Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. Juli 2024

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Erfolg geht auch in Krisenzeiten

Erfolg geht auch in Krisenzeiten© Pexels.com/Andrea Piacquadio

Liechtensteiner LGT Bank steigert im ersten Halbjahr Konzerngewinn um 26 Prozent auf CHF 191 Millionen oder 178 Mio. Euro. Striktes Kostenmanagement und Neupositionierungen von Tochterunternehmen als Eckpfeiler des Erfolges.

(red/cc) Die Liechtensteiner LGT als internationale Private Banking- und Asset Management Gruppe im Besitz der Fürstenfamilie erzielte im ersten Halbjahr 2020 in einem schwierigen Marktumfeld einen bemerkenswerten unternehmerischen Erfolg. Die auf Private Banking und Investment spezialisierte Bankengruppe steigerte den Bruttoerfolg um 6 Prozent auf exakt 900 Millionen Schweizer Franken/CHF (Euro 837 Mio.) und den Konzerngewinn gleich um 23 Prozent auf CHF 190,7 Millionen (Euro 178 Mio.).

Brokerage sowie Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende Juni auf rund CHF 219 Milliarden oder 204 Mrd. Euro (- 4 Prozent ggü. Vorjahr). Für die zweite Jahreshälfte 2020 geht die LGT weiter von einer soliden Geschäftsentwicklung aus, bleibt aber „aufgrund der mit der Corona-Pandemie verbundenen Unsicherheiten vorsichtig“, so die Bank anlässlich der Zwischenbilanz. Die Neupositionierung von LGT Private Banking, LGT Capital Partners und Lightstone als eigenständige Unternehmen schreiten Angaben zufolge planmässig voran.
Aufgrund höherer Einnahmen aus dem Brokerage-Geschäft im Zuge der volatilen Marktentwicklung und einer höheren Vermögensbasis im Vergleich zur Vorjahresperiode stieg das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft im ersten Halbjahr 2020 auf CHF 572 Millionen, bzw. Euro 532 Mio. (+ 7 Prozent). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft (inkl. sonstige Erträge) erhöhte sich auf CHF 185 Millionen, bzw. Euro 172 Mio. (ebenso + 7 Prozent), da die Kunden mehr Währungstransaktionen durchführten. Das Zinsgeschäft stieg auf CHF 142 Millionen bzw. 132 Mio. Euro (+ 3 Prozent). In Summe wurde der Bruttoerfolg um 6 Prozent auf exakt CHF 900 Millionen, bzw. 837 Mio. Euro gesteigert.

Neugeldzufluss im Private Banking und im Asset Management
Die LGT verfügt per 30. Juni 2020 über eine Kernkapitalquote (Tier 1) von 21.4 Prozent, gegenüber 19.9 Prozent per 31. Dezember 2019, und „über eine ausgezeichnete Liquiditätsbasis“, so das Unternehmen. Der Nettozufluss an Neugeldern lag im ersten Halbjahr 2020 bei CHF 1,6 Milliarden (1,488 Mrd. Euro), wobei sowohl das Private Banking als auch das Asset Management zum Wachstum beitrugen. Die gegenüber den Vorperioden etwas verlangsamte Wachstumsrate ist auf Rückzahlungen von Krediten primär durch Kunden aus dem Mittleren Osten und Asien während der Marktturbulenzen gegen Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Quartals zurückzuführen.

Seither verzeichnet die LGT wieder starke Zuflüsse auf dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Nach Berücksichtigung der negativen Markt- und Währungseffekte beliefen sich die verwalteten Vermögen per 30. Juni 2020 auf CHF 218.7 Milliarden (204 Mrd. Euro), gegenüber CHF 227.9 Milliarden (212 Mrd. Euro) zum Jahresende 2019. Für das zweite Halbjahr geht die LGT von einer weiterhin soliden Geschäftsentwicklung und einem guten Gesamtjahr 2020 aus.

Dank an Mitarbeiter
„Die gesamte LGT Gruppe hat sich im ersten Halbjahr 2020 gut entwickelt und stellt auch unter noch nie dagewesenen Bedingungen ihre Stärke, Professionalität und Kundennähe unter Beweis. Dies ist vor allem auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, die einen enormen Einsatz und grosse Flexibilität zeigen, um unseren Kunden jederzeit zur Seite zu stehen“, so Max von und zu Liechtenstein, CEO der LGT Gruppe und künftiger Verwaltungsratspräsident der drei eigenständigen Unternehmen LGT Private Banking, LGT Capital Partners und Lightstone. Die LGT-Gruppe beschäftigt über 3700 Mitarbeitende an mehr als 20 Standorten in Europa, Asien, Amerika und dem Mittleren Osten.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.09.2020

Immunität bei Corona häufiger als vermutet

Immunität bei Corona häufiger als vermutet© Pexels.com/Anna Shvets

Über T-Zellen vermittelte Immunität offenbar deutlich gängiger als Antikörper, so aktuelle Studien des schwedischen Karolinska-Instituts. Auch amerikanische Heat Biologics und University of Miami forschen rund um T-Zellen als Covid-Behandlungsform. Hier liegt Fokus bei besonders gefährdeten und älteren Risikogruppen.

(PTA/red/mich) Neue Untersuchungen des schwedischen Karolinska-Institut und dem Karolinska-Universitätskrankenhaus zeigen, dass viele Menschen mit leichten oder ohne Covid-19-Symptome über eine T-Zell-vermittelte Immunität gegen das Virus verfügen. Dies gilt auch für Menschen, die nicht positiv auf Antikörper getestet worden sind. Die Forscher schließen nun daraus, dass die allgemeine Immunität gegen Covid-19 womöglich höher ist, als es bisherige Antikörper-Tests vermuten lassen, so ein Bericht von Presstext Austria.

Die T-Zelle als Virenpolizei des Immunsystems
"T-Zellen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems und als eine Art von weißen Blutzellen darauf spezialisiert, viral infizierte Zellen zu erkennen", erläutert Marcus Buggert, Forscher und Assistenz-Professor am Zentrum für Infektionsmedizin des Karolinska-Instituts. Eingehende Analysen erlauben den Forschern, die T-Zell-Reaktion während und nach einer COVID-19-Infektion exakt abzubilden. "Unsere Resultate zeigen, dass etwa doppelt so viele Menschen eine T-Zell-Immunität entwickelt haben wie Personen, in denen wir Antikörper gefunden haben“, so Buggert weiter.

T-Zell-Immunität auch in der Familie
Für die Studie führten die Forscher immunologische Analysen bei über 200 Probanden durch, von denen viele keine oder nur leichte Covid-19-Symptome aufwiesen. Eine weitere Erkenntnis lautete, dass nicht nur Covid-19-Infizierten eine T-Zell-Imnunität nachzuweisen war, sondern auch vielen ihrer asymptomatischen Familienmitgliedern. Der Artikel zur Untersuchung wurde unter dem Titel "Robust T-Cell immunity in convalescent individuals with asymptomatic or mild Covid-19" auf BioRxiv (Anm. ein Preprint-Server für die Biowissenschaften) publiziert. Die Forschungen und vorklinischen Studien von Heat Biologics zum Thema T-Zellen und Covid-19 sind direkt über die Website des amerikanischen Unternehmens einsehbar.

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PressetextAustria/red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 11.09.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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Perspektiven für junge Menschen

Perspektiven für junge Menschen© Pexels.com/Sharefaith

In Niederösterreich ist die Jugendarbeitslosigkeit stark gesunken. Gemeinsame Initiativen des Landes mit Arbeitsmarktservice und Betrieben bei Ausbildung, Lehrlingsplätzen und Arbeitsmarkt zeigen Wirkung.

(red/rist) Niederösterreich verzeichnet nach dem Burgenland und Kärnten aktuell den höchsten Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. Zum Höhepunkt der Corona-Krise im April stieg die Jugendarbeitslosigkeit auf rund 115 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Juli ist sie mittlerweile im Vergleich zum Vorjahr auf rund 43 Prozent gesunken. „Die positive Entwicklung bei der Jugendarbeitslosigkeit ist sowohl der sich langsam erholenden Wirtschaft in Niederösterreich als auch unseren Maßnahmen, wie etwa der Lehrlingsoffensive, zu verdanken“, so Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich.

Verdoppelung der Lehrplätze
„Das Land Niederösterreich hat seine Lehrstellen auch selbst massiv ausgebaut, damit junge Menschen am Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit der Lehre mit Matura an. Ausbildung und Qualifizierung sind der Schlüssel im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit“, unterstreicht Martin Eichtinger, verantwortlicher NÖ-Landesrat für den Arbeitsmarkt. „Das Land Niederösterreich und die Landesgesundheitsagentur wird in den kommenden drei Jahren die Anzahl der Lehrstellenplätze von derzeit rund 250 auf insgesamt 500 Plätze verdoppeln“, so Mikl-Leitner zu weiteren Maßnahmen.

Lehrlingsoffensive wird auch 2021 fortgesetzt
Auch die NÖ Lehrlingsoffensive, eine Initiative des Landes Niederösterreich mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich, bremst den Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Für diese Lehrlingsoffensive hat das Land bis dato 46 Millionen Euro in die Hand genommen. „Investitionen in unsere Jugend sind Investitionen in die Zukunft“, sind sich Mikl-Leitner und Eichtinger einig. Angaben zufolge haben per Ende Juli bereits 3.137 Jugendliche an der Lehrlingsoffensive teilgenommen. 478 konnten einen Job oder regulären Ausbildungsplatz finden, 1.967 absolvieren noch eines der Programme. 2021 wird die die NÖ-Lehrlingsoffensive fortgesetzt.

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red/rist, Economy Ausgabe Webartikel, 07.09.2020

Supercomputer entschlüsseln Materialprozesse 

Supercomputer entschlüsseln Materialprozesse © Pexels.com/Manuel Geissinger

TU-Wien entwickelt mit Tribologiezentrum Wiener Neustadt und Londoner Imperial College neue Methoden für die Materialwissenschaft. Extrem umfangreiche Computersimulationen erlauben dabei erstmals genauen Blick auf verschiedene Materialveränderungen.

(red/mich) Die Themen Verschleiß und Reibung sind für viele unterschiedliche Industriebereiche relevant. Was passiert, wenn eine Oberfläche über eine andere gleitet? Mit welchen Materialveränderungen muss hier gerechnet werden? Was bedeutet das für die Haltbarkeit und Sicherheit von Maschinen?

Vorgänge, die hier auf kleinsten atomaren Ebenen passieren, lassen sich nicht direkt beobachten. Nun steht dafür ein neues wissenschaftliches Werkzeug zur Verfügung: Das Tribologie-Team von Carsten Gachot am Institut für Konstruktionswissenschaften und Produktentwicklung an der TU-Wien konnte über aufwändige Computersimulationen mittels Hochleistungsrechner Verschleiß und Reibung realer Werkstoffe simulieren.

Lebensdauer von Maschinen, Motorenergie oder Bremskraft
Die Ergebnisse beim Verhalten von Oberflächen aus Kupfer und Nickel stimmen genau mit Bildern aus dem Elektronenmikroskop überein und lieferten zudem noch wertvolle Zusatzinformation. „Metalle aus der Technik haben eine spezielle Mikrostruktur. Sie bestehen aus kleinen Körnchen, mit einem Durchmesser in der Größenordnung von Mikrometern oder noch kleiner“, so Stefan Eder, Autor der aktuellen Projektpublikation im renommierten Fachjournal „ACS Applied Materials & Interfaces“.

Wenn nun ein Metall unter großen Belastungsprozessen über das andere gleitet, dann geraten diese Körnchen der beiden Materialien aneinander. Diese mikroskopischen Vorgänge bestimmen das Verhalten des Materials auf großer Skala und entscheiden letztlich auch über die Lebensdauer einer Maschine, wie viel Energie in einem Motor durch Reibung verlorengeht oder wie gut eine Bremse mittels möglichst hoher Reibkraft funktioniert.

Computersimulation und Experiment
Bisher war es nicht möglich, den Ablauf dieser Prozesse zu studieren und genau zu erklären, wodurch welche Effekte zu welchem Zeitpunkt verursacht werden. Diese Lücke schließen nun große Molekulardynamik-Simulationen, welche die TU Wien zusammen mit dem Exzellenzzentrum für Tribologie (AC²T) in Wiener Neustadt und dem Imperial College in London entwickelte.

Je größer das simulierte Materialstück und je länger der simulierte Zeitabschnitt, umso mehr Computerleistung wird benötigt. „Wir simulieren Abschnitte mit einer Seitenlänge von bis zu 85 Nanometern, über einige Nanosekunden hinweg“, so Stefan Eder. Um die Dimensionen besser zu veranschaulichen: Selbst der Vienna Scientific Cluster 4, Österreichs größter Supercomputer, ist mit solchen Aufgaben mitunter monatelang beschäftigt.

Praxisorientierte Relevanz für Industrie
Das Team untersuchte etwa den Verschleiß einer Legierung aus Kupfer und Nickel – und zwar bei unterschiedlichen Mischungsverhältnissen der beiden Metalle und unterschiedlichen mechanischen Belastungen. „Wir können damit Bilder produzieren, die genau den Aufnahmen aus dem Elektronenmikroskop entsprechen. Unser Vorteil ist jedoch, wir können den Prozess danach am Computer im Detail analysieren und damit auch die unterschiedlichen Phasen und Auswirkungen“, sagt Stefan Eder.

In der Industrie stoßen die neuen Methoden bereits auf großes Interesse, so die TU-Experten. „Schon seit Jahren wird darüber diskutiert, dass die Tribologie von verlässlichen Computersimulationen profitieren könnte. Nun haben wir ein Stadium erreicht, in dem die Qualität der Simulationen und die verfügbare Rechenleistung so groß sind, dass wir dadurch Fragen zu industriellen Prozessen beantworten könnten, die auf andere Weise nicht zugänglich wären“, unterstreicht Carsten Gachot.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 07.09.2020

Wachstum aus der Krise

Wachstum aus der Krise© Pexels.com/ Singkham

Weitere Unterstützung für Unternehmen durch Österreichische Bundesregierung. Wirtschaftsministerium startet Investitionsprämie mittels nicht rückzahlbarer Zuschüsse von vorab einer Milliarde Euro. Einreichung für Betriebe ab sofort über Fördermanager der Austria Wirtschaftsservice (aws).

(red/czaak) Um die Investitionstätigkeit der Unternehmen anzuregen, erhalten Unternehmer ab nun die Möglichkeit eine Investitionsprämie zu beantragen. Konkret geht es dabei etwa um materielle und immaterielle aktivierungspflichtige Neuinvestitionen in das abnutzbare Anlagevermögen. Ausgeschlossen sind klimaschädliche Investitionen, Investitionen in unbebaute Grundstücke, in Finanzanlagen, Übernahmen oder in sogenannte aktivierte Eigenleistungen. Ausgezahlt wird der Zuschuss nach Abrechnung und Prüfung. Dieser Zuschuss kann mit weiteren Programmen der Austria Wirtschaftsservice (aws) kombiniert werden, darunter insbesondere die aws-Garantie und den aws erp-Kredit.

Schwerpunkt Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Gesundheit
„Mit der Investitionsprämie schaffen wir jetzt attraktive Bedingungen für unternehmerische Neuinvestitionen mit besonderem Schwerpunkt auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie Life Science und Gesundheit“, erläutert Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. „Durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss leisten wir einen Anreiz zur Sicherung von Betriebsstätten, die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich“, unterstreicht Schramböck, in deren Ressort die neue Initiative der Österreichischen Bundesregierung fällt.

Abwicklung über Austria Wirtschaftsservice
Abgewickelt wird die Investitionsprämie von der aws. Anträge können ab sofort über den aws Fördermanager gestellt werden, gefördert werden Investitionen ab 1. August 2020. Anträge, die im Betrachtungszeitraum zwischen 1. September 2020 und 28. Februar 2021 eingebracht werden, sind aufgrund der beihilferechtlichen Konstruktion als allgemeine Maßnahme jedenfalls zu bedienen. Im Bedarfsfall werden die Mittel von einer Milliarde Euro für die Investitionsprämie durch eine Gesetzesänderung aufgestockt.

Erste Maßnahmen ab sofort bis Februar 2021
Investitionen von mehr als 5.000 Euro und maximal 50 Millionen Euro werden mit einem Zuschuss von sieben Prozent gefördert. Wichtig ist, dass die Unternehmen zwischen dem 01.08.2020 und dem 28.02.2021 erste Maßnahmen setzen, die den Beginn der Investitionstätigkeit kennzeichnen. Erste Maßnahmen sind etwa Bestellungen, Lieferungen, der Beginn von Leistungen, Anzahlungen, Zahlungen, Rechnungen, Abschluss eines Kaufvertrags oder der Baubeginn der förderungsfähigen Investitionen, so die genannten Kriterien des Wirtschaftsministeriums.

Nachhaltige Stärkung des Standortes
Bei einem Investitionsvolumen von bis zu 20 Millionen Euro haben die Unternehmen ein Jahr Zeit, die Investition durchzuführen. Über 20 Millionen muss die Investition bis zum 28. Februar 2024 abgeschlossen sein. „Durch den unternehmerischen Anreiz der Investitionsprämie wollen wir unseren Standort nachhaltig stärken und einer aktuellen Zurückhaltung entgegenwirken“, ergänzt Wirtschaftsministerin Schramböck.

 

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.09.2020

Innovation und Forschung stärken regionale Standorte

Innovation und Forschung stärken regionale Standorte© Pexels.com/pixabay

Land Niederösterreich beschließt umfangreiche Weiterentwicklung der Wissenschaftsstandorte. Weitere sieben Millionen Euro für innovative Forschungsprojekte mit Schwerpunkt auf Gesundheit, Klima und Digitalisierung sowie Nachwuchsförderung.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich vergibt aktuell sowohl im Rahmen des Forschungs-, Technologie- und Innovationsprogramms (FTI) als auch im Rahmen der Life Science Calls weitere Fördermittel für innovative Forschungsprojekte. Im Zuge eines kompetitiven Förderverfahrens wurden kürzlich über sieben Millionen Euro für unterschiedliche Projekte aus eben diesen Calls von der Niederösterreichischen Landesregierung beschlossen.

Forschen für Mensch und Wirtschaft
„Wir fördern herausragende Forschungsprojekte, unter anderem im Kampf gegen den Klimawandel, extreme Unwetter, aber auch gesundheitsrelevante Themen wie die Krebsforschung finden Berücksichtigung. Damit wird der Wissenschaftsstandort maßgeblich weiterentwickelt und die Projektergebnisse kommen direkt dem Wohl der Menschen zugute“, sagt Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich.

Klimathemen an Standorten Tulln und Krems
Aus dem „FTI-Call 2019: Klimawandel“ werden sechs Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 1,1 Millionen Euro gefördert. Bei zwei Projekten der Universität für Bodenkultur Wien am Standort Tulln geht es etwa um die Erforschung von Böden für eine dem Klimawandel angepasste Landwirtschaft. Die Donau-Universität Krems wiederum widmet sich der Entwicklung von Sensorsystemen zur Vorhersage von extremen Unwettern.

Rehabilitation und Landwirtschaft in St. Pölten
Zusätzlich wurden zwei Stiftungsprofessuren aus dem „FTI-Call: Digitalisierung/Digitale Transformation-Stiftungsprofessuren“ genehmigt, darunter eine Stiftungsprofessur an der FH St. Pölten zum Thema „Angewandte Biomechanik in der Rehabilitationsforschung“. Inhaltlich geht es dabei um eine bessere und schnellere Versorgung von Patienten im Rahmen der Rehabilitation durch den Einsatz von innovativen Technologien. Die Universität für Bodenkultur am Standort Tulln wird sich mittels der Stiftungsprofessur dem Thema „Digitale Transformation in der Land‐ und Forsttechnik“ annehmen.

Karl Landsteiner Uni für Gesundheitswissenschaften und AIT
Darüber hinaus werden acht Projekte aus dem Life Science Call der NÖ Forschungs- und Bildungsgesellschaft mit knapp 2,4 Millionen Euro gefördert. Das Projekt „Future Danube“ der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften unterstützt bei der Erforschung künftiger Trends in der gesundheitsbezogenen, mikrobiologischen Wasserqualität von Flüssen. Bei einem Projekt des Austrian Institute of Technology wiederum geht es um eine Kombinationstherapie zur Bekämpfung des Gallengangkarzinoms.

Zusätzliche Unterstützung für Forschernachwuchs
Im Rahmen des FTI-Call geht es aber auch um die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Niederösterreich. Aktuell werden achtzehn Dissertationsvorhaben gefördert und darüber hinaus werden auch die Forschungs- und Bildungseinrichtungen bei der Anstellung von DoktorandInnen gefördert. Derzeit kann für den „FTI-Call: Ernährung – Medizin – Gesundheit“ eingereicht werden. Im September folgt dann noch ein weiterer FTI-Call zum Thema Klimawandel.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.09.2020

Weitere Verbesserung der Geschäftslage

Weitere Verbesserung der Geschäftslage© Pexels.com/Burst

Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Erholungskurs. Der aktuelle Geschäftsklimaindex des deutschen ifo-Instituts ist erneut gestiegen. Parallel sinkt Kurzarbeit und auch der Auftragsstand in der wichtigen Autobranche nimmt zu.

(red/mich) Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern ist weiter im Aufwind. Der aktuell Geschäftsklimaindex des renommierten Münchner ifo-Instituts ist auch im August gestiegen. Die Unternehmen beurteilten die aktuelle Lage im Vergleich zum Vormonat merklich besser und auch ihre Erwartungen fallen optimistischer aus. Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs, so das klare Resümee der ifo-Experten.

Dienstleistung und Gewerbe nun auch deutlich positiv
Runtergebrochen auf einzelne Segmente hat sich das Geschäftsklima besonders im Verarbeitenden Gewerbe erheblich verbessert. Der Ausblick auf die kommenden Monate fiel hier erneut optimistischer aus und auch die Auftragsbücher füllen sich wieder. Ebenso stark gestiegen ist der Geschäftsklimaindex im Dienstleistungssektor, wo die Unternehmen deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage sind. Und auch hier hat sich der Ausblick auf die kommenden Monate weiter verbessert.

Verhaltene Zufriedenheit bei Handel und Baubranche
Vergleichsweise abgeflacht hat sich die Aufwärtsbewegung des Geschäftsklimas im Handel. Handelsbetriebe sind zwar etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, die Erwartungen bleiben jedoch verhalten bis pessimistisch. Rückläufig war das Geschäftsklima im Großhandel. Im Bauhauptgewerbe befindet sich das Geschäftsklima weiter im Aufwind. Die Baufirmen waren erneut mit ihrer aktuellen Lage zufriedener. Ihre Erwartungen sind jedoch weiterhin verhalten bis pessimistisch, wenn auch nicht mehr so stark wie zuletzt.

Kurzarbeit sinkt weiter
Die Zahl der Firmen mit Kurzarbeit sinkt weiter. Im August waren es noch 37 Prozent der Unternehmen, im Juli noch 42 Prozent und damit rund 15 Prozent mehr. „Die Kurzarbeit ist über fast alle Branchen rückläufig, auch wenn es insgesamt immer noch viele sind“, so Sebastian Link, ifo-Arbeitsmarktexperte. Aktueller Spitzenreiter ist (und blieb) die Industrie mit 53 Prozent der Firmen, nach 57 Prozent im Juli. Bei den Dienstleistern sind noch 33 Prozent in Kurzarbeit, nach 39 Prozent im Juli. Im Handel 26 Prozent, nach 31 Prozent im Juli. Vergleichsweise wenig betroffen war das Bauhauptgewerbe mit 7 Prozent, nach 11 Prozent im Juli.
Große Unterschiede zwischen einzelnen Branchensegmenten
 
In den aggregierten Zahlen der großen Wirtschaftszweige verbergen sich allerdings Unterschiede. Das zeigt sich besonders deutlich an den Dienstleistern. Obwohl der Durchschnittswert nur 33 Prozent betrug, waren im August 88 Prozent der Reisebüros und -veranstalter in Kurzarbeit, 71 Prozent der Hotels, 69 Prozent der kreativen und künstlerisch tätigen Betriebe, 52 Prozent der Gastronomieunternehmen und 40 Prozent der Verlage. Umgekehrt besonders wenig Kurzarbeit gab es im August im Grundstücks- und Wohnungswesen mit knapp über vier Prozent sowie bei Informationsdienstleistern mit knapp drei Prozent.

Konträre Entwicklung in Industrie
Vergleichbar gemischt sieht es in der Industrie aus, wo der Durchschnittswert 53 Prozent beträgt. Bei den Metallerzeugern etwa waren aber im August noch 80 Prozent in Kurzarbeit, bei den Herstellern von Bekleidung 67 Prozent. In der Autobranche betrug der Anteil 65 Prozent, in der Chemie hingegen nur 34 Prozent. Bei den Herstellern von Nahrungsmitteln sind es hingegen wiederum nur 14 Prozent und bei der Pharmazie gar nur 4 Prozent.

Bessere Geschäftslage in der Autoindustrie
Die Stimmung unter den deutschen Autoherstellern und Zulieferern hat sich im August ebenso verbessert, so ein weiteres wichtiges Ergebnis der neuesten Konjunkturumfrage des deutschen ifo Instituts. Von minus 68 Punkten im Juli stieg die Beurteilung der Geschäftslage auf minus 35 Punkte im August. Damit sehen die Hälfte der Unternehmen wieder „Licht im dunklen Keller“, umschreibt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, die Situation.

Nachfrage auf hohem Niveau
Verbessert hat sich auch der Auftragsbestand. Hier stieg der Indikator auf plus 38 Punkte, nach plus 26 im Juli. Auch die Nachfrage selbst bleibt weiter auf hohem Niveau. „Hier spielen Nachholeffekte und die Mehrwertsteuersenkung sicherlich eine Rolle“, so ifo-Experte Wohlrabe. Bedient wurde die Nachfrage vor allem aus den Lagerbeständen - diese konnten merklich abgebaut werden.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 07.09.2020

Sichere Kommunikation mittels Quantentechnologie

Sichere Kommunikation mittels Quantentechnologie© Anta Bucevic/Bristol University

Forscher der Akademie der Wissenschaften entwickeln mit Kollegen aus Bristol und Zagreb ein neues quantenverschlüsseltes Netzwerk. Eine zentrale Netzarchitektur auf Photonenbasis ermöglicht sicheren Nachrichtenverkehr mit unterschiedlichen Formaten und reduziert zudem Kosten.

(red/mich/cc) Quantentechnologie soll in Zukunft absolut abhörsichere Kommunikation ermöglichen. Das funktioniert mittels verschränkter Photonenpaare zwischen den Parteien, die Nachrichten austauschen möchten und damit lässt sich ein sicherer, nicht „knackbarer“ Schlüssel generieren. Derartige Punktverbindungen werden heute bereits genutzt, bei der Verknüpfung mehrerer Kommunikationspartner braucht es jedoch teuren Aufwand bei der Hardware. Forscher aus Bristol (GB), Zagreb (HR) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) haben nun ein Quantenverschlüsselungsnetzwerk mit einer zentralisierten Architektur gebaut, das weitaus effizienter funktioniert - und darüber nun auch im renommierten Fachjournal Science Advances publiziert.

Photonenpaare aus zentraler Quelle
“Wir nutzen eine zentrale Quelle für verschränkte Photonen, mit der acht Netzwerkteilnehmer über Glasfasern verbunden werden. Die Detektoren der einzelnen Teilnehmer waren für das Experiment alle im selben Raum, aber die Glasfasern für den Austausch der Photonen verliefen über mehrere Kilometer durch ganz Bristol”, erklärt Sören Wengerowsky vom beteiligten Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW. Die Quantenverschlüsselung im Netzwerk funktioniert, indem die zentrale Quelle verschränkte Photonenpaare erzeugt und dann separiert an die Netzwerkteilnehmer verteilt.

Diese messen, wann Photonen eintreffen und veröffentlichen die Ankunftszeiten. “Wenn zwei Netzwerkteilnehmer kommunizieren wollen, müssen sie gleichzeitig eingetroffene Photonen finden. Die sind dann Teil eines verschränkten Paars und können zur Verschlüsselung genutzt werden. Da wir verschiedene Wellenlängen nutzen, können die Kommunikationspartner sich auf die jeweils relevante Wellenlänge konzentrieren und die restlichen Photonen ignorieren. Das funktioniert auch für mehrere parallele Verbindungen”, so Wengerowsky.

Die eigentliche Kommunikation passiert dabei nicht über das Quantennetzwerk. Hier wird lediglich der unknackbare Schlüssel generiert und die derart verschlüsselte Nachricht kann dann auch über eine normale Internetverbindung verschickt werden. Für optimale Sicherheit muss der Schlüssel allerdings Bit für Bit genauso groß sein wie die Nachricht, die übermittelt werden soll - egal ob es sich dabei um Text, Audio- oder Videomaterial handelt.

Cloud aus Quantencomputern
Der Schlüssel muss dabei nicht in Echtzeit erstellt werden. Teilnehmer am Quantennetzwerk können die Photonen, die den Schlüssel bilden, auch auf Vorrat horten. “Wir haben das Netzwerk im Experiment 17 Stunden am Laufen gehalten und Datenraten zwischen fünf und 300 Bit pro Sekunde erreicht”, sagt Wengerowsky. Das reiche jedoch noch nicht aus, um die sicherste Variante der Verschlüsselung für Datenmengen zu implementieren, wie sie im heutigen Internet hin- und hergeschickt werden. Es gibt aber technische Möglichkeiten, die Datenrate zu verbessern und die neue Netzwerkarchitektur zur Quantenverschlüsselung könnte ein wichtiger Baustein für ein künftiges Quanteninternet sein.

“Theoretisch lässt sich die Zahl der Netzwerkteilnehmer mit unserer Architektur einfach hochskalieren, auch wenn das technisch herausfordernd ist. Wir können unsere Methode auch mit Punktverbindungen und anderen Verfahren kombinieren, etwa um größere Distanzen zu überbrücken“, erklärt Wengerowsky. „Ein künftiges Quanteninternet wird wohl auf einen Mix aus verschiedenen Architekturen setzen und eine zusätzliche Softwareebene für die Anmeldung von Nutzern soll unser Experiment traditionellen Netzwerken ähnlicher machen“, so der ÖAW-Forscher. Und: „Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre, Quantencomputer zu Netzwerken zusammenzuschalten und so eine Cloud aus Quantencomputern zu schaffen.“

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.09.2020
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.07.2024
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