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28. Juli 2024

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Frequentis startet neues Flugsicherungsprojekt mit US-Militär

Frequentis startet neues Flugsicherungsprojekt mit US-Militär© Pexels.com/pixabay

Erster Remote Digital Tower in USA schließt Betriebstests erfolgreich ab. Frequentis Entwicklung für Verteidigungsministerium bringt mehr Funktionalität und Sicherheit für Fluglotsen.

(red/czaak) Der Frequentis Remote Digital Tower (RDT) wurde beim US-Verteidigungsministerium erfolgreich installiert und für den Einsatz konfiguriert. Das RDT-System für militärische Fluglotsen umfasst eine verbesserte, digitale Panorama-Außenansicht mit einer Vielzahl von Sensoren, digitalen Dateneinspeisungen und Anzeigeerweiterungen. Damit soll das Situationsbewusstsein der Lotsen verbessert und gleichzeitig die Sicherheit erhöht werden.

Im Rahmen eines sogenannten OTA (Other Transaction Agreement) führt Frequentis mit dem Naval Information Warfare Center (NIWC) Atlantic und zur Unterstützung von US Air Force, US Navy und US Marine Corps Aktivitäten im Bereich Remote Digital Tower durch. Aktuell wurden nun die Betriebs- und Verifizierungstests des ersten vom US-Verteidigungsministerium genutzten militärischen Remote Digital Tower in den USA erfolgreich abgeschlossen.

Langjährige Zusammenarbeit
Es ist das erste Mal, dass ein Remote Digital Tower im sogenannten Standard Terminal Automation Replacement System (STARS) integriert wurde. Das ermöglicht den Fluglotsen relevante Radardaten in der Panorama-Außenansicht überlagert zu sehen. „Die erfolgreichen Tests sind ein wichtiger Meilenstein. Der Start des Early Operational Assessment ist die Premiere, wo das US-Militär Flugzeuge mit unserer Remote Digital Tower-Technologie aktiv kontrollieren wird“, so Leonard Swiontek, Präsident Frequentis USA.

Frequentis unterstützt das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten schon seit mehreren Jahren, etwa in der marinen Flugverkehrskontrolle für Flugzeugträger und Hubschrauber-Andockschiffe. Zudem wurden in den vergangenen drei Jahren Sprachkommunikationssysteme für die Flugplätze der US-Armee geliefert.

Frequentis
Die in Wien ansässige Frequentis ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Solche „Control Center Solutions" entwickelt und vertreibt Frequentis in den Segmenten Air Traffic Management (Anm. zivile und militärische Flugsicherung, Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn). Als Weltkonzern verfügt Frequentis über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in über 50 Ländern.

Das 1947 gegründete Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer bei Sprachkommunikationssystemen für die Flugsicherung. Weltweit führend sind die Systeme der Frequentis-Gruppe außerdem im Bereich AIM (Aeronautical Information Management) und MHS (Message Handling Systemen) sowie bei GSM-R Systemen im Bahnbereich. 2019 wurde mit rund 1.850 MitarbeiterInnen ein Umsatz von EUR 304 Mio. (EBIT 17,2 Mio.) erwirtschaftet. Die Aktien der Frequentis AG notieren an der Wiener und Frankfurter Börse.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 15.01.2021
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
economy
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Die intelligente Ladestation für E-Bikes

Die intelligente Ladestation für E-Bikes© Pexels.com/Cottonbro 4612881

Eine Innovation der Katholischen Universität Löwen schützt vor Überladung und Diebstahl. Die neu entwickelte Ladestation für E-Bikes verfügt zudem über einen QR-Code, den Radbesitzer mittels Smartphone erfassen.

(PTA/red) Forscher der Katholischen Universität Löwen haben eine intelligente Ladestation für elektrisch betriebene oder unterstützte Zweiräder entwickelt, die sie gleichzeitig vor Diebstahl schützt. Der Besitzer schiebt dabei das Vorderrad zwischen zwei Arme, die sich um die Nabe legen. Die Ladestation verfügt über einen QR-Code, den der Radbesitzer mit seinem Smartphone erfasst, so eine Bericht von Pressetext Austria.

App überwacht Ladevorgang
Dank des QR-Codes werden die technischen Daten des Fahrzeugs an die Ladestation übermittelt. Diese weiß nun, wie die Batterie angeschlossen werden muss und erkennt zudem die benötigte Spannung und das Ladeprotokoll, das der Hersteller für den jeweiligen Akku empfiehlt. Die Station verfügt auch über einen Stromwandler, der die Netzspannung in eine Gleichspannung umwandelt, wie sie das jeweilige Fahrzeug benötigt. „Der Ladevorgang kann mithilfe einer App überwacht werden und diese informiert dann auch, wenn die Batterie voll ist oder über etwaige technische Störungen beim Ladevorgang und falls für die Heimfahrt nicht genügend Strom gespeichert ist“, erläutert Entwicklungschef Jan Cappelle.

Station nutzt saubersten Strom
Die Forscher der Katholischen Universität Löwen haben für das Projekt "ULive" zunächst alle auf dem Markt verfügbaren Fahrzeuge analysiert. Weitere Analysen beinhalteten verwendete Batterietypen und Steckerarten sowie die Erfassung der Ladeprotokolle. Das alles speisten sie in den Bordcomputer der Ladestationen ein. Sie stellen zudem sicher, dass stets der sauberste und günstigste Strom genutzt wird, etwa aus Solarzellen. Die Ladestation wählt die Ladezeit entsprechend aus, wenn der Besitzer angegeben hat, wann er sein Rad wieder benutzen will.

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Pressetext Austria/red, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2021

Verlängerung für Erfolgsmodell Lehre mit Matura

Verlängerung für Erfolgsmodell Lehre mit Matura©Pexels.com/Karolina Grabowska

Evaluierung und laufender Zuspruch belegt großen Erfolg der praxisorientierten Bildungsschiene Lehre mit Matura. WIFI Niederösterreich und Berufsförderungsinstitut Niederösterreich haben das von Bildungsministerium finanzierte Programm verlängert.

(NOe-Wirtschaftspressedienst/red) In Niederösterreich absolvieren derzeit mehr als 920 Lehrlinge die Ausbildungsschiene „Lehre mit Matura“. Als Projektträger des vom Bildungsministeriums (BMBW) finanzierten Programmes fungiert das WIFI NÖ mit seinem Partner BFI NÖ. Durchgeführt werden Die Lehrgänge werden von diesen beiden Weiterbildungseinrichtungen an den Standorten der Landesberufsschulen, bei den Projektträgern selbst oder direkt im Unternehmen durchgeführt.

Aufgrund des großen Zuspruchs geht die „Lehre mit Matura“ nun in die Verlängerung. Die ersten Vorbereitungslehrgänge für den neuen Jahrgang der Berufsmatura starteten bereits letzten November. Vier Teilprüfungen müssen in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und ein berufsbezogener Fachbereich abgelegt werden.

Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Unternehmen
Für die Sozialpartner ist dieses Modell eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Unternehmen. „Die Lehrlinge profitieren von besseren Aufstiegschancen und einer hochqualitativen zusätzlichen Weiterbildung, die viele Möglichkeiten für die weitere Laufbahn eröffnet, so auch an einer Fachhochschule oder Universität“, erklärt Markus Wieser der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ). Zudem seien die Matura-Vorbereitungskurse für die Jugendlichen kostenlos.

Die Betriebe würden davon profitieren, dass hochqualifiziere Mitarbeiter für ihre Geschäftstätigkeit ausgebildet werden, betont Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „Eine ‚Lehre mit Matura‘ ist ein Imagegewinn für das gesamte Unternehmen und den heimischen Wirtschaftsstandort. Jede Maßnahme zur Stärkung der Lehre hilft im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, streicht Ecker hervor.

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NOe Wirtschaftspressedient/red, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2021

Wirtschaftspolitisch nicht rasend sinnvoll

Wirtschaftspolitisch nicht rasend sinnvoll© Pexels.com/Pixabay

In Deutschland hat die Senkung der Mehrwertsteuer den Konsum nur wenig stimuliert. Zusätzlichen Einkäufen von 6,3 Milliarden Euro stehen 20 Milliarden an Kosten gegenüber.

(red/mich/czaak) Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer hat die Konsumausgaben in Deutschland nur wenig stimuliert, so eine aktuelle Erhebung des deutschen ifo-Instituts. „Das Ziel war, die Bürger zu größeren Anschaffungen zu bewegen. Und dieses Ziel ist nicht erreicht worden“, so Clemens Fuest stv. für die Autoren der aktuellen Erhebung. 6,3 Milliarden Euro an zusätzlichem Konsum habe die Steuer gebracht, diese stünden in keinem Verhältnis zu den Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro. „Die Entscheidung, die Mehrwertsteuersenkung nicht über den Dezember 2020 hinaus zu verlängern, kann nur begrüßt werden“, so die ifo-Experten weiter.

Maßnahme spielen nur ein Drittel ihrer Kosten ein
Im Detail gaben nur zwei Prozent der Befragten an, dass sie ohne die Mehrwertsteuersenkung auf diese Anschaffung verzichtet hätten. Von jenen, die bis Jahresende noch größere Anschaffungen planten, gaben nur 12 Prozent im Oktober an, dass sie ohne Mehrwertsteuersenkung darauf verzichten würden. Im November war es dann mit 29 Prozent ebenfalls eine Minderheit, die angab, dass die Mehrwertsteuersenkung bei ihren Konsumabsichten eine Rolle gespielt habe.

Rechnet man diese Angaben auf alle deutschen Haushalte hoch, ergibt sich ein geschätzter Konsumeffekt in Höhe von 6,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg der privaten Konsumausgaben um nur 0,6 Prozent gegenüber 2019. Der geschätzte Steuerausfall beträgt hingegen 20 Milliarden Euro. Die Maßnahme hat also nur ein Drittel ihrer Kosten eingespielt.

Die Befragten begründeten ihren Konsumverzicht an, weil sie höhere Ausgaben in der Zukunft erwarteten und der Einkauf durch Corona eingeschränkt sei. Die repräsentative Umfrage wurde von der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen durchgeführt. An zwei Befragungswellen im Oktober und November 2020 nahmen laut Angaben des ifo 30.000 Personen teil.

Kurzarbeit in Deutschland sinkt im Dezember
Die Kurzarbeit in Deutschland ist im Dezember geringfügig gesunken. Zum Jahresende 2020 waren 1,95 Millionen Menschen davon betroffen, im November waren es 1,98 Millionen. Das ifo-Institut ortet dabei größere Verschiebungen. „In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle Branchen gesunken. Im vom aktuellen Lockdown besonders betroffen Einzelhandel und im Gastgewerbe ist sie gestiegen“, sagt Sebastian Link, Arbeitsmarktexperte beim ifo.

Diese Tendenz spiegelt sich auch in den Zahlen. Im Einzelhandel stieg die Kurzarbeit sprunghaft auf 150.000 Menschen, nach 97.000 im November. Im Gastgewerbe sind sogar 414.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nach 374.000 im November. Im Großhandel wiederum nahm die Kurzarbeit ab: von 101.000 auf 84.000 Beschäftigte. Bei den Autohändlern und Werkstätten sank sie von 26.000 auf 22.000 Mitarbeiter.

In der Industrie sank die Zahl der Kurzarbeiter auf 583.000, von 680.000 im November. Das sind 8,4 Prozent der Beschäftigten, nach 9,8 Prozent. Besonders viele Beschäftigte im Maschinenbau sind noch in Kurzarbeit, aber auch hier ging die Zahl zurück von 185.000 auf 161.000 Beschäftigte. Die Ergebnisse beruhen auf Meldungen von rund 7000 Unternehmen, die im Dezember bei der monatlichen ifo Konjunkturumfrage nach dem aktuellen Einsatz von Kurzarbeit befragt wurden.

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red/mich/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2021

Von der Medizin bis zum Biosprit

Von der Medizin bis zum Biosprit© Pexels.com/Artem Podrez

Die TU-Wien entwickelt eine neue Technik zur exakteren Erfassung der Aufenthaltsorte von Proteinen in der Zelle. Die neue Entwicklung soll nun viele neue Forschungsmöglichkeiten in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen ermöglichen.

(red/mich/cc) Proteine sind gleichzeitig Bausteine und Werkzeuge von Zellen. Um biologische Prozesse zu verstehen, muss man oft genau wissen, wo sich welche Proteine in welcher Häufigkeit befinden. Herausfordernd ist dabei, dass Proteine viel zu klein sind, um sie mit einem gewöhnlichen Lichtmikroskop abzubilden und dazu ist es schwierig, unterschiedliche Proteine zuverlässig voneinander unterscheiden zu können.

An der TU Wien gelang es nun mit einer neuen Kombination aus Infrarot-Spektroskopie, Atomkraftmikroskopie und maschinellem Lernen diese Probleme zu lösen, und Proteine innerhalb einer Zelle mit einer Ortsauflösung von etwa 20 Nanometern lokalisieren. Dadurch sollen sich nun auch ganz neue Forschungsmöglichkeiten ergeben – von der Medizin bis zur Biosprit-Produktion.

Ein interdisziplinäres Team
„Zellen sind meist nur einige Mikrometer groß, also tausendstel eines Millimeters. Und Strukturen, die deutlich kleiner sind als die Wellenlänge des Lichts können mit Lichtmikroskopen nicht aufgelöst werden“, erläutert Georg Ramer vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien. Um nun Proteine innerhalb der Zelle sichtbar zu machen, werden bestimmte Proteine mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert. Diese Markierungen können die Proteine und die Zelle allerdings beeinflussen.

Ein interdisziplinäres Team aus den Forschungsgruppen des analytischen Chemikers Bernhard Lendl und der Biotechnologin Astrid R. Mach-Aigner hat nun eine neuartige Technik zur Detektion von Proteinen entwickelt, die völlig ohne solche Markierungen auskommt. Die Moleküle werden dabei über ihre Schwingungen identifiziert. In einem weiteren Schritt produziert ein Atomkraftmikroskop ein sehr präzises topographisches Bild der Proteine.

Zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten
Bei der Auswertung der Messergebnisse existiert allerdings noch ein weiteres Problem. Die Mikroorganismen bestehen immer aus ähnlichen Bausteinen (Anm. Fette, Kohlehydrate, DNA und RNA) und absorbieren daher Infrarotlicht auf recht ähnliche Weise. Für den menschlichen Betrachter sehen daher die Infrarotspektren fast alle gleich aus. „Wir setzen daher auf Maschinenlernen und füttern die Infrarotspektren mit einem Algorithmus, der anhand von Referenzmessungen lernt, welche Spektren einem Protein zugeordnet werden können“, erklärt TU-Experte Georg Ramer.

Die Anwendungsmöglichkeiten der neuen Methode sind breit. „Man kann auch bei vielen anderen Forschungsfragen neue Ergebnisse erzielen und das erstreckt sich bis hin zum Thema Alterungsprozesse in Kunstwerken, zum Aufspüren von Nanoplastik in der Umwelt oder der Entwicklung neuer Werkstoffe“, unterstreicht Bernhard Lendl vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2021

Neue Wirtschaftsabkommen mit China und England

Neue Wirtschaftsabkommen mit China und England© Pexels.com/Markus Spiske

EU beschließt Investitionsabkommen mit China und Handels- und Kooperationsabkommen mit Vereinigtem Königreich. Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer starten eigene Info-Portale zu wirtschaftlichen Brexit-Themen.

(red/czaak) Für Österreich war das Vereinte Königreich stets ein bedeutender Handelspartner und ein entsprechend wichtiger Absatzmarkt für Produkte. 2019 gab es Güterexporte in Höhe von 4,5 Milliarden Euro und Güterimporte von 2,8 Milliarden Euro. Beachtlich auch die Bereiche der Dienstleistungsexporte mit 2,8 Milliarden Euro sowie die Dienstleistungsimporte mit 2,4 Milliarden Euro. Die Österreichischen Unternehmen konzentrieren sich dabei insbesondere auf den Automobilsektor, Bauteile und Maschinen.

Informationsoffensive zum Austritt des Vereinigten Königreichs
„Das Vereinigte Königreich ist und bleibt ein wichtiger Partner für uns in Europa - der Brexit ist ein Abschied, aber nicht das Ende langjähriger guter wirtschaftlicher Beziehungen. Ich begrüße daher die EU-Einigung, weil sie im direkten Interesse der Unternehmen und Bürger sowohl der EU wie auch des Vereinten Königreichs ist. “, sagt Margarete Schramböck als Wirtschaftsministerin. „Das Abkommen garantiert auch faire Wettbewerbsbedingungen für unsere Unternehmen und sorgt dafür, dass der Güter- und Dienstleistungsverkehr weiterhin aufrecht bleibt“, so Schramböck.

Trotz Abschluss des Kooperationsabkommens treten mit dem Austritt des Vereinte Königreichs aus der EU in vielen Bereichen Änderungen ein und auf diese gilt es nun sich vorzubereiten. Um die unmittelbaren Auswirkungen für Österreichische Unternehmen und Bürger zu begleiten und so gering als möglich zu gestalten, haben das BM für Wirtschaft und Digitalisierung und die Wirtschaftskammer Österreich unterstützende Informationsquellen zu allen relevanten Themen rund um den Austritt des Vereinten Königreichs aus der EU erstellt (siehe Links).

Investitionsabkommen mit China öffnet Türe zu Zukunftsmarkt
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftspartner für die EU und Österreich ist China und auch hier soll nun ein verstärkter Wirtschaftsaustausch und ein neues Investitionsabkommen faire Wettbewerbsbedingungen sichern. Sieben Jahre dauerte es, aber nun konnte die EU eine politische Einigung über den Abschluss des Investitionsabkommens „Comprehensive Agreement on Investment/CAI“ mit China erzielen. Die drei wesentlichen Parameter der neuen Vereinbarung sind ein besserer Marktzugang, gleiche Wettbewerbsbedingungen und das Thema Nachhaltigkeit.

„China ist unser wichtigster Handelspartner neben den USA. Das heute erzielte Investitionsabkommen öffnet auch unseren Unternehmen die Türe in einen Zukunftsmarkt“, betont Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Dem Vernehmen nach konnte die EU China noch bedeutsame Zugeständnisse beim Zugang für EU-Firmen zum chinesischen Markt abringen. Dies betrifft Bereiche wie Gesundheitsdienstleistungen, Forschung und Entwicklung (FE) sowie Cloud Dienstleistungen und sogenannte „new energy vehicles“. EU-Firmen werden sich beispielsweise am chinesischen Markt der erneuerbaren Energien im selben Ausmaß beteiligen können, wie chinesische Firmen am EU-Markt.

Einer der wichtigsten Zukunftsmärkte mit 1,4 Milliarden Menschen
Um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, hat die Europäische Union China auch dazu zu verpflichtet, auf erzwungenen Technologietransfer zu verzichten. Eine Einigung gelang zudem über Subventionsdisziplinen und zu staatseigenen Unternehmen. Diese Vorschriften werden wesentlich dazu beitragen, dass sich die Wettbewerbsbedingungen zwischen China und der EU annähern. „Dieses Abkommen bedeutet neue Chancen in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte mit 1,4 Milliarden Menschen“, unterstreicht Schramböck.

Hinsichtlich Finanzdienstleistungen bekommt die EU nun den gleichen Marktzugang wie die US-Firmen im sogenannten Deal I mit China. Eine große Errungenschaft liegt auch in der Verankerung von Nachhaltigkeit und Arbeitsrechten. Das war eine zentrale Bedingung der EU. „Die Bedeutung dieses Zugeständnisses kann nicht genug betont werden. Dies ist ein Meilenstein“, resümiert Schramböck. Der aktuellen politischen Einigung wird nun eine Vorlage des Gesamttextes des Abkommens sowie eine Unterzeichnung durch den EU-Rat folgen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.01.2021

Nachhaltig grüner Strom

Nachhaltig grüner Strom© Siemens Energy Austria

Siemens Energy Austria liefert ersten „grünen“ Trafo an Energie Steiermark. Komplett neu entwickelter Regeltransformator arbeitet mit natürlichem Ester anstatt Mineralöl und vereint Ökologie, Ökonomie und Sicherheit.

(red/czaak) Das Transformatorenwerk von Siemens in Linz hat die Lieferung eines Transformators (Anm. 112/21 kV ; 32/40 MVA) für die Energienetze Steiermark beim Umspannwerk Graz Süd erfolgreich abgeschlossen. Der von Siemens komplett neu entwickelte Regeltransformator arbeitet mit natürlichem Ester und nicht mit Mineralöl. Ester als Isolierflüssigkeit ist biologisch abbaubar und hat einen höheren Brennpunkt als herkömmliche Mineralöle, was zusätzlich auch die Gefahr eines Brandes erheblich reduziert.

Ester ist eine nachhaltige, natürliche Ressource, die hier zur Umweltverträglichkeit in der Energieversorgung beiträgt und eine chemische Verbindung aus der Reaktion von Säure und Alkohol (oder Phenol) unter Abspaltung von Wasser. Es gibt Ester von organischen Säuren wie Carbon- oder Essigsäuren und von anorganischen Säuren wie Schwefel- oder Kohlesäuren. „Wir sind hier den innovativen und umweltfreundlichen Weg mit dem Kunden gegangen und haben den ersten „grünen Transformator“ für Österreich gefertigt“, so Ronald Schmid, Geschäftsführer des Siemens Energy Austria Transformatorenwerks in Linz.

Erhöhte Anforderungen für Leistungstransformatoren
„Der steigende Stromverbrauch, der Anteil erneuerbarer Energien und die Sicherstellung einer nachhaltigen und unterbrechungsfreien Energieversorgung stellt uns Netzbetreiber vor neue Herausforderungen“, erläutert Rupert Wangg, technischer Projektleiter Transformatoren Energienetze Steiermark. „Die Anforderungen für Leistungstransformatoren haben sich in den letzten Jahren erhöht: in der Betriebssicherheit, aber auch was Geräusch und Umweltschutz anbelangt. Mit diesem Trafo konnten wir gemeinsam mit Siemens Energy Austria diese Anforderungen lösen“, betont Wangg.

Ester können aber auch größere Mengen an Wasser aufnehmen als Mineralöle und auch das ist bei der Isolation von Transformatoren relevant. Der dort verwendeten Zellulose kann dadurch Feuchtigkeit entzogen werden und das erhöht wiederum die Lebensdauer des Transformators. „Eine besondere Herausforderung war das Design für die anspruchsvollen Anforderungen dieser Isolierflüssigkeit. Durch die lange Erfahrung mit alternativen Isolierflüssigkeiten konnte in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine optimale Lösung gefunden werden“, erklärt Schmid. „Mit natürlichem Ester haben wir einen biologisch-abbaubaren, regenerativen Isolierstoff, der zudem die Betriebssicherheit und Lebensdauer eines Transformators erhöht.“

Das Siemens Transformatorenwerk in Linz
Das Transformatorenwerk von Siemens in Linz kann auf 100 Jahre wechselvolle Geschichte zurückblicken. Heute nimmt der kontinuierlich an Innovation ausgerichtete Produktionsstandort eine Vorreiterrolle am Weltmarkt ein, die sich in einer Exportquote von über 80 Prozent niederschlägt. Rund 300 MitarbeiterInnen und Lehrlinge entwickeln und fertigen Transformatoren für eine sichere Stromversorgung. Pro Jahr werden rund 100 Leistungstransformatoren, Phasenschieber und Kompensationsdrosseln hergestellt.

Um die technologische Vorreiterrolle des Standorts weiter auszubauen, wurde in den letzten Jahren in Erweiterungen der Fertigungsstätten wie auch in Prüftechnologie und Maschinerie des Werks massiv investiert, erwähnenswert etwa ein 1.800 m2 (!) großer Verladetunnel und ein neuer Wicklungstrocknungsofen. Der Siemens-Energy-Standort bindet zudem auch 400 österreichische Unternehmen ein, wenn das Trafowerk in Linz Produkte entwickelt und fertig. Bei Forschung und Entwicklung passieren enge Kooperationen mit Partnern aus der Wissenschaft, darunter die Johannes-Kepler-Universität Linz, die FH OÖ Campus Hagenberg oder die TU-Wien.

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Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Geschäftserwartungen verbessern sich wieder

Geschäftserwartungen verbessern sich wieder© Pexels.com/Clarisha

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich etwas aufgehellt und auch die generelle Stimmung unter den deutschen Managern hat sich verbessert, so die aktuellen Ergebnisse beim vom deutschen ifo-Institut kontinuierlich erhobenen Geschäftsklimaindex.

(red/mich) In Deutschland trifft der aktuelle Corona-Lockdown einzelne Branchen hart - insgesamt zeigt sich die deutsche Wirtschaft jedoch widerstandsfähig. Die Unternehmer sind zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage und sie blicken weniger skeptisch auf das kommende halbe Jahr. Besonders belastend neben der Corona-Krise ist der ungeklärte Brexit.

Runtergebrochen auf die einzelnen Branchen sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen besonders optimistisch, detto Maschinenbau sowie Chemische Industrie und auch die standortpolitisch besonders wichtige Automobilindustrie sieht gegenwärtig ein konstantes Exportgeschäft. Schwierig bleibt der Auslandsmarkt für Nahrungsmittel-Industrie sowie Bekleidung und Textilien - diese Branchen rechnen mit weiteren Auftragsrückgängen.

Geschäftsklimaindex gestiegen
Beim Thema Stimmung unter den deutschen Managern hat sich die Situation verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Dezember gestiegen, die Unternehmer waren zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage und sie blicken weniger skeptisch auf das kommende halbe Jahr. Insgesamt zeigt sich die deutsche Wirtschaft widerstandsfähig.

Sogar deutlich gestiegen auf den höchsten Wert seit Januar ist der Index im Verarbeitenden Gewerbe und das betrifft auch den Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate. Insbesondere die Chemische Industrie und der Maschinenbau trugen zu dieser Entwicklung bei.

Die Situation in den einzelnen Branchen
Vergleichsweise nur leicht erholt hat sich der Geschäftsklimaindikator im Dienstleistungssektor. Die Unternehmen waren zufriedener mit ihren laufenden Geschäften und die Erwartungen fielen etwas weniger pessimistisch aus. Diese Entwicklung wurde vor allem von Transport- und Logistikunternehmen sowie vom Grundstücks- und Wohnungswesen getragen. Die Reiseveranstalter, das Gastgewerbe und die Kulturschaffenden leiden jedoch weiter stark unter der Krise.

Deutlich verbessert hat sich das Geschäftsklima im Handel. Der Anstieg der Indikatoren war vor allem auf industrienahe Großhändler zurückzuführen. Bei den Einzelhändlern hat sich die aktuelle Lage verbessert - aber die Erwartungen trübten sich ein, noch vor der jüngsten Verschärfung des Lockdowns. In der Baubranche fielen die Einschätzungen zur aktuellen Lage positiver aus, umgekehrt nahm der Pessimismus mit Blick auf das kommende Halbjahr zu.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 22.12.2020

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