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28. Juli 2024

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Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Sensoren messen Luftgüte an Schulen in Kärnten und Tirol

Sensoren messen Luftgüte an Schulen in Kärnten und Tirol© MCI Geissler

Infineon Technologies Austria und Management Center Innsbruck liefern spezielle Sensoren zur Luftgüte-Messung an Schulen in Kärnten und Tirol. Schülerteams entwickeln daraus Ampeln für Lüftungsentscheid. 

(red/mich) Fünf Höhere Technische Lehranstalten (HTL) in Kärnten und sechs HTLs in Tirol erhalten von Infineon Technologies Austria und dem Management Center Innsbruck (MCI) in Innsbruck hochpräzise CO2-Sensor-Kits. Die Schülerteams bauen daraus CO2-Ampeln, die auf die Notwendigkeit zum Lüften hinweisen und damit das Infektionsrisiko senken können. Insgesamt werden damit 300 Klassenräume ausgestattet.

Wichtiger Indikator für die Luftqualität
Der CO2-Gehalt in Innenräumen ist ein wichtiger Indikator für die Luftqualität. Gerade in der aktuellen Pandemie kann dieser Wert helfen, das Verbreiten von Viren einzudämmen und den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Das regelmäßige Quer- und Stoßlüften der Klassen ist daher in den Vorgaben des österreichischen Bildungsministeriums vorgesehen, neben laufenden Tests und Maskentragen.

Zur Klärung der Frage wann Lüften sinnvoll ist, übermitteln nun Infineon und das MCI kostenlose CO2-Sensor-Kits für die angeführten elf technischen Lehranstalten (HTLs) in Kärnten und Tirol. „Ab nun macht modernste Technik auf das rechtzeitige Lüften im Klassenzimmer aufmerksam“, so Infineon in einer Aussendung.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2021

Täglich 110.000 Verarbeitungsprozesse für 150 Millionen Menschen.

Täglich 110.000 Verarbeitungsprozesse für 150 Millionen Menschen.© Pexels.com/pixabay

Abläufe vereinfachen und Patienten schneller und exakter helfen. Unternehmen wie mySugr oder Cerner setzen auf Cloud-Services von AWS. Der IT-Spezialist baut Österreich-Niederlassung aus.

(red/czaak) Das Gesundheitswesen sieht sich mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert: Ein Mangel an medizinischen Fach- und Pflegekräften, die Alterung der Bevölkerung und steigende Kosten sind nur einige davon. Das österreichische Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz berichtet aktuell, dass bis 2025 sechzig Prozent der Hausärzte mit Kassenvertrag in den Ruhestand gehen werden.

Digitalisierung zur nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitswesens
Die Ausgaben für das Gesundheitssystem in Österreich sind auch im EU-Vergleich sehr hoch und es entsteht ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen Allgemeinen und Fachärzten, wie auch zwischen der Versorgung in ländlichen und städtischen Gebieten. Um den zahlreichen Herausforderungen zu begegnen, muss die Gesundheitsversorgung effizienter werden und sich darauf konzentrieren, die Gesundheit der/des Einzelnen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

Zwei Unternehmen konzentrieren sich derzeit besonders auf die bessere Information und Betreuung von Patienten. Cerner, Anbieter von Technologie-Lösungen für das Gesundheitswesen und mySugr, ein digitales Gesundheitsunternehmen der Roche Diabetes Care. Beide Unternehmen wollen das Gesundheitswesen nachhaltig durch digitale Angebote verbessern und setzen dabei auf Cloud-Lösungen von Amazon Web Services (AWS).

Österreich hat im EU-Vergleich deutlichen Aufholbedarf
„Das Gesundheitswesen muss ganzheitlich werden und Prävention und Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen. Technologien wie Cloud-Computing können dabei Erleichterung und Verbesserung schaffen“, sagt Jochen Walter, Landeschef Österreich bei Amazon Web Services (AWS). „Alle Teilnehmer im Gesundheitswesen sollten zusammenarbeiten und sich auch mit IT-Infrastruktur-Anbietern austauschen. Diese bieten dafür eigene Plattformen und unterstützen die Beteiligten bei sicherem Austausch und Analyse von Informationen“, betont Walter.

Im sogenannten Digital-Health-Index (Anm. von Bertelsmann-Stiftung) liegt Österreich bei der Digitalisierung insgesamt nur auf Rang 10 unter den 17 untersuchten EU-Ländern (mit rund 60 Punkten). Das Hauptaugenmerk liegt auf Aktivitäten zum politischen und strategischen Vorgehen (engl. „Policy“ mit rd. 79 Punkten). Erst dann folgen Digital Health Readniess (die technische Implementierung und der digitale Reifegrad) mit knapp 61 Punkten und die tatsächliche Datennutzung, also die Vernetzung von Gesundheitsinformationen mit rd. 40 Punkten.

Hohe Ansprüche bei Sicherheit und Verfügbarkeit
„Die Gesundheitsversorgung hat besondere Ansprüche, gerade bei Sicherheit, Compliance und Verfügbarkeit. Unsere Cloud-Dienste erfüllen diese Anforderungen und machen die Vorteile der Cloud so auch für Gesundheitsversorger zugänglich“, erklärt Walter. „Häufig sehen wir den Bedarf an flexibler Speicherkapazität, da im Gesundheitswesen große Datenmengen entstehen. Aber auch die Tatsache, dass Kosten nur für wirklich genutzte Dienste anfallen, ist interessant für Organisationen aus dem Segment“, unterstreicht Cloud-Experte Walter von AWS.

Mehrere Unternehmen im Gesundheitsbereich nutzen bereits Cloud-Computing, etwa Cerner, ein internationaler Anbieter von Technologie-Lösungen für das Gesundheitswesen. Das Unternehmen setzt Big Data ein, um sinnvolle Echtzeit-Einblicke zu erhalten und Behandlungsvorgänge im Gesundheitsbereich zu vereinfachen. Cerner vertraut dabei auf Lösungen von AWS, mit deren Hilfe Daten von rund 150 Mio. Menschen verarbeitet werden. Das entspricht einem Umfang von 10 Petabyte und 110.000 Verarbeitungsabläufen pro Tag.

Konzentration auf geschäftsrelevante Aufgaben
Aktuell möchte Cerner nun mittels KI ein Gesundheitssystem aufbauen, wo die ganzheitliche Betrachtung jedes Menschen im Fokus steht. „Die Amazon Anwendung „SageMaker“ ermöglicht es Cerner, die Kosten und den Zeitaufwand für die Entwicklung dieser neuen KI-Modelle um 80 Prozent zu reduzieren“, erklärt Jochen Walter. Auch mySugr nutzt die AWS-Cloud für seine App, die in über 75 Ländern in zwei Dutzend Sprachen verfügbar ist. Das 2012 in Wien gegründete Unternehmen ermöglicht Menschen Informationen rund um ihre Diabetestherapie sicher und medienübergreifend zu verwalten.

„Während AWS die notwendige IT-Infrastruktur im hochsicheren Rechenzentrum bereitstellt, kann sich mySugr auf geschäftsrelevante Aufgaben konzentrieren und Menschen mit Diabetes ermöglichen, ihre Gesundheit langfristig erfolgreich selbst zu managen“, so Walter. „Cloud-Dienste finden immer mehr ihren Weg ins Gesundheitswesen und helfen Prozesse zu vereinfachen und das ermöglicht den Fokus auf die PatientInnen zu legen“, resümiert Cloud-Experte Jochen Walter von Amazon Web Services (AWS).

Österreich-Niederlassung von Amazon Web Services (AWS) wächst
Neben Cerner und mySugr sind Erste Digital, Palmers, Raiffeisen Bank International, Krone Multimedia, Österreichischer Rundfunkservice (ORS), Frauscher Sensonic, Global Rockstar, Runtastic und Bitpanda weitere Österreichische Unternehmen, welche die Cloud-Services über die heimische Amazon Web Services Niederlassung nutzen. AWS Austria ist seit Gründung massiv gewachsen und bezieht nun neue Räumlichkeiten in der Wiener City.

„Die Eröffnung des neuen Büros bestätigt die wachsende Bedeutung des Standortes Österreich und ist ein Resultat der steigenden Nachfrage österreichischer Unternehmen nach Cloud-Technologien“, freut sich AWS-Landeschef Jochen Walter. Zu den weiteren Österreich-Kunden gehören Apilayer, Bikemap, Celantur, Merkeleon, Platogo Interactive Entertainment, Trans Austria Gasleitung, Aurena und die Internationale Biathlon Union. „All diese Unternehmen profitieren von über 200 AWS-Services und einem globalen, flächendeckenden Netzwerk“, ergänzt Jochen Walter.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.12.2021

Die Jungen zahlen die Rechnung aller Generationen

Die Jungen zahlen die Rechnung aller Generationen© OeAW

Die Einkommen junger Menschen sinken in mehreren europäischen Ländern seit dem Krisenjahr 2008 und die Armutsgefährdung steigt. Das trifft auch auf Österreich zu, so neue Erhebungen von Österreichischer Akademie der Wissenschaften und TU Wien.

(red/czaak) Forscher von Österreichischer Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und TU Wien haben die altersspezifische Einkommensentwicklung von 2008 bis 2017 in neun europäischen Ländern analysiert. Die Ökonomen belegen, dass die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen überproportional von den Effekten der Wirtschaftskrise 2008 betroffen war. Während die Einkommen der jungen Bevölkerung stagnierten oder sanken, profitierte die ältere Bevölkerung von gestiegener Erwerbsbeteiligung und höheren Pensionen.
 
„Wirtschaftskrisen werden meist anhand des Bruttoinlandsproduktes untersucht. Doch dieses Maß sagt wenig über die mittelfristige Entwicklung der Haushaltseinkommen aus und vor allem nichts über Unterschiede zwischen Altersgruppen“ erklärt Bernhard Binder-Hammer vom Institut für Demographie der ÖAW, einer der Autoren der Studie. „Unsere Arbeit schließt diese Lücke und analysiert auch die Gründe für die Unterschiede in der Einkommensentwicklung zwischen Altersgruppen“, so Binder-Hammer.

Ältere Generationen ziehen davon
Basierend auf aktuellen EU-Daten (Anm. Statistik für Einkommen und Lebensbedingungen) haben die Forscher für neun europäische Länder die altersspezifische Einkommensentwicklung nachgezeichnet, darunter auch für Österreich. Ein Fokus lag auf länderübergreifenden Trends: In sieben der analysierten Länder haben sich die Einkommen der 20- bis 39-Jährigen ungünstiger entwickelt als jene der 40- bis 59-Jährigen und der Gruppe 60+. Nur in Estland und Polen sind die Einkommen der jungen Bevölkerung relativ zur älteren Bevölkerung gestiegen.
 
Die altersspezifischen Unterschiede in der Einkommensentwicklung sind beachtlich. So sind in Italien die durchschnittlichen Einkommen der 20- bis 39-Jährigen um 17 Prozent gesunken, jene der 40- bis 59-Jährigen um neun Prozent, aber die durchschnittlichen Einkommen der Über-60-Jährigen sind um 4 Prozent gestiegen. Ähnlich groß sind die Unterschiede in Spanien und Griechenland. In Österreich, Frankreich und Slowenien sind die Einkommen der 20- bis 39-Jährigen im Untersuchungszeitraum stagniert, während primär die 60+ sich über einen Anstieg freuen konnten, in Österreich um 11 Prozent.  

Vermögensaufbau für Junge schwieriger und höheres Armutsrisiko
Die Gruppe der 20- bis 39-Jährigen leidet darunter, dass für Neuankömmlinge am Arbeitsmarkt Einstiegsgehälter und Lohnsteigerungen weniger stark sind. Ältere Arbeitnehmer sind davon weniger betroffen und Transfereinkommen sind von der kurz- und mittelfristigen Einkommensentwicklung unabhängig. In Griechenland, Italien und Spanien belasten hohe Arbeitslosenzahlen unter der jüngeren Bevölkerung das Durchschnittseinkommen zusätzlich. Hauptgründe für den Einkommenszugewinn bei der Gruppe 60+ sind steigende Erwerbsquoten und steigende Pensionen. „Beide Effekte sind für Frauen stärker als für Männer”, sagt Binder-Hammer von der ÖAW.
 
Die zunehmend schwierige Situation für die junge Bevölkerung hat langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft. Trotz Stagnation der Einkommen kam es im gleichen Zeitraum zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise. Der Erwerb eines Eigenheims und Aufbau von Vermögen wurde dadurch für junge Menschen immer schwieriger. Stagnierende oder sinkenden Einkommen gehen auch mit hohen Armutsrisiko von jungen Erwachsenen und Familien einher.

Die ungewisse Zukunft
Die ökonomische Situation beeinflusst in weiterer Folge auch die demographische Entwicklung. “Wir haben die Gruppe so definiert, dass sie die Lebensphase repräsentiert, in der üblicherweise Haushalte und Familien gegründet werden. Wenn es die ökonomische Situation nicht zulässt, werden das Ausziehen aus dem Elternhaus und die Gründung einer Familie aufgeschoben. Das dürfte ein maßgeblicher Grund für die niedrige Fertilität in südeuropäischen Ländern sein“, unterstreicht Binder-Hammer.
 
Mehrere Entwicklungen dürften die Einkommen der jungen Bevölkerung auch in Zukunft belasten. Der Pensionsantritt der Baby-Boomer erfordert hohe und möglicherweise steigenden Beiträge zum Sozialsystem. Auch die Corona-Pandemie dürfte überproportionale Belastungen für junge Menschen bringen. “Wie Corona sich auswirken wird, können wir wohl erst in einigen Jahren analysieren. Es ist wichtig die altersspezifische Einkommensentwicklung genau zu beobachten, um bessere und ausgewogene Antworten auf Krisen zu finden”, sagt Bernhard Binder-Hammer vom Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.12.2021

Die digitale Transformation der Finanzdienstleistungsbranche

Die digitale Transformation der Finanzdienstleistungsbranche© Pexels.com/Karolina Grabowska

Die Digitalisierung bringt neue Erwartungshaltungen im Kundenservice. Künstliche Intelligenz für kundenorientiertes Datenmanagement unterstützt zunehmend Banken und Versicherungen bei persönlicher Interaktion.

(red/czaak) Künstliche Intelligenz (KI oder AI/Artificial Intelligence) verschränkt Mensch und Maschine und bringt auch Menschen näher zusammen. Branchen und Unternehmen mit einer umfangreichen Kundenanzahl können im Bereich der Kundenbetreuung von diesen technologischen Innovationen besonders profitieren. Die Dienstleistungsbranche und im Besonderen Finanzdienstleister wie Banken und Versicherungen verwenden AI-Anwendungen zur Intensivierung der Kundenservices hin zu einer persönlichen und interaktiven Betreuung (engl. Customer Experience Management), die entsprechend Kundenzufriedenheit und -Bindung erhöht.

Umfangreiche Service-Dienste
„KundInnen von Finanz- und Versicherungsunternehmen erwarten eine praktisch-effiziente und individuell abgestimmte persönliche Beratung (engl. Digital Convenience) und dabei unterstützen nun zunehmend technologische Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz“, erläutert Dominik Freisinger, Data Scientist beim IT-Dienstleister Kapsch BusinessCom. Die Digitalisierungswelle gewinnt hier immer mehr an Bedeutung. Gerade bei Finanzdienstleistern gibt es eine hohe Anzahl an KundInnen und einen ebenso hohen Personalapparat, der inhaltlich umfangreiche Service-Portfolios zu vermitteln hat.
„Ideale Bedingungen für vereinfachende AI-gestützte Lösungen. Die bereits seit einiger Zeit am Markt agierenden Fintechs haben dies erkannt, sie arbeiten mit neuen technologischen Lösungen und mit einem vergleichsweise weitaus geringeren Personaleinsatz“, unterstreicht KI-Experte Freisinger. Angesprochen werden zudem gezielt Digital Natives. „Mit dieser Herangehensweise picken sich Fintechs die Rosinen der aktuellen marktverändernden Entwicklungen heraus und damit treiben sie den Digitalisierungswandel im Finance-Bereich gehörig an“, so Freisinger.

Konkurrenz über vergleichsweise schlanke FinTechs
Die klassischen Finanzinstitute und Versicherungskonzerne müssen daher entsprechend reagieren und an die von der Fintech-Konkurrenz verstärkte Erwartungshaltung der neuen Digital Convenience seitens der Endkunden anknüpfen. Hemmend ist ein hoher Personaleinsatz in den Call Centers und viele manuellen Prozesse bei einer breiten Produktpalette, das einem noch breiter gefächerten Kundenspektrum angeboten werden soll.

„Diese Gegebenheiten erschweren es klassischen Finanzdienstleistern effiziente und unmittelbare Services anzubieten. Mittels KI werden hier dann die Kundenservices dahingehend optimiert, dass sie Fintechs in puncto Digital Convenience nicht mehr nachstehen“, so Freisinger. „Auch wenn ich eine Million Kunden habe, möchte ich jede/n einzeln und individuell betreuen können“, betont Freisinger die neue Anspruchshaltung.

IT-Dienstleister empfehlen schrittweise Umsetzung
Kapsch BusinessCom hat zusammen mit Experten einen Umsetzungsplan für klassische Finanzdienstleister ausgearbeitet und empfiehlt ein schrittweises System. Zu Beginn werden AI-basierte Assistenzsysteme eingeführt, die Mitarbeiter von Finanz- und Versicherungsunternehmen bei der Betreuung ihrer Kunden unterstützt. Die AI speichert und analysiert dabei alle Daten, die relevant für die Erstellung eines präzisen Kundenprofils sind. „Bereits ab da können Kundenwünsche dann individuell berücksichtigt und die Betreuungsqualität maßgeblich verbessert werden“, so Freisinger.

Im nächsten Schritt kommt nun auf Basis des personalisierten Kundenprofils kommt nun ein sogenanntes AI-basiertes Recommender-System zum Einsatz. Diese intelligente Anwendung schlägt auf Basis der zuvor ausgewählten Datenbasis vor, welche Services (Tarife, Pakete, etc.) den Kunden angeboten werden sollen. Wahlweise kann das System auch die Kunden im Self-Service-Portal bei einer selbstständigen Produktauswahl unterstützen. „Das Assistenzsystem erkennt und meldet auch den idealen Zeitpunkt für Kundenansprache, den bevorzugten Kommunikationskanal und welches Angebot sinnvoll ist“, skizziert Dominik Freisinger von Kapsch BusinessCom.

Automatisierung als weiteren Entwicklungsschritt
Ist das Kundenprofil mittels komplexer Datenanalyse erstellt und das AI-basierte Vorschlagssystem implementiert, dann folgt im nächsten Schritt die Automatisierung von weiteren Prozessabläufen. Mittels AI-basierter Automatisierung werden repetitive, komplexe und entsprechend zeit- und ressourcenintensive Prozessschritte effizient beschleunigt und erleichtert. Call Center-Mitarbeiter gewinnen Zeit, um im Beratungsgespräch mehr in die Tiefe gehen zu können.

„Wird auf diese Weise mittels AI positiver Nutzen gestiftet, dann wird der personalstarke Kundenservice traditioneller Finanz- und Versicherungsinstitute als tatsächlicher Kundenservice mit Mehrwert wahrgenommen“, so Freisinger. „Der AI-based Recommender ist also heutzutage das, was früher der örtliche Greißler war: Er weiß genau, was seine KundInnen wollen“, resümiert Kapsch BusinessCom-Experte Freisinger.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.12.2021

Neues Zentrum für Artificial Intelligence und Machine Learning 

Neues Zentrum für Artificial Intelligence und Machine Learning © Pexels.com/tara Winstead

TU Wien gründet neues Center for Artificial Intelligence and Machine Learning. Verstärkte Vernetzung aller inkludierten Forschungsdisziplinen soll nun auch mehr internationale Sichtbarkeit bringen.

(red/czaak) Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bestimmen zunehmend den Alltag von Menschen und Unternehmen. Computeralgorithmen schlagen Videos vor, sie helfen im Auto, den richtigen Weg zu finden. Entsprechend sind AI/KI (Künstliche Intelligenz/Artificial Intelligence) und ML (Maschinelles Lernen) seit langer Zeit auch fixer Bestandteil in der wissenschaftlichen Forschung.

An der TU Wien wird in diesen Fachbereichen seit vielen Jahren an unterschiedlichen Instituten und Fakultäten mit vielfältigen Methoden und Zielsetzungen intensiv geforscht. Um diese Forschungsinitiativen zu stärken und vernetzt zusammenzuführen, wurde nun das Center for Artificial Intelligence and Machine Learning (CAIML) gegründet. Die TU Wien soll damit auch im internationalen Spitzenfeld verankert werden und das sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Zu den Vorbildern gehören etwa die US-amerikanischen Eliteunis MIT oder Stanford.

Unterschiedliche Zugänge bei AI und ML
„Nicht zuletzt durch deutlich gesteigerte Rechnerleistung kam es in den letzten Jahren zu einem Boom in der AI- und ML-Technologie. Dabei haben sich verschiedene Communities entwickelt, die nicht so gut miteinander verflochten sind, wie sie sein sollten“, erläutert Stefan Woltran vom Institut für Logic and Computation der TU Wien. „Es gibt in der künstlichen Intelligenz ganz unterschiedliche Ansätze, die auch von unterschiedlichen Leuten in unterschiedlichen Fachjournalen und Fachtagungen diskutiert werden. Das wollen wir nun zusammenführen“, unterstreicht Woltran bei der Eröffnung, wo Turing-Preisträger Leslie Valiant von der Harvard University die Keynote Lecture hielt.

Inhaltlich stehen auf der einen Seite klassische oder symbolische „Artificial Intelligence“, wo Intelligenz mit klar definierten Regeln simuliert wird. Beispielhaft der Schachcomputer mit fix einprogrammierten Regeln - gegen die er nicht verstoßen kann. Eine zentrale Rolle spielt dabei die mathematische Logik. Der Computer arbeitet symbolisch – also mit klar definierten Objekten wie etwa Schachfiguren, die bewegt werden sollen. Der Algorithmus geht dabei auf nachvollziehbare, logisch erklärbare Weise vor.

Die erklärbare AI als Verbindung
Auf der anderen Seite steht das maschinelle Lernen. Dabei geht es primär um die Frage, wie sich Algorithmen durch große Datenmengen, Modelle und Simulationen verbessern und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Algorithmen werden an bestimmten Daten „trainiert“, erst dadurch werden sie in die Lage versetzt, sinnvolle Ergebnisse zu liefern. Hier spielt die Statistik eine zentrale Rolle, wie auch die in der Naturwissenschaft allgegenwärtigen Differentialgleichungen. Es geht pragmatisch um die optimale Lösung – auf Basis von bestimmten vorgegebenen Kriterien. Anwendungen reichen von der Robotik bis hin zur automatisierten Analyse von Röntgenbildern.

„Die symbolisch arbeitende AI und das maschinelle Lernen haben sich aus historischen Gründen unterschiedlich entwickelt“, sagt Clemens Heitzinger vom Institut für Analysis und Scientific Computing. „Nun zeigt sich, dass erst ein Zusammenspiel der Methoden intelligente Systeme ermöglicht. Wichtige Faktoren für Problemlösungen sind auch die Datenmengen und die Rechenleistung“, betont Heitzinger. Aus Sicht des Experten findet sich dieses Zusammenspiel insbesondere in der sogenannten „Explainable AI“. „Wenn ein Algorithmus nützliche Ergebnisse liefert, will man dann auch das Ergebnis verstehen und wie zuverlässig es ist. Dafür müssen wir die unterschiedlichen Denkschulen vereinen“, sagt Clemens Heitzinger.

Vernetzte Forschungsdisziplinen und Kooperationen mit Industrie
Zu all diesen Fragen soll das CAIML an der TU Wien nun einen wichtigen Beitrag liefern. Mit gemeinsamen Forschungsinitiativen, Exzellenzprogrammen und Ausbildungs-Maßnahmen soll die Zusammenarbeit innerhalb der TU Wien gestärkt werden, gleichzeitig wird auf die Internationalisierung besonderes Augenmerk gelegt. „Die TU Wien ist gerade im Bereich der Computerwissenschaften international bereits sehr gut vernetzt, wir wollen das weiter ausbauen und uns so an der internationalen Spitze etablieren“, sagt Stefan Woltran.

Parallel verstärkt werden soll dabei auch die Verbindung zwischen Grundlagenforschung sowie anwendungsorientierter Forschung und den Anwendungen selbst. Das Know-how im Bereich von Artificial Intelligence und Machine Learning an der TU Wien soll auch interdisziplinär für andere Forschungsgruppen zugänglich gemacht und auch Partnerunternehmen aus der Industrie sollen damit noch stärker als bisher an die TU Wien angebunden werden.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2021

Österreichs beste Schülerinnen im Rechnungswesen

Österreichs beste Schülerinnen im Rechnungswesen© Pexels.com/Andrea Piacquadio

Trauner Verlag und Softwarehersteller BMD vergeben diesjährige Prämierungen. Alina Haas und Martina Gruber aus Steyr holten Titel in Kategorie “Finanzbuchhaltung”.

(red/mich) Österreichs beste Nachwuchsbuchhalterinnen heißen Alina Haas und Martina Gruber. Die beiden 18-jährigen Schülerinnen der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) in Steyr (OÖ) wurden für ihre hervorragenden Leistungen im computerunterstützten Rechnungswesen mit dem “School Award” ausgezeichnet. Bei dem Wettbewerb, der jährlich vom Schulbuchverlag Trauner und dem Softwarehersteller BMD durchgeführt wird, holten sich die beiden Oberösterreicherinnen den Sieg in der Kategorie Finanzbuchhaltung.

“Ich konnte es kaum glauben, in diesem österreichweit durchgeführten Wettbewerb ganz vorne dabei zu sein”, sagt Martina Gruber. “Ich habe das Fach Finanzbuchhaltung in der Schule zwei Jahre absolviert und wollte in diesem Bereich auch ein Zertifikat in den Händen halten. Das war der Grund für meine Teilnahme. Nach der Matura möchte ich Humanmedizin oder einen anderen Gesundheitsberuf studieren“, so die Siegerin von der HLW Steyr in Oberösterreich.

Tablets und Siegerscheck für die Besten
Auch die Klassenwertung in der Kategorie Finanzbuchhaltung ging an die HLW Steyr. Im Bereich “Warenwirtschaft” gewann der Niederösterreicher Dominik Rumler von der HLW Hollabrunn. Seine Klassenkameradin Katharina Helm holte sich den Award in der Kategorie “Lohn”. Die Einzelsieger erhielten je ein 2-in-1 Tablet. Für die besten Klassenergebnisse gab es vom Trauner Verlag jeweils einen Siegerscheck im Wert von 300 Euro.

„12.000 Schüler der österreichischen berufsbildenden mittleren und höheren Schulen arbeiten mit der Business Software von BMD und den im Trauner Verlag erschienenen Praxishandbüchern. Viele von ihnen haben auch heuer an einer Online-Zertifizierung teilgenommen“, erläutern Verlagschefin Sonja Trauner und BMD-Geschäftsführer Markus Knasmüller. “Eine erfolgreich absolvierte Prüfung bringt den Schülern definitiv einen Vorteil am Arbeitsmarkt”, betonen Trauner und Knasmüller.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Die weitaus besseren Karten

Die weitaus besseren Karten© T-Systems Austria

Die Digitalisierung hat ihre krisenbedingte Bewährungsprobe bestanden und dazu eine positive Entwicklung ausgelöst. Parallel müssen Betriebe ihre Abläufe so rasch wie nie anpassen. Ein Expertenkommentar von Michael Böhm, Head of Sales bei T-Systems Austria.

Corona hat zu einem Digitalisierungsschub geführt. Als IT-Dienstleister haben wir viele Unternehmen durch die Krise begleitet und sehen, dass diese Betriebe diese Bedingungen schneller und flexibler meistern können oder die Situation als Chance nutzen. Im Wesentlichen geht es um drei Schlüsselfaktoren: Innovationsfreude, flexiblere Organisationen und eine schnelle Anpassungsfähigkeit. All das hat auch viel mit modernen IT-Landschaften zu tun. Betriebe müssen in der Lage sein, ihre Abläufe und Kundenangebote in einem noch nie dagewesenen Tempo anzupassen. Dabei werden sie aber oft durch veraltete Technologien, Systeme und Prozesse gehindert.

Basis bei nahezu allen Digitalisierungsprojekten sind immer die Daten. Unternehmen müssen lernen, unabhängig von Anwendungs- und Geschäftsfällen in modernes Daten-Management zu investieren. Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit der Daten und den damit ableitbaren Informationen sind Prämissen für Innovation. Gerade heute, wo sich Datenmengen durch intelligente Sensorik und 5G vielfach potenzieren, müssen diese Hausaufgaben gemacht werden - sonst wird das sogenannte „Gold des 21. Jahrhunderts“ nie oder zu spät gewonnen.

Cloud-Computing quer durch alle Branchen Standard
Ein ebenso wichtiges Thema sind Cloud-Services, sie sind mittlerweile Standard und werden quer durch alle Branchen genutzt. T-Systems und Google Cloud arbeiten derzeit gemeinsam an der sogenannte Souveräne Cloud. Damit können nun auch der öffentliche Sektor, Gemeinden oder der Gesundheitsbereich sensible Daten in der Cloud verarbeiten – und damit ebenso die flexible Skalierbarkeit, die bedarfsgenaue Nutzung sowie Innovationskraft und Zuverlässigkeit von Public-Cloud-Diensten nutzen. 

Schon lange sind es nicht nur Großunternehmen, die sogenannte Cloud Center of Excellences ins Leben rufen und wie wir eine „Cloud First“ Strategie verfolgen. Auch KMUs und die Verwaltung setzen auf die Vorteile von Cloud-Computing. Allem voran die schnelle und passgenaue Bereitstellung von Services, die dann als Basis für Projekte im Bereich IoT, künstliche Intelligenz (KI) oder Business Intelligence (BI) dienen. Dabei geht es aber nicht zwangsweise um die betriebliche Einführung von KI oder BI, sondern um die Frage, wie Innovation rasch und primär nutzbringend umgesetzt werden kann.

Kollaborative Ansätze
Entscheidender für den Projekterfolg werden zunehmend auch kollaborative Ansätze. Auch Innovationsführer wie Google, Tesla oder Amazon gehen Partnerschaften ein, auch mit eigenen Kunden. Bei Entwicklung und Implementierung von Innovation im Unternehmen treten die klassischen Kunden/Lieferanten-Beziehungen immer mehr in den Hintergrund und werden von neuen Eco-Systemen abgelöst.

Ist das richtige kollaborative Setup gefunden, braucht es aber auch ständige Weiterentwicklung. Gemeinsam können Fragen leichter beantwortet werden und das gilt für Betriebe wie Verwaltung: Welche Technologien und Innovation benötige ich heute, um morgen erfolgreich zu sein? Was uns jetzt gelingen muss, ist klug in Datenmanagement zu investiert, sinnvolle Partnerschaften und Allianzen bilden, um so Innovation und Digitalisierung auch real in der Praxis voranzutreiben. 

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Michael Böhm, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2021

Breitbandkommunikation für systemkritische Infrastruktur

Breitbandkommunikation für systemkritische Infrastruktur© Pexels.com/Graphicgumcom

Frequentis und Wien Energie starten Kooperation im Bereich sicherer Sprach- und Videoverbindungen. Interaktive Drohnensteuerung, Leitzentralentechnologie und spezielle Netzwerk-Architekturen im Fokus.

(red/czaak) Frequentis und Wien Energie haben soeben die erste Sprach- und Videoverbindung im Rahmen eines Feldversuchs zur Demonstration sicherheitskritischer Breitbandübertragung im öffentlichen Bereich erfolgreich getestet. Die Frequentis-Technologie für mission-critical services (MCX) in Verbindung mit dem virtuellen Mobilfunknetz von Wien Energie ermöglicht nun die kostengünstige Umsetzung von hochverfügbaren Push-To-Talk- und Push-To-Video-Diensten auf Basis entsprechend spezieller Netzwerke.

EU-Projekt Horizon als technologische Basis für Blaulicht-Projekte
Als technologische Basis dient dabei das Horizon 2020 EU-Projekt „BroadWay“, wo Frequentis das „BroadPort“-Konsortium mit 16 Organisationen aus sechs Ländern leitet. Das Konsortium arbeitet bereits an der Pilotierung eines sicherheitskritischen, europaweiten Breitbandkommunikationsnetzes für Polizei, Rettung, Feuerwehr und andere Blaulichtorganisationen. Das Projekt „BroadWay“ wird durch das Forschungs- und Entwicklungsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union finanziert.

„Mit der erfolgreichen Integration der sicherheitskritischen Anwendungen in die Wien Energie IT-Infrastruktur wurde die gemeinsame Basis für die Kooperation im Bereich von sicherheitskritischen Anwendungen im öffentlichen Bereich geschaffen“, erklärt Günter Graf, Vice President New Business Development bei Frequentis. „Diese Kooperation zielt darauf ab, Applikationen im sicherheitskritischen Umfeld auf Basis von am Markt verfügbaren innovativen Technologien zu evaluieren und für den Einsatz im sicherheitskritischen öffentlichen IT-Bereich von Wien Energie zu positionieren“, so Graf.

Frequentis
Frequentis ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Solche „Control Center Solutions" entwickelt und vertreibt Frequentis in den Segmenten Air Traffic Management (zivile und militärische Flugsicherung, Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn). Der global führende Konzern mit rund 2.100 MitarbeiterInnen verfügt in über 50 Ländern über ein entsprechend internationales Netzwerk an Niederlassungen, Tochtergesellschaften und lokalen Repräsentanten.

+1947 gegründet, ist Frequentis eigenen Angaben zufolge mit einem Marktanteil von 30% Weltmarktführer bei Kommunikationssystemen für die Flugsicherung. Weltweit führend sind die Systeme zudem im Bereich AIM (Aeronautical Information Management), bei Message Handling Systemen (Nachrichtensysteme für die Luftfahrt) sowie bei GSM-R Systemen im Bahnbereich. Erst kürzlich intensivierten Frequentis und T-Systems die Zusammenarbeit für Flughäfen und Luftfahrtindustrie (economy berichtete). Die Aktien der Frequentis AG notieren an der Wiener und Frankfurter Börse. 2020 wurde ein Umsatz von Euro 299,4 Mio. und ein EBIT von Euro 26,8 Mio. erwirtschaftet.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2021

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