Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Die Nachhaltigkeit der Kreislaufwirtschaft

Die Nachhaltigkeit der Kreislaufwirtschaft© TU Wien

Schadstoffe verstehen und beseitigen. Im Forschungsprojekt Promisces arbeitet TU-Wien mit europäischem Konsortium an der Entfernung von Schadstoffen aus Böden und Grundwasser. Die Wiener Forscher betreuen dabei das Donaueinzugsgebiet als Fallbeispiel.

(red/czaak) Das Projekt Promisces hat sich zum Ziel gesetzt, Ursprung, Verbreitung und Verbleib von Schadstoffen zu verstehen, die sich leicht in der Umwelt verteilen und sehr persistent sind. „Zu diesen schädlichen Stoffen zählen unter anderem polyfluorierte Tenside (PFT) und wie etwa aus Tierstudien bekannt, können diese die Entstehung von Krebs fördern“, erklärt Matthias Zessner von der TU-Wien. „Weiters besteht der Verdacht, dass einige Vertreter der PFT die Fruchtbarkeit von Frauen und die männliche Spermienreife negativ beeinflussen können.“

Seit Anfang November wird nun das Forschungsprojekt Promisces durch das EU-Programm Horizon 2020 finanziert und die Partner entwickeln Technologien, um mögliche gesundheitsschädliche Schadstoffe aus Böden, Sedimenten, Oberflächen- und Grundwasser zu entfernen. Zielsetzung ist dabei auch die Entwicklung von Parametern für eine nachhaltige Kreislaufwirtshaft.

Vertrag über 12 Millionen Euro
"Promisces wird Konzepte für eine schadstoffarme Kreislaufwirtschaft für Gewässer, Böden und Sedimente im privaten und öffentlichen Sektor liefern", sagt Philippe Negrel, Projekt-Koordinator und stellvertretender Direktor der Abteilung Wasser, Umwelt, Prozessentwicklung und -analyse (BRGM, French Geological Survey) an der TU-Wien. Aktuell haben die Projektpartner einen 12-Millionen-Euro-Vertrag mit der Europäischen Kommission unterzeichnet, der Promisces zu einem Teil des europäischen „Green Deal“ macht.

Insgesamt bilden siebenundzwanzig Partner aus neun europäischen Ländern ein interdisziplinäres Konsortium, dem akademische Einrichtungen, Privatunternehmen, Forschungszentren und Wasserversorgungsunternehmen angehören. Gemeinsam sollen sie sich mit den technologischen Herausforderungen befassen und Empfehlungen für die Umsetzung der einschlägigen politischen Strategien und Leitlinien der EU erarbeiten. 

Fallbeispiel Donaueinzugsgebiet 
Zur Verfolgung dieser Strategie konzentriert sich Promisces auf sieben repräsentative Fallstudien in verschiedenen europäischen Regionen, die mit Problemen der Verschmutzung durch Chemikalien konfrontiert sind, darunter Standorte in Spanien, Frankreich, Italien, Bulgarien, Deutschland sowie das Donaueinzugsgebiet von der Mündung bis Budapest. Die Forscher der TU-Wien koordinieren primär das Fallbeispiel „Donaueinzugsgebiet“ und überwachen die Belastung mit Chemikalien in verschiedenen Umweltkompartimenten.

„Wir erfassen dazu die Konzentration ausgewählter PFT, beispielsweise in der Donau, ihren Zuflüssen, dem Grundwasser und der atmosphärischen Deposition sowie Kläranlagen“, erläutert Matthias Zessner. Ziel der Wissenschaftler ist es, darüber hinaus die Emission von PFT über die unterschiedlichen Eintragspfade zu modellieren sowie das Verhalten der polyfluorierten Tenside bei der Uferfiltration zu untersuchen. Mit ihren Arbeiten will die TU Wien einen wichtigen Beitrag liefern, System und Probleme besser zu verstehen und damit eine Grundlage für den effektiven Einsatz von Technologien zur Sicherung von Wasserressourcen schaffen.

red/czaak, Economy Ausgabe www.tuwien.ac.at, 04.11.2021

Das Zuhause wird zum Shoppingcenter

Das Zuhause wird zum Shoppingcenter© Pexels.com/SHVETS Productions

94 Prozent aller Österreicher kaufen regelmäßig im Internet ein. Relevante Faktoren für Händler sind Behandlung der Retouren, Versandkosten und Bezahlformen, so eine aktuelle Studie des E-Commerce-Gütezeichens.

(red/mich) Der Online-Shopping-Boom hält in Österreich unverändert an. Exakt 93,7 Prozent der Konsumenten bestellen Produkte und Dienstleistungen im Internet, 40 Prozent sagen, dass sie heuer noch mehr online einkaufen als 2020. Das zeigt eine repräsentative Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens über Marketagent, für die 1.000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren befragt wurden.

Plus und Minus
Ein absolutes „No-go“ beim Einkaufen im Internet sind dabei umständliche Rücksendungen oder komplizierte Stornierungen. 95 Prozent ist es wichtig, dass dies ohne großen Aufwand möglich ist. Auch die Wahl des Zahlungsmittels spielt eine wesentliche Rolle: Knapp 94 Prozent legen der Studie zufolge Wert darauf, dass ihre präferierte Option zur Wahl steht.

Wichtige Aspekte beim Einkaufen im Internet sind zudem die ansprechende Gestaltung des Online-Shops (82 Prozent), positive Bewertungen anderer Nutzer (81), dass der Online-Shop schon lange besteht bzw. bekannt ist (79) sowie die Zertifizierung des Anbieters mit einem Gütesiegel (67 Prozent), so die einzelnen Ergebnisse.

Österreicher sind kostensensibel
Das gewünschte Produkt ist gefunden und liegt bereits im virtuellen Warenkorb – aber dann überlegt man es sich plötzlich anders: Das kommt bei den Österreichern häufig vor. Knapp 83 Prozent bestätigen, dass sie schon mindestens einmal den Kauf in einem Online-Shop abgebrochen haben, obwohl sie fündig geworden sind, mehr als die Hälfte (52 Prozent) hat dies schon öfters getan.

Gründe für diese Rückzieher sind zu hohe Versandkosten (61 Prozent). Für rund 50 Prozent muss die Lieferung kostenlos sein, die andere Hälfte hätte möglicherweise nichts dagegen, für die Lieferung zu bezahlen. Als Auftrag an die Händler gilt, wer alle Konsumenten abholen möchte, sollte zumindest Alternativen wie etwa „Click & Collect“ bieten, was für knapp 75 Prozent auch annehmbar wäre, statt eines kostenpflichtigen Versandes.

Königsdisziplin Retouren
Wenig Hemmungen haben die ÖsterreicherInnen, online bestellte Waren wieder zurückschicken: 85 Prozent retournieren Artikel, nur 15 Prozent sagen, dass sie nie etwas zurücksenden. Am stärksten gefordert ist hier eindeutig die Modebranche. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) aller Retouren betreffen Kleidung, Schuhe oder Accessoires, weit abgeschlagen folgen Sport- und Freizeitartikel (14) sowie Unterhaltungselektronik (9 Prozent). 

Bekleidung ist auch der einzige Bereich, wo fast 40 Prozent der Online-Shopper schon im Voraus wissen, dass sie etwas zurücksenden werden. „KonsumentInnen nutzen den Komfort, die Anprobe in aller Ruhe daheim durchführen zu können. Mode-Händler sind daher besonders gefordert, niederschwellige Retouren zu ermöglichen“, so Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens. 68 Prozent der Artikel gehen im Übrigen zurück, weil Größe oder Schnitt nicht passen. 

Neben der unkomplizierten Abwicklung ist auch die kostenlose Rücksendung wichtig: 65 Prozent entscheiden sich für Online-Anbieter, die Gratis-Retouren ermöglichen, nur 20 Prozent sagen, dass ihre Shop-Wahl unabhängig davon erfolgt. Entsprechend hoch ist auch der Anteil derer, die schon vor der Bestellung darauf achten, wohin sie ihre Retouren schicken müssen: Über 60 Prozent überprüfen im Vorfeld, ob und welche Adresse hier angegeben ist.

Hohe Zufriedenheit und Ansprüche beim Thema Lieferung
Die Zustellung von Online-Bestellungen wird grundsätzlich positiv bewertet: 27 Prozent hatten bislang nichts zu bemängeln, 68 Prozent vermelden vereinzelte Probleme, nur 5 Prozent sind nicht zufrieden. Spitzenreiter mit 42 Prozent ist hier die Kritik, dass Pakete einfach hinterlegt werden, ohne auch nur einen Zustellversuch zu unternehmen. „Die Botschaft an Online-Händler lautet: Augen auf bei der Wahl des Paketdienstleisters“, so Behrens.

Und: „Die ÖsterreicherInnen sind grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Einkaufserlebnis im Internet, schlechte Erfahrungen bei der Zustellung fallen aber auch auf die Händler zurück und torpedieren aufwändig gestaltete Shops und Servicebemühungen“, unterstreicht Experte Behrens vom Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, das auf der Website auch Händler-Tipps zum Thema Retouren zusammengestellt hat.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 04.11.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Wichtiger Schritt gegen Erbkrankheit Neurofibromatose

Wichtiger Schritt gegen Erbkrankheit Neurofibromatose© Pexels.com/Artem Podrez

Forscher von Med Uni Innsbruck und Stockholm University entschlüsseln erstmals Molekularstruktur von Neurofibromin in hoher Auflösung. Projekt zeigt Notwendigkeit einer modernen cryoEM-Anlage auch am Standort Innsbruck.

(red/czaak) Bernhard Rupp, Strukturbiologe der Medizinischen Universität Innsbruck sowie Andreas Naschberger, Forscherkollege und weiteren Forschern von der Stockholm University ist es gelungen, erstmals die Molekularstruktur von Neurofibromin in hoher Auflösung zu entschlüsseln. Die Ergebnisse bringen die Erforschung der Erbkrankheit Neurofibromatose einen großen Schritt voran und wurden nun im international überaus renommierten Fachjournal Nature veröffentlicht.

Veränderungen im sogenannten Tumorsuppressor-Protein Neurofibromin sind ursächlich für die vererbbare monogenetische Erkrankung Neurofibromatose Typ 1. „Patienten, die an Neurofibromatose erkrankt sind, leiden an verschiedensten Symptomen, oft hervorgerufen von gutartigen oder bösartigen Tumoren der Haut und des Nervensystems und diese können schon im Kleinkindesalter auftreten“, erklärt Bernhard Rupp, Strukturbiologe am Institut für Genetische Epidemiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Strukturaufklärung mittels kryo-Elektronen Mikroskopie
„Mit einer Geburtenhäufigkeit von 1:3000 gehört Neurofibromatose zu einer der häufigsten Erbkrankheiten, und das Verständnis der molekularen Mechanismen dieser Erkrankung ist Voraussetzung für die Entwicklung von therapeutischen Ansätzen und Wirkstoffen“, so Rupp. Neurofibromin ist in bis zu zehn Prozent aller spontan auftretenden Tumoren mutiert und damit noch mehr in den Fokus der Krebsforschung gerückt. 
 
Für die Strukturaufklärung wurde die kryo-Elektronen Mikroskopie (cryoEM) genutzt und damit können Projektionen von Abbildungen einzelner makromolekularer Strukturen aufgenommen werden. Aus vielen dieser zweidimensionalen Projektionen kann die gesamte dreidimensionale Struktur rechnerisch rekonstruiert werden und das in Auflösungen bis hin zu atomaren Details. 
 
Therapeutische Angriffsfläche
Die aktuelle Publikation im prestigereichen wissenschaftlichen Fachjournal Nature zeigt eindrucksvoll, dass Neurofibromin zwei biologische Zustände einnehmen kann. In einer dieser Anordnungen ist Neurofibromin inaktiv, da seine katalytische Domäne durch seine eigene zentrale Kerndomäne sterisch inhibiert ist und das kann zu unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs führen. 
 
„In der aktiven Form von Neurofibromin kann die katalytische Domäne durch eine massive Konformationsänderung RAS binden, und RAS kann daher reguliert werden. Das Ergebnis zeigt, dass auch Neurofibromin einen inaktiven und aktiven Zustand besitzt", erklärt Andreas Naschberger, der das Projekt als Postdoktorand in Innsbruck zusammen mit Rupp konzipiert und das Protein hergestellt hat. Die Struktur erklärt zudem, warum eine Vielzahl krankmachender Mutationen auch außerhalb der katalytischen Domäne auftritt. 
 
Revolutionäre Technik
„Es ist erstaunlich, wie sich die Strukturbiologie und damit die gesamte biomedizinische Forschung durch cryoEM verändert. Daten können über Nacht aufgenommen und rasch prozessiert werden“, betont Rupp. „Die Anschaffung einer leistungsfähigen biomolekularen cryoEM-Anlage wäre auch am Forschungsstandort Innsbruck sinnvoll“, so Rupp.

Denn erst nach Naschbergers Übersiedelung nach Schweden konnten die Arbeiten mit Rozbeh Baradaran und Marta Carroni an der eigentlichen Strukturbestimmung in der cryoEM-Abteilung abgeschlossen werden. Naschberger und Rupp haben anschließend die Struktur von Neurofibromin verfeinert und öffentlich zugänglich gemacht.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.11.2021

„Wir sind als IT-Dienstleister enorm gefordert“

„Wir sind als IT-Dienstleister enorm gefordert“© T-Systems Austria

Bei der IT-Unterstützung und digitalen Transformation von Unternehmen und Verwaltung sind IT-Dienstleister mehr gefragt denn je. Peter Lenz, Managing Director T-Systems Alpine, erläutert aktuelle Entwicklungen in der Business-IT.

Economy: Industrie und Mittelstand sind mehrheitlich gut durch die Corona-Krise gekommen, nicht zuletzt dank digitaler Innovationen. Wie sehen Sie die letzten Monate?
Peter Lenz: Viele Unternehmen nutzten die Zeit für eigene Digitalisierungsprojekte. Für uns eine Sternstunde der IT, jedoch sind wir als Dienstleister enorm gefordert.
Stark verändert hat sich das Arbeiten an sich, Stichwort physische Präsenz oder Treffen mit Kunden und Lieferanten. Hier erleben wir durch die Digitalisierung massive Veränderungen und hier müssen wir Acht geben, dass der persönliche Kontakt nicht zu kurz kommt.

Welche IT-Dienste sind besonders gefragt?
Die Corona-Krise war eine Art Katalysator für längst überfällige Veränderungen. Bei vielen unserer Kunden, etwa im öffentlichen Bereich oder in produzierenden Betrieben, sehen wir neue Digitalprojekte. Gefragt, besonders bei Finanzdienstleistern, ist die Konsolidierung der IT-Systeme.
Stark nachgefragt werden auch SAP S/4HANA-Umstellungen, wo wir schon wieder bei einem Mitarbeitermangel sind und der ist in der Branche schlimmer als vor Corona.

Können Sie uns ein praktisches betriebliches Beispiel nennen?
Im Kontext mit Corona ein Projekt mit der Tirol Werbung, wo wir gemeinsam in nur vier Wochen ein Dashboard entwickelt haben, das Gast oder Tourismusbetrieb einen tagesaktuellen Überblick zur Lage gibt und so Reisen oder Geschäfte planbarer macht.
Oft geht es bei Digitalisierung aber einfach auch um Geschwindigkeit bei der Umsetzung einer Lösung.

Was sind derzeitige Herausforderungen?
Die Cyber-Sicherheit. Anzahl und Professionalität der Angriffe und die Schäden in den Unternehmen steigen massiv. Ein simpler Virenschutz und klassische Firewalls sind da zu wenig. Viele Betriebe können diesen Angriffen nicht entsprechend begegnen.

Welche Lösungen gibt es?
Für Mittelstand und Industrie bieten wir den sogenannten Magenta Security Shield, das hochwertige Tools namhafter Hersteller zu einem kompakten Schutzschild vereint.
Dieses deckt nicht nur Schwachstellen in der IT-Infrastruktur auf, sondern setzt auf Angriffs- und Anomalie-Erkennung im Netzwerk, auf Endgeräten sowie bei Internet- oder auch Cloud-Zugängen.
Die meist hochkomplexen Angriffe werden so analysiert, um rasch die richtigen Gegenmaßnahmen einzuleiten und die volle Funktionsfähigkeit der Systeme wiederherzustellen.

Ein aktuelles Thema in Verbindung mit Automatisation ist intelligente Sensorik.
Die Einsatzgebiete werden hier immer vielfältiger. Sensorik ist mittlerweile kostengünstiger und zudem müssen Logistikketten digital nachvollziehbar sein.
Hier kommen nicht nur neue IoT-Technologien wie 4G/5G zum Tragen, sondern auch altbewährte wie RFID. Am Ende geht es um eine durchgängig digitalisierte Wertschöpfungskette.

Gibt es dazu schon Projekte?
Wir arbeiten da maßgeblich an einer Pilotfabrik an der TU Graz mit, wo gemeinsam mit Industriepartnern agile und datensichere Fertigungskonzepte entwickelt werden.
Neben einem 5G-Campus Netz unserer Schwester Magenta, geht es vor allen um Cyber-Security in Produktions- und Logistik-Umgebungen sowie um Sensorik und Edge-Computing.
Also, all die Themen einer modernen Fabrik, inklusive der Verarbeitung großer Datenmengen.

Technologische Innovationen sind oftmals mit dem Thema Daten verbunden.
Richtig. Big Data oder Künstliche Intelligenz (KI) helfen mit, Kundenverhalten, Geschäftsentwicklung oder sonstige Prognosen treffsicherer zu gestalten.
Ohne Big Data und KI wären etwa die Corona-Prognosen des Komplexitätsforschers Niki Popper von der TU Wien für die Bundesregierung nicht möglich.
Auch im IT-Betrieb ergeben sich konkrete Anwendungsgebiete, etwa historische Daten aus Infrastruktur, um sowohl die Betriebsstabilität als auch die optimale Nutzung der Infrastruktur sicherzustellen, inklusive Cloud-Services.

Wir sprechen schon lange von der Cloud.
Allein bei der Funktionalität heutiger Cloud-Systeme ist viel passiert, sei es in der Bereitstellung von Rechenleistung oder der Abrechnung. Detto bei Redundanz und Sicherheit.
Als T-Systems bieten wir alle Varianten, von eigenen Diensten, Multi- und Hybride-Cloud bis zu Microsoft, AWS, Google oder Salesforce.
Wir sind auch Teil der europäischen Gaia-X-Initiative und unterstützen unsere Kunden in diesem vielseitigen Ökosystem.

Wie steht es um die Innovationsbereitschaft von Betrieben?
Das hängt von der Branche ab und von den finanziellen Möglichkeiten. Grundsätzlich ist die Innovationsbereitschaft nach wie vor hoch, wir sehen das aktuell auch am Fachkräftemangel.
Viele betrieblichen Projekte werden auf ihren direkten Geschäftsnutzen evaluiert: Hilft mir das Projekt, um künftig stabiler auf Unerwartetes reagieren zu können oder bringt es neue Wertschöpfung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.11.2021

Der besiedelte Verdauungstrakt

Der besiedelte Verdauungstrakt© Berger Max Planck Institut

Archaeen als Urbakterien besiedeln extreme Lebensräume und so auch den Verdauungstrakt von Wirbeltieren und Menschen. TU-Wien und Max-Planck-Institut erforschen diese Besiedelung und entdecken neue Stämme.

(red/mich) Archaeen als einzellige Lebewesen stehen am Anfang der Entwicklungsgeschichte und existieren bereits seit Milliarden Jahren. Wissenschaftler entdecken trotzdem erst jetzt neue Stämme, darunter auch jene im Verdauungstrakt des Menschen und anderer Wirbeltiere. Einen Überblick über die artspezifische Besiedlung mit Archaeen liefert nun eine aktuelle Studie von TU Wien und Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie. Die Arbeit wurde am 26. Oktober in Nature Microbiology veröffentlicht. 

Trinkwasserforschung und Mikrobiologie
Georg Reischer ist Molekularbiologe der TU Wien sowie dem ICC Water & Health. Er befasst sich mit Messung und Zuordnung von Verschmutzungen im Wasser. Diese Verunreinigungen entstehen mitunter durch menschliche Abwässer, aber auch durch Nutz- oder Wildtiere. „Wenn wir fäkale Verunreinigungen finden, gilt es die Ursache dafür zu finden. Das gelingt uns zum Beispiel über Mikroorganismen, die spezifisch im Verdauungstrakt einer bestimmten Spezies vorkommen“, erklärt Reischer. Dieses Verfahren wird als Microbial Source Tracking bezeichnet.

Da die Zuordnung zu einem Verursacher oft schwierig ist, haben sich die Forscher auf die Suche nach neuen, spezifischen Markern gemacht und eine Kooperation von TU Wien und dem Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie gestartet. Eine zentrale Hypothese ihrer Arbeit ist, dass es im Verdauungstrakt lebende Archaeen gibt, die fest mit ihrem Wirt vergemeinschaftet sind – und sich somit für die Verursacheridentifikation eignen. 

Ein umfangreiches Datenset
Studien, die sich mit dem Vorkommen von Archaeen im Verdauungstrakt befassen, nutzen meist von Menschen oder Nutztieren stammende Proben sowie sogenannte Primer, die unspezifisch für verschiedene Archaeen sind. Der Erkenntnisgewinn ist dadurch stark limitiert. „Drei Viertel der von uns untersuchten Proben, stammen dagegen von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Fischen und das liefert uns ein umfassendes Bild“, sagt Reischer. Die Sammlung der vielfältigen Proben erfolgte mit der Unterstützung von Gabrielle Stalder von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Entdeckt wurde nun, dass in Wirbeltieren bislang unentdeckte Archaeen leben und diese konnten jetzt erstmals klassifiziert sowie scheinbar mit einzelnen Tierarten assoziiert werden. Die Zuordnung der Archaeen hat zwei Gründe: Die Ernährung und den Verwandtschaftsgrad. „Je näher zwei Arten miteinander verwandt sind, desto ähnlicher ist auch ihr Mikrobiom, inklusive Archaeen“, erklärt Andreas Farnleitner von der TU Wien.

Verkürzte Spurensuche
„Eine besondere Entdeckung ist das Archaeon Methanothermobacter“, sagt Nicholas Youngblut vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, der die Genabschnitte der Archaeen entschlüsselt hat. Methanothermobacter kommt gehäuft in Vögeln vor, eine Erklärung dafür könnte die Angepasstheit der Archaeen sein. Einige Arten dieser Einzeller bevorzugen hohe Temperaturen, andere leben in sehr sauren Umgebungen.

„Mit bis zu 42 Grad Celsius haben Vögel eine vergleichsweise hohe Körpertemperatur und das scheint hier von Vorteil zu sein“, sagt Georg Reischer. Erkenntnisse wie diese können in Zukunft für die Verursacheridentifikation genutzt werden, denn wirtassoziierte Archaeen sind weitaus spezifischer als herkömmliche Marker. 

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 02.11.2021

Moderne Zahlungsarten im kleinen Dorfladen

Moderne Zahlungsarten im kleinen Dorfladen© Pexels.com/Wellington Cunha

Regionale Geschäfte sichern die Nahversorgung und beleben den Ortskern. Land Niederösterreich verlängert die Förderung von Miniläden mit digitalem Bezahlsystem bis Ende 2022.

(red/czaak) Die Corona-Krise hat die Versorgung durch regionale Produkte wieder verstärkt in das Bewusstsein gerückt. Regionale Wertschöpfung und die Verfügbarkeit von Produkten gewährleisten die Nahversorgung und damit einen grundlegenden Teil der Daseinsvorsorge in ländlichen Gemeinden.

50 Prozent der Errichtungskosten bis maximal 50.000 Euro.
„Der Miniladen ist ein wichtiges Standbein zur Versorgung der Bevölkerung und eine Chance, um regionale Produktionen zu unterstützen oder einen etwaigen Leerstand im Ort zu neuem Leben zu erwecken“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich. „Wir fördern daher Miniläden im Ortskern mit digitalem Bezahlsystem mit 50 Prozent der Errichtungskosten und bis maximal 50.000 Euro.“ (Anm. siehe Link).

Im Mostviertel startete Stephanshart, eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Ardagger, bereits 2017 mit dem Vorzeigeprojekt „Minihofladen“. 2020 wurde sodann das digitale Bezahlsystem als kundenfreundliche Zahlungsmethode eingeführt. Andere Gemeinden in Niederösterreich zogen nach, so wurden bereits Miniläden in Artstetten, in St. Leonhard am Hornerwald und in Euratsfeld umgesetzt.

Einreichungen bis Ende 2022
„Im Miniladen finden die BürgerInnen Qualität und Genuss, aber auch Gesprächspartner und das stärkt die Ortskernbelebung und das soziale Miteinander. Darüber hinaus nützen wir durch ein spezielles Kassensystem auch die Vorteile der Digitalisierung“, ergänzt Christine Schneider, Geschäftsführerin von NÖ.Regional. „Wir stehen interessierten Gemeinden mit unseren ExpertInnen beratend zur Seite.“

Gemeinden können sich im Rahmen der Aktion Dorf- und Stadterneuerung für die Förderung bewerben. Mindestens fünf regionale Direktvermarkter müssen als Gemeinschaft den Miniladen betreiben und beliefern. Für die Förderung notwendig ist ebenfalls das digitale Bezahlsystem. Einreichungen sind bis zum 31.12.2022 möglich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.11.2021

Die spannenden Welten der Forschung

Die spannenden Welten der Forschung© NLK Pfeiffer

Wissenschaft für Jugendliche. Science Academy Niederösterreich startet neuen Durchgang. Biotech, Geschichte, Medien, Globaler Klimawandel und Nachhaltigkeit als Schwerpunkte.

(red/mich/cc) Die Science Academy Niederösterreich startet mit dem zweiten Durchgang. Über 150 interessierte und motivierte Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren können ab nun in sechs Themenfeldern forschen. Neben den fünf bewährten Lehrgängen Biotechnologie, Geschichte und Gegenwart, Medien, Smart World und Weltraum, starten nun auch die neuen Lehrgänge Klimawandel und Nachhaltigkeit.

Besonders beliebt bei den jungen ForscherInnen ist der Lehrgang Biotechnologie, wo es entsprechend zwei Gruppen gibt. „Es ist mir ein Herzensanliegen, Wissenschaftsvermittlung jungen Menschen frühzeitig zu ermöglichen. Wir wollen dieses Interesse so früh wie möglich entfachen, idealerweise bereits im Volksschulalter“, sagt Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich.

Peter Filzmaier und Helga Kromp-Kolb als renommierte Lehrgangsleiter
Neben wertvollen Einblicken in die Arbeitswelt von Forschenden bietet die Science Academy für die Jugendlichen zahlreiche Workshops zur Erweiterung der persönlichen Fertigkeiten. Seit 26. Oktober können sich nun alle TeilnehmerInnen über sämtliche Themenfelder näher informieren und ab Februar 2022 folgen 15 spannende Workshops im jeweils ausgewählten Lehrgang, die dann bis zum Sommer 2023 laufen.

„Die 14- bis 16-jährigen Studierenden übertreffen alle unsere Erwartungen bei weitem, ihr großes Interesse und Engagement betreffend, als auch mit ihrem beeindruckenden Vorwissen und Eigeninitiativen, was sie alles lernen wollen“, unterstreicht Peter Filzmaier, Leiter des Lehrgangs Journalismus und Medien, das Engagement der TeilnehmerInnen. Der neue Lehrgang Klimawandel und Nachhaltigkeit wird von der renommierten Forscherin Helga Kromp-Kolb geleitet.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2021

Die alten Reformwege und die neuen Ansprüche

Die alten Reformwege und die neuen Ansprüche© Pexels.com/pixabay

Forschung zwischen gestern und morgen als Thema der 50.Veranstaltung des Club Research. Renommierte Vortragende und Partner wie Wissenschaftsministerium oder Forschungsrat erörtern aktuelle standortpolitische Positionen.

(red/cc) Mit dem Forschungsfinanzierungsgesetz und der Exzellenzinitiative hat sich der Anfang 2000 begonnene Reformzyklus der Österreichischen Forschungsagenda vollendet. Universitätsgesetz 2002, Gründung des Institut for Science and Technology Austria (ISTA), Neuordnung der Förderlandschaft mit Gründung von Austria Wirtschaftsservice (aws) und Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie die Einrichtung des Forschungsrats sind einige Meilensteine dieser Epoche.

Große Transformationen
Zugleich passieren aktuell große Transformationen wie der sozio-ökologische Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft oder die Digitalisierung in einer Balance von technischem und zivilisatorischem Fortschritt und allein das unterstreicht die Notwendigkeit von Forschung und Innovation. Aus Sicht von Johannes Steiner, Gründer vom Club Research, ist es nun an der Zeit für ein Resümee: Was waren die großen forschungspolitischen Herausforderungen der vergangenen Dekaden? Wie wurden diese beantwortet? Was ist erledigt, was fehlt?

Parallel sind neue politische Ansätze gefragt, die auf gesellschaftlich definierte Zielvorgaben fokussiert sind und eine Art von Missionsorientierung wird als neues Paradigma der Forschungspolitik propagiert. „Was also bedeutet das für den künftigen Rahmen für Forschung und Innovation? Braucht es neue Rollenbilder für die Stakeholder, neue Organisations- und Kooperationsformen? Und wie sieht ein effizienter Rahmen für diese Missionen aus?“, so der Club Research in seiner Ankündigung der Veranstaltung.

Edler, Kastenhofer, Schnaper-Rinkel, Janger oder Schwab
Die Keynote per Video-Zuschaltung hält Jakob Edler (Direktor des Fraunhofer Instituts für System- und Inovationsforschung) und die anschließende Diskussion eröffnen und führen Karen Kastenhofer (Forscherin vom Institut für Technikfolgenabschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)), Petra Schaper-Rinkel (Vizerektorin für Digitalisierung der Uni Graz) Jürgen Janger (stv Direktor des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts) und Peter Schwab (Vorstandsdirektor der voestalpine AG).

Die Veranstaltung passiert digital via Zoom. Die Teilnahme am Zoom-Meeting passiert über eine vorherige Anmeldung (siehe Link). Via Chat können auch direkt Fragen eingebracht werden. „Genügt der Reformpfad von gestern den neuen Ansprüchen der Forschung?“ 50. Jubiläums-Veranstaltung von Club Research in Kooperation mit Wissenschaftsministerium, Forschungsförderungsgesellschaft und Forschungsrat am Dienstag, den 16. November 2021 um 18.00 Uhr.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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