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04. Juli 2024

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Sicherer Hafen bei Turbulenzen

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Wer in Krisenzeiten auf dem Markt bestehen will, setzt auf gezieltes Outsourcing an Spezialisten.

Eine reibungslos funktionierende IT-Infrastruktur ist die Basis für jedes Business. Nicht zuletzt aufgrund der immer größer werdenden Anforderungen, die der Markt an Unternehmen stellt, ist es entscheidend, dass Computer, Netzwerke und Co rund um die Uhr störungsfrei funktionieren. Versagen diese ihren Dienst, steht das Geschäft. Mitunter massive Verluste sind die Folge. Kein Wunder, dass immer mehr Firmen den Betrieb ihrer IT Spezialisten überlassen. Das gewährleistet beste Betreuung und setzt unternehmensintern zusätzliche Ressourcen frei, dank derer man sich besser aufs Kerngeschäft konzentrieren kann.

Strategische Entscheidung
APA-IT zählt zu Österreichs Top-Anbietern am umkämpften Outsourcing-Markt. Offeriert werden individuell abgestimmte Hard- und Software-Komponenten sowie alle dafür notwendigen Dienste. Dabei ist das Bestandsmanagement samt Gerätereparatur und Software-Pflege ebenso integraler Bestandteil des Services wie die telefonische Unterstützung durch die mit IT-Spezialisten besetzte Hotline – und das 24 Stunden, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr.
Gerald Klima, Geschäftsführer von APA-IT: „Im Allgemeinen ist Outsourcing eine strategische Entscheidung, die im Normalfall höchstens alle fünf Jahre revidiert wird – und gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist ein klarer Trend zum Outsourcing zu verzeichnen.“ Eine großzügig dimensionierte Breitbandverbindung mit dem WWW gilt als Voraussetzung für zeitgemäße Kommunikation und reibungslose Abwicklung elektronischer Geschäfte. APA-IT bindet Kunden deshalb ausfallssicher über zwei redundante Giga-Bit-Direktverbindungen an das Internet an. Individuell abgeschlossene Service-Level-Vereinbarungen regeln Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit, Performance und Sicherheit. Klima: „APA-IT setzt auf zwei Geschäftsfelder: IT-Outsourcing und Software-Lösungen für das Management digitaler Inhalte. Ein aktuelles Beispiel für ein Großprojekt im Bereich Outsourcing ist die IT der Moser Holding, die wir komplett übernommen haben.“

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Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Bücher ins Hirn saugen

Bücher ins Hirn saugenEPA

Mit Mindmapping und Photoreading lässt sich schneller lernen und rasend schnell lesen.

Das Buch unter den Kopfpolster legen und ruhig schlafen. Das Gehirn zieht sich den Lernstoff über Nacht rein, am nächsten Tag kann man ihn bei der Prüfung runterrattern. So ein magisches Lernen ist der Traum jedes faulen Schülers, jeder gestressten Studentin. In der modernen Version würde man sich das Lehrbuch einfach in den Kopf einscannen.
Doch hoppla, das gibt es bereits. Behaupten zumindest die Proponenten der Photoreading-Methode, die der US-Autor Paul Scheele erfunden hat. „Photoreading ist die Formel eins unter den Schnelllesetechniken“, sagt die Trainerin Carin Partl. Man nehme ein Buch zur Hand, entspanne sich, aktiviere die visuelle Wahrnehmung, blättere das Buch Seite für Seite durch und schweife mit den Augen über den Text. Dann 24 Stunden im Hirn wirken lassen. Am nächsten Tag könne man das Wissen aktivieren. Es klingt zu gut, um wahr zu sein. Genau damit hätten die Leute Probleme, beobachtet Partl. „Man muss zuerst den Glaubenssatz ‚Das kann ich nicht‘ überwinden.“
Von Schnelllesetechniken hörte man erstmals Anfang der 1960er Jahre. Als berühmter Schnellleser galt John F. Kennedy, der angeblich 1200 Wörter pro Minute lesen konnte. Eine durchschnittliche Person schafft 250 Wörter pro Minute. Kennedy hatte an einem Schnellleseseminar teilgenommen, der Time-Reporter Hugh Sidey hatte davon gehört und den Präsidenten gefragt, wie schnell er lesen könne. John F. Kennedy schätzte sich selbst auf 1200 Wörter pro Minute. Seither geistert diese Zahl durch die Welt. Das Versprechen der Photoreading-Vertreter ist noch viel sensationeller: 25.000 Wörter pro Minute. Das wird von vielen angezweifelt.

Denken im organisierten Chaos
Doch bevor man den Formel-eins-Boliden fährt, gibt es noch andere Methoden, beim Lesen aufs Gas zu drücken. Wichtig ist, den Textmüll aus dem Lesestoff herauszufiltern und gar nicht zu lesen.
Mindmapping ist für Carin Partl die Voraussetzung für Photoreading und überhaupt die beste Methode, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dabei wird die Essenz eines Texts in eine grafische Struktur gebracht, die den Verästelungen der Neuronen im Gehirn ähnelt. Auch bei Brainstorming-Sitzungen wird Mindmapping oft als Werkzeug verwendet. „Denken im organisierten Chaos“, nennt es Mindmapping-Trainerin Maria Beyer. Die Technik entwickelte der Brite Tony Buzan.
Doch nicht alles im Leben muss schnell gehen. Den neuen Dan Brown-Thriller The Lost Symbol darf man in aller Ruhe lesen. Außer man nahm am Schnelllesewettbewerb in Sydney teil. Die Siegerin brauchte zwei Stunden und 34 Minuten für die 509 Seiten.

Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Mobile Wissenschaften

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Österreich fördert mit einem umfassenden Programm Mobilität und Karriere von Forschenden.

Ganz klar: Die Förderung der internationalen Mobilität von Forschern trägt wesentlich zur Gestaltung des europäischen Forschungsraums bei. Deshalb investiert die Europäische Union bereits seit geraumer Zeit enorme Beträge, um die EU als eine international relevante Region für wissenschaftliche Forschung zu etablieren. Einen ganz wesentlichen Stützpfeiler dieser Bemühungen stellt das erstmals im Mai 2008 von der Europäischen Kommission präsentierte Programm „Euraxess – Researchers in Motion“ dar. Euraxess steht für attraktive Forscherkarrieren. Getragen wird es von der Europäischen Kommission und 35 EU-Mitgliedsstaaten. Österreich ist aktiv an diesem Programm beteiligt.

Vier Initiativen
Vier Initiativen werden unter dem Namen Euraxess subsumiert. Zum einen „Euraxess Jobs“, eine kostenlose europaweite Jobbörse mit permanent aktualisierten Jobangeboten sowie Stipendien und Förderungen für Wissenschaftler. Mobile Forscher können ihren Lebenslauf in die­se Datenbank implementieren, und Unternehmen und Forschungsinstitute können ebenfalls kostenlos freie Stellen ausschreiben sowie gezielt nach Lebensläufen von internationalen Spitzenforschern suchen. Aktuell sind mehr als 4000 registrierte Einrichtungen und Unternehmen, davon 169 aus Österreich, auf diesem Portal aktiv. Dazu kommen über 16.000 Forscher. Das ergibt in Summe bis zu 275.000 Seitenzugriffe pro Monat.
Einen weiteren Schwerpunkt stellt „Euraxess Services“ dar. Dieses dient im Wesentlichen dazu, Forscher und deren Familien bei der Planung und Organisation des Aufenthalts in einem anderen Land zu unterstützen. Derzeit gibt es mehr als 200 Servicezentren in 35 europäischen Ländern, die bei Fragen von Visa, Aufenthaltserlaubnissen, Sprachunterricht, der Suche von Schulen für Kinder, Sozialversicherung, medizinischer Versorgung und bei der Wohnungssuche behilflich sind. „Euraxess Rights“ schließlich bietet Informationen über die Europäische Charta für Forscher und den Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern. Ziele des Kodex sind die Sicherstellung der Gleichbehandlung aller Wissenschaftler in Europa und mehr Transparenz bei deren Rekrutierung.
Die vierte Initiative stellt „Euraxess Links“ dar. Das ist ein Netzwerk für europäische Forscher außerhalb Europas, großteils die USA und Japan betreffend, das Wissenschaftlern internationalen Austausch ermöglichen soll. Zur Verfügung stehen ein Internetforum, Forscherdatenbanken, E-Mail-Benachrichtigungen und E-Newsletter. Zudem werden regelmäßig Networking Events für Mitglieder organisiert. Die Mitgliedschaft ist kostenlos.
In Österreich werden die Aktivitäten von Euraxess vom Bundesministerium für Wissenschaft und forschung (BMWF) koordiniert. Konkret besteht das nationale Netzwerk aus zwei „Servicezentren“: der Österreichischen Forschungsförderung (FFG) und dem Österreichischen Austauschdienst (OeAD). Darüber hinaus wurden 32 sogenannte Local Contact Points etabliert, die an den Auslandsbüros beziehungsweise Büros für Internationale Beziehungen und Forschungsservices der Universitäten sowie an regionalen Beratungszentren angesiedelt sind.

Zahlreiche Projekte
Aus den Fördergeldern, die von der Europäischen Union und auf nationalstaatlicher Ebene zur Verfügung gestellt werden, wird hierzulande eine Vielzahl von Projekten finanziert. Zuletzt ging es darum, die nationale Website zu überarbeiten und dem Layout des europäischen Euraxess-Portals anzupassen.
Zudem hinaus konnte dank dieser Mittel die Österreichische Datenbank für Stipendien und Forschungsförderung erweitert werden. Nunmehr kann man unter www.grants.at über 1000 aktuelle Stipendien, Förderprogramme und Preise abfragen. Rund 110.000 Seitenzugriffe werden Monat für Monat verzeichnet.

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Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Gewinn in Sekundenbruchteilen

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Flash Trading ist der letzte Schrei im Aktienhandel, argwöhnisch beäugt von Aufsichtsbehörden.

Mit Geschwindigkeit kann man viele Arten von Geschäften machen. Eine Form davon ist das sogenannte Flash Trading, der letzte Schrei im computergestützten Aktienhandel.
Unter Verwendung hochleistungsfähiger Computer nutzen dabei clevere Aktienhändler die Sekundenbruchteile innerhalb eines Aktienhandelsprozesses aus, die zwischen der Platzierung der Order und ihrer Ausführung im jeweiligen Börsenhandelssystem vergehen.

Ungezählte Mini-Gewinne
Da die Orders in dem extrem kurzen Augenblick eingesehen werden können, bevor sie den Markt erreichen, erhalten die Flash Trader eine wertvolle Vorinformation darüber, wie sich der Markt verhalten wird. Und können in Sekundenbruchteilen ihre eigenen Orders nachschießen und auf diese Weise über ungezählte Kleingewinne in Summe einen großzügigen Gesamtgewinn machen.
Das Angenehme dabei: Die Maschinen arbeiten mehr oder weniger selbsttätig, wenn sie erst einmal mit den richtigen Algorithmen gefüttert worden sind. Berechnungen der Börsenanalysten der amerikanischen Tabb Group zufolge haben Flash Trader oder sogenannte „Hochfrequenzhändler“ im vergangenen Jahr Gewinne von mehr als 20 Mrd. Dollar (14,1 Mrd. Euro) eingefahren – aus Flash Trades und aus Gebühren von Kunden, die die Systeme nutzen.
Einer der schärfsten Kritiker des Flash Tradings ist der demokratische US-Senator Charles Schumer, der die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) aufgefordert hat, diese „unfaire Praxis“ zu verbieten. „Wir hoffen, dass das dazu beiträgt, das Vertrauen in die Märkte wiederherzustellen.“
Das große Problem dabei ist, dass die Börsen selbst mit dem Hochfrequenzhandel gar nicht so unglücklich ist. Er verhilft den Aktienmärkten zu mehr Liquidität und damit zu höheren Gebührenumsätzen. Wenn man berücksichtigt, dass an manchen Tagen bis zu 70 Prozent des Volumens im Hochfrequenzhandel gemacht werden, kann man verstehen, dass die Börsenplätze um ihre Gebühreneinnahmen fürchten und demzufolge den Flash Tradern sogar gestatten, ihre Hochleistungsserver im börseneigenen Data Center aufzustellen.

Kurzes Kabel
Dabei spielt sogar der räumliche Abstand zum Börsen-Zentralrechner eine Rolle. Denn für das Geschäft mit den Sekundenbruchteilen ist sogar die Kürze des Verbindungskabels ausschlaggebend.
Ein Verbot des Flash Tradings würde viele Spezialmärkte wie zum Beispiel Rohstoffbörsen sogar „austrocknen“, befürchten Börsenkenner, die es wissen müssen.

Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Neue Kräfte mobilisieren

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Mit Transformational Outsourcing beschreitet T-Systems neue Wege. Der international agierende Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnologie sieht in diesem ganzheitlichen Ansatz der IT-Auslagerung enormes Einsparungspotenzial für Unternehmen.

Die nächste Generation des Outsourcings geht gleich drei Herausforderungen auf einen Schlag an: Sie modernisiert die IT-Landschaft, senkt Kosten und verbessert Geschäftsprozesse. Das bringt nicht nur neue Dynamik ins Unternehmen, es ist zudem ein wesentlicher Schritt, um sich auch für die Zeit nach der Krise auf dem Markt zu positionieren.
Noch heute sind ein großer Teil der Programme und Systeme in Großunternehmen alte Eigenentwicklungen aus Zeiten, bevor Standardisierung, Virtualisierung und Geschäftsorientierung zum wesentlichen Treiber der Informationsverarbeitung wurden. Firmenzusammenschlüsse, Teilverkäufe oder Neuakquisitionen taten ihr Übriges, um über Jahrzehnte einen Flickenteppich aus Lösungen und Applikationen entstehen zu lassen. Nicht selten kommen so in Großunternehmen bis zu tausend verschiedene Anwendungen zum Einsatz.

Prozesse begleiten
Experten gehen davon aus, dass mit einer IT, die frei von unnötiger Komplexität ist, Kosteneinsparungen zwischen 20 und 30 Prozent innerhalb der IT-Budgets möglich sind. Unternehmen, die diese „Knacknüsse“ angehen, lösen gleich mehrere Probleme auf einen Schlag: Geschäftsprozesse und Qualität sowie Kostenstrukturen verbessern sich. Bleibt allerdings noch die Hürde der Finanzierung, denn Wartungen, Schulungen, Lizenzen und das Managen von Schnittstellen einer komplexen IT fressen häufig genau das Geld auf, das eigentlich in die Modernisierung gesteckt werden müsste.
Genau hier setzt das Konzept des Transformational Outsourcings an: Denn wenn IT-Dienstleistungsanbieter die gesamte IT-Infrastruktur eines Kunden übernehmen, sinken die Kosten für den Betrieb aufgrund von Größenvorteilen und flexiblen Bezugsmodellen wie zum Beispiel Dynamic Services. Entscheidend dabei ist, dass der Transformations- und der Outsourcing-Part in einer Hand liegen, damit der gesamte Prozess durchgängig begleitet werden kann.
T-Systems verfügt als einer der führenden Outsourcing-Dienstleister Europas mit seinem Systemintegrationsgeschäft über entsprechendes Branchen- und Prozesswissen und unterscheidet sich mit diesem neuen, integrierten Ansatz von vielen anderen Angeboten auf dem Markt.

Ganzheitlicher Ansatz
Die Basis für diese zukunftsweisende Form des Outsourcings bildet ein ganzheitlicher, strategischer Ansatz, der drei Ebenen umfasst: nämlich die Geschäftsprozesse, die Architektur der Informations-und Kommunikationstechnolgie (IKT) und die IKT-Services. Am Anfang eines Projekts steht dabei immer die Beratung des Kunden im Hinblick auf seine Geschäftsprozesse. Dabei geht es zum einen um die Frage, welche Querschnittsaufgaben –also Einkauf, Lagerhaltung, Verkauf oder Service – standardisiert werden können. Zum anderen müssen auch strategische Unternehmensfragen beachtet werden.
Nach der Übernahme der IT-Landschaft im Rahmen des Outsourcings erfolgt auf der zweiten Ebene die Transformation der IKT-Architektur. So kann beispielsweise eine durchgängige Standardlösung zu einem schlanken, integrierten, einheitlichen Einkaufsprozess führen. Ziel der Transformation auf der dritten Ebene ist es schließlich, eine ITIL-Service-Architektur (IT Infrastructure Library) zu schaffen, die es den Kunden ermöglicht, mehrere IT-Dienstleister mit globalen Liefermodellen effektiv zu steuern. Hier geht es aber auch darum, die unübersichtliche Vielfalt an Zulieferern auf eine kleine, strategisch notwendige Anzahl zu reduzieren. In diesem ganzheitlichen Ansatz liegt, so ist man sich bei T-Systems einig, „der Kern der Modernisierung“.

Enormes Einsparungspotenzial
Die Marktforschung bestätigt das. So etwa geht die Experton Group in ihrer aktuellen Studie über Transformational Outsourcing davon aus, dass die Kostensenkungspotenziale bezogen auf das IT-Budget bei einem optimalen Verlauf des Transformational Outsourcings um mindestens 20 Prozent höher sind als bei einem klassischen Outsourcing. Zusätzlich werden Potenziale in den Prozess- und allgemeinen Kosten freigesetzt. Diese können in absoluten Beträgen gegenüber den IT-Einsparungen noch wesentlich höher ausfallen.

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Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Auf der Jagd nach den Trichterwolken

Auf der Jagd nach den TrichterwolkenSchramm

Tornados sind unberechenbar, zerstörerisch und in den Great Plains der USA weit verbreitet. Im Rahmen des Projekts „Vortex 2“ wollen Wissenschaftler der Entstehung der Trichterwolken auf den Grund gehen. Ziel ist es, die Vorwarnzeit für die Stürme weiter zu verbessern.

Es ist Juni in Goshen County im US-Bundesstaat Wyoming. Vier Wochen lang lagen hundert Forscher im „Tornado Alley“ der Great Plains auf der Lauer. Doch alles war ruhig. Bis vor wenigen Stunden. Jetzt ist der Meteorologe vom TV-Sender The Weather Channel ganz außer sich. Am Ende des Feldes vor ihm türmt sich eine Wolkenwand auf, aus der ein Trichter in Richtung Boden wächst. „Vortex 2 hat seinen ersten Tornado“, verkündet er. Und zu den Zusehern an den Fernsehgeräten: „Ihr seht hier einen Live-Tornado, Leute.“

In den Sturm hineinschauen
Der Wirbelsturm in Wyoming blieb der Einzige, den die Wissenschaftler in der 2009er-Saison des Forschungsprojekts „Vortex 2“ vor ihre Messgeräte bekamen. Aber man habe diesen über seinen ganzen Lebenszyklus hinweg erwischt und ziemlich gut gemessen, sagt Katja Friedrich, Physikerin an der University of Colorado at Boulder. Auch der Mann vom Weather Channel war begeistert: „Sie können direkt in den Tornado hineinschauen, das ist unglaublich!“, rief er, als sich der Trichter oben scheinbar öffnete.
Das von der National Science Foundation und der National Oceanic and Atmospheric Administration geförderte Projekt – Vortex bedeutet Windhose und steht für Verification of the Origins of Rotation in Tornadoes Experiment – ist vor allem eine logistische Herausforderung. Mobile Radargeräte sollen möglichst nahe an den Tornado herangebracht werden, größere Gerätschaften dürfen weiter weg stehen. Die Wissenschaftler müssen neben der Bewegung des Sturms auch die Auswirkungen von Starkregen und Hagel auf die Straßenverhältnisse im Auge behalten. Berührt eine Trichterwolke den Boden, haben die Forscher einen Tornado entdeckt. Die Messinstrumente sollten dann möglichst schon in Position gebracht und ein Fluchtweg offen sein.
Mehr als tausend solcher Stürme werden in den USA jedes Jahr gesichtet. 2008 wurden 1691 bestätigt, im letzten Jahr 1129. 2008 kamen in den USA dabei 125 Menschen ums Leben. Die Klassifizierung orientiert sich an der Windgeschwindigkeit und am Umfang der Schäden: F0 beschreibt Stürme bis 116 Stundenkilometer, F5 reicht bis zu einer Windgeschwindigkeit von 512 Stundenkilometern. Bei Ersterem knicken Äste, bei Letzterem werden Häuser aus ihren Fundamenten gerissen. Warum aus manchen sogenannten Superzellen Tornados entstehen und aus anderen nicht, ist nur ungefähr geklärt. Zwar ist bekannt, dass Tornados eine gewisse vertikale Windscherung, Aufwinde und eine bestimmte Feuchtigkeitsverteilung benötigen. Wenig weiß man jedoch über Temperatur und Feuchtigkeit rund um den Tornado, seine Lebensdauer oder, ob schwächere Exemplare häufiger auftreten als stärkere. „Viele Strukturen innerhalb von Superzellen ähneln sich“, sagt Friedrich, „doch nicht überall bildet sich auch ein Tornado.“

Zehn Minuten Vorwarnzeit
Die Forscherin interessiert sich für die mikrophysikalischen Prozesse innerhalb des Sturms. Welche Rolle etwa Hagel spielt, welche Auswirkungen Regentropfen haben. Ihre Geräte muss Friedrich vor dem Sturm aufstellen, während andere dem Gewitter „hinterhermessen“. „Das ist schon ein bisschen nervenaufreibend“, sagt sie, „gefährlich würde ich es aber nicht nennen.“ Immerhin würden sich Stürme meist von Südwesten nach Nordosten bewegen, Abweichungen gibt es nur gegen Norden und Osten.
Wenn ein Tornado entsteht, zählt jede Minute. Wenn die Sirenen heulen, müssen Schulen und Bewohner unbefestigter Häuser evakuiert werden. Wer Zugang zu einem Keller hat, verschanzt sich dort. Vor 15 Jahren lag die Vorwarnzeit bei rund fünf Minuten, heute sind es zehn bis zwölf. Genauere Daten und Bodenmessungen wie jene des Tornados in Goshen County sollen helfen, die Vorhersagegenauigkeit zu erhöhen. „Nehmen wir an, ich schaue vom Mond mit einem Teleskop auf die Erde und sehe eine schwangere Frau. 80 Jahre später betrachte ich die Erde erneut und sehe einen 80-jährigen Mann“, zieht Friedrich einen Vergleich. Ohne weitere Beobachtungen ließe sich der Zusammenhang zwischen der Schwangeren und ihrem späteren Kind nicht herstellen. Der Tornado im letzten Jahr wurde zwar sehr gut erfasst, doch er war der Einzige. Und über punktartige Messungen sei es eben schwierig, Verbindungen zu ziehen. „Wenn wir die Strukturen sehen, wissen wir nicht, warum sie sich bilden“, verdeutlicht die Physikerin. Am 1. Mai geht es wieder los. „Vortex 2“ geht in die zweite Runde, die Wissenschaftler rücken aus und hoffen auf eine typische Tornadosaison. Dann könnten mit etwas Glück „vier, fünf oder sechs“ Stürme erfolgreich gemessen werden.

Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Test: Das nachhaltigste Fast Food

Test: Das nachhaltigste Fast Fooddpa/Peter Steffen

Kochen ist inspirierend. Aus unserer Redaktionsküche dringen des Öfteren Gerüche von Thymian und Fisch durch das Stiegenhaus und treffen dort auf Orangen-Ingwer-Schaum-Düfte des benachbarten „Pasta e Basta“.

Aber nicht immer geht es edel zu. Wenn die Deadline schon zwei Tage überschritten ist, der Magen knurrt und der Chefredakteur auch, muss Fast Food her.
Kreativitätssteigernd (und körperumfangvermehrend) wirken bei der Autorin Salzmandeln, selbst gemischte Joghurt-Bananen-Kokosraspel-Kreationen und hochprozentige Schokolade (ab 86 Prozent Kakaogehalt). Das ist gut gegen die Nachmittagsschlafphase. Ein richtiges Mittagessen ist es nicht. Um das beste Futter gegen Ebbe im Magen – bei gleichzeitiger Ebbe in der Geldbörse – zu finden, haben sich zwei willige Tester, das heißt Tester und Testerin, in der Redaktion gefunden.
Getestet wurde nach drei Kriterien: Wie schnell lässt es sich essen? Wann ist man wieder hungrig? Wie teuer ist es? Bei den Kalorien wollten wir es erstens gar nicht so genau wissen, und zweitens wäre dies in eine ernährungswissenschaftliche Studie ausgeartet. Die Geschwindigkeit des Heranschaffens der schnellen Happen war auch kein Kriterium, da sich der Redaktionssitz in der Gonzagagasse im 1. Wiener Bezirk in bester Lage befindet: Der Hin- und Rückweg dauerte maximal zehn Minuten.
Unsere Wahl fiel auf Österreichisches und Ausländisches. Gegessen wurde um die Mittagszeit. Da Testerin und Tester einen unterschiedlichen Lebensrhythmus haben, war es für die relative Frühaufsteherin das zweite Essen des Tages, für den spät aufstehenden und nichtfrühstückenden Tester die erste. Trotz Fast Food bestanden wir auf Qualität. Was heißt, dass wir nicht zu irgendeinem billigen schnellen Futter griffen, sondern uns auch etwas gönnen wollten.

Von: Maschu Maschu, Rabensteig 8, um 3,50 Euro. Essenszeit: Der Tester brauchte vier, die Testerin 14 Minuten. Hunger: noch viele Stunden danach nicht zu spüren. Unsere Wahl war einstimmig. Das mit Rotkraut, Sauerkraut, Sesamsauce, Melanzanipüree und Hühnerfleisch gefüllte Pitabrot schmeckt umwerfend gut und füllt ausgiebig den Magen. Zum Essen neben dem Computer ist es nicht geeignet (außer man wechselt danach die Tastatur), weil einem ständig Sauce aus dem Brot rinnt und Fleisch hervorquillt. Aber zu solcher Unkultur haben wir uns ohnehin nicht hinreißen lassen, wir aßen gesittet am Küchentisch.

Platz 2: Sushi und Käsekrainer
Keine neue Superkombi, sondern das Testerteam konnte sich nicht einigen. Die Testerin wollte Sushi, der Tester Wurst. Die Testerin wollte keine Wurst, der Tester wollte kein Sushi. Also aßen wir Sushi und Käsekrainer solo.
Sushi von En, Werdertorgasse 8, um 8,20 Euro inklusive Misosuppe. Essenszeit: 15 Minuten. Wiederkehr eines leichten Hungers: nach circa drei Stunden. Mit Abstand das teuerste Essen, dafür ist es gesund, enthält viel Eiweiß und wenig Fett. Die Sushi sind exzellent, der Fisch schmilzt auf der Zunge.
Käsekrainer vom Würstlstand Wipplingerstraße/Börseplatz, um 2,90 Euro. Essenszeit: fünf Minuten; Hunger: lange nicht. Die Wurst ist fettig und schmackhaft, sättigt.

Platz 3: Leberkässemmel
Leberkässemmel von Schirnhofer, Untermieter bei Zielpunkt. um 1,30 Euro, Essenszeit: der Tester drei, die Testerin neun Minuten. Was auch an der umständlichen Verfeinerung mit Senf lag. Hunger danach: bei der Testerin nach genau eineinhalb Stunden, der Tester hielt länger durch. Das preisgünstigste Schnellfutter, und es schmeckte uns.

Platz 4: Hamburger Royal TS
Hamburger von McDonald’s, Rotenturmstraße 29, um 2,99 Euro, Essenszeit: Tester eine, Testerin drei Minuten. Hungergefühl: beim Tester nach genau einer Minute. Der Testerin wurde nach einer halben Stunde leicht übel, und die Gedärme machten seltsame Geräusche. Worauf Tester und Testerin Schokoladekekse nachfuttern mussten.

Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Termine

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IBM on Tour startet wieder. „Smarte Welten“ steht als Überbegriff bei der diesjährigen IBM-Tour durch die Bundesländer. Im Detail geht es um intelligente Prozesslösungen zu den Themen Energieknappheit, Klimawandel und Versorgungsengpässe. Die Termine: 23. Februar Vorarlberg, 25. Februar Tirol, 9. März Salzburg, 11. März Ober­österreich, 18. März Steiermark und 23. März Kärnten. Detailliertes Programm und Anmeldung über:

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red, Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Tor zum All

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Österreich ist seit 2oo8 ESO-Mitglied.

Eine Sternstunde erlebte die Astronomie-Forschung hierzulande Mitte des Vorjahres durch den Beitritt Österreichs zur ESO, dem European Southern Observatory. Die Mitgliedschaft eröffnet den österreichischen Astronomen den Zugang zu den weltweit leistungsfähigsten Teleskopen – darunter das Very Large Telescope (VTL), das in 2600 Meter Höhe auf dem Cerro Paranal in der chilenischen Atacama-Wüste stationiert ist. VTL besteht aus vier Spiegelteleskopen mit jeweils 8,2-Meter-Spiegeln. Das Licht der vier Teleskope kann zu einem sogenannten VLT-Interferometer zusammengeführt werden, womit es zum weltweit größten „Fernrohr“ wird. Österreichische Wissenschaftler haben bereits in der Vergangenheit an zahlreichen Projekten der ESO mitgearbeitet, so etwa im Bereich der Astroseismologie oder bei der Erkundung sogenannter Roter Riesensterne.

Führende Organisation
Um die milliardenschwere Infrastruktur der ESO in Anspruch nehmen zu dürfen, muss Österreich eine Eintrittsgebühr in Höhe von 21,4 Mio. Euro bezahlen. 25 Prozent dieser Summe werden dabei als In-Kind-Leistungen erbracht. Das bedeutet, dass nicht Geld, sondern Hightech, Software und Know-how als Abgeltung geliefert werden. Zusätzlich fällt ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von drei Mio. Euro an.
Die ESO wurde 1962 als Gegenpart zur amerikanischen Dominanz in der Weltraumforschung gegründet und hat sich mittlerweile zur weltweit führenden zwischenstaatlichen Astronomie-Organisation entwickelt.

Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

Rundum-Service vom Marktführer

Rundum-Service vom Marktführer

Der IT-Dienstleistungssektor boomt, um Kunden wird heftigst gerittert. Wer in dieser Branche die Nase vorne haben will, muss Topservices anbieten. Raiffeisen Informatik hat hierzulande seit geraumer Zeit die Marktführerschaft inne.

Outsourcing, also Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen, ist mit einem Anteil von mehr als vier Prozent der treibende Faktor für das Wachstum der IT-Branche in Österreich. Die Nachfrage nach neuen Outsourcing-Angeboten ist enorm, bestehende Verträge werden oftmals vorzeitig verlängert.
Raiffeisen Informatik steht mit einem Umsatz von rund 400 Mio. Euro und 23,6 Prozent Marktanteil an der Spitze der Outsorcing-Anbieter. Verantwortlich für das Umsatzwachstum zeichnen Neukunden wie Orange, Keba und Europapier. Aber auch die großen bestehenden Outsourcing-Kunden wie Uniqa, Asfinag, Mannheimer und die Niederösterreichische Landeskliniken Holding trugen zu diesem Erfolg bei.

Marktführer in Österreich
Wilfried Pruschak, Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik: „Wir setzen Technologie unter Leistungsdruck. Kosteneffizienz, Verlässlichkeit und Sicherheit sind heute wichtiger denn je. Daher freut es uns besonders, dass wir in der Königsdisziplin der IT eindeutig Marktführer sind.“
In Summe erreichte der österreichische IT-Services-Markt im Jahr 2008 ein Umsatzvolumen von knapp vier Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend hat sich 2009, die aktuellen Zahlen liegen noch nicht vor, fortgesetzt. „Die nach wie vor angespannte Wirtschaftslage veranlasst die Unternehmen dazu, darüber nachzudenken, welche Services sie wirklich noch selbst erbringen müssen. Eine Auslagerung setzt Ressourcen frei und erhöht die Liquidität in den Unternehmen. Dies ist durchaus auch ein Rezept für den Weg aus der Krise“, betont Pruschak.
Einen sehr wirkungsvollen Ansatz stellt dabei das Modell der „Managed Services“ oder die Nutzung von Software as a Serve (Saas) dar. Analysten gehen davon aus, dass bis 2012 mindestens ein Drittel der IT-Ausgaben für Saas anstelle von Lizenzen getätigt wird.

Große Wettbewerbsvorteile
Pruschak: „Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Installation von Applikationen oder der Selbstbetrieb von Infrastruktur-Services weder Wettbewerbsvorteile noch sonstige Vorzüge für sie hat. Diese Funktionen als Dienstleistungen zu beziehen statt in Technik und Software zu investieren, ist so gesehen eine natürliche Schlussfolgerung. Firmen werden deshalb künftig nicht mehr Hard- oder Software kaufen, sondern entsprechende Services in Anspruch nehmen. Ganz nach dem Prinzip: Man muss IT nicht besitzen, um damit zu arbeiten. Das überlässt man besser den anderen.“ Die Übergabe der IT an einen erfahrenen Outsourcing-Partner erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst übernimmt der IT-Partner den Betrieb der bestehenden Systeme. In weiterer Folge überführt er dann schließlich die IT-Plattformen auf die Shared-Services-Infrastruktur und erzielt dadurch eine Kostenverteilung, die dem Einzelnen verwehrt bleibt. „Der Outsourcing-Kunde wird mit IT versorgt, wie ein Gast mit Essen und Getränken im Restaurant. Dadurch kann er sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, während sich andere um das Wohlbefinden seiner IT kümmern“, so Pruschak.

Zufriedene Kunden
Im Herbst des vergangenen Jahres konnte Raffeisen Informatik einen weiteren Großkunden für sich gewinnen. Ögussa, die Österreichische Gold- und Silber-Scheideanstalt, übergab ihre SAP-Systeme an Raiffeisen Informatik. Marcus Fasching, Geschäftsführer der Ögussa: „Neue strukturelle Anforderungen an unsere bestehende SAP-Landschaft und die Ausrichtung auf zukünftige Systemerweiterungen waren die maßgebenden Kriterien, mit denen wir die Anbieter bewertet haben. Diesen Ansprüchen wurde durch das Angebot von Raiffeisen Informatik am besten entsprochen.“ Im Zuge der Modernisierung der Systeme von Ögussa erfolgte auch ein Technologie-Upgrade auf neueste State-of-the-Art-Technologien. Durch die hohe Standardisierung des SAP-Basisbetriebs war eine rasche Migration möglich.

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Economy Ausgabe 80-01-2010, 29.01.2010

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