Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Wenn Maschinen direkt zusammenarbeiten

Wenn Maschinen direkt zusammenarbeiten© Pexels.com/Herbert Santos

Open Platform Communications Unified Architecture ist ein wichtiges Kommunikationsprotokoll für die Industrie 4.0. Das Software Comptence Center Hagenberg und Engel Austria entwickeln nun neue Methoden für einen herstellerunabhängigen Datenaustausch bei Maschinen.

(red/czaak) Wie werden Maschinensteuerung mit anderen Systemen oder anderen Maschinen verbunden? Wie interagiert eine Spritzgussmaschine eines Herstellers mit einem Roboter eines anderen? Die sogenannte Open Platform Communications Unified Architecture (OPC UA) ermöglicht die Kommunikation zwischen Maschinen, Geräten und anderen Systemen im industriellen Bereich und das unabhängig von Hersteller, Systemlieferant, Programmiersprache oder Betriebssystem.

Verständlichere Informationsmodelle
Grundlage der Kommunikation sind eigene Informationsmodelle für die Daten- und Prozessbeschreibungen, die je nach Kontext, Branche und Systemarchitektur individuell gestaltet sind. Wie diese Kommunikation erfolgen soll, wird in Informationsmodellen definiert, die allerdings für Menschen schwer lesbar sind. Um nun trotzdem aus den Modellen leicht verständliche Dokumente zu erstellen, entwickeln das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) und das Unternehmen Engel Austria das Dokumentationswerkzeug NodeDoc.

Komplexe Informationsmodelle werden üblicherweise im Team entworfen, sodann spezifiziert und mit speziellen Modellierungswerkzeugen erstellt. Häufig werden Informationsmodelle im Zuge des Engineerings auch automatisch erzeugt. Als Datei gespeichert liegt das Informationsmodell in einem normierten Format vor, ist jedoch für Anwender schwer lesbar und je nach Komplexität auch schwer verständlich. Um dieses auch als Nodeset bezeichnete normierte Format in eine verständlichere Form zu bringen, entwickelt das SCCH gemeinsam mit Engel Austria das Dokumentationswerkzeug „NodeDoc“.

Übergreifende Kommunikationsprozesse
„Damit können wir vollautomatisiert Dokumentation aus Informationsmodellen erzeugen, sparen Entwicklern Zeit, die sie ansonsten für die manuelle Erstellung der Dokumentation benötigen würden und können gleichzeitig Anwender und Experten ohne Entwicklerkenntnisse rasch und unkompliziert in Entscheidungen einbinden“, erläutert Bernhard Dorninger, der das Projekt am SCCH leitet.

Bei Engel Austria wird NodDoc bereits eingesetzt. "Die automatisch generierte Dokumentation ist sehr gut verständlich, was das gemeinsame Arbeiten enorm erleichtert. Was jetzt automatisch geht, musste früher von Hand geschrieben bzw. gezeichnet werden“, sagt Albin Kern, Leiter Bereich Softwareentwicklung Visualisierung bei Engel.

Software Competence Center Hagenberg
Die Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH) ist ein unabhängiges Forschungszentrum im Bereich Software in Österreich und zählt zu den Beteiligungsgesellschaften der Upper Austrian Research des Landes OÖ. Mit knapp 100 MitarbeiterInnen zählt das SCCH seit Gründung durch die Johannes Kepler Universität (JKU) im Jahr 1999 auf anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung.

Als nunmehriges Comet K1-Kompetenzzentrum im Softwarepark Hagenberg liegt der Fokus verstärkt auf Data & Software Science – und auf engen Kooperationen mit Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft. Das Comet-Zentrum Software Competence Center Hagenberg wird im Rahmen von Comet – Competence Centers for Excellent Technologies durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) und das Land Oberösterreich gefördert.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2021

Steigende Beschäftigung versus steigender Materialmangel

Steigende Beschäftigung versus steigender Materialmangel© Pexels.com/Ivan Samkov

Die aktuellen Erhebungen des ifo-Institut zeigen beim Thema Jobs den stärksten Aufwärtstrend seit 2018. Parallel erhöht sich für die deutsche Industrie das Problem im Bereich Materialmangel und Transport.

(red/czaak) Die deutschen Unternehmen stellen immer mehr neue Mitarbeiter ein. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im September auf den höchsten Wert seit Oktober 2018 gestiegen. Die fortschreitenden Öffnungen in vielen Branchen sorgen für einen ständigen Anstieg der Beschäftigung. Maschinenbau und Elektroindustrie planen ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen und das trifft auch auf die Dienstleister zu.

Auf hohem Niveau plant auch die IT-Branche Mitarbeiter einzustellen. Im Gastgewerbe ist die zuletzt gezeigte Vorsicht nun in Zuversicht gewechselt. Im Handel ist die positive Tendenz für Neustellungen nahezu unverändert geblieben und im Baugewerbe schlägt sich die gute Konjunktur in deutlich ausgeweiteten Beschäftigungsplänen nieder. Leicht gesunken ist das Beschäftigungsbarometer einzig im Verarbeitenden Gewerbe.
Verschärfter Materialmangel und drohende Preiserhöhungen
 
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich erneut verschärft. Fast 80 (!) Prozent der Unternehmen berichteten im September über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. „Der Rekord vom Vormonat August wurde damit nochmal übertroffen. Der Flaschenhals auf der Beschaffungsseite wird immer enger“, kommentiert Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. Er sieht entsprechende Preiserhöhungen, die weiter „auf der Agenda der Unternehmen bleiben“.

Trotzdem die Auftragslage sehr gut sei, können die Unternehmen gegenwärtig nicht produzieren. In der Autoindustrie ist die Lage besonders ernst. Nahezu alle Unternehmen (Anm. 97 Prozent) berichteten von Problemen und das gilt auch für andere Branchen wie elektrische Ausrüstungen (93 Prozent), Chemische Industrie (67 Prozent) und Maschinenbau (89 Prozent).

In der Papierindustrie meldeten ebenfalls deutlich mehr Unternehmen Knappheit auf der Beschaffungsseite (79 Prozent nach 61 Prozent). Eine Entspannung der Lage gab es in keiner Branche. Als Folge wollen immer mehr Unternehmen die Preise erhöhen. „Die Automobilindustrie hatte zuletzt nicht so viel Spielraum bei Preiserhöhungen gesehen - jetzt hat sich das geändert“, so die ifo-Experten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2021

Die intelligente Maschine denkt selbständig

Die intelligente Maschine denkt selbständig© Siemens

Siemens entwickelt neue Software-Applikation direkt an Werkzeugmaschinen. Dieses Edge-Computing ermöglicht flexible Skalierbarkeit mittels zentraler Steuerung und die Datenerfassung auch von externen Sensoren.

(red/mich/cc) Siemens erweitert das sogenannte Industrial-Edge-Angebot für Werkzeugmaschinen um zwei neue Versionen. Eine Variante (Anm. IPC127E) dient als Einstiegsanwendung um Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit für einfache Anwendungsfälle zu erhöhen und dabei aber trotzdem ausreichende Rechenleistung für die Anforderungen von KI-basierten Edge-Applikationen und umfangreichen Datenanalysen zu gewährleisten.

Daten von Werkstück über Werkzeug bis Werkzeugpfad
Ein Adapter (Anm. Simatic ET200) soll zudem die Möglichkeit bieten, zusätzliche externe Sensoren anzuschließen und deren Daten mit einer leistungsstarken Abtastrate (Anm. bis zu 10kHz) zu erfassen. Neben Daten zu Werkstück, Werkzeug und Werkzeugpfad sollen hier nun auch Daten externer Sensoren in hoher zeitlicher Auflösung aufgezeichnet werden können.

„Erstmalig können mit der App auch Prozessdaten an einen externen Endpunkt übermittelt werden und dazu können Anwender mit der neu entwickelten Online-Koordinatenrücktransformation vom Maschinenkoordinatensystem zum Werkstückkoordinatensystem das Werkstück einer sogenannten 5-Achs-Bearbeitung visualisieren“, so Siemens in einer Aussendung.

Reduzierte Kosten für Qualitätssicherung
Die gewonnen Erkenntnisse sollen etwa eine Optimierung von CAD/CAM Modellen und weiteren Programmen ermöglichen. Zudem soll die neue Applikation eine Bewertung der Werkstückqualität noch vor der Endfertigung erlauben. Inkludiert ist weiters das Aufzeichnen von Referenzdaten, das Trainieren von Überwachungsmodellen und die Realisierung der Prozessüberwachung. Final sollen die Prozesse optimiert und die Kosten zur Qualitätssicherung reduziert werden.

„Alle Software-Apps für die Werkzeugmaschine können ab sofort im neuen Machine Tool Software Store online erworben werden. Mit dem erweiterten Siemens Industrial Edge Hard- und Software-Portfolio für die Werkzeugmaschine können sowohl Maschinenbauende als auch Anwendende je nach Bedarf die Vorteile der Datenverarbeitung mittels Edge- beziehungsweise Cloud-Computing flexibel nutzen“, so Siemens.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2021

Budgetgelder für kluges Wachstum

Budgetgelder für kluges Wachstum© Pexels.com/Felix Mittermeier

Experten des Fiskalrates beschäftigen sich im neuen Bericht mit der Nachhaltigkeit der Budgetplanung. Budgetäre Spielräume sollen für wachstumsfördernde Investitionen speziell im Bereich Umwelt und Klima genutzt werden.

(red/czaak) Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht des Österreichischen Fiskalrates zeigt einmal, dass die langfristige Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen und damit die Erfüllung wirtschaftspolitischer Ziele aufgrund des Anstiegs demografieabhängiger Ausgaben nicht gesichert ist. Eine rasche Rückkehr zur Fiskalposition Österreichs vor der Corona-Pandemie würde jedoch kurz- bis mittelfristige budgetäre Spielräume generieren, um entsprechend gegenzusteuern.

Schnelle Rückkehr auf fiskalischen Vorkrisenpfad
„Unsere Berechnungen bestätigen eine langfristige fiskalische Nachhaltigkeitslücke, die durch Strukturreformen und wachstumsfördernde Investitionen geschlossen werden könnte und dafür bietet sich gegenwärtig ein günstiger Implementierungszeitraum“, erläutert Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrates. Aus der Sicht Badelts würde eine ergänzende Berücksichtigung von ökologischen Faktoren wie dem Klimawandel die Dringlichkeit von zusätzlichen Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz aus fiskalischer Sicht noch unterstreichen.

Die derzeitige wirtschaftliche Erholung und das Auslaufen der temporären, pandemiebedingten fiskalischen Maßnahmen führen budgetär zunächst zu Primärüberschüssen wie in Vorkrisenzeiten und zu einem Rückgang der Schuldenquote Österreichs (Anm. unter der Annahme keiner zusätzlichen fiskal-politischen Maßnahmen; No-policy-change). Damit gehen laut aktueller FISK-Analyse budgetäre Spielräume für zusätzliche fiskalpolitische Maßnahmen in der kurzen und mittleren Frist einher und diese umfassen im Jahr 2025 rund 2,5% des Brutto-Inlands-Produkts (BIP).

Langfristige Budgetlücke durch außertourliche Pensionserhöhungen
Dieser Spielraum wird jedoch aufgrund demografischer Ausgabenzuwächse zunehmend kleiner und kehrt sich in eine Lücke um, die bis zum Jahr 2070 auf 2,5% des BIP anwachsen soll. Die Schuldenquote wird daher aufgrund der sukzessiven Verschlechterung des sogenannten Primärsaldos wieder ansteigen - obwohl ein anhaltend negatives Zinswachstumsdifferenzial, das bei einem ausgeglichenen Primärsaldo einen automatischen Rückgang der Schuldenquote bewirken würde, erwartet wird.

„Permanent wirkende Erhöhungen oder Senkungen von Staatsausgaben bzw. Staatseinnahmen würden den kurz- oder mittelfristigen Spielraum dauerhaft reduzieren bzw. erhöhen und die langfristige Budgetlücke vergrößern bzw. verringern“, so die Fiskalexperten. Beispielsweise würden außertourliche Pensionserhöhungen die langfristige Budgetlücke erhöhen. Wenngleich die Resultate sensitiv auf Bevölkerungs-, Produktivitäts- und Zinsannahmen reagieren, bleibt der zeitliche Verlauf des fiskalischen Spielraums bzw. der fiskalischen Lücke bei alternativen Annahmen robust.

Kaum Auswirkung auf Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen durch Corona
In der aktuellen Nachhaltigkeitsanalyse für Österreich wurde erstmals auch die Corona-Pandemie berücksichtigt. Werden die temporär geplanten fiskalischen Maßnahmen vollständig rückgeführt, nimmt die Corona-Pandemie fast ausschließlich über den Anstieg der gesamtstaatlichen Schuldenquote Einfluss auf die Fiskalposition Österreichs. „Der Finanzierungssaldo bleibt hingegen aufgrund des Niedrigzinsumfelds und der langen Laufzeit der österreichischen Verschuldung davon weitgehend unberührt“, so der Fiskalrat.

Gegenüber dem Basisjahr 2019 entsteht rund die Hälfte der demografieabhängigen Gesamtausgabenerhöhung durch den Anstieg der Gesundheitsausgaben im Umfang von 2,8 Prozentpunkten auf 9,9 Prozent des BIP. Auffällig ist, dass ein signifikanter Teil dieser Ausgabenerhöhung auf jene historische Dynamik zurückzuführen ist (z. B. medizintechnischer Fort- schritt, steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen bei Einkommenszuwächsen), die sich nicht direkt aus Inflation, Produktivitätswachstum oder Bevölkerungsstrukturänderungen erklärt.

Steigende demografieabhängige Ausgaben bestimmen Primärsaldoentwicklung
Die gesamtstaatlichen Ausgaben für Pensionen steigen um 1,2 Prozentpunkte auf 15,2 Prozent des BIP, jene für Pflege um 1,8 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent des BIP, gerechnet jeweils bis 2070. Die Zinsausgabenquote (Anm. 2019 mit 1,4 Prozent des BIP) geht mittelfristig weiter zurück, steigt aber nach den getroffenen Annahmen langfristig deutlich über das derzeitige Niveau an, „bis 2070 auf 2,5 Prozent des BIP“, so die Fiskalexperten. Die gesamtstaatliche Einnahmenquote verläuft aufgrund der engen Verknüpfung mit der Wirtschaftsleistung stabil über den Projektionshorizont.

„Um für künftige Krisen gewappnet zu sein, soll die bewährte hohe Krisenresilienz Österreichs, die auch eine starke finanzpolitische Intervention zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie ermöglichte, rasch wiederhergestellt werden“, empfiehlt Christoph Badelt. Unter Annahme der „No-policy-change“ vollzieht Österreich zwar eine Rückkehr auf den Wirtschaftswachstums- und Primärsaldopfad vor der gegenwärtigen Krise - der demografische Wandel führt jedoch zur laufenden Verschlechterung des Primärsaldos. Die Stabilisierung der Schuldenquote ist dadurch langfristig nicht gesichert.

Strukturreformen und wachstumsfördernde Investitionen
Öffentliche bzw. staatlich geförderte private Investitionen zur Beschleunigung des technischen Fortschritts tragen dazu bei, die berechnete langfristige Budgetlücke zu verringern. Selbst bei einer starken Erhöhung des Produktivitätswachstums schließt sich die Nachhaltigkeitslücke nicht vollständig. Die oftmals diskutierten Strukturreformen in demografie-sensitiven Bereichen (Gesundheit, Pflege und Pensionen) sind hingegen geeignet, die langfristige Budgetlücke zu schließen bzw. grö- ßeren Spielraum für notwendige künftige Ausgaben oder auch für Abgabensenkungen zu schaffen.

So zeigt die Szenario-Analyse des Fiskalrates, dass bereits eine dauerhafte Beschränkung des jährlichen Wachstums der Gesundheitsausgaben um 0,3 Prozentpunkte auf 3,8% die fiska- lische Lücke um 1,1 Prozentpunkte auf 1,4% des BIP im Jahr 2070 reduziert. Eine schrittweise Erhöhung des erwarteten effektiven Pensionsantrittsalters von 62,5 auf 64,5 Jahre bis 2070 – dies entspricht einer Beibehaltung des Anteils der Jahre in Pension an der gesamten Lebenszeit ab 2033 – würde die Lücke im gleichen Ausmaß verringern. „Natürlich ist bei der Implementierung von strukturellen Maßnahmen auf den erforderlichen zeitlichen Vorlauf zu achten, der sich durch Systemumstellungen, Wahrung des Vertrauensschutzes o. Ä. ergibt“, betont Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrates.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2021

„Einzigartige Erfolgsgeschichte für Wissenschaftsstandort“

„Einzigartige Erfolgsgeschichte für Wissenschaftsstandort“© NLK Pfeiffer

Land Niederösterreich sowie Bundesministerien für Wissenschaft und Finanzen sichern langfristige Finanzierung des IST Austria. Bis 2036 stehen der internationalen Vorzeigeinstitution nun weitere 3,3 Mrd. Euro zur Verfügung.

(red/czaak) Am stark gewachsenen Standort des Institut for Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg arbeiten mittlerweile 850 Spitzenforscher aus 76 Ländern. Rund 13.500 Wissenschaftler haben sich für eine Professorenstelle beworben. Die umfangreichen Erfolge der seinerzeit von Erwin Pröll gegen großen Widerstand durchgesetzten Forschungsinstitution zeigen sich auch bei den ERC-Grants (European Research Council), wo das ISTA mit einer Erfolgsrate von 50 (!) Prozent europaweite Nummer eins ist. Das Klosterneuburger Spitzeninstitut lässt damit andere internationale Eliteunis wie Oxford oder Cambridge, die nur jeden dritten Antrag durchbringen, klar hinter sich.

Planungssicherheit auf dem Weg in die Zukunft
Im Zuge der Unterzeichnung der sogenannten 15a-Vereinbarung sichern nun das Land Niederösterreich sowie die Bundesministerien für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und Finanzen (BMF) die langfristige Finanzierung des IST-Austria für die Jahre 2026 bis 2036. Rund um die zahlreichen neuen Institutsgebäude und Laboreinrichten in Klosterneuburg informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister Heinz Faßmann und IST Austria-Präsident Thomas Henzinger über das weitere Wachstum und den nachhaltigen Aufstieg dieser Einrichtung in die Spitzengruppe der weltweiten Forschungsinstitutionen.

„Mit dieser 15a-Vereinbarung bekommt das IST Austria noch mehr an Planungssicherheit auf dem Weg in die Zukunft. Das IST Austria ist zu einem internationalen Anziehungspunkt für die besten ForscherInnen aus der ganzen Welt geworden und eine einzigartige Erfolgsgeschichte. WissenschaftlerInnen sehen ihre Tätigkeit in Klosterneuburg mittlerweile als einen Höhepunkt ihrer Karriere“, betont Johanna Mikl-Leitner. „Wir wollen die Planbarkeit für die Jahre 2026 bis 2036 garantieren und nehmen dafür auch sehr viel Geld in die Hand“, so die Landeschefin zu den co-finanzierten 3,3 Mrd. Euro.

Erwin Pröll sicherte internationales Leuchtturmprojekt für Standort Österreich
Von dieser Summe übernimmt der Bund 75 Prozent und das Land 25 Prozent, das sind für Niederösterreich 820 Millionen Euro. Der bisherige Planungshorizont bis 2026 sieht ein Wachstum auf 90 Forschungsgruppen vor. Vergleiche mit anderen internationalen Spitzeninstitutionen wie dem Weizmann-Institut zeigen, dass für weltweite Sichtbarkeit und nachhaltige Spitzenleistungen eine kritische Größe von etwa 150 Gruppen notwendig ist. „Mit der neuen im Ministerrat beschlossenen 15a-Vereinbarung ist es dem IST Austria nun möglich, auf diese wichtige Größe anzuwachsen“, erläutert Heinz Faßmann.

Das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem Promotionsrecht. Das 2009 vom damaligen Landeshauptmann Erwin Pröll gegen erbitterte Widerstände der Wissenschafts-Community und auch innerhalb der eigenen Partei (Anm. Johannes Hahn war Wissenschaftsminister und Werner Faymann Bundeskanzler) durchgesetzte Institut widmet sich der Grundlagenforschung in Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. Neben dem Bekenntnis zum Prinzip der Grundlagenforschung, hält das Institut die Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. Thomas Henzinger, renommierter Computerwissenschaftler und vormals Professor an der University of California in Berkeley (USA) sowie der EPFL in Lausanne (CH) ist der Präsident des IST Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.09.2021

Gesundheit und Digitalisierung und Umwelt

Gesundheit und Digitalisierung und Umwelt© Standortagentur Tirol

Land Tirol und Tiroler Standortagentur fördern sechs Innovationsprojekte von Tiroler Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit 4,5 Mio. Euro aus dem Programm K-Regio.

(red/czaak) Mit der Technologieförderung K-Regio unterstützt das Land Tirol heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei gemeinsamen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren mit hohem Entwicklungsrisiko. Neben den Fördernehmern sollen davon insbesondere der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirol sowie der Arbeitsmarkt profitieren. In der aktuellen Förderperiode findet nun erstmalig seit dem Start von K-Regio im Jahr 2008 eine thematische Schwerpunktsetzung statt.

Tiroler Standortagentur unterstützt bei Förderanträgen
"K-Regio ist die wichtigste Tiroler Technologieförderung. Mit der thematischen Schwerpunktsetzung in den Bereichen Green, Umwelt und Klima sowie Gesundheit und Digitalisierung forcieren wir gezielt Forschung und Entwicklung in wichtigen Zukunftsfeldern", unterstreicht Anton Mattle, Wirtschaftslandesrat in Tirol. Auf eine Dauer von jeweils drei Jahren werden nun die nachfolgenden Innovationsprojekte gefördert.

Bei der Förderantragstellung zu K-Regio werden Tiroler Unternehmen und Forschungseinrichtungen von der landeseigenen Standortagentur Tirol beraten. "Mit 24 inhaltlich hochinteressanten Anträgen haben sich so viele Konsortien aus Wirtschaft und Wissenschaft um eine K-Regio-Förderung beworben wie noch nie zuvor“ freut sich Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur. „Anzahl und Qualität der Einreichungen spiegeln die Innovationskraft von Unternehmen und Wissenschaft wider.“

Green, Umwelt und Klima als Schwerpunkte bei Projekten
Das Projekt Aprikus beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von bestehender Dünnschichtphotovoltaik in Beschattungslösungen zur Stromerzeugung. Die Projektpartner sind das Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck sowie die Unternehmen Sunplugged Solare Energiesysteme in Schwaz (T) und Hella Sonnen- und Wetterschutztechnik in Abfaltersbach (D).

Das Projekt SupremeByNano arbeitet in der Entwicklung von Nanopartikelbeschichtungen, die ihrerseits innovative Anwendungen in den Bereichen Optik, Biowissenschaften und Umwelttechnologie ermöglichen. Die Projektpartner hier sind das Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik der Universität Innsbruck, das Management Center Innsbruck sowie die Unternehmen Swarovski Optik in Absam (T), Planlicht in Vomp (T) und PhysTech Coating Technology in Pflach (T).

Wasserstoff und Recycling
Beim Projekt Wasserstoffdrohne geht es um die weltweit erstmalige Entwicklung und Erprobung eines innovativen Wasserstofftankdesigns in Leichtbauweise, damit Drohnen auch für eine längere Flugdauer eingesetzt werden können.
Die Projektpartner sind die FH Kufstein (T), FEN Research in Innsbruck (T) sowie die Unternehmen Twins in Ampass (T) und Wolftank Adisa in Innsbruck (T).

EcoRoad beschäftigt sich mit der Erhöhung und Sicherung der Qualität von Recyclingbaustoffen mit Fokus auf zement- und bitumengebundene Baustoffe im Straßenbau. Die Projektpartner sind das Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck, Nievelt Labor in Höbersdorf (NOe) und Bodner Baugesellschaft in Kufstein (T).

Schwerpunkt Gesundheit und Digitalisierung
Beim Projekt DesDet geht es um die ökonomische Entwicklung von chemischen oder physikalischen Desinfektionsmethoden in Echtzeit. Die Projektpartner sind das Institut für Informatik der Universität Innsbruck sowie die Unternehmen Hollu Systemhygiene in Zirl (T) und Planlicht in Vomp (T).

Und beim Projekt implEYE geht es um die Entwicklung einer standardisierten Bildgebungsplattform der Augenoberfläche für die tele-augenheilkundliche Anwendung. Projektpartner sind UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik in Hall (T) sowie die Unternehmen Occyo in Innsbruck und eyecar aus dem Ötztal (T).

„Seit dem Start der Technologieförderung K-Regio im Jahr 2008 wurden, exklusive der sechs neuen Kompetenzzentren, 105 Tiroler Unternehmen und 145 heimische Forschungsgruppen mit rund 18,2 Millionen Euro gefördert“, so die Standortagentur Tirol in einer Aussendung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.09.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Diversität und Inklusion in Unternehmen

Diversität und Inklusion in Unternehmen© Pexels.com/Mikhail Nilov

Eine von Workday beauftragte europaweite Studie zeigt den positiven Einfluss von Vielfalt und Inklusion auf den Unternehmenserfolg. In der betrieblichen Umsetzung existieren noch große Unterschiede.

(red/mich/cc) Workday hat soeben die Ergebnisse einer neuen Studie zu Diversität und Inklusion (D&I) vorgestellt. Die Erhebung wurde im Frühjahr 2021 von Sapio Research im Auftrag von Workday unter mehr als 2.200 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus 14 europäischen Ländern durchgeführt. Im Fokus standen Motivationen, Maßnahmen und Fortschritte im Bereich Zugehörigkeit und Diversität (Anm. B&D für Belonging & Diversity) in Unternehmen.

Spanien vor Deutschland und der Schweiz
Das Investment und die Fortschritte der Initiativen bei den befragten Organisationen in Europa unterscheiden sich stark. Drei von vier der Befragten gaben an, dass ihre Führungsteams die Bedeutung von B&D als wichtig erachten. Den Höchstwert liefert Spanien vor Deutschland und der Schweiz, dann folgt Österreich. Den geringsten Anteil an Befürwortern gibt es in Norwegen. Fast alle Organisationen führen mindestens eine B&D-Initiative durch.
 
Ebenfalls drei von vier der Befragten haben ein Budget zur Finanzierung von D&I-Initiativen. Über 40 Prozent wollen dieses beibehalten, trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen und über ein Drittel plant eine Erhöhung. In Deutschland verfügen aktuell 74 und in der Schweiz 76 Prozent der Befragten über finanzielle Ressourcen für diese Initiativen. Österreich zeigt den höchsten Wert bei Unternehmen ohne Budget (27) und nur 18 Prozent sehen Chancen für eine Aufstockung der Mittel.

Maßnahmen auf der Grundlage von Daten
Datenauswertungen ermöglichen Vergleiche und Veränderungen - und sie machen die Erfolge erst sichtbar. Von allen Befragten vertrauen 75 Prozent den D&I-Daten ihrer Organisation, um auf dieser Grundlage Maßnahmen zu ergreifen. Dänemark und Spanien vertrauen ihren Daten am meisten, die Schweiz und Deutschland liegen knapp über beziehungsweise unter dem europäischen Durchschnitt. Die Österreicher haben nur zu 55 Prozent Vertrauen in ihre Daten. 

Die Umfrage ergab zudem, dass von den befragten Unternehmen in Europa 92 Prozent Technologie zur Unterstützung von D&I-Initiativen zumindest graduell nutzen. „Es braucht konkrete und nachhaltige Maßnahmen, um für Organisationen und ihre Mitarbeitenden Vorteile zu generieren. Dazu ist es ratsam, das Konzept konsequent in die Unternehmensstrategie einzubetten und Informationssysteme für ein effektives Management zu implementieren“, so Workday in einer Aussendung. „Ein faktengestützter Ansatz kann Organisationen helfen, von guten Absichten zu dauerhaften Veränderungen zu gelangen.“

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 27.09.2021

Gesundheit und Sicherheit für Mitarbeiter, Kunden und Bürger

Gesundheit und Sicherheit für Mitarbeiter, Kunden und Bürger© Pexels.com/SHVETS Productions

Salesforce stellt neue cloud-basierte Anwendung im Gesundheitsbereich vor. Die vernetzte Plattform des Spezialisten für CRM-Lösungen soll Unternehmen und Behörden helfen, Menschen wieder sicherer zusammenzubringen.

(red/cc) Unsere Zukunft ist hybrid – eine Mischung aus digitalen und persönlichen Treffen vor Ort. Daher hat sich der Fokus in der neuen Normalität verlagert: Gesundheit, Sicherheit und effektive Geschäftsabläufe zu gewährleisten, ist auch der Schlüssel zur Vertrauensbildung und für Geschäftskontinuität.

Skalierbare Corona-Schutzprotokolle
Corona-Tests, Impfungen, Kontaktverfolgung, Bewertungen von Wohlbefinden und Gesundheitszustand oder die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen sind von entscheidender Bedeutung, da Unternehmen und die öffentliche Verwaltung mehr denn je nach Möglichkeiten suchen, sicher zusammenzuarbeiten.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat Salesforce „Dreampass“ entwickelt, als neuen Teil des Health Cloud 2.0-Portfolios. Dreampass soll die Implementierung solider und skalierbarer Corona-Schutzprotokolle für MitarbeiterInnen, KundInnen und andere Personen vor Ort ermöglichen und so eine entsprechend sichere Umgebung schaffen.

Vernetzte Erfahrungen für Gesundheit und Arbeit
Das Health Cloud 2.0-Produktportfolio wird branchenübergreifend für alle Unternehmen gleich verfügbar sein. Die Lösung umfasst Funktionen wie das Registrierungsmanagement, Corona-Impf- und/oder Teststatusüberprüfung sowie die Integration von Testanbietern, um die Ausgabe von Testkits zu unterstützen.

Bei Veranstaltungen etwa erhalten die Teilnehmer nach den notwendigen Überprüfungen über Dreampass mit einem personalisierten QR-Code Einlass. Im Falle von Vorgabenänderungen oder einem möglichen Kontakt mit Infizierten können Benachrichtigungen direkt an Betroffene gesendet werden.

Interaktives Impfmanagement in Echtzeit
„Für die manuelle Kontaktverfolgung sollen nur wenige notwendige Daten von infizierten oder potenziell gefährdeten Personen gesammelt werden, um bestmöglichen Schutz zu gewährleisten und gefährdete Personen informieren zu können“, so Salesforce in einer Aussendung.

Durch das interaktive Impfmanagement in Echtzeit können Behörden und Organisationen Impfprogramme verwalten und auf neue Situationen rasch reagieren. Zu den weiteren Funktionen gehören Bestandsverwaltung, Terminplanung, Ergebnisüberwachung oder öffentliche Bekanntmachungen.

Personalisierte und ortsunabhängige Patientenerfahrung
Das System soll auch dazu beitragen, Behandlungsteams zusammenzubringen, um bessere Ergebnisse für PatientInnen zu erzielen. Mit einem sogenannten „Care from Anywhere“ -Ansatz können Gesundheitsorganisationen die Patientenerfahrung personalisieren und eine Versorgung anbieten, die je nach Wunsch hybrid, also auch ortsunabhängig, stattfinden kann.

„Seit Beginn der Pandemie haben wir global 60 Millionen Schutzausrüstungen für Krankenhäuser beschafft, die manuelle Kontaktverfolgung für Millionen von Menschen ermöglicht sowie Lieferung und Verabreichung von über 100 Millionen Impfstoffdosen durch unsere Technologie unterstützt“, unterstreicht Kevin Riley, Managerin für Healthcare and Life Sciences bei Salesforce. „Mit Health Cloud 2.0 bauen wir Care from Anywhere, digitale Gesundheitszeugnisse, manuelle Kontaktverfolgung oder das Impfmanagement weiter aus“, so Riley.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 27.09.2021

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