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03. Juli 2024

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Pro: Brotlose Kunst

Pro: Brotlose Kunst

Für wen erschafft der Künstler seine Kunstwerke? Die Frage ist so alt wie der Kunstmarkt. Zu den Blütezeiten von Renaissance, Barock, Klassik et cetera war es klar: Kunst war eine Funktion des Mäzenatentums, ein Eliteprogramm für Machthaber und den Klerus. Von der Aufklärung bis in die Jetztzeit hat sich dies radikal geändert. Kunst ist eine Funktion der Gesellschaft geworden. Heißt das, dass Künstler nun automatisch den Anspruch erheben können, vom Staat alimentiert werden zu müssen? Nein: Kunst sollte brotlos bleiben, in dem Sinne, dass ihr schöpferischer Grundimpuls unverfälscht bleibt und ihm nicht vom Staat auf die Sprünge geholfen wird. Kunst muss sich einen Weg bahnen vom internen psychologisch-ästhetischen Abbild, das sich der Künstler von der Welt macht, seiner subjektiven Ästhetik, seiner Verarbeitung gesellschaftlicher Wirklichkeit hin zum geschaffenen Kunstwerk mit Relevanz. Kunst sollte kompetitiv sein und die Schöpfung von Kunst­werken nicht vom Staat oder von Interessengruppen verzerrt werden. Denn gewiss hat auch der Kunstmarkt seine Eigendynamik, und letztlich bestimmt der Kunstbetrachter (Konsument, Sammler, Galerist, Genießer et cetera) den Wert eines Kunstwerkes. Alles andere wäre Trockenschwimmen im Atelier mit einer Kunst ohne Funktion, die niemandem etwas sagt und die für die Gesellschaft keine Relevanz besitzt. Auch ein echter Künstler kann sich dem Wettbewerb stellen.

Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Ende des Booms

Ende des BoomsMarko Lipus

Kaum ist der Balkan-Boom in der Musik vom gehobenen Musikjournalismus entdeckt worden, der mit 20-jähriger Verspätung bemerkt hat, dass ethnisch stimulierte Musik nicht zwangsweise leichte Kost für Authentizitätsfreaks und Blut-und-Boden-Schwärmer sein muss, ist er auch schon wieder out.
Woran hat sich das Publikum sattgehört? Was wird als „Balkan“ empfunden? Sofort fallen Schlagwörter wie Gypsy Brass, Shantel oder Bregovic. Nur hat das wenig mit Balkan zu tun, jedem Bewohner des Balkanraums wäre diese Musik genau so fremd wie Modern Talking oder Dolly Parton.
Interessant ist der indirekte Rassismus, der sich gerade in der Begeisterung fürs Östliche ausdrückt und sich als antirassistisches Statement gegen den bürgerlichen Mainstream missversteht. Der Balkan im Besonderen, der postkommunistische Osten im Allgemeinen dient nämlich als ideologisches Mexiko: Schmuddeligkeit versus Antisepsis des heimischen Bürgerwohnzimmers, Echtheit versus Künstlichkeit, dionysisch versus apollinisch, ekstatische Enthemmung versus leistungsorientierte Kontrolle, kathartische Barbarei versus Triebsublimierung.
In der Musik: Alles, was polka-punkig ausgeflippt trasht und worin sich machoide Bläsersätze mischen, das ist Balkan.
Es ist gut, dass der Balkan-Boom abflaut. Denn nach dem synkretistischen Kusturica-Karneval kann endlich wieder „echte“ Musik aus Südosteuropa punkten. Damit ist nicht authentische Volksmusik gemeint, sondern ein heterogener Pool aus tausend Formen: erstklassiger Independent-Rock, brillanter Jazz, interessante World-Music-Experimente, Neue Musik und ein in vielen noch unbekannten Farben irisierendes Meer aus ethnomusikalischen Traditionen, die es vor der Folklore zu retten gilt wie die Prinzessin vor dem Drachen.
Richard Schuberth ist Schriftsteller und Leiter des Balkanfever-Festivals.

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Richard Schuberth, Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Die Zukunft im Dialog gestalten

Die Zukunft im Dialog gestaltenZLT

Friedrichshafen am Bodensee ist das Zukunftslabor T-City. Bürger, Unternehmer und Verwaltung probieren hier gemeinsam mit T-Systems und der Deutschen Telekom die Möglichkeiten einer hochvernetzten Gesellschaft aus.

Friedrichshafen, die beschauliche Kleinstadt am Nordufer des Bodensees, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Technologiezentrum internationalen Ranges, als Ferdinand Graf von Zeppelin mit der Entwicklung und dem Bau seiner Starrluftschiffe begann. Die große Ära der Zeppeline ist schon lange Teil der Geschichte, aber Friedrichshafen ist am Beginn des 21. Jahrhunderts erneut technologischer Pionier.
Die Stadt setzte sich 2007 gegen 51 Bewerber durch und wurde für fünf Jahre zur T-City erhoben. So wurde Friedrichshafen zu einem Versuchslabor mit dem Ziel, die Lebens- und Standortqualität durch den Einsatz modernster Informations- und Kommunikationstechnologien zu verbessern. Die Stadt profitierte umgehend. Innerhalb weniger Monate wurde das Stadtgebiet flächendeckend mit modernster Breitbandinfrastruktur im Festnetz und Mobilfunk, wie es sie sonst nur in Großstädten gibt, ausgestattet.

Kein Stückwerk
T-Systems rief im Verbund mit der Deutschen Telekom die T-City ins Leben, um die Zukunft des vernetzten Lebens und Arbeitens erlebbar zu machen. Die Zukunftswerkstatt beruht auf einem umfassenden Konzept, das alle Lebensbereiche miteinbezieht. Seit dem Projektstart wurden in T-City rund 30 Projekte in sechs Projektfeldern umgesetzt. Dabei stand immer die Erhöhung des Vernetzungsgrades von Bürgern, Unternehmen, Institutionen und der Stadt im Zentrum.
Im Bereich Bildung etwa wurden Projekte zum lebenslangen Lernen, zur aktiven Gestaltung des Unterrichts und zur Integration von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache ins Leben gerufen. Im Bereich Verkehr und Mobilität wurde unter anderem ein GPS-Hilferuf für Wassersportler initiiert und ein Trackingsystem für Passagiere des Bodensee-Airports eingerichtet. Mobil eingecheckte Passagiere werden so bereits drei Stunden vor dem Abflug erfasst. Das System teilt dem Passagier per SMS oder E-Mail mit, wann er sich auf den Weg machen sollte. Gerät er unerwartet in einen Stau und kann seinen Flug nicht erreichen, wird er automatisch umgebucht. Das erspart dem Fluggast Stress und reduziert Verspätungen im Flugverkehr.
Die Anforderungen der Bürger an neue Technologien sind durchaus mit jenen eines Unternehmens zu vergleichen, meint Martin Katzer, Head of Sales Public bei T-Systems Austria: „Neben Sicherheit und Verfügbarkeit kommt der intuitiven Bedienung eine besondere Bedeutung zu. Die Lösungen, die wir einsetzen, werden nicht nur von den Technik­affinen genützt, sondern auch von jenen, die mit IT keine oder nur wenig Erfahrungen haben.“ Deutlich wird das im Gesundheitsbereich, wo chronisch Kranke, meist ältere Menschen, sich viele Wege in die Ambulanz ersparen. Sie werden mobil untersucht, ohne ihre Wohnung verlassen zu müssen.

Ein Ansprechpartner
Eine große Herausforderung stellt die effiziente Verwaltung dar, sagt Katzer: „Und wir müssen Bürger und Verwaltung näher zusammenbringen.“ Den Schlüssel dazu sieht er bei der Schnittstelle zwischen Bürger und Verwaltung: „Da darf nur ein Ansprechpartner sein, an den sich der Bürger mit Anträgen, Fragen oder Beschwerden wendet.“ Der kümmert sich um den Aktenlauf und gibt Auskünfte zum Verfahrensstand. So muss der Bürger nur mehr mit einer einzigen Stelle kommunizieren, anstatt sich auf den Verwaltungshürdenlauf zu machen.
Das Projekt T-City läuft noch bis 2012, wird aber vermutlich verlängert. Das Gesamtkonzept funktioniert, zeigt sich T-Systems zufrieden. Bei den einzelnen Anwendungen entscheidet das Feedback der Bürger über den Erfolg. „Da und dort muss nachgebessert werden“, sagt Katzer, „aber das entspricht der Natur eines Labors. Wir testen hier ja ganz neue Technologien.“ Das geht am besten im Dialog mit dem Bürger, der so seine eigene Zukunft mitgestalten kann.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Vorhersagbare Kassenschlager

Vorhersagbare KassenschlagerAlexandra Riegler

Mithilfe von Software, die Musikkompositionen auf ihre Hit-Tauglichkeit hin untersucht, dämmen Labels heute ihre Werbebudgets ein. Über die umstrittenen Fähigkeiten computerisierter Musikkritiker und das Zusammenspiel von Massengeschmack, Kreativität und Mathematik.

Drehbuchautor William Goldman schrieb Anfang der 1980er Jahre in seinem Buch Adventures in the Screen Trade: „Niemand weiß irgendetwas. Keine einzige Person im gesamten Spielfilmbusiness kann mit Sicherheit sagen, was funktionieren wird. Es ist jedes Mal aufs Neue eine Raterei.“ Goldman, der Oscars für Die Unbestechlichen und Zwei Banditen gewann, spricht eine gewisse Ratlosigkeit an, die hinter Entscheidungen im Unterhaltungsgeschäft stehen soll.
Ähnliches wird für das Musikbusiness vermutet. Ob eine Melodie zum Ohrwurm wird, schreiben viele weiterhin einer Mischung aus Glück und dem gewissen Etwas zu. Geht es jedoch nach dem Unternehmen Music Intelligence Solutions und seiner Hit Song Science (HSS), dann ist zumindest die Hit-Tauglichkeit eine Frage von Mathematik. Mithilfe von Algorithmen, die unter anderem Informationen darüber vereinen, was menschliche Gehirnströme als angenehm einordnen, errechnet eine Software eine Maßzahl. Diese bestimmt, ob ein Lied zum Kassenschlager werden kann oder eher nicht.

Songs mit Erfolgsgarantie?
Erfunden wurde HSS von Polyphonic Human Interface Media. Das spanische Unternehmen steckte sein Know-how über künstliche Intelligenz in die Entwicklung eines Programms, das Musik nach mathematischen Mustern analysiert. Music Intelligence Solutions hält das Patent an HSS und betreibt die Webplattform Uplaya, wo Künstler Musikstücke zur Benotung hochladen können. Wer auf Nummer sicher gehen will, feilt seine Komposition schließlich so lange zurecht, bis die Software einen Wert über sieben ausspuckt – gewissermaßen eine Erfolgsgarantie. Laut einer Fallstudie der Harvard Business School (HBS) hat das Programm in acht von zehn Fällen recht.
Ein Beispiel, das die HSS-Leute immer wieder nennen, ist das Album Come Away With Me von Norah Jones. Das Analyseprogramm soll den Erfolg der CD im Detail vorhergesagt haben. Etwas später räumte Jones schließlich bei den Grammys ab.
Das Zerlegen der Songs in mathematisch bewertbare Muster funktioniert ähnlich wie bei Pandora, einem Webdienst, der Lieder ihrer musikalischen Ähnlichkeit nach unterteilt und Benutzern ein persönliches Radioprogramm auf Computer und Handy streamt. HSS verwendet 20 Kategorien, darunter etwa Harmonie, Takt und Geschwindigkeit. Diese werden nach wiederkehrenden Mustern aufgeteilt und mit einer rund 3,5 Mio. Songs umfassenden Hitdatenbank abgeglichen. Grafisch aufbereitet ähnelt der kategorisierte Riesenfundus einer Darstellung der Milchstraße: Je näher die Punkte (Musikstücke) beisammenliegen, desto ähnlicher sind sie sich.

Marketingkosten einsparen
Kritiker monieren, dass damit Kunst, die möglichst radikal und unangepasst sein sollte, auf Erfolg hin getrimmt und einheitlicher wird. Die Softwareanalytiker entgegnen darauf zumeist, dass sie Musik zwar in Gruppen zusammenfassen, aber nicht unbedingt ihrer akustischen, sondern ihrer mathematischen Ähnlichkeit nach. So finden sich schon einmal Popmusik und Klassik, etwa U2 und Ludwig van Beethoven, in derselben Gruppe.
Als positiv gilt, dass die Software für eine gewisse Demokratisierung im Business sorgen kann. Künstler bräuchten keine berühmten Namen mehr, um ihren Weg zu gehen. Uplaya verspricht bei guten Bewertungen, den Bands bei der Werbung zur Hand zu gehen. Das Interesse der Industrie an der Technologie ist nicht weiter überraschend. Für Marketing und Werbung wenden Labels das meiste Geld auf, eine zusätzliche Versicherung ist folglich willkommen. Universelle Problemlöser sind die Computerprogramme aber nicht. Der Software entgeht laut HBS-Studie ein Fünftel der Hits auf dem Massenmarkt. Hinzu kommt, dass sich die Technologie nur an Kassenschlagern der Vergangenheit orientieren kann. Für Ausgefallenes und mitunter lukrative Nischenmärkte sind die meisten Programme völlig blind.

Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Analyse: Kunst der Diktaturen

Analyse: Kunst der DiktaturenPhotos.com

Kaum ein plausiblerer Beweis für die gesellschaftliche Relevanz von Kunst gelang den beiden diktatorischen Regimes von Adolf Hitler und Josef Stalin, die zwei in der Kunstgeschichte zuvor noch nie da gewesene radikale Zäsuren verur­sachten.

Beide Kunstregimes haben ihre Vorgeschichte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Im Falle der sowjetischen Kunst kam es nach der Oktoberrevolution zu einem grundlegenden Wandel des Kunstverständnisses, nämlich einem radikalen Ende dessen, was von Lenin als bürgerliche Kunst verstanden wurde. An deren Stelle traten Revolutionskünstler wie Malewitsch, Rodtschenko, Tatlin und zahlreiche andere. Mit dem Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung wurde auch die bildende Kunst nachhaltig umgekrempelt, und die Revolutionskunst versuchte einen Neubeginn – mit enormem Einfluss auf die westliche Kunst von damals.
Doch dies änderte sich schlag­artig in den später 1930er Jahren, als Stalin eine Abkehr von der avantgardistischen Revolutionskunst forderte und sie schlicht liquidierte. An deren Stelle trat der Sozialistische Realismus, eine Stilrichtung der Kunst, die 1932 vom Zentralkomitee der KPdSU als Richtlinie für die Produktion von Literatur, bildender Kunst und Musik in der UdSSR beschlossen und später für den gesamten Ostblock verbindlich wurde.
Malerei, Literatur, Musik und Architektur wurden fortan unter die Maxime der „wahrheitsgetreuen, historisch konkreten Darstellung der Wirklichkeit in ihrer revolutionären Entwicklung“ gestellt, das heißt, Künstler waren angehalten, ihre Werke mit den Aufgaben der ideologischen Umformung und Erziehung der Werktätigen „im Geiste des Sozialismus“ abzustimmen.
Für die Formensprache dieser Kunstauffassung bedeutete dies, dass der Sozialistische Realismus Anleihen aus der Romantik und dem Klassizismus nahm, also in Wirklichkeit alte Formen wieder aufwärmte. Verbunden mit den Propaganda­inhalten dieser Kunst bewegten sich die meisten Kunstwerke dieser Zeit sehr nahe an der Grenze zur Trivialität.
Der Sozialistische Realismus bestand – abgesehen von der Architekturströmung – deutlich über Stalins Tod hinaus, wenngleich die Propagandafunktionen etwas entschärft wurden.

Schaffung von Mythen
Obwohl die Regimes Stalins und Hitlers ideologisch nichts miteinander zu tun hatten, so gab es doch erstaunliche Parallelen im Bereich des totalitären Kunstverständnisses. Sowohl der Sozialistische Realismus als auch die nationalsozialistische Kunst waren im Grunde voller anspruchsloser und mit Kitsch überfrachteter Elemente, deren eigentliche Aufgabe die Schaffung von Mythen und die Pflege eines Führerkultes war.
Im Nationalsozialismus wurde Kunst in erster Linie als Funktion von Blut und Rasse gesehen. Hitler lehnte vehement alles ab, was er als nichtdeutsch, kulturbolschewistisch, jüdisch und „entartet“ in der Kunst verstand.
Mit der Einrichtung der Reichskulturkammer und folgenden Ausstellungen „Deutscher Kunst“ machte Hitler klar, was er unter reinrassiger deutscher Kunst verstand, nämlich eine plump-romantisierende, Heldenmythen pflegende Blut-und-Boden-Kunst, die von der Malerei ausging und sich in Literatur, Architektur und Musik fortsetzte. In der Wahl der Stilmittel glichen sich Nazi- und Stalinkunst erstaunlich an, wenngleich Hitler die Betonung von „Schönheit“ und „Reinheit“ extrem übersteigerte.
Die Bildthemen der Nazikunst sind Heimat, Familie, Landschaft, Arbeiter und besonders die Darstellung der „neuen nordisch-germanischen Übermenschen“, zum Beispiel bei Skulpturen von Arno Breker oder Josef Thorak, die Verherrlichung des Krieges und die Herausstellung der Helden dieses Krieges. Die Botschaft blieb reaktionär und klischeehaft.
Weitere beliebte Themen, vor allem in der Malerei und in der Plakatkunst, waren Arbeiterszenen, Bauern und Mütter, die im Einklang mit der NS-Politik den Kult von Arbeit, Mutterschaft und Familie nährten und erwünschte Rollenmodelle zeigten. Massenkundgebungen, Aufmärsche und Sportveranstaltungen fanden wiederum Eingang in Film und Fotografie, etwa durch Leni Riefenstahl.
Der Gestaltungswille in der Architektur war monumental, vergleichbar mit Stalins Gigantomanie beim Umbau von Moskau. Unter Hitler entwarf Architekt Albert Speer zahlreiche Großbauten im Dritten Reich. Zur Vollendung seiner Hauptaufgabe ist es dann aber nicht mehr gekommen: Hitler wollte Speer zum Erbauer der Welthauptstadt Germania machen.

Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Das Tagebuch des Herbert L.

Das Tagebuch des Herbert L.Museum Liaunig

Dort, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, am Rande Kärntens, unweit der Grenze zu Slowenien, hat der Industrielle Herbert Liaunig mit einem architektonischen Paukenschlag nicht nur die österreichische, sondern auch die mitteleuropäische Kunstszene durcheinandergewirbelt.

Am 30. August 2008 wurde in der kleinen Ortschaft Neuhaus nahe Lavamünd in Kärnten das Privatmuseum Liaunig eröffnet. Avantgarde hatte urplötzlich eine Heimstatt in der Provinz. Vom international tätigen Industriellen Herbert Liaunig in 45 Jahren leidenschaftlicher Sammlertätigkeit zusammengetragen, zeigt die erstklassig bestückte Sammlung einen akzentuierten Überblick über Kunst aus Österreich seit 1945. Ergänzt durch herausragende Arbeiten von Tony Cragg, Georges Mathieu, Robert Motherwell und anderen bildet Österreichs Malerei, Plastik und Grafik nach 1950 den Schwerpunkt der Sammlung.
In einem Annex unter der Erde des von den Wiener Architekten Querkraft spektakulär in die Landschaft integrierten Museums ist mit dem Gold der Akan als Kontrastprogramm und interessanter Vergleich zur Moderne eine der weltweit bedeutendsten Kollektionen afrikanischen Goldes zu sehen.

Bilder gegen Comics
Fast jedes Bild begleitet eine persönliche Geschichte. Seine Sammlung, sagt Herbert Liaunig, sei sein „privates Tagebuch“. Ein Bild von Peter Pongratz habe er gegen einen Stapel antiquarischer Comic-Hefte eingetauscht, ein anderes Ölgemälde, großformatig und farbenprächtig, müsse er noch bezahlen. Der befreundete Künstler habe ihm einen günstigen Preis versprochen. „Da müssen wir einander erst zu einem Abendessen treffen“, seufzt Liaunig, dessen Interesse für Kunst schon in der Unterstufe des Gymnasiums begann. „Ich bin ein geborener Sammler und sammle alles Mögliche“, bekennt er. Unterstützt wird er dabei von seiner Gattin Eva. „Sie lässt mich sammeln“, verrät er augenzwinkernd.
Gesammelt hat er seit seinen Tagen im Wiener Studentenheim. Damals erwarb der Hörer an der Hochschule für Welthandel sein erstes Blatt, eine Zeichnung von Arnulf Rainer, die er in Raten abstotterte. Den Schatz verwahrte er unter seinem Bett. Heute investiert der Industrielle rund 700.000 Euro jährlich in Kunst. Sukzessive ist die Sammlung gewachsen und umfasst nun rund 2200 Werke, die die bisherigen Räumlichkeiten sprengten.

Der Kunst eine Hülle geben
Ein Glücksfall, denn was Liaunig brauchte, war „eine Hülle für die Sammlung“, die sie nun auf einer Nutzfläche von 4400 Quadratmetern in einem 13 Meter breiten und 160 Meter langen Ausstellungsraum hat. Für über acht Mio. Euro hat er sich seinen Lebenstraum verwirklicht. Doch sind 90 Prozent der Exponate nicht zu sehen.Um der wachsenden Bestände Herr zu werden, wurde Anfang April ein weiteres Depot mit rund 500 Quadratmetern fertiggestellt: ein Kuppelbau, der „aussieht wie das Pantheon und auch so heißt“, so Liaunig.
In der zweiten Saison, von Mai bis Oktober, präsentiert das Museum nicht wie bisher die Highlights aus dem Depot, sondern der Sammler kehrt zu den Anfangsjahren seiner Leidenschaft zurück. „Tradition und Avantgarde“ heißt die neue, von Peter Baum kuratierte Schau. Die angestrebte rigide, kunsthistorische Ordnung wurde zugunsten einer ästhetischen Hängung aufgelockert. Unterstrichen wird die Schau mit Plakaten aller wichtigen Wiener Ausstellungen der Nachkriegszeit und mit damals eher noch spärlich erschienenen Publikationen. Die Ausstellung ist eine Entdeckungsreise, die spürbar macht, dass der aufkeimende Pluralismus in der österreichischen Kunst ab 1945 im internationalen Kontext auf vielen Sektoren zu sehr eigenständigen Entwicklungen geführt hat.
Neben wahren Entdeckungen, darunter die Frühverstorbenen Andreas Urteil, Gottfried Mairwöger und Erich Kurt Brauner, gibt die Ausstellung auch manche Erkenntnis preis. Etwa, dass Markus Prachensky (und nicht Hermann Nitsch) das Schüttbild erfand. Oder dass Karl Prantls Monolithe begrapscht werden dürfen, ja sogar sollen. Im Liaunig-Museum täglich sechsmal von Mittwoch bis Sonntag, freilich nur von Besuchern ab zwölf Jahren und gegen Voranmeldung.

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Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Voller Vertrauen

Voller Vertrauenprivat

Wir improvisieren täglich. Denn nichts ist so unvorhersehbar wie das Leben. Improvisationstheater bringt diesen Prozess auf die Bühne: Aus dem Moment heraus entwickeln die Spieler Szenen und Geschichten – mithilfe von Themen aus dem Publikum und verschiedenen trainierten Fertigkeiten. Die Spieler fragen das Publikum beispielsweise nach einem Schauplatz für die nächste Szene. „Im Büro“ oder „auf dem Markusplatz in Venedig“ oder was auch immer wird zugerufen. Und dann geht es los: ohne gelernten Text, nicht wiederholbar, einmalig.
Improvisation ist nicht mit Chaos gleichzusetzen. Es gibt Strukturen und Spielregeln, die die Basis für das gemeinsame Spiel auf der Bühne schaffen – und diese lassen sich lernen. Die Voraussetzungen, um diese Kunst zu einem unterhaltsamen, mitreißenden Schauspiel zu machen, sind jenen Fähigkeiten ähnlich, die Führungskräfte und Teams benötigen, um erfolgreich zu arbeiten. Improvisation lebt vom Zusammenspiel des Teams. Das erfordert von den Spielern Offenheit, Spielfreude, aktives Wahrnehmen, eine bejahende Grundhaltung und das Vertrauen in die eigene Entscheidungsfähigkeit und die der anderen.
Die Schauspieler arbeiten mit dem, was vorhanden ist: den Vorschlägen des Publikums und den Szenenangeboten der Mitspieler, meist ohne Requisiten. Ein wichtiges Prinzip des Impro-Theaters lautet „glücklich scheitern“. Gemeint ist damit ein entspann­ter Umgang mit dem Unvollkommenen, die Erlaubnis, Fehler zu machen oder „falsche“ Entscheidungen zu treffen. Das hilft bei der Entwicklung von mehr Gelassenheit und setzt Energie frei, die zu außergewöhnlichen Entscheidungen und Geschichten führen kann. Das Wichtigste aber ist: Improvisationstheater macht Spaß – denen, die es spielen, und denen, die zuschauen.
Anita Zieher ist Schauspielerin und Kommunikationstrainerin.

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Anita Zieher, Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Von Komponist bis Filmemacher

Von Komponist bis FilmemacherMDW

Die größte Musik- und Kunst-Uni der Welt (MDW) steht in Wien. Heute kämpft sie um ihre Vielfalt, für Innovationen und ein moderneres Image sowie für mehr Forschung(sgelder). Neue Studienangebote wie Digital Art Compositing schaffen auch intern neue Formen der Zusammenarbeit.

„Innovation aus Tradition“ – mit diesem Leitbild, das auch gleich Einblick in ein Spannungsfeld gewährt, strebt die Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst (MDW) nach Vielfalt in Kunst, aber auch Wissenschaft.
„Wir haben 24 Institute im Haus, unser Angebot ist sehr breit, es reicht von Musikausbildung im Instrumentalstudium und Gesangsausbildung über Schauspiel im Max-Reinhardt-Seminar und Filmakademie bis hin zu pädagogischen Studienrichtungen und Forschungsinstituten. Zudem haben wir über 1000 Veranstaltungen im Jahr“, erklärt Claudia Walkensteiner-Praschl, Vizerektorin für Lehre und Frauenförderung an der MDW.

Campus als Weg in die Zukunft
Erst 2004 wurde die als elitär-konservativ geltende Kunst- und Musikhochschule mit dem Universitätsstatus praktisch eine Etage höher befördert, auch örtlich gab es eine Veränderung: Zentraler Sitz der MDW ist heute die renovierte ehemalige Veterinärmedizinische Uni in Wien-Landstraße. Die Adresse passt perfekt: Anton-von-Webern-Platz, benannt nach dem österreichischen Komponisten und Kappellmeister.
Von den rund 3000 Studenten sind knapp zwei Drittel Frauen, zudem ist die Wiener Musik- und Kunst-Uni vor allem international begehrt: Fast die Hälfte der Studenten kommt aus dem Ausland. Eine Aufnahmeprüfung – an anderen heimischen Unis ein „heißes Eisen“ – ist hier obligat und allseits akzeptiert. Wer diese Hürde geschafft hat, darf sich über harte, aber gute Studienbedingungen freuen. Total überfüllte Hörsäle gibt es einfach nicht. Dafür eine Vielzahl von Standorten, über ganz Wien verteilt, die aber in den nächsten Jahren sukzessive abgebaut werden sollen. Der Campus im dritten Bezirk wird noch weiter ausgebaut. Die Bologna-Struktur mit der Dreiteilung des Studiums in Bakk, Master und PhD wurde zwar eingeführt, „gilt aber in einigen Bereichen wie etwa im Instrumentalbereich oder im Reinhardt-Seminar nicht“, verweist Walkensteiner-Praschl auf das Mitbestimmungsrecht der Institute.
Neben der Lehre wird versucht, vermehrt die Forschung zu forcieren. Beim neuen Förderprogramm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK), das vom Forschungsförderungsfonds (FWF) abgewickelt wird, hat die MDW für eines der ersten sieben bewilligten Projekte den Zuschlag erhalten. „Quo vadis, Teufelsgeiger?“ ist ein Projekt zur Karriereförderung von Musikern. Dabei wird künstlerische Praxis (im Kompetenzlabor) mit reflexiver Auseinandersetzung (Karrierecoaching) verbunden. „Wir haben zudem eine eigene Forschungsförderungsinitiative gestartet und 1,5 Millionen Euro vergeben“, berichtet Walkensteiner-Praschl.
Beispielhaft für den Innovationswillen ist das Projekt „NeW_AiR“ (New experimental Ways_Artists in Residence) des Instituts für Komposition und Elektro­akustik. Ziel ist es, den Studierenden eine tief greifende praktische und theoretische Auseinandersetzung mit den führenden Bewegungen der Kunstmusik des 21. Jahrhunderts zu ermöglichen (Live-Video, Noise Music, Turntablism, Numusic, Sampling Art, Openspace Music). Wichtig dabei ist eine vernetzte, institutsübergreifende Zusammenarbeit.
Übergreifend sind auch einige neue Angebote, etwa die Reihe Musikwirtschaftsdialoge der MDW in Kooperation mit Ö1 (nächster Termin: 9. Juni, MDW), ein neuer Lehrgang für Kulturmanagement oder das im Herbst an der Filmakademie eingeführte Studium „Digital Art Compositing“. Neben der Filmakademie Baden-Württemberg ist die Wiener Filmakademie damit europaweit die einzige universitäre Ausbildungsstätte. Ziel ist es, das gesamte Potenzial von „Compositing“ zu erforschen und weiterzuentwickeln. Alle filmischen Fachbereiche wie Buch, Regie, Kamera, Schnitt und Produktion spielen dabei eine wichtige Rolle. „Wir wollen bis 2014 insgesamt noch an Reputation und Standfestigkeit gewinnen“, hat sich die Vizerektorin hohe Ziele gesteckt.

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Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Smarte Verwaltung

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Trotz schrumpfender Budgets steigen die Anforderungen – ganzheitliches Denken ist gefordert.

Die öffentliche Verwaltung sieht sich heute mit einer Vielzahl von Anforderungen konfrontiert, der sie trotz sinkender Einnahmen und damit schrumpfenden Budgets gerecht werden muss. Städte, Gemeinden und öffentliche Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser müssen ihr Leistungsangebot optimieren, die Budgets einhalten, Informationspflichten nachkommen und bürgernah agieren.
Bei der Erfüllung dieser Aufgaben müssen sie stetig ansteigende Datenmengen bewältigen. Allein eine Stadt wie Graz verwaltet heute fünf Terabyte an Daten in den unterschiedlichsten nicht aufeinander abgestimmten Systemen. Um aus diesen Daten sinnvolle Informationen gewinnen zu können, werden ganzheitliche Lösungen benötigt.

Durchdachte Lösungen

Mit der Gründung des Business Analytics and Optimization (BAO) Center hat IBM im Mai einen Schritt in diese Richtung gesetzt, berichtet Thomas Kolomaznik, Manager of Cognos Tech Sales & Services bei IBM. Die Analysemethoden, Verfahren und Applikationen von IBM werden zu einem Gesamtangebot zusammengefasst. IBM bietet damit Lösungen zu verschiedensten Themen an, begonnen beim klassischen Datenmanagement bis hin zu Strategiemanagement, Planungsoptimierung und Konzepten wie „Smarter Cities“, die etwa mit intelligenten Verkehrsleitsystemen die Lebensqualität einer Stadt verbessern sollen.
Das Angebot der BAO-Initiative richtet sich gleichermaßen an Unternehmen wie die öffentliche Verwaltung. Besonderes Augenmerk liegt auf den kleinen und mittleren Unternehmen und ihren Pendants in der öffentlichen Verwaltung, von den Gemeinden bis hin zu den Städten. Diese profitieren etwa vom City-Cockpit, das Lösungen, die bislang Großkunden vorbehalten waren, nun auch für kleinere Kommunen finanzierbar macht.

Rasche Auswertungen
Damit können heute ebenso die Performance der Verwaltung einer kleineren Stadt gemessen und die benötigten Berichte und Informationen den Entscheidungsträgern zeitgerecht zur Verfügung gestellt werden. „Zudem kann transparent dargestellt werden, ob Wahlversprechen umgesetzt wurden“, sagt Kolomaznik. Und auf operativer Ebene kann die Effizienz der Servicecenter, die sich im öffentlichen Bereich zunehmend durchsetzen, gemessen werden. Das City-Cockpit ist in Österreich noch nicht in Verwendung, aber in Deutschland, Großbritannien und den USA. Seine Werkzeuge werden von heimischen IBM-Kunden aus dem öffentlichen Bereich schon heute eingesetzt. So wurde für das Arbeitsmarktservice ein zentrales Informationsmanagementsystem installiert, das einfache Datenhaltung und rasche Auswertungen im Web ermöglicht. Die Uni Wien ermittelt die Wissensbilanz der Studierenden, die Qualität der Lehre und die Einhaltung der Budgets mit einer IBM-Lösung. Durch den Vergleich der medizinischen Leistungen mit Finanzdaten beurteilt der Wiener Krankenanstaltenverbund die Effizienz der medizinischen Einrichtungen. Von der gestiegenen Transparenz profitieren auch die Patienten, die durch die Bündelung von medizinischer Kompetenz in Schwerpunktspitälern besser versorgt werden.
Mit vorgefertigten Reports und Dashboards des City-Cockpits startet das Projekt nicht bei null, sondern bei rund 40 Prozent. Kleinere Kunden können nun, so Kolomaznik, auf den Erfahrungen, Erkenntnissen und auch Fehlern aufbauen, die andere vor ihnen gemacht haben.

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Christian Stemberger, Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

Staatliche Alimente für die Kunst

Staatliche Alimente für die Kunst

Die Republik Österreich fördert ihre Künstler mit sparsamen 90 Millionen Euro pro Jahr.

In krassem Missverhältnis zur tatsächlichen, eher geringen Belastung des österreichischen Staatshaushaltes ist die Kunstförderung in Österreich stets ein heißes Eisen. Schließlich fördert sie etwas, dass am Ende nicht messbar ist.
Kunstförderung gilt vielen als Gradmesser für die Generosität eines Staates, als notwendige Maßnahme zur Pflege einer kulturellen Identität, als Signal der Aufgeklärtheit und Toleranz, als Sinnstiftung, als Artikulation des Kreativen gegenüber dem Materiellen und dem Mehrwert an sich.

Gesellschaftliche Funktion
Solcherart ist Kunstförderung stets dem politischen Diskurs ausgeliefert, da vorausgesetzt wird, sie erfülle gesellschaftliche Aufgaben, sie sei selbst eine Funktion der Gesellschaft. Doch wird Kunst dadurch automatisch förderbar?
Auf den Punkt brachte dieses Problem der österreichische Philosoph Werner Leinfellner in einem seiner Essays zur Kunstförderung: „Vor jeder Förderung der Kultur- und Kunstpolitik müsste gefragt werden, ob die heutige Kunst tatsächlich solch eine gesellschaftliche Kunst ist. Ist sie das nicht, dann müsste gefragt werden, was Künstler tun sollten, um eine solche hervorzubringen, und nicht immer, was der momentan in einer finanziellen Krise befindliche Staat für sie tun könnte.“
Derzeit schüttet der Staat im Jahr etwa 90 Mio. Euro an Kunstförderung inklusive Publizistikförderung aus, was von vielen als ausgesprochen sparsam angesehen wird. Der Löwenanteil geht an die Bereiche Musik, darstellende Kunst sowie Filmförderung. Niemand wird bei aller punktuellen Kritik ernsthaft der Meinung sein, Österreich verwöhne seine Künstler zu sehr.
Leinfellner argumentiert teilweise zu Recht, dass sich Kunst wie fast alles andere in der Gesellschaft zweckmäßigerweise dem Markt unterordnen sollte. „Wenn die Künstler und Künstlerinnen ihre Artefakta nicht auf dem Kunstmarkt anbieten und wenn die Kunstkonsumenten nicht auf dem offenen Kunstmarkt nachfragen, bleibt die Kunst L’art pour l’art, privat; sie erstarrt“, so Leinfellner.
Vor diesem Hintergrund läuft Kunstförderung in Österreich Gefahr, „Gießkannenförderung“ egoistischer L’art pour l’art zu werden, die alles fördert, wo nur Kunst draufsteht. Eine harte Nuss: Gerade der Kunstmarkt könnte die Kunstförderung aus diesem Dilemma reißen, doch dazu müsste es zu einem Ausgleich zwischen der internen psychologischen und der externen wirtschaftlichen Funktion der Kunst kommen.

Economy Ausgabe 84-05-2010, 28.05.2010

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