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26. Juli 2024

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Der Kugelschreiber mit dem Mehrwert

Der Kugelschreiber mit dem Mehrwert

T-Systems präsentiert Lösung für die mobile und digitale Sofortverarbeitung handgeschriebener Dokumente.

Im Zeitalter von Notebooks und Smartphones hat sich das Schreiben von Hand im Geschäftsleben weitgehend erledigt. Die Tastatur regiert das Business und nicht der Stift.
Trotzdem wird immer noch eine Vielzahl von Formularen mit dem Kugelschreiber ausgefüllt, Verträge werden mit drei Durchschlägen unterzeichnet, und Notizen als auch Protokolle werden erst zu Papier gebracht und dann umständlich und in der Regel oftmals auch unvollständig abgetippt. „Damit werden Geschäftsprozesse unnötig behindert, insbesondere im vertrieblichen Umfeld“, ist Martin Katzer, Leiter des Vertriebsbereichs Public und Mitglied der Geschäftsleitung von T-Systems Österreich, überzeugt: „Papier ist geduldig, aber Geschäfte können nicht warten. Wichtige Dokumente werden immer noch langsam und teuer transportiert, erfasst und archiviert. Das ist nicht zuletzt deshalb der Fall, weil Tools wie Sign Pads oder Tablet-PC sich nicht im gewünschten Ausmaß umsetzen – vor allem im direkten Umgang mit dem Kunden. Sie erscheinen zu fremd oder zu umständlich. Einen Kugelschreiber kennt jeder, und einen Kugelschreiber kann auch jeder bedienen.“

Barrierefreie Handhabung
Genau hier setzt die Produktinnovation „Paper, Pen & Phone“ von T-Systems an. Die entwickelte Lösung zum schnellen und einfachen Erstellen von elektronischen Signaturen unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von einem handels-üblichen Stift. Mit diesem Stift, der neben der Mine Mikrokamera, Prozessor, Speicher und Bluetooth-Sender enthält, unterschreibt der Kunde wie gewohnt seine Dokumente.
Allerdings nur einmal, denn ein Duplikat für den Berater ist nicht mehr notwendig. Stellt der Vertriebsmitarbeiter den Stift in die zugehörige kleine Ladesta-tion zurück, die er an sein Notebook angeschlossen hat, überträgt der Stift die Unterschrift des Kunden an den Firmenrechner. Die elektronische Unterschrift ist rechtsgültig, und alle relevanten Daten sind sofort elektronisch im System erfasst – der übliche zeitraubende Papierkrieg für den Außendienstmitarbeiter entfällt. Die Signatureignung ist dabei durch die Mitzeichnung biometrischer Daten wie Druck, Geschwindigkeit und Neigungswinkel gewährleistet. „Mit unserem Produkt erspart man sich zum einen das Kuvertieren und Frankieren sowie das Aufgeben und Abholen der Post, zum ande-ren das Abtippen, Scannen, Indizieren und Vernichten. Binnen Sekunden sind die Daten und Dokumente in den elektronischen Systemen abgelegt, und die Person, die unterschreibt, hat dennoch das vertraute Gefühl, ihre Unterschrift auf ein Stück Papier zu setzen. Das ist ein Prozedere, das deutlich leichter fällt als das umständliche Hantieren auf Tabletts aus Kunststoff oder Glas“, verweist Katzer auf die zahlreichen Vorteile.

Zahlreiche Möglichkeiten
Zum Einsatz kommt der Stift mit digitalem Innenleben derzeit in sämtlichen deutschen Telekom-Shops. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Pilotprojekte, die gemeinsam mit öffentlichen Institutio-nen umgesetzt werden. So etwa wurden Englands und Deutschlands Polizisten mit dem Equipment ausgestattet, um potenzielle Parksünder künftig noch rascher erfassen zu können. In Österreich haben Behörden und Versicherungen ihr Interesse angemeldet.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Geistesblitze für die Branche

Geistesblitze für die Branche

Kann man Innovation planen? Wie bleibt ein Unternehmen offen für Neuerungen? Die Diskussion darüber führte bei IDS Scheer zu der Erkenntnis: Innovation ist ein Prozess und muss als solcher etabliert werden.

Digital Equipment, Cray, Am-dahl und Nixdorf sind große Namen aus den Anfangszeiten der Computerära. Doch diese Legenden, die bahnbrechende technologische Entwicklungen zuwege brachten, sind verschwunden. Aufgekauft, insolvent, Opfer der nächsten Generation neuer IT-Systeme. Offenbar hatten sie es nicht geschafft, auf Dauer innovativ zu bleiben.
Aber wie schaffen es Pioniere, für Entwicklungen offen zu bleiben, ohne dabei gleichzeitig ihre Basis zu verlieren? Wie entdeckt man neue Erfolgsprodukte, mit denen das Unternehmen in den dynami-schen Weltmärkten weiterhin wachsen kann?

Geniale Idee
Die Diskussion dieser erfolgskritischen Faktoren führte bei IDS Scheer zu der Erkenntnis: Innovation ist ein Prozess und muss als solcher etabliert werden. Wolfram Jost, Vorstand von IDS Scheer, verweist auf die Anfänge des Unternehmens: „Wie bei vielen erfolgreichen Unternehmensgründungen stand auch bei IDS Scheer zu Beginn eine gute Idee. Professor Scheer befasste sich seit Jahren wissenschaftlich mit der Frage, wie man Informationssysteme aus betriebswirtschaftlicher Sicht beschreiben kann, als ihm der Einfall für Aris als Metho-de kam – eine anschauliche Architektur mit Ereignissen und Funktionen, fernab der für Nicht-IT-Experten kryptischen Programmiercodes. Zunächst wollte er mit den Aris-Modellen nur seinen Studenten die Inhalte von Anwendungssystemen für Finanzen, Personal, Logistik oder Produktion erklären. Nach ersten Vorstellungen des Konzepts wurde rasch klar, dass es für viel mehr taugte. Scheer gründete ein Unternehmen und investierte in die Entwicklung eines marktreifen Produktes. Heute setzen viele hundert Unternehmen auf der ganzen Welt die Software ein, um ihre Organisation im Allgemeinen und die Geschäftsprozesse im Speziellen zu verbessern.“
Bei bahnbrechend neuen Ideen, ist Jost überzeugt, entscheiden Instinkt und Bauchgefühl. Der Unternehmer braucht den „Riecher“, dass das Produkt großen Nutzen haben wird und Kunden begeistern kann. Wenn er zudem das Glück hat, die richtigen Leute zu kennen und über die notwendige finanzielle Basis für Investitionen zu verfügen, kann daraus die Keimzelle für eine erfolgreiche Unternehmensgründung werden. Jedoch: Wenngleich die Innovationsforschung spezielle Methoden entwickelt hat, um bereits die frühe Phase der Ideenfindung zu unterstützen, gilt: Geistesblitze lassen sich nicht verordnen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Marktentwicklung und das Verhalten der Kunden naturgemäß nur sehr begrenzt prognostizieren lassen. Die Genialität eines neuen Konzepts erkennt man letztendlich an seiner Erstmaligkeit.
„Weil eine geniale Idee nicht systematisch geplant oder gar gelehrt werden kann, scheitern viele Unternehmer, wenn sie den Erfolg in einer neuen Branche wiederholen wollen. Deshalb liegt die Herausforderung in einer Innovationsstrategie, die das Kerngeschäft weitertreibt“, so Jost.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Green IT und kommunikative Software

Green IT und kommunikative Software

Zukunftsszenarien der IT-Branche präsentieren sich mehr denn je nutzerzentriert und ressourcenschonend.

Alljährlich gewährt IBM einen Blick hinter die Kulissen seiner Forschung und stellt einige langfristige Trends vor, die der Technologieführer für die Zukunft sieht. Welche Bedeutung diese für den österreichischen Markt haben könnten, erklärt Georg Haschek, IT-Architekt von IBM Österreich. „Energieeffizienz wird ein entscheidendes Thema bleiben“, ist Haschek überzeugt.
Der IBM-Forscher geht davon aus, dass vor allem im Solarzellen-Bereich technologische Durchbrüche zu erwarten sind, sodass man sich vorstellen kann, dass diese etwa in Asphalt oder Wände eingearbeitet werden können. Weite Flächen wie etwa Hauswände oder Straßen, die sonst ungenützt wären, stünden dann als Energielieferant zur Verfügung. Die IT-Branche steht derlei Entwicklungen freilich in nichts nach. „IBM hat eine einfache Methode entwickelt, wie jedes Unternehmen in wenigen Wochen eine schnelle Strategie für Energiesparmaßnahmen ent-wickeln kann“, so Haschek. Die Feuerprobe hat das Konzept bereits überstanden. Erst kürzlich unterzog sich IBM selbst einem Energie-Check. Ein weiterer Aspekt zukünftiger Innovationen betrifft das Datenmanagement. „Wir sind gewohnt, Informationen schnell und bequem im Internet zu suchen und vor allem zu finden. Das hilft uns aber wenig bei persönlichen Daten, die irgendwo im Computer lagern. Daher arbeitet die IBM-Forschung kontinuierlich an Prozessen und Technologien, die die Ablage und das Wiederfinden von Daten künftig noch mehr erleichtern. So etwa forschen wir auch am EU-Projekt Hermes mit. Hier geht es vor allem darum, älteren Menschen Technologien zur Verfügung stellen zu können, die das Erinnern im Alltag einfacher machen“, erläutert Haschek.

Sprachgesteuertes Netz
Dass sich das Internet weiterentwickeln wird, steht für Haschek außer Zweifel. Das Ende der Fahnenstangen sei mit Web 2.0, erklärt er überzeugt, noch lange nicht erreicht. Die Vision lautet vielmehr „sprachgesteuertes Internet“, und argumentiert wird damit, dass man künftig verstärkt mit mobilen Geräten im Netz aktiv sein wird. Das bedeutet, dass das Keyboard schon alleine aus praktischen Überlegungen nicht mehr die Hauptschnittstelle sein kann. Andererseits ortet man bei IBM aber auch verstärkt einen Trend in Richtung „soziale“ Software wie Wikis oder Blogs. „Das ist eine Art der Kommunikation, für die man sich Zeit nehmen muss. Und die hat man in der Regel am Abend, daheim vor dem großen Monitor“, so Haschek.

INFO
• Trends. Georg Haschek wird bei der IBM-Roadshow „PANOptimum – IBM on Tour“ künftige Technologietrends vorstellen. Nähere Infos unter: www.ibm.com/at/events/panoptimum

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Die Ökonomie der Kosten

Die Ökonomie der KostenFotolia.com

Wilfried Pruschak: „In Zeiten, wo allenorts der Sparstift angesetzt wird, sind in der IT auch regulatorische Services gefragt. Das bedeutet, dass Controlling und Reporting 2009 ganz sicher noch mehr in den Vordergrund rücken werden, als das in diesem Jahr bereits der Fall war“, erklärt der Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik.

economy: Welche Themen werden Raiffeisen IT beziehungsweise die IT-Branche im nächsten Jahr beschäftigen?
Wilfried Pruschak: Den wirt-schaftlichen Rahmenbedingun-gen Rechnung tragend, wird das Kosten-Management-Thema sicherlich im Vordergrund stehen. Das heißt, wir rechnen mit einer verstärkten Nachfrage bei Services und einem leichten Rückgang bei Investitionen – eben weil bei vielen Unternehmen das Geld dafür derzeit fehlt. Gleichzeitig ist ganz generell eine Tranformation auf dem Markt feststellbar. Kunden der IT-Branche fordern immer öfters sozusagen fixfertige Dienstleistungen ein. Sie wollen sich nicht mit all den Möglichkeiten auseinandersetzen, die der Hard- und Software-Markt bietet. Was sie wollen, ist ein maßgeschneidertes Service, das ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Welche Trends kündigen sich darüber hinaus für 2009 an?
Auch hier spielt die derzeit eher flaue konjunkturelle Lage zweifelsohne mit hinein. In Zeiten, wo allenorts der Sparstift angesetzt wird, sind in der IT auch regulatorische Services gefragt. Das bedeutet, dass Controlling und Reporting ganz sicher noch mehr in den Vordergrund rücken, als das heuer bereits der Fall war. Dazu kommen dann auch noch diverse Auflagen vom Gesetzgeber, die Unternehmen in weiterer Folge dazu veranlassen, in diese Bereiche zu investieren.

Denken Sie, dass Outsourcing in diesem Zusammenhang wieder einen neuen Höhenflug erleben könnte?
Also davon gehe ich zu hundert Prozent aus – nicht zuletzt aus bereits genannten ökonomi-schen Gründen. Ich denke, dass wir uns gerade in einer Phase der Ernüchterung befinden. Die-se Phase ist vergleichbar mit jener Zeit, als 2001 die New-Economy-Blase platzte und das große Jammern einsetzte. Geht’s der Wirtschaft gut, dann dominiert der Marketing--Aspekt die IT oder entsprechende Investments in die IT. Mittlerweile ist diese Euphorie wieder einmal einer sehr nüchternen Betrachtungsweise gewichen. Der Nutzen und der Mehrwert bestimmen die Investitionen in die IT und nicht die Frage, welche Möglichkeiten sich zudem auftun könnten. Eben deshalb, weil derzeit viel kritischer mit Investitionen umgegangen wird. Da überlegt sich jeder mehrmals, wie viel er wofür ausgeben will. Das ist kein Phänomen, das nur die Unternehmen betrifft. Ähnliches geschieht derzeit auch mit dem privaten Konsum – wie wohl jeder von uns aus eigener Erfahrung weiß.

Aber eine derartige Bereitschaft zur Einschränkung forciert ja die allgegenwärtige Stagnation?
Es besteht zweifelsohne die Gefahr, dass in Zeiten wie diesen die Innovation zu kurz kommt. Allerdings gilt das primär für jene Bereiche, wo Innovation von der „Lustkomponente“ in der IT getrieben wird. Der Großteil wird umsichtig agieren und durchtauchen.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Effizienzsteigerung in der Krise

Effizienzsteigerung in der Krise

Roland Toch: „In Krisenzeiten ist Effizienz gefragt, Einsparungspotenziale werden gesucht: Wir glauben, dass sich das in Summe positiv auf das E-Payment auswirken wird, denn durch automatisierte Zahlungsabläufe kann man Kosten senken“, erklärt der Vorsitzende der Geschäftsführung von Qenta.

economy: Welche Entwicklung nimmt die österreichische E-Payment-Branche?
Roland Toch: Wir selbst, also Qenta, werden heuer unseren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mindestens 20 Prozent steigern und peilen damit 260 Mio. Euro an. Wir wachsen damit aber deutlich schneller als der österreichische Markt insgesamt. Für 2009 erwarten wir aufgrund der Krisenstimmung eine niedrigere Zuwachsrate, wir gehen aber davon aus, dass das nur eine kleine Welle nach unten, aber kein nachhaltiger Trend sein wird.

In welchen Bereichen sehen Sie für den bargeldlosen Zahlungsverkehr und Qenta Entwicklungspotenzial?
In Krisenzeiten ist Effizienz gefragt, alle Unternehmen sind intensiv auf der Suche nach Einsparungspotenzialen: Wir glauben, dass sich das in Summe positiv auf das E-Payment auswirken wird, denn durch automatisierte Zahlungsabläufe kann man Kosten senken. Wir selbst werden auch verstärkt Zahlungsmittel für den internationalen Zahlungsverkehr in Europa anbieten. Potenzial sehe ich auch noch für Maestro Secure Code, die Bankomatkarte im Internet. Bereits jetzt machen die großen Vorreiter im Lebensmittel-Einzelhandel vor Ort über 30 Prozent ihres Umsatzes über Terminalzahlungen. Für das Internet würde ich mir wünschen, dass die Banken dafür mehr Engagement zeigen.

Was wird sich zum Thema Sicherheit in den nächsten Jahren tun?
Die Kreditkarten-Unternehmen drängen zu Recht auf die Umsetzung des strengen PCI-Standards, der noch immer von vielen Payment Service Providern (PSP) verwässert wird. Am besten wäre es, ein sauberes Zulassungsverfahren für PSP einzuführen, das die Einhaltung des PCI garantiert. Noch immer sind heute nicht alle PSP zertifiziert. Nur zum Vergleich: Wir haben bei Qenta über ein Jahr an unserer Zertifizierung gearbeitet und die Gewinne von nahezu zwei Jahren dafür investiert. Wenn sich andere Unternehmen das schenken können, halte ich das für eine klare Wettbewerbsverzerrung.

Welche neuen Themen sind in naher Zukunft im Zusammenhang mit bargeldlosem Zahlungsverkehr zu erwarten?
Es gibt allgemein einen starken Trend zum bargeldlosen Bezahlen, und in zwei bis drei Jahren wird es auch in Österreich die technischen Möglichkeiten geben, das für Kleinbeträge zu nutzen. Mastercard und Visa werden Funk-Terminals anbieten, an denen man die mit einem speziellen Chip ausgerüstete Karte einfach nur vorbeiziehen muss; damit können dann kleine Beträge wesentlich schneller als mit Bargeld bezahlt werden, denn die Bezahl-Transaktion dauert weniger als eine Sekunde. Wir bei Qenta werden vorerst keine neuen Geschäftsfelder betreten, sondern uns auf das konzentrieren, was wir am besten können, nämlich die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Geringeres Wachstum erwartet

Geringeres Wachstum erwartetPayLife

Peter Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Paylife Bank, rechnet kurzfristig mit einem Konjunkturabschwung, sieht aber weiterhin einen Trend zur häufigeren Verwendung von bargeldlosen Zahlungsmitteln.

85 Prozent aller Österreicher zwischen 15 und 60 Jahren besitzen eine Maestro-Bankomatkarte. Dazu kommen noch 
2,5 Mio. Kreditkarten, die in Österreich in Verwendung sind. Speziell im Internet sind Kreditkarten nach wie vor das am meisten verwendete Zahlungsmittel. Die Umsätze aus dem bargeldlosen Bezahlen mit diesen Karten sind in den letzten Jahren laufend gestiegen, zweistellige Zuwachsraten waren die Regel.
Das gilt auch für die Paylife Bank (vormals Europay Aus-tria), die größte Kartengesellschaft Österreichs. Mit einer breiten Produktpalette, die mit Lizenzen für Mastercard und Visa beide dominierenden Kreditkarten enthält, will Paylife in Zukunft auch im europäischen Raum eine gewichtige Rolle spielen. Doch das Schlagwort von der „Less Cash Society“, in der die Menschen zunehmend bargeldlos bezahlen, könnte in der nächsten Zeit bald in „Less Money Society“ umgeschrieben werden, in der die Menschen immer weniger Geld zum Ausgeben haben.

Nur indirekt betroffen
„Sicherlich wird eines der bestimmenden Themen im kommenden Jahr die Wirtschaftskrise, also die zu erwartende abflachende konjunkturelle Entwicklung, sein“, meint auch Peter Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Paylife. „Paylife ist zwar von der Finanzkrise direkt nicht betroffen; wir sind als reiner Dienstleister bei der Ausgabe von Karten und der Abrechnung von Kartentransaktionen tätig, haben praktisch kein Finanzierungs- beziehungsweise Veranlagungsgeschäft und daher auch keine Risiken daraus. Indirekt können sich jedoch Auswirkungen zeigen, falls die Karteninhaber ihre Maestro-Bankomatkarten sowie ihre Mastercard und Visa-Kreditkarten aufgrund eines allfälligen, der Finanzkrise folgenden Konjunkturabschwungs seltener einsetzen. Wir rechnen in diesem Fall mit einer geringeren Wachstumsrate. Der Trend zum bargeldlosen Zahlen wird jedoch weitergehen; gemäß allen Marktforschungs-untersuchungen werden die Konsumenten künftig noch häufiger zum Plastikgeld greifen.“

Gute Zukunftsaussichten
Laut Neubauer geht der Trend eindeutig in Richtung häufigere Verwendung der Karte. In den letzten fünf Jahren hat sich der Einsatz der Zahlungskarten um 50 Prozent erhöht; dieser Trend wird sich fortsetzen.
Eindeutiges Wachstumsfeld für die Zukunft ist der E-Commerce, wofür Paylife auch Spezialprodukte wie die Mastercard Red, eine wiederbeladbare Prepaid-Karte ohne Kontoverbindung, anbietet, die besondere Sicherheit im Internet gewährleistet. In den nächsten Jahren wird Paylife auch eine neue Chip-Generation mit der neuesten Sicherheitstechnologie zum Einsatz bringen.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Eigenständige europäische Identität

Eigenständige europäische Identität

Hartmut Gailer: „Für Europa wird es in Zukunft noch wichtiger, eigenständiger und emanzipierter von den US-Einflüssen zu werden – US-Rankings, US-Tech-Trends, US-Finanzkrise und so weiter. Es kann nicht sein, dass Europa immer nur die US-Trends nachvollzieht“, erklärt der Geschäftsführer von SER Solutions Österreich.

economy: Alles redet von der Wirtschaftskrise und davon, dass Investitionen zurück-gehalten werden: Wie spüren Sie das bei SER Österreich?
Hartmut Gailer: Enterprise-IT-Systeme sind im Investitions-güterbereich gelegen, Auswirkungen wären also in den zukünftigen Investitionsplänen feststellbar. Bis dato können wir als SER, soweit es unser Geschäft betrifft, noch keine Anzeichen der „Wirtschaftskrise“ ausmachen. Automatisierung von Geschäftsprozessen erhöht die Produktivität und senkt Kos-ten. Praxiserprobte Produkte sind die Basis für durchschnittliche Laufzeiten von SER-Projekten von drei bis sechs Monaten, was für IT-Projekte sehr kurz ist. Enterprise Content Management leistet für unsere Kunden durchaus einen Beitrag, um in angespannten Wirtschaftssituationen besser aufgestellt zu sein. Wir als SER beobachten die Entwicklungen aber sehr aufmerksam. Da SER nicht börsennotiert ist und auch keine Investoren an Bord hat, glauben wir, einen stabileren Kurs halten zu können als Unternehmen mit starker externer Kapitalverflechtung.

In welchen Bereichen sind demnächst neue Entwicklungen zu erwarten?
Content entsteht meist in singulären Informationsinseln. Diese müssen ohne massiven Migrationsaufwand zu einem Content Service Bus zusammenwachsen können, der nahe-zu alle Informationsbedürfnis-se bedienen kann. Dazu sind Zusammenhänge zwischen einzelnen Inhalten wichtig. So wie sich Ähnlichkeiten im Web aus Tags ableiten lassen, sind Metadaten der „Kitt der Geschäfts-informationen“. Die digitale Speicherung ist heute gelöst, in den Metadaten und intelligenten Textanalysemethoden stecken heute der Wert und die Herausforderung.

Welche Trends sehen Sie für die nahe Zukunft?
Der Trend zum Single Point of Access für Informationsbedürfnisse auch innerhalb der Unternehmen wird sich verstärken. Was heute im Web Gepflogenheit ist, mal schnell bei Google oder in Wikipedia nachzusehen, egal ob via PC oder „Mobile Devices“ wie iPhone et cetera, das fehlt in den Unternehmen. Das Web ist eine stark selbst organisierende „Content Machine“ mit verschiedensten unkomplizierten Zugängen und keine Vielzahl von „mühsam gepflegten“ Datenbanken – just as easy as web, so sollten Inhalte auch innerhalb der Unternehmen verfügbar sein.

Welche sonstigen Themen haben für SER im kommenden Jahr wesentliche Bedeutung?
Für Europa wird es noch wich-tiger werden, eigenständiger und emanzipierter von den US-Einflüssen zu werden – US-Rankings, US-Tech-Trends, US-Finanzkrise und so weiter. Es kann nicht sein, dass Europa immer nur die US-Trends nachvollzieht. SER als europäischer Hersteller mit mehr als 24 Jahren Erfahrung im europäischen Markt will sich noch mehr darauf konzentrieren, seine Produkte maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des europäischen Marktes auszurichten. gesch

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Mehrwert ohne Investitionen

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Mit effizientem Enterprise Content Management können Kosten reduziert und das Service verbessert werden.

Unternehmen stehen auf der Investitionsbremse, gleichzeitig versuchen sie, Einsparungspotenziale durch technische Verbesserungen zu finden: ein unlösbarer Zwiespalt?
Nicht, wenn es nach Sandra Kolleth, Director Large Accounts & Xerox Global Services Austria, geht: „Wir zeigen Unternehmen erhebliche Einsparungspotenziale auf, die bis heute weitestgehend unberücksichtigt geblieben sind. Die Gesamtkosten für Dokumente in großen Organisatio-nen machen fünf bis 15 Prozent des Umsat-zes aus, davon sind 17 bis 25 Prozent mit dem Druck-Output verbunden. Die Höhe der gesamten Dokumentenkosten ist den Unternehmen zumeist nicht einmal explizit bekannt; üblicherweise können davon mindestens 20 Prozent eingespart werden.“

Klarer Wettbewerbsvorteil
Zeit- und Kos-tenersparnis spielen im Geschäftsalltag eine immer größere Rolle; doch immer gewaltigere Mengen an Daten wollen verarbeitet werden. Diese Mengen werden oft unterschätzt und damit auch die Bedeutung von effizientem Dokumenten-Management. Als Folge davon geht Wissen verloren – und damit auch Geld.
In klug strukturierten Enterprise-Content-Management (ECM)-Systemen sieht Kolleth daher einen klaren Wettbewerbsvorteil: „Stark im Kommen ist die Ablaufoptimierung: Dokumentzentrierte Geschäftsabläufe können so schneller und effizienter abgewickelt und damit der tägliche Workflow optimiert werden. Der Daten-dschungel und der Umgang mit den riesigen Datenmengen werden 2009 auf jeden Fall Thema sein, und der Trend, Lösungen zur Produktivitätssteigerung und zu effizientem Wissens-management zu implementieren, wird weiter anhalten.“
Imaging Services machen es möglich, Dokumente in gedruckter Form elektronisch zu erfassen, digital zu speichern und direkt in Geschäftsprozesse zu integrieren. Spezielle Software, die auf Imaging und Key Content Extraction basiert, filtert wichtige Inhalte und Informationen aus den Dokumenten. Sind die Dokumente einmal archiviert, kann dann schnell und gezielt auf wesentliche Daten zugegriffen werden.
Der Einsatz von ECM-Sys-temen soll aber nicht nur helfen, Kosten zu sparen, sondern gleichzeitig auch den Service-Level heben. „Eine moderne Lösung“, so Kolleth, „muss so funktionieren, dass die Nutzer intelligent arbeiten können – benutzerfreundlich, schnell, effizient, zeitsparend. Die beste Technologie wird nicht viel nützen, wenn sie nicht einfach zu bedienen ist, denn im End-effekt arbeiten Menschen damit. Unser Ziel ist es, die Daten effektiv und effizient in die Geschäftsprozesse einzubringen und im laufenden Betrieb die optimale Nutzung dieser Daten zu gewährleisten.“

Intelligente Werkzeuge
Dokumente müssen nicht nur schnell auffindbar, sondern auch gut lesbar und ihr Inhalt rasch erfassbar sein: So kann etwa „Fact Spotter“ spezifische Informationen aus nahezu jeder Datenquelle herausfiltern. Mithilfe einer linguistischen Suchmethodik wird vor allem der Kontext berücksichtigt, gesuchte Informationen werden damit in Sekundenschnelle auffindbar. Oder man erhält per Knopfdruck für ein umfangreiches Dokument eine kurze inhaltliche Zusammenfassung. Oder man nutzt „Speed Reading“ – für ein schnelles Querlesen mithilfe von markierten Keywörtern.
Besonderer Clou: Für Dokumente, die man elektronisch abgelegt hat und nur zum einmaligen Lesen ausdrucken möchte, kann in Zukunft mehrfach bedruckbares, sich selbst löschendes Papier verwendet werden – was einen wesentlichen Beitrag zur Kostenreduktion wie auch zur Entlastung der Umwelt leistet.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Auszeichnung für Wiener Forscherin

Auszeichnung für Wiener Forscherin

Die Biochemikerin Verena Jantsch-Plunger erhielt den Wiener Zukunftspreis 2008.

Im Rahmen des Wiener Zukunftspreises wurde heuer zum ersten Mal ein Sonderpreis speziell für Forscherinnen verliehen. Die Biochemikerin Verena Jantsch-Plunger erhielt die Auszeichnung als innovativste Forscherin 2008 für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Chromosomenforschung. Jantsch-Plunger leitet eine Forschungsgruppe am Department für Chromosomenbiologie der Max F. Perutz Laboratories an der Universität Wien.

Früherkennung
Gemeinsam mit ihrem Team erforscht Jantsch-Plunger die Meiose: „Mit einem genetischen Modellsystem wollen wir neue Gene identifizieren, die bei der Teilung der Keimzellen – der Meiose – eine Rolle spielen.“ Bei der Vereinigung von Eizelle und Spermium kommt es zu einer Verdoppelung des Chromosomensatzes; die Meiose gleicht diese wieder aus. Eine Störung der Zellteilung kann zu Fehlern in der Verteilung der Chromosomen führen – die Hauptursache für Fehlgeburten und angeborene Defekte.
„Wir isolieren Fadenwürmer“, so die Forscherin, „die speziell im Prozess der Meiose einen Defekt haben, und schauen, was ihnen genau fehlt. Das erlaubt uns Rückschlüsse auf den normalen gesunden Prozess.“ Die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf den Menschen soll zu einem besseren Verständnis genetischer Risikofaktoren führen, die reduzierte Fruchtbarkeit und Geburtsfehler nach sich ziehen können.

Forschungsklima
Ihre Studienzeit in den USA hat Jantsch-Plunger geprägt: „Dort wurde viel Wert auf eine kreative Arbeitsatmosphäre gelegt, geprägt von der Idee, dass alles, was gute Forschung möglich macht, erwünscht ist.“ Und auch in Wien findet Jantsch-Plunger beste Bedingungen vor: Dank Förderungen des Wiener-, Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) und des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) kann sie seit 2006 mit ihrem jungen Team die Keimzellteilung erforschen.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Zukunft findet Stadt

Zukunft findet Stadt

Die Stadt Wien prämiert alljährlich die innovativsten Forschungsprojekte der Stadt.

„Wien forscht mit Begeisterung“ – so ist es derzeit an den Wiener Stadteinfahrten zu lesen. Bereits 18.000 Forscherinnen und Forscher arbeiten heute in der Bundeshauptstadt. Um die nachhaltige Bedeutung der Forschung für den Standort Wien einmal mehr öffentlich zu würdigen, wurden mit dem „Wiener Zukunftspreis 2008“ bereits zum dritten Mal die innovativsten Forschungsprojekte der Stadt ausgezeichnet.
Seit 2006 wird der Wiener Zukunftspreis jährlich an Unternehmen vergeben, die herausragende Produkte oder innovative Dienstleistungen entwickelt haben. In drei unterschiedlichen Kategorien – Unternehmen, Newcomer und Start-up-Firmen sowie innovative Produkte – 
wählte eine exzellent besetzte Expertenjury die diesjährigen Gewinnerprojekte.

Glanzlichter der Forschung
Der erste Preis für „Innova-tive Produkte und Anwendun-gen“ ging an Hei Consulting für eine netzunabhängige Solar-leuchte, die die gesamte Fotovoltaik vollständig in die Leuchte integriert. Das ist möglich, weil es erstmals gelungen ist, kristalline Fotovoltaikzellen zu biegen. Weitere Preise in dieser Kategorie erhielten der Architekt Martin Treberspurg für sein Konzept, alte Häuser im Zuge der Sanierung auf Passivhausstandard zu bringen, und Adaptivia für ein intelligen-tes Sensornetzwerk, das bei Bewässerungsanlagen bis zu 80 Prozent Wasser einspart.
Als innovativstes „Unterneh-men mit Forschungssitz in Wien“ erhielt Otto Bock HealthCare den ersten Preis für eine revolutionäre Hightech-Armprothese, die durch Gedanken gesteuert wird. Silber ging an Avir Green Hills für einen neuartigen Nasenspray gegen Grippeviren, der Impfschutz genau dort bietet, wo es zum Erstkontakt mit dem Erreger kommt. Bronze bekam Arsenal Research für ein Computermodell zur Unfallprognose, mit dem Verkehrsplaner Unfallstellen analysieren und Risikofaktoren ausschalten können.
Den ersten Platz der „Newcomer und Start-up-Firmen“ sicherte sich Heliovis mit einem völlig neuen Konzept einer Solaranlage, bei der im Inneren eines aufblasbaren Plastikschlauchs eine Spiegelfolie aufgespannt wird, die das Sonnenlicht bündelt. Kos-tenersparnis gegen-über herkömmlichen Sys-temen: 60 bis 90 Prozent. Platz 2: Der Verein „Confoki“ (Content for Kids) hat ein Browser-Plugin für kindersicheres Internet-Surfen entwickelt, das gefährliche Internet-Seiten blockiert. Platz 3: Für gehörlose Personen stellt das Medienprojekt von Sign Time tagesaktuelle Informationen in Gebärdensprache im Internet zur Verfügung.

Starker Wirtschaftsfaktor
Die rege Forschungstätigkeit in Wien wird immer mehr zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor; mit ein Grund, warum die Stadt Wien kontinuierlich in Wissenschaft und Forschung investiert. „Die Wiener Wirtschaft profitiert von den Förderungen seitens der Stadt Wien, und wir profitieren vom Wirtschaftswachstum und den Arbeitsplätzen“, erklärte Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
Heute gilt Wien als erstklassiger Forschungsstandort, der den internationalen Vergleich nicht scheuen muss. Rund 35.000 Menschen arbeiten hier in der Forschung und experimentellen Entwicklung. Mehr als 2,4 Mrd. Euro werden in Wien jährlich für Forschung und experimentelle Entwicklung ausgegeben – 40 Prozent kommen von der öffentlichen Hand, 35 Prozent von Unternehmen und 25 Prozent aus dem Ausland.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

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