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03. Juli 2024

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Friede, Freude und fliegende Fetzen

Friede, Freude und fliegende FetzenPhotos.com/economy

Von Schneewittchens böser Stiefmutter bis zum lustigen Chaotenhaufen in Ice Age: Patchworkfamilien haben viele Gesichter und sind keineswegs eine Erfindung der Gegenwart. Trotzdem wird das Thema medial sowie von Wissenschaft und Politik geradezu „stiefmütterlich“ behandelt.

Die Zahl der Eheschließungen bricht ein, die Scheidungsrate unter den bestehenden Ehen schnellt in die Höhe, das traditionelle Familienbild hängt schief – wer hat diese Stereotype nicht auch schon hundertmal gehört? Doch, um ein weiteres Klischee zu bedienen, eine Scheidung ist ja „nicht das Ende der Welt“. Was also bringt „das Leben danach“?
Trennungspaare, die bereits Kinder haben, können sich hier einen Begriff aussuchen: die Fortsetzungsfamilie, die zusammengesetzte Familie oder auf Neudeutsch die „Patchworkfamilie“. Diese besteht, wenn zumindest einer der Partner einer neuen Beziehung bereits Kinder aus einer vorangegangenen Verbindung hat, egal ob das volle Sorgerecht besteht oder nicht.

Umdenken ist angesagt
In Österreich trifft dies bereits auf eine von etwa zehn Familien mit Kindern zu. Trotzdem wird diese Realität oft ausgeblendet. In einer Familie mehr als zwei Eltern zu haben, ist für die meisten noch immer eine weitgehend befremdende Vorstellung. „Die Frage, wie sich mehrere Erwachsene die Elternschaft teilen können, hat kaum Tradition“, heißt es in einer Studie vom Institut für Soziologie an der Johannes-Kepler-Universität in Linz.
Die Patchworkfamilie hat neben den Turbulenzen speziell in ihrer Entstehungsphase noch mit einer Vielzahl anderer Probleme wie etwa der rechtlichen Benachteiligung oder der schlechten gesellschaftlichen Anerkennung zu kämpfen. Noch immer fehlt es an Mustern, an öffentlich wahrnehmbaren Vorbildern für Patchworkfamilien, an denen sich diese orientieren können. Laut der Gesellschaft für deutsche Sprache ist die Bezeichnung Patchworkfamilie zwar erst seit 1990 in Gebrauch. Die Familienkonstellation an sich besteht jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit schon seit jeher. Dabei waren es früher weniger Scheidungs- als vielmehr Todesfälle, die zu dieser Familienform führten. Vielleicht haftete ihr deshalb lange Zeit ein allzu negativer Beigeschmack an. Darstellungen von Patchworkfamilien in der Literatur gehen schon auf die alten Griechen oder etwa auch Shakespeare zurück. Dabei gibt es aber kaum eine Geschichte, die uns „gute“ Stiefeltern zeigt. Die negative Darstellung von Patchworkfamilien hat also eine lange Tradition. Vor allem Grimms Märchen haben unsere Vorstellung von dieser alternativen Familienform geprägt. Die böse Stiefmutter ist eine immer wiederkehrende Figur und hat sich geradezu zu einem Archetypen entwickelt.
Indessen ist aber auch hier ein gewisser Paradigmenwechsel eingetreten. Das Unbehagen und die negativen Spannungen, die früher gern hervorgehoben wurden, machen einer weitaus positiveren Sichtweise Platz. Das Phänomen Patchworkfamilie ist demnach kein Unglück mehr, sondern ein Glücksfall: Fremde Menschen finden sich zu einer Familie zusammen, die sie ohne einander nicht mehr hätten. Sogar in Hollywoods Kinderfilmindustrie ist diese Veränderung zu beobachten. Der Blockbuster Ice Age etwa zeigt eindeutig eine Art Patchworkfamilie, aber auch die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete deutsche TV-Soap Türkisch für Anfänger. Beide zeigen einen chaotischen, liebenswerten „Haufen“, der auch unter schwierigen Bedingungen zusammenhält. Diese zugegeben romantisierte Sichtweise ist symptomatisch für die Erkenntnis, dass sich die Patchworkfamilie langsam zur „Normalität“ entwickelt. Gesellschaftliche Veränderungen tragen das Ihre zur Beschleunigung dieses Prozesses bei.

Familienrecht hinkt hinterher
Insgesamt besteht jedoch noch viel Aufholbedarf. So ist die rechtliche Lage für Patchworkfamilien nach wie vor schwierig. „Dass es immer mehr Alleinerziehende und Patchworkfamilien gibt, ist im 21. Jahrhundert einfach zur Kenntnis zu nehmen. Für diese schon gar nicht mehr so neuen Familienformen müssen wir eine volle rechtliche Gleichstellung erreichen“, zeigt sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) voller Tatendrang. Wie viel sich in naher Zukunft zur besseren gesellschaftlichen Anerkennung von Patchworkfamilien ändern wird, bleibt abzuwarten. Die Tendenz ist zumindest positiv.
Seit 2007 stehen in Österreich immerhin statistische Erhebungen und Zahlenmaterial zum Thema zur Verfügung. Der Verein für Elternteile und Familien im Wandel bietet Betreuung und Hilfsangebote und leistet österreichweit Pionierarbeit auf diesem Gebiet. „Sich gegen neue Familienformen zu verschließen ist, wie für Entwicklung blind zu sein“, wird ORF-Moderator Reinhard Jesionek auf der Vereinswebsite zitiert. Ein passendes Schlusswort.

Emanuel Riedmann, Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Test: Kinder(sach)bücher und Buchhandlungen

Test: Kinder(sach)bücher und BuchhandlungenDPA/Frank May

„Kinder und Jugendliche haben beim Lesen Zeit, sich mit anderen Welten und Kulturen auseinanderzusetzen. Internet und Nintendo bieten dafür nur vorgefertigte Ideen anderer Personen“, betont Gudrun Krinzinger von der Buchhandlung Kuppitsch in der Wiener Innenstadt, soeben mit dem Gütesie­gel „Wien liest“ (Wili) für ein herausragendes Kinder- und Jugendangebot ausgezeichnet.

Das „Wili“, das vom Wiener Stadtschulrat und der Wirtschaftskammer vergeben wurde, haben elf weitere Wiener Buchhandlungen erhalten: Kunterbuch, Facultas Dombuchhandlung, Missionshaus St. Gabriel, Morawa Wollzeile, ÖBV, Spielzeugschachtel und Herder (alle Wien 1), Thalia (Landstraße und Mariahilferstraße), Stöger (Döbling) sowie Liber Novus (Penzing).
Wichtig ist auch das Ambiente für die kleinen Konsumenten. „Wir haben eine Spielecke für die Kleinen und Platz für die Großen, um in Büchern zu schmökern“, sagt Krinzinger. Sehr schön ist der Lesebereich auch bei der Buchhandlung Herder in der Wollzeile. Lesen hat viel mit der Vorbildwirkung der Eltern zu tun, sind sich alle Buchhändler einig. „Wenn die Eltern den ganzen Abend vor Fernseher oder Spielkonsole rumhängen, werden die Kinder auch nicht lesen“, meint Birgit Raab vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV), der zum Besuch in das Geschäft in der Schwarzenbergstraße einlädt.

Von Prinzessinnen und Sauriern
Ein ganzes Buchgeschäft nur für Kinder ist Kunterbuch am Stubenring. „Wichtig ist das Vorlesen, von klein auf bis ins Schulalter“, rät Kunterbuch-Geschäftsführerin Elisabeth Rippar allen Eltern, so die Freude am Lesen gemeinsam zu erleben. Bei den Kindern seit Jahren Dauerbrenner seien Dinosaurier, Prinzessinnen, Ritter und Pferde. Im Trend liegen optisch gut aufbereitete Sachbücher sowie nach wie vor der Fantasy-Bereich. „Gerade die Fantasy-Welt mit ihren grenzenlosen Möglichkeiten, Abenteuer zu erleben und zu bestehen, übt einen besonderen Reiz auf die kleinen Leser, aber auch auf uns Autoren aus“, schwärmt Stefan Karch, Autor von Robin und Scarlett, dem Herbstbestseller von 2009.
Ein weiterer Trend geht in Richtung Buchserien. „Im Sinne der Lesemotivation und -förderung ist dies ein ganz wichtiger Aspekt, weil Übung macht den Meister“, freut sich Georg Glöckler, Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer. Glöckler sieht auch einen stetig wachsenden Markt für „österreichische Bücher“. Bester Beweis sei die erfolgreiche Erstlesereihe „Lesezug“, die vor drei Jahren vom G&G-Verlag ins Leben gerufen wurde. Österreichische Autoren, Sprache („Palatschinken statt Pfannkuchen“) und Fibelschrift bilden die Eckpfeiler der „Lesezug“-Reihe. Neuerscheinungen sind etwa Die rote Gitarre und Hanna hebt ab (erste Klasse) sowie Setz die Segel, Erik (zweite Klasse). Mit der neuen Reihe der „Sach-Comic-Lesebücher“ – gibt es über Dinosaurier und Pferde – wird versucht, Sachthemen „peppig“ auf den Grund zu gehen.

Lesestoff für Wissbegierige
Kindersachbücher sind überhaupt ein boomender Markt. Hier gibt es wirklich (inhaltlich und optisch) toll aufgemachte Neuerscheinungen, etwa „Abenteuer Sehen“ aus dem Annette Betz Verlag inklusive einer DVD, entwickelt in Kooperation mit dem Technischen Museum in Wien. Aus dem gleichen Verlag stammen auch die Naturbücher von Susanne Riha. Mein erstes Insektenbuch heißt der neueste, sehr gelungene Band. Immer öfter werden auch Bücher mit Begleit-CD gekoppelt; empfehlenswert ist die Reihe „Musikalische Bilderbücher“ des Annette Betz Verlags. Brandneu ist hier der Band Aida erschienen, eine Musik-CD ist inkludiert.
Viele Neuerscheinungen hat auch der deutsche Buch- und Spiel-Riese Ravensburger rechtzeitig vor den Buchmessen (Leipzig und Bologna) wieder auf den Markt gebracht. Aus der erfolgreichen Serie „Wieso weshalb warum“ gibt es für Kinder ab zwei Jahren die neuen Bände Wütend, traurig, froh und Bei uns zu Hause. Für Vorschulkinder stehen die zwei neuen Titel Gefährliche Tiere sowie Wir entdecken die Berge bereit. Innovativ und bereichernd ist die neue „Zauberklang“-Reihe; die ersten zwei Bände behandeln die Themen Dschungel und Meer. Optisch ein echter Hingucker ist das neue Dinosaurier-Pop-up-Buch. Sehr schön aufbereitet und informativ sind die Reihe „Meyer Kinderbibliothek“ und die bei den Kindern sehr begehrten „Licht an-Folien-Taschenlampenbücher“, die laufend erweitert werden (Duden Verlag).
Der Oetinger-Verlag punktet einerseits mit Kinderklassikern im neuen Outfit (etwa Pippi Langstrumpf), hat aber auch eine eigene Kindersachbuchreihe mit dem Titel „Insider Wissen“ im Programm.

Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Konflikte klären

Konflikte klärenprivat

Mediatorinnen und Mediatoren sind dafür ausgebildet, zwischen Konfliktparteien zu vermitteln. Dabei gehen wir davon aus, dass nicht der Konflikt selbst das Problem ist, sondern der Umgang damit. Im privaten Bereich denkt man schnell einmal an klassische Mann-Frau-Beziehungsprobleme, aber in Familien gibt es noch eine Vielzahl anderer Beziehungsebenen. Im Zusammenleben kommt es oft zu Konflikten zwischen Eltern und Kindern oder generell zu Konflikten zwischen den Generationen. Elternteile geraten wegen unterschiedlicher Erziehungsansichten aneinander; in modernen Patchworkfamilien reiben sich die Beteiligten wegen vertrackter Beziehungsgeflechte auf.
In der Mediation wird versucht, Kommunikationsbrücken herzustellen, damit die Mediandinnen und Medianden eigenverantwortlich und miteinander Lösungen erarbeiten, die dann für alle lebbar sind. Wir sehen dabei den Konflikt als Chance, die es erlaubt, bisher destruktive Muster in der Kommunikation zu verändern und neue Spielregeln aufzustellen. Der konstruktive Umgang mit Konflikten ermöglicht es, sich persönlich weiterzuentwickeln.
Eine besondere Rolle spielt Mediation bei Trennung oder Scheidung. Auf Wunsch der Parteien kann eine schriftliche Vereinbarung ausgearbeitet werden, die bei Gericht als Grundlage für eine einvernehmliche Scheidung und die Regelung von Obsorge und Besuchsrecht dienen kann. Jenseits persönlicher Emotionen können zukunftsorientierte Lösungen für die Aufrechterhaltung einer intakten Elternbeziehung erarbeitet werden. Erst diese schafft eine solide Basis, um das Wohl des Kindes zu sichern. Bestens bewährt hat sich dafür auch die Co-Mediation, bei der ein/e juristisch und ein/e psychosozial geschulte/r Mediator/in eng zusammenarbeiten.
Christiane Raimann ist diplomierte Familienberaterin und Mediatorin.

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Christiane Raimann, Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Rundum-Betreuung für Content

Rundum-Betreuung für ContentPhotos.com

Bereits im Vorfeld der Implementierung muss eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden, damit Content-Management-Systeme sich auch im Arbeitsalltag bewähren. APA-IT greift auf umfassendes Know-how und jahrzehntelange Erfahrung im Medienbereich zurück.

Dass unter Content-Management weitaus mehr zu verstehen ist als die einigermaßen reibungslose Verwaltung einer Homepage, ist selbst dem in Sachen Informationstechnologie relativ unbedarften 08/15-User klar. Schließlich nutzt er beim Surfen durchs World Wide Web eine Vielzahl von Services, die kontinuierlich erneuert oder erweitert und damit noch kundenfreundlicher gestaltet werden.
Wie viel Arbeit tatsächlich dahintersteckt und welche Faktoren zu berücksichtigen sind, um Unternehmen einen exzellenten Internet­auftritt zu bescheren, weiß Martin Schevaracz, Marketing- und Vertriebsleiter von APA-IT: „Für uns ist Content-Management ein weit gespannter Begriff. Das sind nicht nur Systeme, die das Verwalten von Web-Inhalten ermöglichen, sondern da geht es auch um das Managen, Bearbeiten, Organisieren und Archivieren von digitalen Informationen. Für ein effizientes Management von Content, also Text, Bild, Audio und Video, genügt nicht nur das technische Wissen alleine. Entscheidend ist, über den Workflow eines Kunden Bescheid zu wissen. Nur dann kann man die bestmögliche Lösung erarbeiten.“

Praxisnahe Lösungen
APA-IT blickt auf jahrzehntelange Erfahrung im Medien- und mediennahen Umfeld zurück. „Dieses spezifische Branchen-Know-how macht unsere Stärke aus. Ein Entwickler programmiert eine Webseite so, wie es ihm vorgegeben wird. Wir bieten unseren Kunden zudem unser fundiertes Wissen um die Abläufe in Redaktionen, Werbeagenturen und Wirtschaftsunternehmen“, erläutert Schevaracz die Vorteile. Entscheidend ist für ihn deshalb auch ausführliche Beratung im Vorfeld. „Wichtig für uns ist der Weg zur Lösung. Es geht darum, zunächst einmal festzustellen, was der Kunde braucht und welches Ergebnis er letztendlich haben will. Erst wenn das abgeklärt ist, können wir in einem weiteren Schritt sagen, welche Lösung am besten zu ihm passt. Es ist eher selten, dass wir eine Applikation aus der Schublade nehmen und eins zu eins bei unseren Kunden installieren. Die Lösungen müssen immer an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden – nicht umgekehrt.“
Abläufe in Redaktionen werden heutzutage ganz selbstverständlich durch spezielle Software wie Redaktionssysteme und Digital Asset Management unterstützt. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Arbeitsflüsse damit optimal geregelt sind. Hier setzt APA-IT an und entwickelt entsprechende Lösungen, die sich vor allem durch Alltagstauglichkeit auszeichnen – etwa mit der Recherche- und Archivplattform APA-Onlinemanager, dem multimedialen Redaktionssystem Mars oder Redsys, einem spezifischen Content-Management-System für Broadcaster.

Effiziente Verwaltung
Das APA-Content-Management-System (CMS) verfügt über eine Import-Schnittstelle, die Content in unterschiedlichsten Formaten in die Web-Applikation übernimmt. Für eine effiziente Verwaltung von Inhalten sorgt die offene Architektur des APA-CMS, die jederzeit den individuellen Bedürfnissen der Kunden angepasst werden kann.
Das Know-how von APA-IT kommt aber nicht nur im Medienbereich zum Einsatz. Unterstützung finden Unternehmen ebenso bei der Umsetzung ihrer Web-Performance. Das ist umso wichtiger, wenn der jeweilige Onlineauftritt zugleich auch als Vertriebskanal dienen soll.Das Angebot von APA-IT reicht von Newslettern, Foren und Blogs über iPhones-Apps bis hin zu komplexen Intranet-Lösungen für die interne Unternehmenskommunikation.
Dass immer mehr Kunden mittlerweile nicht nur in puncto Media Solutions auf APA-IT zurückgreifen, sondern diesem Unternehmen gleichzeitig ihre unternehmenseigene IT ganz oder teilweise anvertrauen, führt Schevaracz aber nicht nur auf wirtschaftliche Gründe zurück: „Natürlich gilt: Je mehr die Firmen auf ihre Kosten schauen müssen, desto eher kommt dann auch das Thema Outsourcing oder Server Hosting ins Spiel. Unser großes Plus ist es aber, dass Kunden von uns alles aus einer Hand bekommen –
kompetent und zuverlässig.“

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Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Globale Support-Plattform

Globale Support-PlattformPhotos.com

Das US-Unternehmen Cisco Systems hat weltweit eine Vielzahl von Lieferanten und Geschäftspartnern. Deren uneinheitliche EDV-Systeme führten zu Service-Prozess-Verzögerungen. Dank Consulting konnte das Problem gelöst werden.

Cisco Systems ist der weltweit größte Anbieter für Netzwerkkomponenten. Um seinen Kunden ein durchgängiges Service zu garantieren, kooperiert der Konzern mit einer Vielzahl von Lieferanten und Geschäftspartnern quer über den Globus. Bei dieser Zusammenarbeit war Cisco Systems laufend mit einer uneinheitlichen Systemlandschaft in den Support-Abläufen konfrontiert. Durch diese Medienbrüche ergaben sich im Weiteren unterbrochene Service-Prozesse.
Aufgrund seiner Erfahrungswerte wurde Raiffeisen Informatik beauftragt, durch Consulting zu unterstützen. Ziel des Projekts war es die unterschiedlichen Systeme zu koppeln und gleichzeitig zu vereinheitlichen. Durch entsprechende Beratung von Raiffeisen Informatik wurde für Cisco ein ungebrochener Kommunikationsfluss beim Support ermöglicht. Alle Prozesse und Systeme wurden im Vorfeld genau untersucht. Daraus wurde ein Idealbild, eine „Support-Vision“, definiert und notwendige Maßnahmen für diese Zielerreichung abgeleitet.

Zentrale Datendrehscheibe
Einen wesentlichen Bestandteil der Gesamtlösung stellt eine zentrale Datendrehscheibe zur Supportabwicklung dar, an die alle Partner und Lieferanten angeschlossen werden können. Über diese neue Plattform können zudem auch zahlreiche Berichte erstellt werden. Alle Lieferanten sind nun in der Lage, weltweit und mit einem einheitlichen Prozess Anfragen auf einer gemeinsamen Plattform abzuwickeln.

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Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Wenn Eltern hilfsbedürftig werden

Wenn Eltern hilfsbedürftig werdenAPA/Harald Schneider

Der Rollentausch, vom versorgten Kind zum pflegenden zu werden, ist kein leichter. 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden in Österreich im familiären Umfeld betreut. Dass ihre Eltern dement werden, wollen viele Angehörige erst spät wahrhaben.

Es beginnt damit, dass etwas anders wird. Eine untypische Verhaltensweise, eine leichte Veränderung der Persönlichkeit. „Man merkt es bald, schiebt es aber weg“, sagt Doris Reitmayr, Leiterin des Tageszen­trums Lichtblick für Demenzkranke in Steyr. Über 200.000 Menschen sind österreichweit von der Krankheit betroffen, die Erinnerungen auslöscht und so langsam den Menschen zerstört. Im Lichtblick wird gekocht, im Garten gearbeitet, es werden Alltagsarbeiten trainiert. Durch individuelle Förderung sollen viele Fähigkeiten möglichst lange erhalten werden.
Das Tageszentrum ist aber nicht nur Anlaufstelle für demenzkranke Menschen, sondern auch für Angehörige. Einmal im Monat trifft sich eine offene Selbsthilfegruppe, um zu erzählen, Fragen zu stellen, zu lernen, sich selbst wieder etwas zu gönnen. Für einige ist das Gruppentreffen auch der erste Kontakt mit dem Tageszentrum.
Es dauert oft lange, bis Hilfe gesucht wird. „Manche haben ihre Geschichte, die sie sich zurechtlegen, wenn sie zum Beratungsgespräch kommen. Es ist schon vorgekommen, dass auf die Frage, wie der Betroffene heißt, die Angehörigen antworten. Sie schützen ihn, spielen mit. Wenn einem alles abgenommen wird, fördert das die Demenz erheblich. Manchmal spielt auch die Angst mit, meine Mutter hat Demenz, jetzt bekomme ich es auch“, sagt Reitmayr.

Armut im Alter
Dement zu werden, bedeutet nicht nur eine starke psychische Belastung für die Betroffenen und Angehörigen, sondern auch eine wirtschaftliche. „Altern stellt viele Familien vor ein ökonomisches Problem. Pflege kostet Geld. Wer es sich leisten kann, deckt die Kosten mit Pension und Pflegegeld ab. Wer es sich nicht leisten kann, wird zu einem Sozialhilfefall“, sagt Bernhard Gruber, Bezirksgeschäftsführer der Volkshilfe Steyr. Ein Heimplatz kostet je nach Pflegebedarf monatlich zwischen 1000 und 6000 Euro. Von ihrer Pension, ihrem Vermögen und Pflegegeld können das nur wenige Menschen finanzieren. 82 Prozent der Heimbewohner sind auf Sozialhilfe angewiesen, so eine Studie des Instituts für Sozialpolitik an der Wirtschaftsuni Wien.
Ein Großteil der pflegebedürftigen Alten wird allerdings nicht in Heimen, sondern zu Hause gepflegt. 80 Prozent werden vom familiären Umfeld – zum Großteil von Frauen – betreut. Die Kosten der informell erbrachten Pflegearbeit liegen laut der Studie des Instituts für Sozialpolitik zwischen zwei und drei Mrd. Euro pro Jahr. Entgangene Erwerbsmöglichkeiten und damit versäumte Verdienst- und Karrierechance pflegender Angehöriger sind die indirekten Kosten der Pflegebedürftigkeit. Dem Fiskus gehen entsprechende Einnahmen aus der Lohnsteuer, den Arbeitgebern Arbeitstage und produktives Potenzial verloren, so die Studie. Durch die psychische und physische Belastung können darüber hinaus langfristige Folgekosten für die Pflegepersonen entstehen.

Angst, allein zu sein
„Nicht die Tatsache, dass Menschen alt werden, sondern die Menge der Menschen, die alt werden, ändert sich“, sagt Bernhard Gruber von der Volkshilfe. Er sieht das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu werden, als ein kollektives Risiko. „Früher war das kein Thema, weil große Familien die Pflegebedürftigen mitgetragen haben, aber das ändert sich. Über unser Versicherungssystem wird das Risiko der Pflegebedürftigkeit nicht abgedeckt. Es kann nicht sein, dass ich im Alter zu einem Sozialhilfefall werde. Wir brauchen einen Pflegefonds.“
Dass das Altern im eigenen Zuhause passiert, wo mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, erlebt auch Doris Reitmayr vom Demenztageszentrum in Steyr nicht als Regelfall. Die Hälfte der Besucher der Tageseinrichtung lebt alleine. „Die Angehörigen sind irgendwo, ein Miteinander gibt es nicht, das kann man dann auch nicht ändern, wenn sie das Zusammenleben nicht gewöhnt sind. Bei Demenzkranken kommt dann auf einmal das Symptom, dass sie nicht mehr alleine sein wollen. Eine 24-Stunden-Pflege funktioniert oft nicht mehr, die werden als Fremde im Haus wahrgenommen.“ Doris Reitmayr würde sich oft wünschen, dass ihr Tageszentrum rund um die Uhr geöffnet hat. „Eine Wohngemeinschaft wäre für solche Menschen ideal, sie hätten dann ihre gewohnte Gruppe um sich. Unsere Besucher geben sich gegenseitig sehr viel.“

Anna Weidenholzer, Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Jugend zwischen Rausch und Entzug

Jugend zwischen Rausch und EntzugAPA/Helmut Fohringer

Ob aus Liebeskummer oder Schulstress: Immer mehr Teenager betrinken sich in regelmäßigen Abständen bis zur Bewusstlosigkeit. Das Durchschnittsalter beim ersten Alkoholkonsum liegt bei zwölf Jahren, die Hälfte aller Minderjährigen mit Alkoholvergiftung ist jünger als 16.

Rausch der Jugend: Die Briten sind Europameister im Saufen, die Österreicher im Qualmen, die Tschechen beim Kiffen: Das zeigt die aktuelle Studie im Auftrag der Europäischen Union zum Suchtverhalten von 16-jährigen Schülern in 35 europäischen Ländern. Österreichische Schüler liegen bei den klassischen Drogen Alkohol und Nikotin über dem Durchschnitt. Nur beim Cannabiskonsum rangieren sie unter dem EU-Durchschnitt. Während der Zigarettenkonsum zurückging, nahmen starke Trinkgelage europaweit zu, besonders unter Mädchen.
Schon lange bevor sich Jugendliche nach absolvierter Matura mit Reisebussen von darauf spezialisierten Reiseagenturen quer durch Europa karren lassen, um dort mit der Sehnsucht nach Exzess und dem Wunsch nach Freiheit zwischen Matura und dem Rest des Lebens zu spielen, werden sie in geselliger Runde von C2H5OH-Molekülen, in der Umgangssprache fälschlicherweise Alkohol statt Ethanol genannt, in Aggregatszustände zwischen Schwips und Koma versetzt. Sie halten es mit Homer Simpson, der behauptet: „Auf den Alkohol – die Lösung und die Ursache für alle Probleme des Lebens.“

Kein Spaß mit Maß
Neuesten Statistiken des Anton-Proksch­-Instituts zufolge hat ein Drittel der 15-jährigen Mädchen und fast die Hälfte der gleichaltrigen Burschen in Österreich bereits mehrmalige Rauscherfahrungen hinter sich. Auch 13-Jährige haben bereits wiederholt Alkoholräusche erlebt – und zwar neun Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Burschen. Dabei handelt es sich meist um Wochenendexzesse. Drei Prozent der 16-Jährigen haben aber bereits Trinkgewohnheiten, die über der Gefährdungsgrenze liegen. Komasaufen als Kampfsportart der Teenager? Nein, nicht alle Jugendlichen betrinken sich , ob aus Liebeskummer oder Schulstress, in regelmäßigen Abständen bis zur Bewusstlosigkeit.
Eine aktuelle Studie des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Suchtforschung über Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen dokumentiert, dass die meisten Fälle, in denen Jugendliche im Krankenhaus gelandet sind, nur „Trinkunfälle“ waren und keine Absicht vorlag. Wie bei allen Drogen ist nicht die Substanz per se das Problem, sondern unkontrollierter Umgang damit. Die Dosis macht die Droge. Hinzu kommt das Tempo, etwa bei besonders risikoreichen Trinkverhalten wie dem sogenannten Binge Drinking, dem schnellen Trinken bis zum Vollrausch. „Spaß mit Maß“, wie es das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen einst propagierte, ist dann nicht mehr. Komplexitätsreduktion mündet nahtlos in Kontrollverlust. In Österreich ist seit 2002 die Zahl der jährlichen Spitalseinlieferungen von Kindern und Jugendlichen mit Alkoholvergiftung um 27 Prozent gestiegen.

Die Suchtfalle
Auch andere Drogen sind verbreitet. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen hat Erfahrungen mit der illegalen Alltagsdroge Cannabis, sechs Prozent haben irgendwann einmal Ecstasy konsumiert. Die Hälfte aller Cannabiskonsumenten macht ihre ersten Rauscherfahrungen vor dem 16. Lebensjahr. Bis zu sieben Prozent werden süchtig. Studien belegen fatale Folgen: Junge Dauer-Kiffer besitzen im Alter von 20 Jahren die Reife von 14-Jährigen. Für viele bleibt als einziger Ausweg eine stationäre Therapie. Doch es ist ein ständiger Kampf gegen den Rückfall.
Der Konsum von Drogen ist in Österreich stabil bis rückläufig. 2008 gab es 169 direkt mit Suchtgift in Verbindung stehende Todesopfer, im Jahr zuvor waren es 175. Jugendliche konsumieren Drogen exzessiver, aber nicht öfter, geht aus dem Drogenbericht 2009 hervor.
2007 wurde in Österreich eine Schulerhebung durchgeführt. Die Lebenszeitprävalenzen (Cannabis: 94 Prozent, „Ecstasy“: 72 Prozent, „Speed“: 69 Prozent, Kokain: 66 Prozent, Magic Mushrooms: 64 Prozent, LSD: 45 Prozent) sind vor allem für die typischen Partydrogen – „Speed“, „Ecstasy“, Kokain – sehr hoch. 30 Prozent der Befragten konsumieren auf Partys immer illegale Substanzen, weitere 27 Prozent häufig. 88 Prozent geben an, dass einige oder fast alle ihrer Freundinnen und Freunde auf Partys illegale Substanzen konsumieren. 71 Prozent haben bereits gleichzeitig oder innerhalb kurzer Zeit zwei oder mehrere illegale Substanzen beziehungsweise Alkohol und Partydrogen konsumiert.

Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Protest war gestern

Protest war gestern

Was ist mit der Jugend los? Keine Widerrede, keine Demonstrationen, kein Diskurs mehr. War das alles in den 1970ern und 1980ern reiner Zeitgeist? Hainburg und Opernballdemo? Haben nicht viele aus dieser Zeit den Marsch durch die Institutionen gemacht, sitzen heute an den Hebeln? Die Jugend von 2010 demonstriert höchstens für bessere Studienbedingungen, sitzt vor Facebook und Twitter, ihre soziale Welt wirkt zunehmend digitalisiert. Die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch die Jugend ist in der Tat eine andere als vor 20, 30 Jahren. Soziale Beziehungen und Peergroups werden heute im Internet gepflegt statt wie früher in der „realen“ Gruppe. Grenzen der Welt zerfließen, Netzwerke sind heute global. Man kann auch sagen, die Jugend ist nicht mehr so isoliert und dem früher meist als einengend empfundenen Wertekanon ihres unmittelbaren Umfelds ausgeliefert. Den Jugendlichen von heute ist das reale politische Gestalten nicht mehr spannend genug, solange der Cyberspace mit seiner unendlichen Freiheit zur Verfügung steht. Wogegen sollte man sein? Eine neue digitale Wissens- und Erlebniswelt steht zur uneingeschränkten Verfügung, dort können Regeln mitgestaltet, alternative Identitäten angenommen und Meinungen ausgetauscht werden, mehr als je zuvor. Die Folge davon ist, dass sich die Mehrheit der Jugend von heute ins Private zurückzieht. Proteste gegen Mängel im realen System gibt es kaum noch, stattdessen regiert Pragmatismus.

Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Die Bedeutung von Schwangerschaft, Geburt und Kinder für eine Frau.

Die Bedeutung von Schwangerschaft, Geburt und Kinder für eine Frau.

Frauen und Familie im gesellschaftspolitischen Wandel.

Mit welcher Ernsthaftigkeit geht frau an eine der wichtigsten Aufgaben, die einem das Leben schenken kann – nämlich Kinder zur Welt zu bringen, eine Familie zu gründen. Die Arten des Umgangs von Erwachsenen mit diesem Thema können dabei meilenweit auseinanderklaffen. Mit welcher Um- und Nachsicht widme ich meinem Kind meine Ener­gie und Zeit? Kinderlosen Lesern, vielleicht auch manchem Familienmenschen wird allein dieser Satz bereits sauer aufstoßen. Schon daran lässt sich erkennen, wie „emotional“ dieses Thema besetzt ist. Letztlich muss sich jeder Einzelne klar werden, was es bedeutet, ein Kind zu begleiten. Wir hätten den Vorteil, dass mittlerweile viel Wissen zu fast allen Themen greifbar ist – eine Hilfestellung einerseits, doch manchmal sieht man sich andererseits auch unfähig, dieses Wissen im Alltag verankern zu können.
Wenn man es nüchtern betrachtet, hat eine Mutter einen 24-Stunden-Job, sieben Tage die Woche und je nachdem, wie lange sie für den Nachwuchs greifbar sein will und finanziell kann, manchmal über Jahre. Kostenlos. Nach Schwangerschaft, Geburt und in den ersten anstrengenden Monaten mit den neuen Erdenbürgern ist es zudem für viele Frauen nahezu unmöglich, sich physisch rasch zu erholen. Ein Blick in andere Länder und Kulturen könnte uns genügend Hilfestellungen aufzeigen: Dort, wo Großfamilien nach der Niederkunft helfend unter die Arme greifen, dort, wo ein „Wochenbett“ den Namen noch verdient, ist bewusst, wie viel Substanz der Frau verloren geht. Und was ist mit Themen, die auch in Babyratgebern kaum angesprochen werden? Wie sieht es mit dem schwachen Beckenboden aus, der Inkontinenz? Für eine junge Mutter ein psychischer Druck, den viele nicht einmal mitbekommen dürfen, denn wer will sich schon die Blöße geben. Oder was ist mit den Narben nach dem Dammriss? Frau will sich auch als Mutter noch als Frau fühlen. Was ist mit Sexualität, mit der Partnerschaft, mit dem Hormoncocktail, der einen sich selbst nicht mehr erkennen lässt? Und wie steht es mit einem der wichtigsten Dinge: mit Zeit für sich selbst haben? Da kommen einem die kurzen Gänge allein zum Lebensmittelgeschäft schon als wahre Entspannung vor. Zusätzliche Erschwernisse im Alltag wie Stiegenhäuser, alte Straßenbahnen, ignorante Mitmenschen und fehlende Mutter-Kind-Cafés tun ihr Übriges.
Kinder groß werden lassen ist auch ein gesellschaftliches Thema. Keiner lebt isoliert. Trotzdem fehlt es den meisten Mitmenschen an Einfühlungsvermögen. Die meisten haben keine Ahnung (oder es wieder vergessen), wie es sich mit kleinen Kindern lebt. „Nette“ Kommentare auf der Straße wie „Mütter haben alle Zeit der Welt, die machen eh nix den ganzen Tag“ prallen irgendwann nicht mehr nur so ab. Es ist auch ein großer Unterschied, ob ich zumindest noch ein Teil der Gesellschaft „da draußen“ bin, indem ich arbeiten gehe, einen Austausch habe, meine Bestätigungen und meinen Lohn dafür bekomme. Mütter haben eine der wichtigsten Aufgaben in der Gesellschaft, nämlich ein Kind in die Welt zu führen, es zu fördern, sein Potenzial zur Entfaltung zu bringen – und dies wird immer noch viel zu wenig in seiner ganzen Bedeutung wahrgenommen. Aber trotz aller Probleme und Strapazen: Kinder in die Welt zu begleiten ist die schönste und am meisten lohnende Aufgabe.
Michaela Czaak (34), verheiratet, Mutter von Laurin (2) und Hannah (1)

Michaela Czaak, Economy Ausgabe 82-03-2010, 26.03.2010

Erfolgreiche IT-Partnerschaften

Erfolgreiche IT-PartnerschaftenPhotos.com

Abgeschlankte Budgets für unternehmens­eigene EDV-Abteilungen führen dazu, dass sich immer mehr Firmen für die Auslagerung ihrer IT-Infrastruktur entscheiden. Managed Services reduzieren nachweislich den Kostendruck.

Gerade wenn die Zeiten hart und die monetären Ressourcen endenwollend sind, empfiehlt es sich für Unternehmen, standardisierte IT-Betriebsdienstleistungen zuzukaufen. Wilfried Pruschak, Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik, stellt dazu fest: „Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es heute keinen vernünftigen Grund mehr, Standard­anwendungen wie SAP, Microsoft oder Lotus Notes im eigenen Rechenzentrum zu betreiben. Ein Outsourcer kann diese Leistung als sogenanntes Shared Service auf einer gemeinsamen Hardware-Plattform deutlich effizienter erbringen.“
Hintergrund ist, dass der technologiegetriebene Wandel bei Datenbanken, Betriebssystemen und in den SAP-Modulen heutzutage ohne ein professionelles, top ausgebildetes Team kaum mehr von Firmen in Eigenregie bewältigt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Auslagerung dieses „Services“ kein Kapital mehr in IT-Investitionen gebunden werden muss und die IT-Kosten für Unternehmen dadurch planbarer werden. Das vermindert die Liquititätsbindung und setzt Kapital frei.

Strategische Erfolgsfaktoren
„Die Grundlage für die Erbringung von kostengünstigen Managed Infrastructure Services bieten innovative Technologien im Bereich der Automatisierung und Virtualisierung, die im Raiffeisen Informatik-Rechenzentrum zum Einsatz kommen. Automatisierung und Virtualisierung wirken direkt auf die strategischen Erfolgsfaktoren Kosten, Qualität und Zeit“, erklärt Pruschak. Im Rahmen eines Ma­naged-Services-Ansatzes überträgt der Kunde ganze Prozesse oder Teilprozesse einem externen Dienstleister und profitiert bei diesem One-to-Many-Modell; schließlich managen Unternehmen wie Raiffeisen Informatik die IT einer Vielzahl von Unternehmen. Durch verbrauchsabhängige Abrechnungsmodelle wie „Pay per Use“ oder „on Demand“ passt sich das Service darüber hinaus auch flexibel an die Geschäftsentwicklung an. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Partnerschaft ist dabei freilich die Größe des Anbieters.
„Als größter Outsourcer des Landes betreibt Raiffeisen Informatik rund 100 SAP-Mandanten auf einer hochmodernen, virtualisierten Hardware-Plattform. Die dadurch erzielten Kostenvorteile können wir an die Mandanten weitergeben. Und mit jedem neuen Kunden wird das Modell noch kosteneffizienter. Outsourcing sollte immer eine Win-win-Situation zwischen den Partnern herstellen. Bei Managed Services ist das in idealer Weise erfüllt“, meint Pruschak.

Umfassendes Portfolio
Raiffeisen Informatik bietet Managed Services im Rahmen ihres Outsourcing Portfolios. ANgeboten werden sämtliche IT-Services vom Betrieb der Infrastruktur über Beratung bis hin zur einzelnen Arbeitsplatzbetreuung. Besonderes Augenmerk wird auf Hochverfügbarkeit und Sicherheit gelegt.
Österreichweit vertrauen zahlreiche Unternehmen auf die Services der Raiffeisen-Informatik. So etwa auch die Österreichische Gold- und Silberscheideanstalt Ögussa.
Marcus Fasching, Geschäftsführer von Ögussa, resümiert: „Neue strukturelle Anforderungen an unsere bestehende SAP-Landschaft und die Ausrichtung auf zukünftige Systemerweiterungen waren die maßgeblichen Kriterien, mit denen wir die Anbieter bewertet haben. Diesen Ansprüchen wurde durch das Angebot von Raiffeisen Informatik am besten entsprochen. Der Export des bestehenden Systems mit SAP-Tools und die Installation des neuen SAP-Systems von Ögussa geschah in kürzester Projektdauer. Wir sind mit dem Ergebnis der Migration sehr zufrieden.“
Auch bei dem auf Automatisierungslösungen spezialisierten Industrieunternehmen Keba setzt man auf Outsourcing. Der gesamte IT-Betrieb für SAP und sämtliche weitere ERP-Anwendungen wurden Raiffeisen Informatik übertragen. An die Systeme der Keba-Zentrale in Linz sind acht Niederlassungen in China, Deutschland, Rumänien, Tschechien, Türkei und den USA angebunden, die ebenfalls serviciert werden.
Franz Höller, technischer Vorstand von Keba, erklärt: „Anstehende Investitionen in Rechenzentrumsräumlichkeiten, Infrastruktur und Server-Systeme wären notwendig geworden. Wir suchten einen langfristigen und starken Outsourcing-Partner, um IT-Ressourcen für die Kernkompetenzen des Unternehmens freizubekommen.“

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