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26. Juli 2024

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Wissenschaft zwischen Anspruch und Vertrauenskrise

Wissenschaft zwischen Anspruch und Vertrauenskrise© Bilderbox.com

Club Research lädt am 16. Oktober zur nächsten Ausgabe der hochkarätig besetzten Diskussionsveranstaltungen. Veranstaltungsort ist diesmal der Presseclub Concorida in Wien, das Podium ist neuerlich mit national wie international renommierten Experten bestückt.

(red/mich) Zwischen Wissenschaft und Politik zeigt sich eine zunehmende Entfremdung und das quer durch Europa und in anderen Teilen der Welt. Beispielsweise belege die Gefolgschaft vieler Menschen gegenüber Klimawandel-Leugnung oder Impfverweigerung eine verbreitete gesellschaftliche Skepsis gegenüber Wissenschaft und ihren akademischen Vertretern, so der Club Research in seiner Programmübersicht zur kommenden Veranstaltung.

Wankt das Vertrauen in die Wissenschaft und das Wort der Gelehrten?
„Das Verhältnis von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik erscheint heute von einer erstaunlichen Diskrepanz geprägt: Wir stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen und erwarten von der Wissenschaft Grundlagen für evidenzbasierte Lösungen. Aber jene gesellschaftliche Wertschätzung, welche die Wissenschaft für diese gesellschaftspolitische Mission braucht, ist ihr nicht mehr sicher“, so Johannes Steiner, Leiter vom Club Research.

Unter dem Titel „Steigende Ansprüche, sinkende Akzeptanz: Die Wissenschaft in der Vertrauenskrise?“ lädt der Club Research in Kooperation mit dem BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie der Schweizer Botschaft zu der gewohnt hochkarätig besetzten Veranstaltung in den Presseclub Concordia in Wien. Die Moderation verantwortet Johannes Steiner, promovierter Volkswirtschafter und Jurist sowie Gründer und Chef des Club Research.

Loprieno, Faßmann, Kastenhofer, Kurath und Vadrot
Die Keynote hält Antonio Loprieno, Professor für Ägyptologie und Geschichte der Institutionen (Universität Basel/CH) und zudem Präsident des Österreichischen Wissenschaftsrats sowie Präsident der Schweizerischen Wissenschaftsakademien und der Vereinigung Europäischer Wissenschaftsakademien (ALLEA).

Die anschließende Diskussion ergänzen Karen Kastenhofer, Wissenschafts- und Technikforscherin (Institut für Technikfolgenabschätzung der OeAW), weiters Monika Maria Kurath, Direktorin Forschung und Faculty (Uni St.Gallen/CH) und Alice Vadrot, Ass. Prof. am Institut für Politikwissenschaft (Uni Wien) sowie Heinz Faßmann, BM für Bildung, Wissenschafft und Forschung a. D. und Univ.-Prof. für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung (Uni Wien).

„Steigende Ansprüche, sinkende Akzeptanz: Die Wissenschaft in der Vertrauenskrise?“; Club Research Veranstaltung in Kooperation mit BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Schweizer Botschaft in Österreich am Mittwochen, den 16. Oktober (um 18.00 Uhr) im Presseclub Concordia in der Bankgasse 8 in 1010 Wien.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 24.09.2019

„Es ist ein Glück, das erleben zu dürfen.“

„Es ist ein Glück, das erleben zu dürfen.“© Albrecht Dürer; „Der Flügel einer Blauracke"; um 1500

Albertina-Chef Klaus-Albrecht Schröder eröffnet neue Dürer-Schau mit über 200 Werken, darunter Leihgaben aus Prado, Uffizien oder dem Museum Thyssen-Bornemisza. Vom berühmten „Hasen“, über ein Selbstbildnis als Akt, bis zum Spätwerk mit dem Heiligen Hieronymus sind eine Vielzahl eindrucksvoller Arbeiten dieses frühen Meisterzeichners zu sehen.

© Klassik Stiftung Weimar - Albrecht Dürer; "Selbstbildnis als Akt“; um 1499 | „Der Flügel einer Blauracke"; um 1500

(Christian Czaak) Die letzte Dürer-Ausstellung zeigte die Albertina im Rahmen ihrer umbaubedingten Wiederöffnung im Jahre 2003. Eine halbe Million Menschen besuchte damals die Schau. Das Haus besitzt mit knapp 140 Arbeiten den weltweit bedeutendsten Bestand an Zeichnungen Albrecht Dürers. Auch die Sammlungsgeschichte ist relevant, die Provenienz lässt sich lückenlos bis ins Jahr 1528 zurückverfolgen und ergibt damit ein seit fast 500 Jahren geschlossenes Konvolut aus Dürers Werkstatt.

Drei von 18 Kindern überlebten ihre Kindheit
Für die aktuelle Schau konnte Österreichs führende Museumsinstitution bedeutende internationale Leihgaben gewinnen, darunter „Die Anbetung der Könige“ aus den Uffizien, das „Selbstbildnis“ (des nackten Albrecht Dürer) aus Weimar, „Die Marter der Zehntausend“ aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, „Jesus unter den Schriftgelehrten“ aus dem Museum Thyssen-Bornemisza und aus dem benachbarten Prado „Dürers wohl schönstes Männerporträt“, so Klaus-Albrecht Schröder.

Mit dem „Heiligen Hieronymus“ und allen dazugehörigen Studien wird aktuell auch Dürers malerisches Spätwerk der letzten niederländischen Reise gewürdigt. Der 1471 im deutschen Nürnberg geborene Dürer war Maler, Grafiker und Mathematiker. Mit seinen Zeichnungen, Malereien, Holzschnitten und Kupferstichen zählt er zu den bedeutendsten Vertretern der Renaissance. Dürer hatte 17 Geschwister, inklusive ihm überlebten nur drei ihre Kindheit. Er selbst verstarb 1528 in Nürnberg.

„Ich bin heut‘ nur wegen dem Schröder da“
„Die Sammlung bietet einen idealen Ausgangspunkt, um sich auch der persönlichen, vom Gedankengut des frühen Humanismus geprägten Kunstauffassung zu nähern“, erläutert Albertina-Chef Schröder in seiner Eröffnung der Ausstellung, die auch von Ehrengästen wie Susi und Michael Haneke, Agnes und Karlheinz Essl oder Birgit Lauda besucht wurde. Schröder ging in seiner Rede auch auf sozialpolitische Vergleiche zwischen Renaissance und Jetztzeit ein und nannte hier im Kontext zu Dürers Familiengeschichte etwa das Thema Kindersterblichkeit.

„Ich hätte auch in einem Entwicklungsland geboren werden können, es ist daher ein Glück, wo man lebt und was man machen kann und darf“, so Schröder in seiner umfassenden Einleitung zu Dürers Werk, Leben und Umfeld. Eine Kollegin vom Freundeskreis der Albertina besuchte sowohl die tags zuvor stattgefundene Preview (Voreröffnung; unter Patronanz der Uniqa Versicherung) wie auch nochmals die offizielle Eröffnung. „Ich bin heut‘ nur wegen dem Schröder da, der kann alles immer so greifbar vermitteln“, meinte sie zu economy.

Fachliche Expertise und authentische Begeisterung für Kunst
„Das erschütternde und schonungslose Selbstbildnis des nackten Albrecht Dürers erinnert an Egon Schiele. Dieses Werk ist rätselhaft und bedeutsam zugleich. Dürer stand zur Ansicht seines Körpers nur ein kleiner konvexer Spiegel zur Verfügung und trotzdem schaffte er eine bis in kleinste Details exakte Darstellung seines ganzen Körpers“, betont Schröder. „Besonders hervorsticht das riesige Gemächt.“

Der Albertina-Chef versteht das Publikum mit seiner spürbaren und authentischen (immer frei gesprochenen) Überzeugung zu begeistern und dazu kommt (s)eine Detailgenauigkeit bei kunsthistorischen Einordnungen auch im gesellschafts- oder sozialpolitischen Kontext. Nicht nur in dieser Ausstellung ergänzen diese Einordnungen dann auch einzelne Werke, ganze Werkabschnitte oder den (jeweiligen) Künstler und sein Umfeld. Albertina-Programm als Umsetzung des öffentlichen Bildungsauftrags, in der Form auch international beispielgebend und von daher kommt auch die eingangs angeführte „führende Museumsinstitution“.

Die Grenze des mit Feder und Pinsel Machbaren
Im Anschluss erörtert Christof Metzger, Dürer-Spezialist und aktueller Ausstellungs-Kurator, seine Neubewertungen des Albertina-Bestandes an Dürer-Arbeiten. Besonders interessant sind seine Überlegungen zu den großen Naturstudien der ersten Jahre des 16. Jahrhunderts, darunter der „Feldhase“ oder das „Große Rasenstück“, und zu den Hell-Dunkel-Studien auf farbigen Papieren, wie etwa die berühmten „Betenden Hände“. „Diese Arbeiten führen allesamt an die Grenze des mit Feder und Pinsel Machbaren“, unterstreicht Christof Metzger.

Und weiter: „Sie sind Demonstrationsstücke, die jedem Besucher in Dürers Atelier die vollendeten zeichnerischen und malerischen Fähigkeiten des Meisters unter Beweis stellten“, betont der Kurator und renommierte Dürer-Experte. „Diese Arbeiten sind keine Vor-Studien, sondern autonome Bilder, gleichsam Virtuosenstücke, die das unglaubliche Können des Meisters und die geistige Tiefe seiner Naturauffassung eindrucksvoll demonstrieren“, resümiert Metzger.

Die Dürer-Ausstellung ist bis 20. Jänner 2020 zu sehen. Unterstützt wird die Albertina-Schau von der Bank Austria, BMW und der Wiener Städtischen Versicherung. Parallel läuft eine (ebenso sehenswerte) Lassnig-Retrospektive und eine Schau beeindruckender Werke aus der Sammlung Batliner. Mit kommendem Freitag (27. September) startet eine Ausstellung zu Arnulf Rainer. Hingehen und anschauen!

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.09.2019

Shoppen über Smartphones steigt rasant

Shoppen über Smartphones steigt rasant© Bilderbox.com

Aktuelle Studie von Mobile Marketing Association Austria und MindTake zeigt neueste mobile Nutzungsgewohnheiten der Österreicher. Surfen, telefonieren und shoppen über das Smartphone hat nun auch bereits zunehmende Relevanz für ältere Menschen.

(red/czaak) Der neue Report der Mobile Marketing Association Austria (MMA) und der Marktforscher von MindTake Research gibt abermals einen umfassenden Einblick in das aktuelle Mobiltelefon-Nutzungsverhalten der Österreicher. 97 Prozent besitzen mittlerweile ein Smartphone und genauso viele surfen damit auch im Internet. Alle (!) 15- bis 29-Jährigen nutzen das Internet über ihr Smartphone und auch alle anderen Altersgruppen surfen immer häufiger über ihr Handy im Web, beispielsweise 94 Prozent der 50- bis 69-Jährigen. 

Bei den wichtigsten Handy-Funktionen belegt das Telefonieren mit 82 Prozent den ersten Platz, Instant-Messaging folgt auf Platz 2 (64 Prozent) und Fotografieren auf Platz 3 (61 Prozent). Internet surfen liegt auf dem vierten Platz (54 Prozent), vor E-Mail-Funktionen (47 Prozent) und dem Wecker (40 Prozent). Instant Messaging steigt im Ranking der beliebtesten Anwendungen im Vergleich zum Vorjahr von Platz 3 auf Platz 2 auf.

WhatsApp, Facebook und YouTube
Bei der Social-Media-Nutzung geben 78 Prozent der Österreicher an, täglich WhatsApp zu nutzen. Die App liegt damit auf Platz 1, weit vor Facebook (Platz 2 mit 38 Prozent) und Instagram (Platz 3 mit 26 Prozent). Besonders wichtig ist die Nutzung der sozialen Medien für junge Menschen, wo 85 Prozent der jungen Erwachsenen (15- bis 29 Jahre) tägliche Social Media-Nutzung angeben.

72 Prozent der mobilen Internet-User besuchen ganz gezielt Websites bzw. verwenden Apps zum Video-Konsum. Am häufigsten werden dabei (lustige) Kurzvideos (52 Prozent), Musikvideos (43 Prozent), sowie Erklärungsvideos/Tutorials (40 Prozent) gesehen. 48 Prozent der Personen, die am Smartphone Videos ansehen, nutzen Videos auf YouTube als Informationsquelle für Online-Einkäufe, darunter besonders häufig Männer wie auch die 15- bis 29-Jährigen (jeweils 56 Prozent).

Persönliche Nutzungsdauer und Betriebssysteme
Abgefragt im Rahmen des aktuellen MMA-Reports wurde auch die persönliche Bedeutung des Smartphones. Hier geben nur 28 Prozent an, mehrere Tage ohne Smartphone auskommen zu können. Der Großteil der Befragten könnte einen halben bis ganzen Tag auf das Handy verzichten (48 Prozent). Insgesamt 22 Prozent geben an, dass sie gar nicht (12 Prozent) oder maximal ein bis zwei Stunden (10 Prozent) darauf verzichten könnten, so der MMA-Verband in einer Aussendung.

Dieses Nutzungsverhalten spiegelt sich auch im Datenverbrauch: 81 Prozent der Befragten mit Mobilfunk-Vertrag haben auf ihrem Haupthandy ein Datenpaket zwischen 5 und 10 GB inkludiert. In Summe sind die inkludierten GB im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Bei den Betriebssystemen hat iOS (Apple) im Vergleich zu 2018 um 4 Prozent mehr Nutzer, liegt jedoch mit 28 Prozent immer noch weit hinter Android mit 64 Prozent. Der Windows-Anteil (Anm. Microsoft) liegt weiterhin bei nur 1 Prozent der Nutzer.

Smartphone-Shopping nimmt kontinuierlich zu
Ebenso abgefragt im neuen MMA Communications Report wurde das Einkaufsverhalten mittels Smartphones: hier geben 63 Prozent der Österreicher an, dass sie in den vergangenen sechs Monaten ein Produkt gekauft oder eine Buchung getätigt haben und das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. 70 Prozent recherchieren oder vergleichen am Smartphone Preise oder überprüfen ihren Bestellstatus.

Das smarte Handy ist somit ein wesentlicher Faktor im Shoppingverhalten der Österreicher geworden. Das zeigt sich auch bei der Verwendung von Einzelhandels-Apps, wo die Jö-Bonus-Club-App mit 52 Prozent Nutzungsanteil den ersten Platz belegt. Rund 41 Prozent nutzen die Payback-App und 38 Prozent die Lidl-App. 64 Prozent der Nutzer einer Einzelhandels-App haben auch ihre Kundenkarte/n dort hinterlegt.

Störfaktoren und Trends
Bei den hinderlichen Faktoren für die mobile Internetnutzung werden „Zu kleiner Bildschirm“ (30 Prozent), „Internetseiten sind nicht für das Handy optimiert“ (28 Prozent) und „Zu lange Ladezeiten“ (21 Prozent) genannt. Beschwerden über die Roaming-Kosten haben von 16 auf 12 Prozent weiter abgenommen. An Störfaktoren bei Apps nennen 57 Prozent der Befragten „Werbung in der App“, 55 Prozent „Zugriffsrechte auf bestimmte Bereiche des Handys“ und 54 Prozent „Nutzung der App nur mit Hinterlegung einer Kreditkarte“.

Im Kommen ist die Verwendung sogenannter Smart Home Gadgets, die gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen ist. In Summe geben 25 Prozent an, dass sie derartige Funktionen nutzen. Männer liegen hier mit 33 Prozent weit vor den Frauen liegen (17 Prozent). Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle: Bei den 15- bis 29-Jährigen geben 38 Prozent an, ein Smart Home Gadget zu verwenden, bei den 30- bis 39- Jährigen sind es nur 28 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 24 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen 19 Prozent und bei den 60- bis 69-Jährigen nur noch 12 Prozent. 

Sprachgesteuerte Nutzung und Sicherheit
Beim Thema sprachgesteuerte Smart Home Gadgets liegt die Nutzung von Amazon Alexa (18 Prozent) knapp vor Siri (17 Prozent) und Google Now (12 Prozent). Interesse ist aber vorhanden: 47 Prozent wären an Überwachungs- bzw. Sicherheitssystemen interessiert, 46 Prozent an Beleuchtungssystemen und 45 Prozent an Heizungs- bzw. Klimaanlagesystemen. Auch hier zeigt sich das größere Interesse bei Männern und der jüngeren Generation.

Bezüglich Zugriff und Sicherheit geben 65 Prozent der Befragten an, dass sie über ein Smartphone mit biometrischer Authentifizierung verfügen, etwa Fingerprint und/oder Face-ID. 78 Prozent davon sind im Alter zwischen 15 bis 29 Jahren. Genutzt werden diese Sicherheitsmechanismen, um das Handy zu entsperren (74 Prozent), für Banken-Apps (32 Prozent) und für Online-Käufe über Apps (31 Prozent). Mit 39 Prozent Anteil bei Männern ist die Verwendung abermals deutlich höher als bei Frauen (24 Prozent).

Resümee der MMA-Report-Verantwortlichen
„Aktuell nutzen 97 Prozent der Österreicher ein Smartphone, um damit auch vermehrt Produkte zu kaufen oder Buchungen (63 Prozent) zu tätigen. Dienste wie Bluetooth und GPS werden häufiger und vielseitiger verwendet und Sprachassistenten sowie Smart-Home Gadgets sind in immer mehr Haushalten zu finden“, so die Zusammenfassung von Petra Kacnik-Süß, CEO von MindTake Research. „Die Verwendung von Smart-Watches und Fitness-Armbändern liegt ebenfalls stark im Trend“, ergänzt Kacnik-Süß.

„Der MMA Communications Report erscheint heuer bereits zum 13. Mal und es freut uns sehr, dass diese Studie einen derart langen Bestand hat. Die positiven Entwicklungen hinsichtlich Hardware-Ausstattung, die Nutzung mobiler Services und die Akzeptanz mobiler Werbung belegt, dass das Smartphone zu einem der wichtigsten Medienkanäle Österreichs geworden ist“, so das Fazit von Harald Winkelhofer und Andreas Martin als Präsidenten der Mobile Marketing Association Austria (MMA).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.09.2019

Vom einfachen Kundenkontakt zum betrieblichen Mehrwert

Vom einfachen Kundenkontakt zum betrieblichen Mehrwert © Yuutel

Business-Telefonie. Moderne Telekommunikation ist die Basis für jedes Unternehmens, egal ob EPU, KMU oder Großbetrieb. Ein Expertenkommentar von Markus Buchner, Geschäftsführer von yuutel (ehem. atms).

Ein zentrales Element in der geschäftlichen Kommunikation ist die Betreuung der Kunden. Hier stand zunächst der klassische telefonische Kundenservice im Fokus mit entsprechenden Service-Nummern und Netzleistungen, die ein Dienstleister im Idealfall aus einer Hand zur Verfügung stellt.

Cloud-Lösungen über IP-basierte Netzwerke
Nun ist das Telefonieren über webbasierte IP-Netze und als Cloud-Lösung in der Geschäftswelt angekommen. Bedingt durch immer leistungsfähigere Netze, löst Voice-over IP die bisherige ISDN-Technologie ab. Betrieben bringt das mehr Flexibilität durch individuelle Nutzung und Abrechnung der jeweils benötigen Ressourcen und daraus resultierend geringere Kosten bei mehr Leistung.

Servicenummern in mehr als 130 Ländern und 5.000 Städten
Wichtiger Bestandteil der geschäftlichen Kommunikation bleiben Servicerufnummern, die mit flexibler Zuteilung für Beratung, Gewinnung und Bindung von Kunden ungemein wertvoll sind. Das gilt auch für international tätige Unternehmen, für die wir aktuell Servicenummern in mehr als 130 Ländern und 5.000 Städten bieten.

Sofort einsetzbare Branchen-Lösungen
Ein weiteres Segment professioneller Anwendungen sind Branchen-Lösungen als sofort einsetzbare Kommunikationslösungen für spezielle Anwendungsfälle. Dienste wie einfache Anrufer-Vorqualifizierung mittels Sprach- bzw. Dateneingabe, individuelle Telefonkonferenz-Systeme oder Rufbereitschaftslösungen für Dienstleister fallen darunter. Passend zum All-IP-Zeitalter schärft übrigens auch atms fast zwei Jahrzehnte nach Gründung seine Ausrichtung - und präsentiert sich ab sofort unter der neuen Marke yuutel.

(Anm. der Redaktion: Markus Buchner, 46, ist seit 1997 in leitenden Managementfunktionen in der Telekommunikationsbranche tätig. Sein Spezialgebiet sind Kundendialoglösungen. Buchner studierte Handelswissenschaften an der Wiener WU und an der University of British Columbia (Vancouver/CAN) und startete seine Managementlaufbahn beim damals noch unter ONE firmierenden Mobilfunker. Ein seinerzeitiger Kollege bei ONE war übrigens ein gewisser Andreas Kern, heute erfolgreicher CEO von wikifolio. Markus Buchner und Andreas Kern waren 1999 mit ONE auch Gründungsmitglieder von economyaustria.)

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Markus Buchner, Economy Ausgabe Webartikel, 24.09.2019

Umweltpädagogik im Schulkoffer

Umweltpädagogik im Schulkoffer© Bilderbox.com

Was ist drin im Handy? Die Elektroaltgeräte-Koordinierung erweitert ihre Initiative zur Information Jugendlicher über den richtigen Umgang mit alten Handys und Elektrogeräten.

(Christian Czaak) Aktuell werden vom Kleinkindalter an mehr Elektrogeräte genutzt als je zuvor und das betrifft insbesondere mobile Geräte wie Handys, Tablets & Co.. Umso wichtiger ist frühe Information, dass in diesen Elektro(nik)geräten mit ihren Batterien und Akkus nicht nur umweltgefährdende Schadstoffe, sondern auch wertvolle Rohstoffe stecken. Handys, Tablets und Co. haben daher nichts im Restmüll verloren. Die Elektroaltgeräte-Koordinierung erweitert nun ihre bestehende Informations-Initiative an Schulen mit entsprechend pädagogisch gestalteten Materialien.

Interaktive Rohstoffkarten und geschredderte Handys
SchülerInnen zwischen acht und 18 Jahren können die Frage was alles in den Geräten enthalten ist und wie eine richtige und sinnvolle Entsorgung passieren soll, mithilfe eines speziell entwickelten Schulkoffers spielerisch und altersgerecht auf den Grund gehen. Enthalten sind etwa interaktive Rohstoffkarten, geologische Atlanten, Videos, vielfältige Grafiken und zahlreiche weiterführende Informationen (Links).

Enthalten sind aber auch die „Originalobjekte“, darunter zerlegte und geschredderte Handys aller Kategorien, Batterie-Attrappen oder diverse Kabelmuster. Inhaltlich abgerundet werden die Lernmaterialien mit einer umfangreichen Übersicht zu den Vorkommen sogenannter Seltener Erden, weiters mit wissenschaftlichen Abfallwirtschaftskonzepten für Schulen und mit einem ökologischen Fussabdrucksrechner.

Ausgebildeter Abfallberater und definierte Lernziele
Um den Kindern mittels „angreifbarer Pädagogik“ und interaktiven Lernspielen komplexe Inhalte wie etwa Recycling und Ressourcenschonung vertraut zu machen, kommt ein ausgebildeter Abfallberater auch direkt in die Schule. Zur Integration in den Regelunterricht kann der Schulkoffer aber auch direkt bei der zuständigen Pädagogischen Hochschule angefordert sowie gratis ausgeliehen werden.

Definiert wurden auch Lernziele wie beispielsweise Abfallvermeidung als erste und wichtigste Stufe der Abfallhierarchie erkennen, Bewusstsein und Verständnis für die richtige Entsorgung und Wiederverwertung (Recycling) wecken oder auch den eigenen Umgang mit Elektrogeräten kritisch zu hinterfragen, inklusive gesellschafts- und umweltpolitischer Auswirkungen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.09.2019

Neue Fördergelder für Niederösterreichische Forschung

Neue Fördergelder für Niederösterreichische Forschung© Piqs.de/ Eliot Ness

Die NOe Forschungs- und Bildungsgesellschaft startet neue Förderrunde. Erstmals gibt es die Programmlinie Klimawandel und dazu den bekannten Science Call Dissertationen. Das Fördervolumen beträgt in Summe zwei Millionen Euro. Parallel läuft noch bis Mitte Oktober der Call Digitalisierung.

(red/czaak) Die Niederösterreichische Forschungs- und Bildungsgesellschaft (NFB) ist per 16. September mit der Ausschreibung neuer Programmlinien gestartet. Ausgehend vom Anspruch eine lebenswerte Zukunft für die kommenden Generationen zu schaffen, gibt es nun neben dem bewährten Science Call Dissertationen erstmals auch einen FTI-Call mit Fokus auf den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

„Umso wichtiger ist es, das grundlegende Verständnis für den Klimawandel und die damit einhergehenden Mechanismen und Konsequenzen durch transdisziplinäre Forschung zu stärken und einen Beitrag zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung zu leisten“, so die NFB in einer Aussendung.

Projektanträge aus allen FTI-Feldern
Um das Thema Klimawandel in seiner gesamten Breite zu erfassen, sind Projektanträge aus allen FTI-Themenfeldern möglich, darunter etwa Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen, Wasser, Rohstoffe und Bioenergie, Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit oder Nachhaltige Landbewirtschaftung und Produktionsoptimierung.
Ebenso angesprochen sind Medizintechnik und medizinische Biotechnologie, Materialien und Oberflächen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik sowie das Thema Daten. Projekte, die sich der Themen aus interdisziplinärer Perspektive annehmen, sind ausdrücklich erwünscht.

Als Zielgruppe angesprochen sind „Nicht gewinnorientierte niederösterreichische Forschungs- und Bildungseinrichtungen“. Die Einreichfrist ist mit/ab 16. September bereits gestartet und läuft bis 16. Dezember des heurigen Jahres (12 Uhr). Das Fördervolumen beträgt in Summe 1,2 Millionen Euro.

Science Call Dissertationen
Zur Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Stärkung des wissenschaftlichen Potentials in Niederösterreich wird im Rahmen des Science Call 2019 auch heuer wieder die Anstellung von hoch qualifizierten Dissertanten im Bereich der grundlagenorientierten Forschung gefördert. Insbesondere im Fokus stehen Dissertationen aus den Themenfeldern des FTI-Programms Niederösterreich.

Um das Thema auch hier in seiner gesamten Breite zu erfassen, sind ebenso Projektanträge aus allen FTI-Themenfeldern möglich (Anm. gleiche Forschungsbereiche wie o.a. bei Call Klimawandel) und auch diese Programmlinie wendet sich an „Nicht gewinnorientierte niederösterreichische Forschungs- und Bildungseinrichtungen.“ Zudem gelten auch die gleichen Einreichtermine (16.09. bis 16.12.2019 – 12.00 Uhr). Das Fördervolumen beträgt hier in Summe 800.000 Euro. Bereits zuvor gestartet ist der Call Digitalisierung (Volumen von 600.000,- Euro). Hier endet die Einreichfrist am 15. Oktober 2019 (12.00 Uhr).

Die NFB mit Barbara Schwarz und Markus Hengstschläger
„Seit Einführung des „Science Call: Dissertationen“ im Jahr 2016 konnten wir jährlich die Anstellungen von zahlreichen hochqualifizierten Jungwissenschaftlern ermöglichen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Niederösterreich leisten“, unterstreicht Markus Hengstschläger (Univ. Prof. Mag. Dr.) als Aufsichtsratsvorsitzender der NFB.
Hauptaufgabe der NFB ist Förderung und Weiterentwicklung der Forschungslandschaft und des tertiären Bildungswesens in Niederösterreich. Barbara Schwarz, die bereits zuvor als NOe-Landesrätin für Bildung maßgebliche Bildungsinitiativen für Österreichs größtes Bundesland verantwortete, ist Geschäftsführerin der NFB und der prominente Wissenschaftler und Forschungsexperte Markus Hengstschläger ist wie angeführt Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Beispiele vorangegangener Science Calls
Zur Veranschaulichung von Beispielen geförderter Dissertationen aus dem Science Call 2017 werden angeführt: „Roh oder gekocht? Kunst aus Gugging“. Im FTI-Themenbereich Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften geht hier Maria Höger dem Thema und dem Versuch einer begrifflichen Neuordnung der Kunstrichtung „Art brut“ nach.
Eröffnet werden dabei Themenfelder von Maßstäben der Inklusion und Exklusion, über die dahinterliegenden Konzepte, bis hin zum Widerspruch zwischen Sichtbarmachung des Diversen und Stigmatisierung bzw. Marginalisierung und letztlich der angeblichen Abgrenzung zur zeitgenössischen Kunst.

Archivierung von Performancekunst
Eine weitere Forschungsarbeit aus dem Bereich Kulturwissenschaft von Marlies Surtmann beschäftigt sich mit der “Archivierung von Performancekunst?“ Es geht um die Frage, ob Archivierung und Weiterschreibung von Performancekunst durch Schrift, Bild und Objekt möglich und ausreichend ist.

Oder ob eine Kunstform, die mit der Präsenz der Körper arbeitet, nicht auch performative und künstlerische Methoden braucht, um überliefert zu werden. Ausgangspunkt für die Recherche bilden dabei die Performancebestände des Kunstraumes Niederösterreich und der Landessammlungen Niederösterreich.

Wissensgeschichte der Sojabohne
Dem Forschungsfeld Geschichtswissenschaft ist die „Wissensgeschichte der Sojabohne in Österreich 1870-1950“ zuzuordnen. Das beantragte Dissertationsprojekt greift den wissenshistorischen Ansatz auf und versucht am Beispiel der Sojabohne Erzeugung, Verbreitung und Aneignung von Experten- und Alltagswissen innerhalb der agrarisch-industriellen Wissensgesellschaft in Österreich von etwa 1870 bis 1950 nachzuzeichnen.

Der Diskurs um die Sojabohne wurde gewählt, weil er paradigmatisch die Formationsphase der agrarisch-industriellen Wissensgesellschaft in Österreich bis Mitte des 20. Jahrhunderts charakterisiert. Damit will die Arbeit auch einen Beitrag zur aktuellen Agrar- und Ernährungsdebatte leisten.

Medizintechnik und medizinische Biotechnologie
Eine weitere Forschungsarbeit stammt aus dem FTI-Themenfeld Medizintechnik und medizinische Biotechnologie mit dem Titel „Entwicklung und Anwendung bioorthogonaler Substitution zur schnellen Radiomarkierung von Biomolekülen“.

Radiomarkierte Verbindungen und Biomoleküle nehmen eine Schlüsselrolle in der Diagnose und Therapie vieler Krankheiten ein. Mit seiner Forschungsarbeit zeigt Walter Kuba eine Perspektive auf, um Fortschritte in der Früherkennung von Krebs zu erzielen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.09.2019
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Smart Metering bei Österreichs Energieversorger kein Thema

Smart Metering bei Österreichs Energieversorger kein Thema© Bilderbox.com

Österreichische Energieversorger nutzen Smart Metering noch kaum in ihrem Produktportfolio. Nur 10 bis 15 Prozent der Betriebe bieten aktuell smart-meter-basierte Angebote. Die generellen Geschäftsaussichten sind überaus positiv und das gilt auch für Deutschland, so eine aktuelle Erhebung von EY.

(red/czaak) Ein Grund für die bislang zurückhaltende Integration von Smart-Meter-Angeboten in Produkte der Energieversorger ist die noch niedrige Roll-out-Quote. Ende 2018 waren etwas mehr als eine Million intelligente Messsysteme in Österreich installiert. „Das entspricht einem Implementierungsstand von unter 20 Prozent“, erklärt Stefan Uher, Leiter des Energiesektors bei EY Österreich. 

Laut gesetzlichen Vorgaben muss die österreichische Energiewirtschaft bis 2020 80 Prozent der österreichischen Haushalte mit intelligenten Messgeräten für den Stromverbrauch ausstatten. Die Energieunternehmen beschränken ihr smart-meter-basiertes Produktportfolio zurzeit auf variable Tarife und die Verbrauchsvisualisierung. Auch spartenübergreifende Bündelablesungen sind bereits im Einsatz.

Datenschutzrechtliche Bedenken versus neue Geschäftsmodelle
Smart Metering würde allerdings aus Sicht von EY weitaus mehr Potenzial bieten, etwa im Hinblick auf die Datenvermarktung. „Viele Energieversorger haben datenschutzrechtliche Bedenken, trotzdem sollte dieses Geschäftsfeld nicht völlig ignoriert werden. Auch andere Branchen haben bereits beachtliche Potenziale mit scheinbar wertlosen Nutzerdaten heben können“, erläutert Uher.

Zumindest erkennt die überwiegende Mehrheit der österreichischen Energieversorger den hohen Wert der gesammelten Daten. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) gaben an, dass Analytics und Big Data-Anwendungen zur Entscheidungsunterstützung für die Energiewirtschaft besonders relevant sind. Vier Fünftel der Befragten schätzen Smart Metering als wichtige Technologie ein.

Reduzierte Erwartungen an Blockchain und künstliche Intelligenz
Die Erwartungen an Blockchain und künstliche Intelligenz haben sich im Energiesektor gegenüber dem Vorjahr hingegen deutlich reduziert. 2018 sprachen sich noch zwei Drittel (68 Prozent) für die hohe Relevanz von Blockchain aus, 2019 nur mehr jeder Dritte (35). Neue Technologien in Bezug auf künstliche Intelligenz schätzen heuer nur noch 15 Prozent als zukunftsweisend ein. Im Vorjahr war es noch fast die Hälfte (47 Prozent).

Das sind die Ergebnisse der „Stadtwerkestudie 2019“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür wurden Geschäftsführer und Vorstände von insgesamt 172 Unternehmen aus der Energiewirtschaft im deutschsprachigen Raum befragt, darunter 20 Organisationen aus Österreich. 

Positives Geschäftsjahr 2018 für Österreich und Deutschland
Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2018 für die heimische Strombranche äußerst positiv. Vier Fünftel (80 Prozent) der Energieversorger sind zufrieden (deutsche Kollegen 74 Prozent). Sowohl die intensiven Bemühungen im Bereich der Kundenbindung als auch die steigende Kundenanzahl unterstützten das positive Ergebnis. Zudem haben zusätzliche Einnahmen in anderen Bereichen zum generell erhöhten Absatz beigetragen.

Etwas weniger optimistisch zeigen sich die Befragten im Hinblick auf die Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr. 65 Prozent der österreichischen Energieversorger erwarten, auch im laufenden Geschäftsjahr an den letztjährigen Erfolg anknüpfen zu können. Die deutschen Energieunternehmen sind mit 71 Prozent deutlich optimistischer.

Speziell ein hoher Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs und Personal trägt zur vorsichtigen Einschätzung der Entwicklung für dieses Jahr bei. Das Thema Digitalisierung nehmen die heimischen Energieversorger eindeutig als Zukunftsthema wahr. Zwei Drittel (65 Prozent) erkennen darin eine Chance. Jeder Fünfte sieht darin eine Bedrohung, Hauptthema sind hier die Cyber-Attacken und möglicher Datenverlust.

Digitalisierung und Konvergenz zwischen Chance und Risiko
Ein weiterer Trend zeigt das Engagement bislang branchenfremder Unternehmen in traditionellen Geschäftsfeldern der Energieversorger. Diese aus IT, Medien und Unterhaltung bekannte Sektorenkonvergenz prägt zunehmend auch die Energiebranche. Über die Elektromobilität wachsen etwa Autoindustrie und Energiewirtschaft zusammen. Und Telekom-Betriebe, Paketdienstleister und Wohnungsgesellschaften arbeiten am Aufbau der Elektroladeinfrastruktur. 

Die österreichischen Energieversorger stehen dieser Verzahnung unterschiedlicher Branchen positiv gegenüber. „Die durch die Digitalisierung beeinflusste Vernetzung verschiedener Branchen wird von der Energiewirtschaft als große Chance wahrgenommen. Es eröffnen sich neue Geschäftsfelder, etwa im Bereich Elektromobilität, wo viele Energieversorger bereits aktiv sind“, unterstreicht Uher.

Energieversorger als umfassende Plattformbetreiber
Die bestehenden Aktivitäten sind aber erst der Anfang. Energieversorger sehen sich zukünftig etwa als umfassende Plattformbetreiber im Betrieb von Smart-Meter-Gateways, der Ladeinfrastruktur oder im Bereich der dezentralen Stromerzeugung. 

„Die rasante Digitalisierung und neue Marktakteure in der Energiewirtschaft bergen neben Chancen für neue Geschäftsmodelle auch Risiko – wenn die Veränderung hin zu einer agilen und innovationsfördernden Unternehmenskultur nicht ganz oben auf der Agenda der heimischen Energieversorger steht“, so EY-Experte Uher abschließend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2019

Klimawandel bestimmt Hochwasser

Klimawandel bestimmt Hochwasser© Bilderbox.com

Ein umfangreiches internationales Forschungsprojekt unter Leitung der TU-Wien konnte erstmals nachweisen, dass der Klimawandel das Ausmaß von Hochwasserereignissen massiv verändert.

(red/czaak) Flüsse, die über die Ufer treten, richten gewaltigen Schaden an: Weltweit werden die jährlichen Flusshochwasserschäden auf über 100 Milliarden Dollar geschätzt – und sie steigen weiter. Inwieweit der Klimawandel das Ausmaß von Flutkatastrophen beeinflusst, war bisher nicht klar.  

Günter Blöschl, Hochwasserspezialist an der TU-Wien leitete nun eine große internationale Studie, an der insgesamt 35 Forschungsgruppen beteiligt waren. Im Ergebnis zeigt sich, dass Veränderungen im Ausmaß von Hochwasserereignissen eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Der Klimawandel wirkt sich dabei jedoch nicht überall gleich auf das Hochwasser aus.

In Nordwesteuropa werden die Hochwasserereignisse immer schwerer, in Südeuropa und in Osteuropa nimmt das Ausmaß der Hochwässer eher ab, wobei es in kleinen Gebieten aber auch zu einer Zunahme kommen kann. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „Nature“ publiziert, so die TU-Wien in einer Aussendung.

Der Klimawandel als entscheidender Faktor
„Aus unseren bisherigen Forschungen wussten wir bereits, dass der Klimawandel den Zeitpunkt verschiebt, an dem es in verschiedenen Regionen Europas zu Hochwasser kommt“, erläutert Günter Blöschl. „Um jedoch das Ausmaß von Hochwasserereignissen durch den Klimawandel zu beurteilen, reichte die Datenlage bisher nicht aus. Nach unseren Untersuchungen können wir nun klar sagen: Ja, der Einfluss des Klimawandels ist hier eindeutig erkennbar.“

Für die Studie wurden Daten von europaweit 3.738 Hochwassermessstationen aus dem Zeitraum von 1960 bis 2010 ausgewertet. „Das Hochwassermanagement muss sich an diese neuen Realitäten anpassen, sonst werden die Schäden noch schneller steigen als bisher“, plädiert Blöschl diese Erkenntnisse in zukünftigen Hochwasserschutz-Überlegungen in ganz Europa miteinzubeziehen. „Österreich ist dabei schon sehr gut aufgestellt“, so das Resümee des TU-Experten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2019

Das Rüstzeug für den digitalen Wandel

Das Rüstzeug für den digitalen Wandel© BMDW_WKO_NadineStudeny

Vier Millionen Euro für KMU-Digital. Förderschiene von BMDW und WKO geht in nächste Runde und erfüllt Forderung der Kammersparte UBIT, die über fix verbundene Beraterleistungen massiv von Förderschiene profitiert.

(Christian Czaak) „KMU DIGITAL“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Digitalisierung und der Wirtschaftskammer Österreich, die neue Runde eine Fortsetzung der ersten Programmlinie (economy berichtete). „In Summe wurden 7.000 Betriebe mit rund 10.000 Beratungen mit diesem Programm unterstützt“, betonten BMin Udolf-Strobl und WKÖ-Präsident Harald Mahrer anlässlich der aktuellen Präsentation der Fortsetzung.

Beobachter werteten die gemeinsame Präsentation mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer auch als Zeichen, dass sich der Kammer-Boss intensiv für die von der (seiner) Fachgruppe der Unternehmensberater (UBIT) öffentlichkeitswirksam geförderte Verlängerung genau dieser Förderschiene eingesetzt hat und das BM bei der Findung der zuerst nicht vorhandenen Finanzmittel tatkräftig unterstützte.

Von der Kammer in die Kammer
Martin Puaschitz, Kammerobmann der Berater- und IT-Sparte UBIT, sprach in einer APA-Aussendung vom letzten Juni (Anm. 13.) gar „von einer bedrohlichen Situation des Mittelstandes“ und „die Fortsetzung des Programmes sei für den Mittelstand überlebensnotwendig.“ Kritische Beobachter meinen allerdings, dass das „überlebensnotwenig“ eher der eigenen Klientel gegolten hat.

„Wer diese und die meisten der anderen Digital-Förderungen abrufen will, muss fix einen IT-Berater aus dem Kammer-Umfeld engagieren und der kostet, bzw. verbraucht dann einen erheblichen Teil der Fördersumme“, sagt Klaus P., langjähriger unabhängiger Unternehmensberater mit Schwerpunkt Sanierung und Gründung, zu economy.

Fragliche Expertise und Wertschöpfung der Berater
Auch über Expertise und Wertschöpfung dieser Berater kann man streiten. „Eine gute Shop-Lösung oder Security-Programme oder auch Cloud-Anbieter kann ich mir selbst suchen und das Geld dann besser direkt für Anschaffung und Vertrieb verwenden. Und nicht für reine Namensnennungen“, so P. (vollständiger Name der Redaktion bekannt).

Auch Economy testete UBIT-Berater zum Thema Förderungen und allein die Kosten für einen „Förderkompass“ (mit leicht über das Internet recherchierbaren Namen von Förderinstitutionen) hätten bereits mehr als die eigentliche Projektförderung der „Förderberatung“ gekostet.

Zweigeteiltes Programm
Die Neuauflage von KMU DIGITAL startet Mitte Oktober. Das finanzielle Volumen von Wirtschaftsministerium, aws und Kammer beläuft sich in Summe auf 4 Millionen Euro. Das Programm ist in eine Beratungsförderung und in eine Umsetzungsförderung unterteilt. Die Betriebe können Status- und Potenzialanalysen sowie vertiefende Strategieberatungen wählen, etwa zu Bereichen wie Geschäftsmodelle und Prozesse, E-Commerce, Online Marketing oder IT-Sicherheit.
  
Die Wirtschaftskammer unterstützt das Programm mit 210.000 Euro und umsetzungstechnisch auch durch ihr Netzwerk. „Unsere neun Landeskammern und viele Bezirksstellen fungieren als Vertriebsnetzwerk für KMU-DIGITAL. Dadurch können wir die angesprochenen UnternehmerInnen persönlich erreichen“, so WKO-Boss Harald Mahrer. 

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2019

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