Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Die datenschutzkonforme Digitalisierung von Impfzertifikaten

Die datenschutzkonforme Digitalisierung von Impfzertifikaten© Pexels.com/Kampus Production

Weltgesundheitsorganisation WHO beauftragt T-Systems mit Lösung für elektronische Impfzertifikate. Neue Plattformbasis als länderübergreifendes Standard-Verfahren auch für andere Impfungen.

(red/cc) Die Weltgesundheitsorganisation WHO will ihren Mitgliedstaaten künftig das Einführen digitaler Impfzertifikate erleichtern und baut dazu eine digitale Plattform (Anm. Gateway) auf. Diese soll das Überprüfen von QR-Codes auf elektronischen Impfnachweisen über Ländergrenzen hinweg ermöglichen und damit als Standard-Verfahren nach Corona auch bei anderen Impfungen wie Polio oder Gelbfieber zur Anwendung kommen. T-Systems wird von der WHO als Industriepartner mit der Entwicklung des Prüfdienstes beauftragt.

„COVID-19 betrifft alle. Die Länder kommen nur gemeinsam aus der Pandemie. Fälschungssichere und digital überprüfbare Impfnachweise schaffen Vertrauen“, sagt Gerret Mehl, Leiter für Digital Health und Innovation bei der WHO. „Die WHO unterstützt die Mitgliedsstaaten daher beim Aufbau nationaler wie regionaler Vertrauens-Netzwerke (Anm. Gateways) und Prüftechnologie und das kann dann auch für künftige Impfkampagnen und Patientenakten verwendet werden“, so Mehl.

Gesundheit als strategisches Wachstumsfeld für T-Systems
„Corona hat die Welt im Griff. Digitalisierung hält sie am Laufen. Digitale Impfzertifikate wie das der EU sind hierfür der Schlüssel“, ergänzt Adel Al-Saleh, Mitglied im Vorstand der Deutschen Telekom und CEO von T-Systems. „Wir freuen uns, die WHO im Kampf gegen die Pandemie unterstützen zu können. Gesundheit ist ein strategisches Wachstumsfeld für T-Systems und der gewonnene Auftrag unterstreicht hier unsere Expertise und unser Engagement“, betont T-Systems-Boss Al-Saleh.

Beim Aufbau des Gateways sind für die WHO und T-Systems Transparenz und Datenschutz zwei zentrale Schwerpunkte. Die laufenden Arbeiten an der Software sind auf der Entwickler-Plattform Github öffentlich, alle Programm-Codes sind für die Experten-Community dort einsehbar. „Mit dem Erfüllen der Datenschutzgrundverordnung entspricht das Gateway auch den strengen Datenschutzanforderungen der Europäischen Union“, so T-Systems in einer Aussendung.

Verlässlichkeit während Corona-Pandemie
Das Gateway wird zudem mit anderen Teilen des Systems zusammenarbeiten, die bereits von der WHO entwickelt wurden. Diese sind ebenfalls quelloffen und mit entsprechenden Urheberrechtslizenzen versehen. Ein Sicherheitsaudit mit Penetrationstests ist Teil der Entwicklung und damit erhalten die einrichtenden Organisationen wertvolle Hinweise für den Aufbau der regionalen Lösungen. T-Systems hatte zuvor bereits das EU-Gateway für Digitale Covid Zertifikate entwickelt, wo aktuell über 60 Staaten angeschlossen sind und für das grenzüberschreitende Corona-Tracking den European Federation Gateway Service (EFGS) aufgebaut.

Bei beiden EU-Projekten haben Deutsche Telekom, T-Systems und SAP zusammengearbeitet. Die Unternehmen sind ebenfalls Industriepartner für die Corona-Warn-App der Bundesregierung. Mit inzwischen mehr als 43 Millionen Downloads gilt die deutsche App als eine der erfolgreichsten Tracing-Apps weltweit. Sie hat sich in der Pandemie mit vielen Zusatzfunktionen etwa für Veranstaltungen oder universellem Zertifikatspeicher einen verlässlichen Ruf erworben.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.02.2022
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Die digitale Transformation der Verwaltung

Die digitale Transformation der Verwaltung© NLK Filzwieser

Lernwerkstatt, Müllentsorgung, Datentransparenz, Gewässeraufsicht oder Gesundheitswesen. Land Niederösterreich untermauert österreichweite Vorreiterrolle bei Digitalisierung öffentlicher Verwaltungsaufgaben.

(red/mich/czaak) „Eine flott arbeitende Verwaltung ist ein zentraler Erfolgsfaktor in der regionalen Standortpolitik.“ Dieser Sager von Erwin Pröll in seinem letzten großen Interview als NÖ-Landeshauptmann mit economy hat nichts von seiner Gültigkeit verloren. In Zeiten, wo die Digitalisierung alle Lebens- und Aktionsbereiche von Bürgern und Unternehmen durchdringt, muss auch die öffentliche Verwaltung reagieren und Dienstleistungen, Aufgaben und Kommunikation entsprechend anpassen.

Das Land Niederösterreich hat bereits 2017 eine umfassende Digitalisierungsoffensive gestartet und seither 132 Landesprojekte erfolgreich umgesetzt. Österreichs größtes Bundesland publiziert dabei regelmäßig einen eigens entwickelten Digi-Report als Digitalisierungs- und Rechenschaftsbericht der blau-gelben Landesverwaltung, wo alle Fortschritte für Land, Menschen und Unternehmen zusammengefasst werden. Aktuell befinden sich 146 Digitalisierungsprojekte in Umsetzung.

Laufende Themenschwerpunkte
„Gerade in dieser herausfordernden Zeit hat sich bestätigt, den digitalen Wandel für Land und Leute zu nutzen. Unsere Vorzeigeprojekte veranschaulichen, wie wir unser Bundesland mit digitalen Lösungen zukunftssicher gestalten und damit auch unsere Vorreiterrolle in der bürgernahen und digitalen Landesverwaltung weiter ausbauen“, unterstreicht Landeschefin Johanna Mikl-Leitner.

Aktuell wurden nun einige Schwerpunkte vorgestellt, etwa das bereits 2021 gestartete Fokusthema „Daten“. Hier soll das Potential noch besser genutzt werden, damit Entscheidungen noch zielgenauer getroffen werden können. Ein Ergebnis war etwa die Etablierung des NÖ-Datenkatalogs, der einen Überblick über die 1.400 Datenbestände der Landesverwaltung gibt und zielführende Nutzungen erleichtert. Die NÖ-Verwaltung kann etwa vorhandene und nicht personenbezogene Daten an einer Stelle aktuell halten, die dann von mehreren Dienststellen genutzt werden.

Interaktiver Digitalisierungsreport als Inspirationsquelle
Weitere Vorzeigeprojekte sind die „App Gewässeraufsicht“, wo ein mobiles Kontrollprogramm zur systematischen Gewässerbegehung entwickelt wurde, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Müllentsorgung oder Drohnen im Straßendienst. Dazu das „Haus der Digitalisierung“, „Die Digitale Lernwerkstatt“, „Kultur4Kids“, „Digital Finance“ oder die „Intelligente Datenaufbereitung“ in Niederösterreichs Spitälern und Universitätskliniken. „Das sind nur einige Beispiele, wie man mit Digitalisierung effizienter und nachhaltiger arbeiten kann“, ergänzt Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger.

Weitere Indikatoren, Kennzahlen und aktuelle Projektbeispiele sind im digi report (siehe Link) öffentlich abrufbar. Dieser digi report ist nun erstmals auch in interaktiver Form verfügbar. „Mit über 40 Kennzahlen für das Jahr 2021 und mehr als 30 aktuellen Projektbeispielen wird der kontinuierliche digitale Fortschritt Niederösterreichs veranschaulicht“ so Jochen Danninger. Um die Inhalte noch greifbarer zu machen, wird der digi report nun auch laufend mit Videos, Fotos und animierten Grafiken ergänzt. „Der Report bietet damit Inspiration für alle Landsleute und Unternehmen auch selbst neue digitale Lösungen anzuwenden“, resümiert NÖ-Landesrat Danninger.

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red/mich/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.02.2022

„Wir setzen systematisch auf Digitalisierung“

„Wir setzen systematisch auf Digitalisierung“© Pexels.com/Josh Hild

Transformation und Innovation. Zumtobel Group vertraut bei umfassendem Digitalprojekt für die Bereiche Verkauf und Marketing auf internationalen CRM-Spezialisten Salesforce.

(Christian Czaak) Die Zumtobel Group steht für Herstellung und Vertrieb hochwertiger Lichttechnik und Leuchtenlösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen, von Bürolösungen bis zur Lichtinfrastruktur für Handelsbetriebe. Die Produkte des 1950 in Vorarlberg gegründeten Unternehmens werden in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Künstlern und Designern entwickelt und über Vertriebsvertretungen in über 70 Ländern global vertrieben.

Innovation als strategisches Kriterium
Innovation ist für Zumtobel ein zentrales strategisches Kriterium. 1953 wird etwa die erste feuchtigkeitsbeständige Leuchtstoffröhre präsentiert, 1966 der erste Dimmer, 1970 die erste Leuchtenserie mit integrierter Klimatechnik, 1984 die erste 3D-Lichtplanungssoftware, 1999 die erste serienmäßige und farbverändernde LED-Lichtlösung oder 2016 das erste Lichtsystem mit App-Struktur, wo nur die benötigten Funktionalitäten gekauft werden können.

Im letzten Geschäftsjahr (Anm. 2020/2021) hat nun Zumtobel die strategischen Handlungsfelder um die beiden Aspekte E (Environment and Engaged Employees) und D (Digitalisation) erweitert und einen umfangreichen Digitalisierungsprozess gestartet. Ziel des FOCUSED (sic) getauften Projekts ist, Produkte und Lichtlösungen mit erweiterten Funktionalitäten zu bieten sowie Dienstleistungen, die neue Kundenerlebnisse ermöglichen und der Gruppe neue Ertragsmodelle eröffnen.

Cloudbasierte CRM-Lösung „Customer 360“
Für die Umsetzung der Digitalisierungsprozesse setzt die Zumtobel Group auf Salesforce als globalen Marktführer für cloudbasierte CRM-Lösungen und sogenannten „Trusted Digital Advisor“. Zur Anwendung kommt die Salesforce-Plattform „Customer 360“, wo nicht nur die Kunden im Mittelpunkt stehen, sondern auch die MitarbeiterInnen. Final ermöglicht die „Customer 360 Plattform“ den Aufbau einer digitalen Firmenzentrale und damit ein erfolgreiches Arbeiten für jede/n MitarbeiterIn von überall aus.

„Wir setzen systematisch auf Digitalisierung. Dabei sollen auch die Prozessabläufe im Unternehmen durchgängig digitalisiert werden, vom Auftragseingang bis zur Nachbetreuung. Mit der digitalen Rundum-Lösung von Salesforce haben wir eine solide Basis geschaffen, um bestehende Kundenbeziehungen zu stärken und neue aufzubauen“, sagt Alfred Felder, CEO Zumtobel Group. „Gleichzeitig haben wir im Sinne unserer MitarbeiterInnen auch die Benutzerfreundlichkeit in den Vordergrund gerückt“, unterstreicht Felder.

Unternehmen brauchen ein (neues) Digitales Headquarter
„Als Salesforce sind wir dann erfolgreich, wenn unsere Kunden erfolgreich sind. Wir freuen uns, dass die Zumtobel Group bei diesem strategischen Digitalprojekt auf unsere Lösungen setzt, um sich noch kundenzentrischer auszurichten“, ergänzt Steffen Lange, Country Leader Salesforce Austria. „In einer Welt, in der jede/r von überall aus arbeitet, braucht es ein digitales Headquarter. Unternehmen benötigen eine zentrale Plattform für Vernetzung, Zusammenarbeit und Geschäftsabschlüsse“, betont Lange.

Quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen müssen Betriebe und Institutionen die angestammten Prozesse, auf die sie sich früher verlassen haben, neu erfinden für die digitalen Anforderungen und Erwartungen von Kunden wie Mitarbeitern. „Auf Grund der internationalen CRM-Expertise von Salesforce werden wir von Unternehmen dann um Rat für diese Transformationsprozesse gefragt“, sagt Steffen Lange. „Nicht nur aufgrund unserer Technologie, sondern auch aufgrund unserer Unternehmenskultur und -werte.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.02.2022

Das Fundament für neue Wertschöpfung

Das Fundament für neue Wertschöpfung© T-Systems Austria

Das intelligente Sammeln und Auswerten von Daten ist die Basis für eine erfolgreiche digitale Transformation. Ein Expertenkommentar von Alexander Bruckner, Public Cloud Experte bei T-Systems Alpine.

Datenweisheit, also die intelligente Aufbereitung und Nutzung von Daten, schafft für Betriebe Optimierungspotenziale und neue Geschäftsfelder. Fahrzeughersteller etwa haben Interesse an Daten ihrer Produkte. Fahrzeugnutzung, -Eigenschaften und Qualität liefern wertvolles Wissen für die Entwicklung von Assistenz- und Sicherheitssystemen.

Moderne Kfz-Sensoren erfassen bis zu 10.000 Kanäle, darunter Verkehrsschilder, Passanten, aber auch Bewegungen des Fahrers, um Müdigkeit entgegenzuwirken. Diese Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten, dazu forscht T-Systems an Methoden der Signal- und Datenkomprimierung. Das intelligente Sammeln und Auswerten von Daten ist hier die Basis und dazu dienen vermehrt digitale Zwillinge (Kopien).

Digital simulierte Testungen unter Praxisbedingungen
Damit können Entwicklungen ressourcenschonend an digital simulierten Bauteilen getestet werden. Maßgeblich ist auch der Einsatz von KI, um über Machine-Learning-Algorithmen historische und aktuelle Daten zu analysieren und präzise Vorhersagemodelle für (auch kritische) Entscheidungsfindungen zu entwickeln. Erkenntnisse im Kontext einer Geschichte machen Datenanalysen für Entscheidungsträger nachvollziehbarer. 

Dieses „Data Storytelling“ ermöglicht ein „Gespräch“ über Daten, wie das von T-Systems und Tirol Werbung entwickelte Corona-Dashboard zur tagesaktuellen und transparenten Information von Tourismusbetrieben und Gästen. Eine zentrale Rolle spielen Cloud-Dienste und Software-as-a-Service-Lösungen. Anwendungen und Datenplattformen können schneller umgesetzt werden und bieten Informationen von beliebigen Geräten und Orten.

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Alexander Bruckner, Economy Ausgabe Webartikel, 21.02.2022

Bedarfsorientierte Verfügbarkeit mit kostenflexibler Skalierbarkeit

Bedarfsorientierte Verfügbarkeit mit kostenflexibler Skalierbarkeit© Pexels.com/Snapwire

Cloud-basierte IT-Services sind fixer Bestandteil bei betrieblichen Digitalisierungsprojekten. Das Unternehmen Multivac vertraut bei seiner Cloud-Transition auf die Expertise von Kapsch BusinessCom.

(Christian Czaak) Die Softwareentwicklungs-Branche forciert schon länger das Thema Cloud Transition. Nun springt der Funke auch auf immer mehr Unternehmen über. Cloud-Services sind wegen ihrer bedarfsorientierten Anwendungsflexibilität, kostenökonomischen Skalierbarkeit und raschen wie sicheren Verfügbarkeit zum fixen Bestandteil unternehmerischer Digitalisierungsprojekte geworden.

Gibt es ein Ziel, so findet sich auch ein Weg
Das Unternehmen Multivac mit rund 6.700 MitarbeiterInnen ist seit sechzig Jahren internationaler Vorreiter im Bereich Verpackungslösungen und Verpackungsmaschinen. Die Zentrale im deutschen Wolfertschwenden koordiniert in 165 Ländern 13 Produktionsstandorte und 85 Tochtergesellschaften. Die Exportquote beträgt neunzig Prozent, im Jahre 2008 wurde die Vertriebsniederlassung in Wien gegründet.

Anlass für das aktuelle Cloud-Projekt bei Multivac war der Wunsch nach einer effizienteren Analyse der zahlreichen Datenströme. Multivac nützt in der maschinellen Produktion bereits mehrere IoT-Netzwerke und die neue Cloud-Lösung sollte nun sowohl die Speicherung großer Datenmengen (Big Data) erleichtern und parallel auch die Auswertung und Nutzung - bis hin zum sogenannten Predictive Maintenance, wo dann auch automatisierte Monitoring- und Wartungs-Prozesse inkludiert sind.

Der Kunde und die Kunden des Kunden
Multivac entschied sich für Kapsch BusinessCom als Partner bei der Konzeption und prototypischen Entwicklung der benötigten Cloud-Architektur im Rahmen eines Technical Cloud Consulting (TCC). „Der konkrete Ausgangspunkt war somit ein Use Case, dessen Lösung weiter skaliert und schließlich auch mit den Kunden von Multivac für Verpackungsmaschinen produktiv angewendet werden sollte“, erläutert Wolfgang Panzenböck, Head of Software Development Business Applications bei Kapsch BusinessCom.

Im ersten Schritt erstellten die Cloud-Architekten in enger Abstimmung mit den Datenexperten von Multivac den richtigen Algorithmus für die Veredelung der Daten in Echtzeit. Multivac profitierte hier neben der Software auch durch den Know-how-Transfer und daraus ergeben sich nun intern weitere Anwendungen für die Skalierung. Parallel war für Multivac der im Technical Cloud Consulting entwickelte Plan dann auch die Brücke in die Cloud. Die notwendige Architektur war zudem Basis für die Echtzeit-Veredelung der umfangreichen Maschinendaten. „Multivac kann nun etwa Ausschüsse reduzieren, Produktionsprozesse optimieren und damit neue betriebliche Wertschöpfung generieren“, resümiert Panzenböck.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.02.2022

Hauseigene Expertise für kontinuierliche Innovation

Hauseigene Expertise für kontinuierliche Innovation © Pexels.com/Mike Jones

Exklusive Angebote mit kostenloser Anlieferung oder personalisierte Empfehlungen für Unterhaltung und Shopping. Amazon erweitert laufend Inhalte und Kundenservices und setzt dabei auf lernende Technologien von Amazon Web Services.

(red/cc) Amazon gilt als größter Internet-Marktplatz der Welt, das US-Unternehmen erzielte 2020 einem Umsatz von knapp 390 Milliarden US-Dollar. Über 200 Millionen Menschen haben zudem eine sogenannte Prime-Mitgliedschaft, wo sie aus gesonderten, auf sie persönlich zugeschnittenen Produktempfehlungen und individuellen Bezahl- und Lieferservices wählen können. Verantwortlich für diese Dienste ist das eigenständige Tochterunternehmen Amazon Web Services (AWS), breiter bekannter auch als Anbieter von cloud-basierten IT-Technologien und -Services.

AWS arbeitet dabei mit intelligenten, selbstlernenden Algorithmen an der laufenden Verbesserung und Weiterentwicklung des Angebotes. „Seit über zwanzig Jahren investiert Amazon in Maschinelles Lernen (ML), um Empfehlungen für Kunden zu generieren, Lieferketten und Kapazitäten zu optimieren, sowie um Innovationen wie etwa die Robotik in unseren Logistikzentren zu fördern“, erläutert Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei Amazon Web Services (AWS).

Vorteile für Kunden sichtbar machen
Prime-Mitglieder wie auch Nicht-Mitglieder erhalten dabei regelmäßig Hinweise (sogenannte Callouts) zu relevanten Produkt- und Angebots-Vorteilen und zugehörigen Produktinformationen, wenn sie Amazon besuchen. Bei Auswahl eines Films kommt beispielsweise die Information, dass der dazugehörige Roman gerade kostenlos über „Prime Reading“ gelesen werden kann.

Damit Mitglieder diese individuellen Zusatzinformationen oder Vorteile erhalten, nutzt Amazon Empfehlungssysteme. Hier werden automatisiert Artikelattribute wie Marke, Farbe, Preis, Titel oder Kategorie der Häufigkeit zugeteilt, mit der Artikel von Kunden ausgewählt werden. Die Modelle verwenden dafür sogenannte Bayes’sche Empfehlungssysteme (Anm. auch für geringe Datenmengen nutzbare Wahrscheinlichkeitsverteilungen), um zu entscheiden, welche Inhalte am relevantesten sind.

Kontinuierliche Reaktion auf verändernde Kundenpräferenzen
Eine Limitierung dieses Ansatzes ist jedoch, dass Ergebnisse in Richtung beliebterer Artikel verzerrt werden können. Kunden, die sich für einen bestimmten Film interessieren, könnten ja auch neue Liebesromane lesen wollen. Neuere Artikel haben aber noch untrainierte Modellgewichte und das System könnte daher ihre Klickwahrscheinlichkeit unterschätzen.

Das wäre dann so, als würden immer wieder nur die Top-Bestseller empfohlen werden. Um hier gegenzusteuern, verwendet Amazon ML-basierte Systeme und diese ermöglichen dann eine kontinuierliche Reaktion auf sich verändernde Kundenpräferenzen. „Freunde klassischer Literatur bekommen so erst dann Empfehlungen für neue Liebesromane, wenn sie auch woanders Interesse für romantische Literatur gezeigt haben“, skizziert Amazon-Experte Gonzalez.

Geeignete Formate zur sinnvollen Kunden-Ansprache
Die Ermittlung der wichtigsten Prime-Vorteile, die Nutzern präsentiert werden sollen, ist jedoch nur der erste Schritt. Amazon Prime setzt auch auf weiterentwickelte ML-Algorithmen, die in der Cloud von Amazon Web Services laufen und die zeigen dann, welche Formate Kunden am ehesten ansprechen. Die Hinweise bestehen aus mehreren Komponenten, in der Regel aus einer Überschrift, einem Text und einem Bild.

Diese Empfehlungen können aber auch andere Elemente wie etwa Kundenrezensionen enthalten. Die Komplexität aller möglichen Formate würde aber die klassischen A/B-Tests sprengen und so werden nur bestimmte Kombinationen getestet und Layouts extrahiert, die dann final den Kunden präsentiert werden. So kann das System aufgrund bisheriger Erfahrungen das Layout wählen, das, aller Wahrscheinlichkeit nach, dem größten Kundennutzen entspricht.

Auch Unternehmen profitieren von Amazons Erfahrungswerten
Amazons Investitionen in moderne Machine Learning (ML) Methoden kommen nicht nur der Handelsplattform und ihren Händlerpartnern zugute. Das Cloud-Angebot von Amazon Web Services umfasst neben ML-optimierten Servern und -Prozessoren auch Dienste wie SageMaker, einer Art Werkbank für Datenwissenschaftler sowie fertig nutzbare Dienste für das Berichtswesen oder Produktempfehlungen.

„Viele Unternehmen aus Handel oder E-Commerce nutzen den Amazon Personalize Service, der Produktempfehlungen, personalisiertes Ranking und maßgeschneidertes Direktmarketing ermöglichen, ohne dass man diese Verfahren von Grund auf lernen oder aufbauen muss“, sagt Antje Barth, Principal Developer Advocate bei AWS.

Weiterentwicklung durch wissenschaftliche Modelle
Um die Kundenempfehlungen, aber auch Amazon Prime als Ganzes laufend weiter zu entwickeln, arbeiten wissenschaftliche Teams mit Produktmanagern sowie Software- und Dateningenieuren zusammen. Prime-Mitglieder treffen oft „dynamische“ Entscheidungen und es gilt, jene Vorteile zu finden, die Mitglieder zu einer bestimmten Wahl veranlassen. Der Prime-Versand könnte ausschlaggebend für die Verlängerung einer Mitgliedschaft sein oder aber Prime-Video.

„Wir kombinieren neue Techniken des Inverse Reinforcement Learning mit Annahmen aus der strukturellen Ökonometrie. Und damit Wissenschaftler sich ganz auf ihre Forschung konzentrieren können, beinhaltet Amazon SageMaker alle nötigen Werkzeuge, von der Daten-Aufbereitung über das Training und Bereitstellen bis zum Monitoring in der Produktion in einer einheitlichen Oberfläche“, unterstreicht Gonzalez von AWS. „Damit kann Amazon als Online-Händler die sich ständig ändernden Bedürfnisse unserer KundInnen immer besser erfüllen“.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.02.2022

Innovationen für Messagerdienste, Cloudservices und TV

Innovationen für Messagerdienste, Cloudservices und TV© Pexels.com/Tirachard Kumtanom

Google und Deutsche Telekom mit T-Systems und Magenta erweitern Partnerschaft in Deutschland. Neuer Messaging-Kanal für Geschäftskunden und neue Cloud-Anwendungen sowie konvergente Premium-Fernsehdienste auf Android-Basis.

(red/czaak) Die Deutsche Telekom und Google haben soeben auf oberster Managementebene die Ausweitung ihrer seit Jahren bestehenden Partnerschaft in drei weiteren Schlüsselbereichen bekannt gegeben. Einmal betrifft dies erweiterte mobile Messaging-Dienste für Unternehmen (Anm. Telekom RCS Business Messaging powered by Google), dann die frühere Verfügbarkeit der neuen „Sovereign Cloud“ für Deutschland und schließlich neue Premium-Fernsehdienste der Telekom (Anm. MagentaTVOne powered by Android TV OS).

Tim Höttges, Boss der Deutschen Telekom, und Sundar Pichai, Chef von Google und Alphabet haben die erweiterte Partnerschaft aktuell im Rahmen einer Telekom-internen Digitalveranstaltung mit Top-ManagerInnen angekündigt. „Seit dem Start des ersten Android-Smartphones im Jahre 2008 ist die Deutsche Telekom ein wichtiger Partner für uns. Die aktuellen Innovationen erweitern nun die Palette für Unternehmen und Privatkunden mit Innovationen im Bereich Business Messaging, Cloud Computing und TV“, so Sundar Pichai.
Gebrandete Messaging-Interaktion für Unternehmen 

Die neuen interaktiven Messaging-Dienste basieren auf dem sogenannten Rich Communication Service (RCS)-Standard, der auf allen Android-Smartphones funktioniert, unabhängig von Modell und Mobilfunknetz. Zu den Funktionen gehören Fotos und Videos in hoher Qualität, Lesebestätigungen, erweiterte Gruppennachrichten und hochsichere Verschlüsselungen. Der RCS-Service wird den Kunden zu den lokalen Nutzungsbedingungen der Deutschen Telekom zur Verfügung gestellt.

Der neue RCS-Dienst soll primär einen sicheren interaktiven Austausch zwischen Unternehmen und Kunden über Text-, Audio- und Videonachrichten ermöglichen. Zudem können Betriebe die Nachrichten in ihrer eigenen CI erstellen und verwalten, und so ihre Zielgruppen besser erreichen bzw. die Markenbindung erhöhen. „Verbraucher wiederum können über eine nutzerfreundliche Anwendung in ihrer App dann etwa auch Produkte bestellen, Reservierungen vornehmen oder Tickets kaufen“, so die Deutsche Telekom in einer Aussendung.

Cloudinnovationen für Unternehmen und Verwaltung
Das gemeinsame Projekt der neuen Sovereign-Cloud für Deutschland war schon länger geplant, nun starten T-Systems und Google Cloud bereits im heurigen Frühjahr über die Google-Cloud-Region Frankfurt (D). Die neuen Dienste orientieren sich eng an den Digitalisierungs-Plänen der neuen deutschen Bundesregierung. Enthalten sind auch spezielle Cloud-Services (Hybride Multi-Clouds) mit standardisierten Schnittstellen und entsprechend strengsten Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit.

Deutsche Telekom, T-Systems und Google werden in München(D) ein eigenes Innovation-Center einrichten sowie sogenannte Executive Briefing Center in München und Berlin. "Vielen Unternehmen in Deutschland ist Souveränität bei der Wahl ihres Cloud-Anbieters besonders wichtig, etwa Schlüsselsektoren wie die öffentliche Verwaltung, das Gesundheitswesen oder die Autoindustrie", so Höttges auch in Anlehnung an die zunehmenden Compliance-Anforderungen. 

Vom Smartphone auf den Fernseher
Speziell T-Systems wird dabei eine Reihe von Souveränitätskontrollen und -maßnahmen übernehmen, darunter die Themen Verschlüsselung und Identitätsmanagement. Hinzu kommt eine Kontrollfunktion über relevante Teile der deutschen Google-Cloud-Infrastruktur. „Jeder physische oder virtuelle Zugriff auf Einrichtungen in Deutschland (wie etwa routinemäßige Wartungen und Upgrades) wird unter der Aufsicht von T-Systems und Google Cloud erfolgen“, so der CEO der Deutschen Telekom.

Schon aktuell in Deutschland erhältlich ist der neue Dienst „MagentaTV One powered by Android TV OS. Das Produkt kombiniert klassisches Fernsehen mit Streaming-Diensten, Mediatheken und zahlreichen Apps aus dem Google Play Store. „MagentaTV One lässt sich komfortabel mit einem Festnetzanschluss der Deutschen Telekom verbinden, kann aber auch in Kombination mit jedem Internetanbieter genutzt werden“, so die Deutsche Telekom. Und: „Mit dem integrierten Browser „Chromecast“ können Fotos, Videos und Musik von smarten Geräten auf den Fernseher übertragen werden.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.02.2022
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Neue Fortschritte in der Früherkennung von Krebskrankheiten

Neue Fortschritte in der Früherkennung von Krebskrankheiten© EUTOPS_Uni_Innsbruck

Mediziner der Uniklinik Innsbruck entwickeln neuen Test zur Früherkennung von Eierstock- und Brustkrebs. Einfacher Abstrich bestimmt dabei epigenetische Abdrücke ohne invasive Gewebeprobe.

(red/mich/czaak) Die Höhe des individuellen Risikos, an Krebs zu erkranken, hängt von genetischen und nicht-genetische Faktoren ab. Der Onkologe Martin Widschwendter ist Leiter des vom Land Tirol gegründeten und in Kooperation mit der Universität Innsbruck und den Tirol Kliniken umgesetzten Europäischen Onkologie Präventions & Screening Instituts (EUTOPS) an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit Standorten in Hall und Zams.

Der renommierte Mediziner arbeitet hier auch an neuen Methoden zur Krebsprävention und -früherkennung unter Berücksichtigung sogenannter epigenetischer Fußabdrücke. Die dabei neu entwickelten WID-Tests (Women’s cancer risk IDentification) können nun mittels einfachem Gebärmutterhalsabstrich sowohl Eierstock- als auch Brustkrebs vorhersagen, ohne invasive Gewebeprobe aus dem Tumor.

Das individuelle Krebsrisiko und das Epigenom
Das Epigenom spielt eine ganz entscheidende Rolle für die Funktion der Zellen, indem es durch Markierungen am menschlichen Erbgut Identität und Aktivität einer Zelle bestimmt. „Jede Zelle eines Menschen beinhaltet die exakt gleichen Informationen in Bezug auf die DNA, die wir als genetische Hardware bezeichnen können. Welche Programme aber in der Zelle abgerufen werden, wird durch das Epigenom bestimmt – sozusagen die Software unserer Zellen“, erläutert Widschwendter.

Die Forscher analysierten nun die DNA-Methylierung als wichtigen Teil des Epigenoms und den Einfluss genetischer und nicht-genetischer Faktoren. „Externe Faktoren wie Rauchen, Ernährung oder Hormone, aber auch Einflüsse auf das Embryo im Mutterleib oder die Alterung führen zu Veränderungen der DNA-Methylierung. Das sind DNA-Markierungen, welche die Expression bestimmter Gene der Zelle erhöhen oder verringern und somit auch das Krebsrisiko beeinflussen“, erklärt Widschwendter. „Das macht sie so interessant, denn all diese Faktoren hinterlassen epigenetische Fußabdrücke auf der DNA, die unsere neuen WID-Tests sichtbar machen.“

Wichtiger Teilerfolg
„Wir wissen, dass Eierstockkrebs und Brustkrebs sowie andere frauenspezifische Krebsarten Erkrankungen von Epithelzellen (Anm. Zellen, die Organe auskleiden) sind. Zudem spielen Hormone bei diesen Krebserkrankungen eine große Rolle. Für unsere Krebsrisikobestimmung brauchen wir daher Epithelzellen, die gleichzeitig hormonabhängig sind“, erklärt Widschwendter. „Zellen des Gebärmutterhalses erfüllen beide Eigenschaften und sie können dazu sehr einfach bzw. nicht-invasiv durch einen gewöhnlichen Gebärmutterhalsabstrich gewonnen werden.“

Die WID-Tests untersuchen den epigenetischen Fußabdruck für jede Krebsart einzeln und berechnen einen individuellen WID-Index (Women’s cancer risk IDentification), der das Risiko für die verschiedenen Krebserkrankungen angibt. Für Eierstock- und Brustkrebs wurden nun die angeführten Erfolge erzielt, die aktuell auch in Nature Communications publiziert wurden.

Verschiedene epigenetische Abdrücke in nur einem Gebärmutterhalsabstrich
Das Forscherteam führte eine epigenomweite Analyse bei 289 Frauen mit Eierstockkrebs, 727 Frauen mit Brustkrebs und 1410 Frauen ohne Krebsdiagnose aus 15 europäischen Zentren durch. Die WID-Tests zur Analyse der epigenetischen Fußabdrücke für Brust- und Eierstock-Krebs konnten bei den krebserkrankten Frauen mittels einer einzigen Probe aus dem Gebärmutterhalsabstrich mit hoher Wahrscheinlichkeit identifiziert werden. 

„Unsere WID-Tests verfolgen einen völlig neuartigen Ansatz und bewerten das individuelle Risiko für mehr als eine Krebsart, indem sie verschiedene epigenetische Fußabdrücke in einem einzigen Gebärmutterhalsabstrich untersuchen“, betont Martin Widschwendter vom Institut für Prävention und Screening an der Uniklinik Innsbruck. „Krebsprävention und Früherkennung wird personalisiert und Frauen können auf Basis ihrer individuellen Risikofaktoren untersucht und behandelt werden“, so der Spitzenmediziner.

Gratulation von Land Tirol und Bundeseinrichtung Gesundheit Österreich
„Ich gratuliere Martin Widschwendter, dem mit seinem Team von Tirol aus, ein auch international beachteter Durchbruch in der Frauenmedizin gelungen ist“, freut sich Annette Leja, Tiroler Landesrätin für Gesundheit, Wissenschaft und Forschung. „Die aktuellen Forschungsarbeiten zeigen vielversprechende Erkenntnisse, um künftig noch gezielte Behandlungen zu ermöglichen und Todesfälle zu verhindern“, ergänzt Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich (GÖG).

Das Land Tirol fördert das an die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Tirol Kliniken angegliederte Europäische Onkologie Präventions & Screening Institut (EUTOPS) mit den Standorten Hall und Zams. Die aktuellen Forschungen wurden vom EU-Förderprogramm Horizon 2020 und dem European Research Council gefördert sowie maßgeblich von der Britischen Wohltätigkeitsorganisation „The Eve Appeal“ unterstützt.

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red/mich/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 15.02.2022

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