Innovation ist Vertrauenssache
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Die beim NÖ Innovationspreis 2009 vorgestellten Projekte bilden eine Leistungsschau zukunftsorientierter nieder-österreichischer Unternehmen. Sie zeigen die große Bandbreite neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen, die in verschiedenen Branchen der niederösterreichischen Wirtschaft in jüngster Zeit entwickelt wurden.
Schon mit 17 Jahren erhielt Karl Ghega an der Universität von Padua den Doktortitel für Mathematik. Ein Jahr zuvor hatte er dort sein Diplom als Ingenieur und Architekt erworben. 1848 begann Ghega mit dem Bau der von ihm geplanten Semmeringbahn. Das Bauwerk wurde aufgrund seiner technischen Raffinesse berühmt, hatte die Bahnüberquerung des Semmerings doch damals als technisch zu aufwendig bis unmöglich gegolten. Noch vor der Fertigstellung wurde Ghega 1854 dafür in den Ritterstand erhoben.
Und die Gewinner sind
In dieser Tradition stehend präsentiert der „Karl Ritter von Ghega“-Preis, der Niederösterreichische (NÖ) Innovationspreis, hervorragende technologische Neuerungen, die in diesem Bundesland hervorgebracht wurden. Der Preis ist eine Auszeichnung für Innovationsprojekte niederösterreichischer Unternehmen und für innovative Entwicklungen niederösterreichischer Forschungseinrichtungen. Die Auszeichnungen und die öffentliche Prämierung sollen die Bedeutung von Innovation und Forschung für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der niederösterreichischen Wirtschaft unterstreichen.
Der NÖ Innovationspreis 2009 wurde in vier Kategorien vergeben. Den Hauptpreis in der Höhe von 10.000 Euro stiftete das Land Niederösterreich; das Siegerprojekt jeder Kategorie erhielt einen Sponsorpreis. 110 Projekte wurden eingereicht. Zwölf Projekte (drei in jeder Kategorie) wurden in die engere Auswahl genommen.
Zum besten Innovationsprojekt 2009 wurden die „Mikrodruckknöpfe für Hochleistungsverbundsysteme“ des Unternehmens Happy Plating gekürt. Basierend auf einem internationalen Grundlagenforschungsprojekt konnte in den Forschungslabors von Happy Plating über elektrochemische Hochfrequenzpulse ein Prozess zur gleichmäßigen Herstellung miniaturisierter Druckknöpfe aus Metall für die Anwendung in der Hochleistungselektronik entwickelt werden. Durch den Einsatz von Happy-Plating-Verfahren lassen sich Verbundstoffe frei von jeglichen Klebstoffen herstellen. Diese neuartige Technologie erschließt ein breites Anwendungsspektrum – von der Hochleistungselektronik über die Energietechnik bis hin zum automotiven Bereich.
In der Kategorie „Innovationsprojekte NÖ Forschungseinrichtungen“ wurde die „innovative Wasserstoffspeicherung in hohlen Mikroglaskugeln“ des AIT – Austrian Institute of Technology zum Siegerprojekt gewählt. Das von AIT entwickelte Speicherverfahren könnte der notwendige Impuls für einen Durchbruch umweltfreundlicher Wasserstoffsysteme im mobilen Sektor sein. Unter den „Investitionsgütern und Prozessinnovationen“ ging Backhausen mit seiner Returnity-Technologie, den weltweit ersten umweltfreundlichen und wiederverwertbaren Flammhemmendstoffen aus Trevira CS, als Sieger hervor.
Mit ihrem Vibrostimulationsschuh, einem medizinischen Therapiegerät, das Nervenrezeptoren in der Fußsohle stimuliert und damit die Steuerung der Motorik im Gehirn verbessert, gewann Pollmann Austria in Kooperation mit Science & Research Marketing in der Kategorie „Konsumgüter und Produktinnovationen“. Bei den „Organisations- und Marketinginnovationen“ belegte Eybl Development mit der Entwicklung der Software VDP (Virtual Design Process) den ersten Platz. VDP dient der dreidimensionalen Darstellung von automotiven Interieurkomponenten, Sitzbezügen und kompletten Cockpits.
Kompetente Begleitung
Im Rahmen der Preisverleihung am 21. Oktober wies Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav auf die Anstrengungen des Landes Niederösterreich hin, Innovationsprojekte durch vielfältige Förderangebote von Anfang an zu begleiten: „Gerade in den frühen Innovationsphasen sind unternehmerischer Gestaltungswille und verlässliche Partner gefragt. Durch die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern können Innovationsprozesse beschleunigt und Risiken abgefedert werden.“
Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, sprach die Wichtigkeit der TIP (Technologie- und Innovationspartner) an, die eine effektive Unterstützung für Innovationsprojekte in Niederösterreich bieten: „Unsere TIP haben in ihrer täglichen Arbeit über die Jahre ein umfangreiches Know-how angesammelt – eine Kompetenz, auf die man sich verlassen kann. Denn Innovationsservice ist eben auch Vertrauenssache.“