Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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150 Millionen Frauen als (erstes) Marktpotential

150 Millionen Frauen als (erstes) Marktpotential© Marion Noe_ProFem

Heimisches Biotech-StartUp ProFem entwickelt Medikamente gegen gynäkologische Pilzinfektionen und weitere Therapien im Bereich der Frauenmedizin. Das mehrfach prämierte Unternehmen bietet nun auch Beteiligungen für Investoren.

(red/cc) Das 2012 gegründete Biotech-StartUp ProFem steht für Pharmaforschung in der Frauenmedizin. Das Team rund um Gründerin und CEO Marion Noe-Letschnig (DI DDr.) entwickelt das erste Medikament gegen chronischen Scheidenpilz (Anm. RVVC). Candiplus® durchläuft bereits seit 2013 die für die Zulassung erforderlichen klinischen Studien und befindet sich nun in der letzten Studienphase. Diese soll 2022 abgeschlossen sein und dann kann das europäische Zulassungsverfahren starten. Das Produkt selbst ist durch ein weltweites Patent bis 2037 geschützt.

Der Markt zur Behandlung gynäkologischer Pilzinfektionen ist jährlich etwa 800 Mio. Dollar schwer. 150 Millionen Frauen sind weltweit davon betroffen. „Bis heute gibt es kein Medikament, um chronische Verläufe nachhaltig zu behandeln. Das große Marktpotential gynäkologischer Infektionen wurden bisher übersehen“, sagt Marion Noe-Letschnig. ProFem arbeitet auch an weiteren therapeutischen Innovationen in der Frauenmedizin und bietet nun Investoren eine Beteiligung mittels Crowd-Funding. Der aktuelle Unternehmenswert vor Beteiligung liegt Angaben zufolge bei 19 Mio. Euro.

Crowdinvesting mit Early-Bird-Bonus
Das Geschäftsmodell von ProFem basiert auf der globalen Auslizenzierung von Vermarktungsrechten. Die Studien werden mit Gesundheitsbehörden in Europa und in den USA abgestimmt. Überzeugt hat das Projekt auch die heimischen Förderstellen IniTS, Austria Wirtschaftsservice (aws), die Technologieagentur der Stadt Wien (FZIT) und die FFG. Candiplus® wurde zudem mit Preisen bei den Bewerben «Best of Biotech» und «FemPower» ausgezeichnet.

Um die letzte Phase der klinischen Entwicklung abzuschließen und für die weitere Firmenentwicklung läuft seit Anfang November eine Crowdinvesting-Kampagne über Conda. Bernhard Lehner, Co-Founder von startup300 AG, zeigt sich vom Erfolg des Biotech-StartUps ProFem überzeugt: „Als Investor und Business Angel halte ich Ausschau nach innovativen und skalierbaren Geschäftsmodellen, die langfristig erfolgreich sein können.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Vertrauen als neuer unternehmerischer Wert

Vertrauen als neuer unternehmerischer Wert© Salesforce

Unternehmen haben Verantwortung für Mitarbeiter und Kunden wie für Gesellschaft und Umwelt. Ein Expertenkommentar von Steffen Lange, Landeschef von Salesforce Austria.

In den letzten anderthalb Jahren hat sich unsere Welt massiv verändert. Es gibt es mehrere dringende Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen müssen - darunter eine Pandemie, eine Klimakrise, der Fachkräftemangel und wachsende Ungleichheit. Alle diese Faktoren zusammen haben auch eine Vertrauenskrise ausgelöst. 

Eigene Cloud-Anwendung für CO2-Ausstoß 
Laut dem Edelman Trust Barometer ist die vertrauenswürdigste Institution heute die Wirtschaft. Unternehmen agieren nicht in einem luftleeren Raum, sondern in einem gesellschaftlichen Rahmen und beeinflussen auf vielerlei Ebenen die Chancen und Lebensbedingungen von Menschen. Eine Unternehmensstrategie, die ausschließlich auf die Maximierung des Shareholdernutzens ausgerichtet ist, wird den aktuellen Herausforderungen nicht mehr gerecht.

Als Salesforce möchten wir hier mit gutem Beispiel vorangehen und arbeiten etwa entlang der gesamten unternehmerischen Wertschöpfungskette klimaneutral. Eine eigens entwickelte Cloud-Anwendung soll zudem auch anderen Unternehmen ermöglichen nachhaltiger zu agieren und ihren CO2-Ausstoß zu prüfen, um Prozesse entsprechend zu verbessern.

Flexible Arbeitsmodelle
Umfangreiche Veränderungen gibt es auch beim Thema Arbeiten. In den Büros wird es kein Zurück mehr in die ‚Normalität von früher‘ geben. Betriebe erleben, dass hybrides Arbeiten funktioniert und sie ihre Mitarbeiter durch flexible und ortsunabhängige Arbeitszeitmodelle langfristig motiviert halten können.

Sie können dabei auch Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen beschäftigen und standortübergreifend Talente gewinnen - das stärkt die Vielfalt. Studien zufolge werden neun von zehn Unternehmen künftig auf diese hybriden Modelle setzen und auch dafür müssen sie ihre bewährten Prozesse und Tools neu denken. 

Frei zugängliche Lernplattform für digitale Fertigkeiten
Wir erleben gerade, dass die Digitalisierung mit all ihren Herausforderungen und Chancen für jedes Business, jede öffentliche Einrichtung und unsere Gesellschaft als Ganzes unerlässlich ist – das ist der digitale Imperativ unserer Zeit.

Als IT-Dienstleister sind wir bestrebt, das immense Potenzial der Digitalisierung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Auch technisch unerfahrene Personen können sich etwa über unsere frei zugängliche Lernplattform namens Trailhead neue Fertigkeiten für das Arbeiten im 21. Jahrhundert aneignen.

Verantwortungsbewusstsein im Fokus
Eine zentrale Basis als eine Art digitales Headquarter zu errichten, bedeutet auch eine sorgfältig konzipierte Infrastruktur für die Vernetzung – damit dann gemeinsam neue Wege der Innovation und Zusammenarbeit gefunden werden. Moderne cloudbasierte Plattformen ermöglichen Unternehmen diese Innovation und das Arbeiten im Team flexibler, inklusiver und produktiver zu gestalten.

Konsumenten hinterfragen heute genauer die Hintergründe und Mitarbeiter wünschen sich eine wertschätzende Arbeitskultur in einem Unternehmen. Es soll einen Beitrag leisten und die Gesellschaft positiv voranbringen. Eine Trusted Enterprise, also ein Unternehmen, das dieses Verantwortungsbewusstsein in den Fokus seines Tuns stellt, wird auch seine Attraktivität als Dienstleister und Arbeitgeber nachhaltig steigern.

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Steffen Lange, Economy Ausgabe Webartikel, 23.11.2021

Umfassendes Wissen für den unternehmerischen Nutzen

Umfassendes Wissen für den unternehmerischen Nutzen© Pexels.com/Pok Rie

Qualität und Ertrag erfordern exakte Daten entlang betrieblicher Prozessketten. Energie Steiermark vertraut bei Optimierung von Wertschöpfungsketten auf T-Systems Entwicklung Revenue Assurance.

(Christian Czaak) Die Energie Steiermark mit Sitz in Graz ist eines der größten Energie- und Dienstleistungsunternehmen Österreichs. Neben dem Kerngeschäft Strom, Gas und Fernwärme werden auch verbrauchsoptimierende Steuerungsmöglichkeiten im Segment der intelligenten Haustechnik (engl. Smart Home) angeboten.

Bedingt durch die Liberalisierung des Energiemarktes sind Energieanbieter angehalten, Umstellungen in ihren Geschäftsprozessen vorzunehmen. Daraus kann jedoch resultieren, dass nicht alle Leistungen auch entsprechend verrechnet werden (können) und mögliche wirtschaftliche Einbußen.

Qualitätssicherung
Um nun neben der Qualitätssicherung der Geschäftsprozesse auch die ökonomische Ertragslage optimal zu gestalten, beauftragte die Energie Steiermark T-Systems mit der Analyse. „Im Zuge der organisatorischen Neuausrichtung war auch die Neuorganisation unserer IT-Systeme in Richtung Vertrieb notwendig“, sagt Peter Trummer, Geschäftsführer Energie Steiermark Kunden GmbH.

Zum Einsatz kam eine sogenannte Revenue Assurance Anwendung, die sich im Vergleich zu herkömmlichen Analysen auf das Verstehen von Kundenverträgen oder Tarifen und insbesondere auf die Datenanalyse konzentriert. Mittels hypothesengestützter und -freier Methoden wie etwa Textanalysen oder das sogenannte Deep Learning aus dem Bereich der Data Sciences werden Optimierungsvorschläge erarbeitet.

Neue Herausforderungen
„Schnelle betriebliche Veränderungen führen oft zu Lücken in Verrechnungsprozessen und zu Ertragseinbußen. Revenue Assurance hilft bei der Identifikation dieser Schwachstellen, entgangene Umsätze aufzuholen und neue Geschäftspotenziale zu definieren“, sagt Dieter Kögler, Sales-Manager bei T-Systems Austria.

Die zunehmenden Datenströme bringen aber auch für Revenue Assurance Anwendungen neue Herausforderungen. Viele Servicedienste bringen unstrukturierte Daten hervor und erschweren so kontextbasierte Analysen. Abhilfe können Big-Data-Analysemethoden für eine schnellere Verarbeitung auch großer Datenmengen bringen.

Abgleich zwischen Prozessen und Datenströmen
Den Kern derartiger Revenue Assurance-Anwendung bildet der Abgleich zwischen Prozessen und Datenströmen. Ziel ist, mit der Verknüpfung von standardisierten Datenbank-Abfragen, semantischen Modellen und neuronalen Netzwerken, Diskrepanzen zwischen Business-Regeln und Daten aufzudecken und damit Kostenfallen zu vermeiden.

„Wir haben von der Expertise von T-Systems im Bereich IT und Transformationsprozessen viel gelernt. Die ganzen Prozesse und Dataanalysen sind im Hintergrund gelaufen, das operative Geschäft wurde nicht beansprucht und final wurde die Qualitätssicherung bei Verrechnung und Service verbessert“, so Peter Trummer von der Energie Steiermark.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 22.11.2021

Die Heimat für radikale Neudenker

Die Heimat für radikale Neudenker© Pexels.com/Sebastian Voortman

Produkte und Dienstleistungen für die nachhaltige Verbesserung des Lebens. Deutsche Innovationsagentur Sprind als Brückenbauer zwischen Forschung und Wirtschaft. Neue Programmlinien zu antiviralen Mittel und CO2-Themen.

(red/czaak) Es braucht nachhaltige Innovationen, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und ökonomisch betrachtet sollten diese auch skalierbar und entsprechend wirtschaftlich sein. Sprind, die deutsche Agentur für sogenannte Sprung-Innovationen, finanziert über eigene Themen-Challenges neue Projektentwicklungen, darunter die aktuelle Challenge "Carbon-To-Value", wo es um den langanhaltenden Entzug großer Mengen CO2 aus der Atmosphäre geht und deren Bindung in Produkten. 

„Für die Mittelvergabe bei den Sprind-Challenges haben wir ein neues und vergleichsweise schnelleres Verfahren der Innovationsförderung etabliert: die vorkommerzielle Auftragsvergabe. Auch kleinere Teams und Start-Ups können sich hier ohne spezielles Förder-Know-how beteiligen“, erläutert Jano Costard, Chief Challenge Officer von Sprind. „Zwischen Ende der Bewerbungsfrist und der Auszahlung der ersten Mittel liegen weniger als zwei Monate. So kann die Arbeit an den Sprunginnovationen schnellstmöglich beginnen“, unterstreicht Costard.

Podcasts mit Nobelpreisträgern
Auf der letzten Konferenz (Anm. „Falling Walls in Berlin/D) wurden die Teilnehmer der Sprind-Challenge „Ein Quantensprung für neue antivirale Mittel“ bekannt gegeben. Von insgesamt 45 Bewerbungen aus Deutschland und Europa wählte die Jury neun Teams aus (siehe Link). Diese erhalten im ersten Jahr des drei Jahre dauernden Wettbewerbs jeweils bis zu 700.000 Euro für die Entwicklung von neuen Wirkstoffkandidaten gegen virale Erkrankungen. Aktuell startet nun die zweite Challenge "Carbon-To-Value".

Das Thema Sprunginnovationen erläutern bei Sprind regelmässig auch Experten zu unterschiedlichen Bereichen in eigenen Podcasts. Zuletzt sprach Benjamin List, Nobelpreisträger für Chemie. In aktuellen Folgen Anne Lamp, Chemikerin und Gründerin von traceless materials, die sich der Herstellung von Bioplastik aus kompostierbaren Reststoffen der Agrarindustrie widmet. Diese abbaubaren Kunststoffe sind zu 100 Prozent biobasiert und konkurrieren zudem nicht mit der Lebensmittelproduktion.

Passgenaue Wetterdaten
Weiters erklärt Georg Korn, Co-Gründer von Marvel Fusion, wie Kernfusion funktioniert, und ab wann deren Energie für uns nutzbar sein könnte. Der Physiker und Entrepreneur Max Gulde erläutert, wie er es mit seinem New-Space-StartUp „ConstellR“ jedem Bauern ermöglichen will, passgenau Wetterdaten für seine Felder abzurufen – um so die Landwirtschaft klimafester zu machen.

Abgerundet werden die aktuellen Themenbereiche mit techno-geopolitischen Schwerpunkten, darunter der Fokus, warum die Entwicklung von Halbleitern so komplex ist und warum Europa eine technologisch führende Chipfabrik braucht - diese aber allein noch nicht reicht. Sprind-Boss Rafael Laguna de la Vera und Erich Clementi behandeln dieses Thema.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 22.11.2021

Die Ökonomie intelligenter Informationssysteme

Die Ökonomie intelligenter Informationssysteme © Kapsch BusinessCom

Innovative Technologien bereiten den Weg zu neuen Business-Modellen abseits des reinen Produktverkaufs. GSK Gebro setzt bei Digital Signage auf Kapsch BusinessCom.

(Christian Czaak) Der Handel und die diversen Dienstleistungsbereiche gelten als besonders von der digitalen Transformation betroffene Branchen. Die Bandbreite der Anwendungen erstreckt sich von Herstellung der Produkte und Services bis zu Vertrieb und Kommunikation mit dem Endkunden.

Ganzheitlicher Zugang und Umsetzung
Eine Innovation beim Thema Kommunikationen sind sogenannte Digital Signage Anwendungen als eine Art interaktive Infoscreens. Gedacht für Einkaufszentren, Verkehrsmitteln und Flughäfen, bis hin zu digitalen Wegweisern in Skigebieten oder Patientensystemen in Krankenhäusern ermöglichen sie personalisierte Echtzeitinformationen für unterschiedliche Zielgruppen.

Die Displays selbst sind jedoch nur ein Baustein einer ganzheitlichen Infrastruktur. „Neben der technischen Systeme müssen auch die Themen Inhalte, Daten, Betriebsführung, Service und Sicherheit beachtet werden. Digital Signage ist ein Digitalisierungsprojekt, das neben der IT auch andere Abteilungen wie Marketing oder Vertrieb betrifft“, sagt Christian-Thomas Retinger, Senior Business Consultant bei Kapsch BusinessCom.

Exakte Ziele
Relevant für eine Erfolgsmessung ist die exakte Definition von Zielen wie Absatzförderung, Information, höhere Kundenfrequenz oder emotionale Einkaufserlebnisse. Für die Aufmerksamkeit von Passanten braucht es andere Inhalte als für Anregungen zum Impulskauf an der Kassa oder für neue Markenbotschafter beim Verlassen des Shops.

“Man darf nicht nur einfach Produkte zeigen, sondern muss Geschichten erzählen und die müssen zur Situation passen, in der sich der Betrachter gerade befindet”, so Retinger. Mittels neuer Technologien können die Digital Signage Systeme auch personalisiert werden. Technologien wie NFC, RFID oder QR-Codes vernetzen dabei das jeweilige Infodisplay mit dem smarten Endgerät des Nutzers und überspielen dann auch personalisierte Informationen. Die direkte Interaktion passiert per Touchscreen und künftig auch verstärkt mittels Sprache.

Punktgenaue Inhalte
Ein praktisches Beispiel für den Einsatz digitaler Informationssysteme betrifft das Unternehmen GSK-Gebro Consumer Healthcare. Der im Tiroler Fieberbrunn ansässige Betrieb produziert und vertreibt Arzneimittel und Gesundheitsprodukte und beauftragte Kapsch BusinessCom als Generalunternehmer in über 200 österreichischen Apotheken ein Digital Signage-Netzwerk zu installieren. Der Kassenbereich und der Geschäftslokalbereich wurden dabei gesondert konzipiert, um Apothekenkunden zu Impulskäufen anzuregen und die Verkäufe von GSK-Gebro-Produkten insgesamt zu erhöhen.

Das Aufgabengebiet beinhaltete Design und Produktion der Point-of-Sale-Bereiche, die technische Infrastruktur und insbesondere die gleichermaßen flexible wie punktgenaue Verfügbarkeit von Inhalten wie etwa Produktinformationen. „Nach einem Pilotprojekt haben wir rasch erkannt, dass es im Sinne unserer Apotheken-Partner eine nachhaltige Strategie braucht und bei Kapsch BusinessCom hat uns dann die Beratungskompetenz und das umfassende Branchen-Know-how überzeugt“, so GSK-Gebro in einer Aussendung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 22.11.2021

Breiter Dialog für neue Landesstrategie von Niederösterreich

Breiter Dialog für neue Landesstrategie von Niederösterreich© NLK Pfeiffer

Auf Basis von wissenschaftlichen Grundlagen sowie mit internationalen Experten und umfassender Bürgerbeteiligung fanden die Zukunftsgespräche für Österreichs größtes Bundesland statt.

(red/cc) „Mein Land denkt an morgen“, so lautet das Motto des Prozesses zur neuen Landesstrategie Niederösterreich 2030. Vor rund fünf Monaten erfolgte der Startschuss zur Entwicklung der neuen Landesstrategie Niederösterreich. „Auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen, mit nationalen und internationalen Experten, mit der größtmöglichen Beteiligung unserer Landsleute und im Miteinander aller in der Landesregierung vertretenen Parteien“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich.

Fünf zentrale Fragestellungen
Die Eckpunkte dieses Zukunftsprozesses bilden fünf zentrale Fragestellungen: „Wovon leben wir morgen? Wie leben wir morgen? Worauf achten wir morgen? Wer wollen wir morgen sein? Wie organisieren wir uns morgen?“ Diese Themen sollen auf drei Ebenen bearbeitet werden, und zwar in den Zukunftsfeldern Wissenschaft, Bürgerbeteiligung und Meinungsbildner („Opinion Leader“). „Als zentrales Herzstück unserer Zukunftsstrategie läuft nun der größte Bürgerbeteiligungsprozess, den wir jemals hatten“, betont Mikl-Leitner.

Namhafte internationale Experten
Aktuell fand nun die zweite „Zukunftsdiskussion“ mit namhaften Experten statt. Gast im niederösterreichischen Grafenegg waren etwa Diana Kinnert (Publizistin und Politikerin) und David Bosshart (Trendforscher und Präsident der Duttweiler-Stiftung), moderiert wurde der Abend von Steffi Burkhart und Gustav Dressler. Bosshart betonte dabei u.a. die Bedeutung der Kleinfamilien als „Kernelemente der Gesellschaft“. Für die Wirtschaft bedeute dies: „Gut geführte Familienunternehmen werden die Zukunft sein, entsprechend werde auch die Familienpolitik extrem wichtig sein.“

Gesellschaftspolitische Herausforderungen
Diana Kinnert widmete sich u. a. dem Thema Einsamkeit. „Einsamkeit macht die Menschen krank und ist auch ein großes gesundheitliches Thema“, so die deutsche CDU-Politikerin. „Es geht hier jedoch nicht um die Quantität von Begegnungen, sondern auch um Themen wie Verlässlichkeit.“ Eser Sevinc Manav (General Managerin für Zentraleuropa bei Coca Cola) und Paul Lee (ehem. CEO von ABC Entertainment) erläuterten per Videoeinspielung dann noch ergänzende internationale Aspekte zu den fünf Kernthemen der Niederösterreichischen Zukunftsstrategie.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.11.2021

Österreich wieder Topnation in Digitalranking

Österreich wieder Topnation in Digitalranking© Pexels.com/pixabay

Eine Verbesserung um drei Plätze ergibt für Österreich Platz 10 beim aktuellen Digital Economy and Society Index. Österreich liegt wieder vor Deutschland und Belgien und in wichtigen Kategorien über EU-Schnitt.

(red/czaak) Österreich schafft im aktuellen Digital Economy and Society Index (DESI) 2021 den Sprung auf den 10. Platz und verbessert sich damit gegenüber 2020 um drei Plätze. Der DESI ist ein von der Europäischen Kommission (EK) entwickeltes und auf nationaler Ebene seit 2015 jährlich erhobenes Ranking, das einen Vergleich des digitalen Fortschritts der 27 EU-Mitgliedstaaten in vier Dimensionen sowie ein Monitoring der Entwicklung über die Zeit erlaubt. 

Digitalisierung als großer Wettbewerbsvorteil
Mit dem aktuellen Ergebnis überholt Österreich Belgien und Deutschland, verzeichnet teilweise sehr gute Entwicklungen in allen Messbereichen und liegt durchgehend über dem EU-Schnitt. Die höchsten Werte gab es in den traditionellen Stärkefeldern „Humankapital“ (Platz 9) und „Digitale öffentliche Dienste“ (Platz 9). Gegenüber dem Vorjahr konnte sich das Land besonders in „Integration digitaler Technologie“ durch Unternehmen sowie in der “Konnektivität” verbessern.

„Die beiden vergangenen Jahre haben klar gezeigt, dass Digitalisierung ein enormer Wettbewerbsvorteil für Unternehmen ist und in vielen Bereichen wesentliche Erleichterungen für unsere Gesellschaft bringt. Neue digitale Services der Verwaltung leisten dabei bedeutende Beiträge und untermauern unsere Vorreiterrolle im E- und M-Government“, unterstreicht Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaft.
  
Die Details zu Kategorien und Themen
Österreich reüssiert vor allem in den „Digitalen öffentlichen Diensten“ und das mit überdurchschnittlichen Ergebnissen bei allen Indikatoren. Gepunktet werden konnte etwa mit einer hohen E-Government-Nutzung auf Basis des nutzerorientierten Ausbaus der Plattform oesterreich.gv.at oder des Unternehmensserviceportals usp.gv.at sowie der Handy-Signatur und der begleitenden mobilen Dienste für das „Digitale Amt“. Bei den E-Government Services für BürgerInnen und Open Data wird Österreich sogar als europäischer Vorreiter ausgewiesen, hier liegt das Land weit über dem EU-Schnitt.
 
Das Thema „Konnektivität“
Den größten Schub erzielt Österreich in der „Konnektivität“ mit dem Sprung von Platz 22 im Jahr 2020 auf aktuell Platz 11. Dieser Wert resultiert etwa aus den herausragenden Resultaten bei der mobilen Breitbandversorgung und Spitzenwerten im Bereich der 5G-Abdeckung. Positiv erwähnt wird in diesem Zusammenhang auch das Auktionsdesign zu den Frequenzversteigerunen (Anm. Preisnachlässe, Ausbauverpflichtungen in unterversorgten Regionen und entlang zentraler Verkehrsverbindungen). Pluspunkte gab es zudem für die österreichische Breitbandstrategie 2030 oder die staatlichen Förderprogramme zum Glasfaserausbau im ländlichen Raum. 
 
Dimension „Integration Digitaler Technologien“
In der Dimension „Integration Digitaler Technologien durch KMU“ erzielt Österreich Platz 11. Die Verbesserung um sechs Plätze ergibt sich hauptsächlich durch starke Leistungen bei den neuen Indikatoren, darunter IKT und Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz/KI und KMU mit zumindest grundlegenden Digitalisierungskompetenzen. Bei der Nutzung von KI-Technologien hält Österreich aktuell mit 37 Prozent einen deutlichen Abstand zum EU-Schnitt mit 25 Prozent.
 
Dimension „Humankapital“ und „Digitale Fähigkeiten“
In der Kategorie „Digitale Fähigkeiten“ zählt Österreich mit Platz neun zu den stärksten Ländern.  Der DESI Länderbericht hebt hier den ganzheitlichen Ansatz und die Vielzahl an zielgerichteten Aktivitäten hervor, um persönliche und berufliche digitale Kompetenzen in der Bevölkerung zu verbessern, auch abseits der formalen Schulbildung. Unterstrichen werden vor allem die praxisbezogene Rolle des Digitalministeriums, die Zusammenarbeit mit Vereinen wie „fit4internet“ und Initiativen wie die „digital pro boot-camps“ beziehungsweise die Qualifizierungsoffensive des Bundesministeriums für Wirtschaft und Digitalisierung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.11.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Die nötige Digitalisierung der Geschäftsprozesse

Die nötige Digitalisierung der Geschäftsprozesse© Pexels.com/pixabay

Innovationen verknüpfen Produktion und Warenwirtschaft mit Vertrieb und Lieferanten als durchgehend digitalisierte Wertschöpfungsketten.

(red/czaak) Digitalisierte Prozessketten werden auch zunehmend zur Grundlage moderner Produktionsumgebungen. Eine aktuelle Entwicklung sind drahtlos vernetzte Campus-Netzwerke auf Basis der neuen Mobilfunktechnologie 5G. Primär für Industrie 4.0 Anforderungen gedacht, sind diese Campus-Netzwerke eine Art exklusives Mobilfunknetz für ein lokales Betriebsgelände und entsprechend auf die individuellen Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten. Im Wesentlichen geht es um die Automatisierung von Produktionsstätten mit einer vernetzten Steuerung von Maschinenanlagen, Industrierobotern, Lagern und Logistik.

Extrem leistungsfähige Netzwerke
„Die Herausforderung ist, dass die Digitalisierung all dieser Prozesse ein extrem leistungsfähiges Netzwerk mit hoher Geschwindigkeit und Bandbreite voraussetzt“, sagt Andreas Luftensteiner, Business Development Manager bei Kapsch BusinessCom. Der IT-Dienstleister begleitet Unternehmen beim Aufbau derartiger Netze. Die technischen Eigenschaften erlauben dabei unterschiedliche Wege mittels Aufrüstung der bisherigen LTE-Infrastruktur oder über den Aufbau eines neuen 5G-Netzes.

Moderne digitale Produktionsumgebungen
Ein praktisches Anwendungsbeispiel sind selbstständig fahrende Roboter in der Logistik. Diese bewegen sich auf der Lagerfläche und würden bei klassischem WLAN immer wieder stehen bleiben, wenn sie von einer Funkzellenverbindung in die nächste wechseln. 5G-Übertragungsraten von bis zu 10 GBit/s erlauben nun auch die Steuerung in Echtzeit und reduzieren Ausfälle und Leerzeiten. „Hochverfügbar, verschlüsselt sowie kabellos und mobil bringt ein solches Netz die entsprechende Sicherheit und Flexibilität für moderne digitale Produktionsumgebungen“, so Luftensteiner.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.11.2021

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