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28. Juli 2024

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Zuverlässigere Prognosen in der Corona-Pandemie

Zuverlässigere Prognosen in der Corona-Pandemie© Pexels.com/Yaroslav Danylchenko

Ein junges Forschungsteam der TU Wien entwickelt neue Methode für genauere Vorhersagen der Epidemiedynamik. Das sogenannte Epidemometer inkludiert auch Ländervergleiche und verknüpft Faktoren wie Virusvariante, Spitalsaufenthalte oder Lockdowns.

(red/mich/cc) Die Corona-Pandemie stellt Regierungen und Gesundheitssysteme noch immer vor große Herausforderungen beim Krisenmanagement. Eine tragende Rolle spielen epidemiologische Modellrechnungen, sie unterstützen die Politik durch Vorhersage des künftigen Infektionsverlaufes und der Spitalsauslastungen. Eine wesentliche Herausforderung besteht dabei, nicht messbare epidemiologische Zustände wie etwa die Infektionsanfälligkeit (Anm. Suszeptibilität) in Echtzeit zu bestimmen.

Echtzeitbestimmung der exogenen Treiber
Nachwuchsforscher der TU Wien publizieren nun eine neue Methode, mit der man die Infektionsanfälligkeit der Bevölkerung infolge einer Virusmutation allein mittels offiziell verfügbarer Daten voraussagen kann. Der Verlauf einer Pandemie wird durch sogenannte exogene Treiber bestimmt, etwa das veränderliche soziale Verhalten der Bevölkerung, Mobilitätsverhalten oder Lockdowns. Die Wirkungen dieser Faktoren sind aber zumeist unbekannt und erschweren daher die Analyse. „Bei der neuen Methode können diese exogenen Treiber nun in Echtzeit bestimmt werden und etwa auch quantitative Effekte von Lockdowns vorhergesagt werden“, so die TU Wien in einer Aussendung.

Diese genauere epidemiologische Zustandsschätzung in Verbindung mit der Bestimmung der unbekannten exogenen Faktoren ermöglicht auch wesentlich zuverlässigere Prognosen. Mit seinen jüngst im international renommierten Journal of Nonlinear Dynamics publizierten Arbeiten zeigt das TU-Team, wie die Methode aus der nichtlinearen Kontrolltheorie auf gängige epidemiologische Modelle angewendet werden kann und dadurch präzise Prognosen wesentlicher Größen wie etwa Inzidenz oder Spitalsbelegungen ermöglicht.

Interdisziplinäre Forschungskooperation für verbesserte Präzision
Entwickelt wurde die neue Anwendung von einem Team rund um Stefan Jakubek am Institut für Mechanik und Mechatronik der TU Wien in Kooperation mit Forschern der MedUni Wien. Eine tragende Rolle spielt die Arbeit von Johanna Bartlechner und Oliver Ecker. Ihr Ansatz liefert einen neuen Zugang aus der Perspektive der Regelungstechnik, kombiniert mit medizinischer Expertise. Die Forscher nutzen die Methode zur quantitativen Echtzeitanalyse und Vorhersage wichtiger Größen in der Pandemie, speziell der Belegung von Spitälern und Intensivstationen.

„Wir haben unsere Methoden anhand von Daten aus unterschiedlichen Ländern evaluiert, neben Österreich etwa auch Südafrika, Dänemark oder Großbritannien“, so Johanna Bartlechner. „Viele Faktoren, die Fallzahlen oder Bettenbelegung signifikant beeinflussen, sind quantitativ schwer oder gar nicht erfassbar und zeichnen sich durch stark nichtlineare Dynamik aus“, ergänzt Oliver Ecker. „Die Methodik verrät zudem in Echtzeit die Relationen zwischen neuer Virusvariante versus Spitalsaufenthalte oder die Wirksamkeit von staatlichen Interventionen wie etwa Lockdowns“, unterstreicht Ecker. Das TU-Forschungsteam zeigt auf seiner Website (siehe Link) wöchentlich aktualisierte Analysen und Prognosen für Österreich sowie Analysen anderer Länder.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.01.2022

Die ambivalente Entwicklung der Firmenübernahmen

Die ambivalente Entwicklung der Firmenübernahmen© pexels.com/ashish jaj

International starker Zuwachs bei Firmenübernahmen. In Österreich nur geringfügige Steigerung. Private Equity Investoren führen vor Special Purpose Acquisitions. Meiste Übernahmen in Immobiliensektor, vor Industriebranche.

(red/czaak) Die Weltwirtschaft läuft nach dem Corona-bedingten Rückgang im Jahre 2020 wieder stark an, so die Einschätzung der internationalen Berater von Ernst & Young (EY). Dieser Trend zeige sich auch am internationalen Markt der Firmenübernahmen (Anm. Mergers & Acquisitions/M&A), wo es 2021 neue Spitzenwerte bei Anzahl und Volumina gab. Getrieben wird dieser Höhenflug vor allem durch Private-Equity-Investoren und eine Vielzahl an sogenannten Special Purpose Acquisition Companies, das sind Firmenhüllen, die über einen Börsengang Geld einsammeln und dann in nicht-börsennotierte Unternehmen investieren.

Fünf Übernahmen prägen den österreichischen Markt
Auf den österreichischen Markt hat dieser weltweite M&A-Boom bislang kaum Auswirkungen. Die Anzahl der Übernahmen mit österreichischer Beteiligung ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht von 275 auf 293 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg um 6,5 Prozent, ist allerdings immer noch um rund 11 Prozent weniger als in 2019, als es noch 35 Transaktionen mehr gegeben hatte. Die Transaktionsvolumina sind 2021 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 28 Prozent von rund 13 auf 9 Milliarden Euro gesunken.

Das Volumen wurde im Wesentlichen von den größten fünf Transaktionen getrieben, welche rund 70 Prozent des Gesamtvolumens ausmachten, während sich die übrigen rund 30 Prozent auf 35 weitere Deals aufteilten. Der Kauf von 50 Prozent der Selfridges Kaufhäuser (exkl. kanadischer Standorte) durch die Signa Holding um umgerechnet rund 2,35 Milliarden Euro sowie die Übernahme von einem 9,92 Prozent-Aktienpaket an der Erste Group Bank durch diverse Investmentgesellschaften um 1,5 Milliarden Euro.

Unternehmen organisieren sich neu
Dazu dann der Kauf von 33,6 Prozent an der CA Immobilien Anlagen durch die Starwood-Beteiligungsgesellschaft SOF-11 Klimt CAIS (ressortiert zur Starwood Capital Group) um 1,157 Milliarden Euro sowie die Übernahme von 80 Prozent der Schur Flexibles Holding durch die B&C Industrieholding um 720 Millionen Euro und der Kauf des polnischen Papier- und Kartonwerks International Paper-Kwidyzn durch Mayr-Melnhof Karton um 703 Millionen Euro. 

Das sind die Ergebnisse des aktuellen österreichischen M&A-Index der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Für die Analyse untersucht EY halbjährlich alle veröffentlichten Transaktionen mit österreichischer Mehrheits- und Minderheitsbeteiligung. „Der weltweite M&A-Markt erreicht gerade ein Rekordhoch. In Österreich ist davon wenig zu spüren, hier nähern wir uns wieder langsam dem Vor-Corona-Niveau. Viele Unternehmen organisieren sich neu, halten Ausschau nach strategischen Übernahmezielen oder stoßen Unternehmensteile ab“, so Eva-Maria Berchtold, Leiterin Strategy and Transactions bei EY Österreich.

Strategische Investoren und der Österreichische Immosektor
Die überwiegende Mehrheit der Transaktionen in 2021 entfiel mit 276 Deals auf strategische Transaktionen (+ 16 Transaktionen ggü. 2020). Vergleichsweise nur 17 Transaktionen erfolgten durch Finanzinvestoren (Private Equity oder Venture Capital) mit österreichischer Beteiligung. In Österreich spielt privates Risikokapital eine unverändert untergeordnete Rolle. Mit 133 Deals (+ 32 Prozent) im Bereich „Inbound“ für 2021 haben sich ausländische Investoren verstärkt in Österreich engagiert. Von österreichischen Investoren wurden 2021 die Zahl von 104 M&A-Transaktionen angekündigt.

Bei der Anzahl der Transaktionen 2021 lag der Immobiliensektor mit 77 Deals vorne, gefolgt von Unternehmen aus dem Industriesektor mit 64 Deals sowie dem Technologiesektor mit 59 Transaktionen. Bei den veröffentlichten Transaktionsvolumina rangiert der Handels- und Konsumgütersektor mit 2,4 Milliarden Euro vor dem Immobiliensektor mit 2,2 Milliarden Euro auf Platz eins. Das ist vor allem auf den Kauf der Selfridges-Kaufhauskette durch die Signa Holding gemeinsam mit der thailändischen Central Group zurückzuführen, so die Ergebnisse der EY-Erhebung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.01.2022

Neue Forschungsgelder aus Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank

Neue Forschungsgelder aus Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank© Pexels.com/Karolina Grabowska

Österreichische Nationalbank genehmigt 3,4 Millionen Euro für achtzehn neue Forschungsprojekte. Bildung, Nachhaltigkeit, Ökonomie, Migration und Finanzen als Schwerpunktthemen der wissenschaftlichen Arbeiten.

(red/mich/cc) Das Direktorium der Österreichischen Nationalbank hat in der letzten Vergabesitzung 2021 die Finanzierung von 18 neuen Forschungsprojekte (Anm. 39 Anträge) mit 3,4 Mio. EUR aus Mitteln des Jubiläumsfonds zur Förderung der Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft genehmigt. Nachfolgend die einzelnen Projekte sowie Ihre Antragsteller und Universitäten.

Nachhaltige Investoren und Risikofaktoren im Bankensektor
„Financial Mistakes and Credit Market Regulation“ von Florian Exler vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Wien, dann „Sustainable Finance: Nachhaltige Corporate Governance durch institutionelle Investoren“ von Philipp Erwin Fidler vom Institut für Unternehmensrecht der Wirtschaftsuniversität Wien/WU-Wien sowie „Common Ownership and Systemic Risk in the Banking Sector“ von Thomas Gehrig vom Institut für Finanzwirtschaft der Universität Wien und „Non-parametric volatility modeling in macroeconomics and finance“ von Niko Hauzenberger vom Department of Economics - Salzburg Centre of European Union Studies der Uni Salzburg.

Finanzmärkte und die Umwelt sowie die Fiskalverfassung der EU
Es folgt “Introduction of a Global Minimum Tax” von Georg Kofler vom Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU- Wien, weiters „Long-term spillover impacts of financial markets on the environment“ von Michael Kuhn vom Internationales Institut für angewandte Systemanalyse/IIASA sowie „Who is disrupting the food value chain: Regulators, Incumbents, Startups or Consumers?“ von Ina Mayer vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung/WIFO und „Die Fiskalverfassung der Europäischen Union nach dem Europäischen Aufbauplan“ von Andreas Orator vom Institut für Europarecht und Internationales Recht der WU-Wien.

Ausbildungsprogramme und der Arbeitsmarkt
Als nächstes dann “How to foster lifelong learning: Evidence from a large and generous educational leave program” von Jörg Petzold vom Fachbereich für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Uni Salzburg, weiters “Inference with Bayesian nonparametric models in the presence of measurement errors and outliers” von Michael Pfarrhofer vom Department of Economics - Salzburg Centre of European Union Studies der Uni Salzburg sowie “The role of structural changes in the labour market for monetary policy” von Philipp Piribauer vom WIFO und “The Viral Transmission Risk of Occupations in Austria and its Implications for Automatability” von Klaus Prettner vom Institut für Makroökonomie der WU-Wien.

Immigration in Wien und die Plattformökonomie
Als weitere Projekte folgen “Immigrants and home-ownership in the Vienna metropolitan area” von Christoph Reinprecht vom Institut für Soziologie der Uni Wien, weiters „Strategic Choices of Sourcing Platforms” von Georg T. Reischauer vom Institut für Strategisches Management der WU-Wien sowie „Reducing Inequality Within and Across Generations” von Miguel Sanchez-Romero vom Institute of Demography der Österreichische Akademie der Wissenschaften und „Monitoring Structural Change in Vector Error Correction Models“ von Leopold Sögner vom Institut für Höhere Studien/IHS.

Sicherheitsempfinden in Krisenzeiten und Immobilienmarkt
Und dann noch „Das subjektive Sicherheitsempfinden der Österreicherinnen und Österreicher in der Krise und ihre Einstellung zu einem bedingungslosen Grundeinkommen“ von Emmerich Talos vom Institut für Makroökonomie der WU-Wien und „Local Effects of a Pandemic: A Holistic Assessment of the Austrian Residential Housing Market“ von Sofie Regina Waltl vom Institut für Makroökonomie der Wirtschaftsuniversität/WU-Wien.

Wirtschaftsuniversität Wien und Universität Wien führen 2021 bei Mittelvergabe
Im Vergabejahr 2021 wurden Angaben zufolge 34 Projekte aus den Fördermitteln des originären Jubiläumsfonds mit insgesamt Euro 6.571.000 gefördert. Primärer institutioneller Fördermittelempfänger war demnach die Wirtschaftsuniversität Wien mit sieben bewilligten Projekten über Euro 1.433.000, gefolgt von der Universität Wien mit sechs bewilligten Projekten über in Summe Euro 1.044.000.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2022

Nachhaltige Hilfe für psychisch kranke Jugendliche

Nachhaltige Hilfe für psychisch kranke Jugendliche© Pexels.com/Anete Lusina

Land Niederösterreich reagiert umgehend auf Entwicklung bei psychischen Belastungen von jungen Menschen. Online-Selbsthilfeprogramm IstOkay.at ist gestartet und zudem neues Forschungszentrum für jugendliche Transitionspsychiatrie.

(red/czaak) Psychische Erkrankungen nehmen bei Jugendlichen immer mehr zu. Eine aktuelle Studie des Departments für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau-Universität Krems zeigt, dass österreichweit 62 Prozent der Mädchen und 38 Prozent der Burschen eine depressive Symptomatik aufweisen (economy berichtete). Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich depressive Symptome oder Ängste verfünf- bis verzehnfacht.

„Diese Entwicklung ist sehr besorgniserregend. Die Belastungsgrenze der Jugendlichen scheint weit überschritten zu sein. Daher ist es mir sehr wichtig, dass wir hier von Seiten der Politik schnell reagieren und so haben wir auch die Donau-Universität Krems bei der Entwicklung eines Online-Selbsthilfeprogramms unterstützt“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich den Start der Plattform istokay.at.

Eigenes Forschungszentrum für junge Menschen
Psychische Störungen bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 waren schon vor Ausbruch der Pandemie ein Problem. In Österreich leidet fast jeder vierte Jugendliche in dieser Altersgruppe unter einer psychischen Störung. Für Niederösterreich umgelegt sind das etwa 42.000 betroffene Jugendliche. Ergänzend zum neuen Selbsthilfeprogramm finanziert Niederösterreich daher nun auch das neue Forschungszentrum „Transitionspsychiatrie“ der Karl Landsteiner Privatuniversität am Standort des Uniklinikums Tulln mit fast 1,4 Millionen Euro bis 2026.

Selbsthilfeplattform istokay.at
„Gerade für Jugendliche am Übergang zwischen Kindheit und Erwachsensein besteht eine besondere Versorgungslücke, da oft weder die Angebote der Kinderpsychiatrie noch die der Erwachsenpsychiatrie adäquat oder attraktiv erscheinen“, erläutert Johanna Mikl-Leitner. Im Selbsthilfeprogramm istokay.at erfahren Jugendliche was sie selbst tun können und dazu soll ihnen der Hilfeanspruch leichter gemacht werden. Es brauche „unterschiedliche und besonders niederschwellige Angebote, um möglichste viele Betroffene zu erreichen“. Istokay.at wurde wissenschaftlich von der Donau-Uni Krems entwickelt und betreut.

Ein Zeichen von Stärke
In Video-Podcasts werden Ursachen, Symptome und Zusammenhänge von unterschiedlichen Bereichen wie Stress, depressive Symptome, Schlafstörungen oder Ängste kompakt erläutert und Techniken vorgestellt die Jugendliche in ihren Alltag integrieren können. Das Programm wurde für die Altersgruppe von 14 bis 20 Jahre entwickelt und ist kostenlos aufrufbar. „Es ist normal, dass man Sorgen oder Ängste hat. Wichtig ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist ein Zeichen von Stärke und Größe“, appelliert Mikl-Leitner die neue Plattform zu nutzen.

Forschungsgruppe DOT und Uniklinikum Tulln
Die Transitionspsychiatrie wiederum ist ein relativ neues Feld innerhalb der Psychiatrie und fokussiert auf junge Menschen zwischen dem 15. und 25.Lebensjahr. Das neue Forschungszentrum in Niederösterreich ist eine Kooperation der Forschungsgruppe DOT („Die offene Tür“) – einer gemeinsam mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft etablierten Forschungseinheit - und der Abteilungen Erwachsenenpsychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Tulln. Durch diese Zusammenarbeit sollen zukünftig PatientInnen gemeinsam betreut werden und Forschung rund um die gemeinsame klinische Arbeit betrieben werden.

Das Prinzip Open Innovation
Das Zentrum folgt dem „Open Innovation“ Prinzip, wo alle Stakeholder zentral in die Forschungsaktivitäten miteingebunden sind. „Es geht nicht nur darum, Jugendlichen bei der Bewältigung psychischer Probleme zu helfen, sondern auch zu verstehen, wie psychischen Problemen vorgebeugt werden kann. Dazu arbeiten wir gemeinsam mit den Jugendlichen mit einem großen Netzwerk von Institutionen und auch mit dem Schulsystem in Niederösterreich sowie der Caritas eng zusammen“, so Beate Schrank, Leiterin der Forschungsgruppe DOT.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2022
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Sozialer Austausch und gemeinsam lernen

Sozialer Austausch und gemeinsam lernen© Pexels.com/Max Firscher

T-Systems Austria unterstützt Wiener Jugendzentrum 5erHaus im Theodor Körner Hof mit moderner Mediatechnologie. Nach Infrastruktur und Laptops wurden nun 3D-Drucker und Plotter übergeben.

(red/cc) T-Systems unterstützt das Jugendzentrum 5erHaus im Theodor Körner Hof in Wien Margareten bereits seit 2012. Damals wurde eine 40m2 große Mediabox geschaffen, die etwa mit W-Lan und Laptops ausgestattet ist, und wo Jugendliche entweder direkt vor Ort den Umgang mit neuen Technologien erproben können oder Infrastruktur und Geräte für Homeschooling verwenden. „Dieses Jahr haben wir von T-Systems einen 3D-Drucker und einen Plotter erhalten. Damit bekommen auch bis dato unerfahrene Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihr Wissensspektrum zu erweitern“, so Birgit Koska, Leiterin des 5erHauses.

Über 10.000 Besuche in einem Jahr
Zuletzt wurde das T-Systems Angebot vor allem im Kontext mit der Corona-Krise genutzt, wo Gruppentreffen bis auf einzeln organisierte Lernhilfen abgesagt waren. In dieser Zeit wurde die Mediabox von den Jugendlichen primär für Homeschooling oder sonstige Lerntätigkeiten genutzt. „Das letzte Jahr hat gezeigt, wie wichtig dieser Ort gerade für SchülerInnen ist, die dem Unterricht ohne Laptop nicht hätten folgen können“, unterstreicht Koska. Angaben zufolge verzeichnete die T-Systems Mediabox im Theodor Körnerhof allein im letzten Jahr rund 10.000 Besuche.

Das Projekt war ursprünglich nur für ein Jahr geplant, der rege Zuspruch und der große Bedarf machte dann aber rasch die nötige Verlängerung klar. „Wir freuen uns sehr, dass wir bereits seit neun Jahren mit der T-Systems Mediabox einen Ort geschaffen haben, wo Kinder und Jugendliche moderne Technologien verwenden können und wir so einen Beitrag zum Erlernen digitaler Kompetenzen leisten dürfen“, sagt Peter Lenz, Regional Managing Director T-Systems Alpine.

Soziales Kommunikationszentrum auch für andere Gruppen
Als fixer Bestandteil im Theodor Körnerhof vor dem Jugendzentrum 5erHaus wird die T-Systems Mediabox auch von anderen Organisationen und Gruppen genutzt. Neben dem 5er Haus bieten auch die wohnpartner der Stadt Wien unterschiedliche Aktivitäten für die Bewohner des Gemeindebaus an und das inkludiert etwa auch die Mieterbeiräte des Körnerhofs, die sich zum Austausch mit Anrainern in der Mediabox treffen.

Betrieben und organisiert wird die T-Systems Mediabox aber hauptsächlich vom 5er Haus als Jugendzentrum. Von der Vorbereitung für Referate, über Sitzungen der Jugendredaktion und Internet-Recherchen bis zur Aufbereitung von Präsentationen oder dem Erlernen des Umgangs mit Word und PowerPoint steht die Mediabox den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. „Besonders freut uns, dass gerade Mädchen Freude am Gestalten und Experimentieren am Computer haben“, betont Koska.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2022

Das Thema Technik in frauendominierten Berufen

Das Thema Technik in frauendominierten Berufen© Pexels.com/Matthias Zomer

Einzelhandel und mobile Pflege sind Berufsfelder, in denen vor allem Frauen arbeiten. Neben der Zusammenarbeit mit Menschen prägt auch der Umgang mit Technik die Arbeit, so die Themen eines neuen Forschungsprojekts an der TU-Wien.

(red/mich) Die Digitalisierung hat nicht nur neue Berufsfelder hervorgebracht, sie hat auch bestehende Tätigkeiten verändert und diese Entwicklung gilt branchenübergreifend für Unternehmen jeder Größenordnung. Janis Lena Meißner vom Forschungsbereich Human Computer Interaction an der TU-Wien hat nun gemeinsam mit ExpertInnen aus Sozial- und Raumforschung das Thema Technologie in frauendominierten Dienstleistungsberufen aus einer feministischen Perspektive untersucht. 

Das Smartphone als zentraler Helfer
Frauen arbeiten häufig in weniger gut bezahlten Dienstleistungsberufen. Viele dieser Berufe sind jedoch systemrelevant und das hat die Corona-Pandemie nun neuerlich untermauert. Die Herausforderungen der weiblichen Arbeitnehmerinnen in Einzelhandel und mobiler Pflege sind dabei oft technischer Natur und auf diese Aspekte fokussiert sich die Forschungsarbeit von Janis Lena Meißner (TU Wien), Edeltraud Haselsteiner (Urbanity), Nadja Bergmann und Nicolas Pretterhofer (L&R Social Research). Das Projekt wird von der AK Wien gefördert, Ziel ist zumindest eine politische Debatte.

„Indem wir die verborgene technische Dimension in den alltäglichen Bemühungen von Verkaufspersonal und mobilen Heimhilfen in den Vordergrund rücken, können diese Berufe womöglich aufgewertet werden“, so Janis Lena Meißner. „Die zentrale Rolle des Smartphones in Einzelhandel und mobiler Pflege bleibt oft verborgen. Es dient nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Dokumentation von Prozessen, etwa Barcodes, die wertvolle Details für Kunden liefern und für mobile Pflegekräfte ist es ein Navigationsgerät, um optimale Routen zu Kunden oder auch Apotheken zu finden“, so das Projektteam. 

Corona verändert Dienstleistungsberufe
Da die Studie während der Corona-Pandemie durchgeführt wurde, stießen die Forscherinnen auch auf pandemiebedingt hervorgerufene Technik, etwa Teammeetings, die nun digital abgehalten werden. Dies betrifft interne Besprechungen ebenso wie Kundengespräche. Gerade im Einzelhandel müssen Angestellte schnell auf das sich ändernde Konsumentenverhalten reagieren. Die Kunden zahlen beispielsweise zunehmend bargeldlos, was Wissen über die Kartenlesegeräte voraussetzt. Mitarbeiter im Einzelhandel mussten also in kürzester Zeit Experten für technische Neuerungen werden.

„Interessant ist auch das Thema PCR-Gurgel-Tests. In Drogeriemärkten mussten MitarbeiterInnen die Test-Ausgabe übernehmen und wurden dadurch plötzlich zu Ansprechpartnern für KundInnen, was etwa auch Unterstützung bei der Online-Registrierung betraf. In der mobilen Pflege eröffnete das Gurgel-Test-Programm wiederum die Möglichkeit, Zeit und Ressourcen zu sparen“, erläutert Janis Lena Meißner. „Gerade für medizinische Angestellte, die sich regelmäßig testen müssen, ist dies eine Erleichterung.“ 

Problematisch ist auch das Thema Fortbildung, das aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt und primär digitalisiert passiert. „Dies erschwert nicht nur die persönliche Entwicklung der MitarbeiterInnen, sondern verringert auch den sozialen Austausch untereinander. Besonders in der mobilen Pflege birgt dies das Risiko, die Übersicht zu verlieren, mit wem man eigentlich zusammenarbeitet und somit die Anbindung zum Team zu verlieren“, so Meißner. 

Aufwertung frauendominierter Berufsfelder
Um die Arbeitsbedingungen für Frauen nun nachhaltig zu verbessern, identifizieren die Forschenden drei Ansatzpunkte. Es müsse eine soziokulturelle Aufwertung der Jobs geben, indem über die teilweise veralteten Vorstellungen frauendominierter Berufsfelder aufgeklärt wird. Die Vorurteile, dass diese Berufe wenig oder gar keine Kompetenz bedürfen, sind maßgeblich für die schlechte gesellschaftliche Bewertung. „Dies gelingt uns am besten, indem jeder Arbeitsanteil mit einem Marktwert sichtbar wird und dazu gehört auch der produktive Umgang mit Technik“, unterstreicht Meißner.

Eine weitere Art der Berufsaufwertung könnte dadurch geleistet werden, dass die Beschäftigten aktiv und transparent in die Gestaltung von technischen Prozessen der Arbeitsorganisation involviert werden. Gesteigertes Selbstbewusstsein als digital kompetente Arbeitskraft könnte dazu beitragen, dass sich ArbeitnehmerInnen stärker organisieren und dann etwa auch fairere Arbeitsbedingungen mitverhandeln. Als dritten Punkt nennen die Forschenden die formale Aufwertung der Arbeit, die durch Kollektivverträge unter anderem an der Bezahlung ansetzt. 

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2022

Neue Expertise für Qualitätsmanagement und Branchenstandards

Neue Expertise für Qualitätsmanagement und Branchenstandards© Paar_und_Mondl_QA_Wilke

Christoph Mondl und Werner Paar übernehmen die Geschäftsführung bei Quality Austria. Gründungsgeschäftsführer Konrad Scheiber zog sich mit Jahresende 2021 final zurück.

(red/cc) Quality Austria ist im Bereich System- und Produktzertifizierungen, Begutachtungen und Validierungen, Assessments, Trainings und Personenzertifizierungen tätig und davon ausgehend auch relevanter Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Institution steht im Eigentum der vier Vereine ÖQS, ÖVQ, ÖQA und AFQM und wurde von diesen Organisationen im Jahr 2004 gegründet. Das Unternehmen kooperiert weltweit mit rund 50 Partner- und Mitgliederorganisationen.

Langjährige Managementerfahrung
Aktuell übergab nun der Gründungsgeschäftsführer Konrad Scheiber das Management der Quality Austria in die Hände von Christoph Mondl und Werner Paar. Mondl (56) war zuvor Finanzchef und stv. Verbandsdirektor beim ÖAMTC, davor war der studierte Betriebswirt (Anm. Unternehmensführung und Marketing) bei den Ebenseer Betonwerken und der Unternehmensberatung Accenture tätig.

Paar (49) war seit 1998 leitender Qualitäts- und Vertriebsmanager bei der BMW Group Austria und verantwortete zuletzt das Geschäftsfeld Retail in der Konzernzentrale. „Österreichs führende Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungsorganisation ist bei den beiden Spitzenmanagern in ausgezeichneten Händen“, kommentiert Konrad Scheiber, der die Geschicke von Quality Austria seit Gründung im Jahr 2004 verantwortete.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2022

Neuer Marktplatz für industrielle Software-Applikationen

Neuer Marktplatz für industrielle Software-Applikationen© Pexels.com/Hitesh Choudhary

Siemens öffnet seine Industrial-Edge-Plattform für Drittanbieter von Software-Applikationen. Anwenderfokus für herstellerübergreifenden App-Store liegt auf industriellen Produktionsumgebungen.

(red/czaak) Siemens startet als Anbieter im Bereich Automatisierung und industrieller Software einen digitalen, herstellerübergreifenden App Store für Industriekunden. Der neue Marktplatz bildet den Transaktionsmechanismus speziell für die Siemens Industrial Edge Plattform und soll die Integration von bedarfsorientiert skalierbaren Software-Technologien direkt in Produktionsumgebungen ermöglichen. Neben den Siemens eigenen „Edge Apps“ für die sogenannte „diskrete Industrie“ und den Werkzeugmaschinenbau bieten auch Drittanbieter wie Braincube, Cybus, SeioTec oder Tosibox ihre Dienste an.

Produktionsintensive Unternehmen aus Industrie und Mittelstand sollen damit von einer breiten Palette an Softwarekomponenten unterschiedlicher Anbieter und Hersteller profitieren, die mittels standardisierter Schnittstellen problemlos in bestehende Fertigungsumgebungen implementiert werden können. Die aktuelle Angebotspalette reicht von Konnektivität, Datenspeicherung, -Visualisierung und -Analyse bis hin zu Maschinenüberwachung oder Energie- und Asset-Management.

Mehrere Softwarekomponenten auf einer All-in-One-Plattform
„Das neue Angebot ermöglicht es Unternehmenskunden, mehrere Softwarekomponenten auf einer All-in-One-Plattform zu erwerben und betreiben“, so Siemens in einer Aussendung. Die Plattform bietet auch einen Marktzugang zur industriellen Automatisierungstechnik. Das Angebot soll kontinuierlich ausgebaut werden, der Fokus liegt „auf Partnern, die innerhalb des Industrial Edge Ökosystems den Schwerpunkt bilden“, erläutert Siemens.

Edge Computing kann produzierenden Unternehmen dabei helfen, Automatisierungssysteme noch besser zu verbinden. So lassen sich anfallende, noch ungenutzte Prozessdaten von den Geräten zu den richtigen Stellen transportieren, etwa zu Produktionssteuerungs- oder Cloud-Systemen. Aufgrund hoher Datenmengen und der Geschwindigkeit, mit der diese generiert werden und durch den zunehmenden Bedarf an Echtzeit-Einblicken ist der Einsatz von Edge-Computing-Lösungen inklusive der Verarbeitung der Daten direkt an der Quelle ihrer Entstehung entsprechend sinnvoll.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2022

Coronawelle drückt Erwartungen von Deutscher Wirtschaft

Coronawelle drückt Erwartungen von Deutscher Wirtschaft© Pexels.com/Nicola Barts

Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich verschlechtert. Exporte sollen langsamer zulegen. Dienstleister und Einzelhandel trifft neue Coronawelle besonders hart, so aktuelle Erhebungen des deutschen ifo-Instituts.

(red/cc) Im Bereich der exportorientierten Industrie musste die standortpolitisch besonders wichtige deutsche Automobilindustrie zuletzt einen kräftigen Dämpfer verkraften. Es werden zwar weiter zusätzliche Aufträge aus dem Ausland erwartet, aber deutlich weniger als noch im Vormonat gedacht. Ähnliches gilt für die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. Mit einem leichten Rückgang rechnen auch die Hersteller von Textilien, Nahrungsmitteln sowie Druckerzeugnissen. Im Maschinenbau verbesserten sich hingegen die Erwartungen.

Die Stimmung unter den Unternehmen hat sich zum Jahreswechsel generell eingetrübt. Die verschärfte Pandemielage trifft besonders konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart. Der regelmäßig erhobene Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts ist im Dezember gefallen. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage weniger gut. Auch der Pessimismus mit Blick auf das erste Halbjahr 2022 nahm zu.

Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Baubranche 
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index nach zuletzt fünf Rückgängen in Folge wieder gestiegen. Dies ist auf einen deutlich gestiegenen Auftragsbestand zurückzuführen. Etwas eingetrübt wird die Lage durch Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen. Regelrecht eingebrochen ist das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor und das gilt vor allem für Tourismus und Gastgewerbe.

Ebenso schlechter ist das Klima im Handel. Der Erwartungsindikator fiel hier auf den niedrigsten Stand seit letztem Januar. Der Großhandel sieht sich vergleichsweise besser gerüstet wie der Einzelhandel. Verschlechtert hat sich das Geschäftsklima auch im Baugewerbe, hier nahm auch der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate merklich zu, so die ifo-Experten.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2022

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