Wassergüteanalyse in Echtzeit
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Das zeitsparende Online-Monitoring von Bakterien und fäkalen Keimen in Trink-, Prozess- und Abwasser steht im Zentrum der Tätigkeit eines jungen niederösterreichischen Hochtechnologie-Unternehmens.
Der Nachweis von Bakterien und fäkalen Keimen ist ein wichtiger Indikator, wenn es darum geht, die hygienische Qualität von Wasser zu beurteilen. Relevante Kennzahlen zur Wasserqualität werden dabei unter anderem durch die jeweiligen Trinkwasserverordnungen vorgegeben. Wasserversorger stehen immer wieder vor dem Problem, dass die Rohwasserqualität im laufenden Betrieb durch beispielsweise Hochwasser oder Rohrdefekte beeinträchtigt wird – das heißt, es müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Trinkwasserqualität nachhaltig zu sichern.
Bislang dauerte die mikrobielle Analyse im Labor ein bis zwei Tage. Mit Produkten der niederösterreichischen Firma mbOnline reduziert sich dieser Zeitraum nunmehr auf wenige Stunden. Eine Reaktion auf Verunreinigungen ist damit deutlich schneller möglich. Und das kommt, neben der Wasserwirtschaft, auch der Pharma-, der Lebensmittel und der Freizeitindustrie zugute.
mbOnline ist ein junges Unternehmen mit Kernkompetenzen in der Entwicklung, Herstellung und der Vermarktung von Geräten zur automatisierten Messung von Mikroorganismen. Ende 2007 gegründet und auf die beiden Standorte St. Pölten und Krems verteilt, laufen derzeit Bestrebungen, ein Vertriebsnetz für Österreich und Mitteleuropa aufzubauen. Mittelfristig will man auch in den finanzkräftigen Zukunftsmärkten USA und China Fuß fassen.
Erste Präsentation
Von den Messgeräten wurden erste Geräteprotoypen entwickelt und produziert, Kontakte zu österreichischen Trinkwasserversorgern bestehen bereits. Auf der internationalen Wassermesse (IWA), die im September dieses Jahres im Austria Center Wien über die Bühne ging, wurden die Messgeräte erstmals der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Der alle zwei Jahre abgehaltene Event, der zuletzt in Japan veranstaltet wurde und 2010 in den USA stattfinden wird, gilt in Branchenkreisen als wichtiger Gradmesser für zukünftige Entwicklungen. In Wien konnten sich rund 3000 Kongressteilnehmer und viele weitere Messebesucher erstmals von den Qualitäten des Messgeräts EC.hs (Escherichia coli high sensitive) – einer Weltneuheit, was das bio-logische Monitoring von Wasser betrifft – ein Bild machen. Zudem wurden erste Kontakte zu namhaften Branchenplayern, darunter Veolia, Suez, Siemens und BWT, geknüpft.
Das Gerätekonzept basiert dabei auf einer automatisierten und integrierten Messung. Das heißt, das Gerät entnimmt eine Probe, analysiert diese und sendet die ausgewerteten Ergebnisse per Datenkommunikation (zum Beispiel Modem, LAN, Internet) an die entsprechenden Stellen, beispielsweise PC oder Handy. Ehemals isolierte Verfahrensschritte werden so zusammengefasst. Das bringt eine enorme Zeitersparnis mit sich. Konventionellerweise dauert die Analyse im traditionellen manuellen Messverfahren 24 bis 72 Stunden. Geräte von mbOnline brauchen dafür 30 Minuten bis maximal vier Stunden. Alle Gerätetypen bauen auf dem Gerätekonzept des integrierten Online-Monitorings auf. Unterschiede liegen in durch die Geräte messbaren Parametern und damit verbunden der durchführbaren Messmethode sowie dem jeweils benötigten apparativen Aufwand.
Das niederösterreichische Hochtechnologie-Unternehmen wird aus Mitteln des akademischen Gründerservice
„Accent“ gefördert.