Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Fundiertes Wissen für den persönlichen Nutzen

Fundiertes Wissen für den persönlichen Nutzen© Bilderbox.com

Bei nahezu allen Digitalisierungsprojekten spielt Management, Auswertung und exakte Verfügbarkeit der Daten eine zentrale Rolle.

(Christian Czaak) Die sogenannte Datenweisheit betrifft betriebliche Abläufe zwischen verschiedenen Abteilungen und Standorten wie auch Kommunikation und Vertrieb mit Kunden. Beispielsweise verfügen Krankenhäuser und Spitäler über große Mengen an historischen und aktuellen Daten, die sowohl langfristig archiviert wie auch kurzfristig und personengenau im Rahmen einer Behandlung zur Verfügung stehen müssen. Diese Daten müssen gelesen, verknüpft und entsprechend eingesetzt werden können.

„Das ist die Aufgabe von Data Analytics, wo es um den richtigen Umgang mit strukturierter und unstrukturierter Datenvielfalt geht und um die Herstellung und Verknüpfung von Bedeutungen“, so Martin Weigl, Experte für Data Science bei Kapsch BusinessCom.

Ampelsystem übersetzt Unverträglichkeiten
Der IT-Dienstleister hat in Deutschland ein Projekt mit einer großen Krankenkasse umgesetzt, wo es um das Thema Medikation bei Herzinsuffizienz geht. Die Kasse wollte wissen, ob die Verschreibungen an ihre Patienten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen passieren. Am Beispiel eines Arztbriefes kann die Anwendung von Kapsch Medikationen und Wirkstoffe über den geschriebenen Text erkennen und verbinden und zudem übersetzt das System in die entsprechenden medizinischen ICD-10 Codes.

Eine Art Ampelsystem kann daraus auch Unverträglichkeiten zu anderen Medikamenten erkennen und aufzeigen. „Das ist die Voraussetzung für wirklich personalisierte Medizin und zudem stecken in all diesen Daten vitale Informationen auch für die Forschung und neue Therapien, bis hin zur Optimierung des laufenden Betriebs bei Logistikketten für Medikamente“, betont Weigl.

Regionalität und Internationalisierung
In anderen Branchen können derart vernetzte Datenmodelle beispielsweise auch die persönlichen Vorlieben im Konsumverhalten beinhalten und auf der Basis können dann etwa Handelsbetriebe und Online-Shops die entsprechend personalisierte Einspielung gezielter Produktangebote beinhalten. Damit können wiederum neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle entstehen und für die braucht es dann spätestens am Point-of-Sale (POS) adäquate Bezahlformen, die etwa auch für internationale Zielgruppen nutzbar sind.

Ein Beispiel für die Transformation einer traditionellen Warenhandlung über ein stationäres Geschäftslokal hin zu einer international aufgesetzten Online-Shoppingplattform ist die 1835 gegründete Eisenwarenhandlung der Familie Frey im oberösterreichischen Salzkammergut.

Flexible Ausweitung
Als „Eisenhandlung am Land“ begann das auf Werkzeuge, Schrauben, Baugeräte, Gartentechnik und Öfen spezialisierte Unternehmen bereits 2000 mit ersten Onlineverkäufen und mittlerweile gehen Lieferungen bis nach Griechenland oder Schweden. Basis dafür ist ein professioneller Online-Shop und eine von Wirecard CEE umgesetzte Bezahllösung, die alle gängigen elektronischen Zahlungsarten beinhaltet und zudem auch für Mobile Commerce, den Einkauf über mobile Endgeräte ausgelegt ist.

„Die Bezahlung direkt über den Online-Shop wurde von vielen Kunden verlangt und dann gemeinsam mit Wirecard implementiert. Die Umsetzung war einwandfrei, wir haben hier einen Ansprechpartner für alle gängigen Zahlungslösungen und das System ist zudem auch flexibel für den Einkauf über mobile Endgeräte ausgelegt“, so Peter Lahnsteiner, Geschäftsführer von freytool.com.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.10.2019

Betriebliche Innovation mittels kooperativer Forschungsfabriken

Betriebliche Innovation mittels kooperativer Forschungsfabriken© T-Systems Austria

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und entsprechend verknüpftes Wissen fördern unternehmens- und branchenübergreifende Transformation. Ein Expertenkommentar von Peter Lenz, Managing Director T-Systems Austria.

Wie Innovation durch Kooperation entsteht, zeigt das seit zwei Jahren laufende Pilotprojekt smartfactory@tugraz an der TU-Graz. Gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern arbeiten wir hier als T-Systems an der Entwicklung agiler und datensicherer Fertigungskonzepte. Direkt am Campus Inffeldgasse der TU Graz entstand eine hallengroße Pilotfabrik für zukunftsorientierte Fertigungen und ein anwendungsorientiertes Lernfeld für Studierende.

Offen für alle interessierten Unternehmen
Die Forschungsfabrik ist offen für alle interessierten Betriebe, insbesondere KMUs. In diesem Testlabor können heimische Unternehmen digitalisierte Produktionstechnologien erproben. Erforscht werden etwa auch neue Fertigungsmethoden, mit denen ebenso kleine Stückzahlen rentabel und flexibel hergestellt werden können. Ein besonderer Schwerpunkt betrifft Datensicherheit und Verlässlichkeit computergesteuerter Produktionssysteme.

Expertise im Bereich der Information Security
T-Systems steuert im Rahmen der smartfactory@tugraz Expertise im Bereich der Information Security in einer Industrie 4.0 Umgebung bei und legt dabei den Fokus auf relevante Aspekte zum Thema Cybersecurity mit Erkennung und Abwehr von Angriffen sowie Absicherung mittels eines eigenen Firewall-Konzeptes.

Praxisorientiertes Fabriksmodell
Die smartfactory@tugraz ist ein realitätsnahes Modell einer Fabrik das hilft, Innovationen zu fördern und Neuentwicklungen schneller marktreif zu machen. Die Produktion in Mittelstand und Industrie befindet sich aktuell in einem tiefgreifenden Wandel. Für uns ist daher Innovation durch anwendungsorientierte Kooperation gerade hier besonders relevant.

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Peter Lenz, Economy Ausgabe Webartikel, 07.10.2019

Kontinuierliche Unterstützung für österreichische Spitzenforschung

Kontinuierliche Unterstützung für österreichische Spitzenforschung© Bilderbox.com

Der Houskapreis der B&C Privatstiftung feiert 15-jähriges Jubiläum und vergibt 500.000 Euro für österreichische Spitzenforschung. Bis 30. November können Unis, FHs, FE-Einrichtungen wie auch KMUs ihre besten Forschungsprojekte einreichen.

(PTA/red/cc) Mit einer Dotierung von 500.000 Euro ist der Houskapreis Österreichs größter privater Preis für anwendungsnahe Forschung. Heimische Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können noch bis 30. November ihre besten Forschungsprojekte online einreichen, so ein Bericht von Presstext Austria.

Im Rahmen des Bewerbes werden die besten Projekte aus der Hochschulforschung und zudem innovative Forschungsleistungen von KMU in zwei gesonderten Kategorien prämiert. Gesondert erwähnenswert bei der aktuellen Ausschreibung sind zwei Geburtstage. 2020 feiert der Houskapreis sein 15-jähriges Jubiläum und die B&C Privatstiftung ihr 20-jähriges Bestehen.

Eckpfeiler für Wirtschaftsstandort Österreich
Forschung und Innovation sind wesentliche Erfolgsfaktoren für den Wirtschaftsstandort Österreich. Dem Stiftungszweck entsprechend, das österreichische Unternehmertum zu fördern, hat die B&C-Privatstiftung 2005 den Houskapreis ins Leben gerufen. Mit dem Forschungspreis soll die finanzielle Basis für österreichische Forschung und Innovation nachhaltig verbessert und relevante FE-Aktivitäten von Forschungsinstitutionen wie auch von Unternehmen vorangetrieben werden.
"Die bisherigen Prämierung zeigten, dass in Osterreich sowohl an den Hochschulen als auch in kleinen und mittleren Unternehmen Spitzenforschung betrieben wird, die innovative, zukunftsweisende Technologien und Lösungen mit enormem wirtschaftlichem Potenzial hervorgebracht hat“, betont Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der B&C-Privatstiftung. Seit 2005 wurden beim Houskapreis etwa 520 Forschungsprojekte eingereicht und insgesamt rund 4,3 Millionen Euro ausgeschüttet.

ERC-Grants für Houska-Preisträger
Drei Houskapreisträger haben zudem in den letzten Jahren auch Förderungen des Europäischen Forschungsrates erhalten, die sogenannten ERC-Grants (Anm. European Research Council). Die Projekte seien damit in der "Königsklasse" der europäischen Forschungsförderung angekommen.

„Wir freuen uns entsprechend auch über die hohe Akzeptanz in der österreichischen Forschungscommunity“, so Mariella Schurz, Generalsekretärin der B&C Privatstiftung und Organisatorin der Houskapreis-Gala. Letztes Jahr hat die B&C Privatstiftung die jährliche Dotierung des Houska-Preises von 400.000 auf insgesamt 500.000 Euro erhöht. Die Auszeichnung ist damit auch Österreichs größter privater Forschungspreis.

Ausweitung für Privatunis und Fachhochschulen
Mit dem heurigen Jahr können nun auch Privatuniversitäten und Fachhochschulen in der Kategorie „Hochschulforschung" einreichen – gleich wie die staatlichen Unis, die Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und das Institute for Science and Technology Austria (IST Austria).

In der zweiten Kategorie "Forschung & Entwicklung in KMU" werden wiederum die besten Unternehmen gesucht, die wirtschaftsnahe Forschung an einem konkreten Produkt am Markt zur Anwendung gebracht haben. 

Renommierte Experten und Live-Voting bei Jurierung
Im ersten Schritt werden pro Kategorie aus allen Einreichungen fünf Projekte für den Houskapreis nominiert. Die Bewertung der eingereichten Projekte erfolgt durch hochrangige Fachbeiräte und eine international anerkannte Expertenjury. Verstärkt werden diese Gremien heuer durch Msrianna Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamts, und Alexander Schwartz, Partner im IST Cube. 

Die zwei Kategoriesieger erhalten für ihre Projekte jeweils 150.000 Euro, die Zweitplatzierten je 60.000 Euro. Die Gewinner des 3. Platzes mit je 20.000 Euro werden vom Publikum direkt bei der Preisverleihung mittels Live-Votings gewählt. Die übrigen Nominierten erhalten ein Preisgeld von jeweils 10.000 Euro.

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PTA/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.10.2019

Expertise für Smart Manufactoring

Expertise für Smart Manufactoring© Kapsch BusinessCom

Hans-Peter Ziegler ist bei Kapsch BusinessCom neuer Leiter der Geschäftsstelle für Salzburg und Bayern.

(red/cc) Mit Oktober übernimmt Hans-Peter Ziegler die Geschäftsstellen-Leitung für Salzburg und Bayern bei Kapsch BusinessCom. Der gebürtige Salzburger war zuvor Mitglied der Geschäftsführung bei COPA DATA und blickt in Summe auf knapp 30 Jahre Berufserfahrung in der Technik, davon die letzten 20 Jahre im strategischen Vertrieb und primär im Bereich der Industrie.

„Im Rahmen von verschiedenen Smart Manufacturing Projekten in meinem alten Job, hat mich Kapsch schon als Partner überzeugt,“ erklärt Hans-Peter Ziegler. „Ab nun gilt der Fokus vor allem auf maßgeschneiderte Digitalisierungslösungen für die Salzburger Unternehmen“, unterstreicht Ziegler. 

Breites Portfolio mit Fokus Digitale Transformation
Die Salzburger Geschäftsstelle von Kapsch gibt es bereits seit 65 Jahren. Zu den mehr als 2.000 Kunden zählen Unternehmen wie Palfinger, Salzburg AG, Reed Messe, Salzburg Airport, sowie zahlreiche renommierte Hotels. Kapsch unterstützt all diese Unternehmen vor allem bei Digitalisierungsprojekten.

Das Spektrum reicht dabei von der Entwicklung von Assistenzsystemen und Netzwerk-Infrastrukturen über Security und Data Management-Lösungen bis hin zu Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz. Parallel zur DACH-Strategie von Kapsch BusinessCom wird der Fokus der Geschäftsstelle Salzburg künftig nicht nur Stadt und Bundesland inkludieren, sondern auf auch auf den Süddeutschen Raum bis nach München ausgeweitet.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.10.2019

Die direkte Auswirkung auf das Unternehmen

Die direkte Auswirkung auf das Unternehmen© Bilderbox.com

Digitalisierung ist ein ganzheitliches Thema und die entsprechende betriebliche Transformation quer über alle Branchen und Unternehmensgrößen unverzichtbar, so die zentrale Botschaft der kommenden DEX-Veranstaltung von Kapsch BusinessCom in der Wiener Expedithalle.

(red/cc) Auch beim vierten Durchgang der Digital Experience (DEX) von Kapsch zeigen wiederum Vertreter namhafter Unternehmen praxisorientierte Umsetzungen aus verschiedenen betrieblichen Bereichen. Die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten mittels Agiles Business Development, Machine Learning, Artificial Intelligence, Blockchain oder Internet of Things wird dabei ebenso erörtert wie Innovationen im Bereich Quantum Computing, Automation, Chatbots, Smart Industry oder Actionable Analytics.

Bekannte Branchengrößen mit praxiserprobten Lösungen
Ergänzend geben Manager bekannter Branchengrößen einen umfassenden Einblick in die betrieblichen Strategien zum Thema digitale Transformation. Kapsch selbst präsentiert zudem zahlreiche praxiserprobte Lösungen für verschiedene unternehmerische Bereiche. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die beispielgebende Expertise dieser Anwendungen gelegt und auf einen unterschiedlichen Branchenmix. Neben konkreten Use- und Showcases zeigt Kapsch dann noch gemeinsam mit Technologiepartnern und Forschungseinrichtungen neue Entwicklungen und Services aus digitalen Ecosystemen.

Wettbewerbsvorteile und neue Geschäftsmodelle
„Die DEX19 wird voller Anregungen und Informationen sein, wie es Unternehmen gelingt ihre Geschäftsmodelle auf die digitale Zukunft vorzubereiten“, unterstreicht Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom. „Ein Schwerpunkt im vormittäglichen Programm behandelt zudem wie mittels Digitalisierung Wettbewerbsvorteile geschaffen und Kundenanforderungen besser erfüllt werden können – und das über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg“, ergänzt Borenich.

Kapsch BusinessCom – Digital Experience (DEX) 2019 am Dienstag, den 12. November ab 08.30 Uhr in der Expedithalle Wien in der Absberggasse 27 in 1100 Wien.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.10.2019

Pflanzen erobern ehemalige Gletscherflächen

Pflanzen erobern ehemalige Gletscherflächen© OeAW

Freie Flächen nach Gletscherschmelzungen werden rasch von Pflanzenwelten bewachsen und diese verringern Murenabgänge. Dieser Nachweis gelingt Forschern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durch Kombination von Satellitenbildern mit ökologischen Messungen.

(red/czaak) Die heimischen Gletscher schmelzen immer schneller und das bringt neue Gefahren wie Muren und Gerölllawinen mit sich. Um dieses Risiko besser beurteilen zu können, ist es wesentlich, die Vegetationsentwicklung auf den betroffenen Flächen zu kennen. Dort wo das Erdreich von Wurzelwerk durchzogen ist, besteht etwa ein niedrigeres Risiko für Murenabgänge. Die Wurzeln verlangsamen entsprechend auch bei Regen den Abtrag des Untergrundes.

Wie aktuell nun Forscher des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in einer fachübergreifenden Zusammenarbeit herausfanden, erobern Pflanzen diese durch Gletscherschmelze freigewordenen Flächen außerordentlich schnell. Beteiligt an Forschungsprojekt und Studie waren Andrea Fischer (OeAW), Thomas Fickert (Universität Passau) für die Vegetationserhebungen, Gabriele Bippus (Firma Enveo) für die Analyse der Satellitenbilder und die Glaziologen Gernot Patzelt sowie Günther Groß steuerten ihre Langzeitbeobachtungen bei.

Jahrhundertelange Entwicklung
Der Rückgang der heimischen Gletscher ist seit Jahrzehnten dokumentiert. So hat der Jamtalferner im Tiroler Silvrettagebirge seit 1864 mehr als 53 Prozent seiner Fläche verloren. Durch eine neue Kombination von Satellitendaten und im Gelände erhobener Daten zur Vegetationsentwicklung konnten die Forscher nun noch genauer beobachten, wie sich die Pflanzendecke über die letzten Jahrzehnte entwickelt hat.

Die Studie zeigt, dass die Zahl der unterschiedlichen Pflanzenspezies am Jamtalferner von zehn bis 20 nach nur wenigen Jahren der Eisfreiheit auf bis zu 50 nach einem Jahrhundert anstieg. „Die Pflanzenwelt erobert in relativ kurzer Zeit Flächen zurück, in denen zuvor über Jahrhunderte keine Pflanze gedeihen konnte. Diese Dynamik war uns vorher nicht bekannt“, sagt Andrea Fischer von der ÖAW, Leiterin der aktuellen Untersuchungen am Tiroler Jamtalferner.

„Die Besiedelung der jüngst eisfrei gewordenen Gletschervorfelder scheint heute tatsächlich schneller abzulaufen als nach dem Ende der Kleinen Eiszeit, obwohl sich die hier beteiligten Arten und Besiedelungsprozesse nicht grundlegend von den damaligen unterscheiden“, erläutert Geograph Thomas Fickert.

Bessere Risikoabschätzung des Klimawandels
Durch die Gletscherschmelze kommt einerseits Schutt an die Oberfläche, der zuvor unter Eis gelegen ist sowie zu vermehrten Felsstürzen durch die Labilisierung der Felsformationen. Als indirekte Folge des Klimawandels steigt dadurch das Risiko für Muren und Gerölllawinen. Durch eine stabilisierende Funktion kann die nachwachsende Vegetation diese Gefahr vermindern. „Unsere neue Methode, Satellitenbilder und Erhebungen des Pflanzenwuchses kombiniert zu analysieren, hilft diese Risiken im Alpenraum besser abzuschätzen“, erklärt Fischer.

In Folgestudien soll die Methode optimiert und auf weitere Gletschergebiete in Österreich ausgeweitet werden, auch um Pflanzenwachstum und geologische Folgen im Hochgebirge noch genauer analysieren zu können. Das OAW-Institut widmet sich ergänzend dazu auch dem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt “Hidden Ice“, wo es um den Sedimenttransport im Vorfeld von Gletschern und dessen Gefahrenpotential für Alpentäler geht.

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2019

Eine Smartphone-Tastatur für Blinde

Eine Smartphone-Tastatur für Blinde© TU Wien

TU-Forscher entwickelt mobiles Keyboard, das blinden Menschen Texteingaben am Smartphone ermöglicht. Das Projekt wurde nun mit dem WINTEC-Preis ausgezeichnet. Ebenso prämiert wurden die TU-Projekte „I-Toilet“ und „Phobility“.

(red/czaak) Für viele Menschen ist es normal etwa beim Warten auf die Straßenbahn schnell mal eine Textnachricht ins Smartphone tippenl. Menschen mit Sehbehinderung haben es dabei deutlich schwerer. Es gibt zwar eigene Braille-Schrift-Tastaturen für den Computer, eine einfache wie tragbare Lösung für das Smartphone gab es bisher allerdings nicht.

Johannes Strelka-Petz (Forschungsbereich Multidisciplinary Design & User Research) hat im Rahmen seiner Bachelorarbeit der TU-Wien eine Braille-Tastatur entwickelt, die ganz einfach auf der Rückseite eines Smartphones angebracht werden kann. Das mobile Braille-Keyboard „Oskar“ ermöglicht auch unterwegs rasches Tippen. Strelka-Petz wurde nun mit dem vom Sozialministerium vergebenen WINTEC-Preis für Inklusion durch Naturwissenschaft ausgezeichnet. 

Acht Tasten fürs Smartphone
Die Braille-Schrift stellt jeden Buchstaben als Kombination von Punkten dar. Es gibt sechs Positionen, an denen sich entweder eine tastbare Markierung befindet oder nicht. Um auch Spezialzeichen unterzubringen, kann das Braille-System auf acht mögliche Punktpositionen erweitert werden. „Eine Braille-Tastatur besteht daher aus acht verschiedenen Tasten“, erklärt Johannes Strelka-Petz. „Ähnlich wie ein mit mehreren Fingern gleichzeitig gespielter Akkord am Klavier, produziert man auf dieser Tastatur einen Buchstaben, indem man die entsprechenden Tasten gleichzeitig drückt“, so Strelka-Petz.

Wenn eine solche Tastatur mit einem Computer verbunden wird, liegt sie normalerweise genau wie eine Standard-Tastatur auf dem Tisch. Für das Smartphone drehte Johannes Strelka-Petz dieses Tastensystem um und klebte eine Vorrichtung mit acht Tasten auf die Rückseite des Smartphones. „Die Handhaltung ist daher anders als bei einer gewöhnlichen Tastatur, aber die Tasten sind so angeordnet, dass dieselben Finger trotzdem noch für dieselben Punkt-Positionen zuständig sind“, erläutert Strelka-Petz. „Daher ist es für Menschen, die an eine gewöhnliche Braille-Tastatur gewohnt sind, kein Problem, sehr schnell die Verwendung unserer Smartphone-Tastatur zu erlernen.“ 

Schreibgeschwindigkeit von etwa 20 Wörtern pro Minute
Die Versuchspersonen erreichen mit dem neuen Gerät bereits nach wenigen Minuten eine Schreibgeschwindigkeit von etwa 20 Wörtern pro Minute – mit einer herkömmlichen Braille-Tastatur auf dem Tisch sind etwa 30 Wörter pro Minute üblich. „Dass ist für uns ein großer Erfolg“, betont Strelka-Petz. Dass nicht genau dieselbe Schreibgeschwindigkeit erreicht wird, sei für ihn „nicht überraschend – auch Sehende tippen am Display deutlich langsamer als auf einer vollwertigen Computertastatur“.

Die Tastatur kann auf der Rückseite des Smartphones angeklebt oder mit Magneten befestigt werden. Über eine Low-Energy-Bluetooth-Verbindung kommuniziert das Gerät mit dem Smartphone. Beim mobilen Braille-Keyboard „Oskar“ handelt es sich um ein Open-Source-Projekt, die Pläne und der Programmcode sind frei über das Internet verfügbar. Betreut wurde die Bachelorarbeit von Johannes Strelka-Petz von Roman Ganhör am Institut für Visual Computing und Human-Centered Technologie der TU-Wien. 

Drei TU-Projekte gewinnen bei WINTEC-Bewerb
Bei den vom Sozialministerium vergebenen WINTEC-Preise für Inklusion durch Naturwissenschaft, wurde die mobile Braille-Tastatur der TU-Wien mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Auch die Plätze zwei und drei gingen an Forschungsprojekte der TU Wien.

Über Platz zwei konnten sich Peter Mayer und Paul Panek freuen - prämiert wurde ihr Projekt „iToilet“, eine Toilette die individuell angepasst beim Hinsetzen und Aufstehen hilft. Platz drei erreichte das Projekt „Phobility“ von Georg Hauger. Hier wird untersucht, welche Probleme Menschen mit Phobien beim Benützen öffentlicher Verkehrsmittel haben.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Monetarisierung mittels Qualität

Monetarisierung mittels Qualität© Die Presse_Christine Pichler

Die Internet-Ausgabe der Tageszeitung Die Presse hat ein neues Design. Unterteilt in Nachrichten, Meinung und Magazin will der Qualitätstitel journalistisches Handwerk betonen und verstärkt digitale Abonnenten gewinnen.

(red/cc) Seit 25. September 2019 präsentiert sich „Die Presse“ digital mit einem komplett neu designten Layout und einem innovativen Konzept, wo die drei auf die Informationsbedürfnisse der Leser zugeschnittenen Kategorien Nachrichten, Meinung und Magazin das journalistische Handwerk in den Mittelpunkt stellen sollen.

Inhaltliches Konzept
„Mit unserem journalistischen Selbstverständnis gehen wir richtungsweisend für die österreichische Medienlandschaft einen neuen Weg und bestätigen damit unseren hohen Qualitätsanspruch“, erläutert Rainer Nowak, Chefredakteur und Herausgeber Die Presse. „Durch die Monetarisierung über das digitale Abo können wir es uns erlauben, Inhalte für anspruchsvolle Leser zu produzieren“, betont Nowak, der als Geschäftsführer neben seiner inhaltlichen Leitungsfunktion auch kaufmännische Verantwortung trägt.

Im Bereich Nachrichten soll am Puls der Zeit recherchiert werden, um den Nutzern alle Weltgeschehnisse auf einem Blick sichtbar zu machen und einen entsprechenden Live-Charakter zu erreichen. Was wirklich wichtig ist, soll somit in kürzester Zeit erfassbar sein. Die Kategorie Meinung soll ein vielfältiges Meinungs-Spektrum bieten und zeigt die Köpfe wie auch deren Argumente hinter den starken Meinungen.

Farbleitsystem zur Orientierung
Um zudem den Wissenshorizont der Presse-Leserschaft stetig zu erweitern und einen umfassenden Rundumblick über alle wichtigen Themen zu ermöglichen, wurde die Magazin-Ebene geschaffen. Das Ressort soll außerdem als Speicher für jene Geschichten dienen, die „den Unterschied machen und den Wert des Digital-Angebots unterstreichen“, so Rainer Nowak zur Verbindung von qualitativem Inhalt und Bezahlung.

Die grafische Umsetzung basierte auf entsprechenden Analysen der Zielgruppen in Verantwortung der Agentur Edenspiekermann. „Im feierlichen Dunkelblau werden die User eingeladen, dem Leitsystem der Kategorien Nachrichten (Blueberry), Meinung (Grape) und Magazin (Mango) zu folgen“, so Presse-Boss Nowak. Parallel wurde auch das Die Presse-Logo einem sanften Relaunch unterzogen. Nicht inkludiert ist dabei der Kopf der Zeitung.

Die Zeit der Leser als kostbarstes Gut
Die neuen Übersichtsseiten wurden anhand der Leser-Interessen entwickelt und sollen entsprechend Lesevergnügen auf Basis der vorhandenen Zeit ermöglichen. Neben dem E-Paper, das nun täglich bereits ab 1 Uhr nachts zur Verfügung steht, bietet das E-Paper-Archiv die Print-Ausgaben der letzten zehn Jahre.Verbessert wurde auch der Registrierungs- und Bezahlprozess. Mittels einer neuen technologischen Anwendung von Piano.io soll eine schnellere Ladezeit erreicht und zudem Stabilität wie Benutzerfreundlichkeit deutlich verbessert werden.

„Innovation ist ein fixer Bestandteil unserer Strategie. Seit 2017 haben wir unseren Qualitätsjournalismus sehr erfolgreich digital monetarisiert und haben mittlerweile mehr als 23.000 Abonnenten“, unterstreicht Herwig Langanger, Vorsitzender der Die Presse-Geschäftsführung. „Das neue Konzept stellt die logische Weiterentwicklung unserer digitalen Kompetenz dar – wir haben ein exzellentes Digital-Produkt mit starkem Print-Anker“, resümiert Langanger.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 01.10.2019

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