Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

01. September 2024

Search form

Search form

Neue Bundesförderungen für Niederösterreichische Fachhochschulen

Neue Bundesförderungen für Niederösterreichische Fachhochschulen© Pexels.com/ThisIsEngineering

FH Wiener Neustadt und FH St. Pölten punkten bei aktueller Ausschreibung der bundesweiten Programmlinie „COIN“ der Forschungsförderungsgesellschaft.

(red/mich/cc) Im Rahmen der „8. Ausschreibung FH-Forschung für die Wirtschaft“ dürfen sich die FH Wiener Neustadt und die FH St. Pölten über die Zuerkennung einer Bundesförderung freuen. Die Ausschreibung war ein Teil der Programmlinie „COIN“ (Cooperation & Innovation), eine Förderschiene der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit Mitteln von Wirtschafts- und Infrastrukturministerium. Die Programmlinie soll Forschungseinrichtunge langfristig zu stärkeren Partnern für die Wirtschaft und hier insbesondere für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) machen und sie bei der wirtschaftsorientierten Umsetzung von Wissen in Innovation zu unterstützen.

„Die herausragenden Forschungsaktivitäten der FHs Wiener Neustadt und St. Pölten ermöglichen nicht nur innovative Projekte wie etwa in der Raumfahrtindustrie und im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, sie kommen auch unmittelbar in der Wirtschaft zur Anwendung“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich. Im Rahmend er aktuellen Ausschreibung wurden aus insgesamt 53 eingereichten Anträgen 12 Projekte von der Jury zur Förderung empfohlen. Die FH Wiener Neustadt darf sich über zwei geförderte Forschungsprojekte freuen, die FH St. Pölten wird mit einem Projekt gefördert.

Satellitenantriebssysteme sowie 3D-Druck im Bereich Metall und Kunststoff
Das geförderte Projekt „DEEP“ der FH Wiener Neustadt hat die Vertiefung der Expertise zu Satellitenantriebssystemen und ihrer Wechselwirkung mit den übrigen Satellitenkomponenten zum Ziel. Zudem geht es um das Thema Plasmadiagnostik (Anm. wirksame Mittel für Treibstoffverteilung). Die Kontamination von Satelliten durch den ausgestoßenen Treibstoff eines chemischen oder elektrischen Triebwerks ist ein ernstes Problem, das vor einer Mission bewertet werden muss.

Beim zweiten Projekt von FH Wiener Neustadt (gemeinsam FH Oberösterreich) werden Lebensdauereigenschaften von additiv (3D-Druck) gefertigten Metallen und Verbundwerkstoffen untersucht. Im Projekt soll sich somit anwendbares Fachwissen im Bereich Metall- und Kunststoff-3D-Druck für österreichische Unternehmen vereinen. „Beim Thema 3D-Druck rangiert Niederösterreich europaweit im Spitzenfeld, bei Satelliten-Antrieben ist Technologie aus Wiener Neustadt mit an der Weltspitze, wir kooperieren mit ESA, NASA und anderen Weltraumagenturen“, betont Armin Mahr, CEO der FH Wiener Neustadt.

IT-Sicherheit, Logistik und Mobilität
Die FH St. Pölten beschäftigt sich bei ihrem geförderten Projekt „Secure Supply Chains for Criticial Systems – SSCCS“ mit den vernetzten, hochintegrierten Lieferketten (Supply Chains) und deren Management als wesentliches Charakteristikum des modernen Wirtschaftens. Am Projekt sind ForscherInnen aus den Fachbereichen IT-Sicherheit, Logistik und Mobilität beteiligt. Forschungspartner ist die FH Oberösterreich. Im Projekt soll die Widerstandsfähigkeit von Supply Chains gegenüber Cyber-Angriffen sichergestellt werden.

„Durch die interdisziplinäre Kooperation mit der Mobilitätsforschung, die wir in den letzten Jahren mit Unterstützung des Landes Niederösterreich deutlich ausbauen konnten, und mit unserem forschungsstarken Partner in Oberösterreich arbeiten wir an praxistauglichen Lösungen für zentrale Herausforderungen in bedeutenden Wirtschaftsbereichen“, unterstreicht Hannes Raffaseder, Chief Research and Innovation Officer der FH St. Pölten, den aktuellen Erfolg der Niederösterreicher.

Links

red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.02.2021

Auch Maschinen brauchen einen Leibwächter

Auch Maschinen brauchen einen Leibwächter© Pexels.com/cottonbro 5474296

Ein Drittel der Industrie-Maschinen nutzt unsichere Software. Parallel nehmen Hacker zunehmend maschinelle Steuerungs-Systeme ins Visier. Magenta Industrial Security von Deutscher Telekom und T-Systems integriert nun Cyberabwehr für IT und vernetzte Anlagen.

(red/cc) Cyberattacken auf Unternehmen nehmen kontinuierlich zu. Das Security Operations Center (SOC) der Deutschen Telekom registriert und blockt Tag für Tag viele Millionen Angriffe auf Firmen wie Verwaltung. Bis dato waren die mehrheitlichen Angriffsziele betriebliche Netzwerke und IT-Systeme. In Zeiten von Industrie 4.0 und Internet-of-Things geraten nun immer öfter vernetzte Maschinen ins Visier der Hacker.

Die Software dieser maschinellen Systeme lässt sich schwer aktualisieren, rund ein Drittel verwenden etwa veraltete Windows-Versionen. Hier gibt es keinen Support mehr und entsprechend existieren Lücken für Angreifer. Gleichzeitig sind in Unternehmen für Maschinen und IT oft verschiedene Teams verantwortlich und das erschwert wiederum den übergreifenden Blick auf Angriffe.

Neues Angebot von Deutscher Telekom und T-Systems
Ein neues Angebot von Deutscher Telekom und T-Systems soll nun verstärkten Schutz bieten. Der sogenannte Magenta Industrial Security spannt dabei einen Schirm über die zunehmend vernetzten Steuerungssysteme von Unternehmen und Verwaltung. „Direkte Angriffe auf Anlagen legen die Produktion lahm, Hacker erbeuten geschäftskritische Daten. Dagegen sichern wir unsere Kunden“, sagt Thomas Fetten, CEO der Deutschen Telekom Security.

Die Telekom-Security als Sicherheitssparte des Konzerns bietet der Wirtschaft ein integriertes Security-Operation-Center (SOC) für Maschinen und IT. Dort fließen alle sicherheitsrelevanten Informationen zusammen und zur Abwehr nutzen die Cyberexperten Spezialsoftware und Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Die Deutsche Telekom betreibt einen internationalen Verbund solcher Zentren.

Links

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.02.2021

Stabile Immunität nach Corona-Infektion

Stabile Immunität nach Corona-Infektion© Pexels.com/Anete Lusina

Med Uni Innsbruck testet im Tiroler Ischgl in umfangreicher Studie Immunverhalten nach Covid-19 Infektion. Antikörper blieben bei knapp 90 Prozent der vormals seropositiv Getesteten erhalten und korrelieren zudem mit Krankheitssymptomen.

(red/czaak) Im April des vergangenen Jahres passierte die erste Antikörper-Studie der Medizinischen Universität Innsbruck in der Gemeinde Ischgl und letzten November wurde die Immunantwort im Rahmen einer Folgestudie erneut getestet. Bei knapp 90 Prozent jener StudienteilnehmerInnen, die schon im April einen positiven Antikörpernachweis hatten, konnten auch acht Monate nach den ersten Infektionen Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden.

Vergleichsweise umfangreiche und lange Antikörperstudie
Für diese vergleichsweise umfangreiche und mit acht Monaten Nachbeobachtungszeit auch sehr lange Antikörperstudie, stellten sich knapp über 900 Personen aus der Gemeinde Ischgl zur Verfügung. „Davon hatten 801 Personen zwischen 18 und 89 Jahren bereits an der ersten Studie teilgenommen. Mit deren Blutproben wurde nun mit serologischen Antikörpertests und spezifischen Messungen der zellulären Abwehr der Immunverlauf analysiert“, erläutert Wegene Borena, Studienleiterin vom Institut für Virologie an der Med Uni Innsbruck.

Die Basisstudie vom April 2020, hier auch mit Probanden unter 18 Jahren, wies eine Seroprävalenz von 42,4 Prozent aus. Für die 801 Probanden der Folgestudie wurde im April 2020 eine Seroprävalenz von 51,4 Prozent nachgewiesen und im November 2020 lag diese noch immer bei 45,4 Prozent. „Trotz leichtem Rückgang der Antikörperkonzentration können wir von einer relativ stabilen Immunität sprechen. Bei knapp 90 Prozent von den im April 2020 seropositiv Getesteten konnten auch im November Antikörper detektiert werden“, so Dorothee von Laer, Leiterin des Instituts für Virologie an der Innsbrucker Med Uni.

Antikörper und T-Zellen belegen stabile Immunität
Der Nachweis SARS-CoV-2-spezifischer Antikörper erfolgte wie bei der Basisstudie mit unterschiedlichen Antikörpertests, wobei in der Folgestudie ein zusätzlicher Antikörpertest hinzugezogen wurde. Ein Teil der Proben wurde in einem sogenannten Neutralisationstest auch auf neutralisierende Antikörper hin untersucht, um die (Anm. kommerziellen) Antikörpertests zu überprüfen. „Der Neutralisationstest bestätigte bei einem Großteil der serologisch differierenden Ergebnisse das Vorhandensein spezifischer Antikörper gegen SARS-CoV-2“, so Borena.

Das Virus bekämpfen können aber nicht nur virusspezifische Antikörper, sondern auch spezifische Immunzellen. Zum Nachweis dieser T-Zellen wurde daher in der aktuellen Studie bei 93 Proben eine zusätzliche Untersuchung vorgenommen. Eine Untergruppe dieser T-Zellen (Anm. auch „Killerzellen“ genannt) kann virusinfizierte Zellen erkennen und „abräumen“ (Anm. Zelluläre Immunität). Um nun SARS-CoV-2-spezifische T-Zellimmunität nachweisen zu können, haben die Innsbrucker Spezialisten in zwei aufwendigen Testverfahren Blutzellen von ProbandInnen isoliert und mit verschiedenen Bestandteilen des Virus zusammen kultiviert. Sind T-Zellen vorhanden, die das Virus erkennen können, werden diese stimuliert und produzieren bestimmte Zytokine (Anm. Botenstoffe).

Entscheidender Beitrag zur Dauer einer Immunität nach Corona-Infektion
Der Nachweis dieser Zytokin produzierende T-Zellen bestätigt schließlich eine vorliegende T-Zellimmunität. „Eine T-Zellimmunantwort ließ sich auch in Proben mit kaum oder nicht mehr nachweisbarem Antikörpertiter belegen, was die Rolle der zellulären Immunität nach COVID-19 untermauert“, ergänzt von Laer. Und: „Es ist folglich nicht ausgeschlossen, dass eine Immunität auch dann besteht, wenn keine Antikörper mehr in den verwendeten Tests nachweisbar sind“, so die Virologin. Die Studie zeigt zudem auch eine aufschlussreiche Korrelation: je schwerer die Symptome, desto mehr neutralisierende Antikörper auch nach acht Monaten noch.

„Von Herdenimmunität könne in Ischgl zwar nicht ausgegangen werden, doch die hohe Seroprävalenz könnte in Kombination mit flankierenden Maßnahmen, wie Maske und Abstand, eine zweite Welle letzten Herbst verhindert haben. Die Neuinfektionsrate lag hier in Ischgl bei unter einem Prozent“, so von Laer. Diese Entwicklung wird auch in einer begleitenden Studie der Paris Lodron Universität Salzburg dargestellt. „Mit dieser Folgestudie war es erstmals möglich den Verlauf der Neuinfektionsrate vergleichend zu beobachten“, resümiert von Laer. „Die Medizinische Universität Innsbruck kann damit einen entscheidenden Beitrag zur Frage leisten, wie lange eine Immunität nach einer SARS-CoV-2 Infektion anhält", ergänzt Rektor Wolfgang Fleischhacker.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.02.2021

Heftige Debatte um BND-Gesetz in Deutschland

Heftige Debatte um BND-Gesetz in Deutschland© Pexels.com/Sora Shimazaki

Deutscher Verband der Internetwirtschaft eco warnt bei öffentlicher Anhörung vor Gefährdung der IT-Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit durch nunmehrige gesetzliche Möglichkeit einer Art staatlichen Hackings.

(red/czaak) „Der aktuelle Entwurf des Bundeskanzleramts für das sogenannte BND-Gesetz lässt zu, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) ohne Wissen des jeweiligen Betreibers auf Bestands-, Verkehrs- und Inhaltsdaten zugreifen kann. Damit wären grundsätzlich alle Anbieter von Telekommunikation, Clouddiensten und sonstigen Telemediendiensten und auch Plattformbetreiber wie Google, Facebook, Amazon oder Apple potenzielle Ziele staatlichen Hackings“, so eco als Verband der Deutschen Internetwirtschaft in einer aktuellen Aussendung.

Der Gesetzes-Entwurf wird zudem als verfassungswidrig eingestuft. „Weder werden alle Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts aus dem letzten Jahr beachtet, noch sind alle neuen Regelungen als verfassungskonform anzusehen. Betroffen sind alle BürgerInnen, die sich im Internet bewegen“, sagt Klaus Landefeld, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von eco anlässlich der aktuellen öffentlichen Anhörung im Deutschen Bundestag.

Personenbezogene Daten bei Online-Banking und Einfallstore für Kriminelle
„Sollte das Gesetz so in Kraft treten, muss jede/r künftig damit rechnen, dass persönliche Daten von staatlicher Seite mitgelesen und gegebenenfalls auch gespeichert und weiterverarbeitet werden“, unterstreicht Landefeld, der auch „den Zugriff auf personenbezogene Daten beim Online-Banking und Hotelbuchungen, Bewegungsprofile durch GPS- und Bewegungsdaten von Mobilfunk- oder Navigationsgeräten“ mit einbezieht (Anm. für den BND sollen diese Daten lt. dem neuen Gesetz keinen Personenbezug mehr haben).

Die Regelung führe damit unweigerlich „zu einem massiven Vertrauensverlust in digitale Kommunikation und Dienste, zumal staatliche Akteure dadurch Anreize erhielten, Softwarelücken geheim zu halten, um sich darüber weitere Informationen zu beschaffen“ und das schaffe wiederum „Einfallstore für Cyberkriminelle und damit ein kaum abschätzbares Sicherheitsrisiko“, so Landefeld weiter.

Gesetzentwurf entspricht nicht Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts
Darüber hinaus entspricht der Gesetzentwurf nach Auffassung des Internetverbands nicht den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts (BfVG). Dies betrifft unter anderem die geplante Regelung zu automatischen Filtersystemen, die laut Vorgabe der Verfassungsrichter dem Stand der Wissenschaft und Technik entsprechen müssen. Der Gesetzentwurf sieht hingegen Filtersysteme, die dem Stand der Technik entsprechen als ausreichend an.

„Das BVfG hat bewusst die höchste Anforderung für den Einsatz von Filtersystemen vorgegeben, wie sie beispielsweise auch im Atomgesetz vorgesehen und geregelt ist. Ein Abstellen auf den „Stand der Technik“ hätte praktisch zur Folge, dass der BND von Gesetzes wegen nicht verpflichtet wäre, selbstlernende, auf künstlicher Intelligenz basierte Filter einzusetzen, wie sie heute bereits im industriellen Umfeld eingesetzt werden“, erläutert Klaus Landefeld.

Hintergrund der Gesetzesänderung
eco hat im Rahmen der geplanten Gesetzesänderung mehrfach vor einer massiven Ausweitung der Spionagemethoden des BND gewarnt. Bereits nachdem das Bundeskanzleramt letzten Dezember einen neuen Entwurf vorgelegt hatte, veröffentlichte der Verband der Deutschen Internetwirtschaft eine ausführliche Stellungnahme. Mit ihrem Gesetzentwurf will die Bundesregierung nun die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts (BfVG) und des Bundesverwaltungsgerichts umsetzen.

Das BfVG hatte letzten Mai die Internetüberwachung von Ausländern im Ausland durch den BND als grundsatzwidrig erklärt und im Urteil verdeutlicht, dass das BND-Gesetz in allen wesentlichen Normen gegen das grundrechtliche Telekommunikationsgeheimnis (Art. 10 Abs. 1 GG) und die Pressefreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG) verstößt. „Dies betrifft sowohl die Erhebung und Verarbeitung der Daten als auch deren Weiterleitung im Rahmen von Kooperationen mit anderen ausländischen Nachrichtendiensten“, so eco.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.02.2021

Millionenschwere Entlastung für Niederösterreichische Unternehmen

Millionenschwere Entlastung für Niederösterreichische Unternehmen© Pexels.com/Eberhard Grossgasteiger

Spitze der Niederösterreichischen Landesregierung und Niederösterreichische Wirtschaftskammer verständigen sich auf Aussetzung bestimmter Abgaben und unterstützen damit Gemeinden und Betriebe in aktueller Krisensituation zusätzlich.

(red/cc) Die Gemeinden heben alljährlich den sogenannten Interessentenbeitrag von Betrieben ein, die mit dem Tourismus in Niederösterreich in Verbindung stehen. Das sind neben klassischen Tourismusbetrieben wie Hotels und Wirtshäusern auch Fremdenführer, Konditoreien, Bäckereien oder auch Gärtner. Rund 20.000 Betrieben wird der Betrag vorgeschrieben, diese zahlen pro Jahr zwischen 10 und 2.300 Euro. Die Höhe der Abgabe richtet sich nach der jeweiligen Branche und der Einstufung der Standortgemeinde. Für Betriebe in Tourismusgemeinden fallen höhere Abgaben an als für jene mit geringem touristischem Aufkommen. Die Erträge des Interessentenbeitrages sind für die Weiterentwicklung und Förderung des Tourismus in der jeweiligen Gemeinde zweckgewidmet.

Gemeinden werden Mindereinnahmen ersetzt
„Auch wenn der Beitrag für den einzelnen Betrieb in der Regel nicht recht hoch ist, gilt es jetzt, Belastungen von der schwer gebeutelten Tourismuswirtschaft möglichst fernzuhalten. Wir werden diesen Interessentenbeitrag heuer wieder aussetzen und den Gemeinden die Mindereinnahmen ersetzen“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich. „Mit dieser Maßnahme setzen wir ein wichtiges Signal für 20.000 niederösterreichische Betriebe, die im Zuge der Corona-Krise mit großen Herausforderungen konfrontiert sind. Diese Betriebe werden von der Beitragspflicht zum Interessentenbeitrag entbunden und somit um rund 10 Millionen Euro entlastet“, betont die Landeschefin.

Kombination mit weiteren Unterstützungen
Die Maßnahme passiert in Kombination mit weiteren Unterstützungen, darunter etwa neue Förderschienen für Investitionen in Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe nach dem Auslaufen der Investitionsprämie des Bundes sowie verstärkten Marketingaktivitäten der Niederösterreich Werbung. „Jeder einzelne Euro, mit dem wir unsere Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe entlasten, trägt dazu bei, dass diese gestärkt aus der Krise hervorgehen“, unterstreicht Jochen Danninger, Landesrat für Tourismus und Wirtschaft in Niederösterreich.

Links

Economy Ausgabe Webartikel, 18.02.2021

Quantentechnologie über Glasfaserinfrastruktur

Quantentechnologie über Glasfaserinfrastruktur© Pexels.com/Junior Teixeira

TU-Wien, Uni Innsbruck, Uni Wien, BA Eich- und Vermessungswesen starten neues Projekt zum Thema Quantenkommunikation mittels Glasfaserkabel. „Austrian Quantum Fiber Network“ soll Vorbild für weltumspannendes Quanten-Internet werden.

(red/mich/cc) Österreich gehört weltweit zu den führenden Nationen beim Thema Quantentechnologie. Vor rund einem Jahr verbanden etwa Forscher der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Wien die Rekorddistanz von 192 km, indem sie eine quantenverschlüsselte und entsprechend abhörsichere Verbindung zwischen Malta und Sizilien legten. Die quantenkryptografische Verschlüsselung passierte damals mittels verschränkter Lichtteilchen, sogenannte Photonen (economy berichete).

Von abhörsicherer Quantenkommunikation bis zu Erdbebenwarnungen
Jetzt wird ein Glasfasernetzwerk errichtet, wo Forschungseinrichtungen Quanteninformation übermitteln und Präzisionsmessungen durchführen. Dieses „Austrian Quantum Fiber Network“ (AQUnet) wird durch eine Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Ausmaß von 2,8 Millionen Euro ermöglicht und soll im Verbund mit ähnlichen europäischen Initiativen zum Vorbild für ein weltumspannendes Quanten-Internet werden. Die Anwendungen reichen von abhörsicherer Quantenkommunikation bis hin zu Präzisionsmessungen und Erdbebenwarnungen.

Österreich arbeitet im Bereich von Dateninfrastruktur schon bisher zusammen. Der Verein Aconet (ACOnet) betreibt dabei mit und für seine rund 200 Teilnehmerorganisationen, darunter Unis, FHs, Schulen oder Forschungseinrichtungen und Museen, ein Hochleistungs-Datennetz für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Bis dato handelte es sich hier noch nicht um Quantenkommunikation, sondern um klassischen Datenaustausch. Jetzt wird Aconet auch im neuen Quantenkommunikations-Projekt eine wichtige Rolle spielen. Neben der TU Wien sind auch die Universität Wien, die Universität Innsbruck und das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen beteiligt.

Von Innsbruck und Wien nach Europa
Entstehen soll ein österreichweites Glasfasernetz für den Austausch von Quanteninformation. Eine zentrale Rolle spielen Innsbruck und Wien, aber auch andere europäische Partner sollen eingebunden werden. In Frankreich, Deutschland und Tschechien gibt es bereits ähnliche Initiativen, die mögliche Anknüpfungspunkte darstellen. „Erkenntnisse aus dem Bereich der Quantentechnologien entwickeln sich rasend schnell. Mit einer Ost-West-Verbindung innerhalb Österreichs legt unser Projekt den Grundstein, um sich dann innerhalb Europas weiter zu vernetzen“ sagt Bernd Logar, Vorsitzender des Vereins Aconet und CIO der TU Wien.

In Innsbruck wird bereits ein lokales Quanten-Netzwerk zwischen verschiedenen Gebäuden am Uni-Campus (Institut für Experimentalphysik, IQOQI Innsbruck, Alpine Quantum Technologies) betrieben. Nun soll untersucht werden, wie sich dies auf große Entfernungen und mit bereits verlegten Daten-Glasfasern realisieren lässt. Gelingt es, stabile Quantenkommunikation zu ermöglichen, wäre ein völlig neues Niveau von Datensicherheit gegeben. Eine weitere Anwendung wären Hochpräzisions-Messverfahren, etwa wie Atomuhren an unterschiedlichen Positionen unterschiedlich ticken. Das kann dazu dienen, winzige Änderungen in Abstand oder Höhenunterschied zu detektieren und das könnte etwa bessere Vorhersagen bei Erdbeben und weitere Anwendungen ermöglichen.

Links

red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.02.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 01.09.2024
economy
Newsletter www.economyaustria.at
 
  Impressum | Suche | Datenschutzerklärung © economyaustria.at 2024  
 
Dieses Mail ist ein Service von economyaustria.at fuer seine Abonnenten.
Sie erhalten den Newsletter niemals unverlangt. Der Bezug ist kostenlos.
Sie koennen das Abonnement ueber Ihr Nutzerprofil bequem an- und abmelden

 

Österreichische Expertise für schwere Lasten und heikle Einsätze

Österreichische Expertise für schwere Lasten und heikle Einsätze© Pexels.com/Palfinger Marine

Palfinger erhält Großauftrag des malaysischen Anbieters Yinson für schwimmende Produktions- und Lagereinheiten. Der heimische Spezialist für Kransysteme stattet das Spezialschiff Anna Nery im brasilianischen Campos-Becken mit Kränen und Rettungsbooten aus.

(red/cc) Schwimmende Produktions- und Lagereinheiten (englisch FPSO: Floating, Production, Storage and Offloading units) werden vor allem an Orten eingesetzt, an denen das Verlegen von Rohrleitungen auf dem Meeresboden nicht rentabel ist. Dies ist beim Ölfeld Marlim 2 im brasilianischen Campos-Becken der Fall. 150 Kilometer von der Küste entfernt, wird das FPSO-Schiff Anna Nery Angaben zufolge rund 70.000 Barrel Öl und vier Millionen Kubikmeter Gas pro Tag produzieren. Das Schiff soll im Jahr 2023 fertiggestellt und für 25 Jahre in Betrieb sein.

35 Tonnen als Hubkapazität
Palfinger liefert nun für das Deck der Anna Nery zwei elektrohydraulische Stiffboom-Krane, die an die spezifischen Anforderungen des Projekts angepasst sind. Jeder Kran verfügt über eine Gesamtreichweite von 41 Metern und eine maximale Hubkapazität von 35 Tonnen. Darüber hinaus wird das Schiff mit einem Bereitschaftsboot, vier Rettungsbooten sowie den dazugehörigen Davits ausgestattet. Jedes Rettungsboot ist für 75 Personen ausgelegt.

Der Einsatz der FPSO Anna Nery, die aus einem umgebauten Tanker gefertigt wird, ist das bisher größte Projekt von Yinson. „Wenn es um das Design und die Entwicklung von Ausrüstung geht, ermöglicht uns unsere Expertise, innovative Gesamtlösungen für den FPSO-Bereich anzubieten. Palfinger freut sich darauf, diese Partnerschaft in den kommenden Jahren weiter auszubauen“, sagt Kjetil Roksvåg, Senior Sales Manager der börsennotierten Palfinger.

Links

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 16.02.2021

Schutz vor Hackerangriffen und Raubkopien

Schutz vor Hackerangriffen und Raubkopien © Pexels.com/Softwarepark Hagenberg

Software Competence Center Hagenberg entwickelt Schutzsysteme gegen Industriespionage oder Sabotage. Kooperatives Forschungsprojekt „DEPS“ mit Wissenschaft und Wirtschaft setzt bei Produktionssystemen an und sucht noch Projektpartner.

(red/mich/cc) Produkte werden immer intelligenter, die Vernetzung der dafür nötigen Produktionen und Prozesse und übergreifender Wertschöpfungsketten nimmt rasant zu. Angefangen von der smarten Zahnbürste bis hin zum autonomen Automobil, hat mittlerweile nahezu jedes Produkt eine Software-Komponente. Das beeinflusst sowohl Kosten als auch Funktionalität. Auch die Intelligenz der Produktionsmaschinen wird zunehmend durch Software getrieben.

Wertvolles Wissen steckt in der Software
„Immer mehr wertvolles Wissen steckt in der Software, die immer öfter zum Ziel für Hacker wird. Entsprechend ist Schutz von Software und Urheberrechte essenziell. Es gibt bereits zahlreiche Lösungen, aber auch einigen Verbesserungsbedarf, sowohl was den praktischen Einsatz als auch die Sicherheit betrifft“, erläutert Thomas Ziebermayr, Area Manager Software Science am Software Competence Center Hagenberg (SCCH).

„Wir entwickeln daher einen neuen Ansatz zur Problemlösung mit dem Ziel die Software gegen Attacken von außen abzusichern, Raubkopien zu verhindern und somit das geistige Eigentum der Unternehmen zu schützen“. Gemeinsam mit der Münchner Universität der Bundeswehr (Institut für Systemsicherheit), der École Polytechnique Fédérale de Lausanne, der belgischen KU Leuven (Institut für Informatik) und dem Embedded Systems Lab am FH Campus Hagenberg entwickeln die Hagenberger ForscherInnen nun gänzlich neue Methoden dafür.

Unkopierbare und unveränderbare Betriebssoftware
"In der Software hat sich eine Monokultur etabliert. Gelingt es einem Angreifer, einen Code zu hacken, kann er damit ganz einfach alle Maschinen des Herstellers attackieren, weil die Programme auf allen Maschinen gleich sind. Wir verhindern das, indem wir die Software diversifizieren. Angriffe funktionieren dann nur mehr für die eine Maschine“, erklärt Ziebermayr den Ansatz.

„Zusätzlich verbinden wir die Software mittels neuer Methoden untrennbar mit der Hardware. Damit sind Raubkopien nicht mehr möglich. Durch die Kombination mehrerer Methoden wird der Aufwand für das Reverse Engineering der Betriebssoftware sehr groß und damit wirtschaftlich unrentabel für Hacker", betont Ziebermayr.

Projektpartner für Forschungsprogramm gesucht
Im laufenden Projekt werden nun in enger Partnerschaft zwischen Forschung und Industrie die technischen Grundlagen geschaffen und die ersten Prototypen entwickelt. Unternehmen mit Interesse an sicherer Betriebssoftware können noch am Folgeprojekt und am neuen Modul (Anm. im Rahmen der Forschungsprogrammlinie COMET) teilnehmen.

„Da es sich hier um Grundlagenforschung handelt, ist der Aufwand für die Unternehmen überschaubar“, so das SCCH in einer Aussendung. Besonders lohnend sei das Thema „für Maschinenbauunternehmen, Softwarehäuser und Hersteller von medizinischen Geräten.“ Am 17. Februar findet für Interessenten von 9:00 bis 10:30 Uhr eine detaillierte Präsentation des Forschungsprojekts statt.

Links

red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 16.02.2021

Unterschiedliche Mobilitätsdienste aus einer App

Unterschiedliche Mobilitätsdienste aus einer App©Pexels.com/Markus Spiske

Lufthansa Innovation Hub gründet Start-Up Rydes aus. Auch Porsche beteiligt sich über unternehmenseigenen Gründungsfinanzierer Forward31. Ryder selbst bietet vernetzte Mobilitätsbuchungen aus einer Hand.

(red/czaak) Der Lufthansa Innovation Hub als zentrale Digitalisierungseinheit der Lufthansa Group gründet mit Rydes ein weiteres Start-Up aus. Forward31 als Company Builder der Porsche Digital unterstützt das Jungunternehmen durch seine Expertise und Ressourcen. Sowohl Porsche als auch die Lufthansa Group sind ab nun als strategische Minderheitsgesellschafter an dem Start-Up beteiligt. Ziel von Rydes ist ein neuer Zugang zu moderner Mobilität über die Bündelung vorhandener Mobilitätsangebote in einer App, die dann über ein sogenanntes „Mobility Budget“ zugänglich sind.

Mobilität aus einer Hand als B2B-Angebot
Unternehmen können ihren Mitarbeitern etwa monatlich einen Betrag zur Verfügung stellen, den diese für verschiedene Mobilitätsdienste nutzen können, darunter Car- und Bikesharing-Angebote, E-Scooter oder Sammeltaxis und weitere Anbote im Bereich des öffentlichen Personen- und Nahverkehrs. All diese Mobilitätsdienste sind in die App integriert, Nutzer buchen ihre Fahrten über die App und managen dabei ihr Budget. Auch das Thema Ökologie spielt eine Rolle: alle über Rydes gebuchten Fahrten werden über die Kompensationsplattform „Compensaid“ kompensiert und „sind dadurch CO2 neutral“, so Lufthansa in einer Aussendung.

Angebot und Service von Rydes richtet sich primär an Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Mobilität als Zusatzleistung anbieten wollen und damit soll auch die Nachfrage nach Mobilitätsangeboten im Zusammenhang mit modernen, flexiblen und dezentralen Arbeitswelten („New Work“) erfüllt werden. Ein Kunde ist etwa schon der Flex-Office-Anbieter WeWork, wo Unternehmen und Freelancer als Mitglieder von WeWork das Rydes Angebot nutzen. „Final wird WeWork das Angebot zur Verfügung stellen, sobald die Nutzung unter Einhaltung der geltenden Corona-Richtlinien möglich ist“, so die Lufthansa.

Start-Ups aus Konzern-Digitaleinheiten behaupten sich am Markt
Rydes wurde 2018 im Lufthansa Innovation Hub gegründet und entwickelte ein Loyalitätsprogramm, das die Nutzung unterschiedlicher Mobilitätsangebote belohnt. Mit dem neuen Mobilitätsbudget vereinfacht Rydes jetzt die Buchung der Dienste über eine App. „Statt mit einem Firmenwagen zu locken, können Unternehmen ihren Mitarbeitern ermöglichen, über unsere App flexibel und nachhaltig mobil zu sein. Und Mobilitätsanbieter können durch die Anbindung an unsere Plattform Zusatzgeschäft generieren“, erläutert René Braun, der Rydes im Lufthansa Innovation Hub entwickelt hat und das neue Unternehmen als Gründer verantwortet.

“Mit der erfolgreichen Ausgründung und Finanzierung von Rydes beweisen wir, dass Start-Ups aus Konzern-Digitaleinheiten Anschluss an Marktgegebenheiten finden können. Mit Forward31, dem Company Builder von Porsche, haben wir dabei einen wichtigen strategischen Partner gewonnen, der unsere Vision einer nahtlosen Mobilitätskette teilt und bereichert,” sagt Gleb Tritus, Geschäftsführer Lufthansa Innovation Hub. „Der Lufthansa Innovation Hub ist eine Instanz für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Wir freuen uns darauf, auch künftig gemeinsam mit diesem starken Partner und dem Gründerteam Rydes erfolgreich weiterzuentwickeln“, unterstreicht Christian Knörle, Head of Company Building der Porsche Digital.

Lufthansa Innovation Hub und Forward31
Der Lufthansa Innovation Hub (LIH) ist die Digitalisierungspeerspitze der Lufthansa Group und verbindet den weltweit größten Luftfahrtkonzern mit relevanten Akteuren im globalen Travel & Mobility Tech Ökosystem. Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Reisenden, valide Geschäftsmodell-Innovationen und die Zusammenarbeit mit Gründern, Investoren und Start-Ups. Hauptsitz des Lufthansa Innovation Hubs ist Berlin, dazu gibt es Standorte in Singapur, Shanghai und China.

Der Company Builder „Forward31“ ist eine Geschäftseinheit der Porsche Digital GmbH. Im Fokus steht hier der Aufbau eines Portfolios von digitalen Plattform-Geschäftsmodellen. Diese werden gemeinsam mit Entrepreneuren als eigenständige Unternehmen gegründet, begleitet und nachhaltig weiterentwickelt. Zum global agierenden Team mit Sitz in Berlin gehören Experten aus Design, Produkt-, Software- und Geschäftsentwicklung.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.02.2021

Pages