Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Autonomes Fahren

Autonomes Fahren© Bilderbox.com

Am Puls erörtert diesmal das Thema Autopilot und autonome Mobilität. Im Mittelpunkt stehen technische wie auch gesellschaftspolitische Fragestellungen, die wiederum von Wissenschaftern und Experten gemeinsam mit dem Publikum diskutiert werden.

(red/mich) Die Veranstaltungsreihe „Am Puls“ widmet sich in der kommenden Auflage wiederum einem aktuellen gesellschaftspolitischen Thema. Unter dem Titel „Autonomes Fahren – wenn der Autopilot übernimmt“ referieren Forscher und Experten praxisrelevante Fragestellungen.

Interdisziplinäre Zugänge
Die einleitenden Referate kommen diesmal von Manfred Tscheligi (Prof. Dr.), Leiter Center for Human-Computer Interaction (Uni Salzburg) und Head of Center for Technology Experience (Austrian Institute of Technology/AIT) und von Stefan Alexander Jenzowsky,
Managing Director 2bAHEAD Ventures und Co-Founder Kopernikus Automotive.

Am Puls findet diesmal am Montag, den 14. Oktober 2019 um 18:00 Uhr im Theater Akzent, Theresianumgasse 18 in 1040 Wien statt. Freier Eintritt mit (erforderlicher) vorheriger Anmeldung. Die Veranstaltungsreihe „Am Puls“ wird seit vielen Jahren vom Wissenschaftsfonds (FWF) verantwortet und durchgeführt, bei der kommenden Ausgabe gibt es auch das Service eines Gebärdensprach-Dolmetschers.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2019

„Damit Österreich lebendig bleibt!“

„Damit Österreich lebendig bleibt!“© Bilderbox.com

Demokratie lebt von einer starken Zivilgesellschaft. Ein Solidaritätspakt richtet anlässlich der bevorstehenden Österreich-Wahl einen Appell für demokratiepolitisches Engagement an die Bevölkerung. 

(red/czaak) Demokratien geraten in vielen Ländern unter Druck und Analysen von Institutionen wie etwa NGOs und Gewerkschaft zeigen, dass auch Österreich von diesen Entwicklungen nicht ausgenommen ist. Nun haben sich diese Institutionen mit Bürgerinitiativen zu einem Solidaritätspakts zusammengeschlossen und präsentieren anlässlich der kommenden Nationalrats-Wahl ihren aktuellen Report.

Unter dem Titel „Damit Österreich lebendig bleibt. Was unsere Demokratie jetzt braucht.“ wird aufgezeigt, wie vielfältig die österreichische Demokratie ist, was es braucht, damit das so bleibt und dazu ruft die Initiative BürgerInnen auf, sich entsprechend aktiv für diese lebendige Demokratie einzusetzen. 

„Viele Staaten sind heute autoritärer verfasst als noch vor einigen Jahren. Auch in Österreich geraten Grundrechte, soziale Gerechtigkeit und kritische Stimmen im Einsatz für soziale und ökologische Anliegen in Bedrängnis. Es liegt an uns allen, dem entgegenzutreten und uns für eine lebendige Demokratie einzusetzen“, so Alexandra Strickner, Mitbegründerin und Sprecherin von Attac Österreich als Initiativ-Mitglied des Paktes.

Demokratische Lösungen werden zunehmend erschwert
Seit einigen Jahren werden auch in Österreich demokratische Lösungen zunehmend erschwert, so die einhellige Analyse der rund 80 NGOs, Gewerkschaften, Bürger-Initiativen und sozialen Bewegungen des aktuellen Solidaritätspakts. Insbesondere die abgewählte Regierung schränkte laut Befund Mitsprache und Bürgerbeteiligung ein.

Das betraf den Schutz von Umwelt und Gesundheit, am Arbeitsplatz oder bei der Sozialversicherung. Gesetze wurden hier immer öfter im Schnellverfahren durchgesetzt, die Beschneidung der Grundrechte stand im Raum und die Rechte geflüchteter Menschen wurden zum Teil gezielt missachtet. Ein Abbau des Sozialstaates ging mit Kürzungen für soziale Vereine und Initiativen einher, so der Solidaritätspakt in einer Aussendung.

„Menschen abzuschieben, die mehr als 4 Jahre in Österreich leben, eine Ausbildung gemacht haben, einen Arbeitsplatz haben, Steuern zahlen und entsprechend völlig integriert sind, ist ein großer Verlust für beide Seiten! Es liegt an uns allen, das zu beenden“, betont Hans Zauner, Unternehmer und Unterstützer der Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“.

Sozialer Zusammenhalt und Solidarität
„Es sind diese besorgniserregenden Entwicklungen, die uns dazu bewogen haben, aktiv zu werden und zu zeigen, wie wichtig eine lebendige Demokratie für alle Menschen in Österreich ist“, so die Organisationen des Solidaritätspakts.

„In Zeiten, in denen politische Kräfte zunehmend Menschen gegeneinander aufhetzen und Zweifel an humanistischen und demokratischen Selbstverständlichkeiten säen, lebt und zeigt eine Vielfalt von zivilgesellschaftlichen Organisationen und engagierten Einzelpersonen tagtäglich sozialen Zusammenhalt und Solidarität“, unterstreichen die Proponenten.

“In Bananen-Republiken werden demokratiepolitische Maxime problemlos verbogen. In lebendigen Demokratien ist dies a priori ausgeschlossen. Umso mehr müssen wir als Zivilgesellschaft bereits bei ersten Krümmungsversuchen wie Ausschlüsse von Journalisten von Pressegesprächen oder fragwürdige Umbauszenarien des ORF ernsthaft und nachhaltig reagieren“, meint Rubina Möhring, Präsidentin „Reporter ohne Grenzen Österreich“ und Proponentin der Initiative „Wir für den ORF“.

Sieben Lebensadern für eine lebendige Demokratie
Anhand von sieben Lebensadern zeigt der Report, welche Voraussetzungen für eine lebendige Demokratie nötig sind: Demokratie lebt vom Einsatz, der Mitsprache und vom Schutz aller. Sie braucht soziale Sicherheit, eine faire Wirtschaft, unabhängige Information und Geschlechtergerechtigkeit. Diese sieben Lebensadern werden im Report beispielhaft anhand konkreter Initiativen illustriert.

Bestandteil sind etwa Fridays for Future, die Initiative Ausbildung statt Abschiebung, BetriebsrätInnen, die Armutskonferenz, die Pass-Egal-Wahl, die Plattform Anders Handeln, die Vereinigung österreichischer RichterInnen, die Initiative „Wir für den ORF“ und das Frauenvolksbegehren. Der Report unterstreicht damit, welch vielfältige Ebenen das demokratische Gefüge bietet, sich zu engagieren und wie vielfältig Menschen aktiv werden.

„Demokratie lebt vom Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Der Schutz dieser Rechte kann nur durch eine funktionierende Justiz gewährleistet werden“, ergänzt Maria Berger, Initiatorin der Petition „Rettet die Justiz“.

Ein Appell an die Bevölkerung für demokratisches Engagement
Mit der Initiative richten die Organisationen des Solidaritätspakts auch einen Appell an die österreichische Bevölkerung: „Für manche Wähler mag Demokratie heißen, alle paar Jahre ein Kreuzchen in einen Kreis zu machen und sich bis zum nächsten Urnengang entspannt zurückzulehnen. Andere sind der Meinung, dass Wählen „eh nix bringt“ und sich „sowieso nix“ ändert. Doch demokratiepolitisches Engagement bedeutet viel mehr als nur wählen zu gehen.“

Demokratie lebt letztendlich vom einzelnen Individuum. „Gestalten Sie aktiv mit. Die Verantwortung, damit die Demokratie in Österreich auch in Zukunft lebendig bleibt und sich im Sinne von noch mehr Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten der Menschen weiterentwickelt, liegt bei uns allen“, so die Partner des Solidaritätspakts. Die Organisationen laden zudem am Platz der Mit.Bestimmung Interessierte zur öffentlichen Ausstellung #demokratielebt ein, sowie zu einer Diskussion über Demokratie, die Wahlen und zivilgesellschaftliches Engagement. 

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2019

Markenwechsel in der Business-Kommunikation

Markenwechsel in der Business-Kommunikation© Bilderbox.com

Aus atms wird yuutel. Der 2001 gegründete Telekom-Dienstleister atms firmiert ab sofort unter der neuen Marke yuutel. Im Zentrum der Angebotspalette stehen weiterhin IP-basierte Telefonielösungen und digitale Kommunikationsservices für Geschäftskunden.

(red/czaak) Die atms Telefon- und Marketing Services GmbH zählt seit 18 Jahren zu den auch international führenden Dienstleistern im Bereich dialogorientierter Telekommunikationslösungen für Unternehmen jeder Größenordnung und quer durch alle Branchen.

Seit 2015 gehört auch die Grazer sms.at mobile internet services GmbH zu atms, deren Eigentümer bis 2017 die deutsche dtms war. In diesem Jahr erfolgte dann unter Beteiligung des bisherigen atms-Managements rund um Geschäftsführer Markus Buchner der Verkauf an die österreichische BK-Invest von Stefan Kalteis und Christian Bamberger. Atms wird damit zu einem rein österreichischen Unternehmen.

Cloudbasierte Business-Telefonie und „T-Commerce“
Auf der Produkt- und Serviceseite für die betrieblichen Kunden standen von Anfang an weltweite telefonische Kundenservices und innovative „T-Commerce“-Leistungen (Anm. über Telefon abgewickelte Geschäfte) im Fokus. Die dafür benötige Technologie sowie dazugehörige Dienstleistungen wie etwa internationale Service-Telefonnummern, Cloud-Lösungen oder gesichert verfügbare Netzwerke wurden und werden dabei aus einer Hand umgesetzt.

Fast zwei Jahrzehnte nach ihrer Gründung schärft die atms GmbH nun ihre strategische Ausrichtung für das All-IP-Zeitalter und präsentiert sich ab sofort mit der neuen Marke yuutel. Der nunmehr auch auf cloudbasierte Business-Telefonie und dialogorientierte digitale Kommunikation spezialisierte Telekombetreiber bündelt ab sofort all seine Angebote unter dem neuen Firmennamen yuutel GmbH.

Überdurchschnittlich hohe Kundenzufriedenheit
„Auch bei yuutel steht der Kunde im Mittelpunkt. Dass dies keine leere Floskel ist, belegt die überdurchschnittlich hohe Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsrate über knapp zwei Jahrzehnte“, betont Markus Buchner, alter und neuer Geschäftsführer des inhabergeführten Dienstleisters. Buchner (46) ist seit 1997 in leitenden Managementfunktionen der Telekom-Branche tätig. Das Spezialgebiet des studierten Handelswissenschafters (WU-Wien & University of British Columbia/CAN ) sind Kundendialoglösungen.

Yuutel betreut eigenen Angaben zufolge über 4.500 nationale und internationale Kunden und dazu gehören Einzelunternehmen, KMU und Großbetriebe sowie Institutionen im Gesundheitswesen, Kommunen und die öffentliche Verwaltung. Als breiter bekannte Unternehmen sind etwa American Express, Ärzte ohne Grenzen, Asfinag, DAS Versicherung, DHL Logistics, Electra Bregenz, Hofer Reisen, Jö, der ORF oder Samsung zu nennen.

Innovationen bei Sprachsteuerung und Video-Kommunikation als zusätzliche Bausteine
„Bei Yuutel bekommen wir Top-Qualität, von der Beratung bis zur Umsetzung und haben dabei nur einen einzigen Ansprechpartner. Das vereinfacht die Projektarbeit sehr“, so Werner Fritz, Leiter Kundenmanagement bei der Asfinag. „Das Yuutel-Team hat sofort verstanden, worum es uns geht und gemeinsam mit unseren Kundenspezialisten eine ideale Lösung entwickelt“, ergänzt Michael J. Wasserbauer von der DAS-Rechtsschutz-Versicherung.

„Wir sind vom Erfolg moderner IP-basierter Kommunikation überzeugt und werden uns daher noch stärker auf die sprachliche Echtzeit-Kommunikation fokussieren. Spracherkennung, Sprachsynthese und Video-Kommunikation sind dabei nur einige der zusätzlichen Bausteine, die unsere Kunden ohne Investitionen in eigene Infrastruktur oder zusätzliches Personal nutzen können“, unterstreicht Buchner abschließend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.09.2019

Blockchain gegen Online-Betrug und Dokumentenfälschung

Blockchain gegen Online-Betrug und Dokumentenfälschung© Bilderbox.com

Fujitsu entwickelt neue Anwendung zur Überprüfung der Echtheit von Dokumenten, Audio- und Video-Dateien, Bildern und weiteren Dateien.

(red/czaak) Die digitale Vernetzung von Unternehmen nimmt kontinuierlich zu und das inkludiert auch die Verwaltung und Kontrolle einer ebenso steigenden Anzahl von Daten und Dokumenten. Auf Basis der mit der Blockchain verbundenen Distributed-Ledger-Technologie (DLT) hat Fujitsu nun eine Innovation entwickelt, welche die Generierung unveränderliche und fälschungssichere Dokumentationen ermöglicht und das schließt auch die Themen Authentizität und Eigentumsverhältnisse mit ein.

Die DocumentFlow genannte Anwendung ermittelt, ob und wann ein digitales Dokument manipuliert oder illegal kopiert wurde. Ebenso machbar ist die Identifizierung der jeweiligen Datei als aktuellste und abgestimmte Version. Die Technologie soll mit jedem digitalen Dateiformat funktionieren und jegliche Validierung ermöglichen, etwa vom Hochschulabschlusszeugnis bis zur technischen Zeichnungsdatei. Die Daten werden dabei in einem manipulationssicheren Audit-Log registriert und das vereinfacht wiederum die Verifizierung erheblich und schafft zudem Transparenz und Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Dateiformats.

Manipulationssichere Dokumentation
„Durch die manipulationssichere Dokumentation und die automatisierte Tracing-Funktion können bei digitalen Assets jegliche Änderungen sofort erkannt werden. Das gilt für eine nachträglich entfernte DRM auf Datenträgern mit Copyright genauso wie für einen veränderten Wert in einer Tabelle oder für unautorisierte Modifikationen an CAD-Dateien“, erläutert Frederik De Breuck, Leiter des Fujitsu Blockchain Innovation Center in Brüssel-

De Breuck weiter: „Unternehmen können so Betrugsversuchen vorbeugen und der Integrität ihrer Daten vertrauen. Damit ist die Lösung eine Art Sicherheitssiegel, das die Unversehrtheit des Inhalts garantiert. Wer also mit digitalen Daten arbeitet, braucht sich künftig deutlich weniger Sorgen zu machen. Wir setzen Blockchain-Technologien zur Ergänzung bestehender Lösungen ein und fügen diesen so eine digitale Sicherheitssignatur hinzu.”

Internationales Blockchain-Innovationszentrum
DocumentFlow ist eine neue Entwicklung aus dem Fujitsu-eigenen Blockchain-Innovationszentrum, das der internationale Technologiekonzern bereits im März 2018 in Brüssel eröffnet hat. Ziel des Zentrums ist es, konkrete Projekte zu fördern, die Blockchain-Technologie nutzen, und gemeinsam mit externen Partnern das Potenzial und die Grenzen der Technologie zu erforschen.

Ein Beispiel für eine weitere Blockchain-Innovation ist das sogenannte InvoiceFlowService zur Unterstützung von Datenverwaltung und Rechnungsprüfung im Bereich der öffentlichen Verwaltung bzw. von Behörden oder Ministerien. Auch diese Entwicklung nutzt DLT-basierte Technologie zur Verifizierung und Bewertung von Rechnungsprozessen, indem er die Informationen der Rechnung mit den entsprechenden Bestelldaten abgleicht und das inkludiert Abläufe von der Rechnungsstellung bis zur Zahlungsautorisierung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2019

Smart Factories sind vernetzt

Smart Factories sind vernetzt© Kapsch BusinessCom

Ecosysteme. Eine gelungene Digitalisierung entsteht aus der Verknüpfung von Daten aus Produktion, Maschinen, Lieferanten und Kunden. Ein Expertenkommentar von Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

Die Kunst in der digitalen Transformation von Unternehmen besteht darin, die betrieblichen Anforderungen zu verstehen, Daten zu erfassen und sinnvoll miteinander zu verknüpfen und in eine wertsteigernde und sichere Lösung umzusetzen. Das ist die Basis für Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten im Bereich Mittelstand und Industrie.
Bevor jedoch Daten erhoben werden, stellt sich die Frage nach Anwendungsfällen und betrieblicher Einsatzbereiche mit den zugrunde liegenden Wertschöpfungsketten. Nur so entsteht ein digitales Geschäftsmodell, das Potenziale und Notwendigkeiten genau feststellt.

Transparenz in Produktion und Logistik
Dazu gehört etwa auch die exakte Identifikation einzelner Werkstücke. Selbst industriell normierte und nach genauen Vorgaben produzierte Stücke unterscheiden sich. Allen Vorgaben und Sicherungsmaßnahmen zum Trotz kann irgendwo eine Materialschwäche im ungeeignetsten Moment zu Tage treten. Das lässt sich nie vermeiden – wohl aber in seiner Wahrscheinlichkeit minimieren. Zum Beispiel durch den Einsatz optischer Sensorik, mit der Oberflächen gescannt und Informationen gewonnen werden.

Kapsch BusinessCom greift dabei auf eine Technologie zurück, die von unseren Kollegen der Kapsch TrafficCom entwickelt wurde und bereits seit vielen Jahren etwa für die automatische Nummernschilderkennung bei der Maut im Einsatz ist. Mit definierten Verarbeitungsparametern aus der Produktion verknüpft, entsteht ein Datensatz gleich einem digitalen Fingerabdruck. Zuordenbar, nachvollziehbar, auffindbar.

Intelligente Sensorik und Sicherheit
Das volle Digitalisierungspotenzial in Unternehmen kann allerdings erst dann gehoben werden, wenn die Daten aus der Sensorik auch sinnvoll genutzt und langfristige statistische Analysen des Produktionsprozesses erstellt werden. Es braucht neben der Sensorik ein Netzwerk, um die Daten zu übertragen, eine Plattform, auf der diese Daten aggregiert werden und entsprechende Analyse-Methoden und künstliche Intelligenz (KI), um die Daten sinnvoll auszuwerten.

KI kann so die gesamte Produktion optimieren und das geht von effizienteren Prozessen bis hin zu zielgenauem Lieferanten- oder Lagermanagement. Zudem können moderne KI-Lösungen in weiterer Folge auch die Verarbeitungs- und Produktqualität vorhersagen. Daten sammeln, speichern und analysieren sowie die Möglichkeit, diese dann auch stets global verfügbar zu halten, birgt allerdings auch enorme Risiken. In der Verbindung von Produktionstechnologie und IT entstehen offene Netzwerke, die verletzlicher und angriffsgefährdet sind.

Aufgaben eines Digitalisierungspartners
Sicherheitszwischenfälle führen zu Produktionsausfällen, gefährden Maschinen und Anlagen, führen zu kritischem Know-how-Verlust und Qualitätseinbußen. IT-Security wird damit zu einem wichtigen Erfolgsfaktor jedes Digitalisierungsprojektes und das gilt vor allem in der Smart Factory.

Für uns als Digitalisierungspartner bedeutet das drei Dinge: technologisch auf dem neuesten Stand sein, sich mit der Wertschöpfungskette des Kunden auseinandersetzen und auf ein erprobtes Partner-Netzwerk zugreifen können, um allen Anforderungen passgenau gerecht zu werden.

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Jochen Borenich, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Handlungsbedarf bei Dienstleistern und Finanzbetrieben

Handlungsbedarf bei Dienstleistern und Finanzbetrieben© Bilderbox.com

Wettbewerb. Tourismusbranche und Banken müssen auf Digitalisierung und EU-Richtlinien reagieren.

(Christian Czaak) Die digitale Transformation im Konsumverhalten der Menschen und in der betrieblichen Organisation erfasst nun zunehmend auch den Dienstleistungsbereich mit Fremdenverkehr sowie Banken und Versicherungen. Ein Beispiel im Tourismus betrifft die steigende Zahl chinesischer Gäste in Österreich. 2018 legten ihre Gesamtausgaben um 28 Prozent zu. Bei den Tax-Free-Einkäufen liegt China mit 30 Prozent oder durchschnittlich 616 Euro je Einkauf an der Spitze der außereuropäischen Länder, die ansonsten im Schnitt 508 Euro je Besucher ausgeben.

Tiroler Digitaloffensive
Immer mehr Betriebe erkennen dieses Potential und nun gilt es die richtigen Vertriebskanäle zu finden. Chinesen regeln so gut wie alles über ihr Smartphone und nutzen dabei Plattformen und Bezahldienste wie WeChat oder Alipay. Beide Anwendungen stellen über die App Informationen zu Akzeptanzstellen zur Verfügung und hier können sich Unternehmen und Institutionen entsprechend positionieren und über gezielte Anbote zusätzliche Anreize setzen.

In Österreich hat kürzlich die Tirol Werbung als übergeordnete Landestourismusorganisation eine China-Pay-Initiative gestartet (economy berichtete). Gemeinsam mit den Tourismusverbänden Innsbruck, Kitzbühel, Kufsteinerland, Ötztal, St. Anton, den Swarovski Kristallwelten und dem Zahlungsdienstleister Wirecard wurden 150 Tiroler Betriebe mit den entsprechenden Lösungen ausgestattet, um Zahlungen von chinesischen Gästen akzeptieren zu können.

"Wir versprechen uns einen Wettbewerbsvorteil, wenn wir als erstes Bundesland Österreichs chinesische Mobile-Payment-Methoden in großem Umfang einführen. Die Einführung der digitalen Payment-Plattform von Wirecard ist auch eines der ersten Projekte im Rahmen der Digitalisierungsoffensive Tirols“, erläutert Holger Gassler von der Tirol Werbung.

Open Banking Plattform
Ein anderes Dienstleistungssegment mit Bedarf zur Neuorientierung betrifft Banken und Versicherungen. Die veränderten Bedürfnisse von Privat- und Unternehmenskunden erfordern neue digitale Ökosysteme und dazu kommt nun auch die neue PSD2-Richtlinie der EU, die vereinfacht ausgedrückt eine wettbewerbsrelevante Öffnung von Banken in Richtung neuer externer Dienstleister vorsieht (economy berichtete).

Zur Umsetzung dieser Anforderungen setzen nun etwa die deutsche Bank für Sozialwirtschaft oder die schweizerische UBS auf die standardisierte Open Banking Plattform des Fintechs NDGIT, wo PSD2-Regularien und neue Produkte externer Partner integriert werden können ohne eigene Systeme grundlegend zu ändern. „Mit NDGIT realisieren wir unsere Digital Banking Strategie und zudem ermöglicht uns die PSD2-Software, die regulatorischen Anforderungen effizient zu implementieren“, sagt Pascal Schüller von der Bank für Sozialwirtschaft.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2019

Die Schicksale abgestürzter Alliiertenflieger

Die Schicksale abgestürzter Alliiertenflieger© Bilderbox.com

Im zweiten Weltkrieg stürzten über Österreich rund 1.000 Flieger mit 8.000 alliierten Besatzungsmitgliedern ab. In einem Projekt der Akademie der Wissenschaften untersucht und publiziert das Haus der Geschichte deren Schicksal.

(red/czaak) Ab 1943 flogen die Alliierten Angriffe gegen Österreich und ab 1944 auch gegen Ungarn. Dabei stürzten über 1.000 Flugzeuge und mit ihnen mehr als 8.000 Besatzungsmitglieder ab, die oftmals von der Bevölkerung äußerst brutal behandelt und auch ermordet wurden. Gefördert von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (OeAW) werden am Haus der Geschichte Österreich ihre Schicksale untersucht und durch eine neue Website öffentlich zugänglich gemacht.  
 
Der Luftkrieg durch die Alliierten, etwa gegen die Industrie in Linz oder Wiener Neustadt, ist einer breiteren Öffentlichkeit mehrheitlich bekannt. Deutlich weniger bewusst sind hingegen die abgestürzten Flugzeuge und ihre Besatzungsmitglieder, die von der einheimischen Bevölkerung, insbesondere von Angehörigen des NS-Regimes, mit teilweise größter Brutalität behandelt wurden. Die verübten Verbrechen reichen von unterlassener Hilfeleistung und Versorgung über Beschimpfungen und Misshandlung bis hin zu Lynchmorden. 

Absturzorte und Schicksale der Soldaten
Die Historikerin Nicole-Melanie Goll vom an der Österreichischen Nationalbibliothek angesiedelten Haus der Geschichte Österreich (hdgö) erforscht nun die Schicksale von rund 8.300 Besatzungsangehörigen aus 1.058 US-amerikanischen und britischen Flugzeugen, die im Einsatz über dem heutigen Österreich und Ungarn abgestürzt sind.

Auf einer digitalen Landkarte können die teilweise sehr unterschiedlichen Kriegserfahrungen, Absturzorte und Schicksale der Soldaten nach dem Absturz nachgeschlagen und nachvollzogen werden. Die digitale Landkarte wurde vom Austrian Centre for Digital Humanities der ÖAW umgesetzt. 

Lynchmorde seit 1945 bekannt 
Ursprünglich kam das Thema von gelynchten Besatzungen bereits im Oktober 1945 auf. Hier untersuchten britische Einheiten potenzielle Kriegsverbrechen in Österreich und fahndeten nach Vermissten. Nach mehreren Zeugenaussagen zu Ermordung eines alliierten Piloten, nahm dann auch das US-Kriegsministerium Ermittlungen auf. Im Falle des afroamerikanischen Piloten Walter P. Manning wurde dieser in der Nacht vom 3. auf den 4. April von Unbekannten aus seiner Gefängniszelle geholt, schwer misshandelt und an einem Laternenpfahl erhängt.

Die Untersuchung des Mordes wurde im Nachkriegsösterreich kaum weiterverfolgt. Erst 73 Jahre nach seinem Tod, am 3. April 2018, wurde am Fliegerhorst Linz-Hörsching eine Gedenktafel für Walter P. Manning enthüllt. Nach Recherchen von Nicole-Melanie Goll und Georg Hofmann (Projektleitung), war Mannings Tötung alles andere als ein Einzelfall. „Wir waren selbst vom Ausmaß der Lynchtötungen überrascht, vor allem aber, dass sie mit Mai 1944 im gesamten Deutschen Reich gleichzeitig einsetzten“, so Goll. Das Thema sei, anders als der Luftkrieg selbst, noch viel zu wenig im Bewusstsein verankert und zudem lange unerforscht geblieben. 

Motivation des NS-Regimes 
Warum griff die Bevölkerung in so vielen Fällen auf Lynchjustiz zurück? Einer der Gründe war, dass die deutsche Luftwaffe den alliierten Luftbombardements ab Ende 1943 kaum mehr militärisch begegnen konnte, woraufhin die NS-Propaganda Wege suchte, die Kriegsmoral der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Der Luftkrieg, vom Deutschen Reich in den ersten Kriegsjahren nicht minder aggressiv gegen die Zivilbevölkerung etwa in Warschau oder Coventry eingesetzt, wurde von der NS-Propaganda als „Verbrechen“ tituliert. Gegnerische Flugzeugbesatzungen wurden als „Kindermörder“, „Lufthunnen“ und „Luftgangster“ bezeichnet.

Im Mai 1944 schließlich erließ das NS-Regime den Beschluss, dass die geeignete Maßnahme nach Abstürzen von feindlichen Flugzeugen das „Lynchen“ von Fliegerbesatzungen durch die Bevölkerung sei. Auf diese Weise wurden Wut und Zorn über die Luftangriffe kanalisiert und vom Regime weggelenkt - und die Gewaltexzesse sowohl durch NS-Personal wie auch die Zivilbevölkerung starteten. „Die Folge sind die bis heute tabuisierten Fliegermorde, denen in Österreich und Ungarn 101 Flieger und im gesamten Deutschen Reich wohl Tausende zum Opfer fielen“, unterstreicht Goll. 

Digitale Landkarte
Vor diesem historischen Hintergrund arbeiten die Historiker seit zwei Jahren am Forschungsprojekt „Downed Allied Aircrew Database Austria“, das alle auf dem Gebiet des heutigen Österreich abgestürzten Flugzeuge dokumentiert. Auf der dazugehörigen Website werden die Ergebnisse des Projekts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Damit ist es erstmals möglich, das Schicksal einzelner Flieger von ihrem Absturz, der Gefangennahme durch Zivilbevölkerung, Gestapo, Wehrmacht oder Luftwaffe bis hin zu den unterschiedlichen Orten ihrer Kriegsgefangenschaft nachzuvollziehen. Auch bisher unbekannte Vermisstenschicksale können so geklärt werden, so die OeAW in einer Aussendung. Die Grundlage dafür ist Archivmaterial aus Österreich, Deutschland, Großbritannien und den USA, das die Forscher erstmals wissenschaftlich erschlossen haben. 

Das Projekt läuft vorläufig noch bis Ende 2019, die Forscher planen aber eine Verlängerung. Denn erschöpfend erforscht sind die abgestürzten Flieger noch nicht: Von mindestens 200 Piloten fehlt bis heute jede Spur. Das Team hofft, auch über ihr Schicksal nach dem Absturz noch mehr herausfinden zu können. Die in Zusammenarbeit von Österreichischer Akademie der Wissenschaften und Haus der Geschichte Österreich aufgebaute Website „Downed Allied Aircrew Database Austria“ erfasst und visualisiert dabei westalliierte Flugzeugabstürze während des Zweiten Weltkrieges im heutigen Österreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2019

Der wirtschaftliche Aspekt von Innovation

Der wirtschaftliche Aspekt von Innovation© Kapsch BusinessCom

Katharina Gugler ist neue Chefin des Bereichs Business Development bei Kapsch BusinessCom. Die studierte Physikerin mit Schwerpunkt Quantenphysik und Informationstheorie verantwortet primär Projekte im Bereich Digitalisierung und Strategie.

(red/cc) Mit September übernimmt Katharina Gugler die Leitung des Bereichs Business Development bei Kapsch BusinessCom. Zuletzt war die 35-jährige Gugler für Grabner Instruments im weltweiten Sales und Business Development tätig. In ihrer neuen Funktion wird sie zudem die strategische Entwicklung der Kapsch BusinessCom mitgestalten.

„Mich hat der konkrete Einsatz und der wirtschaftliche Aspekt von Innovationen immer besonders interessiert, darum habe ich mich in den letzten Jahren ganz bewusst von der reinen Forschung in die Wirtschaft weiterentwickelt,“ erläutert Gugler, gebürtige Amstettenerin (NOe) .

Digitalisierung für betriebliche Wertschöpfung
Die Abteilung Business Development ist bei Kapsch vor allem für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten verantwortlich und zählt neben der Abteilung für Artificial Intelligence zum Bereich Business Innovations. Unter der Leitung von Peter Wöhrer arbeiten 20 Personen bei Kapsch daran, die neuesten Innovationen voranzutreiben, darunter etwa Einsatzgebiete von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen oder Smarte Gondeln für den Seilbahnbetrieb (Anm. etwa in Serfaus; economy berichtete). 

„Für mich ist Kapsch als österreichisches Unternehmen im Digitalisierungsumfeld besonders spannend. Ich freue mich, meine Expertise bei der Entwicklung neuer wertsteigender Lösungen mit und für Kapsch-Kunden in den verschiedensten Branchen einzubringen und so das Digitalisierungsportfolio von Kapsch weiterzuentwickeln,“ kommentiert Gugler die neue Herausforderung.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.09.2019

Wasserstoffautos versus Klimaziele

Wasserstoffautos versus Klimaziele© Bilderbox.com

Ein Projekt der TU-Wien beschäftigt sich mit Wasserstoffautos als Alternative zur Elektromobilität. Die Klimaziele können damit nicht erreicht werden, nur in bestimmten Nischen der Mobilität ist Wasserstoff als Energieträger sinnvoll.

(red/cc) Je länger zugewartet wird, umso schwieriger sind die Ziele zu erreichen: Österreich hat sich verpflichtet, den CO2-Ausstoß von 2005 bis 2030 um 36 Prozent zu reduzieren. Der Strombedarf soll bis 2030 im Jahresdurchschnitt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden können. Die Emissionen im Bereich Mobilität sollen um ein Drittel sinken.

Ob diese Ziele durch Elektromobilität oder etwaig doch durch Wasserstofftechnologie erreicht werden können, hat nun Manfred Schrödl vom Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der TU Wien erforscht. Sein Ergebnis zeigt, dass mit Wasserstoffautos und dem Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff-Tank-Infrastruktur die Energiewende nicht zu schaffen ist. Stattdessen bräuchte es Elektromobilität und höhere Förderungen für regenerative Energie.

Die Effizienz von Elektroautos
Ein Elektroauto braucht etwa für eine Fahrt von 100 km ungefähr 20 kWh. Werden 10 Prozent Verluste durch Zwischenspeichern und Laden hinzu gerechnet, ergibt das einen Verbrauch von 22 kWh, vom Windrad oder von der Photovoltaik-Zelle weg. Die Bilanz eines Wasserstoffautos sieht deutlich schlechter aus: Es benötigt für eine Fahrt von 100 km 1 bis 1,2 kg Wasserstoff, diese Menge hat einen Energieinhalt von 33 bis 39 kWh. Doch auch hier kommen noch Verluste hinzu: Im ökologisch optimalen Fall – wenn also der Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energie mittels Elektrolyse gewonnen, auf 700 bar komprimiert und dann transportiert wird – kommt man auf mindestens 52 kWh, von Windrad oder PV-Anlage weg gerechnet. Das Wasserstoffauto benötigt also ungefähr 2,4 Mal so viel Energie wie das klassische Elektroauto – wenn es sich um „grünen“ Wasserstoff handelt.

In der Praxis sieht die Bilanz von Wasserstofffahrzeugen heute aber noch viel schlechter aus, so die TU-Wien. Über 90 % des Wasserstoffs werden derzeit aus Erdgas hergestellt (Anm. sogenannter „grauer Wasserstoff“). Bei diesem Prozess entsteht CO2 und mit einem Wirkungsgrad von etwa 66 Prozent ist der Vorgang energetisch gesehen ineffizient. Inklusive der Verluste für Kompression und Transport ergibt sich ein Primärenergiebedarf von 62 kWh für 100 km Fahrt – hier allerdings aus fossilen Quellen, von der Erdgasförderung an, gerechnet. „Das ist energetisch nicht besser als ein gewöhnliches Verbrennungsauto mit einem Verbrauch von 6 bis 7 Litern Benzin oder Diesel auf 100 km“, unterstreicht TU-Experte Manfred Schrödl.

Anstrengungen für Energiewende zunichtegemacht vom Wasserstoffauto
In Österreich werden jährlich derzeit etwa 70 TWh an elektrischer Energie benötigt, davon ca. 20 TWh aus fossilen Wärmekraftwerken, 40 TWh aus Wasserkraft und knapp 10 TWh aus anderen erneuerbaren Quellen wie Wind, Photovoltaik oder Biomasse. Bis 2030 soll der Strombedarf einerseits von 70 auf 80 TWh steigen und zum anderen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen muss in den nächsten 10 Jahren also um 30 TWh gesteigert werden.

„Dieses Ziel zu erreichen, ist technisch prinzipiell möglich, allerdings erfordert es einen starken politischen Willen“, so Schrödl. „Wir brauchen dafür einen ambitionierten Ausbau aller verfügbaren erneuerbaren Energieträger: Etwa 6 TWh zusätzlich aus der Wasserkraft, 11 TWh aus Windanlagen, weitere 11 TWh aus Photovoltaik und etwa 2 TWh aus Biomasseanlagen.“

Ausbau batteriebasierter Elektromobilität gefordert
Das bedeutet jedes Jahr neue Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von etwa 100 MW, also etwa 6 Kraftwerke in der Größenordnung des neuen Murkraftwerks in Graz. Außerdem müsste der Windkraft-Zubau verglichen mit dem durchschnittlichen Zuwachs der letzten Jahre verdoppelt werden und Photovoltaik-Ausbau verfünffacht. „Im Bereich Photovoltaik könnte das durch Förderungen von ungefähr 250 Millionen Euro pro Jahr erreicht werden, etwa in Form eines Investitionszuschusses von 250 Euro pro kWpeak“, rechnet Schrödl vor. „Das ist viel Geld – allerdings werden dadurch später auch Strafzahlungen durch zu hohe CO2-Emissionen eingespart.“

Angenommen, die angestrebte Reduktion des Benzin- und Dieselverbrauchs (ca. 10 Millionen Tonnen) in Österreich um ein Drittel wird durch eine Wasserstoffauto-Initiative erreicht, und dieser Wasserstoff wird mit erneuerbarem Strom hergestellt – dann ergibt sich nach Schrödls Berechnungen ein zusätzlicher Bedarf an elektrischer Energie von 22 TWh. Der extrem ambitioniert angesetzte Ausbau erneuerbarer Energie von 30 TWh bis 2030 wäre somit alleine durch die Wasserstoffauto-Wende großteils aufgebraucht. Eine Treibstoffreduktion um ein Drittel durch den Ausbau einer batteriebasierten Elektromobilität hingegen wäre deutlich effizienter – das würde nur zu einem zusätzlichen Bedarf von 9 TWh an elektrischer Energie führen.

Photovoltaik-Förderung und Elektroautos als Lösung
„Grüner Wasserstoff hat in gewissen Bereichen sicher eine große Zukunft, etwa als Langzeit-Energiespeicher oder in der Industrie - wenn auch die entstehende Abwärme gut genutzt wird. Aber für die Mobilität ist Wasserstoff nicht die richtige Lösung“, so das Fazit von Manfred Schrödl. „Es ist daher weitaus effizienter, auf das Elektroauto zu setzen. Mit einer massiven Förderung einer Tank-Infrastruktur für Wasserstoff verfehlen wir die Klimaziele, zu denen wir uns verpflichtet haben, führen das Energieeffizienzgesetz (§12) ad absurdum und stellen die österreichische Stromwirtschaft vor kaum lösbare Aufgaben“, betont Schrödl abschließend. „Wir brauchen stattdessen eine kombinierte Förderstrategie für Photovoltaik und Batteriefahrzeuge.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.09.2019

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