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26. Juli 2024

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Fokussierung auf Ökonomie und Nutzen

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Christian Schober: „Jede neue Lösung muss die Business-Prozesse eines Unternehmens maßgeblich verbessern, sonst wird es keine Budgets dafür geben. Eindeutiger Nutzen und Einsparungsmöglichkeiten sind wesentliche Kaufentscheidungskriterien“, erklärt der Marketing- und Consulting-Leiter von Kapsch Business Com.

economy: Welche generellen Trends ortet man bei Kapsch Business Com für 2009?
Christian Schober: Auch im kommenden Jahr spielt ein Trend, den wir schon seit einiger Zeit beobachten, eine große Rolle: Früher waren Informations- und Telekommunikationstechnologie, kurz IKT, abgesehen von ERP-Systemen sehr eigenständige, von den Unternehmensprozessen losgelös-te Bereiche. Heute und in den nächsten Jahren noch stärker haben IKT-Lösungen hingegen die zentrale Aufgabe, die Strategie eines Unternehmens ganz konkret zu unterstützen.

Was bedeutet dies in wirtschaftlich kritischen Zeiten, wie das derzeit international der Fall ist?
Das ist relativ klar. Jede neue Lösung oder Applikation muss die Business-Prozesse eines Unternehmens maßgeblich verbessern, sonst wird es keine Budgets dafür geben. Das heißt: Ein eindeutiger Nutzen und konkrete Einsparungsmöglichkeiten sind Kaufentscheidungskriterien, die auch im kommenden Jahr eine große Rolle spielen werden.

Spüren Sie als Kapsch Business Com die Finanzkrise schon heute, und welche konkreten Maßnahmen setzen Sie?
Es wäre gelogen, zu behaupten, dass wir nichts spüren. Zunehmende Zurückhaltung und Verschiebung von Projekten erleben wir vor allem im kleineren und mittleren Kundensegment. Wir fokussieren deshalb im Jahr 2009 genau auf jene Lösungen, bei denen sich ein schneller Return on Investment einstellt, wie beispielsweise bei Servervirtualisierung und ebenso auf Finanzierungsalternativen. Kapsch hat mit einer eigenen Tochterfirma, der Kapsch Financial Services, die Möglichkeit, in diesem Fall wirklich sehr interessante Varianten anzubieten. Technologieleasing sei an dieser Stelle nur als ein Stichwort genannt.

Welche Themen werden Kapsch Business Com 2009 darüber hinaus beschäftigen?
Ebenfalls bedingt durch die Finanzkrise und den damit verbundenen Kostendruck in Unternehmen erwarten wir, dass Outtasking beziehungsweise Outsourcing von IKT-Dienstleistungen in Form von Ma-naged Servi-ces auch von jenen Unternehmen und IT-Abteilungen in ihre Überlegungen einbezogen wird, die sich bisher davon distanziert haben. Managed Services erlauben die Auslagerung von Teilbereichen der IT-Abteilung an Spezialisten wie Kapsch. Für das Unternehmen bedeutet dies höhere Kostentransparenz und fix kalkulierbare monatliche Kosten bei gleichzeitig vertraglich abgesicherten Service-Levels für die zu erbringenden Dienstleistungen. Das sind Argumente, die insbesondere bei CFOs oft schlagend werden. In Summe sind wir als Kapsch mit unserem breiten Lösungsportfolio – hinter dem internationale Partner wie zum Beispiel Cisco, Microsoft, Nortel oder Astra stecken – und vor allem mit unserem Dienstleistungsangebot auch in kritischen Zeiten sehr gut aufgestellt.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Wege aus der Wirtschaftskrise

Wege aus der WirtschaftskriseFotolia.com

Christian Watzinger: „Für 2009 sehen wir als weltweit tätiges Telekommunikationsunternehmen eine klare Marktfokussierung auf effizienter Nutzung von Kommunikationstechnoloie, Profitabilität und den dadurch zu 
erreichenden Wettbewerbsvorteil“, erklärt der Country-Manager Enterprise & IPS von Alcatel-Lucent Austria.

economy: Wirtschaftskrise, verhaltene Investitionsbereitschaft der Unternehmen, umfassende Sparmaßnahmen in allen Bereichen: Wie begegnet man bei Alcatel-Lucent diesen Herausforderungen?
Christian Watzinger: Speziell in derartigen Situationen ist es für Unternehmen und deren Erfolg extrem wichtig, sich auf Kundenzufriedenheit und somit Kundenbindung zu konzentrieren. Rasch für den Kunden zu reagieren und effizient zu arbeiten als auch Investitions- und Betriebskosten im Auge zu behalten, werden zu wesentlichen Erfolgsfaktoren. Für Unternehmen, die agieren und antizyklisch investieren, wird dies ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil – die Kommunikationstechnologie von Alcatel-Lucent ermöglicht dies. Die Verlagerung von Investitions-kosten in Betriebskostenmodelle wird hierbei eine wichtige Rolle über-nehmen. Seit mehreren Jahren setzen wir als Hersteller und Marktführer im Telekommunikationsumfeld, neben den Technologiethemen – Virtualisierung, IP, SIP – als auch dem Umweltthema Green IT, auf derartige Managed Communication Services, um den Kunden maßgeschneiderte Inves-titionsmodelle anbieten zu können. Auch angekündigte Konjunkturpakete im Rahmen von Infrastruktur werden hierbei die Kommunikationstechnologie fördern, welche einen wichtigen Bestandteil von Infrastruktur darstellt.

Welche Themen werden Kommunikationsunternehmen oder -dienstleister im Jahr 2009 beschäftigen?
Wenn wir den Gedanken folgen, dann braucht die Wirtschaft dynamische, erfolgreiche Unternehmen. Alcatel-Lucents Anbot hierfür ist die „Dynamic Enterprise“, basierend auf vier Säulen – nämlich Netzwerk, People, Unternehmensprozesse und Knowledge –unter Einbeziehung von „Green IT“.

Welche Services oder Produkte werden Ihrer Meinung nach verstärkt nachgefragt werden?
Wir sehen eine klare Marktfokussierung auf effizienter Nutzung von Kommunikationstechnoloie, Profitabilität und den dadurch zu erreichenden Wettbewerbsvorteil. 2009 erwarten wir Themen wie Managed Communication Services, Security-Lösungen, Infrastruktur, Netzwerk- und Applikationskonsolidierung sowie Consulting Services für die effiziente Nutzung neuer Technologien.

Welche Innovationen will man 2009 präsentieren?
Unter dem Motto „The Dyna-mic Enterprise“ werden wir neue Innovationen und Ent-wick-lungen bereits zu Beginn des Jahres 2009 auf der IT’n’T unseren Kunden vorstellen. So etwa werden wir uns einer Reihe von neuen innovativen Technologiethemen, zum Beispiel aus den Alcatel-Lucent-Bell-Labs, als auch Betriebs-und Investitionsthemen annehmen, um unseren Kunden auch 2009 Wettbewerbsvorteile zu ermöglichen und sicherzustellen.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

"Potentiale müssen ausgeschöpft werden"

Achim Kaspar: „Unternehmen können schneller und kostengünstiger als je zuvor ihre Mitarbeiter, Kunden und Partner zusammenbringen. Sie steigern damit nicht nur die Effektivität virtueller Kooperation, sondern gewinnen zudem mehr Markt- und Kundennähe“, erklärt der General Manager von Cisco Austria.

economy: Welche IKT-Trends sehen Sie für die nahe Zukunft?
Achim Kaspar: Video verändert derzeit die Welt. Video ist der stärkste Trend in der Kommunikationsindustrie, und er hat tief greifende Auswirkungen auf die Form, wie Menschen kommunizieren und interagieren. Der Video-Technologie ist es gelungen, Computer, Internet, Fernsehen, Mobiltelefonie und digitale Endgeräte zusammenzubringen. Der zweite Haupttrend ist „Collaboration“, also die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, die von IT-Unternehmen neue Tools und Konzepte fordert.

Für welche Services sehenSie noch weiteres Entwicklungspotenzial?
Mit den heute verfügba-ren Collaboration Tools wie Video-kommunikation, Unified Communications und WebEx bekommt bereichs- und standortübergreifende Zusammenarbeit eine neue Dimension: Unternehmen können schneller 
und kostengünstiger als je zuvor ihre Mitarbeiter, Kunden und Partner zusammenbringen – und zwar über beliebige Entfernungen und eine Vielzahl von Medien und Endgeräten wie Internet, Mobiltelefon, Notebook und so weiter. Sie steigern damit nicht nur die Effektivität virtueller Kooperation, sondern gewinnen zudem mehr Markt- und Kundennähe. Außerdem erhöhen die kürzeren Entscheidungsprozesse die Innovationsgeschwindigkeit.

Wie sieht Cisco das Thema Unified Communications (UC)?
Bessere Erreichbarkeit, effizientere Geschäftsprozesse und mobiles Arbeiten sind die Gründe für Unternehmen, ein UC-Sys-tem einzurichten. UC ermöglicht es einem Unternehmen, den Mitarbeitern vollwertige virtuelle Büros zur Verfügung zu stellen – also völlig ortsunabhängig. Viele Potenziale von UC werden aber noch nicht ganz ausgeschöpft; auch hier wird Videokommmunikation stärker an Bedeutung gewinnen. In Wien, der österreichischen Zentrale von Cisco, sind 90 Prozent der Mitarbeiter „Mobile Workers“: Sie können von jedem Ort – beispielsweise vom Home Office oder auf Geschäftsreisen – auf ihre Daten zugreifen und firmeninterne Unternehmensapplikationen nutzen.

Das Interesse an technischen Berufen ist rückläufig, woher bekommt Cisco qualifiziertes Personal?
Der Bedarf an zusätzlichen IT-Fachkräften für das Jahr 2009 wird auf rund 3000 Personen geschätzt. Cisco hat auf den Fachkräftemangel frühzeitig reagiert und die Cisco Networking Academy ins Leben gerufen; in Österreich wurde sie 1998 gestartet. In Österreich sind mehr als 100 Bildungseinrichtungen Partner des Cisco Networking Academy Programs. Pro Jahr nutzen rund 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Programm; seit seinem Start in Österreich haben es rund 29.000 Personen absolviert. gesch

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Neue Technologien 2009

Neue Technologien 2009Fotolia.com

Konvergenz als aktueller Trend in der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Seit 1. September 2008 ist Walter Goldenits Leiter der technischen Bereiche Network Planning sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) von Telekom Austria. Mit ihm startet eine umfangreiche Neuorganisation und -ausrichtung der technischen Prozesse bei Telekom Austria. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem All-IP-Netze, Access, Automatisierung nd Life-cycle Management. Im Gespräch mit economy skizzierte Goldenits die wichtigsten IKT-Trends, die 2009 von Bedeutung sein werden.

Trends verdichten sich
Eine intensiv diskutierte Technologie ist die IT-Virtualisierung, bei der IT-Ressourcen statt wie bisher physisch nun virtuell abgebildet werden. Damit können auch leis-tungshungrige Applikationen weniger beanspruchte Systeme nutzen, bessere Auslastungsgrade werden erreicht. Eine solche Virtualisierung kann sich Goldenits vornehmlich in den Bereichen Storage und Server vorstellen, aber auch bei Netzwerken und Clients ist sie denkbar.
Starke Nachfrage wird laut Goldenits an Managed Infrastructure und Managed Services, also der Auslagerung von IT-Dienstleistungen an professio-nelle Anbieter, bestehen. Diese Outsourcing-Modelle gewinnen zunehmend auch für Klein- und Mittelbetriebe an Wichtigkeit. Wachsende Bedeutung sieht Goldenits in Green IT. Damit ist die Suche nach ökonomi-schen IT-Lösungen gemeint, die den Energieverbrauch und die Wärmeemissionen in der IT eindämmen und gleichzeitig bei höherer IT-Leistung Kos-ten reduzieren helfen. Weiter im Kommen sind auch Unified Communications (UC) und Fixed-Mobile-Bündelprodukte (FMC). Bei UC wachsen Telefon und PC, Voice- und E-Mail zu einer konvergenten Kommunikationslösung zusammen, die alle relevanten Informationen auf einem Endgerät oder PC zur Verfügung stellt. FMC verbindet die netzgebundenen mit den mobilen Anwendungen.

Netzumbau notwendig
Für Goldenits ist klar: „All diese Trends können nur mit fortschrittlichster Infrastruktur- und Applikationstechnik bedient werden. Für Telekom Austria stehen daher auch 2009 der weitere Umbau des Netzes zu einer universellen All-IP-Infrastruktur und darauf auf-bauend vielfältige Applikationen im Mittelpunkt. So wird Telekom Austria nächstes Jahr auf der Grundlage ihrer State-of-the-Art-Technologie das Gesamtangebot für die Business- und Privatkunden weiterentwickeln.“

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Daten kompakt

Daten kompakt

Virtuelle Realitäten als Forschungsbereich.

Virtual Reality (VR) und Visualisierung (Vis) sind Schlüsseltechnologien der Kommunika-tion und ermöglichen in einer Zeit von immer größeren Datenmengen die rasche, aussagekräftige und übersichtliche Aufbereitung von Daten sowie die realistische Darstellung von und Interak-tion mit vergangenen, aktuellen und zukünftigen Objekten und 
Umgebungen.
Die im Jahr 2000 gegründete Zentrum für Virtual Rea-lity und Visualisierung Forschungs-GmbH (VRVis) ist eine der führenden Einrichtungen in Österreich und wesentlicher Teil von Europas zweitgrößter Forschungsgruppe im Bereich Computergrafik. VRVis bietet Auftragsforschung, Consulting und Entwicklung von Produkten an. Die Forschungstätigkeit umfasst dabei sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung und ermöglicht so den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Neben dem Hauptbüro in Wien (Tech Gate) unterhält VRVis auch eine Forschungsstelle in Graz. Derzeit sind circa 50 Forscher, 15 bis 20 Studenten und sechs administrative Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Software zur Soforthilfe

Software zur Soforthilfe

PC-Visualisierung von realen Einsatzorten in Katastrophenfällen.

Infrastrukturen mit großer geografischer Ausdehnung – zum Beispiel nationale Schienennetze – werden heute meist von wenigen Zentralen aus überwacht. In Krisen- und Katastrophenfällen benötigen die Mitarbeiter in der Zentrale einen umfassenden und klaren Überblick über die Gegebenheiten am Einsatzort und in seiner Umgebung. Und zwar mit allen verfügbaren Informationen, um eben rasch und effektiv die richtigen Entscheidungen zur Krisenbewältigung treffen zu können.
Die von VRVis entwickelte Software „VEI-3D“ ist in der Lage, derartige potenzielle Einsatzorte detailgetreu zu visua-li-sieren – also alle sichtbaren, aber auch unsichtbaren Gegebenheiten (Kanäle, Leitungen, andere Verkehrswege, Bevölkerungsdichte et cetera) auf dem Bildschirm zu zeigen.
Zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten wie etwa das Messen im Modell ermöglichen auf die-se Weise der Einsatzleitung, im Falle eines Falles eine Reihe von wichtigen Maßnahmen bereits im Vorfeld, also noch vor Ankunft der Einsatztruppe am Unfallort, zu treffen. Der virtuelle Einsatzort hilft somit, die entscheidenden ersten Minuten nach einer Katastrophe bestmöglich zu nutzen.
Darüber hinaus kann das Sys-tem auch für die Planung sicherheitsrelevanter Einsätze oder für Schulungen genutzt werden.

Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Virtuelle Wiener Spaziergänge

Virtuelle Wiener Spaziergänge VRVis

Community-Projekt rekonstruiert anhand von unterschiedlichsten Fotos ein 3-D-Modell der Wiener Innenstadt.

Wie wäre es wohl, wenn man Wochen vor Antritt einer Städte-reise schon einmal präventiv durch die Gassen der Altstadt flanieren, Gebäudefassaden betrachten und die Gegebenheiten vor Ort erkunden könnte? Und zwar ganz bequem vom Computer von zu Hause aus.
Ein Forscherteam des VRVis (Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH), des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtethologie und des Forschungszentrums Telekommunikation Wien (FTW) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die-se Möglichkeit künftig zumindest für die Wiener Innenstadt anzubieten, und deshalb das Projekt „Wikivienna“ aus der Taufe gehoben. Dahinter steckt die zentrale Idee, den ersten Wiener Gemeindebezirk kollaborativ zu rekonstruieren.

Buntes Stadtbild
Sprich: Jeder Handy- und Digitalkamerabesitzer soll mitmachen können, indem er seine Fotos von der Innenstadt direkt vom Handy auf einen zentralen Server hochlädt beziehungsweise über eine Web-Oberfläche zur Verfügung stellt. Als technische Basis von „Wikivienna“ fungieren die bereits vom VRVis entwickelten und international anerkannten Methoden zur Rekonstruktion von 3-D-Modellen aus einzelnen Fotografien.
Um „Löcher“ zu vermeiden, wird dabei ein Grundmodell des 1. Bezirks als Basis verwendet. Dieses wird in weiterer Folge Schritt für Schritt durch immer detailliertere Teile ersetzt, die aus der stetig wachsenden Menge an Fotos der Teilnehmer rekonstruiert werden. Aufgrund der breit gestreuten und zeitlich kontinuierlichen Erfassung von Bildern erhält das virtuelle Modell damit auch einen jahres- beziehungsweise tageszeitlichen Aspekt. Parallel zur kollaborativen 3-D-Rekonstruktion soll eine eigene Plattform geschaffen werden, die zudem einen Informationsaustausch erlaubt. Das heißt, gleichzeitig mit seinem Foto kann jeder Projektteilnehmer auch eine Reihe von Informationen auf dem Server hinterlassen (zum Beispiel Bewertungen von Restaurants und Shops, Routenvorschläge für Besichtigungen, architektonische Querverweise zu ähnlichen Gebäuden et cetera) und mit den anderen Usern via Forum kommunizieren.

Vermarktung erwünscht
Am Ende des Projekts soll schließlich ein funktionstüchtiger Prototyp zur kollaborativen, zeitlich kontinuierlichen Rekonstruktion eines virtuellen, communitybasierten Modells einer Stadt stehen, das im Laufe des nächsten Jahres mit einer eingeschränkten Anzahl von Benutzern online geht.
Ein Vollbetrieb ist im Rahmen des Forschungsprojekts nicht finanzierbar, jedoch werden Interessenten aus der Wirtschaft aktiv miteingebunden, um die Möglichkeiten des Systems kennenzulernen und idealerweise in weiterer Folge auf den Markt zu bringen.

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Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Consultant’s Corner

Consultant’s Corner

Back to the Future

Since the financial crisis, studies, our fascination with the future has in-creased, leading to initiatives such as Google’s 10100 program inviting the submission and later a public voting on the best ideas for the future. It is interesting to look back to the last recession and see what was said. By August 2003, Accenture found 50 percent of US managers, dissatisfied with jobs and employers, planned to change when the economy improved. By December the Society for Human Resource Management indicated 80 percent of all employees had the same plan. On 29th December 2003, futurists Herman and Gioia’s Herman’s Trend Alert reported on the top ten challenges and opportunities for human resources and business strategists. Their results – received with scepticism – included high employee turnover, a race to attract and hold talent, people frequently changing jobs in search of the right employer. The last five years have shown that these predictions have been on target. Their prediction of flexible employment (flexible hours, working virtually, parental driven changes in the workday/workweek, corporate casual dress) are trends worth nothing. In 2004, futurist/author Susan Greenfield supported Gioia, predicting a workforce transition to independent contractors, a trend observed in IT by 2007. Currently, Gioia’s research indicates the US will experience a labor shortage of 10,033 million people by 2010 and identifies labor as a key success factor. With Europe having lower birthrates as in the USA, one could predict the future need for more labor will drive companies to populated places. An interesting and curious thought for the future.
Lydia J. Goutas, 
Lehner Executive Partners

Lydia J. Goutas, Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Feiern bis zum Abwinken

Feiern bis zum AbwinkenPhotos.com

Ein Kalenderjahr gibt Gelegenheit zu zahlreichen „Feiertagen“.

Jährlich um diese Jahreszeit wagen Angestellte einen ambitionierten Blick auf den Jahreskalender, um nach „Fenstertagen“ Ausschau zu halten. Diese ermöglichen längere arbeitsfreie Intervalle bei sparsamstem Urlaubskonsum, da Feiertage rund um Wochenenden in die Freizeitplanung einbezogen werden. So erzielen Nationalfeiertage oder religiöse Feiertage eine zusätzliche Bedeutung und individuelle Aufwertung.
Allerdings birgt jedes Jahr eine Vielzahl weiterer regelmäßig wiederkehrender Ehrentage. Gedenktage für Opfer zahlloser Kriege finden sich hier ebenso wie das äußerst beliebte Thema Gesundheit. Beispielsweise gibt es im Kalendermonat März den Tag für Logopädie (6.) sowie für gesunde Ernährung (7.), den Weltnierentag (9.), den Tag der Rückengesundheit (15.), den Welt-Down-Syndrom-Tag (21.) oder den Welttuberkulosetag (24.). Selbstverständlich folgen im Laufe eines Kalenderjahres noch Asthma, Epilepsie, Parkinson, Schuppenflechte, Hirntumor, Herz und vieles andere.

Das Ei war zuerst da
Grafiker feiern ihren Berufsstand am 27. April, System-administratoren genehmigen sich immer am letzten Freitag im Juli ein Gläschen. Auch Bauern (1. Juni), Lehrer (5. Oktober), Übersetzer (30. September), Prostituierte (2. Juni), Fremdenführer (21. Februar), Bürofachkräfte (letzter Mittwoch im April) und der öffentliche Dienst (23. Juni) schätzen ihre Zugehörigkeit. Und längst scheinen philosophische Fragestellungen beantwortet, denn schließlich gibt es den Welt-Ei-Tag (12. Oktober), jedoch keinen Tag des Huhns. Mehr Beachtung finden Fische (22. August) zum Schutz aller Fischarten, Bären (26. Juni) anlässlich des Todestages von Braunbär Bruno, Schildkröten (23. Mai) und Murmeltiere, die am 2. Februar in den USA verherrlicht werden.
Ob Fernsehen oder Zeitschriften, Linkshänder oder Sparer, Küssen oder Schlafen, Bier oder Milch – die Gedenktage sind zahlreich, zumal jeder einen eigenen Welttag für geschichtliche Ereignisse, Produkte, Krankheiten oder gesellschaftspolitische Anliegen einführen kann. Wer diese Inflation nur mehr lachhaft findet, kann dies am ersten Sonntag im Mai am Weltlachtag zelebrieren. Besonders Feierwütige freuen sich bereits auf den eigenen Namens- und Geburtstag und natürlich jene ihrer Lieblinge. Hier wäre zu Jahresbeginn 2009 beispielsweise der 13. Jänner erwähnenswert. An diesem Tag feiert economy seinen dritten Geburtstag.

Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

Jules Verne war ahnungslos

Jules Verne war ahnungslos

Menschen, die unter der Meeresoberfläche residieren, Energiegewinnung aus dem Erdkern, fliegende Kleinautos im täglichen Straßenverkehr der großen Metropolen, die Erfindung des Medikaments für ewiges Leben oder Zeit-Raum-Maschinen, die uns flink und beschwerdefrei in die Zukunft oder die Vergangenheit beamen – all das war, ist und wird wohl pure Fiktion bleiben.

Die Fabulierer, Propheten und Visionäre à la Jules Verne hatten oft leider zu wenig Ahnung davon, was die Menschen im neuen Millennium bewegen, unterstützen, fördern oder knechten wird, und das ist, bis auf einige wenige Ausnahmen gesehen, auch gut so. Doch der Idee George Orwells vom gläsernen Bürger und der totalen Überwachung durch den Staat sowie der daraus resultierenden Beschneidung persönlicher Rechte sind wir schon bedrohlich nahe gerückt, wenn heikle Einschränkungen in diesen Bereichen nicht bereits in vielen Fällen in Realität bereits weit übertroffen wurden. Es braucht also neue Visionen, Ideen und Zukunftsperspektiven, die für uns praktischer als fliegende Autos oder Unterwasservillen sind. Die Fiktionen von heute sind unter anderem weltweiter 
Frieden zwischen den Völkern, das Ende jeden Terrors, nachhaltige Maßnahmen in Sachen Umwelt und Ressourcen, ein Heilmittel gegen Krankheiten à la Aids oder die weltweite Stillung des Hungers und die völlige Abschaffung der Armut. Statt Zeitmaschinen wären auch eine echte Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, das Ende häuslicher Gewalt oder eine für alle Menschen leistbare medizinische Top-versorgung nützlicher und viel erstrebenswerter. Aber diese Zukunftsvisionen sind wie jene von Jules Verne wohl für immer nur Produkte der Fantasie.

Economy Ausgabe 68-01-2009, 01.01.2009

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