so manche Hand rasch ein aufkommendes Gähnen. Wer aber das Einsparungspotenzial kennenlernt, dessen Langeweile legt sich rasch.
Das Entsorgungsunternehmen AVE erkannte die Nachteile der althergebrachten Methode und beauftragte den Enterprise-Content-Management-Spezialisten SER mit einer Lösung, bei der die Eingangsrechnungen zentral gescannt und in den automatisierten Prüfprozess gespeist werden. Markus D. Hartbauer, Chief Solutions Architect bei SER, beziffert die Kosten für die manuelle Abwicklung einer Rechnung mit zumindest zehn bis etwa 15 Euro und das Einsparungspotenzial – abhängig vom Rechnungstyp – mit teilweise mehr als 90 Prozent.
Pro Jahr langen bei der AVE an die 45.000 Lieferanten-Eingangsrechnungen ein. Diese Rechnungen kommen von mehreren Tausend Lieferanten, die alle unterschiedliche Rechnungsformulare verwenden. Abhängig von der Beleggruppe können zwischen 80 und 95 Prozent maschinell eingelesen werden.

Versäumnisse
Werden Rechnungen in Papierform durch die Abteilungen gereicht, sind sie einer zentralen Kontrolle entzogen. SER geht davon aus, dass in den Unternehmen bei zwei Drittel aller Rechnungen die Skontofrist übersehen wird. Und dazu kann die Vorsteuer geltend gemacht werden, wenn die Rechnung einlangt. Davon muss die Buchhaltung aber erst Kenntnis haben. Weitere Einsparungen bringt die Entlastung der Buchhalter bei einfachen Tätigkeiten.
Seit Ende 2009 sind die Rechnungen in der AVE digitalisiert, damit hat die Buchhaltung den Prozess fest im Griff. Ein Cockpit visualisiert den Status jeder Rechnung. Sachbearbeiter ohne SAP-Zugriff werden via E-Mail angebunden und gewarnt, wenn sie bei der Bearbeitung säumig sind. Die automatische Rechnungsprüfung ist eine hoch standardisierte und für den Mittelstand finanzierbare Lösung. Sie rechnet sich ab etwa 20.000 Rechnungen jährlich und eignet sich als erster Schritt zum unternehmensweiten Content Management.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Einfach auslagern

Einfach auslagernBilderbox.com

Beim Zusammenschluss von Unternehmen kommt der Homogenisierung der Informations- und Kommunikationstechnologie eine zentrale Bedeutung zu. Outsourcing hilft, diese komplexe Situation zu bewältigen, und reduziert zudem die Kosten.

Mit mehreren Standorten in Österreich und Niederlassungen in Mexiko, Spanien und Italien ist Kioto Clear Energy weltweit eine der am schnellsten wachsenden Unternehmensgruppen im Bereich der erneuerbaren Energien. So erfreulich das starke Wachstum von Kioto auch sein mag, es führte ebenfalls zu einer inhomogenen IT-Landschaft der Gruppe.
Diese sollte mittelfristig konsolidiert werden, einerseits um die Infrastrukturkosten zu reduzieren, andererseits um die Transparenz im Unternehmen über die verschiedenen Geschäftsbereiche und Standorte hinweg sicherzustellen. Dazu wurde die gruppenweite Vereinheitlichung des Warenwirtschaftssystems angestrebt. Erst die Homogenisierung der eingesetzten Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglicht die Umsetzung der unternehmensweiten Strategie und die Steuerung und Überwachung der verschiedenen Bereiche der Geschäftstätigkeit wie etwa des Vertriebs.

Zauberformel Skalierbarkeit
Da die Fusionierung von IT-Systemen zusätzliche Komplexität bedeutet, entschied sich Kioto für die Auslagerung weiter Bereiche der IT an einen Dienstleister. Christian Bauer, Marketingleiter bei Telekom Austria, sieht bei Unternehmenszusammenschlüssen einen deutlichen Trend zum Outsourcing: „Diese Situation, in der ohnehin große Veränderungen anstehen, nutzen viele Unternehmen, um über neue Wege nachzudenken.“
Die Krise hat diesen Trend ebenso forciert, denn alle spüren den Kostendruck. Laut Bauer ist es aber gerade die gebotene Flexibilität, die Outsourcing für den Mittelstand so interessant macht: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Unternehmen auf Marktveränderungen rasch reagieren können.“ Sowohl was die Anzahl der Arbeitsplätze als auch die Bandbreite oder die Rechenleistung der Server betrifft, ist die Skalierbarkeit der IT in den letzten Jahren zu einer Zauberformel geworden. Die Fähigkeit, diese Ressourcen kurzfristig zu vertretbaren Kosten zur Verfügung stellen zu können, macht IT-Anbieter wie Telekom Aus­tria als Outsourcingpartner attraktiv.
Zudem nimmt die Komplexität der IT immer weiter zu, etwa durch die Servervirtualisierung. Selbst scheinbar so triviale Themen wie Windows 7 sind mit einem hohen Aufwand verbunden, da sich die Einführung eines neuen Betriebssystems auf viele andere Bereiche der IT-Landschaft auswirkt. Und die­se Modernisierungsschritte kommen in regelmäßigen Abständen auf die Unternehmen zu. „Wenn der Kunde das selbst macht“, betont Bauer, „muss er dafür Kompetenz aufbauen, ohne dass dem ein Nutzen gegenübersteht. Denn vom Mitbewerb kann er sich so nicht absetzen.“ Lagert er aber die Informationstechnologie aus, so befindet sich diese immer auf der Höhe der Zeit, und er kann sich gleichzeitig auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.
Kioto entschied sich für den Weg der selektiven Auslagerung. Neben den Office-Applikationen und E-Mail läuft die Warenwirtschaftssoftware im Rechenzentrum von Telekom Austria. Die Anwendungen, die zur Kernkompetenz von Kioto gehören, wie CAD, Bildbearbeitung und die Spezialsoftware für Produktionslinien, verblieben im Haus.

Ein Ansprechpartner
Telekom Austria tritt als Komplettanbieter auf, der seine Outsourcingdienstleistungen vom Sprach- und Datennetz über Desktops bis hin zum Rechenzentrum spannt. „Damit können wir eine in sich abgestimmte Lösung anbieten. Der Kunde hat einen Ansprechpartner, anstatt mehrere Dienstleister managen zu müssen“, resümiert Bauer. Er sieht einen ungebremsten Auslagerungstrend, der nächste treibende Faktor macht sich bemerkbar: „Nun kommt das Thema Mobilität auf die Unternehmen zu. Auch das lässt sich mit Outsourcing leichter bewältigen.“ Heute liegt der Bedarf noch beim Infrastruktur­outsourcing, künftig wird das Betreiben der Applikationen in der Wolke, auch bekannt als Software as a Service, an Bedeutung gewinnen.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Ein gelungener Abend

Ein gelungener AbendLichtstark.com

Mit Onlinebuchung steigern Veranstalter die Kundenzufriedenheit und verbessern die Auslastung.

Die Seefestspiele Mörbisch präsentieren heuer erstmals den Zarewitsch von Franz Lehár. Keine Premiere, sondern über Jahre bewährte Dienste bietet die Website der Festspiele: Infos von der Anreise bis zur Wetterprognose.
So finden Operettenliebhaber alles, was sie für einen gelungenen Abend wissen müssen. In wenigen Minuten stellen sie fest, ob noch Karten verfügbar sind, suchen Sitzplätze aus und bezahlen online über die Qenta-Bezahlplattform.

Internationale Gäste
Ob Kultur oder Sport – immer mehr Veranstalter erkennen die Möglichkeiten des Internets. Im Kulturbereich ist die Website für Veranstaltungen mit internationalem Publikum von Bedeutung. Die Seefestspiele Mörbisch etwa empfangen ihre Gäste in neun Sprachen. Genauso international sind die Zahlungsmittel: Amex, Diners, Visa und Mastercard. Auch die Qenta-Bezahlplattform punktet mit Internationalität – sie spricht 27 Sprachen. Auf ihr wird der Kaufpreis automatisch von der Kreditkarte abgebucht. Das bedeutet eine große Zeitersparnis für das Ticketoffice. Roland Toch von Qenta ergänzt: „Dazu stellen wir kostengünstig die Einhaltung der Sicherheitsstandards für Kreditkarten sicher.“
Über das Internet wird auch die Auslastung optimiert. Denn der Veranstalter erkennt frühzeitig, welche Termine schwächer gebucht sind, und kann Restkarten zu einem vergünstigten Preis offerieren.
Doch die Website dient nicht nur dem Verkauf, sondern auch der Kundenbindung. Gäste können sich über die Proben informieren oder im Onlineshop eine CD oder DVD als Erinnerung ordern. Bei Sportvereinen mit ihren vielen Dauerkarteninhabern ist die Website noch mehr ein Kundenbindungsinstrument. Da stehen Informationen über Spiele und Athleten und der Fanshop im Mittelpunkt.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Elektronische Geldbörse

Elektronische Geldbörse

Unternehmen profitieren beim Bezahlen mit dem Handy durch Einsparungen in der Verwaltung.

Mit Paybox existiert in Österreich ein offener Standard für das mobile Bezahlen, den die mehr als vier Mio. Vertragskunden der großen Mobilfunker sofort und ohne Anmeldung nützen können.
„Unser betreiberübergreifender Bezahlstandard nützt allen Betei­ligten“, sagt Jochen Punzet, CEO der Mobilkom-Tocher Paybox. Denn die große Anzahl der potenziellen Nutzer macht Handy-Payment für den Handel attraktiv, und so kann heute schon bei mehr als 6000 Akzeptanzstellen bezahlt werden. Paybox Austria hat über 700.000 Kunden, die jährlich rund 5,5 Mio. Zahlungen per Handy durchführen.
Auch in den Unternehmen erfreut sich Handy-Payment zunehmender Beliebtheit. Knapp 19.000 Mitarbeiter aus über 2000 Unternehmen setzen die bargeldlose Lösung ein, um Parkscheine, Taxirechnungen oder die Maut zu bezahlen. Auch Bahntickets und Fahrscheine im Nahverkehr begleichen die Unternehmenskunden häufig per Handy. Die Mitarbeiter ersparen sich dabei die mühsame Abrechnung von Kleinstbeträgen und müssen die Rechnungssumme auch nicht dem Arbeitgeber vorschießen.

Automatische Verbuchung
Auf der Unternehmensseite reduziert die automatisierte Spesenabrechnung den Verwaltungsaufwand um bis zu 50 Prozent, da Kleinstrechnungen nicht mehr manuell geprüft und separat freigegeben werden müssen. Die Rechnungsdaten werden monatlich per Sammelrechnung übermittelt, direkt in SAP geladen und die einzelnen Posten den entsprechenden Kostenstellen und Mitarbeitern zugeordnet. Durch die Automatisierung werden Bearbeitungsfehler und der Verlust von Belegen vermieden.
Und das Unternehmen kann die Mitarbeiter gezielt freischalten und so festlegen, wer etwa mit Business-Paybox im Taxi bezahlen oder Handyparken nutzen darf. Da das große Sparpotenzial durch die Automatisierung der Verwaltungsabläufe zunehmend erkannt wird, rechnet Punzet damit, dass Paybox auch in Zukunft bei den Businesskunden kräftig zulegen wird.

Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Kreditkarten mit Passwort

Kreditkarten mit PasswortPaylife Bank

Michael Bratl: „Mit Mastercard Secure Code und Verified by Visa wird Onlineshopping noch sicherer, die Kreditkartendaten sind mit einem Passwort geschützt. Das funktioniert wie der PIN-Code der Maestrokarte“, erklärt der Produktmarketingexperte der Paylife Bank.

economy: Der Einkauf im Internet wird immer beliebter. Warum?
Michael Bratl: Hier spielen viele Faktoren zusammen. Mittlerweile haben wir Kunden, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Für die ist online einzukaufen genauso selbstverständlich wie etwa online zu spielen. Der Kunde erspart sich den Weg ins Geschäft und damit Zeit. Die Produktvielfalt ist größer und der Preisvergleich einfacher.

Auch die Kreditkarte wird immer beliebter. Zieht der Erfolg des Onlinehandels sie mit?
Nein, der Grund für die Erfolgsgeschichte der Kreditkarte ist die zunehmende Mobilität der Endverbraucher. Auf Auslandsreisen ist sie ein sehr unkompliziertes und daher beliebtes Zahlungsmittel. Dazu kommt der Versicherungsschutz, den Kreditkarten bieten.

Online kommen immer neue Zahlungsmittel dazu, verliert die Kreditkarte deswegen Marktanteile?
Nein, der Onlinehandel wächst insgesamt und die Kreditkarte behauptet ihren Marktanteil von mehr als 70 Prozent ohne Mühe.

Warum hat Sicherheit beim Onlineshopping eine so große Bedeutung?
Im Internet wird ein Kauf nicht Zug um Zug – also Ware gegen Geld – abgewickelt. Daher spielt die Vertrauensfrage eine noch größere Rolle als bei einem Einkauf in der realen Welt.

Was macht die Kreditkarte sicher?
Nur Händler, die einen Vertrag mit einer kartenausgebenden Bank haben, können auch Geld abbuchen. Allein die Existenz eines Kreditkartenvertrags beweist schon eine gewisse Seriosität des Händlers. Bei Vorauskasse beispielsweise hat der Kunde diese Gewissheit nicht. Dazu werden die Karteninhaber unterstützt, wenn Probleme auftauchen sollten – etwa wenn die Ware gar nicht geliefert wurde.

Welche Vorteile hat der Händler?
Der Kunde zahlt ja nicht bar, der Händler gewährt dem Kartenzahler also einen Kredit. Trotzdem muss er sich nicht darum kümmern, ob dieser Kunde über die notwendige Bonität verfügt und wie hoch das Risiko des Zahlungsausfalls ist.

Sie arbeiten daran, die Kreditkarte noch sicherer zu machen.

Richtig. Die großen Kreditkartengesellschaften haben schon vor Längerem ein Zahlungsverfahren auf Basis der 3D-Secure-Technologie eingeführt: Mastercard Secure Code und Verified by Visa. Dabei gibt der Karteninhaber bei der Transaktion ein Passwort ein – ähnlich dem PIN-Code der Maestrokarte. Dadurch steigt sowohl die Sicherheit des Kunden, denn seine Kartendaten sind nun passwortgeschützt, als auch die Sicherheit des Händlers, da er für diese Transak­tion eine Zahlungsgarantie erhält.

Wenn ein Händler 3D-Secure eingeführt hat, kann man bei ihm nur mehr mit 3D-Secure einkaufen?
Nein. Der Händler kann weiterhin mit Kunden abrechnen, die nicht für 3D-Secure registriert sind.

Ist die Registrierung für den Kunden kompliziert?
Das dauert nur wenige Minuten. Sie pochen vehement auf die Einhaltung des Datenschutzstandards der Kartenindustrie, genannt PCI DSS, durch die Händler.
Ja, die sichere Verarbeitung und Speicherung von Kreditkartendaten ist für alle Beteiligten von großer Bedeutung. Die einfachste, kostengünstigste Lösung für den Händler ist hier, die Kreditkartendaten erst gar nicht selbst zu verarbeiten, sondern dies einem Zahlungsabwicklungsdienstleister zu überlassen.

Was würden Sie einem Händler, der auf größtmögliche Sicherheit Wert legt, noch empfehlen?
Schalten Sie Ihren gesunden Hausverstand ein! Wenn eine Kreditkarte in kurzer Zeit zehnmal hintereinander eingesetzt wird oder wenn aus Übersee eine Bestellung mit einem sehr hohen Warenwert eingeht, sollte der Händler immer Vorsicht walten lassen.

Wie kann der Händler hier den Überblick behalten?
Da bieten die Zahlungsabwicklungsdienstleister Monitoringsysteme an.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

Virtuelles Bargeld

Virtuelles BargeldPaysafecard.com

Prepaid ist eine Alternative für Kunden, die im Internet einkaufen wollen, aber keine Kreditkarte besitzen. Die österreichische Paysafecard Group ist europäischer Marktführer bei Prepaid-Zahlungslösungen im Internet. Auch Interspar.at bietet diese Zahlungsform nun seinen Kunden an.

Um neue Kundengruppen zu gewinnen, hat der Webshop Interspar.at die Prepaid-Zahlungslösung Cash-Ticket in sein Zahlungsmittelportfolio integriert. Die Onlinetochter des Handelsriesen eröffnet ihren Kunden damit die Möglichkeit, das ganze Onlinesortiment ohne die Angabe persönlicher Kontodaten oder Kreditkarteninformationen zu ordern und gleich zu bezahlen.
„Cash-Zahler“ können auf Interspar.at aus den Sortimenten Küche, Haushalt, Büro und Schreibwaren, Spielzeug und Baby, Elektronik, PC und Foto, Sport, Freizeit und DVDs wählen. Ab einem Bestellwert von 100 Euro wird die gewünschte Ware kostenlos nach Hause geliefert.

Zukunftsweisend
Der Aufbau eines Webshops zusätzlich zu den stationären Niederlassungen ist für Handelsunternehmen ein wichtiger strategische Schritt, denn der Onlinehandel gewinnt stetig an Bedeutung. Immer mehr Menschen nutzen das Internet. Laut Eurostat surft nahezu jeder zweite Europäer täglich durch das World Wide Web. 65 Prozent aller europäischen Haushalte verfügten im ersten Quartal 2009 über einen Internetzugang, 2008 waren es noch 60 Prozent.
Und auch Onlineshopping wird immer beliebter. 2009 haben 37 Prozent der Europäer im Alter von 16 bis 74 Jahren Waren oder Dienstleistungen über das Internet eingekauft. Gewisse Grenzen sind dem weiteren Wachstum im Onlinehandel durch die verfügbaren Zahlungsmittel gesetzt, da weniger als 35 Prozent aller Europäer eine Kreditkarte besitzen.
Die österreichische Paysafecard Group leistete im Jahr 2000 Pionierarbeit, indem sie das erste europäische Prepaid-Zahlungsmittel speziell für das Internet entwickelte, und ist heute europaweit Marktführer.
Michael Müller, dem CEO von Paysafecard, zufolge hat auch Brüssel die strategische Bedeutung von Prepaid für den Onlinehandel erkannt und fördert die Verbreitung dieses Zahlungsmittels.

Für jedermann
Inzwischen ist die Paysafecard Group in 23 europäischen Staaten präsent. Im Jahr 2009 wagte sie auch den Sprung nach Übersee und gründete eine Niederlassung in Argentinien.
Cash-Ticket ist europaweit bei rund 150.000 Verkaufsstellen – vor allem Trafiken, Lottoannahmestellen und Tankstellen – erhältlich und damit ein Internetzahlungsmittel für jedermann. Bezahlt wird mit einem 16-stelligen PIN-Code. So bleiben sensible persönliche Daten geschützt, und Nutzer wie Webshopbetreiber profitieren von einer schnellen, sicheren Abwicklung. „Cash-Ticket ist in seiner Handhabung so einfach, dass es mit Bargeld vergleichbar ist“, betont Müller. Das Prepaid-Zahlungsmittel wird in über 2000 Webshops akzeptiert – vornehmlich in Onlineshops wie Interspar.at. Aber auch Flugreisen und Ticketbestellungen sind mit Cash-Ticket möglich.
Zudem ist diese Zahlungslösung für Kinder und Jugendliche interessant. Denn wer mit Cash-Ticket bezahlt, braucht auch kein Bankkonto. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Kostenkontrolle. Mit Cash-Ticket haben die Eltern die Gewissheit, dass ihre Kinder nicht mehr Geld ausgeben, als sie besitzen.
Paysafecard ist mit den vier Marken Cash-Ticket, Paysafecard, Yuna Prepaid Mastercard und Happy Schenkcard auf dem Markt präsent und wurde 2009 unter anderem mit dem Paybefore Award als „Best Prepaid Company Outside USA“ ausgezeichnet. Das Unternehmen verbuchte im letzten Jahr mehr als 25 Mio. Transaktionen und monatliche Absatzsteigerungen.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 85-06-2010, 25.06.2010

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