Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

Search form

Search form

Vernetzte Plattformen für individuelle Anforderungen

Vernetzte Plattformen für individuelle Anforderungen© Pexels.com/Francesco Ungaro

Aktuelle Digitalisierungsprojekte behandeln oftmals Produktionsprozesse und neue Kundendienste. Die zunehmende Vernetzung mit mobilen Arbeitsplätzen und externen Lieferanten bringt dabei neue Erfordernisse an die Vernetzung.

(red/czaak) Digitalisierungsprojekte in Unternehmen beginnen zumeist bei der Automatisierung von Prozessketten und interaktiven Services im Bereich Vertrieb und Kommunikation. Das intelligente Management der Daten sind ebenso Bestandteil im Anforderungsprofil wie skalierbares Kostenmanagement sowie eine flexible und trotzdem sichere Verfügbarkeit der verwendeten IT-Dienste.

Cloud-Services erlauben vielfältige Anwendungen
„Für derart vielfältige Anwendungsbereiche werden nun zunehmend Cloud-Plattformen genutzt, die auch die Kombination unterschiedlicher Dienste und Applikationen an verschiedenen Standorten ermöglichen“, sagt Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

Diese bedarfsorientierten Cloud-Dienste reichen von einfachen Speicherplätzen für Daten oder Programme über Software-Applikationen und digitalen Kommunikationslösungen bis hin zu Verknüpfungen all dieser Bereiche für speziell definierte Projekte oder Einsatzgebiete.

Global Blue setzt auf Kapsch BusinessCom
Für internationale Unternehmen mit ihren standortübergreifenden Prozessketten und IT-Systemen können bestehende Infrastrukturen über standardisierte Schnittstellen mit den internetbasierenden Cloud-Lösungen kombiniert werden. Die Steuerung kann dabei auch softwarebasiert erfolgen, das ermöglicht eine zentrale Nutzung der IT-Services für verschiedene Standorte oder Anwendungen.

Der internationale Dienstleister Global Blue wickelt als sogenanntes Steuerrückerstattungsunternehmen für die Kunden seiner mehr als 300.000 Einzelhändler mehrwertsteuerfreies Einkaufen ab und bietet zusätzliche Services im Bereich Datenanalysen oder Marketing.

Werkzeuge für globale Unternehmungen
Aufgrund der zunehmenden Konkurrenzsituation in der Handelsbranche und der parallel steigenden Erwartungshaltung von Konsumenten beim Kundenservice, setzt Global Blue zunehmend auf technologische Innovation und beauftragte Kapsch BusinessCom mit einem cloudbasierten Kommunikationssystem.

„Als globales Unternehmen müssen wir oft Experten aus der ganzen Welt zusammenbringen. Man muss dann auch über die richtigen Werkzeuge verfügen, um eine internationale Belegschaft anzuziehen“, sagt Manfred Schmiedl, Vice President Infrastructure and Operations bei Global Blue. In der Vergangenheit verwendete Global Blue eine Vielzahl verschiedener Anwendungen für die Zusammenarbeit und Apps für die Terminplanung.

Bedarfsorientierte Flexibilität und kostenoptimierte Skalierung
Trotzdem diese Lösungen auch Interaktion ermöglichten, sollte nun sämtliche Kommunikation auf einer Plattform nahtlos vereint werden. Gefragt waren zudem Einsparungen durch die Beseitigung von Hardware, eine zentrale Verwaltung von einem Standort aus, bedarfsorientierte Flexibilität und kostenoptimierte Skalierung sowie die Umsetzung plus Support aus einer Hand.

Als Lösung implementierte Kapsch die cloudbasierte Anwendung Microsoft Teams, welche die bisherige IP-Telefonanlage für rund 1.000 NutzerInnen ablöste. „Mit Microsoft Teams sichern wir die hohe Qualität und sichere Verfügbarkeit unserer Kommunikation und die komplette Umsetzung durch Kapsch Business Com sicherte einen reibungslosen Projektablauf“, so Schmiedl.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.10.2021

Siegerinnovation für Produktion und Transport von Medikamenten

Siegerinnovation für Produktion und Transport von Medikamenten© EY_PointOfView

Beim heurigen EY-Award Entrepreneur Of The Year siegt das Projekt „Single Use Support“ in Kategorie Innovation und Hightech. Das Unternehmen entwickelt Plattformlösungen für sichere Produktion und Transport von Medikamenten.

(red/czaak) „In der Pharmaindustrie gibt es immer noch viele Technologielücken, die es für einen schnellen und sicheren Transport von Medikamenten zu schließen gilt. Dieses Manko haben wir als Chance genutzt und waren damit sehr schnell erfolgreich. Es ehrt uns, dass unser Bestreben nach Innovation in der Pharmabranche auch den Beifall der hochkarätigen Fachjury des EY Entrepreneur Of The Year erhalten hat“, erklärt Johannes Kirchmair, der gemeinsam mit Thomas Wurm 2015 das Unternehmen Single Use Support mit Sitz in Kufstein gründete.

Die Gewinner des diesjährigen Entrepreneur Of The YearTM Awards in der Kategorie „Innovation & Hightech | Rising Stars“ bieten innovative Produktlösungen, die es ermöglichen, hochwertige, lebenswichtige Medikamente in sogenannten Single Use Bags sicher und steril herzustellen und tiefgekühlt rund um den Globus zu transportieren. „Was mit einer Vision in einer Garage begann, hat sich rasch vom Start-Up zu einem weltweit agierenden Technologieunternehmen entwickelt“, so EY in einer Aussendung.

Maßgeschneiderte Lösungen für Pharmaindustrie
Das Unternehmen mit Sitz in Kufstein unterstützt Impfstoffhersteller durch die Herstellung der Bags sowie auch die Liefersicherheit und das Einhalten regulatorischer Vorgaben. Das Supply-Chain-Management ist nach höchsten betriebswirtschaftlichen Standards ausgerichtet. Nun wurden Johannes Kirchmair und Thomas Wurm von der Jury auch als Vertreter Österreichs beim EY World Entrepreneur Of The Year 2022 ausgewählt. 

„In den letzten Monaten haben wir erlebt, wie komplex und aufwändig der Wertschöpfungsprozess im Bereich Impfstoffherstellung und -auslieferung sein kann. Johannes Kirchmair und Thomas Wurm tragen mit ihren innovativen Lösungen maßgeblich zum sterilen Transport und zur sicheren Lagerung von Medikamenten und somit zu einer erhöhten Patientensicherheit bei“, so Erich Lehner, Managing Partner Markets bei EY Österreich und Verantwortlicher für den EY Entrepreneur Of The Year in Österreich.

Namhafte Unternehmerpersönlichkeiten in der Jury
Der EY Entrepreneur Of The YearTM gehört zu den weltweit renommiertesten Auszeichnungen für UnternehmerInnen. Seit über 30 Jahren zeichnet EY in 60 Ländern Unternehmerpersönlichkeiten für besondere Leistungen aus. Zu den Beurteilungskriterien der Fachjury zählen Wachstum, Zukunftspotenzial, Innovation, Mitarbeiterführung und gesellschaftliche Verantwortung. Bei der aktuellen Prämierung bestand die Jury aus Sabine Seidler (Rektorin der TU Wien), Bettina Breiteneder (Unternehmerin) und Karoline Scheucher (Eigentümerin Steirerfleisch).

Weitere Mitglieder waren Meinhard Platzer (CEO LGT Bank Österreich). Axel Kühner (Vorstandsvorsitzender Greiner AG), Johannes Hörhan (Geschäftsführer IV Wien), Gregor Demblin (Gründer myAbility), Josef Zotter (Geschäftsführer Zotter Schokolade), Helmut Fallmann (Gründer und Vorstand Fabasoft AG), Gerhard M. Weinhofer (Geschäftsführeder Geselschafter Creditreform) sowie die Journalisten Rainer Nowak (Geschäftsführender Herausgeber und Chefredakteur Die Presse) und Andreas Lampl (Chefredakteur Trend).

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.10.2021

Bedarfsorientierte Innovation

Bedarfsorientierte Innovation© T-Systems Austria

Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen erfordert die immer raschere Anpassung betrieblicher IT-Systeme. Ein Expertenkommentar von Stefan Gschröfl, Cloud Solution Sales Expert bei T-Systems.

Eine Milliarde Euro will allein Google in den nächsten Jahren in Europa investieren. Microsoft möchte in Europa ein Pendant zum Massachusetts Institute of Technology (MIT) etablieren. Amazon Cloud Services erweitern das Angebot um ein Rechenzentrum in der Schweiz. Auch Lösungen wie die Open Telekom Cloud oder das länderübergreifende Gaia-X Projekt, an dem auch T-Systems maßgeblich beteiligt ist, werden laufend erweitert und vergrößert.

Cloud Services sind für Unternehmen quer durch alle Branchen und die Verwaltung bereits Standard und werden für die unterschiedlichsten Anwendungen genutzt. Auch aus dem privaten Bereich sind sie nicht mehr wegzudenken und was früher noch als Fiktion galt, ist heute Realität: das smarte Türschloss reagiert, sobald der programmierte Umkreis zuhause erreicht ist, das Licht stellt den gewünschten Modus ein, der Tee wird automatisch gebrüht und bei Bedarf nachbestellt, während Staubsauger oder Rasenmäher-Roboter die unliebsamen Arbeiten erledigt haben - allesamt gesteuert aus der Cloud.

Vielfältige Anwendungen
Bei Unternehmen sind es längst nicht mehr nur Großbetriebe, die eigene Cloud-Abteilungen (Cloud Center of Excellences) ins Leben rufen oder wie auch T-Systems eine sogenannte „Cloud First“ Strategie verfolgen. Auch kleine Unternehmen, der Mittelstand und die Verwaltung setzen vermehrt auf die Vorteile von Cloudsystemen. Allem voran die rasche bedarfsorientierte und zudem kostenflexible Bereitstellung von Services, die dann wiederum als Basis für betriebliche Anwendungen aus den Bereichen IoT, Künstliche Intelligenz (KI) oder Business Intelligence und Big Data dienen.

Die Cloud-Anwendungsfälle sind abteilungsübergreifend vielfältig. KI-Systeme werden etwa genutzt, um Versicherungsfälle zu analysieren. Systeme zur digitalen Frankierung von Briefen laufen ebenso in der Cloud wie Logistiksysteme von wichtigen Lieferdiensten. Über sogenannte HoloLens kann man sein neues Auto in 3D betrachten und Augmented Reality Spezialisten mit der Entwicklung von skalierbaren Industrielösungen beauftragen.

Kommunale Services
Und während der Corona-Pandemie konnten IT-Engpässe durch rasch einsetzbare cloudbasierte virtuelle Datacenter abgefedert werden, auch im öffentlichen Bereich. Impfplattformen, wo Anträge von Millionen Menschen bearbeitet werden, wurden in kürzester Zeit aktiviert. Das Zauberwort lautet hier Skalierung und die sorgt auch dafür, dass Großevents effizient ablaufen und Ressourcen auf Abruf (on demand) zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Anwendungsfeld betrifft Städte und Kommunen, wo sich Smart City-Services zunehmend etablieren. So liefert etwa die Müllabfuhr laufend über eine Kamera Daten an die Gemeinde und dort entscheidet eine KI, ob ein Schlagloch in der Straße repariert oder die Verkehrsschilder gereinigt werden müssen. Auch viele Straßenbeleuchtungen werden energieeffizient aus der Cloud gesteuert. Neben der Technologie und ihrer raschen Bereitstellung spielen die integrativen Prozesse, das Thema Sicherheit und die Begleitung eines erfahrenen Partners eine wesentliche Rolle für den Erfolg auf der Reise in die Cloud.

Links

Stefan Gschröfl, Economy Ausgabe Webartikel, 25.10.2021

Innovative Internet-of-Things Projekte gesucht

Innovative Internet-of-Things Projekte gesucht© Pexels.com/Rodolfo Clix

Magenta sucht Unternehmen und StartUps mit IoT-Anwendungen auf Basis von Mobilfunktechnologie. Aufnahme in das Portfolio des Telekomunternehmens sowie Geldpreise und Workshops als Prämien.

(red/cc) Der heimische Telekomkonzern Magenta sucht Unternehmen und StartUps, die an einer IoT-Lösung mit Mobilfunktechnologie arbeiten oder schon erste Markterfahrung gesammelt haben. Bevorzugt werden fertig entwickelte und bereits im Einsatz befindliche Produkte. Einreichschluss ist Freitag, der 12. November 2021 (siehe Link).
 
Eine Expertenjury wählt dann aus den Einreichungen zehn Projekte aus und diese präsentieren ihre IoT-Anwendungen vor fachkundigen Entscheidungsträgern. Mitglieder der Jury sind etwa Werner Kraus (CCO B2B Magenta Telekom), Diego del Pozo (Geschäftsführer Tunnel23), Sara Grasel (Chefredakteurin brutkasten), Volker Libovsky (CTIO Magenta Telekom) oder Sandra Stromberger (Plattform Industry meets Makers).

Aufnahme in das Business-Portfolio von Magenta 
Auf die drei Sieger warten Geldpreise in Höhe von in Summe 10.000 Euro, professionelle Strategie-Workshops und die kostenlose Aufnahme in der Magenta-eigenen IoT-Plattform (engl. Hub) für ein Jahr, mit der Chance, Bestandteil des Magenta Business Portfolios zu werden.  
 
Der Magenta „IoT Hub“ ist eine neue Plattform, die unterschiedliche Geräte, Protokolle und Netztechnologie in nur einem einzigen System verbindet und IoT-Projekte verwaltet. Als standardisiertes Ökosystem ermöglich es der „IoT Hub“, unterschiedliche Sensoren, Clouds und Endgeräte zu verwalten. „Der Hub verbindet entsprechend heterogene Systeme für eine vernetzte Realisierung von IoT-Projekten“, so Magenta.

Links

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.10.2021

Hier kommt Kurt

Hier kommt Kurt© TU Wien/ HTL Mödling

TU-Wien und HTL-Schüler entwickeln innovativen Rollstuhlantrieb für mehr Lebensqualität behinderter Menschen. Technischer Fokus bei K.U.R.T der HTL Mödling liegt auf neuem ergonomischen und gelenksschonenden Handkurbelantrieb.

(red/mich) K.U.R.T. ist hilfsbereit. Der innovative Rollstuhl unterstützt seine Benützer, sich im Alltag problemloser fortzubewegen und steigert ihre Mobilität. Damit nicht nur Schulter- und Handgelenke geschont werden, sondern K.U.R.T. auch alltagstauglich ist, entwarfen Forscher der TU-Wien gemeinsam mit SchülerInnen von HTLs neue Konzepte. Basis für die tatsächlich benötigten Anforderungen, war eine Befragung von Rollstuhlfahrern zu Nutzungsverhalten und Verbesserungswünschen.

Kurbelantrieb als Prototyp
Rund ein Prozent der Bevölkerung ist auf einen Rollstuhl angewiesen. 90 Prozent der BenützerInnen treiben ihren Rollstuhl manuell an und das führt zu Verschleißerscheinungen in Schulter- und Handgelenken. „Erhöhte Belastungen der Muskel-Skelettstrukturen sowie extreme Gelenksauslenkungen resultieren häufig in Verletzungen und Schmerzen, vor allem an den Schulter- und Handgelenken“, erläutert Margit Gföhler, Leiterin des Projekts sowie des Forschungsbereichs Biomechanik und Rehabilitationstechnik an der TU Wien

„Abhilfe kann ein handkurbelbasierter Antrieb schaffen, der gleichmäßigere Bewegungsabläufe ermöglicht und dabei auch den Wirkungsgrad erhöht – beim bisher üblichen Antrieb via Greifring liegt dieser gerade einmal bei 10 Prozent. Ein weiteres Problem ist die stoßartige Belastung“, so das Forschungsteam. HTL-SchülerInnen aus ganz Österreich erforschten sodann, wie genau ein Standard-Rollstuhl von einem handkurbelbasierten, alltagstauglichen Antrieb profitieren kann. Basierend auf einem Prototyp des Kurbelantriebs, entwickelten die Teams einen gelenkschonenden Rollstuhlantrieb, der später von einer Fachjury bewertet wurde. 

Der Name als Programm
Auf Basis des besten Konzepts wurde schließlich, gemeinsam mit Forschern der TU Wien, ein Prototyp gebaut und umfangreich getestet. „Alle Teams haben unterschiedliche interessante Lösungen entwickelt – und dies insbesondere in Anbetracht der kurzen Zeit von nur 60 Tagen“, betont Hannes Wiesinger, Mitglied der Jury und Obmann Stellvertreter des Verbandes der Querschnittsgelähmten Österreichs.

Projektsieger wurde schließlich „Keep it Controlled“ der HTL Mödling. „Das Modell des Gewinnerteams entspricht am ehesten den praktischen Ansprüchen an einen Rollstuhl, weshalb es sich gegenüber den Konkurrenzmodellen durchgesetzt hat,“ unterstreicht Wiesinger. Die Mödlinger SchülerInnen erreichten Kontrolle und Flexibilität bei möglichst einfacher Handhabung, indem sie den Handkurbelantrieb schwenkbar machen und damit ein problemloses Ein- und Aussteigen ermöglichen.

Reduzierte Verletzungsgefahr
Außerdem kann der Antriebsmechanismus mit minimalem Aufwand auf einen individuellen Rollstuhl montiert und auch wieder demontiert werden. Der Greifring bleibt erhalten, um beispielsweise Bordsteinkanten zu überwinden. „Durch den Handkurbelantrieb steigt nicht nur der Wirkungsgrad (Anm. hier um etwa 50 Prozent), auch wird die Belastung auf mehr Muskelgruppen verteilt“, erklärt Margit Gföhler.

Und: „Die Gelenke bewegen sich in ergonomischen Winkelbereichen ohne extreme Auslenkungen. Dadurch wird die Belastung an Schulter- und Handgelenken verringert, wodurch wiederum die Verletzungsgefahr sinkt“, ergänzt Gföhler. Das Projekt wurde vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) gefördert und zusätzlich von Ottobock Healthcare Products GmbH unterstützt.

Links

red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 21.10.2021

Über 16 Milliarden Euro an Entlastung für deutsche Steuerzahler

Über 16 Milliarden Euro an Entlastung für deutsche Steuerzahler© Pexels.com/Elijah O'Donnell

Ein Steuerkompromiss der neuen Koalition in Deutschland könnte für die Bürger bis zu 16,4 Milliarden Euro an Entlastung bringen. Thema ist der Solidaritätszuschlag und positive Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Steueraufkommen, so Berechnungen des ifo-Instituts.

(red/czaak) Das Münchner ifo Institut hat die Steuervorschläge in den möglichen Koalitionsbündnissen zwischen SPD, Grünen und FDP analysiert. „Stand der aktuellen Sondierungen ist vorab, dass die Steuern nicht erhöht werden. Allerdings ist es durchaus möglich, dass sie im weiteren Verlauf der Gespräche noch gesenkt werden“, sagt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik.

Die Modelle von SPD, Grüne und FDP
Einigt sich die Koalition auf den Tarif der Grünen und der Solidaritätszuschlag (Soli) würde, wie von der FDP gefordert, abgeschafft, dann beträgt der Rückgang im Steueraufkommen 7,8 Milliarden Euro, so die ifo-Berechnungen. Ein Unterschied könne sich beim Aufkommen auch durch unterschiedliche Grundfreibeträge ergeben.

Der von den Grünen vorgeschlagene Grundfreibetrag von 10.344 Euro ohne Solidaritätszuschlag brächte eine Verringerung des Aufkommens um 10,2 Milliarden Euro. Betrüge der Grundfreibetrag die von der SPD vorgeschlagenen 10.744 Euro und der Soli bliebe erhalten, fiele der Verlust an Steueraufkommen mit minus 8,2 Milliarden Euro etwas geringer aus.

Die Beschäftigungseffekte
Betrachtet wurden auch die Beschäftigungseffekte möglicher Kompromisse: „Setzt sich die SPD in einer Ampelkoalition mit ihrem Steuertarif durch und der Soli fällt weg, würde die Beschäftigung am stärksten zunehmen, und auch die Teilhabe am Arbeitsmarkt steigt am stärksten“, sagt ifo-Experte Peichl.

Die gearbeiteten Stunden pro Jahr nähmen in einem Maße zu, das der Arbeitskraft von 122.000 Personen mit jeweils 40 Wochenarbeitsstunden entspricht. Darüber hinaus würden im Zuge der Reform 72.000 Personen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, so die ifo-Berechnungen.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.10.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
economy
Newsletter www.economyaustria.at
 
  Impressum | Suche | Datenschutzerklärung © economyaustria.at 2024  
 
Dieses Mail ist ein Service von economyaustria.at fuer seine Abonnenten.
Sie erhalten den Newsletter niemals unverlangt. Der Bezug ist kostenlos.
Sie koennen das Abonnement ueber Ihr Nutzerprofil bequem an- und abmelden

 

Aerosolverbreitung in Hochöfen und klinische Ganganalyse mittels KI

Aerosolverbreitung in Hochöfen und klinische Ganganalyse mittels KI© Pexels.com/Kateryna Babaieva

Stefan Pirker erhält Auszeichnung der CDG für anwendungsorientierte Forschung. FH St. Pölten und Orthopädisches Spital Speising gewinnen NÖ-Innovationspreis der Kategorie Forschung.

(red/mich/czaak) Der Preis für Forschung und Innovation der Christian-Doppler-Gesellschaft (CDG) zeichnet aktive oder ehemalige LeiterInnen von CD-Labors aus, deren Projekte in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmenspartner stärken. Dieses Jahr erhält Stefan Pirker den Preis für die Erforschung partikulärer Strömungen. Mit seinem CD-Labor behandelte er neue Methoden aus Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI) und deren Integration in ein physikalisches Grundgerüst.

Jeder investierte Euro löst BIP-Zuwachs von bis zu sechs Euro aus
Mit diesen Daten-assistierten Verfahren können komplexe Partikelströmungen nun auch in Echtzeit berechnet werden. Ob Erz-Brocken im Hochofen, Polymer-Partikel in chemischen Anlagen oder Aerosole, die sich in der Luft verbreiten: Das Partikelverhalten ist ungemein wichtig und gleichzeitig schwer vorhersagbar. Eine Unzahl von Partikeln interagiert untereinander ebenso wie mit umgebenden Gasen oder Flüssigkeiten. Um das beschreiben zu können, muss man erstens die Physik verstehen und zweitens einen effizienten Rechenweg finden - und daran forschen Wissenschaftler und Unternehmen auf der ganzen Welt.

„Gratulation an Stefan Pirker! Gemeinsam mit seinen Unternehmenspartnern forscht er an Themen am Puls der Zeit“, so Margarete Schramböck, BMIn für Wirtschaft und Digitalisierung. „Die Förderung von langfristig angelegten Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich. Jeder hier investierte Euro löst einen langfristigen BIP-Zuwachs von bis zu sechs Euro aus“, betont die Ministerin das CDG-Modell. „Grundlagenforschung ist die Basis für Innovation und sie ermöglicht für Unternehmen Wettbewerbsvorteile“, ergänzt Martin Gerzabek, Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft.

Innovationspreis Niederösterreich
Beim NÖ- Innovationspreis gewinnt das Projekt „Ganganalyse“ der FH St. Pölten in der Kategorie Forschung. Eine Forschungsgruppe der FH und des Orthopädischen Spitals Speising (Wien) untersuchte, wie künstliche Intelligenz bei der medizinischen Entscheidungsfindung in der klinischen Ganganalyse unterstützen kann. Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates sowie neurologische Störungen können zu pathologischen Beeinträchtigungen der menschlichen Bewegungsfähigkeit führen.

Um diese Gangbeeinträchtigungen besser zu verstehen, ist es für Ärzte und Therapeuten wichtig, das Gangbild von Patienten genau beschreiben und analysieren zu können. Für diesen Zweck ist die klinische Ganganalyse eines der wichtigsten Beurteilungsinstrumente. „Durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können wir Muster in den Bewegungsdaten identifizieren, die für verschiedene Gangprobleme charakteristisch sind und daraus entsprechend neue Erkenntnisse erzielen“, erläutert Djordje Slijepčević, Forscher am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.

Gegen die Blackbox
„Die heutigen Methoden des maschinellen Lernens haben einen großen Nachteil: man kann nicht nachvollziehen, wie der Algorithmus zu einer bestimmten Entscheidung kommt und dieser Umstand erschwert einerseits das Herleiten neuer Aspekte aus den Daten für die Ärzte und andererseits wird das Vertrauen klinischer Experten in die Entscheidungen der Algorithmen gehemmt. Darum forschen wir, wie man komplexe Entscheidungspfade des maschinellen Lernens in der Ganganalyse nachvollziehbar machen kann“, sagt Brian Horsak, Leiter des Center for Digital Health and Social Innovation der FH St. Pölten.

Das Interesse an künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung der Entscheidungsfindung in der Medizin steigt rasant. Aufgrund des „Blackbox“-Charakters der komplexen Verfahren ist aber oft nicht nachvollziehbar, wie KI eine bestimmte Entscheidung trifft und welche Bereiche in den Daten zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Das ist eine große Hürde für den Einsatz in der klinischen Praxis. Am aktuell ausgezeichneten Projekt beteiligt waren Brian Horsak, Djordje Slijepčević, Matthias Zeppelzauer, Anna-Maria Raberger und Bernhard Dumphart (alle FH St. Pölten), Andreas Kranzl und Fabian Unglaube (Spital Speising) und Christian Breiteneder (TU Wien).

Links

red/mich/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2021

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen© Pexels.com/Brett Sayles

Das Projekt „Hawkeye“ von Brantner Green Solutions gewinnt den Iceberg innovation leadership award 2021. Virtual Reality in Arbeitswelten und innovative Reparaturdienste belegen Plätze zwei und drei.

(red/cc) Der Iceberg innovation leadership award zeichnet „bahnbrechende Innovationen österreichischer Unternehmen“ aus. Aus zwanzig Einreichungen wurden dreizehn Projekte nominiert und die besten drei Siegerprojekte im Rahmen des heurigen Austrian Innovation Forums prämiert. Das Projekt „Hawkeye“ von Brantner Green Solutions setzte sich durch und wurde als bestes Projekt ausgezeichnet. 
 
Platz zwei ging an „M.o.o.con VR-Tool für neue Arbeitswelten“, eine Anwendung zur Konzeption neuer Arbeitswelten mittels Virtual Reality des Unternehmens M.o.o.con. Den dritten Platz erhielt „Repairs for Future!“ von Repair and Service Center R.u.s.z., das in Wien Reparaturdienstleistungen anbieten.
 
„Hawkeye“ verbindet künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
Mit dem Projekt „Hawkeye“ will Brantner Green Solutions den Standard in der bildbasierenden Erkennung von Objekten in der Abfallwirtschaft neu definieren. „Mit Hilfe unseres neuronalen Netzes können wir in Echtzeit direkt bei der Schüttung im Bio-LKW momentan 32 verschiedene Störstoffe unterscheiden und bewerten“, erklärt Christoph Pasching, Head of Digital Solutions bei Brandtner Green Solutions.

Mittels dieser Innovation sollen noch mehr wertvolle Ressourcen aus den Abfallströmen herausgefiltert und einem zielgerichteten Recycling zugeführt werden. Brantner forscht dabei mit technologischen Innovationen wie künstlicher Intelligenz und setzt diese auch praktisch um. „Wir sind stolz den diesjährigen Iceberg-Award verliehen bekommen zu haben“, freut sich Josef Scheidl, Mitglied der Geschäftsführung von Brantner Environment Group und Brantner Österreich.

Links

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2021

Extended Reality und Industrielle Anwendungen gefragt

Extended Reality und Industrielle Anwendungen gefragt © Pexels.com/Z-Z

Huawei fordert auf Global Mobile Broadband Forum firmenübergreifende Zusammenarbeit für nächste Entwicklungsstufen von 5G. IKT-Branche muss Netze, Geräte und Content auf das explosive Wachstum neuer multimedialer Nutzungsformen rüsten.

(red/czaak) Ken Hu, CEO von Huawei eröffnete das aktuelle Global Mobile Broadband Forum (MBBF) in Dubai mit einem Aufruf zu unternehmensübergreifenden Kooperationen im Bereich neuer 5G-Technologien. „Fünf Jahre nach der kommerziellen Einführung hat 5G das mobile Erlebnis für die Verbraucher erheblich verbessert und unterstützt verschiedene Branchen rund um den Globus“, so Hu.

Und: „Insbesondere in Bezug auf die Teilnehmerbasis, die Netzabdeckung und die überaus große Anzahl der 5G-Endgeräte auf dem Markt war der Fortschritt viel schneller, als erwartet“, unterstreicht Hu. „Die nächste Phase des 5G-Wachstums werden die kohlenstoffarme Entwicklung, XR-Dienste (Extended Reality) und der B2B-Markt bestimmen“, so der Huawei-Chef.

Der aktuelle Stand der weltweiten 5G-Entwicklung
Angaben zufolge gibt es global aktuell 176 kommerzielle 5G-Netze, die mehr als 500 Millionen Nutzer versorgen. Im Privatkundenbereich sind die durchschnittlichen 5G-Download-Geschwindigkeiten etwa zehnmal höher als bei 4G, was zu einem großen Nutzungsanstieg von Anwendungen wie Virtual Reality und sogenannten 360 Grad-Übertragungen geführt hat. Im Unternehmensbereich gibt es weltweit etwa 10.000 Projekte, die B2B-Anwendungen von 5G (5GtoB) erforschen. 5G-Anwendungen in Branchen wie Produktion, Bergbau oder Infrastruktur und Verkehr werden bereits betrieblich umgesetzt.

Laut Hu befinden sich mehr als die Hälfte dieser 5GtoB-Projekte in China. Hier fordert er die Entwicklung nachhaltigerer Geschäftsmodelle und weist zudem auf langfristige Auswirkungen in der IKT-Branche hin. Er nennt die beschleunigte Digitalisierung durch die Pandemie und, dass Cloud und Künstliche Intelligenz für alle Unternehmen zu einem Muss geworden sind, sowie die Tatsache, dass die Welt den Klimawandel immer ernster nimmt. „Diese Trends bieten viele Chancen für unsere Branche und sie bringen auch einige Herausforderungen mit sich“, so Hu.

Explosives Wachstum der erweiterten Realitäten
Zunächst muss die Branche die Netze, Geräte und den Content auf das explosive Wachstum der erweiterten Realität (Extended Reality, XR) vorbereiten. Um ein reibungsloses Cloud-basiertes XR-Erlebnis zu unterstützen, müssen die Netze Download-Geschwindigkeiten von mehr als 4,6 Gbit/s mit einer Latenz von höchstens 10 Millisekunden bieten.

Bei Geräten ist laut Hu die Senkung der Hürden bei der Anpassung der Headsets von entscheidender Bedeutung für die Nutzung der neuen Virtuellen Anwendungen (Anm. Extended Reality als Mix von Augmented-, Virtual- und Mixed-Reality). Um das Content-Ökosystem zu bereichern, fordert Hu die IKT-Branche auf, Cloud-Plattformen und Anwendungen bereitzustellen, welche die Entwicklung von Inhalten vereinfachen. Zudem müssen die Telekommunikationsbetreiber „ihre Netze verbessern und neue Fähigkeiten entwickeln, um für 5GtoB gerüstet zu sein“. 

Leistungsfähiges Netz als Schlüssel für 5G-Anwendungen
Ein leistungsfähiges Netz ist der Schlüssel zu 5G-Anwendungen für die industrielle Nutzung und dazu gehören Verbesserungen im Bereich Uplink, Positionierung und Sensorik. Da industrielle Szenarien viel komplexer sind als Verbraucherszenarien, entwickelt etwa Huawei autonome Netzwerke, die Intelligenz in alle Aspekte von 5G-Netzwerken einbringen, von der Planung und Konstruktion bis hin zur Wartung. Für eine breitere Einführung von 5G in der Industrie, ist auch die Entwicklung branchenspezifischer Telekommunikationsstandards wichtig.

In China haben die Betreiber gemeinsam mit ihren Partnern aus der Industrie damit begonnen, Standards für 5G-Anwendungen in Branchen wie Kohlebergbau, Stahlindustrie und Energiewirtschaft zu erarbeiten, was laut Hu zu einer größeren Akzeptanz in diesen Sektoren beigetragen hat. „Abgesehen von der Technologie sind dies einige der immateriellen Stärken, die keinen unmittelbaren Gewinn bringen, aber der Schlüssel zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit auf dem 5GtoB-Markt sein werden“, betont der Huawei-Boss.

Beitrag von Digitaltechnik zur Senkung von CO2-Emissionen
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Thema Ökologie. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums kann die Digitaltechnik beitragen, bis 2030 die weltweiten CO2-Emissionen um mindestens 15 Prozent zu senken. „Einerseits können wir mit digitaler Technologie Emissionen senken und die Energieeffizienz verbessern. Andererseits hat unsere Branche einen wachsenden Kohlenstoff-Fußabdruck und diesen müssen wir reduzieren“, sagt Hu. Huawei setzt etwa neue Materialien und Algorithmen ein, um den Stromverbrauch seiner Produkte zu senken und baut Standorte mit einem entsprechend optimierten Energiemanagement der Rechenzentren.

Das von Huawei zusammen mit GSMA und dem SAMENA Telecommunications Council veranstaltete Global Mobile Broadband Forum versammelt Mobilfunknetzbetreiber, Branchenführer und Ökosystempartner aus der ganzen Welt. Der heurige Themenschwerpunkt widmete sich 5G mit Anwendungen und Nutzungsformen für Unternehmen und private Konsumenten.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2021

Pages