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28. Juli 2024

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Strategische Abläufe für Sicherheit und Datenschutz

Strategische Abläufe für Sicherheit und Datenschutz© Pexels.com/cottenbro

Bei betrieblichen IT-Anwendungen für Governance-, Risk- und Compliance-Management (GRC) ist nun auch die EU-Datenschutzverordnung inkludiert und als übergreifende Spange das Thema Sicherheit.

(red/czaak) Digitalisierungsprojekte in Unternehmen starten oftmals bei der Vernetzung von standort- oder abteilungsübergreifenden Prozessen. Für diese Abläufe gelten betriebsinterne und gesetzliche Anforderungen, die im sogenannten Governance-, Risk- und Compliance-Management (GRC) zusammengefasst sind und auch Datenschutzverordnungen enthalten.

Wiener Städtische beauftragt T-Systems
Derartige Strukturen mit der gesetzeskonformen Verfügbarkeit der Daten auch an einzelnen Orten dieser Prozessketten sind besonders relevant für Finanzdienstleister, wo umfangreiche Kundengruppen an verschiedenen Standorten betreut werden.

Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten ist auch für die Wiener Städtische Versicherung zentrales Thema und das inkludiert auch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Um alle Vorgaben zu erfüllen, wurde T-Systems mit einem ganzheitlichen Datenschutz- und Risikomanagement beauftragt, wo alle Prozessabläufe und Kontrollmechanismen standort- und abteilungsübergreifend integriert sind.

Bedarfsorientierter Einsatz
Basis für die eingesetzte GRC-Cloud Anwendung ist „Risk2value“, eine spezielle Software des Unternehmens Avedos, die zusammen mit von T-Systems entwickelten Workflows sowohl Einhaltung und Anpassung der DSGVO ermöglicht und dazu ein revisionssicheres Datenanwendungsverzeichnis, Datenschutzfolgeabschätzungen sowie diverse Anleitungen bei Pannen oder Anfragen enthält.

„Der Vorteil dieser Plattform liegt darin, dass wir unsere Prozesse nicht anpassen müssen, sondern das Tool nach unseren Bedürfnissen modifiziert werden kann. Auch System- und Medienbrüche gehören damit der Vergangenheit an“, sagt Roland Gröll, Vorstandsdirektor der Wiener Städtische Versicherung.

Betrieb im hochsicheren T-Systems Rechenzentrum
Das neue System ersetzt bisherige Insellösungen und schafft eine zentrale und einheitliche Datenbasis in allen betrieblichen Teilbereichen. Automatiserte Abläufe vereinfachen und sichern zudem die Einhaltung zyklischer Aktivitäten und das Berichtswesen. Ebenso inkludiert sind an Kundenbedarf und Unternehmensstruktur angepasste Reports für Analysen auf unterschiedlichen Managementebenen.

„Die GRC-Cloud wird im hochsicheren Rechenzentrum von T-Systems in Österreich betrieben. Durch ihre hohe Skalierbarkeit sind spätere Erweiterungen durch zusätzliche GRC-Prozesse jederzeit problemlos machbar“, erläutert Thomas Masicek, Head der Unit Cyber Security, T-Systems Alpine.

Otto-Gruppe und Wienerberger
Ebenso eingesetzt wird die Anwendung bei der deutschen Otto-Group, ein internationaler Handels- und Dienstleistungskonzern und beim österreichischen Unternehmen Wienerberger. Der Baustoffkonzern produziert mittlerweile an über 200 Standorten in 30 Ländern und benötigte ein System für das Datenmanagement, das sich auf länderspezifische Strukturen anpasst und parallel einen ganzheitlichen Überblick sichert.

„Durch die Cloud-Lösung von T-Systems müssen wir uns operativ nicht mit Updates oder sonstigen Revisionen beschäftigen. Die Anwendung ist vorkonfiguriert und kann rasch an unterschiedliche Anforderungen der weltweiten Wienerberger-Standorte adaptiert werden“, sagt Christoph Schacher, Security Manager bei Wienerberger.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.05.2021

300 Jahre Erfahrung in Marketing und Vertrieb

300 Jahre Erfahrung in Marketing und Vertrieb© Zwilling/Salesforce

Zwilling Henckels setzt global auf kanalübergreifenden Vertrieb mit direkter Kundeninteraktion. Cloud-Services von Salesforce unterstützen den Traditionsbetrieb bei Optimierung und Vernetzung aller damit verbundener Prozesse und Wertschöpfungsketten.

(Christian Czaak) Die Geschichte der Zwilling J.A. Henckels AG beginnt spätestens 1731. Peter Henckels, Spross einer seit 1450 im Raum Solingen (D) tätigen Schmiede- und Schleiferfamilie, lässt sich im Zeitraum des Sternzeichens Zwilling, am 13. Juni 1731 eben diesen Zwilling als Handwerkszeichen in die schon damals berühmte Solinger Messermacherrolle eintragen.

Zwilling ist damit eine der ältesten Firmenmarken der Welt. Johann Abraham Henckel gab dann dem Unternehmen Ende des 18 Jhdts. (auch) seinen Namen. Es folgten die ersten Filialen in Berlin (1818), in New York (1883), in Wien (1884) sowie in Kopenhagen und Rotterdam (1897).

400 gebrandete Flagship-Stores in weltweit über 100 Ländern
Heute hat das zur Werhan-Gruppe gehörige Unternehmen Standorte in über 100 Ländern und macht mit rund 4.300 MitarbeiterInnen einen Jahresumsatz von über 700 Millionen Euro (2019). 86 Prozent des Umsatzes werden außerhalb des Heimmarktes Deutschland erzielt. Weltweit unterhält das Unternehmen über 400 gebrandete Zwilling Flagship-Stores.

Zur Produktfamilie gehören Messer, Scheren, Koch- und Küchengeschirr, Küchengeräte, Besteck, Gläser und Vakuumiersysteme. Bestandteil der Markenfamilie sind neben Zwilling und Henckels auch Staub, Ballarini, Miyabi oder Demeyere. Produziert wird in Europa und Asien.

Kanalübergreifender Vertrieb als strategische Entscheidung
Im Jahre 2015 erfolgt die strategische Entscheidung, den an sich gut etablierten direkten Vertriebskanal der eigenen Filialstandorte um direkte, konsumentenorientierte Online-Kanäle zu erweitern. Hintergrund waren neben einer weiteren Stärkung der Marke/n, die Reaktion auf die digital gestiegenen Kundenerwartungen und auf die von einigen globalen Playern dominierte (digitale) Transformation der gesamten Handelsbranche.

Zusätzliche digitale und analoge Touchpoints unterstützten dabei die Nähe zum Konsumenten, um die Kommunikation in digitalen Kanälen auszubauen, die Marke weiter zu stärken und die Diversifizierung des Vertriebs den Kundenanforderungen anzupassen.

Die neue 1A-Verkaufslage liegt bei Google, Baidu, Facebook & Co.
„Der Wettbewerb hat durch die Globalisierung der Logistik und Verschiebung der Transaktion in die digitalen Kanäle enorm zugenommen. Vor zehn Jahren war Einzugsgebiet und Reichweite des stationären Handels physisch begrenzt – jetzt können kleine wie große Online-Händler weltweit jeden Kunden direkt ansprechen“, sagt Kolja Ferda, Leiter E-Commerce der Zwilling J.A. Henckels AG.

„Die 1A-Lage ist schon lange nicht mehr die Innenstadt, sondern hohe organische und bezahlte Platzierungen bei Google, Baidu, Sozialen Medien oder Messengern“, betont der Handels- und E-Commerce Experte Ferda.

Neuorientierung mit umfassender Prüfung neuer Technologien
Zwilling Henckels verwendete auch schon 2015 ein E-Commerce-Tool. Mit der Zeit zeichnete sich jedoch ab, dass es die individuellen Anforderungen eines fundierten CRM-Ansatzes nicht abdecken konnte. 2017 wurde dann entsprechend eine Neuorientierung beschlossen und das Unternehmen evaluierte sowohl alternative Infrastrukturen wie auch Ökosysteme mit den entsprechenden Technologien.

Das wichtigste Auswahlkriterium für den neuen Technologiepartner war die nahtlose Verschränkung aller Kanäle für ein global konsistentes Markenerlebnis im Netz und im stationären Filialbetrieb. Final erprobte das Team rund um Ferda fünf Systeme nach detaillierten Kriterien wie Time-to-Market, Performance, Funktionsumfang und Wartungsaufwand.

Salesforce liefert das beste Gesamtpaket
„Salesforce lieferte das beste Gesamtpaket“, erklärt Kolja Ferda. „Wir wollten keinen einfachen Webshop, sondern ein Ökosystem für eine kundenzentrierte Kommunikation und Transaktion. Der Fokus liegt hier auf den Prozessen vor der Transaktion und vor allem auf einem kontinuierlich relevanten Dialog über die Customer Lifetime“, erläutert Ferda.

Von der Entscheidung im Juli 2017 mit der Ablöse der bisherigen Plattform dauerte es mit Evaluierung und Auswahl von Salesforce sowie Rollout des Projekts bis zum Go-Live in den USA (Anm. im August 2018) rund ein Jahr. 2019 folgten Kanada, dann die Türkei und im zweiten Halbjahr Deutschland. Seit Ende 2020 ist die Lösung nun nahezu weltweit im Einsatz.

360 Grad Blick auf den Kunden
Das final entstandene kundenorientierte Ökosystem verwendet für die Bereiche Transaktion und Promotion die Salesforce „Commerce Cloud“ und für Kunden-Beziehung und Kunden-Aktivierung die „Marketing Cloud“. Die „Service Cloud“ wird zudem für die Bereiche Kunden-Dienst und Datenmanagement genutzt. Für die kanalübergreifende Strategie auch in den Sozialen Medien sind „Advertising- & Social-Studio“ als Teil der Marketing Cloud im Einsatz.

Weiters wurden eine Web-App für Produktregistrierung und eine sogenannte Endless Aisle Lösung als weitere Frontends für Kundendatenerfassung und Transaktion auf der bestehenden Technologie etabliert. Im Sinne eines/r 360 Grad Blicks und Betreuung der Kunden sind alle angeführten Salesforce Lösungen miteinander vernetzt.

Beispielhafte Customer-Journey
„Wir haben im ersten Jahr rund 3.500 unterschiedliche Touchpoint-Kombinationen über Salesforce gezählt, wo uns die Kunden gefunden haben“, resümiert Ferda. Eine beispielhafte Customer Journey führt etwa einen Interessenten für ein Kochmesser über Suchmaschinenmarketing zum Webshop.

Durch die Marketing Cloud erhält dieser dann auch nach Verlassen des Webshops personalisierte und passgenaue Angebote über weitere Kanäle wie Social Media. „Der direkte Dialog zum und insbesondere vom Kunden zu uns, unterstützt auch unsere Produktentwicklung und unsere Fertigkeit auf Marktveränderungen rasch zu reagieren“, ergänzt Jennifer Siegbert, Global Head of Marketing Communications bei Zwilling Henckels.

Personalisierte Ansprache
Bleibt der Kunde durch diese weiteren Touchpoints interessiert und besucht daraufhin eine Zwilling-Filiale, erwartet ihn dort immer öfter eine sogenannte Digital Wall als interaktiver Produkt- und Brand-Experience Space. Sie ist in Retail- und Popup-Stores einsetzbar, um das aus rund 5.000 Produkten bestehende Sortiment zu präsentieren und zudem flankierende Videos über die Fertigung und Hintergründe zum Produkt zu zeigen.

Interessiert sich der Kunde für einen gerade nicht vorrätigen Artikel, kann er ihn dennoch erwerben und bekommt ihn nach Hause geliefert. Basierend auf dem „Journey Builder“ der Salesforce Marketing Cloud und „Einstein Product Recommendations“ wird der Kunde weiterhin personalisiert angesprochen, etwa mit Empfehlungen, Rabatten für Zubehör sowie passende Produkte per E-Mail. Bei Messerkäufen können das auch Erinnerungen für den Schleifservice sein.

Freie Kundenentscheidung über Kontaktkanal
„Der Kunde soll völlig frei entscheiden können, über welchen Kanal er Kontakt zu uns aufnimmt“, so Mark Bogdahn, Teamleiter Performance Marketing und Social Media bei Zwilling. Dafür ist „Social-Studio“ mit der „Service-Cloud“ vernetzt. Kontaktiert beispielsweise ein Kunde Zwilling mit einer Frage oder Reklamation über Instagram, wird in der Service-Cloud automatisch ein Fall eröffnet, den der Kundendienst dann bearbeiten kann.

Der Kommunikationskanal, in dem Fall Instagram, bleibt dabei gleich. Das gilt auch für Anfragen über das Kontaktformular im Commerce Cloud-basierten Webshop. Qualitätssicherung und Produktentwicklung von Zwilling nutzen zudem die Dashboards in der Service Cloud, um über Produktfragen und Reklamationen ein Bild über das Kundenverhalten oder Qualitätsthemen mit Zulieferern zu gewinnen und entsprechend handeln zu können. 

Zweistelliges Umsatzwachstum wenige Monate nach Roll-out
„Bereits wenige Monate nach dem Roll-out der Salesforce Lösungen konnten wir in den USA ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnen“, so Ferda zu den ersten kommerziellen Ergebnissen. „Der Wechsel zum E-Commerce ist bei Haushaltswaren vergleichsweise noch nicht so fundamental vollzogen und das ist für uns eine große Chance. Dabei spielen die eigenen digitalen Kanäle eine Rolle und die Stärkung der externen Partner, stationär wie online“, ergänzt Jennifer Siegbert als Globale Marketingchefin von Zwilling Henckels.

Die Salesforce-Systeme lassen sich an betriebseigene und auch lokale Prozesse und Designs anpassen. Updates werden automatisiert eingespielt, ebenso lokal oder in individuellen Shops. Der Integrationsprozess bei Zwilling wurde von den zertifizierten Salesforce-Partnern Isobar, Nexum und Schneider unterstützt. Final hat das Unternehmen nun ein digitales Ökosystem geschaffen, das sämtliche Vertriebs- und Marketingaktivitäten kundenzentriert und interaktiv steuert, automatisiert und produkt- bzw. transaktionsspezifisch ausliefert.

(Anm. Der Redaktion: siehe auch Bericht „Business is human.“)

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.05.2021

„Wie sichern wir technologische Souveränität?“

„Wie sichern wir technologische Souveränität?“© Pexels.com/Victor Freitas

Club Research lädt am 7. Juni gemeinsam mit Forschungsrat, AIT zur nächsten Diskussionsveranstaltung. Digitales Veranstaltungskonzept ermöglicht virtuelle Teilnahme mit Chat-Funktion und Live-Streaming.

(red/czaak) Wie können wir in einem Wirtschaftssystem mit immer dichteren Beziehungsgeflechten Entscheidungskompetenz bewahren? Diese Frage ist so alt wie die Globalisierung selbst und bekam zuletzt zunehmende Dringlichkeit: COVID-19-Lockdowns und der Wettlauf um Impfstoffe, ein blockierter Suezkanal, Handelsdispute und Verschiebungen im globalen Machtgefüge untergraben das Vertrauen in weltumspannende Lieferketten. Dazu kommt die Besorgnis, zwischen Digitaloligopolen und nach Dominanz strebenden Wirtschaftsmächten immer mehr an eigenem politischen Handlungsspielraum zu verlieren.

Der Ruf nach Technologiesouveränität
Die Globalisierung gerät entsprechend unter kritischere Betrachtung, und die Zugangssicherheit zu systemrelevanten Technologien rückt ins Zentrum politischer Debatten: Der Ruf nach Technologiesouveränität wird explizit. Er soll aber keine Abkehr von weltumspannender Arbeitsteilung signalisieren – sondern vielmehr eine konsistente Politik zur Entfaltung eigener Fähigkeiten einmahnen, um auch im globalisierten Wirtschaftsgefüge Handlungsoptionen zu wahren und einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.

Die Aufgaben einer missionsorientierten Innovationspolitik
„Was bedeutet Technologiesouveränität also heute für uns als politisches Postulat? Wo steht sie konzeptionell zwischen Globalisierung und technologischer Autarkie? Und wie kann ihre Umsetzung aussehen? Auf welcher territorialen Ebene ist das Konzept sinnvoll, und auf welche Technologien soll es sich beziehen? Welche Politikbereiche sind adressiert: Eine neue (alte?) Industriepolitik mit einer Neugewichtung zwischen Markt und Staat? Welche Aufgabe hat in diesem Kontext eine missionsorientierte Innovationspolitik?“, so die relevanten Fragen aus der Ankündigung der Club Research Veranstaltung.

Sabine Herlitschka, Uwe Cantner und Matthias Weber
Die Keynote hält Uwe Cantner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena (D) und Vorsitzender der Expertenkommission für Forschung und Innovation und die anschließende Diskussion eröffnen und führen Sabine Herlitschka, CEO von Infineon Technologies Austria und stv. Präsidentin vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung sowie Matthias Weber, Head of Center for Innovation Systems and Policy beim Austrian Institute of Technology (AIT). Die Moderation verantwortet Johannes Steiner, promovierter Volkswirtschaftler und Jurist sowie Gründer und Leiter des Club Research.

In Kooperation mit AIT, Forschungsrat und Infineon
Die Veranstaltung findet digital auf Zoom statt und wird über Facebook live übertragen. Die Teilnahme am Zoom-Meeting passiert über eine vorherige Anmeldung (siehe Link). Der Zugangscode für die Zoom-Diskussion wird sodann zeitnah zur Veranstaltung zugesandt. Via Chat können auch direkt Fragen eingebracht werden. „Zwischen Sillicon Valley und Shanghai: Wie sichern wir technologische Souveränität?“ Veranstaltung von Club Research in Kooperation mit dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung am Montag, den 7. Juni um 18.00 Uhr.

(Anm. der Redaktion: Die inhaltliche Beschreibung des Veranstaltungsthemas wurde aus dem Programmtext von Club Research übernommen.)

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.05.2021

Erster Online-Marktplatz für Hanfprodukte

Erster Online-Marktplatz für Hanfprodukte© Pexels.com/Kindel Media

Neues Portal hanfplatz.at startet mit über 600 Hanf-Produkten von zahlreichen Anbietern. Plattform von Roland Bamberger folgt als weitere Gründung nach erfolgreicher Etablierung der Portale kauftregional.at und familienausflug.at.

(red/mich/cc) Die Hanfpflanze erlebt seit einigen Jahren einen enormen Imagewandel und wird aufgrund gesunder Inhalte wie Mineralstoffe oder Omega-3-Fettsäuren oft schon als sogenanntes Superfood bezeichnet. Die Liste der am Markt befindlichen Hanfprodukte wird entsprechend länger und reicht von Hanföl, Hanfmilch, Hanfkleidung bis hin zu Kosmetikprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln oder Hundefutter. Mit dem Portal hanfplatz.at ist nun Österreichs erster Marktplatz für Produkte mit Hanf gestartet.

"Hanf liegt im Trend und dient immer mehr Menschen als Heilmittel. Sie nutzen Hanfprodukte zur Entspannung und Verbesserung der Schlafqualität sowie zum Abbau von Stress und Nervosität", sagt Roland Bamberger, Gründer des neuen Portals. "Selbstverständlich befinden sich auf unserem Portal ausschließlich legale Hanferzeugnisse, also Produkte ohne berauschende Wirkung. Vorab bieten 20 Anbieter rund 650 Artikeln an und es kommen laufend neue Produkte hinzu“, so Bamberger.

Ökologische Vorteile der Hanfpflanze
Auch die ökologischen Vorteile der Hanfpflanze spielten beim Entschluss, diesen speziellen Marktplatz zu erstellen, eine Rolle. So zeichnet sich Hanf durch schnelles Wachstum, wenig Wasserbedarf und durch natürliche Resistenz gegen Schädlinge aus. Das Potenzial für den Hanfanbau in Österreich ist groß. Bamberger will mit seiner Initiative auch den Ruf der Hanfpflanze verbessern.

"Bei vielen gilt der Hanf als zukünftiges Superfood. Mit der neuen Akzeptanz stehen der Landwirtschaft und verarbeitenden Produzenten viele neue Möglichkeiten offen“, so der Internet-Entrepreneur. Roland Bamberger hat bereits vor einem Jahr das regional österreich-spezifische Suchverzeichnis kauftregional.at gestartet. Das Familienportal familienausflug.at ist eine weitere Gründung des gebürtigen Obertrumers aus dem Salzburger Flachgau.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.05.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Bundesregierung fördert regionale Wettbewerbsfähigkeit

Bundesregierung fördert regionale Wettbewerbsfähigkeit  © Pexels.com/energepic 2988355

Wirtschaftsministerium startet weitere Initiative zur Stärkung ländlicher Kleinbetriebe. Bis zu 70.000 Euro je Betrieb an nationaler Unterstützung werden von EU-Fonds mit weiteren Mitteln aufgestockt.

(red/mich) Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) fördert im Rahmen des Programms für ländliche Entwicklung Kooperationsprojekte von Kleinstunternehmen im regionalen Raum. Die Förderung des BMDW wird mit einer Kofinanzierung aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds aufgestockt. Förderungsansuchen können bis längstens 20. Juni 2021 beim BMDW eingebracht werden.

Arbeit und Bildung gegen Abwanderung
Ziel der Kooperationen ist es die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Kleinstunternehmen in der Covid-19-Wirtschaftskrise durch die gemeinsame Umsetzung innovativer Konzepte zu verbessern. Es sollen Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert bzw. geschaffen werden, die Nahversorgung gestärkt, die regionale Wertschöpfung erhöht und der Abwanderung aus den ländlichen Gebieten aktiv entgegengewirkt werden, so das BMDW in einer Aussendung.

Neue Perspektiven
„Unsere Unternehmen sind von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stark betroffen und stehen weiterhin vor sehr großen Herausforderungen. Jetzt gilt es, mit innovativen Strategien auf die neuen Bedingungen zu reagieren. Eine verstärkte Zusammenarbeit von Betrieben bei der Umsetzung gemeinsamer Initiativen kann den Unternehmen neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen“, erläutert Margarete Schramböck, Wirtschaftsministerin.

Ministerielle Fachabteilung zur Unterstützung
Förderbar sind Kooperationsprojekte von zumindest drei Kleinstunternehmen, von denen zumindest zwei Drittel der gewerblichen Wirtschaft angehören. Kleinstbetriebe sind Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme von max. zwei Millionen Euro. Der Zuschuss wird als De-Minimis-Beihilfe gewährt und beträgt generell 70 Prozent der Projektkosten, die zwischen 30.000 und 100.000 Euro liegen können. Nähere Auskünfte erteilt die Fachabteilung des Ministeriums per E-Mail: kmu@bmdw.gv.at oder telefonisch +43/(0)1 - 71100-805847 DW.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 18.05.2021

Kundennähe in Zeiten physischer Distanz

Kundennähe in Zeiten physischer Distanz© Steffen Lange _ privat

Neue Expertise beim Thema Kundenbeziehungsmanagement. Steffen Lange übernimmt Leitung der Österreich-Niederlassung des amerikanischen CRM-Spezialisten Salesforce.

(red/cc) Salesforce, globaler Anbieter für cloud-basierte CRM-Lösungen aus San Francisco (US), verstärkt sein Österreich-Engagement und holt sich Steffen Lange als Landeschef. Der Experte für betriebliche CRM-Anwendungen war bereits von 2012 bis 2014 bei Salesforce tätig und zuletzt als Vice Präsident & Head of Customer Experience bei SAP. Steffen fungiert auch als Start-Up Advisor und verfügt über langjährige internationale Managementerfahrung im unternehmerischen IT-Dienstleistungsbereich.

Innovation für KMUs und Industrie
„Gerade in Zeiten der physischen Distanz sind innovative Technologien für mehr Kundennähe immer wichtiger. Unternehmen müssen neue Vertriebswege und neue Formen der Kundenkommunikation etablieren und das funktioniert über einen 360-Grad-Blick auf jeden einzelnen Kunden“, erläutert Lange.

„Gerade in den letzten Monaten konnten bereits viele österreichische KMUs und Großunternehmen dabei auf Salesforce als Partner ihrer digitalen Transformation setzen. Diesen Weg möchten wir weiter gemeinsam gehen, und ich freue mich auf diese spannende Aufgabe“, so der designierte Country Leader von Salesforce Österreich.

Kostenfreie Trailhead-Lernplattform
Die durch Cloud Computing ermöglichte Innovation und Wertschöpfung soll nicht nur zu neuen Geschäftsmöglichkeiten für österreichische Unternehmen führen, sondern auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im Salesforce-Ökosystem. Das erfordere oftmals auch von Seiten der Arbeitnehmer neue Kompetenzen.

„Mit unserer kostenfreien Trailhead-Lernplattform können sich auch Software-unerfahrene Personen einfach und rasch neue Fertigkeiten für das Arbeiten im 21. Jahrhundert aneignen. Das wird positive Auswirkungen auf die österreichische Gesellschaft haben und sie ein Stück digitaler machen“, unterstreicht Steffen Lange.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.05.2021

Die Wochen der Entscheidung

Die Wochen der Entscheidung© Ricardo J. Vybiral_Anna Rauchenberger_KSV

Eine zentrale standortpolitische Frage lautet aktuell: Was passiert, wenn die Wirtschaft wieder anläuft? Ein Expertenkommentar von Ricardo-José Vybiral, CEO des KSV1870.

In der Wirtschaft herrscht überwiegend Zuversicht. Das belegt unser aktueller Austrian Business Check, wo drei Viertel der 1.200 befragten Betriebe die Stimmungslage für die kommenden drei Jahre als positiv bewerten. 45 Prozent klassifizieren dabei auch die aktuelle Geschäftslage als sehr gut oder gut. 28 Prozent geben ein Befriedigend. Das ist annehmbar in Zeiten der wirtschaftlichen Megakrise.

So positiv diese Ergebnisse sind, so schmerzhaft ist für die Betriebe die Entwicklung beim Umsatz: Fast 60 Prozent berichten von rückläufigen Zahlen im Vorjahr. Wo kaum Umsätze, dort kaum offene Rechnungen, das sehen wir im Inkassobereich. Diese Daten und die Umfrageergebnisse sagen aus, dass Unternehmen ihren Geschäftsbetrieb angepasst und kostenseitig teils harte Schnitte gesetzt haben - etwa bei Lohnkosten, Marketingaufwendungen oder Schulungen.

Der neue Gründergeist lebt weiter
In unserer Wirtschaftsdatenbank mit rund 640.000 gelisteten Unternehmen weisen 88 Prozent der Betriebe ein gutes Rating und geringes Ausfallsrisiko auf, gleich wie Anfang des Jahres 2020. Einzig bei den protokollierten bzw. veröffentlichungspflichtigen Unternehmen gibt es eine geringe Verschlechterung. Für den Einzelnen nicht optimal, volkswirtschaftlich betrachtet kein Drama.

Überraschend trotz Pandemie ist die positive Situation bei den Jungunternehmen. Unsere Daten zeigen, dass die Gründungsaktivität im Verlauf des Vorjahres nicht zurückgegangen ist. Das ist eine gute Nachricht, wäre es doch auch möglich gewesen, dass sich die Gründungswilligen in diesen unsteten Zeiten in sichere Beschäftigungen flüchten. Hohe Gründungszahlen gewährleisten zudem, dass das Innovations-Potenzial der Firmen nicht verloren geht. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren in Österreich ein neuer Spirit verbreitet, nämlich, dass es großartig ist, Unternehmer zu sein.

Firmen halten durch
Nachdem jede Medaille zwei Seiten hat, gilt es auch auf die Kehrseite der Gründungen zu schauen: die Firmenschließungen. Auch hier wurde bisher nicht aufgegeben. Der Austrian Business Check zeigt, dass aktuell 80 Prozent gänzlich ausschließen, ihr Unternehmen im laufenden Jahr zuzusperren. Die These, dass pandemiebedingt mehr Unternehmen als in einem normalen Jahr zusperren und den sprichwörtlichen „Hut drauf‘ hauen“, wird auch durch die Zahlen unserer Wirtschaftsdatenbank nicht bestätigt.

Tatsächlich sind diese Schließungen 2020 sogar rückläufig – um rund 19 Prozent. Das belegt, dass es für einen Teil der Unternehmen, die eigentlich schließen würden, momentan lukrativer ist im Markt zu bleiben. Möglicherweise um die Liquiditätsspritzen des Staates noch „mitzunehmen“? Wenn dem so ist, dann ist dieses Geld verloren und geht am Zweck der Staatshilfen vorbei. Ein vergleichbares Phänomen zeigt sich auch bei den Insolvenzen: überspitzt ausgedrückt, glänzen diese momentan durch Abwesenheit.

Das Ausmaß der Bereinigung
Obwohl in den Medien immer wieder zu lesen war, dass die Wirtschaftshilfen nicht zügig genug ausbezahlt werden, Unternehmen nicht berücksichtigt würden oder andere Maßnahmen besser wären, verraten uns die Zahlen, dass die Wirtschaft insgesamt bisher vor einem harten Aufprall bewahrt wurde. Allerdings befinden sich die Unternehmen in den besonders betroffenen Branchen in einer Art luftleerem Raum. Tut die Schwerkraft wieder ihre Wirkung, dann kommt es zumindest zu einer Bereinigung, deren Ausmaß schwer abzuschätzen ist.

Vieles hängt von den nächsten Wochen ab: von Öffnungen im Handel, der Gastro, dem Tourismus oder auch der Durchimpfungsrate. Laut Umfrage gehen in den nächsten drei Monaten mehr als einem Viertel der Befragten die liquiden Mittel aus oder sind bereits aufgebraucht. Es ist also höchste Eisenbahn, dass die Betriebe wieder arbeiten können, sonst werden viele den Aufschwung nicht finanzieren können. Die Öffnungsschritte der Regierung kommen keinen Tag zu früh. Auf dass die Infektionszahlen das Comeback auch zulassen.

Die Frage der Reserven
Aber wie wird es werden, wenn alle Wirtschaftsbereiche wieder auf Hochtouren arbeiten? Eine nicht unwesentliche Frage wird sein, wie und wann die Nachfrage zurückkommt. Positive Vorzeichen sind die hohe Sparquote, nicht ausgegebene Urlaubs- und Weihnachtsgelder sowie unterbliebene Ratenkäufe aufgrund der Lockdowns.

Eine weitere Kernfrage betrifft die Liquidität der Unternehmen. Gibt es noch genügend Finanzmittel, um den Aufschwung finanzieren zu können – Stichwort Wareneinkauf. Zwar hat das Eigenkapital laut unserer Umfrage etwas gelitten, jedoch haben viele Betriebe in den Jahren davor dicke Pölster aufgebaut. Laut Wirtschaftsdatenbank ist das durchschnittliche Eigenkapital jener Firmen, deren Quote positiv war, zwischen 2015 und 2019 um 3,7 auf 51,6 Prozent angewachsen.

Comeback-Plan als Zukunftsinvestment
Entscheidend wird auch sein, wie lange der Staat an den Liquiditätsspritzen festhält. Vom WIFO war zuletzt zu hören, dass die Gelder noch in der ersten Phase des Neustarts ausbezahlt werden sollen, damit der Aufschwung nicht gleich wieder erstickt wird. Denn auch wenn es Ratenvereinbarungen für Stundungen geben soll – Zahlungen müssen geleistet werden. In dieser Hinsicht wäre es wünschenswert, schnell konstante und hohe Umsätze einzufahren.

Und, es soll ja auch noch einen Comeback-Plan der österreichischen Bundesregierung geben. Optimalerweise einen, der den Namen verdient und eine Investition in die Zukunft darstellt. Es braucht schlichtweg einen großen Wurf. Der Fokus auf Beschäftigung, Digitalisierung und Ökologisierung ist gut, aber es müssen auch die alten Probleme wie Bürokratie und die hohe Abgabenquote angegangen werden.

Ricardo Jose Vybiral ist CEO des Kreditschutzverbandes 1870, der mit knapp 30.000 Mitgliedern und 640.000 Unternehmen in der Wirtschaftsdatenbank zu den führenden Wirtschaftsplattformen Österreichs zählt. Die Dienstleistungen beinhalten internationale Bonitätsauskünfte, Inkasso-Dienstleistungen und Vertretungen in Insolvenzverfahren. Digitale Innovationen im Bereich Business-Analytics und übergreifende Wirtschaftsdaten runden das Angebot für ein ganzheitliches Risikomanagement von Unternehmen ab. 2019 erwirtschaftete die KSV-Gruppe mit 355 MitarbeiterInnen einen Umsatz von 45,9 Mio. Euro. . Der Vertrag von Ricardo Jose Vybiral wurde vom Vorstandsgremium des KSV1870 soeben um weitere fünf Jahre verlängert. (red/cc)

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.05.2021

Steigende Cyberangriffe und vermehrter Datendiebstahl

Steigende Cyberangriffe und vermehrter Datendiebstahl© Pexels.com/Sora Shimazaki

Home-Office und betriebsübergreifende Prozessketten verstärken die Gefahr von Cyber-Kriminalität und Datenraub. Mehrheit der österreichischen Unternehmen rechnet hier mit weiterer Verschärfung, so eine aktuelle Studie von EY und Kuratorium Sicheres Österreich.

(red/czaak) Die Corona-Krise und die damit einhergehende großflächige Umstellung auf Homeoffice, der allgemeine Digitalisierungsschub und zunehmend spezialisierte Cyber-Kriminelle sorgen für eine entsprechende Verschärfung des Risikos von Cyberangriffen. Eine Folge davon sind teils fehlende oder unvollständig umgesetzte Kontrollmechanismen und Sicherheitslücken.

Diese Entwicklung stellt das IT-Sicherheitsmanagement sowie innerbetriebliche Abläufe vor eine zusätzliche Herausforderung. Während bei Dienstleistungsunternehmen die Möglichkeit für Homeoffice weitgehend verbreitet war, betraten viele Industriebetriebe hier Neuland. Insbesondere das Arbeiten von zu Hause aus schuf Sicherheitslücken und Einfallstore für feindliche Angriffe aus dem Netz.

Je größer das Unternehmen, desto größer das Risiko
Die Themen Cybersicherheit und Cyberkriminalität sind in Österreichs Unternehmen mittlerweile kontinuierlich präsent. In den letzten Jahren haben viele heimische Betriebe Maßnahmen in diesem Bereich gesetzt und fühlen sich mittlerweile sicherer. 29 Prozent der heimischen Führungskräfte bewerten das Risiko, Opfer von Cyberangriffen bzw. Datendiebstahl zu werden, als hoch – im Vorjahr waren es noch 41 Prozent.

Aus Expertensicht gilt generell: Je größer das Unternehmen, desto größer das Risiko. Etwa jedes achte größere Unternehmen (12 Prozent) mit mehr als 100 Mitarbeiter schätzt das Risiko von Cyberangriffen oder Datendiebstahl als sehr hoch ein. Bei den mittleren und kleineren Unternehmen sind es vier bzw. sechs Prozent. Versicherungsunternehmen (15), Industriebetriebe (12) und Banken (11 Prozent) sehen das größte Risiko, einem Angriff zum Opfer zu fallen.

Pandemiebedingter Digitalisierungsturbo
Das sind Ergebnisse der Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY Österreich in Kooperation mit dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) „Cyberangriffe und Datendiebstahl: virtuelle Gefahr – reale Schäden“. Für die Studie wurden Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus IT-Sicherheit und Datenschutz von 200 österreichischen Unternehmen ab 20 Mitarbeiter befragt.

„Das Bundesministerium für Inneres (BMI) hat im März 2021 erste Zahlen zur Entwicklung der Kriminalität in Österreich im Jahr 2020 veröffentlicht. Während die Gesamtkriminalität mit minus 11,3 Prozent signifikant zurückgeht, steigt die Cyberkriminalität mit plus 26,3 Prozent dramatisch an“, sagt Erwin Hameseder, Präsident des KSO. „Dies bestätigt einen schon über mehrere Jahre auffallenden Trend des Anstiegs von Cyberkriminalität und der wurde 2020 durch den pandemiebedingten Digitalisierungsturbo verstärkt“, so Hameseder.

Steigendes Risiko und Sensibilisierung der Mitarbeiter
Auch in der aktuellen Umfrage sehen rund 70 Prozent der österreichischen Führungskräfte weiter zunehmende Gefahren von Cyberangriffen und Datendiebstahl. Besonders Banken erwarten auch für die kommenden Jahre eine stark zunehmende Bedrohung. „Cyberkriminelle zielen nicht mehr nur auf die Verschlüsselung und Stilllegung des IT-Netzwerks eines Unternehmens ab, sondern auch auf den Diebstahl geschäftskritischer Daten. Die richtige Vorbereitung ist essenziell“, erläutert Gottfried Tonweber, Leiter Cybersecurity und Data Privacy bei EY Österreich.

Viele heimische Unternehmen haben dieses gesteigerte Risiko erkannt und ihre Cybersecurity-Maßnahmen verschärft. Dazu gehört die Sensibilisierung der Mitarbeiter (59 Prozent), die Einführung neuer organisatorischer Regularien (54) und die Modernisierung der IT-Infrastruktur (43 Prozent). Spezialisierte IT-Dienstleister wie Kapsch BusinessCom oder T-Systems bieten Unternehmen hier eigene Security-Pakete, die von Vorsorge über Erkennung bis zu den richtigen Maßnahmen reichen. „Selbst große Unternehmen können die heutzutage nötigen Schutzmaßnahmen nicht mehr allein bewältigen“, so Peter Lenz, Managing Director von T-Systems Alpine zu economy.

Notwendige Budgetmaßnahmen für Cyberabwehr
Einen Strich durch die Rechnung bei der Prävention und der Abwehr von Cyberangriffen macht österreichischen Betrieben hingegen oftmals das mangelnde Budget: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) hat wenig oder gar keine finanziellen Mittel zur Verfügung und das betrifft insbesondere kleinere Unternehmen. Trotzdem fühlen sich fast neun von zehn Unternehmen einigermaßen sicher vor Cyberangriffen und Datendiebstahl.

Knapp ein Viertel der Unternehmen gibt dann aber parallel an, dass es in den vergangenen Jahren konkrete Hinweise auf Datendiebstahl gegeben hat. Elf Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass kriminelle Handlungen nur durch Zufall aufgedeckt worden seien. Die Dunkelziffer der tatsächlich erfolgten Fälle von Cyberangriffen bzw. Datendiebstahl dürfte jedoch deutlich höher sein. Konkrete Hinweise gab es zuletzt am häufigsten bei Unternehmen aus den Bereichen Industrie und Energie (32 bzw. 30 Prozent).

Finanzabteilungen im Fokus von Erpressungsversuchen
Die meisten Hackerangriffe zielen weiterhin auf die IT-Systeme ab (40 Prozent). Ein großer Risikofaktor ist der Datendiebstahl durch eigene Mitarbeiter. Bei fast einem Viertel wurden Beschäftigte zu diesem Zweck von Wettbewerbern abgeworben, bei jedem Fünften begingen die eigenen Mitarbeiter Datendiebstahl. Generell wurde mehr als jedes zehnte Unternehmen in Österreich bereits Opfer eines Ransomware-Angriffs mit dem Ziel der Erpressung von Lösegeld. 91 Prozent haben dem Druck der Erpresser jedoch nicht nachgegeben.

Die meisten Angriffe zielen auf den Finanzbereich ab. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 21 Prozent auf 29 Prozent. Auch bei Attacken auf den Personalbereich gab es einen deutlichen Anstieg um fünf Prozentpunkte auf 13 Prozent. Einen Rückgang gab es hingegen bei Angriffen im Bereich Vertrieb. Zum Schutz schließen immer mehr Unternehmen Versicherungen gegen Cyberrisiken ab. Fast jedes zweite Unternehmen lässt sich regelmäßig auf sicherheitsrelevante Schwachstellen testen. „Vor allem Unternehmen aus der Energie- und Industriebranche ist ein jährlicher Check besonders wichtig“, so die Experten von EY und KSO.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.05.2021

Die Zukunft der Arbeit basiert auf Vertrauen und Transparenz

Die Zukunft der Arbeit basiert auf Vertrauen und Transparenz© Steffen Lange Salesforce Austria

Die Arbeitswelt erlebt einen beispiellosen Digitalisierungs- und Reorganisierungsschub. Die Unternehmenskultur wird immer mehr zum Erfolgsfaktor. Ein Expertenkommentar von Steffen Lange, Country Leader Salesforce Austria.

Die Digitalisierung transformiert nicht nur Kundenbeziehungen und Geschäftsmodelle, sie gestaltet auch die zukünftigen Arbeitswelten maßgeblich mit. Transparenz und Vertrauen machen Mitarbeiter von überall erfolgreich und dieses Mitarbeitererlebnis bekommt in Unternehmen einen ähnlichen Stellenwert wie das Kundenerlebnis. Die Kultur eines Unternehmens wird immer mehr zum Erfolgsfaktor.

Kundenbedürfnisse verstehen und bedienen zu können sowie die nötige Agilität, um schnell auf veränderte Umstände zu reagieren, sind heute ein Muss. Das hat die Pandemie deutlich gezeigt. Der Schlüsselfaktor dabei, die Flexibilität, wird aber auch zunehmend von Arbeitnehmern und Arbeitgebern erwartet.
Transparenz und Empathie

Die Arbeitswelt der Zukunft wird hybrid sein. Auch in Österreich wird man nicht zur flächendeckenden Präsenzarbeit zurückkehren – genauso wenig aber alle Büroflächen aufgeben und nur mehr im Home Office arbeiten. Unsere Arbeitswelt durchlebt gerade einen beispiellosen Digitalisierungs- und Reorganisierungsschub.

Die virtuelle Zusammenarbeit ist für alle Abteilungen und vom Lehrling bis zum CEO Alltag geworden. Um Mitarbeitern dies von überall aus zu ermöglichen, braucht es geeignete technische Lösungen und dazu eine entsprechende Unternehmenskultur. Transparenz, Vertrauen und Empathie sind gerade jetzt entscheidend, nicht zuletzt um die Teammitglieder im Home Office vor Isolation, Stress und Burnout zu schützen.

Viele Menschen werden auch weiterhin ortsungebunden arbeiten wollen, eine komplette Rückkehr zu alten Arbeitsmodellen ist daher nahezu undenkbar geworden. Unternehmen, die vor der Pandemie noch zögerlich waren, haben erlebt, dass hybrides Arbeiten funktioniert, dass sie ihre Mitarbeiter durch die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle für eine bessere Work-Life-Balance langfristig motiviert halten können. Die Basis dieser neuen Arbeitsnormalität ist Vertrauen. Alte Führungsansätze, die auf Kontrolle und Hierarchie beruhen, werden von einer individuelleren Arbeitsgestaltung abgelöst, die mehr Raum für persönliche Lebensumstände lässt und dazu beiträgt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vitaler, zufriedener und letztlich produktiver sind.

Größerer Talentepool
Für Unternehmen bedeutet das neue Rahmenbedingungen, vom Recruiting über die Arbeitsumgebung bis hin zur Arbeitskultur. Hybrides Arbeiten vergrößert auch den Talente-Pool eines Unternehmens, denn wenn Mitarbeitende nur für wichtige Präsenztermine im Büro erscheinen müssen, ist ihr Wohnort kein Entscheidungskriterium mehr für eine potenzielle Anstellung.

Als Salesforce gehen wir mit gutem Beispiel voran: ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird auch nach der Pandemie flexibel die Arbeitstage im Büro oder im Home Office verbringen. Ein geringer Prozentsatz wird kontinuierlich im Büro sein oder weiterhin fast komplett von Zuhause aus arbeiten. Für dieses hybride Arbeiten braucht es nicht nur entsprechende digitale Tools, es braucht insbesondere die zuvor angeführte Unternehmenskultur, die auf Transparenz, Offenheit und Respekt gebaut ist - und eigenverantwortliches Arbeiten fördert.

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Steffen Lange, Economy Ausgabe Webartikel, 15.05.2021

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