Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. Juli 2024

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Digitale Technologien gewährleisten Gesundheit und Wirtschaft

Digitale Technologien gewährleisten Gesundheit und Wirtschaft© Pexels.com/cottonbro

IT-Dienstleister sind beim Bedarf von Unternehmen und systemrelevanten Versorgern gefordert. Der Fokus liegt auf flexibler und sicherer Verfügbarkeit medienübergreifender Services.

(Christian Czaak) Die allgegenwärtige Corona-Pandemie hat nach wie vor umfangreiche Auswirkungen auf kritische Systemerhalter und den Wirtschaftskreislauf. Zwei besonders von der Pandemie betroffene Segmente sind das Gesundheitswesen und verwandte Produktionsbetriebe. Branchenübergreifende Kooperationen unterstützen hier nun Herstellung, Logistik und Diagnostik.

Autarke Produktion
Das Smart Textile Konsortium in Vorarlberg mit Unternehmen wie Grabher, Bandex, Getzner oder Wolford begann während der Corona-Krise Einzelteile und hochwertige Schutzmasken zu produzieren, die komplett in Österreich hergestellt werden. In Spitzenzeiten wurden täglich mehr als 24.000 Schutzmasken gefertigt und dafür mussten tausende Einzelteile an rund 100 SchneiderInnen zur Endfertigung ausgegeben werden.

Um diese autarke Produktion „Made in Austria“ zu sichern, wurde Kapsch BusinessCom mit der raschen Umsetzung einer produktionstechnisch flexibel skalierbaren IT-Anwendung beauftragt. Der IT-Dienstleister entwickelte speziell für die Steuerung und Protokollierung der einzelnen Produktions- und Lieferschritte ein eigenes Tracking-System.

Cloudbasiertes Webportal
„Bei den verteilten Produktionsstätten war das ein anspruchsvoller Logistikprozess, den wir in kurzer Zeit auf Basis von Microsoft Cloud Technologien digitalisiert haben. Eine einfache App ermöglicht nun die wesentlichen Schritte im logistischen Abwicklungsprozess sowie Rück- und Fertigmeldungen von SchneiderInnen und Spediteuren zentral zu verfolgen“, sagt Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands beim IT-Dienstleister Kapsch BusinessCom.

Basis ist ein cloudbasiertes und flexibel skalierbares Web-Portal und eine Handy-App für das Scannen und die Etikettierung verschiedener Pakete via QR-Code. Auch Steuerung und Nachverfolgung der Lieferketten passiert geräteunabhängig über die Web-Oberfläche und App. Die Echtzeit-Anwendung sichert zudem, dass die Näherinnen die richtigen Pakete mit den Einzelteilen zugestellt bekommen und den Weiterversand der Masken zur nächsten Station.

Fundierte Diagnostik
Ein weiteres Projekt im Gesundheitswesen betrifft die Österreichische Diabetesgesellschaft, wo Kapsch gemeinsam mit Microsoft eine digitale Datenerfassung zur Prüfung von Zusammenhang und Auswirkung von COVID-19 auf zuckerkranke Patienten entwickelten. Diabetes mellius stellt einen Risikofaktor für schwerwiegende Verläufe von COVID-19 Infektionen dar.

„Die nunmehr digitalisierte österreichweite Erfassung von relevanten Parametern, wie Laborwerten, Begleiterkrankungen und Medikation ermöglicht eine entsprechend fundierte Diagnostik“, so Jochen Borenich. Manche Auswirkungen der Corona-Pandemie können durch digitale Innovationen zumindest erleichtert werden.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.10.2020

„Die Krise kann auch Chancen beinhalten.“

„Die Krise kann auch Chancen beinhalten.“© Kapsch BusinessCom

Digitalisierung ist in der aktuellen Krisensituation für die Aufrechterhaltung des Wirtschaftskreislaufs unverzichtbar. Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom, erläutert relevante Parameter für die betriebliche Umsetzung.

Economy: Wie sehen Sie aktuelle Krisenentwicklung?

Jochen Borenich: Unterm Strich haben wir die Krise gut gemeistert und blicken positiv in die Zukunft. Natürlich hat jede Branche mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wir sehen dabei aber auch eine Chance für die Wirtschaft, etwa ein Umdenken beim Thema Digitalisierung.

Welche IT-Dienste sind von Unternehmen aktuell besonders gefragt?

Umstellungen ins Home Office ist bei unseren Kunden gut gelungen, auch bei uns selbst. In vielen Branchen ist das immer noch Alltag und so auch das Thema Cyber-Security. Hier ist unsere Hilfe gefragt, von E-Mail Security bis zur Abwehr von Phishing-Attacken. Für verschiedene Branchen haben wir auch eine Smart Crowd Management Lösung geschaffen.

Wie funktioniert das und bei welchen Betrieben?

Intelligente Sensorik und digitale Erkennung (engl. Digital Signage) ermöglichen automatische Belegungszählungen. Dabei geht es meist um Kontrolle von Ein- und Ausgängen zur Prüfung wie viele Personen sich gleichzeitig in Geschäft oder Betriebsstätten befinden. Auch bestehende Anlagen können nachgerüstet werden, inklusive Fiebererkennung. Die Einsatzgebiete gehen von Handel und Dienstleistern über Gesundheitseinrichtungen und Ämtern bis zu Industriebetrieben sowie Banken und Versicherungen.

Was gilt es hier und beim Home-Office besonders zu beachten?

Das Thema Sicherheit, die DSGVO muss eingehalten werden und daher speichern unsere Sensoren nie personenbezogene Daten. Im Home-Office ebenso das Thema Sicherheit. E-Mail Phishing-Attacken haben Hochkonjunktur, entsprechende Schulung der Mitarbeiter ist immens wichtig.

Stichwort Daten und intelligente Anwendungen. Gibt es hier neue Entwicklungen oder Referenzprojekte?

Wir entwickelten für die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) eine digitale Datenerfassung zur Prüfung von Zusammenhang und Auswirkung von COVID-19 auf zuckerkranke Patienten, da hier ein Risikofaktor für schwere Verläufe gegeben ist. Die digitale Erfassung von Laborwerten, Begleiterkrankungen und Medikation ermöglicht eine fundierte Diagnostik. Mit unserer Entwicklung Digital Forms konnte diese Datenerfassung einfach und rasch umgesetzt werden.

Intelligentes Prozessmanagement ist zumeist mit Cloud-Services verbunden…

… Ja. Vorarlberger Textilbetriebe haben corona-bedingt täglich bis zu 24.000 Schutzmasken gefertigt. Viele tausende Einzelteile für rund 100 SchneiderInnen an verteilten Produktionsstätten bedeuten umfangreiche Logistikprozesse. Wir haben diese in kurzer Zeit auf Basis von Microsoft Cloud digitalisiert. Eine einfache App ermöglicht nun Schritte wie Ausgabe- und Paketverfolgung sowie Rück- und Fertigmeldungen von den SchneiderInnen und Spediteuren zentral zu verfolgen.

Digitalisierung steht für die Optimierung betrieblicher Wertschöpfungsketten. Welche Entwicklungen sind hier erwähnenswert?

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass intelligente Digitalisierung auch in der Industrie ein echter Gamechanger ist. In Zeiten möglichst ohne persönliche Kontakte, haben digitale Assistenzsysteme sehr schnell an Relevanz gewonnen. Etwa unser Kunde Adler-Lacke, wo mit dem Live-Video-Assistenz-System Evocall Hilfe bei Wartung oder Assistenz ohne direkten persönlichen Kontakt funktioniert. Das geht mit einer Datenbrille oder einfach mittels Smartphone-App.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.10.2020

Neue Arbeitsmarktinitiativen

Neue Arbeitsmarktinitiativen© Bilderbox.com

Land Niederösterreich entwickelt mit Experten weitere wirtschaftspolitische und arbeitsplatzrelevante Maßnahmen mit massiver Erhöhung der Investitionen. Gesonderter Fokus auf KMU sowie auf junge Menschen und ältere Generation.

(red/czaak) Die Corona-Pandemie und ihre nationalen Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist nicht nur Krankmacher sondern auch Neumacher, so die zentrale Botschaft beim aktuellen Arbeitsmarktgipfel in Niederösterreich. Unter dem Motto „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“ analysierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger gemeinsam mit Experten, Sozialpartnern und Unternehmern die neuen Herausforderungen am Arbeitsmarkt und präsentierten neue Maßnahmen und Initiativen.

Sicherheit und neue Perspektiven
„Wir müssen vieles neu denken und den Menschen mit weiteren Initiativen größtmögliche Sicherheit wie auch neue Perspektiven geben“, betonte Mikl-Leitner in ihrer Einleitung. Weitere Teilnehmer des Arbeitsmarktgipfels waren renommierte Experten wie Christian Helmenstein (Leiter Economica Instituts für Wirtschaftsforschung), Christoph Schneider (Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Handelspolitik der WKO), Sven Hergovich (Landesgeschäftsführer AMS-NÖ), Wolfgang Ecker (Präsident der Wirtschaftskammer NÖ), Thomas Salzer (Präsident der Industrie NÖ), Markus Wieser (Chef der Arbeiterkammer NÖ) sowie Unternehmensvertreter wie Andreas Kandioler und Jürgen Haberl (Leiter der Lehrlingsausbildung bei den ÖBB).

Ein Schwerpunktthema waren besonders betroffene Zielgruppen wie junge Menschen, die kaum oder keine Berufserfahrung haben und die ältere Generation (50+) mit der zunehmenden Problematik bei Arbeitsverlust wieder eine Neuanstellung zu bekommen. Mikl-Leitner zufolge werden hier Initiativen im budgetären Ausmaß von knapp 70 Millionen Euro gestartet. „Damit können wir 9.000 Personen beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt unterstützen“, so NÖ-Landeschefin. Ein zentrales Element der niederösterreichischen Aktivitäten gilt auch dem Lehrlingssegment. Die Mittel werden hier nun nochmals erhöht, in Summe stehen 54 Millionen Euro für zielgerichtete Aktivitäten zur Verfügung.

Nachfrage- und Angebotsschock
Weitere Maßnahmen sind die Ausweitung der Arbeitsmarkt-Initiative „Jobchance 50+“ und ein Sonderprogramm für zusätzliche Pflegekräfte. Über die NÖ Bildungsförderung werden dabei nun erstmals nicht nur Weiterbildungen, sondern auch Umschulungen gefördert. Parallel ausgeweitet werden die adressierten Berufsgruppen und dazu gehören nun von HeimhelferInnen und Sozialbetreuerin in der Altenarbeit über Familienarbeit und Unterstützung von Menschen mit Behinderung bis hin zu Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz.

„Bei der aktuellen Krise handelt es sich um einen Nachfrage- und Angebotsschock mit dem zunehmenden Problem der fehlenden Konsummöglichkeiten. Dabei treffen Liquiditätsengpässe und der Nachfragerückgang vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“, erläuterte Christoph Schneider, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Handelspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, die aktuelle Situation. „Maßnahmen zur Unterstützung der Liquidität, die Senkung von Lohnnebenkosten und Unternehmenssteuern sowie weitere Initiativen zur Konjunkturbelebung sind daher das Gebot der Stunde“, unterstrich Schneider.

Multiplikatoreffekt bei Investitionen
„Die Lehrlinge von heute sind unsere Fachkräfte von morgen. Mit der Aufstockung der NÖ Lehrlingsoffensive auf 54 Millionen Euro unterstützen wir junge Menschen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt“, sagt Martin Eichtinger, NÖ-Arbeits-Landesrat. Und zur Unterstützung für für Arbeitnehmer über 50: „Das Programm ‚Jobchance‘ bietet Menschen über 50 die Möglichkeit, befristet von Gemeinden oder gemeinnützigen Vereinen angestellt zu werden. Wir bauen die bisherigen 600 Plätze auf 1.000 Plätze aus und nehmen dafür gemeinsam mit dem AMS NÖ 14 Millionen Euro in die Hand.“

Das wirtschaftspolitische Maßnahmenpaket wurde von Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger erläutert. „Unser bereits im September präsentiertes Konjunkturprogramm in Höhe von 229 Millionen Euro enthält sowohl regionale Anreize als auch Investitionen zum Thema Innovation. Bei der Digitalisierungsförderung im Jahr 2021 werden weitere 10 Millionen Euro folgen, mit dem Ziel rund 800 Betriebe zu unterstützen“, so Danninger. Eine weitere Maßnahme stellt die Erhöhung der Finanzierungshilfen für Investitionen, Wachstum und Ansiedlungen dar. Insgesamt soll das Maßnahmen- und Konjunkturprogramm Investitionen von rund einer halben Milliarde Euro in den nächsten Jahren auslösen.

Nähere Informationen: Büro LR Eichtinger, Mag. Markus Habermann, Telefon 02742/9005-12361, E-Mail markus.habermann@noel.gv.at, Büro LR Danninger, Mag. Andreas Csar, Telefon 02742/9005-12253, E-Mail andreas.csar@noel.gv.at, AMS Niederösterreich, Mag. Martina Fischlmayr, Telefon 050 904 300 120, E-Mail martina.fischlmayr@ams.at, Wirtschaftskammer Niederösterreich, DI (FH) Bernhard Tröstl, Telefon, 02742/851 14100, E-Mail kommunikation@wknoe.at, Industriellenvereinigung Niederösterreich, Gerti Wallner, MA, Telefon 01/711 35-2445, E-Mail gerti.wallner@iv.at, Arbeiterkammer Niederösterreich, Gernot Buchegger, MA, Telefon 057171-21121, E-Mail gernot.buchegger@aknoe.at .

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.10.2020

Bundesregierung verlängert Härtefallfond

Bundesregierung verlängert Härtefallfond© WKO Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer

Wirtschaftskammer erreicht Verlängerung der Unterstützung für besonders betroffene Kleinstunternehmen. Härtefall-Fond läuft nun bis zu zwölf Monate. Zudem wird operative Antragsstellung für alle Hilfen erleichtert.

(red/czaak) Die Corona-Pandemie stellt Österreichs Betriebe auch weiterhin vor enorme Herausforderungen, die Unsicherheiten sind unverändert groß. Sicherheitsnetze und Hilfsmaßnahmen für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sollten daher weiterhin zielgerichtet und effizient, aber auch flexibel anwendbar sein.

„Die Krisenbewältigung wird das Land noch länger beschäftigen und deswegen hat die Österreichische Bundesregierung nun weitere Unterstützungsmaßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Schäden durch Covid-19 fixiert und damit eine Forderung der Wirtschaftskammer umgesetzt“, so Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreichs, zum Regierungsentscheid bezüglich der Verlängerung des Härtefonds auf zwölf Monate.

"Once-Only-Prinzip" sorgt für bürokratische Entlastung
Parallel zur Verlängerung hat der Ministerrat mit dem sogenannten "Once-Only-Prinzip" einen weiteren von der Wirtschaft eingeforderten wichtigen Schritt in Richtung Entbürokratisierung gesetzt: Unternehmen müssen Daten und Informationen, die sie der öffentlichen Hand übermittelt haben, nur mehr einmal bereitstellen. Dadurch sollen ab sofort mühsame Mehrfacheingaben entfallen und Betrieben Zeit wie Ressourcen erspart werden.

Förderzeitraum beim Härtefall-Fonds verdoppelt
Beim Härtefonds selbst war bisher eine Förderung für bis zu sechs Monate möglich, die aus dem Zeitraum von Mitte März bis Mitte Dezember 2020 ausgewählt werden konnte. Hier hat die Wirtschaftskammer nun erreicht, dass für doppelt so viele Monate Unterstützung gewährleistet wird. Es kann für bis zu 12 Monate aus dem Zeitraum Mitte März 2020 bis Mitte März 2021 Unterstützung beantragt werden.

Weitere Verbesserungen
Auch der NPO-Fonds und der Künstlerfonds der Sozialversicherung wurden entsprechend verlängert. Das schaffe Planbarkeit und ist eine zusätzliche Stütze in dieser so herausfordernden Zeit. „Wir werden uns weiterhin bei der Bundesregierung für möglichst zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für die rot-weiß-roten Betriebe einsetzen“, betonen Mahrer und Karl-Heinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Über halbe Milliarde Euro an Hilfsgeldern primär für EPU und KMU
Angaben zufolge wurde bisher in der Phase 1 (Anm. ab Ende März) und der ebenso auf Betreiben der WKÖ verbesserten Phase 2 rund 530 Millionen Euro an knapp 195.000 Personen ausbezahlt. In den zuletzt abgelaufenen Betrachtungszeiträumen wurden im Schnitt jeweils rund 1.200 Euro ausbezahlt. „Hauptzielgruppe sind Einpersonenunternehmen (EPU) und Kleinstbetriebe, die allesamt mit großen Sorgen in Herbst und Winter blicken. Deshalb müssen wir weiterhin auf dieses bewährte Hilfsinstrument setzen“, unterstreicht Kopf.

Verbesserte Rahmenbedingungen auch bei Fixkostenzuschuss
Ebenfalls gelungen aus Sicht der Kammer und ihrer Mitgliedsbetriebe ist die bereits zuvor erfolgte Verbesserung beim Fixkostenzuschuss. Hier werden in der Phase 2 die laufenden Fixkosten aus einer operativen inländischen Tätigkeit gefördert, die bei einem Covid-19-bedingten Umsatzausfall von mindestens 30 Prozent angefallen sind. Zuschüsse gibt es für bis zu sechs zusammenhängende Monate im Zeitraum 16. Juni 2020 bis 15. März 2021.

Sorgfältige Erarbeitung der Förderkriterien
„Die Bundesregierung hat die Förderkriterien sorgfältig und umfassend erarbeitet. Es ist gelungen, eine breit angelegte Lösung zu finden, sodass möglichst viele Betriebe quer durch alle Branchen profitieren“, freut sich Harald Mahrer als Interessensvertreter der Österreichischen Unternehmen.

Die erste Tranche über 50 Prozent kann schon beantragt werden, dafür sind Umsatzausfall und Fixkosten bestmöglich zu schätzen. Die zweite Tranche startet ab 16. Dezember 2020, dafür braucht es dann qualifizierte Daten aus dem Rechnungswesen.

Ausweitung der Kostensegmente
In der Phase 2 wird der Zuschuss schon ab 30 Prozent (Anm. statt bisher 40 Prozent) Umsatzausfall gewährt und kann bis zu 100 Prozent betragen. Die Definition der Fixkosten wird etwa um AfA und sogenannte frustrierte Aufwendungen ergänzt. Auch Leasingraten werden übernommen, inklusive Finanzierungsleasing. „Für die Wirtschaftskammer hat oberste Priorität, dass die Corona-Hilfen der Bundesregierung möglichst zielgerichtet dort ankommen, wo sie jetzt dringend gebraucht werden: nämlich in den Betrieben“, hält Mahrer abschließend fest.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.10.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Entrepreneurship und Design Thinking

Entrepreneurship und Design Thinking© Pexels.com/pixabay

Der Financial Life Park der Ersten Bankengruppe startet neuen Online-Bewerb. Kinder und Jugendliche sollen sich über neue App vernetzen und über spielerische Erfahrung unternehmerisches Denken und Eigeninitiative lernen.

(red/mich) Wie man mit Kreativität und Einfühlungsvermögen die Welt ein Stück weit besser machen kann, sollen Kinder und Jugendliche mit der neuen „Online-Challenge“ des Erste Financial Life Park (FLiP) erlernen. Im Mittelpunkt steht die Innovationsmethode des „Design Thinking“. Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn viele unterschiedliche Menschen ihre Kreativität verbinden. Durch die Anwendung dieser Methode sollen Kinder und Jugendliche spielerisch Erfahrung im unternehmerischen Denken sammeln und lernen selbst aktiv zu werden.

Mit dem neuen Bewerb sollen etwa praxisrelevante Problemstellungen behandelt werden wie: „Wodurch könnten wir neuen SchülerInnen an unserer Schule den Einstieg erleichtern?“ oder „Wie könnte der Park um die Ecke für Kinder wieder attraktiver werden?“. Kinder und Jugendliche sind aufgefordert, in Kleingruppen gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und sodann erste Prototypen zu basteln. „Das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen, unternehmerisch zu denken und kreative Lösungen spielerisch im Team zu erarbeiten, all das wollen wir mit der neuen `Entrepreneurship Challenge` für Kinder und Jugendliche unterstützen“, so Philip List, Direktor des Erste Financial Life Park.
 
In drei Schritten zum Ziel
Die Challenge startet auf der eigenen Website (Anm. flipchallenge.at) und wird dann in einer eigens konzipierten App alleine oder in der Gruppe absolviert. Bevor es los geht, wird mit Infotexten, Videos und animierten Grafiken das Thema Design Thinking erklärt. Ein Kompetenzcheck, wo SchülerInnen ihre eigenen Stärken reflektieren und eine konkrete schrittweise Anleitung für die praktische Umsetzung soll allen Jugendlichen ermöglichen, selbst kreativ und aktiv zu werden.

Die Entrepreneurship Challenge entstand in Zusammenarbeit mit dem E-Learning Experten ovos und der Initiative for Teaching Entrepreneurship (IFTE). Die App ist für 12 bis 16-Jährige konzipiert. Sie ist kostenlos und kann sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich verwendet werden, so der Erste Financial Life Park in einer Aussendung.
 
Landkarte für Entrepreneurship Education
Aktuell wurde die neue Challenge im Rahmen des Entrepreneurship Summit Vienna vorgestellt. Bei der zweitägigen Veranstaltung stand „Social Entrepreneurship Education von der Primar- bis zur Sekundarstufe“ im Zentrum. Katharina Kiss, Koordinatorin für Entrepreneurship Education des BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sowie Klemes Riegler-Picker, Sektionschef im BMBW, betonten bei der Präsentation des neuen Bewerbs, dass Entrepreneurship Education in den Lehrplänen verankert und in allen Bildungseinrichtungen implementiert werden soll.

„Alles, was Kinder und Jugendliche durch eigenes Nachdenken und eigenes Ausprobieren lernen, trägt besser zur Entwicklung der Entdeckerfreude und Gestaltungslust dieser nächsten Generation bei. Design Thinking ist dafür eine ausgezeichnete Methode und als App unterstützt es gleichzeitig digitales Lernen“, so Johannes Lindner von der Initiative for Teaching Entrepreneurship (IFTE). „Junge Menschen brauchen Gelegenheit, Ermutigung und Inspiration, selbst herauszufinden, wie sie es machen können“, betonte Lindner. Nach der „Financial Life Challenge“ und der „Investment Challenge“ ist die „Entrepreneurship Challenge“ nun schon die dritte Online Challenge des Erste Financial Life Park (FLiP).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 05.10.2020

Demokratie und Demonstrationen

Demokratie und Demonstrationen© Pexels.com/Markus Spiske

Die fünfte Welle der Demokratieradar-Studien der Donau-Uni Krems legt ihren Schwerpunkt auf das Thema politische Partizipation. Im Vergleich zeigt sich eine stärkere Teilnahme junger Menschen an Demonstrationen.

(red/mich/cc) Die von der Donau-Universität Krems halbjährlich durchgeführte Studie „Demokratieradar“ bescheinigt der österreichischen Bevölkerung auch während Corona große Zufriedenheit mit der Demokratie. Bei der aktuell fünften Befragungswelle wurde speziell auf die politische Partizipation eingegangen und wie diese etwa mit Alter und Einkommen korreliert. Auffallend ist die verstärkte Teilnahme junger Menschen an Demonstrationen.

Hohe Demokratiezufriedenheit
Die Demokratiezufriedenheit in Österreich scheint sich durch die Corona-Pandemie zumindest vorerst nicht negativ verändert zu haben. In der fünften Welle des Demokratieradars stimmten 90 Prozent sehr oder eher zu, dass die Demokratie trotz Problemen die beste Regierungsform sei. Dieser Wert hat sich seit Beginn des Projektes 2018 kaum verändert. Für 15 Prozent der Befragten funktioniert die heimische Demokratie sehr gut, für weitere 64 Prozent eher gut. Die Befragungen für die Studie fanden zwischen Mai und Anfang Juli 2020 telefonisch und online statt.

Mehr Teilnahme an Demonstrationen
Die aktuelle Welle des Demokratieradars hat sich speziell mit dem Thema politische Beteiligung auseinandergesetzt. Dabei zeigt sich, dass, rückblickend vor allem auf 2019 bezogen, mehr Menschen bei Demonstrationen waren als noch 2017 und 2018. Insbesondere junge Befragte berichteten doppelt so oft, in den vergangenen zwölf Monaten bei einer Kundgebung gewesen zu sein. Hier dürfte die Fridays for Future-Bewegung Niederschlag gefunden haben. So betrug der Anteil bei den unter 30-Jährigen 27 Prozent. Der Vergleichswert in der gesamten Studie lag bei zwölf Prozent.

Wirtschaftliche Lage für politische Beteiligung wichtig
Auf welche Art und Weise Menschen konkret an Politik teilnehmen, schwankt naturgemäß zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Während etwa Personen gehobenen Alters stärker in Organisationen mitwirken, sind Personen unter 30 online deutlich aktiver. Ein Ergebnis zieht sich allerdings quer durch die gesamte Erhebung: Personen, die weniger Geld zum Leben haben, beteiligen sich weniger an Politik – oder können die vorhandenen Möglichkeiten schlicht nicht so nutzen wie Menschen, denen es wirtschaftlich besser geht.

Demokratieradar
Das Demokratieradar ist eine halbjährliche Studie der Donau-Universität Krems und der Universität Graz, die in Kooperation mit Forum Morgen durchgeführt wird. Sie basiert auf einer Umfrage unter rund 4.500 Personen ab 14 Jahren in Österreich. Das Demokratieradar ist Teil des Austrian Democracy Lab (ADL), das seit Anfang 2018 den Zustand der Demokratie in Österreich analysiert und Vorschläge zu ihrer Weiterentwicklung ausarbeitet.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 05.10.2020

Mehr Beschäftigung und mehr Export

Mehr Beschäftigung und mehr Export© economy

Laut den aktuellen Umfragen des deutschen ifo-Instituts spiegelt sich die wirtschaftliche Erholung deutscher Unternehmen bei geplanten Neueinstellungen und höheren Exporterwartungen. 

(red/cc) Immer mehr deutsche Unternehmen nehmen Neueinstellungen ins Visier. Das vom Münchner ifo-Institut regelmäßig erhobene Beschäftigungsbarometer ist im September neuerlich gestiegen. Die wirtschaftliche Erholung spiegelt sich mehr und mehr auch bei den geplanten Neueinstellungen wider. 

Aufwärtstrend bei Industrie, Dienstleistung und Baubranche
Runtergebrochen auf einzelne Wirtschaftsbereiche, konnte das ifo-Barometer seinen Aufwärtstrend in der Industrie fortsetzen. Auch die Dienstleister planen mehr Personal einzustellen, insbesondere die IT-Dienstleister und im Handel hat das Barometer sogar einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Ihr Personal aufzustocken planen die Unternehmen nun ebenso auch in der Baubranche.

Das ifo-Beschäftigungsbarometer basiert auf rund 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden regelmäßig gebeten ihre Beschäftigtenplanungen für die nächsten drei Monate mitzuteilen.

Exporterwartungen deutlich verbessert
Optimismus zeigt sich auch bei den deutschen Exporteuren. Hier haben sich die Erwartungen der Industrie im September nahezu verdoppelt, von 5,5 auf 10,4 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Oktober 2018. Der Aufschwung der Industrieproduktion in vielen wichtigen Abnehmerländern kommt der deutschen Exportwirtschaft dabei zu Gute.
Einzelne Segmente betrachtet, erwarten deutlich mehr Unternehmen in der Chemischen Industrie, dass ihre Exporte im vierten Quartal zunehmen. Gleiches gilt für die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. Auch die Automobilbranche rechnet mit Umsatzzuwächsen beim Auslandsgeschäft. Der Maschinenbau hingegen erwartet vorerst keine größeren Sprünge. Mit deutlichen Einbußen beim Export rechnen hingegen die Hersteller von Bekleidung, Lederwaren und Schuhen.

Autoindustrie erholt sich langsam
Im Vergleich zum August beurteilen die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer ihre aktuelle Geschäftslage im September besser. Insgesamt ist die Lage aber immer noch schlecht, so die neue Konjunkturumfrage des ifo Instituts. „Im April war die Lage katastrophal, später dann grottenschlecht. Jetzt ist sie nur noch schlecht. Darin besteht die Verbesserung“, sagt Stefan Sauer, ifo-Experte.

Hoffnung machen auch hier die Exporterwartungen. Auch die Produktionspläne sind weiterhin expansiv geprägt. Der Auftragsbestand hat sich gegenüber dem Vormonat weiter verbessert. Der Bestand im Fertigwarenlager blieb unverändert auf niedrigem Niveau.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 05.10.2020

Antibiotika, Brücken und Bildung

Antibiotika, Brücken und Bildung© Pexels.com/cottonbro

Die Staatspreise „Digitalisierung“ sind vergeben. Digitale Transformation durchdringt alle Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft. Coronakrise untermauert Bedeutung innovativer Technologien.

(red/czaak) Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft hat die diesjährigen Staatspreise Digitalisierung ausgezeichnet. Vergeben wurden die Prämierungen in den drei Kategorien "Digitale Produkte und Lösungen", "Digitale Transformation" sowie "Social Responsibility Projects". "Die vielfältigen Einreichungen zeigen, dass es keinen Bereich in Wirtschaft und Gesellschaft gibt, der nicht von der Digitalisierung betroffen ist. Dieser Staatspreis soll das Bewusstsein für die Digitalisierung als entscheidendes Zukunftsthema sowie als Grundlage für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit und damit zentralen Wirtschaftsfaktor schärfen“, unterstrich Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaft in ihrer Gratulation an die Preisträger.

Kategorie "Digitale Produkte und Lösungen"
In der Kategorie "Digitale Produkte und Lösungen" wurde "ares-genetics.cloud - Genetische Antibiotikaresistenzdetektion mittels Künstlicher Intelligenz" vom Unternehmen Ares Genetics in Wien mit dem Staatspreis ausgezeichnet. „Die massive Zunahme resistenter Keime stellt die Gesundheitseinrichtungen vor große Herausforderungen. Durch den Einsatz der Ares Genetics-Datenbank reduzieren sich einerseits Zeit und Kosten in der Entwicklung von Antibiotika, andererseits erfahren ÄrztInnen Unterstützung im zielgerichteten Einsatz der Medikamente“, lautete die Begründung der Jury.

Kategorie "Digitale Transformation"
as Projekt "StrucInspect – digitale Brückeninspektion des 21. Jahrhunderts" von den Unternehmen Palfinger Structural Inspection und ÖBB Infrastruktur (beide Wien) erhielt den Staatspreis in der Kategorie "Digitale Transformation". Die Jury hob hervor, dass „durch die Verknüpfung unterschiedlicher digitaler Technologien und qualitativer Dienstleistungen bisherige personalintensive Prozessketten durchgängig abgebildet werden.“ Und: „Drohnen in Kombination mit anderen Datenerfassungsmethoden ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Baustrukturschäden.“ Diese Lösung ist bereits erfolgreich im Einsatz und „steigert insbesondere Objektivität und Frequenz bei Inspektionen“ – sie wurde aktuell auch mit dem Digital Impulse Award ausgezeichnet.

Kategorie "Social Responsibility Projects"
Das Projekt "DivDev's" des Unternehmens CodeFactory aus Wien konnte die Kategorie "Social Responsibility Projects" für sich entscheiden. Laut Jury entwickelt dieses Projekt eine Lösung für den Mangel an IT-Fachkräften und zudem den Mangel an Ausbildungen für hörbehinderte Menschen. Bereits vorhandene Kursmaterialien werden hier für die Zielgruppe passend aufbereitet. „Obwohl sich das Projekt noch im Anfangsstadium befindet, konnten bereits namhafte Partner gefunden werden“, so die Jury weiter.

Forschungsförderungsgesellschaft als Organisator des Wettbewerbs
Organisiert wird der vom Ministerium verantworte Staatspreis Digitalisierung von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. „Die Corona-Pandemie hat uns noch deutlicher gezeigt, welche Chancen die Digitalisierung mit sich bringt und die Preisträger zeigen uns innovative Umsetzungen wie auch verantwortungsvolle Nutzungen“, so Henrietta Egerth und Klaus Pseiner als die beiden Geschäftsführer der FFG.

"Unser Leben wird immer digitaler. Die größte Herausforderung ist, dass wir alle mitnehmen und niemanden zurücklassen. Mit dem Ausbau der digitalen Amtsgeschäfte soll es möglich werden, dass alle Bürger ihren Nutzen daraus ziehen können. Digitalisierung ist zudem ein wesentlicher Konjunkturmotor für die Zeit nach der Krise", betonte Ministerin Margarete Schramböck ergänzend.

Nominierungen und Sonderpreise
Einreichungen für diesen Staatspreis waren in drei Kategorien möglich. Neben den Staatspreisträgern wurden noch weitere Projekte als grundsätzlich staatspreiswürdig nominiert. In der Kategorie "Digitale Produkte und Lösungen" waren dies "NOUS sonic" der Firma NOUS Wissensmanagement aus Wien, weiters "Transkribus" des Instituts für Germanistik der Universität Innsbruck sowie "Employee.CHARGING“ des Untenehmens hast.to.be aus Salzburg.

Für die Kategorie "Digitale Transformation" folgten "GreenChips" der Firma GreenChips division of SIE Connect aus Vorarlberg und in der Kategorie "Social Responsibility Projects" schließlich "Storytelling in Augmented Reality - die Bücherwürmer" von Kris Hofmann Animation und Österreichische Nationalbibliothek, beide Wien.

Über den Staatspreis Digitalisierung
Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort verleiht seit 2019 den Staatspreis Digitalisierung als die höchste Auszeichnung für hervorragende digitale Produkte in Österreich. Heuer hat die unabhängige Experten-Jury aus 88 Einreichungen in drei Kategorien insgesamt acht Nominierungen und je Kategorie einen Staatspreisträger ausgewählt. Bewertet wurden die Projekte nach Innovationsgrad, Qualität der Umsetzung, Nutzen für Anwender und Mitarbeiter sowie Marktpotenzial.

 

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 05.10.2020

Österreich holt internationale Top-Position

Österreich holt internationale Top-Position© Pexels.com/Marcus Aurelius

Initiativen der Bundesregierung bringen Österreich unter die besten Nationen im E-Government-Benchmark der EU und zum Sieg gegenüber Deutschland und Schweiz. Neue Services wie österreich.gv, Unternehmerportal USP oder App „Digitales Amt“ zeigen Wirkung.

(red/czaak) Österreich zählt bei der Digitalisierung der Verwaltung und begleitender Services (wieder) zu den Top-Nationen im europaweiten Vergleich. Dank der von der Regierung initiierten und operativ primär vom BM für Digitalisierung und Wirtschaft umgesetzten zahlreichen Digitalisierungs-Projekte der österreichischen Verwaltung, erzielt Österreich im aktuellen internationalen E-Government-Vergleich einen Top 3-Platz. Und im sogenannten DACH-Vergleich der Länder Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH) bleibt das Land an erster Stelle.

Die Ergebnisse im Detail
Im soeben veröffentlichten "E-Government-Benchmark 2020" der Europäischen Kommission belegt Österreich gleichauf mit Lettland den dritten Platz von 36 untersuchten Ländern und gehört mit Malta (Rang 1) und Estland zu den Top 3-Nationen in Europa. „Der Ausbau der digitalen Services auf österreich.gv.at, auf der App „Digitales Amt“ und dem Unternehmensserviceportal USP mit verbesserten mobilen Nutzungsformen zeigen im aktuellen Ranking den Erfolg für die Republik“, freut sich Margarete Schramböck, BMin für Digitalisierung und Wirtschaft.
 
Mit 96 Prozent der möglichen Bewertung ist Österreich im Top-Level Benchmark der Nutzerorientierung besonders gut aufgestellt. Vor allem im Bereich der mobilen Anwendungsformen gibt es eine Verbesserung von 23 Prozent, die auf die Veröffentlichung der Plattform österreich.gv.at und der App „Digitales Amt“ zurückzuführen ist. Der Ausbau der App „Digitales Amt“ soll entsprechend weiter forciert und die konsequente responsive Gestaltung der Webseiten weiterverfolgt werden. 

Transparenz und Cross-Border Mobility
Auch im Segment Transparenz (82 Prozent) sind die positiven Trends ersichtlich. Hier liegt Österreich auf dem fünften Rang. Das betrifft auch den Bereich Öffentliche Organisationen, wo etwa organisatorische Aspekte, der Zugang zu Informationen, Beschwerdemöglichkeiten und finanzielle Transparenz bewertet werden. Hier hat sich Österreich auf 86 Prozent verbessert. Als nächstes soll nun die prozessorientierte Darstellung des Bearbeitungsverlaufs über die Serviceerbringung auf österreich.gv.at und die App „Digitales Amt“ verbessert werden – etwa eine Loslösung vom klassischen Antragsformular hin zu einer nutzerorientierten Erledigung von Prozessen.
 
Im Bereich der sogenannten Cross-Border Mobility (Anm. Zugänglichkeit von Online-Services aus dem Ausland) hat Österreich international besonders deutlich aufgeholt und liegt nun im EU-Vergleich auf dem dritten Rang. Sowohl bei der grenzüberschreitenden Mobilität für BürgerInnen als auch für Unternehmen konnte sich Österreich um 13 bzw. 16 Prozentpunkte auf 82 bzw. 80 Prozent steigern. Nächster Schritt ist hier der Ausbau der digitalen und mehrsprachigen Bereitstellung von Services auf dem UnternehmerServicePortal USP.

Technologische Schlüsselelemente für Online-Serviceabwicklung
Mit 89 Prozent zeigt auch der Benchmark der technologischen Schlüsselelemente für eine Online-Serviceabwicklung das stabil hohe Niveau von Österreichs E-Government. Nächster Schritt hier ist der Ausbau elektronischer Identitätsnachweise (eID; aktuell 83 Prozent). Auch bei digitalen Dokumenten (E-Documents) ist aufgrund Bürgerkarte und (primär) Handy-Signatur eine Steigerung auf 88 Prozent zu erkennen. Im Bereich der elektronischen Zustellung (Digital Post) erreicht Österreich durch den digitalen Postkorb und das Recht auf elektronischen Verkehr sogar 100 Prozent.

Eine Verbesserung des Indikators „Formulare“ kann durch die Umsetzung des Once Only-Prinzips, wo Informationen der Behörde nur einmal gemeldet werden müssen, erzielt werden. Dafür sollten dann Formulare, Anträge oder Felder für die Serviceerbringung im Allgemeinen nach Anmeldung via Handy-Signatur möglichst schon vorausgefüllt zur Verfügung stehen. 
  
Der E-Government Benchmark
Der "E-Government Benchmark" der Europäischen Kommission untersucht seit 2001 jährlich digitale Verwaltungsservices (E-Government) – dieses Jahr in den 27 EU-Mitgliedsländern sowie in Island, Montenegro, Norwegen, Serbien, der Schweiz und der Türkei sowie im Vereinigten Königreich, in Albanien und Nordmazedonien. Als Grundlage für den Vergleich dienen die aus der Digitalen Agenda der Europäischen Union entnommenen Benchmarks Nutzer/innenzentriertheit, Transparenz, grenzüberschreitende Mobilität und technologische Schlüsselelemente für eine Online-Serviceabwicklung.

Diese Parameter werden jährlich rollierend anhand von einzelnen Lebenslagen für BürgerInnen sowie Unternehmen untersucht, die eine Interaktion mit öffentlichen Stellen notwendig machen. Heuer wurden die Lebenslagen „Regulärer Geschäftsbetrieb“, „Beginn eines Bagatellverfahrens“, „Umzug sowie Besitz und Betrieb eines Fahrzeuges“ untersucht. Der E-Government-Benchmark-Rahmen wurde im Jahre 2012 durch die Europäische Kommission neu konzipiert und 2016 aktualisiert.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.10.2020

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