Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Corona und Klimawandel und Biodiversität

Corona und Klimawandel und Biodiversität© Pexels.com/J.U.L.Ö.

Wissenschaftler aus Kanada und Österreich diskutieren am 18. März aktuelle globale Herausforderungen. Die Royal Society of Canada ist Gast beim dritten „Joint Academy Day“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien.

(red/mich) Wird Covid-19 zu einem Katalysator für eine widerstandsfähigere Wirtschaft? Wie kann die Biodiversität im Alpenraum und der Arktis bewahrt werden? Und welche Maßnahmen können helfen, um mit dem Klimawandel und dessen Folgen umzugehen? Aktuelle Herausforderungen für die Welt dies- und jenseits des Atlantiks und diese Themen werden am 18. März beim sogenannten „Joint Academy Day“ von ForscherInnen der Royal Society of Canada (RSC) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (OeAW) diskutiert. Aufgrund der Coronapandemie findet das Zusammentreffen virtuell als öffentliches Webinar statt.

Multikulturelle Staatsbürgerschaft, Umweltveränderungen, Ernährungssicherheit
Nach einleitenden Worten von Anton Zeilinger als Präsident der OeAW und Jeremy McNeil, dem Präsidenten der RSC, tauschen sich Vertreter der kanadischen Wissenschaftsakademie gemeinsam mit ihren österreichischen Kollegen zu einer breiten Palette an Themen aus, die Gesellschaften dies- und jenseits des Atlantiks bewegen. In insgesamt sechs Panels werden verschiedene Positionen zu einer multikulturellen Staatsbürgerschaft vorgestellt, aktuelle Bedrohungen für die Freiheit der Forschung beleuchtet oder arktische und alpine Umweltveränderungen analysiert.

Diskutiert wird zudem über interdisziplinäre Antworten auf globale Herausforderungen wie Ernährungssicherheit, über die Bewältigung der Coronakrise oder die vielfältigen Voraussetzungen für „gesunde Gesellschaften“. Der „Joint Academy Day“ findet zum dritten Mal statt. Den Auftakt machte ein Austausch mit der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften. Beim zweiten Treffen waren die Akademien der osteuropäischen Länder Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn an der ÖAW.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 15.03.2021

Forschung braucht Platz und adäquate Infrastruktur

Forschung braucht Platz und adäquate Infrastruktur© Pexels.com/Pixabay 256374

Land Niederösterreich startet vierte Ausbaustufe des Technologie- und Forschungszentrums Tulln. Elf Millionen Euro für praxisorientierte Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft.

(red/cc) Das Land Niederösterreich hat in Tulln die vierte Ausbaustufe des dortigen Technologie- und Forschungszentrums (TFZ) offiziell eröffnet. Über 1.000 Mitarbeiter, davon rund 600 ForscherInnen haben mittlerweile am Campus Tulln ihren Arbeitsplatz. Der neue Bauteil D ist ein weiterer wichtiger Impuls für Stadt und Region.

Flächendeckende FTI-Strategie mit regionaler Schwerpunktsetzung
Tulln ist Teil der flächendeckenden FTI-Strategie von Österreichs größtem Bundesland, die vor rund 20 Jahren ihren Anfang genommen hat. „In den mittlerweile sechs Technologie- und Forschungszentren im Land wurden 154 Millionen Euro investiert und rund 40.000 Quadratmeter Labor- und Büroflächen errichtet“, so Jochen Danninger, Landesrat für Wirtschaft und Technologie.

Errichtet und betrieben werden die Zentren von ecoplus. Der Grundgedanke des Technopolprogramms ist die enge Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildung.

Oxford Antibiotic Group als erstes und größtes Unternehmen
Ein Unternehmer, der den Forschungsstandort Tulln bereits kennen gelernt hat, ist Alexander Pretsch, Geschäftsführer der Oxford Antibiotic Group. Der Life-Science-Betrieb ist nicht nur das erste, sondern auch das größte Unternehmen, das im neuen Bauteil untergebracht ist. „Tulln hat sich zu einem Hotspot für Innovation sowie zu einem High-Tech-Standort in Niederösterreich und Österreich entwickelt. Darüber hinaus zeichnet die Stadt auch eine hohe Lebensqualität aus“, unterstreicht Johanna Mikl-Leitner als Niederösterreichs Landeschefin.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 15.03.2021

Corona beschleunigt digitalen Wandel in Wirtschaft und Verwaltung

Corona beschleunigt digitalen Wandel in Wirtschaft und Verwaltung© Pexels.com/fauxels

Aufrechterhaltung des Wirtschaftskreislaufs und betrieblicher Neustart im Krisenmodus. Coronapandemie belegt große Relevanz digitaler Technologien. Unternehmen investieren in Cloud und Automatisierung, so Studie von EY.

(red/czaak) Für acht von zehn mittelständischen Unternehmen in Österreich spielen digitale Technologien für ihr Geschäftsmodell bereits eine sehr große Rolle. Mehr als drei von fünf heimischen Betrieben betrachten die zunehmende Digitalisierung als Chance für das eigene Geschäft. Fast jeder zweite Mittelständler in Österreich will in den kommenden beiden Jahren Cloud Computing einsetzen. Problematisch ist der Fachkräftemangel und teilweise die digitale Infrastruktur, Stichwort Netzausbau und Gefälle Stadt:Land.

Wien und Vorarlberg als Digitalisierungs-Hotspots
Große Unternehmen sehen in der Digitalisierung deutlich mehr Chancen als kleine Betriebe. Gute Noten im Kontext für Standort Österreich mit Wien und Vorarlberg als Digitalisierungs-Zentren. Verfügbarkeit von Fachpersonal als größte Herausforderung. Das sind zusammengefasst die relevanten Ergebnisse einer Studie von EY (Ernst & Young) Österreich, für die 800 heimische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern befragt wurden.

Die Corona-Pandemie hat in vielen österreichischen Unternehmen für einen Digitalisierungsschub gesorgt. Schon zuvor war der digitale Wandel in heimischen Unternehmen stark auf dem Vormarsch, doch mit Homeoffice, virtueller Zusammenarbeit und dem digitalen Vertrieb gab es neue Herausforderungen, auf die Unternehmen schnell reagieren mussten.

Nur mehr drei Prozent klammern Digitalisierung aus
Bei 77 Prozent der mittelständischen Betriebe spielen digitale Technologien mittlerweile eine „sehr große“ oder „mittelgroße“ Rolle. Nur mehr drei Prozent klammern die Digitalisierung aus ihrem Geschäftsmodell aus (2018 noch 20 Prozent). Besonders wichtig sind digitale Technologien bei (Finanz-) Dienstleistern (44 Prozent), in der Industrie (30) und bei Energie- und Wasserversorgern (29 Prozent).

„Die österreichische Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren eine gute Position auf dem Weg des digitalen Wandels erarbeitet und in den letzten Monaten einen erheblichen Sprung gemacht. Der aktuelle Digitalisierungsschub muss genutzt werden, um die Vorteile digitaler Technologien noch konsequenter in den Mittelpunkt der Strategie zu stellen“, so Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich.

Digitale Zweiklassengesellschaft in Österreich
Österreichs Wirtschaft steht jedoch auch vor einem digitalen Scheideweg. Die Lücke zwischen Groß- und Klein-Unternehmen ist noch immer groß: Während jedes zweite Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 100 Millionen Euro digitalen Technologien eine sehr große Rolle für das eigene Geschäftsmodell zuschreibt, ist es bei kleineren Unternehmen (Jahresumsatz unter 30 Mio. Euro) nur jedes vierte. 2020 spielten digitale Technologien bei 23 Prozent der kleineren Unternehmen und bei 46 Prozent der großen Unternehmen eine sehr große Rolle.

Mit 23 Prozentpunkten war die Kluft hier also noch geringer und das zeigt auch ein Optimismus-Gefälle abhängig von der Betriebsgröße. Während fast jedes zweite Großunternehmen digitale Technologien als Chance sieht, sind kleinere Unternehmen deutlich skeptischer (15 Prozent). „Kleinere Unternehmen müssen den digitalen Sprung wagen, bevor die großen Konkurrenten zu weit davonziehen. Die Gelegenheit ist aktuell besser denn je, weil die digitale Transformation alternativlos ist“, betont Axel Preiss, Leiter der Unternehmensberatung bei EY Österreich.

Cloud Computing, Automatisierung und intelligentes Datenmanagement
Gefragt nach der Zukunft, will fast jeder zweite heimische Mittelständler in den kommenden zwei Jahren Cloud Computing einsetzen, 43 Prozent wollen Automatisierung einführen und 42 Prozent Dienste im Bereich Datenmanagement. Jeder fünfte Mittelständler plant den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bzw. von Chatbots. Umgekehrt wollen knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden zwei Jahren keine zusätzlichen digitalen Technologien im eigenen Betrieb umsetzen.

Beim Thema Geld bzw. Investitionen in Digitalisierung sehen fast drei von vier heimischen Betrieben keine Hemmnisse (75 Prozent). Vor einem Jahr gaben dies 64 Prozent der Befragten an. Jedes siebte befragte Unternehmen (14) nennt begrenzte finanzielle Möglichkeiten als Investitionshemmnis und jedes neunte fehlendes Personal (11 Prozent). Mangelndes Know-how wird nur von acht Prozent der Betriebe als Investitionshemmnis genannt. „Neue Geschäftsmodelle brauchen Geld und neue Kompetenzen. Verständlicherweise fehlen den Unternehmen gerade in Zeiten der Pandemie teilweise die finanziellen Möglichkeiten oder geeignetes Personal“, so Reimoser.

Gute Noten für Standort Österreich versus Mangel an qualifiziertem Personal
Mit den heimischen Rahmenbedingungen für digitale Transformation sind die Unternehmen zufrieden. Mehr als sieben von zehn Mittelständlern (72 Prozent) bewerten Standortbedingungen positiv. Jeder vierte hält sie für mittelmäßig – in Summe ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wo noch 62 Prozent und damit zehn Prozentpunkte weniger dem Wirtschaftsstandort gute Noten hinsichtlich Digitalisierung ausgestellt haben. Vor allem die Leistungsfähigkeit der digitalen Infrastruktur (Anm. hohe Bandbreiten und Handyempfang) wird von mehr als zwei Dritteln (78 Prozent) positiv bewertet.

Besonders hoch ist die Leistungsfähigkeit laut den befragten Betrieben in Wien (90 Prozent), Tirol (85) und Vorarlberg (83) – klares Schlusslicht ist das Burgenland (64 Prozent). „Die digitale Infrastruktur in Österreich hat den Corona-Stresstest sehr gut bewältigt. Allerdings braucht die zunehmende Vernetzung von Menschen und Maschinen eine laufende Weiterentwicklung des Netzes, Stichwort Glasfaserausbau und 5G. Die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs hängt maßgeblich davon ab, den Ausbau konsequent weiterzuverfolgen und umzusetzen“, unterstreicht Reimoser.

Verfügbarkeit von Fachkräften als Baustelle
Ein relevante Baustelle ist und bleibt in Österreich allerdings die Verfügbarkeit von Fachkräften mit digitalen Kompetenzen. Nur 31 Prozent der Unternehmen finden aktuell ausreichend qualifizierte Mitarbeiter. Bis auf Wien und Tirol haben alle anderen Bundesländer mit dem Mangel an qualifiziertem Personal für Digitalisierungspläne zu kämpfen. Besonders betroffen auch hier das Burgenland (40 Prozent), dann folgt Oberösterreich (39) und Vorarlberg (38 Prozent).

Im Bundesländerranking bewerten die Relevanz von Digitalisierung für das eigene Geschäftsmodell als sehr wichtig oder wichtig: 83 Prozent der Wiener Unternehmen (37 Prozent sehr wichtig, 46 wichtig), 82 Prozent der Vorarlberger Betriebe (40 sehr wichtig, 42 wichtig), 77 Prozent der Oberösterreicher (25 : 52), 75 Prozent der Burgenländer (25 : 50) und 74 Prozent der Salzburger (31 Prozent sehr wichtig, 43 Prozent wichtig).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 15.03.2021

Industrie reduziert Forschungsausgaben

Industrie reduziert Forschungsausgaben © Pexels.com/Tomas Ryant

Die Coronakrise bremste bei vielen Industrieunternehmen die Ausgaben für Forschung. Besonders die Autobranche kürzte Investments und selbst die Pharmabranche verringerte Ausgaben, so eine aktuelle Studie des ifo-Instituts.

(red/mich) Die Unternehmen in der Industrie haben im Corona-Jahr 2020 weniger für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Demnach sank der Anteil auf 3,2 Prozent vom Umsatz, verglichen mit 3,5 Prozent im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Insbesondere in der Autobranche sank der Anteil von 6,9 auf 4,8 Prozent. Das geht aus einer neuen Umfrage des ifo Instituts hervor. Selbst die ansonsten forschungsintensive Pharmabranche kürzte die Ausgaben, von 7,2 auf 7,0 Prozent vom Umsatz.

Gegen den Trend
„Verstärkt wurde der Rückgang dadurch, dass gleichzeitig der Umsatz in vielen Branchen sank“, erläutert Klaus Wohlrabe, Leiter der Umfragen beim ifo Institut. Umgekehrt setzen aber zahlreiche Unternehmen auch während der Krise auf Forschung und Entwicklung. „Es gibt einen Lichtblick: Der Anteil der Firmen mit Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung ist immerhin von 65,8 auf 68,6 Prozent aller Unternehmen gestiegen“, bestätigt Wohlrabe.

Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung
Parallel zurückgegangen ist der Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung. Über alle Branchen hinweg reduzierte er sich von 4,9 Prozent im Schnitt der Jahre 2016 bis 2019 auf 4,2 Prozent im vergangenen Jahr. Spitzenreiter ist hier die Pharmabranche mit 12,8 Prozent 2020, allerdings nach 15,1 Prozent im Schnitt der Vorjahre. Die Gesamtzahlen verbergen große Unterschiede in den einzelnen Branchen. In der Chemie etwa legte der Umsatzanteil der Forschung von 4,0 auf 4,7 Prozent zu, detto im Textilgewerbe von 2,1 auf 4,8 Prozent. Im Maschinenbau sank er dagegen von 4,2 auf 4,1 Prozent.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 12.03.2021

Faszinierende Einblicke in das Fühlen und Denken und Handeln

Faszinierende Einblicke in das Fühlen und Denken und Handeln© MedUni_Innsbruck

Das menschliche Gehirn ist Schaltzentrale für Körper und Geist. Die diesjährige „Woche des Gehirns“ an Innsbrucker Med-Uni erörtert vom 15. bis 19. März wiederum viele wissenswerte Themen rund um unser Cerebrum und Cerebellum.

(red/czaak) Die Erforschung des Gehirns ist nach wie vor eine große Herausforderung: 5,8 Millionen Kilometer lang sind die Nervenbahnen in einem erwachsenen Gehirn. 80 Milliarden Nervenzellen befinden sich in der Schaltzentrale des Menschen zur Steuerung aller lebenswichtigen Funktionen.

Im Rahmen der weltweiten Woche des Gehirns von 15. bis 19. März erläutern auch heuer wieder die Experten der Medizinischen Universität Innsbruck zahlreiche Schwerpunkte und behandeln Fragen zu Themen wie: Ist Cannabis Fluch oder Segen? Von Kopfschmerzen bis Migräne – alles nur eingebildet? Macht uns körperliche Fitness auch geistig fit?

Ein komplexes und faszinierendes Feld
Ergänzend werden neue Erkenntnisse der Hirnforschung zu den Wirkungen von Meditation präsentiert sowie zum Thema Schlaganfall. Die öffentlichen Online-Vorlesungen werden allesamt live aus einem Hörsaal gestreamt. Start ist jeweils um 19 Uhr, im Anschluss können per Live-Chat Fragen an die Experten gestellt werden. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Vorträge können dann im Nachhinein rund einen Monat lang angeschaut werden.

„Die Neurowissenschaften sind ein sehr komplexes und faszinierendes Feld. Nur wenn wir die Funktionsweise des Gehirns genau verstehen, können wir auch neue Therapieansätze finden und die Prävention von beispielsweise neurodegenerativen Erkrankungen verbessern“, unterstreicht Christine Bandtlow Neurowissenschafterin und Vizerektorin der Med-Uni Innsbruck.

„Cannabis – Fluch oder Segen?“
Die Vortragsreihe startet am Montag, den 15. März um 19:00 Uhr mit dem Thema „Cannabis – Fluch oder Segen?“ Hans-Günther Knaus vom Institut für molekulare und zelluläre Pharmakologie spannt den Bogen von den pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) über die entsprechenden Rezeptoren im Körper des Menschen bis hin zum Einsatz von THC und CBD bei einzelnen Erkrankungen. Erörtert werden auch die Themen Indikationen und Wirkungsweisen und die kurz- und langfristigen Gefahren bei akutem und chronischem THC Konsum.

„Meditation - Neues aus der Hirnforschung“
Am Dienstag, den 16. März folgt „Meditation - Neues aus der Hirnforschung“ mit den Experten Elke Ruth Gizewski (Uni-Klinik für Neuroradiologie), Nicolas Singewald (LFUI) und Michaela Waibel (Yogamood Academy). Behandelt werden Themen wie Meditationspraktiken versus Stress und Angst, Mechanismen in Körper und Gehirn sowie Atem- und Meditationstechniken – bis hin zu wie Probanden in einem sehr geräuschvollen Umfeld meditieren lernen.

„Kopfschmerzen bis Migräne – alles nur eingebildet?“
Der Schwerpunkt „Kopfschmerzen bis Migräne – alles nur eingebildet?“ folgt am Mittwoch, den 17. März. Gregor Brössner von der Uni-Klinik für Neurologie bespricht die weltweite Entwicklung, wo mittlerweile rund dreizehn Prozent der Bevölkerung an Migräne leiden, davon mehr als eine Million in Österreich. Viele Patienten müssen dabei immer noch mit Vorurteilen umgehen. Der Leiter der Sprechstunde für Kopf- und Gesichtsschmerzen der Uni-Klinik für Neurologie erklärt neueste Behandlungsmöglichkeiten und die Vorgänge im Gehirn bei Kopfschmerzen.

Schwerpunkt zum Thema Schlaganfall
Am Donnerstag, den 18. März folgt der Schwerpunkt zum Thema Schlaganfall. Österreich gehört zu den Ländern mit der besten Schlaganfallversorgung weltweit. Stefan Kiechl von der Uni-Klinik für Neurologie erörtert Fragen zur Erkennung und richtigen Reaktion sowie zu aktuellen nationalen und internationale Trends in Forschung und Behandlung. Ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrags betreffen die Bereiche praktische Tipps zur Vorbeugung und neue Entwicklungen in der Nachbetreuung des Schlaganfalls.

„ … orandum est ut sit mens sana in corpore sano“
„Macht uns körperliche Fitness auch geistig fit?“ ist schließlich das Schwerpunktthema am Freitag, den 19. März. Michaela Defrancesco von der Univ.-Klinik für Psychiatrie I widmet sich dabei insbesondere der engen Verknüpfung von körperlicher Gesundheit und geistiger Fitness. Unter dem Motto „… orandum est ut sit mens sana in corpore sano“ („Beten sollte man für einen gesunden Geist in einem gesunden Körper“) wird sich die Psychiaterin der Innsbrucker Univ.-Klinik den Zusammenhängen zwischen Bewegung und kognitiver Leistung widmen - von der Jugend bis ins hohe Lebensalter.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.03.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Weniger Eigenkapital im Deutschen Mittelstand

Weniger Eigenkapital im Deutschen Mittelstand© Pexels.com/Pixabay210705

Die Eigenkapitalquote deutscher Firmen hat sich während der Coronakrise verschlechtert, so eine aktuelle ifo-Studie im Auftrag der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern.

(red/cc) Das Münchner ifo-Institut hat sich im Rahmen einer Studie im Auftrag der Industrie- und Handelskammer die aktuelle Eigenkapitalquote von mittelständischen Unternehmen in Deutschland angeschaut. Im Ergebnis verlautbaren sechs Prozent der Firmen starke Rückgänge, bei 30 Prozent ist die Eigenkapitalquote gesunken und 61 Prozent berichteten von keiner Veränderung. Bei immerhin 9 Prozent der Betriebe ist es zu einem Anstieg gekommen.

„Das Eigenkapital war nur eine von vielen Sorgen der befragten Firmen. Ihnen brachen Aufträge weg, und ihre Geschäftslage verschlechterte sich“, erläutert Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. Die Situation ist in einzelnen Sektoren und über die Firmengrößen hinweg unterschiedlich, Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU) berichteten vergleichsweise über höhere Insolvenzrisiken.

Temporäre Ausweitung des steuerlichen Gewinnrücktrages
Das Gastgewerbe, die Reisebranche oder der Kunst- und Unterhaltungssektor verzeichnen deutlich höhere Einbrüche beim Eigenkapital als der Durchschnitt. Viele Unternehmen in diesen Branchen waren vor der Krise gesund. Andere, deren Eigenkapital stark abnahm, klagten bereits vor der Krise über schlechte Geschäfte – etwa die Unternehmen der Metallerzeugung und -verarbeitung.

„Das Eigenkapital kleiner Firmen müsse daher gestärkt werden“, so eine der Empfehlungen in der Studie. Primär sind jene Maßnahmen sinnvoll, die Firmen mit stabiler Geschäftsentwicklung vor der Krise unterstützen. „Unprofitable Firmen künstlich am Leben zu halten, ist nicht der richtige Weg. Das führt zu Wettbewerbsverzerrung“, so Peichl. Ein wirksames Instrument, um Eigenkapital zu schützen, sei etwa „eine temporäre Ausweitung des steuerlichen Gewinnrücktrages“, so die ifo-Experten.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2021

Kontinuität für Wissenschaft von Weltrang

Kontinuität für Wissenschaft von Weltrang

Weiterentwicklung Institute for Science and Technology Austria langfristig abgesichert. Land Niederösterreich und BM für Bildung und Wissenschaft legen Grundstein für weitere Finanzierung. Mittelfristig rund 2.000 Mitarbeiter und 150 Forschungsgruppen angestrebt.

(red/czaak) Das neue „Memorandum of Understanding“ zur Zukunft des Institute for Science and Technology Austria (IST Austria) im niederösterreichischen Klosterneuburg ist unterzeichnet. Mit der Fertigung der Vereinbarung durch Niederösterreichs Landeschefin Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Heinz Faßmann wurde aktuell der Grundstein für eine weitere Finanzierungsvereinbarung dieser auch international führenden Institution für Spitzenforschung gelegt.

Thomas Henzinger und Claus Raidl
„Wir wollen damit die erfolgreiche Weiterentwicklung des IST Austria langfristig absichern, diesem Forschungsinstitut größere Planungssicherheit geben und auch die internationale Strahlkraft dieser Einrichtung weiter vorantreiben“, betont Johanna Mikl-Leitner. Gemeinsam mit Thomas Henzinger, Präsident des ISTA und Claus Raidl, Vorsitzender des ISTA-Kuratoriums, wurde als Zielsetzung genannt, bis zum Jahr 2036 die Forschungsgruppen von derzeit rund 60 auf 150 auszubauen und damit auch die Gesamtanzahl der MitarbeiterInnen auf 2.000 zu erhöhen.

Strategischer Fahrplan für die Wissenschaftspolitik
Niederösterreich investiert jährlich rund 115 Millionen Euro in die Bereiche Wissenschaft und Forschung und liegt mit diesen Investitionen im Bundesländervergleich mit Oberösterreich und Wien an der Spitze. Erst kürzlich stellte Österreichs größtes Bundesland den strategischen Fahrplan in der Wissenschaftspolitik (Anm. „FTI-Strategie“) bis in das Jahr 2027 vor. „Wir wollen Wissenschaft und Gesellschaft noch enger zusammenführen, auch auf internationaler Ebene eine noch stärkere Bedeutung erreichen und bei all diesen Überlegungen spielt das Forschungsinstitut IST Austria eine wesentliche Rolle“, unterstreicht Mikl-Leitner.

Ein internationaler Anziehungspunkt für die besten Forscher
Am ISTA forschen mittlerweile rund 850 Mitarbeiter aus 76 Ländern, davon über 60 Professoren. Die auch international bedeutende Rolle des ISTA belegt, dass sich bereits über 13.500 Forscher für eine Professorenstelle beworben haben. Auch die Erfolge bei Einwerbung der begehrten ERC-Grants (Anm. Förderpreise des Europäischen Forschungsrats) können sich sehen lassen. Mit einer Erfolgsrate von rund 50 Prozent ist das ISTA die Nummer eins in Europa - noch vor großen Namen wie ETH (Zürich/CH), Oxford oder Cambridge (GB). „Aus einem kleinen Institut mit einer Handvoll ForscherInnen ist ein internationaler Anziehungspunkt für die besten Forscher aus aller Welt geworden“, kommentieren Johanna Mikl-Leitner und BM Heinz Faßmann.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2021

„Wirkliche Sorge um finanzielle Gesundheit der Frauen“

„Wirkliche Sorge um finanzielle Gesundheit der Frauen“© Pexels.com/Joslyn Pickens

Österreichs Frauen sind finanziell nach wie vor stark abhängig. Sie verdienen weniger als Männer und ihre durchschnittliche Pension liegt unterhalb der aktuellen Armutsgrenze, so eine aktuelle Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.

(red/mich/cc) Mit den Finanzen der Frauen in Österreich stehe es nicht zum Besten. Im Vergleich zu Männern verdienen sie um rund 20 Prozent weniger, ihre Teilzeitquote beträgt rund 48 Prozent und die durchschnittliche Alterspension der Österreicherinnen liegt bei (nur) 1.064 Euro im Monat, deutlich unter der Armutsgrenze von 1.259 Euro. 30 Prozent der Frauen sind entsprechend auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Ihre finanzielle Unabhängigkeit ist für drei Viertel ein sehr großes Anliegen. 27 Prozent der Frauen würden mehr in Wertpapiere investieren, wenn sie mehr Wissen dazu hätten.

Diese Zahlen stammen allesamt aus einer aktuellen IMAS-Studie im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen. „Die vielen Faktoren, die Frauen in Österreich schlechter stellen als Männer, führen leider dazu, dass man sich hierzulande um die finanzielle Gesundheit der Frauen wirklich Sorgen machen muss“, resümiert Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank. „Es ist nicht einzusehen, dass vornehmlich Frauen die Kindererziehung übernehmen, aber dann die Versicherungsverläufe Lücken aufweisen und sich so niedrigere Pensionen und ein höheres Armutsrisiko ergeben“, betont Holzinger-Burgstaller.

Frauen sparen für den Nachwuchs, Männer für ihre Frauen
Laut der IMAS-Studie (Anm. Sample laut Angaben 1.350 ÖsterreicherInnen) ist für 77 Prozent der Frauen eine finanzielle Unabhängigkeit „sehr wichtig“. Für 82 Prozent der Frauen und 79 Prozent der Männer steht jedenfalls fest, dass ein besseres Finanzwissen heute ein absolutes Muss ist und entsprechend in Schule und Uni verankert werden sollte. Beim Thema Beratung sind Frauen mit 41 Prozent etwas offener als Männer (32 Prozent).

Sparen ist für Frauen tendenziell etwas wichtiger als für Männer. Am häufigsten sparen sie für ihre Kinder, Enkel oder Paten. Männer sparen dagegen häufiger für ihre Ehefrauen bzw. Partnerin. Corona-bedingt ist die Sparquote in den letzten zwölf Monaten deutlich angestiegen. Bei den Sparformen greifen die Österreicher weiter vor allem zu Sparbuch (Frauen 76 Prozent; Männer 71) sowie Bausparen und Lebensversicherungen. Wertpapiere nutzen laut der Studie nur 36 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer.

Wer spart verliert, wer veranlagt gewinnt
„27 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer würden mehr in Wertpapiere investieren, wenn sie mehr Wissen dazu hätten“, erläutert Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank. „Die Österreicher erkennen nunmehr, dass in den langen Niedrigzinsphasen mit dem Sparbuch wertvolles Geld verpufft. 2020 wurden bei uns 55.000 Wertpapier-Depots eröffnet, das Volumen ist auf 27 Milliarden Euro gewachsen und in Summe konnten wir letztes Jahr 26.000 neue Wertpapierkunden gewinnen“, ergänzt Schaufler.

Dass sich mit dem Sparbuch kein Geld mehr verdienen lässt, untermauert ein Vergleich: 10.000 Euro über 10 Jahre auf einem Sparbuch mit 0,28 Prozent Zinsen ergibt am Ende nominell 10.282 Euro. Berücksichtigt man nun auch die durchschnittliche Inflation von 1,64 Prozent über diese zehn Jahre, dann schrumpft der reale Wert am Sparbuch auf nur noch 8.633 Euro. „Einen Inflationsschutz oder Erträge, die darüber hinausgehen, dürfen Anleger heute nur mit Wertpapieren erwarten“, betont Schaufler. Und zum Thema Vorsorge für Frauen: „Frauen müssen sich finanziell besser aufstellen und aktiver für ihre Zukunft vorsorgen“ so Holzinger-Burgstaller.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.03.2021

Technologie und Forschung ist zunehmend auch weiblich

Technologie und Forschung ist zunehmend auch weiblich© Pexels.com/ThisIsEngineering3862130

Frauen sind in den Bereichen Technologie und Forschung teilweise massiv unterrepräsentiert. Am Software Competence Center Hagenberg beträgt die Frauenquote aktuell 25 Prozent. Drei Forscherinnen erläutern ihren Werdegang.

(Christian Czaak) Frauen sind in vielen Bereichen der Forschung immer noch unterrepräsentiert. Vor allem in den technischen Fächern und in der IT aber auch in Mathematik und Physik besteht weiblicher Aufholbedarf gegenüber männlichen Kollegen. Am oberösterreichischen Software Competence Center Hagenberg (SCCH) arbeiten rund 90 Forscherinnen und Forscher aus 16 Nationen in einem interkulturellen und interdisziplinären Team zusammen. Die Frauenquote beträgt mittlerweile 25 Prozent. Gemeinsam mit dem SCCH stellt economy drei Forscherinnen und ihren Werdegang vor.

Lisa Ehrlinger und die nicht geförderten Interessen junger Mädchen
Lisa Ehrlinger hat „klassisch“ Informatik an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) studiert. Interesse und Faszination an der Informatik ist bei ihrem ersten beruflichen Engagement nach der Matura entstanden, wo sie in einer IT Abteilung verschiedene Bereiche von Anwendungsentwicklung bis Server- und Netzwerkadministration kennenlernte. Um ein breites Fachwissen zu erwerben, folgte das Studium und parallel ein Job als Software Engineer bei Firmen wie Dynatrace und Catalysts.

2016 kam sie an das SCCH, wo sie mittlerweile als Senior Researcherin im Bereich Data Science für die inhaltliche Ausrichtung und Weiterentwicklung des Forschungsfokus „Datenmanagement und Datenqualität“ zuständig ist. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist dabei das Thema „Big Data Processing“ im Kontext mit automatischer und kontinuierlicher Überwachung der Datenqualität in realen Informationssystemen. Aktuell ist sie Leiterin im Projekt „Sebista“ (Secure Big Stream Data Processing), ein Projekt mit zwei Industriepartnern aus der Forschungsprogrammlinie Comet.

Die Weichenstellung durch die Schulwahl
„Wir versuchen hier ein einheitliches Datenmodell als Basis für die qualitative Auswertung mittels Machine Learning Algorithmen aufzubauen. Datenqualität halte ich dabei für die Grundvoraussetzung, um mittels Deep Learning und Künstliche Intelligenz (KI) hochqualitative Erkenntnisse zu generieren. Dieses Thema wird in Zukunft massiv an Relevanz zunehmen", sagt Ehrlinger, die parallel gerade ihre Doktorarbeit fertig stellt.

Zum Thema Frauen in Technologie und Forschung meint Ehrlinger: „Ich denke, man sollte Frauen motivieren, etwas Technischen einfach auszuprobieren und sie nicht davon abhalten. Da muss man sicher schon lange vor dem Studium anfangen, denn die Weichen werden oftmals bereits durch die Schulwahl gelegt. Vor allem im Kindesalter und bei jungen Mädchen wird oft hinterfragt, ob etwas Technisches tatsächlich das Richtige für das Kind sei. Ich denke, dass sehr viel mehr Interesse dafür vorhanden wäre, das aber nicht gefördert wird. Hier sollte man ansetzen“, betont Lisa Ehrlinger.

Verena Geist und der explodierende Computer von Muttern
Verena Geist saß schon als Volksschülerin am liebsten vor dem Computer ihrer Eltern. Dass dieser eines Tages explodierte, war dann eine Art Initialzündung. Parallel war Mathematik ihr Lieblingsfach und so war es für Geist naheliegend programmieren zu lernen. Es folgt das Studium „Software Engineering für Medizin“ an der FH Hagenberg und ein fertiges Doktorat an der Johannes Kepler Universität (JKU). Dieses schloss Geist am Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung „sub auspiciis“ ab - was vor ihr erst 5 Frauen an der JKU gelungen ist.

Am SCCH ist sie seit 2005 als Industrial Researcherin im Bereich Software Science tätig, ein Bereich, wo es um die Entwicklung von Softwaresystemen geht. Geist ist mittlerweile leitende Forscherin (Key Researcherin) für Prozessorientierte Systeme und sogenannte Knowledge Graphs. Ihr spezieller Fokus liegt dabei auf den formalen Grundlagen für die Modellierung von Geschäftsprozessen.

Nur nicht zu schnell aufgeben
„Dabei wird implizites Wissen explizit sichtbar gemacht - also wann wer welche Informationen wie an wen weitergibt. Unser Ziel ist es, Wissen quasi aus den Köpfen der Menschen in ein Softwaresystem zu übertragen, um es mittels Künstlicher Intelligenz automatisch für spätere Prozesse zu nutzen. In der Praxis großes Potential für Unternehmen und besonders im Zuge der Digitalisierung und Flexibilisierung der Industrieproduktion von wachsender Bedeutung“, erklärt Geist.

„Jede/r soll für sich herausfinden, wo die eigenen Stärken liegen, und sich trauen, das zu tun, was einen interessiert. Wichtig ist eine breit gefächerte wissenschaftliche Ausbildung. Bei mir hat die Arbeit am SCCH den Ausschlag für das Doktorratsstudium gegeben. Als ForscherIn braucht es Neugier, Freude am Tun und Durchhaltevermögen. Und Talent bedeutet mehr freie Ressourcen für weitere Herausforderungen. Man darf nur nicht zu schnell aufgeben“, so Geist zum Thema Frauen und technologieorientierte Forschung.

Manuela Geiß und praxisorientierte Einblicke ins Berufsleben
Manuela Geiß war schon in der Schule fasziniert von Zahlen und Logik und studierte dann in Wien Mathematik. Im Zuge des Masterstudiums hat sie sich auf Bio-Mathematik spezialisiert und nebenbei einen Bachelor in Biologie absolviert. Dabei hat Geiß die Bio-Informatik für sich entdeckt und ein Doktorat an der Uni Leipzig abgeschlossen, wo sie auch mathematische Methoden und Algorithmen für genetische Daten entwickelte und Assistentin in der Lehre war.

2019 folgt der Wechsel an das SCCH, wo Geiß seither als Researcherin und Senior Data Scientistin tätig ist und ihre Expertise im Bereich mathematischer Lernmodelle einbringt. Ein Projekt zielt etwa darauf ab aussichtsreiche Start-Ups zu identifizieren. Geiß arbeitet zudem mit Deep Learning Methoden daran, Objekte auf Bildern zu lokalisieren und klassifizieren, speziell für den Einsatz im Umfeld sogenannter Embedded Devices.

Aktiver Zugang von Firmen wie Forschungseinrichtungen auf Schulen
„Eines der wesentlichen Themen aktuell ist XAI, erklärbare Künstliche Intelligenz. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung müssen KI-Modelle nachvollziehbar und interpretierbar sein, damit Menschen Vertrauen in deren Entscheidungen haben können“, erklärt Geiß. „Abgesehen von technischen und fachlichen Kenntnissen, ist es für unsere Arbeit vor allem wichtig, dass man logisches Denken, Neugier und eine Portion Kreativität mitbringt“, erklärt Geiß.

„Man sollte schon in der Schulzeit anfangen, SchülerInnen Einblicke in Forschung und Technik zu vermitteln. Am besten in Form von Praktika, wo die SchülerInnen einen guten Eindruck vom Berufsleben bekommen. Auch Vorträge von ForscherInnen können Interesse wecken oder bestehende Barrieren abbauen. Generell sollten Firmen wie Forschungseinrichtungen viel aktiver auf Schulen zugehen, um MINT-Themen mehr in den Fokus zu rücken, Kontakte herzustellen und den Zugang zu entsprechenden Berufen zu erleichtern“, so Geiß zum Thema Frauen und Forschung.

Vernetzung von Bildung, Forschung und Wirtschaft
Das im oberösterreichischen Hagenberg angesiedelte Software Competence Center Hagenberg (SCCH) ist ein unabhängiges Forschungszentrum und zählt zu den Beteiligungsgesellschaften der Upper Austrian Research GmbH, der Leitgesellschaft für Forschung des Landes OÖ. Seit der Gründung des SCCH im Jahr 1999 setzt das COMET K1-Kompetenzzentrum auf anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung im seinerzeit von Bruno Buchberger gegründeten Softwarepark Hagenberg.

Data & Software Science steht im Zentrum von Forschung und angewandten Projekten. Die enge Kooperation mit der Johannes Keppler Universität als Gründungspartner und weiteren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft machen das SCCH zu einem österreichweiten Best Practice Modell für die Vernetzung von Bildung, Forschung und Wirtschaft. Die SCCH-Schwerpunkte Software für die Produktion und intelligentes Datenmanagement spielen für die Digitale Transformation von Betrieben und Verwaltung eine immer größere Rolle.

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