Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

28. Juli 2024

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Ein vertrauliches Gespräch von Maschine zu Maschine

Ein vertrauliches Gespräch von Maschine zu Maschine© Economy_Bilderbox_011220

Ein neues Christian Doppler Labor an der TU-Wien beschäftigt sich mit der Nutzung von Blockchains im Internet der Dinge. Das Institut Information Systems Engineering und die Unternehmen Pantos aus Bitpanda-Gruppe und Iota arbeiten dabei zusammen.

(red/mich/cc) Das Internet der Dinge (IoT) ist eine Art Sammelbegriff für ein umfangreiches Geflecht an kleinen oder größeren nützlichen Technologien, die jetzt und vor allem künftig Gesellschaft und Wirtschaft verändern werden. Technische Geräte, Sensoren und Steuerelemente werden nicht mehr untätig darauf warten, bis ein Mensch sie steuert, sondern sie werden in diesem „Internet der Dinge“ zu intelligenten, autonom agierenden Netzen oder Prozessen zusammengeschlossen. In Fabriken können etwa unterschiedliche Maschinen direkt kommunizieren, bis hin zu intelligenten Verkehrssystemen oder ganzen smarte Städten.

Internationales Public-Private-Partnership zwischen BMDW, TU-Wien, Pantos und Iota
Wie für all diese Anwendungen und Entwicklungen Blockchain-Technologien genutzt werden können, soll nun ein neues CD Labor an der TU-Wien unter der Leitung von Stefan Schulte vom Institut für Information Systems Engineering erforschen. Unterstützt wird es vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) und den Unternehmenspartnern Pantos (einem Tochterunternehmen des österreichischen Unternehmens Bitpanda) und Iota aus Deutschland.

„Die transparente und sichere Nutzung von Daten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz von Digitallösungen von Industrie 4.0. über Smart Homes bis zu Smart Cities. Dieses CD-Labor forscht an neuen Möglichkeiten, diese Vertrauenswürdigkeit mit Blockchain-Technologien sicherzustellen, und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft unserer Unternehmen und der Digitalisierung unserer Gesellschaft“, betont Margarete Schramböck, Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaft.

Blockchain als dezentrale und sichere Technologie
„Unsere täglichen Bankgeschäfte funktionieren, weil es die Bank gibt – eine zentrale Organisation, die alle Daten speichert. Blockchains sind etwas völlig anderes: Sie sind gewissermaßen Buchhaltung ohne zentrales Buch. Die Information liegt nirgendwo zentral vor, sie wird von allen geteilt – auf eine ausgeklügelte Weise, so dass alle den Daten vertrauen können. Dafür werde spezielle kryptographische Verfahren verwendet“, so das TU-Institut in einer Aussendung.

„Man könnte zuerst meinen, dieser Satz passt zum kommenden Internet der Dinge“, sagt Stefan Schulte. „Denn auch hier gibt es keine Schaltzentrale, sondern viele kleine Komponenten, die gleichberechtigt miteinander interagieren.“ Eine Herausforderung in der Kombination dieser beiden Welten ist, dass Blockchains viel Rechenpower, viel Energie und viel Speicherplatz benötigen. Und genau das soll im Internet der Dinge eigentlich vermieden werden.

Ressourcensparende und einfachere Entwicklung
„Beim Internet der Dinge denken wir an kleine, simple Komponenten, etwa ein Temperatursensor, der irgendwo klebt, von einer Batterie mit Strom versorgt wird und drathlos Daten versendet. Oder an kleine Prozessoren in Alltagsgegenständen, ohne dass wir viel von ihnen bemerken“, so Schulte. Genau bei solchen Komponenten ist dann die Verwendung ressourcenintensiver Blockchains schwierig. Das neue CD-Labor soll daher nun untersuchen, wie man Blockchains ressourcensparender und einfacher entwickeln kann.

Ein zweiter Schwerpunkt des neuen CD-Labors ist die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Blockchains. „Blockchains können unterschiedlich umgesetzt werden. Verschiedene Protokolle sind aber nicht miteinander kompatibel“, erklärt Stefan Schulte. „Wir wollen Verbindungen und Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Blockchains definieren“, so der Leiter des neuen CD-Labors an der TU-Wien. Da es eine Vielzahl verschiedener IoT-Standards gibt, ist die Chance, dass unterschiedliche Blockchain-Technologien eingesetzt werden, entsprechend groß.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 30.11.2020

Der neue Marktplatz der Künstlichen Intelligenz

Der neue Marktplatz der Künstlichen Intelligenz© Pexels.com/Pixabay

Digitalministerium und Austria Wirtschaftsservice starten neues Portal zur Vernetzung österreichischer KI-Anbieter. Angesprochen sind primär Unternehmen und Forschungseinrichtungen auch zur eigenen Entwicklung.

(red/czaak) Das Bundesministerium für Wirtschaft- und Digitalisierung (BMDW) und die ressortzugehörige Austria Wirtschaftsservice (aws) starten einen neuen KI-Marktplatz, um Unternehmen entsprechend an das Thema Künstliche Intelligenz heranzuführen. Als Teil der Online-Plattform aws Connect sollen die derzeit rund 200 österreichischen KI-Anbieter und (erstmals) auch FE-Einrichtungen mit potenziellen Kunden vernetzt werden. Zielsetzung ist, dass Unternehmen rasch passende KI-Lösungen nutzen sowie selbst oder kooperativ entwickeln können.

KI-Marktplatz plus Equity-Finder, Industry-Start-Up.Net, i2Business Angels und Global Incubator Network
Mit aws Connect bekommen Start-ups, Investoren, Unternehmen und nun auch Forschungseinrichtungen einen Zugang zu einem stetig wachsenden Netzwerk von aktuell rund 1.650 Teilnehmern. Zusätzlich zum neu gestarteten KI-Marktplatz sind bereits vier etablierte Matching-Services auf aws Connect verfügbar: Im aws Equity-Finder suchen Firmen nach Investoren und Eigenkapital. Im Industry-Start-Up.Net als Vernetzungsservice zwischen Start-Ups und etablierten Unternehmen geht es um die Suche nach Kooperationspartnern.

Das Netzwerk zählt Angaben zufolge 460 Teilnehmer. Auch das aws i2Business Angels mit mehr als 420 Investoren ist eines der größtes StartUp-Investoren-Matching-Service Österreichs. Und mit dem Global Incubator Network (GIN) als gemeinsames Programm von aws und FFG wird zudem die Vernetzung mit internationalen Investoren, Inkubatoren und Akzeleratoren unterstützt.

Qualitative Services für Unternehmen, Start-Ups und Forschung
„Künstliche Intelligenz bekommt in Wirtschaft und Verwaltung eine immer größere Bedeutung. Mit dem neuen Marktplatz der aws erhalten Österreichische Unternehmen einen Überblick über Anbieter und Anwendungen und sie können die eigenen Lösungen testen“, sagt Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaft. Anmeldungen zum KI-Marktplatz sind für Anbieter ab sofort über awsconnect.at (siehe Link) möglich.

Um einen qualitativ hochwertigen Austausch sicherzustellen, werden die Bewerbungen der KI-Anbieter vom Team des KI-Marktplatz auf ihre Qualität hin geprüft. Für interessierte Unternehmen ist keine Registrierung notwendig. „Um Unternehmen als neutraler Netzwerk-Provider zu unterstützen haben wir zuletzt die Matching-Services auf dem Online-Portal aws Connect gebündelt. Die Plattform wurde von den heimischen Unternehmen gut angenommen und wird nun durch den KI-Marktplatz weiter aufgewertet“, sagt Bernhard Sagmeister, aws Geschäftsführer.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.11.2020

Wachstum und Arbeitsplätze aus der Krise

Wachstum und Arbeitsplätze aus der Krise © Pexels.com/Athena

Bundesregierung stockt COVID-19 Investprämie als weitere Unterstützung gegen wirtschaftliche Corona-Auswirkungen auf. Eine Milliarde Euro als Anreiz für Betriebsinvestitionen und Sicherung von Arbeitsplätzen.

(red/czaak) „Die Investitionsprämie wird um eine Milliarde Euro aufgestockt. Mit dieser Prämie soll ein Anreiz für weitere Unternehmensinvestitionen geschaffen werden. Diese Investitionen schaffen Wachstum und sichern Arbeitsplätze in Österreich“, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck bei Verkündung der weiteren Ausweitung der Unterstützungen von Unternehmen gegen die wirtschaftlichen Corona-Auswirkungen.

Über 50 Prozent der Anträge mit Digitalisierungs- oder Ökologisierungsaspekt
„Alle Unternehmen können auch weiterhin Anträge ohne Unterbrechung bei der aws einreichen. Die Förderzusagen erfolgen nach Beschluss der Budgeterhöhung“, so Ressortchefin Schramböck. Die Investitionsprämie sei ein wichtiger Impuls, um die Konjunktur wieder anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern. Aktuell gibt es 49.613 Anträge mit einem Investitionsvolumen von 21,7 Milliarden Euro und einem beantragten Zuschussvolumen von etwa 2,3 Milliarden Euro, so das Wirtschaftsministerium in einer Aussendung.

„Über 50 Prozent der Anträge haben einen Digitalisierungs- oder Ökologisierungsaspekt. Das zeigt, dass die 14-Prozent-Prämie wirkt“, betont Schramböck. Rund 64 Prozent der Anträge kommen von Kleinstunternehmen (unter 10 MA), knapp 19 Prozent von Kleinunternehmen (unter 50 MA), knapp 10 Prozent von Mittelunternehmen (unter 250 MA) und knapp 8 Prozent entfallen auf Großunternehmen (ab 250 MA). Die meisten Anträge kommen von oberösterreichischen Firmen (26 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (rund 20) und der Steiermark (rund 14 Prozent).

Zusätzliche aws-Förderung für Bereiche Ökologisierung, Digitalisierung oder Gesundheit
Seit 1. September 2020 ist die Einreichung über den aws Fördermanager möglich. Mit der aws Investitionsprämie werden Unternehmen mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss unterstützt. Investitionen von mehr als 5.000 Euro und maximal 50 Millionen Euro werden mit einem Zuschuss von sieben Prozent gefördert. Eine besondere Förderung gibt es zudem für Investitionen im Bereich Ökologisierung, Digitalisierung oder im Gesundheitsbereich. Hier bekommen Unternehmen einen Zuschuss von 14 Prozent.

Ausgeschlossen sind klimaschädliche Investitionen oder Investitionen in unbebaute Grundstücke, in Finanzanlagen, Übernahmen oder in aktivierte Eigenleistungen. Die Prämie kann bis 28. Februar 2021 beantragt werden und ist für Investitionen, die ab 1. August 2020 getätigt wurden, rückwirkend beantragbar. Die Austria Wirtschaftsservice (aws) wickelt die Anträge ab. Die Maßnahme richtet sich an alle Unternehmen unabhängig ihrer Größe oder Branche.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.11.2020

Exporterwartungen und Geschäftsklima in Deutschland deutlich schlechter

Exporterwartungen und Geschäftsklima in Deutschland deutlich schlechter© Pexels.com/Energepic

Die Stimmung in der Deutschen Wirtschaft hat sich merklich verschlechtert. Die Heftigkeit der zweiten Corona-Welle belastet insbesondere das Exportgeschäft und die Autoindustrie, so aktuelle Umfragen des Münchner ifo-Instituts.

(red/czaak) Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich verschlechtert. Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft unterbrochen, die Geschäftsunsicherheit ist gestiegen. Einen deutlichen Dämpfer beim künftigen Auslandsgeschäft musste etwa die standortpolitisch besonders wichtige Automobilbranche verkraften. Verflogen ist der Optimismus der vergangenen Monate auch in Nahrungsmittelindustrie, die ebenso mit deutlichen Rückgängen beim Export rechnet. Das sind Ergebnisse aus dem aktuellen ifo-Geschäftsklimaindex vom November, einer regelmäßigen Erhebung der Münchner-Wirtschaftsexperten.

Maschinenbau, Metall, Chemische Industrie und Bau als Lichtblick
Der Maschinenbau geht dafür vergleichsweise von einer konstanten Entwicklung bei den Exportumsätzen aus. Gleiches gilt für die Metallbranche. Weitere Zuwächse sogar erwarten hingegen die Chemische Industrie und die Elektrobranche. Ein Lichtblick ist aktuell auch das Verarbeitende Gewerbe. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage deutlich besser. Die Auftragseingänge stiegen im November, wenn auch langsamer als im Vormonat. Etwas besser als im Vormonat bewerteten ihre aktuelle Lage die Baufirmen, so die ifo-Experten.

Hotels, Gastgewerbe und Einzelhandel besonders eingetrübt
Nachgegeben hat der Geschäftsklimaindex im Dienstleistungssektor. Er liegt erstmals seit dem Juni wieder im negativen Bereich. Die zuletzt gute Lageeinschätzung hat sich deutlich eingetrübt. Besonders im Bereich Hotels und Gastgewerbe sind die Indikatoren regelrecht abgestürzt. Verschlechtert hat sich das Geschäftsklima auch im Handel. Insbesondere die Einzelhändler berichteten von deutlich weniger gut laufenden Geschäften.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.11.2020

Die Annäherung der Gleichheit plus längerfristige Planbarkeit

Die Annäherung der Gleichheit plus längerfristige Planbarkeit© Bilderbox.com

Regierung beschließt bei Umsatzersatz für Handel verfassungsrechtskonforme Staffelung. WKÖ und ÖHV zufrieden, WKS fordert weitere Angleichung an Gastro und Hotellerie. Parallel weitet Regierung Fixkostenzuschuss II aus.

(Christian Czaak) Die Empörung über die massiv ungleichen Umsatzersatzhöhen zwischen Hotellerie und Gastrobranche mit 80 Prozent und Handelsbetrieben mit mehrheitlich nur 20 bis maximal 40 Prozent bzw. 60 Prozent nur für Betriebe mit verderblicher Ware war groß. Handelsverband (ÖHV), Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und viele kleine Einzelhändler und Familienbetriebe kritisierten die ihrer Meinung nach verfassungsrechtlich und vor allem moralisch wie wirtschaftspolitisch angreifbare Ungleichbehandlung.

Rohaufschlag, Saisonalität, Umsatz und Ertrag sowie Aufholkäufe
Jetzt hat die Bunderegierung bei den Umsatzverlustausgleichen für die komplett zugesperrten Händler eingelenkt und eine „verfassungsrechtlich gebotene Staffelung“ definiert. Für Handelsunternehmen gibt es nun abhängig von Rohaufschlag, Saisonalität bzw. Verderblichkeit der Ware, Relation Umsatz:Ertrag und mögliche Aufholkäufe eine Umsatzentschädigung von 20 bis 60 Prozent.

Umfangreiche Ausweitung bei Fixkostenzuschuss II
Parallel gestartet ist nun auch der Fixkostenzuschuss II – von der Regierung umfangreich ausgeweitet bereits ab einem Umsatzausfall von 30 Prozent und nun zudem mit Einrechnung von AfA, fiktiver Afa für bewegliche Wirtschaftsgüter über sogenannte frustrierte Aufwendungen oder Personal für den Erhalt des Mindestbetriebes bis hin zur gänzlichen Übernahme von Leasingraten. Auch die EU hat nun ihren Sanktus erteilt und damit nahezu alle Forderungen von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) erfüllt. Laufzeit ist nun von September 2020 bis Juni 2021.

Wirtschaftskammer Salzburg fordert weitere Annäherung an Gastro und Hotellerie
„Der österreichische Handel ist sehr vielfältig und daher ist die Differenzierung nachvollziehbar", so Rainer Trefelik von der Bundessparte Handel der WKÖ zur neuen Staffelung beim Umsatzersatz. Viele Einzelhändler sehen allerdings immer noch eine Ungleichheit zwischen 80 Prozent plus Abholverkauf bei Gastro bzw. 80 Prozent plus offen für Geschäftsreisende bei Hotellerie versus durchschnittlich 40 Prozent „plus“ komplett zu bei Einzelhandel. „20, 40 oder 60 Prozent an Entschädigungssätzen stellen keine Gleichbehandlung der Branchen dar“, mahnt auch Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS). Trefelik fordert zudem auch eine Lösung für indirekt betroffene Betriebe und Zulieferer wie den Großhandel.

Warenabholungen auch direkt vor Handelsgeschäften
Eine zentrale Botschaft der Wirtschaftsvertreter betrifft zudem den Online-Handel. „Tätigen Sie Ihre Einkäufe bei den Online-Angeboten der Händler ihres Vertrauens in Österreich, regional einkaufen geht auch digital“, so der Apell der Handelsvertreter. Im Kontext mit dem Thema Wertschöpfung und der wirtschaftlichen Bedrohung durch die amerikanischen Imperialisten wie Amazon & Co. unterstützt nun die Wiener Wirtschaftskammer die Forderung vom Handelsverband für eine Erlaubnis von Warenabholungen direkt vor den Geschäften – also zumindest hier Gleichheit mit dem „Ab Hof-Verkauf“ der Gastronomie.

Wirtschaftskammer Wien unterstützt die auch epidemiologisch sinnvolle Forderung
„Das würde unsere Händler mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft unterstützen und den Umsatzabfluss zu Onlineplattformen aus Drittstaaten deutlich verringern", betont Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Und Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer (WKW) unterstützt diese Forderung nun. „Auch epidemiologisch wäre eine Erlaubnis für die Warenabholung vor den Geschäften sinnvoll. Dadurch verteilen sich im Weihnachtsgeschäft die Kundenströme besser und die Vorbestellungen schaffen Planbarkeit bei den Händlern", so Will.

Wirtschaftskammer Salzburg fordert rasche Zahlungen auch für Handel
„Eine Selbstabholung analog wie in der Gastronomie muss auch im Handel möglich sein“, fordert auch Peter Buchmüller von der Wirtschaftskammer Salzburg das sogenannte Click & Collect-Modell. „Vor allem müssen jedoch die Entschädigungen schnell fließen. Ein monatelanges Warten auf die Gelder ist für die Betriebe unzumutbar und ruinös“, unterstreicht Buchmüller. „Jetzt geht es für viele Betriebe um die Existenz.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.11.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 28.07.2024
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Führungswechsel bei drei Airlines der Lufthansa Group

Führungswechsel bei drei Airlines der Lufthansa Group© Pexels.com/Pixabay

Dieter Vranckx neuer CEO von SWISS International Air Lines. Peter Gerber neuer CEO von Brussels Airlines und EU-Vertreter der Kranich-Airline. Dorothea von Boxberg neue CEO der Lufthansa Cargo AG.

Der internationale Luftfahrtkonzern Lufthansa besetzt in einem Schritt mehrere Führungspositionen neu. Dieter Vranckx (47), derzeit CEO von Brussels Airlines, ist heute vom Verwaltungsrat von SWISS zum CEO der Schweizer Airline berufen worden. Er übernimmt seine neue Aufgabe zum 1. Januar 2021. Dieter Vranckx folgt auf Thomas Klühr, der das Unternehmen Ende des Jahres wie geplant verlässt.

Nachfolger von Dieter Vranckx als CEO von Brussels Airlines wird Peter Gerber (56). Vorbehaltlich der noch ausstehenden Beschlussfassung durch das Board of Directors der SN Airholding wechselt Peter Gerber, der derzeit den Vorstandsvorsitz der Lufthansa Cargo AG führt, zum 1. März 2021 nach Belgien. Dort übernimmt er zusätzlich die neu geschaffene Funktion des Generalbevollmächtigten der Lufthansa Group für Europaangelegenheiten. Nachfolgerin von Peter Gerber als CEO der Lufthansa Cargo AG wird Dorothea von Boxberg (46). Nach Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat der Lufthansa Cargo AG wird sie die neue Aufgabe zum 1. März 2021 übernehmen.

Carsten Spohr erläutert die Managemententscheidungen
„Mit den heutigen Entscheidungen übernehmen gleich drei erfahrene und versierte Führungskräfte aus unseren eigenen Reihen wichtige Managementaufgaben im Kerngeschäft unseres Konzerns“, so Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG.

„Seine enorme internationale Erfahrung und seine breite Airline Expertise machen Dieter Vranckx zu einer erstklassigen Besetzung für die Führung der SWISS. Peter Gerber wiederum hat innerhalb der Lufthansa Group bewiesen, dass er nicht nur ein herausragender Airline-Manager ist, sondern auch schwierige politische Verhandlungen zu einem guten Ergebnis bringen kann. Und Dorothea von Boxberg hatte zuletzt nicht nur als Vertriebsexpertin einen großen Anteil am aktuellen Erfolg der Lufthansa Cargo AG. Sie wird mit ihrer Erfahrung und ihrem Knowhow die starke Wettbewerbsposition unserer Frachtsparte weiter ausbauen“, so Lufthansa-Boss Spohr.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2020

Das Blasenkarzinom als unterschätzter Krebs

Das Blasenkarzinom als unterschätzter Krebs© Pexels.com/Pixabay

Harnblasenkarzinom ist der zweithäufigste Tumor in der Urologie. An Innsbrucker Uniklinik startet nun neues EU-Projekt „ReDIRECt“ für individuelle Behandlungen im metastasierten Status.

(red/czaak) In Österreich erkranken jährlich etwa 1.600 Menschen an Harnblasenkrebs, drei Viertel aller Neuerkrankungen entfallen auf Männer. Damit ist der Harnblasenkrebs der vierthäufigste Tumor des Mannes und der zwölfthäufigste der Frau. Bei der Behandlung im metastasierten Status wird meist auf Chemotherapie oder Immuntherapie gesetzt. Ein neues EU-Projekt an der Abteilung für Experimentelle Urologie an der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität Innsbruck soll nun zu Verbesserungen der individuellen Behandlung vor allem im metastasierten Status führen.

Hauptrisikofaktor für Harnblasenkrebs ist das Rauchen
Ein Innsbrucker Forschungsteam unter der Leitung von Zoran Culig und Renate Pichler von der Abteilung für Experimentelle Urologie untersucht gemeinsam mit Teams von der Universität Luxembourg und dem deutschen Unternehmen Mosaiques Möglichkeiten, die Behandlung dieser Krebsart zu personalisieren. Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Harnblasenkrebs ist das Rauchen, für etwa die Hälfte aller Karzinomfälle verantwortlich.

Generell gilt der Harnblasenkrebs nach dem Lungenkrebs als die zweithäufigste Krebserkrankung bei RaucherInnen. In ca. 75 Prozent aller Erstdiagnosen handelt es sich um nicht invasive Tumoren, die organerhaltend therapiert werden können. Allerdings metastasieren 50 Prozent aller lokal begrenzten invasiven Tumoren im Laufe der Zeit trotz radikaler Operation. In diesem metastasierten Zustand ist die Prognose sehr schlecht mit einem medianen Überleben von drei bis sechs Monaten ohne weitere Therapie.

Personalisierte Behandlung durch neues Forschungsprojekt
Eine platinhaltige Chemotherapie bzw. eine Immuntherapie sind der derzeitige Therapiegoldstandard in diesem Status. Hier setzt nun das von EU und Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderte Forschungsprojekt ReDIRECt (=moleculaR-based, Data-driven drug REpurposing for bladder Cancer) an. „Wir untersuchen, welche Krebs-Gene im Gewebe von PatientInnen überexprimiert sind. Diese Onkogene sind mögliche Ziele für die Therapien mit Medikamenten, die derzeit entwickelt bzw. spezifisch eingesetzt werden können“, erklärt Renate Pichler, Urologin an der Innsbruck Uni-Klinik.

In Frage kommende Medikamente werden in Zellkulturen getestet und in weiterer Folge sollen auch in vivo Studien durchgeführt werden. Für die Behandlung des metastasierten bzw. lokal fortgeschrittenen invasiven Blasenkarzinoms stehen etwa eine Chemotherapie oder eine Immunotherapie zur Verfügung. Die Wissenschaftler aus Österreich, Luxemburg und Deutschland wollen nun herausfinden, ob auch eine individuelle, personalisierte Behandlung des Urothelkarzinoms möglich ist. „Dadurch erwarten wir uns die Verbesserung der Lebensqualität und besseres Überleben“, erklärt Zoran Culig von der Abteilung für Experimentelle Urologie der Med Uni Innsbruck.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2020

Intelligente Kunststoffe gewinnen NÖ-Innovationspreis 2020

Intelligente Kunststoffe gewinnen NÖ-Innovationspreis 2020© NLK_Filzwieser

Gabriel Chemie aus Gumpoldskirchen siegt mit Entwicklung „Smart Factory“. Wopfinger, Schindler-IT, Microtronics und ATS Gebäudetechnik holen sich weitere Geldpreise von Land NÖ, WKNÖ, EVN und Raiffeisenbank.

(red/mich/cc) Der NÖ Innovationspreis ist die wichtigste Auszeichnung für entsprechende Projekte niederösterreichischer Unternehmen und für innovative Entwicklungen NÖ-Forschungseinrichtungen. Heuer setzte sich als Gesamtsieger (Anm. „Karl Ritter von Ghega-Preis“) die Gabriel Chemie gegenüber in Summe fast vierzig hochkarätigen Einreichungen durch.

Kunststoffteile erhalten eine Art individuelle DNA
Das internationale Forschungsunternehmen aus Gumpoldskirchen entwickelte mit der Produktserie TagTec (Taggant Technology) einen intelligenten Kunststoff mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, etwa im Bereich Qualitätssicherung und Nachverfolgung, zur Trennung von Recyclingmaterial oder zum Schutz vor Fälschungen sowie für exakte Materialkontrolle und Materialidentifikation.

Zahlreiche Innovationen aus KMU
Sieger in der Kategorie „Beste Innovation aus großen und mittelständischen Unternehmen“ ist Wopfinger Transportbeton aus Oberwaltersdorf. Die „Beste Innovation aus Kleinunternehmen“ hatte Schindler IT-Solutions aus Stetten. In der Kategorie „Beste Innovation für Digitalisierung“ überzeugte Microtronics Engineering aus Ruprechtshofen. Der Sonderpreis „Anwendung von KI-Methoden“ geht an ATS Gebäude- und Sicherheitstechnik aus dem Wienerwald.

Land und Wirtschaftskammer heben Spitzenleistungen in Krisenzeiten hervor
„Der NÖ Innovationspreis ist seit über drei Jahrzehnten Niederösterreichs Plattform zur Auszeichnung der besten Innovationen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Der heurige Innovationspreis zeigt, dass viele NÖ-Betriebe trotz der schwierigen Rahmenbedingungen mit innovativen Ideen Spitzenleistungen erzielen“, so NOe-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker. „Herzliche Gratulation den Gewinnern!“

Partnerschaft zwischen Land, TIP, Innovationsservice, Kammer und NÖ-Leitbetrieben
Organisiert wird der NÖ-Innovationspreis von Technologie- und InnovationsPartner (TIP), Innovationsservice des Landes und der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Die Preise in Höhe von je 4.000 Euro für die beste Innovation aus Forschungseinrichtungen, aus großen und mittelständischen Unternehmen sowie aus Kleinunternehmen vergaben jeweils das Land NÖ und die Sponsoren Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien und EVN.

Alle Projekte werden über Videopräsentationen vorgestellt
Der Hauptpreis (Karl Ritter von Ghega-Preis) wurde vom Land NÖ mit 10.000 Euro ausgezeichnet. Der Preis für die beste Innovation für Digitalisierung sowie der zum zweiten Mal ausgerufene Sonderpreis Anwendung von KI-Methoden wurde von der WKNÖ mit je 4.000 Euro prämiert. Coronabedingt werden die einzelnen Projekte in den kommenden Wochen auf www.facebook.com/wknoe mit Videomaterial und allen wichtigen Informationen vorgestellt. Ebenso sind alle Sieger, Projekte und Einreichungen auf der eigenen Website zu finden.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2020

Siemens Österreich startet innovatives Campus-Netzwerk

Siemens Österreich startet innovatives Campus-Netzwerk© Siemens Österreich

Siemens nimmt in Wien Campus Microgrid in Betrieb. Integration von Elektromobilität und Photovoltaik in bestehendes Netz. Kommunikation läuft über A1 Campus Network.

(red/czaak) Der Showcase „Campus Microgrid“ von Siemens Österreich auf dem Firmenareal in Wien Floridsdorf ist in Betrieb. Microgrids sind intelligente „Bereichsnetze“, die es ermöglichen, die steigenden Herausforderungen bei der sicheren und zuverlässigen Bereitstellung elektrischer Energie zu meistern. Dazu kann der Energiehaushalt bei gleichzeitiger Reduktion des CO2-Footprints optimiert werden. Ein erhöhter lokaler Energiebedarf - etwa durch E-Mobilität – und dadurch verbundene Lastspitzen lassen sich mit solchen Mini-Netzen entsprechend bedarfsorientiert managen.

Verhalten und Nutzen von Microgrid Lösungen im Realbetrieb
„Microgrids verringern die Notwendigkeit den Netzanschluss auszubauen, reduzieren den Energiebezug und bieten außerdem eine verbesserte Versorgungssicherheit bei Blackouts. Sie können sowohl netzgebunden als auch netzunabhängig betrieben werden. Der aktuelle Showcase in Wien demonstriert das Verhalten und den Nutzen von Microgrid Lösungen im Realbetrieb – und lässt dank umfassender Datensammlung und -analyse an Lösungen der Zukunft forschen“, so Siemens in einer Aussendung.

Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien
„Diese Technologien und Anwendungen schaffen die einzigartige Möglichkeit ressourcenschonender und energieeffizienter für Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien zu sorgen und jede Menge CO2 einzusparen“, sagt Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Enorme ökologische und ökonomische Bedeutung
„Microgrids können mit oder ohne Verbindung zum öffentlichen Netz betrieben werden und für die verlässliche und zugleich saubere Bereitstellung, Übertragung und Nutzung von Energie einen erheblichen Beitrag leisten“, so Wolfgang Hesoun, CEO Siemens Österreich. „Unser Campus-Projekt bietet in Verbindung mit der Infrastruktur eines bestehenden Industriebetriebs viel Raum für innovative Forschung und konkrete neue Lösungen“, betont Hesoun.

50 Prozent der Menschen leben auf 2 Prozent der Flächen mit 75 Prozent der Energie
Welche Bedeutung Microgrids in Zukunft haben werden, zeigen folgende Zahlen: 50 Prozent der Menschen leben in Städten, die zwar nur 2 Prozent der Fläche des Planeten beanspruchen, aber 75 Prozent der Energie verbrauchen und für 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind.

Autarkes Energiemanagement
„Unser Ziel ist, Strom aus regenerativer Energie so weit wie möglich selbst zu produzieren und lokal zu konsumieren. Mögliche Überschüsse sollen künftig auch in das öffentliche Netz eingespeist werden. Neben der möglichst großen CO2-Reduktion wollen wir so auch „grüne Energie“ liefern und mittelfristig am Regelenergiemarkt teilnehmen“, unterstreicht Hesoun.

Intelligentes System zur Optimierung des Energie- und Wärmebezugsmanagements
Das Projekt verbindet Photovoltaik, Batteriespeicher, Microgrid-Controller, Laststeuerung und optimierte Ladelösungen für Elektromobilität. Gemeinsam bilden diese ein intelligentes System zur Optimierung des Energie- und Wärmebezugsmanagements des Unternehmensareals. Zusätzlich wird das Gebäudemanagementsystem eingebunden, sodass zum Beispiel bei Lastspitzen die Wärmebereitstellung im Hauptgebäude angepasst werden kann, um den Leistungsbezug des Objekts zu optimieren.

Einsparung von 100 Tonnen CO2 pro Jahr
Durch die eingebundenen, insgesamt 1.600 m2 umfassenden Photovoltaikanlagen können Angaben zufolge rund 100 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Der Showcase zeigt auch, wie intelligente Komponenten zur Laststeuerung im Microgrid dazu beitragen können, Elektromobilität und Photovoltaikerzeugung in das bestehende Campusnetz zu integrieren, ohne einen zusätzlichen Netzausbaubedarf hervorzurufen.

Kommunikation über A1 Mobile Campus Network
Die Kommunikation zwischen den Microgrid Assets erfolgt über ein A1 Mobile Campus Network. Dabei wird ein privates Mobilfunknetz mit lizenzierten Frequenzbändern eingesetzt, was exklusive Ressourcen und störungsfreie Kommunikation bei höchster Verfügbarkeit ermöglicht. In Zusammenarbeit mit A1 und Nokia wird gezeigt, wie zukünftig Microgrids die Vorteile der kabellosen 5G-Technologien nutzen damit höchste Sicherheitsanforderungen und kurze Übertragungszeiten realisiert werden können.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2020

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