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25. Juli 2024

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Wo der wilde Reibach rauscht

Wo der wilde Reibach rauscht

Mittels Bonuszahlungen Charakter zu erzwingen, war eine rührende Idee. Dem Plan, Banker über erfolgsabhängige Zahlungen gewissermaßen zu Unternehmern zu machen, indem man ihnen vorspielt, dass ihr eigenes Familiensilber auf dem Spiel stünde, fehlt ein Grundelement: wirkliches Risiko – aufseiten der Manager wohlgemerkt. Verspielt wird fremdes Geld. Wer zu viel davon in den Sand setzt, muss daheim im Pent­house kurz im Winkerl stehen. Nur weil die unverschämten Ausmaße der Gagen nun medial breitgetreten werden, kommt am Ende auch keine moralische Erneuerung dabei heraus. Wer sich ins Banker-Business stürzt, will Reibach machen, nicht Weltfrieden. So oder ähnlich formulierte das zuletzt der steuerzahlende Mob, der penthouse-, job- und geldlos seinen Humor verloren zu haben schien. Sogar im Land der unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten wetzt dieser neuerdings seine Heugabeln und lehrt Manager des Versicherers AIG das Gruseln.
Schuld, heißt es, seien die Strukturen. Finanzjongleure wüssten sie bloß zu nutzen und tun damit, was jeder täte, wenn er nur die Chance bekäme. Ist die Empörung um die Boni verpufft, ist wohl auch die Chance auf Veränderung dahin. Warum also nicht möglichst rasch die Sache mit dem Familiensilber verdeutlichen: indem über Zivil- und Strafrecht persönliche Haftung in die Führungsetagen hineinverbrieft wird.

Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Die demokratische Bank

Die demokratische Bankprivat

Die Krise hat gezeigt, dass die Gewinnorientierung die Finanzmärkte von ihren angestammten Aufgaben weggeführt hat. Nicht nur das Finanzsystem selbst wurde ineffizient und kam zum Stillstand, es riss auch die gesamte „reale“ Wirtschaft in die Rezession. Die Lehre: Wenn Geld vom Mittel zur Ware wird, sind Wirtschaft und Wohlstand in Gefahr. Geld und Kredit zählen zur Grundinfrastruktur der Wirtschaft und sollten als öffentliches Gut definiert und deshalb unter demokratische Kontrolle gebracht werden. Die „demokratische Bank“ würde folgende Kernaufgaben erfüllen:
1. das bedingungslose Recht aller Staatsbürger auf ein kostenloses Girokonto; 2. sichere Sparkonten mit staatlicher Einlagegarantie; 3. kostengünstige und unbürokratische Kreditvergabe an „real“ investierende Unternehmen; 4. kostengünstige und servicefreundliche Abwicklung aller Bankdienstleistungen in einem flächendeckenden Filialnetz; 5. kostengünstige Kredite an den Staat; 6. soziale und ökologische Prüfung der Kreditnehmer neben der ökonomischen Bonitätsprüfung („ökosoziales Basel III“); 7. Transparenz bei allen Geschäftsvorgängen schafft Vertrauen.
Demokratische Banken sind durch das Gesetz zur Erfüllung dieser Aufgaben verpflichtet; sie haben nicht Gewinne zu machen, sondern dem Gemeinwohl zu dienen. Sie gehen keine hohen Risiken ein und lassen die Finger von Aktien, Fonds und Derivaten. Sie kooperieren nicht mit Steueroasen und wahren gegenüber dem Finanzamt kein Bankgeheimnis.
Wichtiger Unterschied zu traditionellen „Staatsbanken“: Demokratische Banken sind von der Regierung unabhängig. Ihre Leitungsgremien kommen entweder durch unabhängige Bestellverfahren oder auf demokratische Weise zustande: durch direkte Wahl oder per Wahl durch einen Bankenrat, der sich aus den Beschäftigten, den Sparkunden und Kreditnehmern zusammensetzt. Die gewählten Banker sind dem Souverän oder dem Wahlgremium Rechenschaft schuldig.
Öffentliche Banken laufen weder Gefahr, sich in einer allgemeinen Vertrauenskrise nicht mehr refinanzieren zu können – sie werden notfalls von der Zentralbank refinanziert, müssen aber gleichzeitig strenge Kreditvergabe- und Eigenkapitalregeln einhalten – noch müssen sie sich bei ihrer Zinsfestlegung am Markt orientieren. Den Geld- und Kreditmarkt gäbe es nicht mehr, die Zinshöhe könnte endlich unter Abstimmung aller Stakeholder demokratisch festgelegt werden.
Christian Felber ist Buchautor („50 Vorschläge für eine gerechtere Welt“, „Neue Werte für die Wirtschaft“) und Mitbegründer von Attac Österreich.

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Christian Felber , Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Die Finanzmarktkrise

Die Finanzmarktkriseprivat

Wenn eine Maschine nicht funktioniert, verbessern Ingenieure ihre Konstruktion. Wenn eine Finanzordnung nicht funktioniert, sollten Ökonomen sie besser konstruieren. Unser Finanzsystem ist keine göttliche Schöpfung, sondern Menschenwerk.
Wenn Geld verzinst wird, vermehrt es sich exponentiell. Ein Schachbrett veranschaulicht uns diese Entwicklung: Legen Sie ein Weizenkorn auf das erste Feld, zwei auf das zweite, vier auf das dritte und auf jedes weitere Feld die jeweils doppelte Zahl. Auf das 19. Feld kommt dann eine Viertel­million Weizenkörner. Für das 46. Feld benötigen Sie die gesamte Weizen­ernte Österreichs von einem Jahr, für das 54. Feld die jährliche Weizenernte der ganzen Welt und für das 64. Feld die Weizenernten der ganzen Welt in den nächsten tausend Jahren.
Wird Geld aber nicht verzinst, wie zum Beispiel in Japan seit etwa zehn Jahren, dann streikt es und steht für Investitionen oder Kredite nicht zur Verfügung. Das beschert Japan gerade die schlimmste Wirtschaftskrise, und niemand weiß einen Ausweg. Doch – hier kommt er: Wer glaubt, dass die Realwirtschaft exponentiell wachsen kann wie das Geld, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom. Eine weniger verrückte Geldordnung hat uns historisch lange Perioden von breitem Wohlstand, gerechter Verteilung und Frieden beschert: Geld wurde mit einer Gebühr belastet, die es zum Fließen gebracht und den Zins auf dem Geldmarkt auf null gedrückt hat.
Von 1150 bis 1450 haben die Mittel­europäer mit „fließendem Geld“ Hunderte von prachtvollen mittel­alterlichen Städten gebaut, die schönsten Dome und Kathedralen der Welt errichtet, ärmliche Fischerhäfen um Nord- und Ostsee in reiche Hanse­städte verwandelt und 300 Jahre Frieden gehabt – zeitweise mit nur vier Arbeitstagen in der Woche.
In der großen Wirtschaftskrise 1929 haben Gemeinden mit fließendem Geld die Arbeitslosigkeit überwunden und sich eine gute Infrastruktur geschaffen. Wörgl in Tirol ist weltweit zum Vorbild geworden. Die Finanzexperten allerdings haben diese Experimente als groben Unfug bezeichnet und die nationalen Zentralbanken Verbote durchgesetzt.
Sobald wir heute den Konstruktionsfehler unseres Finanzsystems erkennen und fließendes Geld einführen, wachsen die Vermögen sicher nicht mehr exponentiell – sprich: krebs­artig – wie die Weizenkörner auf dem Schachbrett, sondern im Einklang mit der Realwirtschaft. Dieses System braucht keine Krise, um sich selbst zu erhalten. Alles Know-how für eine solche nachhaltige Finanzordnung ist vorhanden.
Wolfgang Berger, Philosoph und Ökonom, leitet das Institut für Personal- und Unternehmensentwicklung in Karlsruhe.

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Wolfgang Berger, Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Die Sünde Wucher

Die Sünde Wucherprivat

Zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert entwickelte sich neben der traditionellen Kaufmannschaft ein neues Spezialistentum: der Geldhandel. Die städtische, europaweit agierende Wirtschaft und ihre Klientel an den Fürstenhöfen bedurften umfangreicher Kredite. Und in der Tat war der Geldhandel ein lohnendes Geschäft – bei Zinssätzen von durchschnittlich 30 Prozent.
Dabei galt der Wucher seit der Antike als Inbegriff des Bösen. „Usura“, der Wucher, bedeutete ursprünglich jede Form der Leihe, bei der mehr zurückgegeben werden musste, als gegeben war; im Mittelalter wurde dann allein der Gewinn aus einem Gelddarlehen, also der Zins, als Wucher bezeichnet. Nach Kirchenrecht war der Wucher verboten und wurde als eine der schlimmsten Sünden angesehen.
Dieses Zinsverbot aus religiösen Gründen galt allerdings nur für die eigenen Glaubensgenossen, während über die Religionsgrenzen hinweg Christen an Juden und umgekehrt sehr wohl Geld gegen Zinsen verleihen durften. Doch die Wirklichkeit sah anders aus: Die ersten gro­ßen Bankhäuser wurden von Christen geführt. Die Gelehrten des Kirchenrechts rechtfertigten immer mehr Ausnahmen und gestatteten vornehmlich den Königen und Päpsten zahlreiche Wucherprivilegien. Vor allem für die Finanzierung von Kriegen und Kreuzzügen hatte sich so eine christliche Hochfinanz gebildet.
In deutschen Landen oder Westeuropa wurden zunehmend auch norditalienische lombardische Bankhäuser tätig. Die Konkurrenzsituation verschärfte sich. Als Eduard III. von England, der zur Finanzierung seiner Kriege mit Frankreich enorme Kredite bei italienischen Bankhäusern aufgenommen hatte, zahlungsunfähig war, brach 1343 das damals größte Bankhaus Europas, jenes der Bardi in Florenz, zusammen und riss kooperierende Banken mit in den Untergang.
Nicht selten aber hatte der Landesfürst auch einen jüdischen Hofbankier. Damit wurde das kirchliche Zinsverbot elegant umgangen; für die jüdischen Bankiers bedeutete das in manchen Ländern Europas, wie etwa in Österreich, ein Kreditmonopol. Andernorts herrschte scharfe Konkurrenz. Die Kreuzzüge motivierten seit 1200 die Diskriminierung jüdischer Bankiers. So wurden jüdische Kreditgeber aus der französischen Krondomäne gedrängt und durften nur mehr Kleinkredite an Bauern und Gewerbe geben oder Pfandgeschäfte betreiben; vielfach wurde von der Obrigkeit jüdisches Vermögen beschlagnahmt oder ausstehende Kredite für null und nichtig erklärt.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts verschwanden dann auch die Lombarden, und einheimische mitteleuropäische Christen übernahmen in den großen Handelszentren den Geldmarkt. Die wirtschaftliche Räson hatte endgültig über die religiöse Tugend gesiegt.
Johannes Fried zählt zu den renommiertesten Mediävisten Deutschlands. Er lehrt mittelalterliche Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main

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Johannes Fried, Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

E-Learning für Unternehmen

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Die Kompetenz der Mitarbeiter trägt maßgeblich zum Erfolg von Unternehmen bei. Das neue Weiterbildungs­programm der Akademie für Bildungstechnologien und Innovation an der Donau-Universität Krems vermittelt in kompakter Form jene Fähigkeiten, die für eine effiziente betriebliche Aus- und Weiterbildung notwendig sind.

Die Akademie für Bildungstechnologien und Innova­tion an der Donau-Universität Krems ist auf kurzzeitige Weiterbildungsangebote auf dem Gebiet E-Learning für Unternehmen und Bildungseinrichtungen spezialisiert. In eintägigen Veranstaltungen unterschiedlicher Formate wird ein Know-how-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft praktiziert. Das Angebot reicht von der Konzeption von Weiterbildungsstrategien bis zur unabhängigen Beratung bei der Auswahl von Produkten und Dienstleis­tungen.
„Die Auswahl der richtigen E-Learning-Methoden und -Werkzeuge ist mitunter sehr zeit- und kostenintensiv. Mit unserem maßgeschneiderten Bildungskonzept bieten wir Betrieben die Möglichkeit, ihre Führungskräfte und Mitarbeiter in diesem Bereich höher zu qualifizieren“, erläutert Akademieleiter Erwin Bratengeyer die Zielsetzung der Kurse für die betriebliche Weiterbildung mit E-Learning. In Seminaren und Workshops werden aktuelle Strategien und Trends sowie praxisnahes Know-how für den optimalen Einsatz von modernen Bildungstechnologien vermittelt. Ergänzt wird das Angebot um „Exhibitions“, bei denen ausgewählte E-Learning-Anbieter ihre Produkte und Dienst­leistungen vorstellen.

Innovative Lernmethoden
In eintägigen Veranstaltungen können die Teilnehmer umfangreiche neue Kompetenzen erwerben. Sie lernen erfolgreiche Weiterbildungsstrategien zu entwickeln, effiziente Lernszenarien zu gestalten und innovative didaktische Methoden und Werkzeuge einzusetzen. Das erworbene Wissen kann in E-Portfolios reflektiert und zur nachhaltigen Nutzung gespeichert werden. Mit der Absolvierung spezifischer Seminare ist auch der Erwerb eines Universitätszertifikates möglich.
„Unser Angebot richtet sich na­türlich auch an Weiterbildungseinrichtungen und Vertreter von Klein- und Mittelbetrieben“, definiert Bratengeyer neben den Personal- und IT-Verantwortlichen großer Unternehmen die Zielgruppen der Akademie für Bildungstechnologien und Innovation.
Bereits im April dieses Jahres starteten die Kurse mit dem Seminar „E-Learning-Start-up“ und dem ersten Workshop, bei dem die Implementierung einer Lernplattform demonstriert wurde. Beim nächsten Termin am 11. Mai werden in der ersten Exhibition ausgewählte Lern- und Content-Management-Sys­teme vor­gestellt. Im Mai und Juni finden drei weitere Veranstaltungen statt: am 28. Mai das Seminar „Didakti­sche Szena­rien“, am 4. Juni der Workshop „Inhaltserstellung“ zur Praxis der Content-Entwicklung und am 17. Juni die Exhi­bition „Auto­renwerkzeuge“.
Die Akademie für Bildungstechnologien und Innovation unterstützt Unternehmen und Bildungsinstitutionen auch in Form von maßgeschneiderten Inhouse-Veranstaltungen, bei denen organisatorische, in­haltliche und technologische Lösungen kundenspezifisch erarbeitet werden.
Mehr als 4000 Studierende aus 50 Ländern leben die Philo­sophie des Lifetime Learnings und absolvieren ein Studium an der Kremser Universität für Weiterbildung.

INFO

• Details. Informationen zu den weiteren Veranstaltungen sind unter www.donau-uni.ac.at/abi abrufbar. Anmeldungen sind noch möglich. Die Kos­ten für die eintägigen Seminare und Workshops betragen 460 Euro, für Exhibitions 220 Euro (keine Mehrwertsteuer). Alle Veranstaltungen finden bei der Österreichischen Computer Gesellschaft in Wien statt.
Anmeldung: DI (FH) Elisabeth Neumayer, Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien, Donau-Universität Krems, Tel.: 02732/ 893-2361 oder E-Mail an elisabeth.neumayer@donau-uni.ac.at

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Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Prozessmanagement extern betreut

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Mit Outsourcing sparen Unternehmen Zeit und Geld. Und es gibt ihnen die Chance, neue Business-Ziele festzulegen.

Cloud Computing, Managed Services, Software as a Service (SaaS) – die Begriffe für die Auslagerung von Informationstechnologie-Diensten werden immer vielfältiger. Auf den ers­ten Blick ist Outsourcing von IT-Leistungen eine längst bekannte Sache. Doch hinter den neuen Bezeichnungen stecken erweiterte Möglichkeiten – vor allem dann, wenn Unternehmen auch das Prozessmanagement auslagern.
Global Managed Services ist eine Dienstleistung, die IDS Scheer seit Jahren in den Regionen entwickelt hat und seit 2007 auch als globalen Service anbietet. Neben den Applikations­dienstleistungen bilden zwei eigene Rechenzentren in Freiburg die technologische Basis für die sogenannten Operations Services. IT-Outsourcing-Dienste im Ausland werden im Auftrag über fremde Rechenzen­tren abgewickelt. Insgesamt betreut IDS Scheer mit dem externen Service weltweit bereits über 100 Kundensysteme und -prozesse, darunter sind Unternehmen wie Adidas, Energizer Personal Care, Audi und Tetra.

Ziele sicherstellen
Das Besondere am Outsourcing von IDS Scheer ist die Zusammenführung von (Enterprise Resource Planning (ERP)-Diensten und Prozessmanagement durch Aris-Software. Um ERP-Lösung und Prozessmanagement unter einen Hut zu bringen, nutzt IDS Scheer das Modell Aris Value Engineering (AVE). Dabei beginnt die Ausrichtung der Geschäftsprozesse bereits in der Strategiephase, was die Ausrichtung auf die gesetzten Business-Ziele sicherstellt. Hierzu werden die Prozesse erfasst, dokumentiert und, falls nötig, eine erforderliche Restrukturierung von Prozessen, Organisationsstrukturen und IT-Systemen durch das Projektteam in Angriff genommen.Damit stehen die Geschäftsprozesse und ihr Zusammenspiel mit IT-Leistungen im Vordergrund. Carsten Jörns, verantwortlich für den Geschäftsbereich Global Managed Services bei IDS Scheer: „Das ist – ganz im Gegensatz zum sonst übli­chen Outsourcing – ein echter Brückenschlag, der zu Prozessverbesserungen anregt.“

Komplettlösungen

Das Leistungsangebot von IDS Scheer umfasst neben dem Produkt-Support und den Operation Services – also Wartung und Service bis hin zum kompletten Outsourcing und Rechenzentrumsbetrieb einer SAP- oder Aris-Lösung – auch zahlreiche Anwendungsservices und Managed Excellence. Bei Letzterem übernimmt IDS Scheer Teile des Geschäftsprozessmanagements, zum Beispiel das Gestalten der Prozesslandschaft oder die Überwachung und Anpassung von Prozessen wie etwa dem Einkauf.

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Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Security für Kleinunternehmen

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Spam und Computerviren – gerade für KMU stellt der Schutz davor oftmals eine große Herausforderung dar.

Spam ist weit mehr als ein tägliches Ärgernis – die elektronischen Massensendungen stellen darüber hinaus ein gravierendes Sicherheitsrisiko dar. Denn viele dieser Mails dienen dazu, Benutzer auf Websites zu locken, die mit Viren und Spio­nageprogrammen verseucht sind. Da Hacker immer ausgeklügelter vorgehen, ist es für Endanwender mittlerweile fast unmöglich geworden, die Bedrohung bereits im Vorfeld zu erkennen.
In den letzten Jahren wurden Fälle bekannt, bei denen es Hackern gelungen ist, prominente Seiten wie jene der New York Times oder der Business Week als Plattform für illegale Zwecke zu nutzen. Dieses Problem dürfte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen, wie eine Studie des US-Sicherheitsanbieters Websense belegt. Das Unternehmen geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 2008 bereits 88 Prozent aller E-Mails Spam-Sendungen waren.
Thomas Blaschka, Leiter Produktmanagement Netzwerk/Se­curity bei Kapsch Business­ Com, ist sich dieser Problematik bewusst: „In den letzten Jahren haben die Benutzer gelernt, dass die Internet-Provider und E-Mail-Anbieter den Spam vorab filtern. Diese Maßnahme ist zwar durchwegs positiv, gleichzeitig werden die Anwender dadurch aber auch unvorsichtiger. Gelingt es einem Mail nun doch, durch den Filter zu schlüpfen, stehen die Chancen gut, dass es auch geöffnet wird. Aus diesem Grund ist ein effektiver Spam- und Virenschutz heute für jedes Unternehmen essenziell.“

Effizienter Virenschutz
Während große Unternehmen meist über effiziente Sicherheitsvorkehrungen verfügen, überfordert das Thema Spam- und Virenschutz häufig die IT von Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Aus diesem Grund bietet Kapsch den notwendigen Schutz gerade für diese Zielgruppe in Form von Managed Security Services an und hat mit dem Scan Center ein System entwickelt, das optimal an diese Zielgruppe angepasst ist. Da die Kapsch Managed Security Services keine gesonderten Investitionen in Hard- oder Software erfordern – einzige Voraus­setzung ist ein eigener Mail Server –, arbeitet das System äußerst ausfallsicher und verur­sacht keinerlei Wartungskosten. Durch die exakte Skalierbarkeit ist die Dienstleistung über das Scan Center zudem auch für Kleinunternehmen äußerst attraktiv: Der monatliche Fixbetrag wird in Abhängigkeit von der Zahl der Nutzer festgelegt – völlig unabhängig vom eigentlichen Spam-Aufkommen.

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Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Kooperation im Gesundheitswesen

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Die NÖ Landeskliniken Holding erhält eine einheitliche Informations- und Kommunikationstechnologie-Struktur.

Die Niederösterreichische (NÖ) Landeskliniken Holding vereint 27 Landeskliniken in Nieder­österreich unter ihrem Dach und ist damit einer der größten Klinikbetreiber in Österreich. Um die organisatorischen Abläufe der Krankenanstalten operativ und auch kostenmäßig zu optimieren, wurde eine neue IT-Plattform geschaffen, über die sämtliche betriebswirtschaftlichen Prozesse wie zum Beispiel Finanzwirtschaft oder Patientenverwaltung und -abrechnung laufen. Die Einführung einer landesweiten einheitlichen SAP-Plattform und der IT-Betrieb wurden an das Konsortium
Raiffeisen Informatik und Sys­tema ausgelagert.
„Die betriebswirtschaftliche Effizienzsteigerung wird durch eine einheitliche Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglicht. Die SAP-Plattform stellt das Rückgrat der kaufmännischen Applikationen dar und wird bis 2010 phasenweise in allen Landeskliniken einheitlich implementiert werden“, beschreibt ein Sprecher der Holding die Ziele des Projekts.

Höchstmögliche Sicherheit

Die NÖ Landeskliniken bieten Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau und brauchen dafür die beste IT-Unterstützung. Die IT-Services von Raiffeisen Informatik sind geprüfte und zertifizierte Dienstleistungen und zeichnen sich durch Zuverlässigkeit, hohe Verfügbarkeit und Sicherheit aus. Aus diesen Gründen wählte die Holding Raiffeisen Informatik als Partner.
Derzeit sind alle Projekte im Zeitplan und laufen erfolgreich. Die beauftragten Services sind in den Kliniken mittlerweile fast überall im Produktivbetrieb. Die restlichen Umstellungen erfolgen noch heuer, sodass das gesamte Projekt wie geplant 2010 abgeschlossen sein wird. „Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung als Hochleistungsrechenzentrum haben wir das nötige Know-how für den sicheren und hochverfügbaren IT-Betrieb der nieder­österreichischen Krankenhäuser“, meint Wilfried Pruschak, Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik. Standardisierung, Prozessbeschleunigung, Datensicherheit sowie Wirtschaftlichkeit und Kostenmanagement sind nur einige Schlagworte, die laut Pruschak die Krankenhaus-IT vor neue Herausforderungen stellen.
„Das Gesundheitswesen durchläuft eine Entwicklungsphase, wie es vor einigen Jahren die Bankenwelt erfahren hat. Dort haben Rechenzentren die heterogenen, dezentralen IT-Landschaften abgelöst. Auch auf den Gesundheitsbereich werden in Hinblick auf die IT vermehrt neue Anforderungen zukommen“, blickt Pruschak in die Zukunft. gesch

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Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Ein Netzwerk für alles

Ein Netzwerk für allesTelekom Austria

Der Montageprofi Würth nutzt ein zentralisiertes Netzwerk, Unified Messaging Services und Internet-Telefonie.

Es gibt über 25.000 Möglichkeiten, die Welt zusammenzuhalten. So viele Montageteile, Werkzeuge und Klebstoffe in verschiedensten Abmessungen und Ausführungen bietet das Montage-Unternehmen Würth. Mit knapp 700 Mitarbeitern wurde 2008 ein Umsatz von 140 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Zentrale von Würth ist in Böheimkirchen, verteilt über Österreich gibt es über 20 Kundenzentren.
Bis vor Kurzem hatte jedes Kundenzentrum seine eigene Telefonanlage. „Das war nicht mehr zeitgemäß“, sagt Die­ter Bruch, Netzwerkmanager bei Würth. „Wir wollten unsere Telefonanlage zentralisieren, um sie einfacher warten zu können.“ Und Geschäftsführer Alfred Wurmbrand ergänzt: „Das war auch die Gelegenheit, unser gesamtes Corporate Network zu modernisieren – mit höheren und flexiblen Bandbreiten, problemloser Integration neuer Standorte und Administration durch einen externen Partner.“
Gesagt, getan. „Mit Telekom Austria Business Solutions fanden wir einen Partner, der uns ein derartiges Netzwerk mit Priorisierung der Datenströme und externem Netzwerkmana­gement zur Verfügung stellt“, berichtet Alfred Wurmbrand. „Zusätzlich können wir jetzt auch die Möglichkeiten der IP-Telefonie nutzen und zwischen der Zentrale und den Kundenzentren kostenfrei über das Datennetz telefonieren.“

Viele Vorteile
Das Datennetz, das gleichzeitig Telefonanlage ist, wird von Telekom Austria zentral admi­nistriert. Das bietet viele Vorteile: „Wir können einfacher durchstellen, auch von der Zentrale zu einem Kundenzentrum“, so Dieter Bruch. „Alle Mitarbeiter haben direkten Zugriff auf das Corporate Directory. Die Handy-Nummern stimmen mit den Festnetznummern überein, nur mit anderer Vorwahl.“
Ein wichtiger Punkt war die Integration einer Fax- und SMS-Lösung in das Corporate Network. Jeder Mitarbeiter ist jetzt mit einer eigenen Faxnummer zu erreichen. Die Faxe kommen im Outlook an und können von dort auch verschickt werden. Das ist wichtig, denn viele Kunden von Würth sind nur über Fax erreichbar. Über SMS kommuniziert Würth intern, wenn es zum Beispiel um Lieferzeiten und Verfügbarkeiten einzelner Produkte geht. Auch die SMS-Funktion läuft über den E-Mail-Account.
„Damit verfügen wir über Unified Messaging Services und haben in der Zentrale und den Kundenzentren ein gemeinsames Netzwerk, das kostengüns­tig und vor allem hochverfügbar ist“, so Projektleiter Bruch. „Wir sind eigentlich keine klassischen Outsourcer“, meint Geschäftsführer Wurmbrand, „aber das Infrastrukturthema haben wir gerne ausgelagert, um uns auf unsere Kernkompetenzen zu konzentrieren.“

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Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

Schlaue Lösung durch Outsourcing

Schlaue Lösung durch OutsourcingFujitsu Siemens Computer

Durch eine neue Strategie werden Produktdokumentationen billiger produziert, dafür just-in-time angeliefert.

Wie viele andere IT-Unternehmen hat auch Fujitsu Technology Solutions (FTS) in den Marktsegmenten PC und Notebooks mit scharfem Wettbewerb und ständigem Preisdruck zu kämpfen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss das Unternehmen seine Kosten dauerhaft senken. Dazu hat FTS den gesamten Beschaffungsbereich neu strukturiert; ein wesentlicher Teil davon ist die Produktdokumentation. Deshalb suchte FTS einen Partner, an den die gesamte technische Dokumentation und der Druckprozess ausgelagert werden sollten, einschließlich Authoring und Übersetzung.
Eine riesige Herausforderung, denn an den Hauptfertigungsstätten von FTS in Deutschland wurden 200 Bedienungshandbücher in 26 verschiedenen Sprachen gedruckt. Und aufgrund geänderter Produktspezifikationen oder Erweiterungen der Produktpalette müssen diese Handbücher häufig aktualisiert werden. Vorrangige Ziele waren die bessere Wiederverwendung von Inhalten und eine Senkung der Kosten. Nach einer gründlichen Sondierung des Marktes entschied sich FTS für Xerox Global Services (XGS) als weltweiten Outsourcing-Partner. Nach einer umfassenden Analyse des Ablaufs entwickelte XGS eine Content-Strategie für den gesamten Lebenszyklus der Produktinformationen, mit der XGS jetzt Authoring, Übersetzung und Druck zentral koordiniert.

Optimierte Lösung
Aufträge von den FTS-Nieder­lassungen gehen nun bei XGS ein, das direkten Zugriff auf die aktuellen Versionen der Druckdokumente hat. XGS erteilt den Druckauftrag, die Druckerei liefert die Dokumente an ein Zentrallager, und das Lager liefert sie dann just-in-time an die FTS-Produktionslinien.
Ein XML-basiertes Content-Management-System unterstützt in einem modularen Prozess die gesamte Texterstellung. Bestehende Inhalte werden als wiederverwendbare Module gespeichert, neue oder aktualisierte Inhalte übersetzt und dann zu den Ausgangstexten verlinkt.
Durch die Straffung der Arbeitsabläufe und eine bessere Kostenkontrolle verfügt FTS nun über eine deutlich optimierte Lösung für die Produktdokumentation.
Für Sandra Kolleth, Geschäftsführerin von XGS in Österreich, ist das FTS-Projekt kein Einzelfall: „Die Bereitschaft für Outsourcing hat sich deutlich erhöht; vor allem spüren wir einen deutlichen Trend zu Just-on-Demand-Workflows. Als Marktführer im Dokumentenmanagement helfen wir unseren Kunden zu sparen, ohne dass sie selbst investieren müssen. Gleichzeitig können sie dadurch ihre Mitbewerbsfähigkeit steigern.“

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Economy Ausgabe 72-04-2009, 24.04.2009

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