Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Wachstum trotz Kostendruck und Rohstoffknappheit

Wachstum trotz Kostendruck und Rohstoffknappheit© Forum Wellpappe

Wellpappe-Industrie bilanziert für erstes Quartal mit Absatzplus. Innovation und Nachhaltigkeit punkten gegen hohe Energiekosten und Problemen bei Rohstoffen und Logistik. IKEA stanzt Kunststoffverpackungen.

(red/czaak) Die heimische Wellpappe-Industrie ist seit zwei Jahen in einer Art Dauereinsatz: Erst die enorme Nachfrage nach Wellpappe-Verpackungen während der Pandemie, dann monatelange, extreme Preissprünge bei Rohpapier, und aktuell belastet die angespannte Lage am Energie- und Rohstoffmarkt die Branche erneut.

„Diese Situation fordert all unsere Kräfte“, sagt Stephan Kaar, Sprecher des Forum Wellpappe Austria anlässlich der aktuellen Bilanzpräsentation für das erste Quartal 2022. „Die Pandemiepläne haben sich bewährt und helfen uns auch in der derzeitigen Situation. Wir haben unsere Lieferketten bestmöglich abgesichert“, ergänzt Kaar.

Systemrelevanter Wirtschaftszweig
Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Verpackungen aus Wellpappe ungebrochen. Das belegen auch die aktuellen Zahlen für die ersten drei Monate 2022. Beim mengenmäßigen Absatz in Millionen Quadratmeter verzeichneten die fünf Mitgliedsunternehmen des Forum Wellpappe Austria ein solides Wachstum von knapp vier Prozent. In absoluten Zahlen ist das eine Fläche von 270 Millionen Quadratmetern. In Tonnen ist eine Steigerung von 4,5 Prozent zu verzeichnen (129.600 Tonnen). 

„Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass wir systemrelevant sind. Ohne Verpackungen aus Wellpappe wäre der moderne Warenverkehr heute nicht machbar“, unterstreicht Kaar. In Österreich werden über zwei Drittel aller transportierten Waren in Wellpappe verpackt. Einen wesentlichen Anteil daran hat die gestiegene Nachfrage aus der Lebensmittel-, Getränke- und Konsumgüterindustrie (54 Prozent), gefolgt von Möbel, Elektronikteilen, Maschinen und Fahrzeugen (19 Prozent), sowie Logistik und Onlinehandel (12 Prozent). 

Produktion massiv unter Druck
Unter Druck bringen die Betriebe allerdings anhaltende Probleme mit den Lieferketten und Preissprünge bei Rohmaterialien. Allein beim Rohpapier als wichtigsten Rohstoff kam es seit Anfang des Jahres 2021 zu Preissteigerungen von bis zu 70 Prozent. Dazu kommen extrem stark gestiegene Preise für Strom, Gas, Logistik, Stärke, Farben und Paletten.
„Das verschärft den Preisdruck enorm. Wir sind gefordert wie nie zuvor, um die Versorgung mit Wellpappe-Verpackungen sicherzustellen“ betont Stephan Kaar. Aufgrund der laufenden Preiserhöhungen bei Rohstoffen gab es auch Anpassungen beim Wellpappe-Preis. „Derzeit ist noch keine Besserung in Sicht“, so Kaar. 

Situation als Arbeitgeber und das Thema Nachhaltigkeit
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist die heimische Wellpappe-Industrie ein stabiler und sicherer Arbeitgeber. „Jobs in der Wellpappe-Branche sind derzeit gefragt. Denn dort, wo es um Verkaufsverpackungen aus Wellpappe geht, spielt auch die Beratung eine immer größere Rolle“, sagt Florian Döbl vom Forum Wellpappe Austria. Insgesamt beschäftigt die Branche derzeit rund 1.900 Mitarbeiter. Pro Jahr werden 80 Lehrlinge in 14 Lehrberufen ausgebildet. 

Ein zentraler Fokus der Branche liegt auf den Themen Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit, wo etwa das wachsende Umweltbewusstsein zu einer verstärkten Nachfrage nach Wellpappe führt. Recyclingpapier, Bruch- und Durchforstungsholz sind die wichtigsten Rohstoffe für Wellpappe-Rohpapiere. „Wer sich für Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen entscheidet, schont die fossilen Ressourcen unserer Erde und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz“, erläutert Kaar. 

IKEA verabschiedet von Kunststoff für Verkaufsverpackungen
Ein Beispiel für das Thema Innovation und Nachhaltigkeit ist IKEA. Das schwedische Möbelunternehmen gibt jährlich mehr als eine Milliarde Euro für rund 920.000 Tonnen Verpackungsmaterial aus und will bis 2028 gänzlich auf Kunststoffverpackungen verzichten. „Der Verzicht auf Kunststoff in Verkaufsverpackungen ist der nächste große Meilenstein in Richtung Nachhaltigkeit. Unser Schwerpunkt wird künftig auf Papier und Wellpappe als recycelbarem und erneuerbarem Material liegen", sagt Florian Thalheimer, Sustainability Manager IKEA Österreich. 

Die Wellpappe-Branche prämiert jährlich Verpackungslösungen und Displays, die die Leistungsfähigkeit der Wellpappe und der Branche besonders anschaulich belegen mit dem sogenannten Wellpappe Austria Award. Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen bestätigen parallel die Innovationskraft der heimischen Wellpappe-Betriebe. Das Forum Wellpappe Austria vertritt als Sprachrohr die Interessen der Unternehmen DS Smith Packaging Austria, Dunapack Mosburger, Mondi Grünburg, Rondo Ganahl und Steirerpack.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2022
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Profitinteressen versus übergreifende Wirtschaftsbildung

Profitinteressen versus übergreifende Wirtschaftsbildung© Pexels.com/Max Firscher

Neues Netzwerk kritisiert zunehmende Profitinteressen an Schulen und fordert zukunftsfähige und integrative Wirtschaftsbildung. Attac, Arbeiterkammer, Armutskonferenz, Bildungsvereine und Universitäten zeigen Probleme und Lösungswege auf.

(red/czaak) Ein neues Netzwerk aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft für eine zukunftsfähige Wirtschaftsbildung sieht die Unabhängigkeit der Schule durch Profitinteressen bedroht und fordert eine zukunftsfähige und integrative Wirtschaftsbildung. Das beinhalte volkswirtschaftliche Bildung, Konsumentenschutz, ökonomische Alphabetisierung und die Vermittlung der Fähigkeit, wirtschaftliches Handeln in soziale, politische und ökologische Kontexte einbetten zu können. Kritisiert werden zudem die Pläne für eine Einführung eines eindimensionalen Faches „Wirtschaft“, das einflussreiche Wirtschaftslobbys vorantreiben sollen. 

„Wir alle machen Wirtschaft“
In einer von Attac versandten Aussendung werden als erste ProponentInnen und Mitgliedsorganisationen des neu gegründeten Netzwerks: „Wir alle machen Wirtschaft -  Netzwerk für eine zukunftsfähige und integrative Wirtschaftsbildung" genannt: Reinhold Hedtke, Soziologe an der Uni Bielefeld, Walter Ötsch, Ökonom an der Uni Koblenz, der Verein für Geographische und Wirtschaftliche Bildung, Attac Österreich, die Arbeiterkammer und die Armutskonferenz.

Auch das Rechtsstaat & Antikorruptionsvolksbegehren fordert daher etwa „die ehestmögliche Schaffung und Implementierung entsprechend klarer Compliance-Regularien für die öffentliche Verwaltung, um Anscheinsbefangenheiten, Interessenkonflikte und letztlich auch Einfallspforten für Korruption verlässlich hintanhalten zu können.“

Bildung bedeutet Demokratiebefähigung
„Eine zukunftsfähige wirtschaftliche Bildung fördert die Befähigung zur Demokratie. Gleichzeitig muss Ökonomie als Sozialwissenschaft verstanden und vermittelt werden. Quasi „naturwissenschaftliche“ Regeln eines Marktes oder ökonomische Sachzwänge müssen kritisch hinterfragt werden.“

Und: „Wirtschaftliche Entwicklungen sind auch einem politischen, demokratischen Diskurs zu unterwerfen. Dies muss auch eine zukunftsfähige Bildung vermitteln, damit Menschen demokratisch mitbestimmen können und Zukunft gestaltbar und offen ist“, erläutert Walter Ötsch, Ökonom an der Universität Koblenz. 

Kompetenzen für verantwortungsbewusstes Mitgestalten
Christian Fridrich, Vorsitzender des Vereins für geographische und wirtschaftliche Bildung fordert eine kritische, mehrperspektivische und an verschiedenen wirtschaftlichen Denkrichtungen ausgerichtete Bildung: „Junge Menschen müssen Orientierungs-, Urteils- und Handlungskompetenzen entwickeln.“

Und: „Diese müssen es ihnen ermöglichen, als mündige BürgerInnen die gesellschaftlichen, ökologischen, ökonomischen und technologischen Herausforderungen verantwortungsbewusst mitzugestalten.“ Die Schaffung eines eigenen Faches Wirtschaft und die Unterteilung in viele Einzeldisziplinen sei „aus didaktischer Perspektive höchst fragwürdig“ und „Wirtschaftsbildung müsse noch stärker zu einem fächerübergreifenden Unterrichtsprinzip werden.“ 

Schlechte Erfahrungen mit eindimensionalem Fach „Wirtschaft“
Auf Basis der Erfahrungen aus Deutschland kritisiert Reinhold Hedtke, Soziologe an der Universität Bielefeld, die Pläne für eine Einführung eines eigenen, eindimensionalen Faches Wirtschaft. Rund ein Drittel der Aufgaben nehme darin die Unternehmersicht ein, keine die der Arbeitnehmerinnen. "Politik kommt zwar vor, aber die Menschen haben keinen Einfluss darauf“, kritisert Hedtke.

Hedtke weiter: „Wirtschafts- und sozialpolitische Alternativen und Kontroversen existieren nicht. In diesem Weltbild haben die Wirtschaftsbürger zwei Aufgaben: Steuern zahlen und wählen gehen.“ Wirtschaftliche Bildung müsse „zur Mitbestimmung an der politischen Gestaltung von Wirtschaft, in Öffentlichkeit und Politik, Unternehmen, Organisationen und Zivilgesellschaft befähigen.“ Sie gehe damit weit über individuelles Orientieren, Entscheiden, Handeln und Optimieren hinaus. 

Profitorientierte Großunternehmen drängen in schulische Sphären
„Private, profitorientierte Großunternehmen, Banken, Versicherungen und deren Interessensverbände drängen aktuell immer stärker in die schulische Sphäre. Sie produzieren vermehrt Unterrichtsmaterialien und bieten außerschulische Angebote an. Darin stellen sie die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaats in Frage, propagieren private Vorsorgeprodukte mit hohen Gebühren und lobbyieren bei zuständigen öffentlichen Institutionen und Ministerien für ein eigenes Fach Wirtschaft, bei dessen Lehrplan und Inhalten sie mitschreiben wollen“, so ein weiterer Kritikpunkt. 

Die Wirtschafts- und Finanzbildung habe frei von kommerziellen Partikularinteressen zu erfolgen, fordert auch die Arbeiterkammer. „Wir wollen nicht, dass an unseren Schulen profitorientierte Verwertungsinteressen ungefiltert gelehrt werden, als gebe es keine Alternativen dazu. Es braucht gut informierte, kritische KonsumentInnen, die eine breite Wirtschaftsbildung haben und über Risiko, ungleiches Wissen und die umverteilende Wirkung von Kapitalmärkten Bescheid wissen”, unterstreicht Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung und KonsumentInnen, Arbeiterkammer.

Klientelpolitik für Finanzdienstleister
Die Bundesregierung hat als Folge einer OECD-Initiative im September 2021 eine "Finanzbildungsstrategie“ vorgelegt. Diese benennt zwar auch sozial-ökonomische Probleme wie Altersarmut, Klimawandel, Verarmung oder Überschuldung. Doch in der Strategie „gehe es nicht darum, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und kritisch zu reflektieren.“ Unter den Schlagworten Armutsbekämpfung und Geschlechtergleichstellung werde stattdessen „Klientelpolitik für Finanzdienstleister betrieben.“

Zukunftsfähige Wirtschaftsbildung müsse hingegen „kritische Reflexion, die Interessen der Allgemeinheit und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ins Zentrum stellen“, fordert Attac. „Altersarmut von Frauen ist nicht auf deren mangelndes Finanzwissen zurückzuführen. Andernfalls werden nicht nur Zusammenhänge falsch dargestellt, sondern auch die tatsächlichen Ursachen von Frauenarmut verschwiegen", unterstreicht Martin Schenk, Sozialexperte der Armutskonferenz.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.05.2022

Autonome Systeme für schwierige Industrieumgebungen

Autonome Systeme für schwierige Industrieumgebungen© Palfinger AOC

Palfinger startet Zusammenarbeit mit Ammann, Prinoth, Rosenbauer und TTControl im Rahmen des Autonomous Operation Cluster (AOC). Gemeinsame Entwicklungen autonomer Assistenzsysteme für herausfordernde Offroad-Einsätze wie Brände oder Unwetter.

(red/czaak) Eine große Herausforderung für Technologieunternehmen besteht darin, intelligente Lösungen für schwierige Offroad-Einsätze wie Brandbekämpfung und Schneeräumung zu entwickeln. Um die Arbeit zu erleichtern und Produktivität sowie Sicherheit zu erhöhen, will die branchenübergreifende Initiative Autonomous Operation Cluster (AOC) nun neue Assistenzsysteme entwicklen. Zu diesem Zweck haben sich internationale Marktführer wie Palfinger, Rosenbauer, TTControl, Ammann und Prinoth zusammengeschlossen.

Innovative Smart Lifting Solutions
AOC befasst sich primär mit dem intelligenten Betrieb von Baumaschinen, Kranen, Feuerwehrausstattung oder Pistenfahrzeugen. Lösungen aus den Bereichen Computer Vision und Künstliche Intelligenz sollen das präzise Erkennen von Objekten und die Verarbeitung von Umgebungsinformationen ermöglichen. Die Zusammenarbeit von Palfinger mit dem AOC ist Teil des ACES-Programms für Autonomous, Connected und Eco-Efficient Solutions, gleichzeitig ein Kernelement der Digitalisierungsstrategie von Palfinger.

Auf Basis seiner strategischen Programmlinien „Go for Solutions“ und „Go Digital“ will Palfinger eigene Geschäftsmodelle für digitale Plattformen schaffen. „Die gemeinsame Entwicklung standardisierter Technologien in den Bereichen Computer-Visioning und KI erlauben es Palfinger und allen AOC-Partnern Markteinführungen zu beschleunigen und Synergien bei neuen Smart Lifting Solutions zu nutzen“, erläutert Andreas Hille, Senior Vice President Product Line Management and Engineering bei Palfinger. 

Neue Geschäftsmodelle mittels Plattformstrategie 
„Durch ,Go Digital‘ bieten wir leistungsfähige digitale Assistenz- und autonome Betriebsfunktionen, die dann als innovative Smart Lifting Solutions nahtlos in die digitalen Ökosysteme unserer Kunden integriert werden können“ unterstreicht Hille. Hauptinitiator des AOC ist das Technologieunternehmen TTControl, ein führender Anbieter im Bereich hochverfügbarer Sicherheitssteuerungssysteme und IoT-Lösungen für mobile Maschinen und Off-Highway-Fahrzeuge. „TTControl wird dieses bahnbrechende Unterfangen mit seinem umfangreichen Wissen über elektronische Architekturen und seiner Expertise in den Bereichen Computer Vision und künstlicher Intelligenz unterstützen“, ergänzt Roberto Ferrari, Senior Vice President Service & Operations bei TTControl.

„Mit Palfinger teilen wir die gleichen Interessen in Bezug auf Erhöhung der Zuverlässigkeit, des Komforts und der Sicherheit unserer Lösungen. Gemeinsam können wir die nächste Generation von automatisierten und autonomen Fähigkeiten in der mobilen Maschinen- und Off-Highway-Industrie schaffen“, so Ferrari weiter. Im heurigen Jahr werden bereits erste Lösungen definiert und Prototypen entwickelt, 2023 folgen spezifische Anwendungsfälle und praxisorientiert Einsatzumsetzungen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.05.2022

Weitere Innovationen für Cloud-Computing

Weitere Innovationen für Cloud-Computing© Pexels.com/Zahid Lilani

Amazon Web Services (AWS) kündigt drei neue Dienste an. IoT TwinMaker, Aurora Serverless und Amplify Studio sollen betriebliche Digitalprojekte vereinfachen und unterstützen.

(red/cc) Amazon Web Services (AWS) hat soeben im Rahmen des AWS-Summits in San Francisco die generelle Verfügbarkeit drei neuer Services angekündigt. Der erste Dienst betrifft den sogenannten IoT-Twin Maker, wo Entwickler schneller und einfacher digitale Zwillinge von realen Systemen erstellen können, etwa von Gebäuden, Fabriken, Industrieanlagen und Produktionslinien. Das soll die Effizienz erhöhen und Ausfallzeiten verringern.

Digitale Zwillinge
„Für die Nutzung von AWS IoT TwinMaker fallen keine Einrichtungskosten oder sonstige Verpflichtungen an. Kunden zahlen lediglich für die Nutzung der dabei verwendeten AWS-Dienste“, so AWS in einer Aussendung. Siemens, Carrier und Invista gehören bereits zu den Anwendern und Partnern, die AWS IoT TwinMaker nutzen. Eine weitere Innovation betrifft Amazon Aurora Serverless und hier soll die neue Version Transaktionen und Skalierung über Aurora-Datenbank weitaus rascher ermöglichen.

„Sie unterstützt alle Funktionen von Amazon Aurora und bietet Kosteneinsparungen von 90 Prozent im Vergleich zu einer nach Lastspitzen orientierten Bereitstellung“, so AWS. Für die Nutzung von Amazon Aurora Serverless v2 fallen keine Einrichtungskosten oder sonstige Verpflichtungen an. Kunden zahlen nur für die genutzte Datenbankkapazität. Zu den Anwendern von Amazon Aurora Serverless v2 zählen Angaben zufolge etwa die Unternehmen 3M, SmugMug und Pagely.

Visuelle Entwicklungsumgebung
Die dritte Neuerung betrifft das AWS Amplify Studio, wo eine neue visuelle Entwicklungsumgebung ermöglichen soll, Benutzeroberflächen von Webanwendungen mit minimalem Programmieraufwand zu entwerfen, während parallel Design und Verhalten der Anwendungen mittels vertrauter Programmiersprachen wie JavaScript oder TypeScript vollständig angepasst werden kann.

AWS Amplify verwenden aktuell Kunden wie Amazon Music, Credit Genie, Neiman Marcus oder Noom, um AWS-Ressourcen für Webanwendungen wie Datenbanken, Rechenleistung oder Speicher einfacher zu erstellen und bereitzustellen. „Die Unternehmen Cloud Brigade, CirrusHQ oder QsrSoft gehören bereits zu den Anwendern und Partnern, die AWS Amplify Studio nutzen“, so Amazon Web Services (AWS).

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 02.05.2022

Rauf und runter und rauf und runter und.

Rauf und runter und rauf und runter und.© Pexels.com/Tim Mossholder

Nach Wirtschaftsaufschwung im letzten Jahr sorgen aktuelle Krisenherde wieder für massive Unsicherheit. Lieferprobleme, höhere Rohstoffpreise, Inflation und Liquiditätsengpässe als Hauptgründe, so aktuelle Analyse des KSV1870.

(red/czaak) Die verschiedenen Krisenherde der vergangenen Monate erteilen dem Wirtschaftsaufschwung nun abermals einen Dämpfer und sorgen in den Unternehmen für erhöhte Unsicherheit und Liquiditätsängste. Während letzten August noch 65 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage mit Sehr gut oder Gut bewerteten, waren es zuletzt 55 Prozent.

Als Hauptgründe werden generelle Preiserhöhungen, steigende Rohstoffpreise und die Inflation genannt. Wirtschaftspolitische und militärische Konflikte sorgen dann noch zusätzlich für Unruhe. Die Betriebe erwarten aber trotzdem, dass es auch heuer wieder eine positive Umsatzentwicklung geben wird.

80 Prozent der Betriebe befürchten Liquiditätsengpass
In den Finanzbüchern der heimischen Unternehmen hat die Corona-Krise ihre Spuren hinterlassen. Neun Prozent der Betriebe haben ihre liquiden Mittel aufgebraucht. Insgesamt erwartet nur jedes fünfte Unternehmen, langfristig keine wirtschaftlichen Probleme zu bekommen. 80 Prozent der Betriebe können nicht ausschließen, mittel- oder langfristig wirtschaftliche Probleme zu bekommen. Für 13 Prozent sind die Jahre 2022 und 2023 gesichert, für 32 Prozent die nächsten drei bis fünf Jahre.

Insgesamt erwarten gerade einmal 19 Prozent, langfristig keine finanziellen Probleme zu bekommen. Aktuell hat insbesondere im Burgenland eine deutlich höhere Anzahl an Unternehmen (23 Prozent) akute Probleme mit der eigenen Liquidität. Am seltensten ist dies in Vorarlberg (1) und Oberösterreich (2 Prozent) der Fall. Das sind Ergebnisse aus dem aktuellen Austrian Business Check des KSV1870, an dem Angaben zufolge rund 1.300 österreichische Unternehmen teilgenommen haben. Operativ durchgeführt von Marketagent werden hier zweimal pro Jahr Unternehmen ob ihrer wirtschaftlichen Situation befragt.

Holzindustrie, Bauwirtschaft und EDV-Branche zuversichtlich
„Die weltweiten Krisen beschäftigen Österreichs Wirtschaft mehr als ihr lieb ist. Bereits vor dem Krieg hatten die Betriebe mit Preisanstiegen, Lieferkettenproblemen und Fachkräftemangel zu kämpfen, jetzt wird ihre wirtschaftliche Stabilität aufgrund der kriegerischen Handlungen ein weiteres Mal auf eine harte Probe gestellt“, sagt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

„Bis jetzt haben die Unternehmen das ständige Auf und Ab der vergangenen zwei Jahre größtenteils gut gemeistert. Auf Sicht kann der anhaltende ‚Stop-and-Go‘-Modus aber zum echten Spielverderber für die Betriebe werden“, betont Vybiral. Die größte Zuversicht versprühen die holzverarbeitende Industrie (75 Prozent), die Bauwirtschaft (72) und die elektronische Datenverarbeitung (69) – allesamt Branchen, die gut durch die Corona-Krise gekommen sind. Auf Bundesländer-Ebene liegt Vorarlberg auf Platz eins (66), das Schlusslicht bildet Wien mit 45 Prozent, so die KSV1870-Zahlen.

Wenig Entspannung trotz Umsatzplus
Ausgehend von einem eher niedrigen Umsatzniveau im Jahr 2020 hat knapp die Hälfe der Unternehmen im Vorjahr ein Umsatzplus verzeichnet – ein Viertel musste weitere Verluste akzeptieren. Insgesamt scheint sich der jüngste Trend in den kommenden Monaten fortzusetzen: Während in diesem Jahr 43 Prozent steigende Umsätze erwarten, kalkulieren weitere 43 Prozent mit einem maximal gleichbleibenden Ergebnis. 14 Prozent rechnen mit einem Minus.

Trotz dieser insgesamt erfreulichen Umsatzentwicklung geht lediglich ein Drittel der Unternehmen (35 Prozent) davon aus, dass sich die generelle Geschäftslage in naher Zukunft nachhaltig verbessern wird. 49 Prozent erwarten keine besondere Veränderung, weitere 16 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung bis Jahresende. Und das, obwohl 6 von 10 Unternehmen mit der aktuellen Nachfrage zu ihren Produkten und Services zufrieden sind.

Die notwendige Digitalisierung
Beim Thema Digitalisierung zeigt sich, dass Österreichs Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren verstärkt digitalisiert hat. Die Pandemie als Hauptmotiv dafür nennen aber nur 37 Prozent der Betriebe. „Der Grad der Digitalisierung ist in Österreich zuletzt gestiegen. Viele haben das offenbar aus einer intrinsischen Motivation heraus getan, weniger aufgrund einer pandemischen Notwendigkeit. Wenn dem tatsächlich so ist, dann ist das erfreulich und ein gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort“, so Vybiral.

Vor allem in Kärnten und Vorarlberg wurden zahlreiche Akzente gesetzt, gleichzeitig haben Jungunternehmer häufiger digitalisiert als etablierte Betriebe. 43 Prozent der Betriebe bestätigen, dass die Digitalisierung (mit)entscheidend war, um die Corona-Krise aus finanziellen Blickwinkeln zu meistern. 55 Prozent sehen darin nicht den Hauptgrund, für zwei Prozent spielt die Digitalisierung keine Rolle. Für das Jahr 2022 stehen vor allem die Themen „digitale Tools für das daily business“, die Implementierung eines elektronischen Rechnungswesens und die Digitalisierung von Produktions- und Arbeitsprozessen auf der Agenda der Unternehmen.

Zwei Drittel ignorieren reale Cyber-Gefahr
Ein besonders alarmierendes Zeichen ist laut Austrian Business Check auch, dass fast zwei Drittel der befragten Unternehmen bestätigen, sich wenig bis gar nicht mit der IT-Sicherheit ihres Betriebes zu befassen. „In einer Zeit, die auch von einer massiv steigenden Zahl an Cyber-Attacken geprägt ist, ist diese Ignoranz nicht nachvollziehbar“, unterstreicht Vybiral.

Aktuell würden sich nur 38 Prozent der österreichischen Unternehmen damit befassen, wie sie ihren Betrieb IT-Security-fit machen können. 36 Prozent tun dies laut eigener Aussage „ein wenig“, 26 Prozent sehen hier keine Notwendigkeit bzw. keinen Handlungsbedarf. Intensiv beschäftigen sich Betriebe in Tirol (49 Prozent) und in der Branche Chemie und Pharma (51) damit. Besonders intensiv tut das die Branche der elektronischen Datenverarbeitung mit 85 Prozent.

Bildungsdefizite und Personalmangel beheben
Die Themen Bildung und Personalmangel sind laut aktueller KSV1870 Umfrage in den Betrieben angekommen. 27 Prozent der Unternehmen planen, die Mitarbeiterzahl im Jahr 2022 zu erhöhen, weitere 67 Prozent wollen diese zumindest halten. Bei der Frage, was sich die Unternehmer seitens der Politik wünschen, um Österreichs Wirtschaft auf dem Weg zur internationalen Spitze zu unterstützen, stand ganz klar das Thema Bildung im Fokus.

Die zentralen Punkte sind die Modernisierung des Bildungssystems und die Gestaltung einer Ausbildungsoffensive – mehr Ausbildungslätze in den Betrieben, finanzielle Unterstützung von Ausbildungsbetrieben und die Entstigmatisierung des Lehrberufes sind dabei zentrale Forderungen. „Es gibt einen inhaltlichen Turnaround seitens der Unternehmen, wenn es darum geht, den eigenen Betrieb fit für die Zukunft zu machen. Dabei stehen nicht mehr Steuererleichterungen und der Bürokratieabbau an erster Stelle, sondern die Menschen und ihre Bildung“, erklärt Vybiral.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.05.2022

Schnellere Bauverfahren mittels Digitalisierung

Schnellere Bauverfahren mittels Digitalisierung© Pexels.com/thiago matos

Gemeinsames Digitalisierungsprojekt BRISE-Vienna von TU Wien und Stadt Wien soll Bundeshauptstadt zum internationalen Vorreiter bei Vereinfachung von Bauverfahren machen.

(red/mich/cc) Bauverfahren sind mittlerweile so kompliziert, dass selbst Profis nur schwer einen Überblick über alle Gesetze, Vorschriften und Regeln bei baubehördlichen Einreichungen haben. Oftmals vergeht fast ein Jahr, bis so ein baubehördliches Verfahren abgeschlossen ist. Das soll sich nun ändern. Die Stadt Wien arbeitet gemeinsam mit der TU Wien, dem Planungsbüro office for digital engineering (ODE), der Ziviltechnikerkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie der WH-Media daran, baubehördliche Abläufe zu digitalisieren und damit schneller und einfacher zu machen.

Im Projekt BRISE (Building Regulations Information for Submission Envolvement) werden computergestützte Datenanalysen, Prüfroutinen, künstliche Intelligenz und Augmented Reality eingesetzt und so entstand ein Paket an Werkzeugen, das sowohl beim Antragstellen als auch beim Antragprüfen wertvolle Assistenzleistung bieten kann. Aktuell beginnt nun die Testphase, in der Bauanträge erstmals probeweise mit dem digitalen System bearbeitet werden können.

Das digitale Gebäude
Wenn heute Gebäude am Computer geplant werden, wird dort viel mehr eingegeben als bloß die Geometrie der Wände. „Man spricht von Building Information Modeling, kurz BIM“, erklärt Christian Schranz vom Zentrum Digitaler Bauprozess der TU Wien. „Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital erfasst – vom Grundriss über den Zweck, den bestimmte Räume erfüllen sollen, bis zur Haustechnik oder der Position von Feuerlöschern.“ Für diese umfangreichen Datenmodelle des Gebäudes gibt es definierte, offene Standards und all diese digitalen Daten können auch zur Vereinfachung von Prüfverfahren genutzt werden.

Zum automatisierten Assistenten wird dabei Künstliche Intelligenz, die bestimmte Daten für die eigentliche Prüfung vorab aufbereitet. Verantwortlich für die Forschung und Entwicklung der künstlichen Intelligenz hier ist Allan Hanbury an der TU Wien. „Ist bekannt, welcher Raum welche Funktion hat, dann lässt sich etwa automatisch überprüfen, ob die Türen breit genug sind und gültigen Bauvorschriften entsprechen“, erklärt Harald Urban, vom BRISE-Team an der TU Wien. „Auch die Länge von Fluchtwegen lässt sich automatisch berechnen, auch für die zuständigen Behörden eine große Erleichterung.“

Ein Projekt mit Vorbildwirkung
Jede Bauvorschrift in Code zu packen, den der Computer verstehen kann, ist jedoch schwierig - die baubehördlichen Vorschriften sind über Jahrzehnte gewachsen. Daher musste künstliche Intelligenz angelernt werden, diese Vorschriften in überprüfbare Daten zu übersetzen. Oft sind aber nicht alle Vorschriften so formuliert, dass sie in eine computertaugliche Formel gepackt werden können. „Wenn etwa vorgeschrieben ist, dass in ausreichender Anzahl Feuerlöscher vorhanden sein müssen, dann kann der Computer natürlich nicht alleine beurteilen, was das bedeuten soll“, sagt Harald Urban.

Mit dem neuen Verfahren lässt sich nun viel Zeit sparen und große Vorteile liefert die digitalisierte Baueinreichung auch für Arichtekturbüros: Auf Knopfdruck kann schon vor der Einreichung eine automatische Vorprüfung durchgeführt und etwaige Fehler erkannt und korrigiert werden. Als FE-Projekt erhielt BRISE rund 4,8 Millionen Euro Fördermittel von der EU-Initiative „Urban Innovative Actions“. So konnte eine ganze Reihe von Komponenten entwickelt werden, die künftig bei Wiener Bauverfahren einfließen. „Ab sofort können Baueinreichungen probeweise mit den BRISE-Tools analysiert werden“, sagt Christian Schranz. „Wir freuen uns auf Feedback.“ 

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.04.2022

Psychiatriegeschichte und Hirnforschung

Psychiatriegeschichte und Hirnforschung© OeAW Elia Zilberberg

Österreichische Akademie der Wissenschaften vergibt Mannagetta-Preise an Historikerin Elena Taddei sowie an Neurowissenschaftler Gregor Gryglewski und Biochemikerin Polina Kameneva. Festakt würdigt auch Preisträger aus 2021.

(red/mich/cc) Franz von Ottenthal war ein selbstbewusster und politisch engagierter Landarzt im Tirol des 19. Jahrhunderts. Die Historikerin Elena Taddei hat sich eingehend mit seiner Biografie befasst, den Werdegang des Arztes sowie sein sanitätspolitisches Engagement erforscht. Taddei liefert dabei auch wesentliche Einblicke in das Arzt-PatientInnen-Verhältnis jener Zeit. Eine zentrale Rolle in ihrer Forschung spielt auch die Geschichte der Behandlung und Versorgung von psychisch kranken Menschen, für die sich Ottenthal nicht nur als Arzt, sondern auch im Rahmen seiner politischen Tätigkeit als Tiroler Landtagsabgeordneter einsetzte.

In Anerkennung ihrer Monographie „Franz von Ottenthal“ wird Elena Taddei nun vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck mit dem Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin ausgezeichnet. Der mit 7.000 Euro dotierte Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wird an WissenschaftlerInnen bis 45 Jahre für herausragende Publikationen vergeben.

Neue Erkenntnisse in der Hirnforschung
Die ÖAW vergibt zudem auch einen mit 4.000 Euro dotierten Förderpreis für junge Wissenschaftler, deren Promotion nicht mehr als vier Jahre zurückliegt und die in der medizinischen Forschung tätig sind. Ausgezeichnet werden heuer der Neurowissenschaftler Gregor Gryglewski von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien für seine hervorragende Forschungsarbeit zur Transkriptom-basierten Parzellierung der Hirnrinde, um die regionale Anreicherung mit Gehirnerkrankungen assoziierter Gene zu untersuchen.

Die weitere Auszeichnung erhält die Biochemikerin Polina Kameneva vom Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien für ihre herausragende Leistung auf dem Gebiet der Neuroimmunologi. Kameneva konnte zeigen, dass Neuroblastome Zellpopulationen enthalten, die den Entwicklungsstadien menschlicher Sympathoblasten, Brückenzellen und chromaffiner Zellen ähneln. Diese Erkenntnis eröffnet eine neue Sichtweise darauf, dass die peripheren Nerven eine einzigartige Nische für Stammzellen während der menschlichen Entwicklung und möglicherweise bei Krebs darstellen. 

Weitere Preisträger aus 2021 und Geschichte der Preise
Mit dem Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin, dotiert mit 15.000 Euro, wurde die Molekularbiologin Joanna Loizou bereits 2021 ausgezeichnet. Neben dem Preis für Medizin vergab die ÖAW im letzten Jahr auch den mit 4.000 Euro dotierten Förderpreis für junge WissenschaftlerInnen an den Neurowissenschaftler René Seiger, Medizinische Universität Wien, und den Biochemiker David Merle von der Medizinischen Universität Graz. Und die Historikerin Sabine Jesner von der Universität Graz erhielt im Vorjahr den mit 7.000 Euro dotierten Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin. Die feierliche Übergabe der Preise an die Preisträger/innen fand coronabedingt erst heuer statt.

Die Namen der Preise gehen auf Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta (1592–1666) zurück. Der Mediziner promovierte in Padua und war dann mehrmals Dekan der medizinischen Fakultät bzw. Rektor der Universität Wien. Zudem verfasste er eine Pestordnung und war Leibarzt von Ferdinand II., Ferdinand III. sowie Leopold I. Sein Grab befindet sich im Wiener Stephansdom. Im Jahre 1661 richtete er eine Stiftung ein, die bis heute besteht. Die Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung unterstützt die ÖAW bei der Finanzierung von Preisen in der Medizin sowie Stipendien in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.04.2022
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Die Erwartungen der Online-Shopper

Die Erwartungen der Online-Shopper© Pexels.com/Andrea Piacquadio

Der Payment-Dienstleister Klarna analysiert regelmäßig die Wünsche von Konsumenten bei Einkaufsvorgängen. Personalisierte Services über alle Kontaktkanäle und reibungslose Abwicklung bei Zahlung und Lieferung stehen aktuell an vorderster Stelle.

(red/cc) Klarna analysiert laufend Wünsche und Technologien, die sich KundInnen im Online-Handel und in den Geschäften erwarten. „Wenn es um die Präferenz für Online-Shopping geht, ist Österreich Schlusslicht unter 11 Ländern – hier zeigt sich die Relevanz von innovativen Technologien mit reibungslosen Zahlungsvorgängen, personalisierten Services online und im Geschäft sowie ein besseres Erlebnis über den gesamten Prozess des Einkaufens“, so Klarna.

Die vierteljährlich aktualisierte Studie (Anm. Shopping Pulse, siehe Link) untersucht die Einkaufsgewohnheiten in elf Ländern auf drei Kontinenten, die jüngsten Erkenntnisse stammen aus einer Umfrage mit mehr als 11.000 VerbraucherInnen (davon 1.065 aus Österreich) sowie aus Klarnas eigenen Daten aus mehr als 250.000 Online-Shops weltweit.

Soziale Interaktion und personalisierte Services
Die überwiegende Mehrheit der österreichischen VerbraucherInnen (76 Prozent) wünscht sich vom Einzelhandel neue Technologien, um den wandelnden Erwartungen gerecht zu werden. Einfache und sichere Zahlungen sind dabei auch enthalten und das betrifft sowohl Online-Shops (68) als auch physische Geschäfte (59 Prozent).

An Nächstes folgen Technologien, die einen nahtloseren Übergang zwischen Online- und physischen Geschäften ermöglichen und persönlicher Service oder Produktempfehlungen. Die jüngeren Generationen sind auch an virtuell erweiterten Realitäten interessiert, etwa virtuelle Geschäfte und Umkleidekabinen.

„KundInnen in Österreich legen beim Einkaufen eindeutig mehr Wert auf soziale Interaktion als in anderen Ländern. Trotzdem wünschen sie sich Innovationen im Handel. Ein reibungsloses Zahlungserlebnis ist für sie am wichtigsten, online wie auch im Geschäft“, sagt Cheng Chieh Chen, Senior Commercial Manager DACH bei Klarna.

Und: „VerbraucherInnen, die häufig mit ihren Smartphones bezahlen und Finanzdienstleistungen nutzen, erwarten im Handel Technologien, die ihnen kassenloses Bezahlen ermöglichen und das Ausfüllen langwieriger Formulare oder Wartezeiten an der Schlange ersparen“, unterstreicht Klarna-Manager Chen.

Suchmaschinen und Preisvergleichsportale
Die weiteren Ergebnisse der aktuellen Analyse lauten, dass Österreich bei der Präferenz für Online-Shopping auf Platz 11 von 11 Ländern liegt, während das benachbarte Deutschland auf Platz 3 von 11 liegt. Das Shopping-Erlebnis beginnt oftmals online.

Unter ÖsterreicherInnen ist es beliebter, in Suchmaschinen wie Google (53 Prozent) und Online-Shops (38) mit der Suche nach Inspiration und Produktinformation zu beginnen, als in physischen Geschäften (27) zu stöbern. Auch Preisvergleichsdienste (31) und das Durchsuchen von Websites und Apps (29 Prozent) werden häufiger zuerst genutzt. Damit hebt sich Österreich gemeinsam mit Deutschland im internationalen Vergleich ab.

Live gestreamte Shopping-Events
Weiters zeigt sich, dass das physische Shopping-Erlebnis auch digital geprägt ist. Die meisten VerbraucherInnen in Österreich nutzen ihr Smartphone im physischen Geschäft, um Produkte zu recherchieren – entweder gelegentlich (49) oder immer (14 Prozent). 35 Prozent der Konsumenten in Österreich glauben, dass sie in einem Jahr den Großteil ihrer Einkäufe online erledigen werden.

11 Prozent der 18-25-Jährigen und 6 Prozent der 26-40-Jährigen in Österreich haben schon einmal an einem live gestreamten Shopping-Event teilgenommen. Dies liegt weit unter dem weltweiten Durchschnitt von 20 Prozent derselben Altersgruppen für diesen neuen Trend. Einzelhändler auf der ganzen Welt verwenden dies, um Online-Shopping zu einem sozialeren Erlebnis zu machen.

Social Media als Vertriebskanal
Beim Thema Soziale Medien als Vertriebskanal zeigt sich, dass 30 Prozent im ersten Quartal 2021 einen Artikel kauften, nachdem sie ihn in den sozialen Medien gesehen hatten. Die Generation Z (51) und die Millennials (40) kaufen besonders gerne auf Social-Media-Plattformen ein, während dies bei der Generation X (24) und den Babyboomern (20) weniger verbreitet ist. Von denjenigen, die etwas gekauft haben, hat die Mehrheit (39 Prozent) dies direkt über die Social-Media-Plattform getan.

Die meisten auf Social Media gekauften Produkte werden über Händler (47 Prozent) und Marken (46) gekauft. Je jünger die VerbraucherInnen, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie Produkte von InfluencerInnen kaufen. Für die Generation Z sind TikTok (31) und Instagram (69) die beliebtesten Plattformen, während Instagram (39) und Facebook (45 Prozent) bei den Millennials am gängigsten sind.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 26.04.2022

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