Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Neue Schauräume für künstlerische Vielfalt

Neue Schauräume für künstlerische Vielfalt© NLK_Filzwieser

Landesgalerie Niederösterreich eröffnet neues Haus in Krems. Fünf unterschiedliche Ausstellungen auf fünf Ebenen mit rund 500 Kunstwerken mehrheitlich aus Landessammlung Niederösterreich. „Sehnsuchtsräume“, „Selbstdarstellung“, der Sammler Franz Hauer, der Fotograf Heinz Cibulka und die aktuelle Vertreterin bei Venedig-Biennale Renate Bertlmann als inhaltliche Schwerpunkte der Eröffnungsschau.

(red/czaak) „Niederösterreich hat für seine rund 100.000 Kunstobjekte immer zu wenig Ausstellungsfläche gehabt, mit der neuen Museumsstrategie und den fünf Kompetenzzentren ist die Kulturlandschaft nun neu strukturiert“, so Johanna Mikl-Leitner anlässlich der Eröffnung der neuen Landesgalerie in Krems. „Während Carnuntum für die römische Geschichte, Mistelbach und Asparn an der Zaya für die Ur- und Frühgeschichte, das Museumsdorf Niedersulz für die volkskundliche Sammlung und das Haus der Geschichte in St. Pölten für die niederösterreichische Geschichte im europäischen Kontext steht, ist die Kunstmeile Krems mit der Landesgalerie das Zentrum für die bildende Kunst“, erläutert Mikl-Leitner das Konzept.

Die Wachau als UNESCO-Weltkulturerbe und kultureller Hotspot
Beim Bau der Landesgalerie sei „sowohl mit dem UNESCO-Weltkulturerbe als auch mit der Herausforderung der im Zuge der Bauarbeiten entdeckten mittelalterlichen Hafenanlage sehr sensibel umgegangen worden“, so die Landeschefin weiter. „Das Ergebnis ist ein wunderbares, auffälliges und architektonisch vorbildhaftes Gebäude inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Wachau, immer schon ein kultureller Hotspot, wird dadurch bereichert und weiter aufgewertet“, betonte Mikl-Leitner bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Christian Bauer (Direktor), Günther Oberhollenzer (Kurator) und Bernhard Marte (Architekt) in Beisein von Niederösterreichs Altlandespatron Erwin Pröll.

Zu sehen auf einer Ausstellungsfläche von in Summe 3.000m2 auf fünf Ebenen sind aktuell fünf, entsprechend inhaltlich unterschiedlich angelegte Ausstellungen mit „Sehnsuchtsräume. Berührte Natur und besetzte Landschaften“ und „Heinz Cibulka. bin ich schon ein Bild?“, weiters „Ich bin alles zugleich“ - Selbstdarstellung von Schiele bis heute“ sowie „Renate Bertlmann. Hier ruht meine Zärtlichkeit“ und schließlich „Franz Hauer. Selfmademan und Kunstsammler der Gegenwart“ mit den (mehrheitlich eindrucksvollen) Hauptwerken seiner Sammlung, darunter zahlreiche Arbeiten von Egger-Lienz und Kokoschka.

Besucher sollen sich selbst wiederfinden
„Die Besucher sollen Kunst sehen und sich selbst wiederfinden, die Kunstwerke geben dabei unterschiedliche Antworten auf die Fragen der Gegenwart. Dreh- und Angelpunkt sind die Landessammlungen, die wir mit internationalen Sammlungen in einen Dialog setzen. Als kultureller Nahversorger soll die Landesgalerie internationale Klasse und regionale Verankerung verbinden“, erläuterte Christian Bauer, Direktor der neuen Landesgalerie das grundsätzliche Konzept. Angaben zufolge wurden für den Bau 35 Millionen Euro investiert und damit 100 neue Arbeitsplätze geschaffen sowie unter Einbeziehung der touristischen und wirtschaftlichen Impulse auch ein entsprechender Multiplikatoreffekt bei der regionalen Wertschöpfung erreicht.

„Außen kommuniziert das Gebäude stark mit der Stadt Krems und vermittelt eine Geste des Ankommens zur Schiffsanlegestelle hin. Im Inneren sollen die räumlichen Elemente einen perfekten Dialog zur Kunst aufbauen“, erläutert Boris Marte, Architekt, das gestalterisch-bauliche Konzept. Die Landesgalerie ist Teil der Kunstmeile Krems und hat pro Jahr 3,5 Millionen Euro für den Betrieb zur Verfügung. Im ersten vollen Betriebsjahr erwartet man sich für die gesamte Kremser Kunstmeile 160.000 Besucher, davon 70.000 für die Landesgalerie.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2019

Ein globaler Leuchtturm aus Niederösterreich

Ein globaler Leuchtturm aus Niederösterreich© NLK_Reinberger

Das IST Austria im niederösterreichischen Klosterneuburg feiert sein 10-jähriges Jubiläum. Seinerzeit von Erwin Pröll gegen erbittertsten Widerstand aus Politik und Wissenschaft durchgezogen, hat sich das Forschungszentrum in kurzer Zeit zu einem weltweit beachteten Spitzeninstitut entwickelt.

(red/czaak) „Ich habe einfach daran geglaubt.“ sagte Erwin Pröll im Gespräch mit economy anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums als Landeshauptmann von Niederösterreich im Oktober 2016. Und weiter: „Der Standort Klosterneuburg ist optimal, auch im Hinblick auf die internationale Attraktivität. Es muss mit diesen hochqualifizierten wissenschaftlichen Einrichtungen im ISTA gelingen, wissenschaftliche Arbeit auf höchstem Niveau liefern zu können und gleichzeitig so attraktiv zu werden, dass wir viele Wissenschafter aus der ganzen Welt anziehen.“

Europaweit höchste Erfolgsquote bei ERC-Grants
Zehn Jahre nach Gründung zeigt sich eindrucksvoll, dass dieses Ansinnen geglückt ist. Das Institut for Science and Technology Austria beherbergt zahlreiche weltweite Spitzenforschungsinstitute und jeden Monat kommen tausende Bewerbungsschreiben hochkarätiger Wissenschafter aus der ganzen Welt.

Mehrere unabhängige internationale Evaluierungen bescheinigen dem ISTA wissenschaftliche Exzellenz in mehreren Forschungsbereichen wie auch in der operativen Organisation. Bei der wichtigsten europäischen Auszeichnung des European Research Council (ERC) hat das ISTA mit knapp 50 Prozent (!) die europaweit höchste Erfolgsquote bei den ERC-Grants. Hier zählt allein wissenschaftliche Exzellenz und das Innovationspotential von Forschungsprojekten.

Ein österreichisches Wunder
„Niederösterreich kann stolz sein auf die große internationale Strahlkraft dieser Forschungseinrichtung“, betonte denn auch Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich anlässlich der aktuellen Festveranstaltung. Der beim Festakt ebenso anwesende Haim Harari, seinerzeitiger Mitbegründer des ISTA und aktueller Vorsitzender des Exekutivkuratoriums, lobte als ehemaliger Präsident des international ebenso renommierten Israelischen Weizmann Instituts of Science die wissenschaftliche Exzellenz und bezeichnete das ISTA als „Schwester des Weizmann Instituts.“

Alexander Van der Bellen nannte das IST Austria „als ein österreichisches Wunder“ und sieht „den Erfolg dieser Einrichtung unter anderem in der Langzeitfinanzierung des Instituts und in der völligen Absenz von politischen Einfluss.“ Thomas Henzinger, ehemaliger Professor für Elektrotechnik und Computerwissenschaften u.a. an der University of California in Berkeley (US) und aktueller ISTA-Präsident unterstrich in seiner Festrede die Unabhängigkeit dieser Forschungseinrichtung und die Flexibilität des Instituts. „Ich war von Beginn an vom Erfolg dieser Einrichtung überzeugt.“

Von 37 auf 700
In den zehn Jahren seit der Eröffnung des Campus hat das IST Austria in der Forschung, im Engagement von Wissenschaftern, im Bereich der baulichen Infrastruktur und auch an wissenschaftlichen Erfolgen in der Tat viel erreicht und bewegt. Mittlerweile arbeiten hier 53 Forschungsgruppen daran, die Grenzen der Mathematik, Computerwissenschaft, Physik, Chemie, Biologie und Neurowissenschaft laufend neu zu definieren.

Waren zu Beginn 37 Mitarbeiter beschäftigt und 2014 dann 400, so sind es heute bereits über 700 Menschen aus über 60 Ländern. Bis 2026 sollen insgesamt 1.000 Personen am Campus arbeiten und 90 Forschungsgruppen auf der Suche nach neuen wissenschaftlichen Methoden und Ergebnissen sein. „Essentiell für den Erfolg des Instituts ist dabei, dass es keine starren Grenzen zwischen diesen Forschungsfeldern gibt, sondern dass am IST die verschiedenen wissenschaftlichen Bereiche intensiv zusammenarbeiten“, so das ISTA.

Anm. der Redaktion: Das seinerzeitige Interview mit Erwin Pröll lesen Sie hier: „Ich hab‘ einfach daran geglaubt.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2019

Die Transformation der Wirtschaft

Die Transformation der Wirtschaft© Bilderbox.com

Attac veranstaltet seit vielen Jahren eine Sommerakademie als Kernstück der Bildungsarbeit. Im heurigen Jahr lautet das Generalthema "Wirtschaft transformieren“. Podiumsdiskussionen, Workshops, Live-Musik und diverse Kultur-Acts als Elemente der in Kärnten stattfindenden Akademie.

(red/cc) Die aktuelle Klimabewegung bringt es laut Attac auf den Punkt: Um allen Menschen heute und in Zukunft ein gutes Leben zu ermöglichen, muss die Lebensweise und das Wirtschaftssystem dringend verändert werden. Wie dieser notwendige grundlegende Wandel zu bewerkstelligen ist und welche Alternativen und Projekte es dafür bereits gibt, sind einige der Themenbereiche denen sich die diesjährige Sommerakademie des globalisierungskritischen Netzwerks Attac vom 10. bis 14. Juli im Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt widmet.

Gemeinsamen Nenner für gemeinsames Ziel
„Die großen Krisen unserer Zeit haben einen gemeinsamen Nenner: das neoliberale Wirtschaftssystem. Damit unser Ziel – ein gutes Leben für alle Menschen – erreichbar wird, brauchen wir Klarheit über die nötigen Alternativen und Strategien sowie gemeinsames Engagement“, erklärt Wilhelm Zwirner Geschäftsführer von Attac Österreich. Im Rahmen der Vorträge treten heuer auf: Katharina Rogenhofer (Klima-Aktivistin Fridays For Future), Elke Rauth (dérive - Verein für Stadtforschung, urbanize! Festival), Anna Strohbach (Agrar-Aktivistin, Initiatorin von echt.im.biss oder Andreas Novy (Wirtschaftsuniversität Wien). Die Moderation verantwortet Ralph Guth (Vorstandsmitglied, Attac Österreich).

Die Sommerakademie ist seit 18 Jahren das Kernstück der Bildungsarbeit von Attac. Sie findet jährlich an wechselnden Orten in Österreich und heuer erstmals in Kärnten statt. Neben Podiumsdiskussionen und über 50 Workshops zu Attac-Themen wie alternatives Wirtschaften, Handelspolitik, EU, Finanzmärkte, Steuer- und Klimagerechtigkeit und Ernährungssouveränität haben auch Live-Musik und ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm Platz. „Zur Sommerakademie sind alle eingeladen, die sich informieren, diskutieren oder Attac näher kennenlernen möchten“, so Attac in einer Aussendung.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2019

Bahnbrechende Innovation für Luftfahrtindustrie

Bahnbrechende Innovation für Luftfahrtindustrie© Bilderbox.com

Ein Dissertant der TU-Wien entwickelt neues System zur massiven Reduktion von Flugturbolenzen. Basis ist IoT-Anwendung mit Sensoren und intelligenter Regeltechnik. TU-Wien zeigt patentiertes Konzept und weitere industrienahe Entwicklungen bei weltweit wichtiger Luftfahrtmesse in Paris.

(red/czaak) Flugturbulenzen erschüttern sogar große und entsprechend schwere Flugzeuge, sie sind für alle Fluggäste unangenehm und besonders für Menschen, die unter Flugangst leiden. Die Erfindung eines Dissertanten an der TU Wien soll dieses Problem nun deutlich verringern. Fluggeräte werden mit speziellen Sensoren ausgestattet und sobald eine Turbulenz erkannt wird, kann mit Hilfe einer ausgeklügelten Regelungstechnik gegengesteuert werden.

Simulationen und Flugexperimente zeigen, dass die Stabilität der Flugbahn und letztlich auch Komfort und Sicherheitsgefühl der Passagiere erheblich verbessert werden kann. Eine weitere Entwicklung für noch bessere Ergebnisse setzt bei neuen Flügelkonstruktionen an. Ähnlich wie Vögel kann die Geometrie verändert und an Turbulenzen angepasst werden. Die neue Steuerungstechnik zur Lösung von Turbulenzproblemen wird nun auf dem Pariser Aérosalon (17. bis 23. Juni) erstmals öffentlich präsentiert.

Über 80 Prozent reduzierte Turbulenzen machbar
„Zunächst werden in Fühlern vor dem Flugzeug Sensoren eingebaut, die den Luftdruck messen und dadurch Turbulenzen registrieren“, erklärt András Gálffy, Erfinder und nunmehr Assistent am Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU Wien. „Sekundenbruchteile später, wenn die Flügel in diese Luftregion gelangen, kann man mittels der an unserem Institut entwickelten intelligenten Ansteuerung der Aktorik bereits gegensteuern“, ergänzt Georg Schitter, Leiter der Forschungsgruppe für intelligente mechatronische Systeme an der TU-Wien. Um den Auftrieb zu variieren und damit die Schwingungen des Flugzeugs deutlich zu dämpfen, genügen dabei bereits kleine und genau der Turbulenz entgegenwirkende Schwingungsbewegungen der Flügelklappen.

Durch Simulationsrechnungen und unbemannte Testflüge konnte das TU-Team zeigen, dass sich die störenden Turbulenzen mittels der neuen Technik um über 80 Prozent verringern lassen. Die neue Methode wurde bereits zum Patent angemeldet. Nun soll durch Tests an bemannten Flugzeugen gezeigt werden, dass sich die Ergebnisse auf die kommerzielle Luftfahrt übertragen lassen. Besonders interessant ist die Technik auch für senkrecht startende Fluggeräte. Hier wirken der vertikale Schub und die neue Auftriebsregelung in dieselbe Richtung, sodass sich eine besonders gute Dämpfung ergibt.

Morphing Wings als weitere Innovation
Die Auswirkung von Turbulenzen könnte sogar noch besser abgefedert werden, wenn massiver in die Steuerung der Aerodynamik der Flügel eingegriffen wird. Mittels Einbau speziell adaptiver Elemente in die Flügel soll das bei neuen Flugzeugtypen gelingen. „Wenn man auf einer kurzen Zeitskala nicht nur die Flügelklappen anspricht, sondern sogar die Geometrie des Flügels verändern könnte, wäre unsere Methode noch einmal deutlich wirkungsvoller“, betont András Gálffy. „Das streben wir nun mit adaptiven Flügeln an, mit sogenannten Morphing Wings, die Vogelflügeln nachempfunden sind.“

Diese Flugzeug-Steuerungstechnik wird nun erstmals bei der SIAE Airshow in Paris vom 17. bis 23. Juni präsentiert (Anm. Halle 4, Stand G17). Neben Know-how des TU-Wien-Institutes für Automatisierungs- und Regelungstechnik werden der internationalen Luftfahrtindustrie auch Innovationen aus weiteren Instituten und Fakultäten der TU Wien sowie Serviceangebote der Technischen Versuchs- und Forschungsanstalt, die gemeinsam von TU Wien und dem TÜV Austria betrieben wird, vorgestellt.

Vielfältige Einsatzgebiete in Luftfahrtindustrie
Dazu gehören etwa: Getriebe Know-how und ein neuartiger Antrieb für Drehflügler mit variablen Rotordrehzahlen (konform mit Sicherheitsvorschriften von EASA und FAA), weiters Innovationen bei qualitativen Bearbeitungsprozessen in der Luftfahrt, wie verbesserte vibrationsunterstützte Bearbeitung (VAM), deterministisches Oberflächenhämmern (MHP) oder hochqualitative Bearbeitung von CFK-Bauteilen (Anm. Stacks und Inconel) sowie aktive Turbulenzunterdrückung mit um bis zu 10 Prozent reduzierte Werte von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen bei gleichzeitig verbesserter Sicherheit und Reisekomfort.

Ebenso gezeigt wird multiphysikalische Simulationssoftware (Anm. NGSolve) für komplexe Geometrien und Effekte in der Luftfahrttechnik, die leicht in den bestehenden Workflow integrierbar ist und zudem noch Hochleistungspolymere, die bis 650 °C hochstabil sind, auf umweltfreundlich hergestellten Polyimiden basieren und besonders geringes Gewicht aufweisen – was wiederum (und ebenso) vielfältige Einsatzvarianten in der Luft- und Raumfahrt bedeutet.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Neue Absatzmärkte durch neue Seidenstraße

Neue Absatzmärkte durch neue Seidenstraße© Bilderbox.com

Der Handel zwischen Bayern und China soll durch die neue Seidenstraße um 8 Prozent steigen, so eine Erhebung des deutschen Ifo-Instituts.

(red/cc) Die Seidenstraßen-Initiative Chinas kann bayerischen Unternehmen helfen, neue Absatzmärkte zu erschließen und den Zugang zu Rohstoffen zu erleichtern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen ifo-Studie für die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern.

Das ifo Institut erwartet, dass der Handel zwischen Bayern und China durch die neue Seidenstraße um acht Prozent zunimmt, wobei die Exporte um 2,2 Milliarden Euro wachsen dürften. Mit den Transitländern in Zentralasien könnte der Handel um drei Prozent steigen, die Exporte um 53 Millionen Euro wachsen. 

Notwendige politische Rahmenbedingungen
Die bessere Infrastruktur helfe vor allem, Transportkosten zu verringern. Bei Investitionen in Zentralasien sei allerdings weiterhin Vorsicht geboten, weil das wirtschaftliche und politische Risiko in diesem Gebiet nach wie vor hoch ist. Es sei denkbar, dass China oder die Transitländer Andere vom Zugang zur neuen Seidenstraße ausschließen.

Die Politik müsse daher die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die neue Seidenstraße auch für Bayern und Deutschland zum wirtschaftlichen Erfolg werde, fordern die Autoren. Auf diese Weise könnten europäische Unternehmen von Veränderungen in den Ländern entlang der Seidenstraße profitieren und konkurrenzfähig bleiben.

Vertiefende Beziehungen zu diesen Ländern
Es lohne sich, die Beziehungen zu diesen Ländern zu vertiefen und sich für eine verlässliche rechtliche und wirtschaftliche Geschäftsgrundlage einzusetzen, weil das den Marktzugang für deutsche Unternehmen erleichtere. Zudem gelte es, Risiken zu verringern, z.B. diesen Ländern Exportgarantien zu gewähren, aber auch den Zahlungsverkehr im Fall von Sanktionen durch Drittstaaten abzusichern.

Der Studie zufolge will China über sechs Landkorridore sowie mit Hilfe einer besseren Seeverbindung zwischen Asien und Europa über knapp 30 Häfen mit 71 Ländern zusammenarbeiten, in denen (inklusive China) 65 Prozent der Weltbevölkerung leben. In diese Länder seien seit Beginn der Initiative im Jahr 2013 Investitionen und Bauverträge in Höhe von 489 Milliarden US-Dollar geflossen. 

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.06.2019

Gutes Geschäftsklima in der deutschen IKT-Branche

Gutes Geschäftsklima in der deutschen IKT-Branche© Bilderbox.com

Neuer Digitalindex vom Branchenverband Bitkom und deutschem Ifo-Institut zeigt positive Lage bei den Firmen der IT und Telekommunikation.

(red/cc) In der deutschen digitalen Wirtschaft laufen die Geschäfte derzeit prächtig. Trotz allgemeiner Konjunkturrisiken beurteilen die Unternehmen der IT- und Telekommunikation (IKT) die Geschäftslage aktuell als sehr gut. Etwas gedämpft sind die Erwartungen für die kommenden Monate. Das sind die zentralen Ergebnisse des neuen Bitkom-ifo-Digitalindex, die der Digitalverband Bitkom und das ifo Institut aktuell vorgestellt haben. Der Index errechnet sich aus Geschäftslage und Geschäftserwartungen der IKT-Branche.

Im Einzelnen verbessert sich die auch zuvor bereits sehr gute Geschäftslage um 2,8 auf 46,7 Punkte. Bei den Erwartungen für die kommenden Monate gibt es zwar einen Anstieg um 1,7 auf 8,8 Punkte. Das ist aber einer der niedrigsten Anstiege seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Die Erwartungen für die Entwicklung von Beschäftigung (32 Punkte) und Preisen (11 Punkte) liegen jeweils nahe am langjährigen Maximalwert.

Die Lage ist besser als die Stimmung
„Aktuell wird viel über Konjunkturrisiken wie den Handelskonflikt zwischen den USA und China, den Brexit und die Umwälzungen in der Automobilindustrie und bei Banken diskutiert. Trotz allem ist die Geschäftslage in der Digitalbranche weiterhin sehr gut. Auffällig ist, dass die Unternehmen seit einigen Monaten vorsichtiger in die Zukunft schauen. Derzeit gilt: Die Lage ist besser als die Stimmung“, erläutert Achim Berg, Präsident von Bitkom.

„Der neue Index setzt sich zusammen aus 400 Herstellern, Händlern und Service-Firmen. IT-Dienstleister sind zu 60,5 Prozent abgebildet, Dienstleister der Telekommunikation zu knapp 10 Prozent, der Einzelhandel mit Geräten knapp über 8 Prozent oder die Hersteller von elektronischen Bauelementen mit 6,5 Prozent. Mit dem Digitalindex erfassen wir eine Branche, die für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft eine Schlüsselrolle spielt“, ergänzt Clemens Fürst, Präsident des deutschen ifo-Instituts.

Methodik
Der Digitalindex basiert auf der monatlichen ifo Konjunkturumfrage und bildet sich aus dem geometrischen Mittel des Index der Geschäftslage und des Index der Geschäftserwartungen. Berücksichtigt werden Daten der Digitalbranche, die sich aus Unternehmen der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor zusammensetzt.

Dazu zählen Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK. Der Index wird als Saldo dargestellt. Gewichtet wird nach Anzahl der Beschäftigten.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.06.2019

Von intelligenten Gebäuden und sprechenden Arbeitsplätzen

Von intelligenten Gebäuden und sprechenden Arbeitsplätzen© Bilderbox.com

Sensorik. Neue Technologien ermöglichen zunehmende Interaktion zwischen Menschen und Geräten und Dingen.

(Christian Czaak) Moderne Gebäudetechnik umfasst die Steuerung von Beleuchtung, Heizung und Belüftung über Wegweisungs- und Sicherheitskontrollsystemen bis hin zur Vernetzung mit Informations- und Kommunikationstechnologien. All diese Bereiche werden elektronisch erfasst und ausgewertet und die Ergebnisse haben dann auch entsprechende Relevanz für die Themen Raum- und Flächennutzung.

Unternehmen setzen heutzutage verstärkt auf sogenannte Smart-Working-Konzepte mit nach Aufgaben und Vorlieben gestalteten Arbeitsplätzen zur Förderung von Kreativität und Mitarbeiterzufriedenheit sowie letztendlich auch betriebliche Wirtschaftlichkeit.

Smart-Working-Konzepte
Die deutsche Sedus Stoll AG ist ein international tätiger Komplettanbieter von Büroeinrichtungen, der 2016 als erster Anbieter das digitale Analysesystem se:connect zur optimalen Arbeitsplatznutzung auf den Markt brachte und diesest gemeinsam mit Kapsch BusinessCom mit neuen Funktionalitäten weiter entwickelte. Herzstück ist eine mobile App in Kombination mit intelligenter IoT-Sensorik für Nutzung und Management von Arbeitsplätzen.

Mitarbeiter suchen sich dabei ihren Arbeitsplatz nach Aufgabe und/oder Vorlieben aus und über die Sensoren erfassen Schreibtische und Bürostühle die Präsenz ihrer Nutzer. Über die anonymisierten Daten erhalten wiederum die Facility-Manger wertvolle Informationen für eine effiziente Flächennutzung und –Gestaltung. „Vor allem internationale Großkunden mit oftmals komplexen IT-Strukturen erwarten einfache wie perfekt funktionierende IoT-Lösungen und mit Kapsch haben wir einen kompetenten Partner gefunden, der hersteller- und systemunabhängige Lösungen bietet“, so Holger Jahnke, Vorstandssprecher der Sedus Stoll AG.

Intelligente Vernetzung für nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle
„Wir konnten mit unserem „end-to-end“-Konzept überzeugen, wo vom Sensor an Stuhl und Tisch über IoT-Gateway und Cloud-Plattform mit Datenanalyse bis zu Dashboard und mobiler App alles von Kapsch kommt“, ergänzt Jochen Borenich, Vorstand der Kapsch BusinessCom. Bei derartigen IoT-Projekten gehen einzelne IT-Segmente wie Hardware, Software, Services und Datenmanagement immer mehr ineinander über.

Um die wachsende Komplexität solcher Architekturen zu verschränken und insbesondere die dabei entstehenden großen Datenmengen zu erfassen und zielgenau auszuwerten, dienen dann oftmals noch Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. „Der IoT-Markt wird sich rasant weiterentwickeln, uns alle noch engmaschiger vernetzen und für die Mehrheit Vorteile und Nutzen bringen. Aus meiner Sicht wird die intelligente Vernetzung zur Kernfunktion von Produkten und Dienstleistungsangeboten wie etwa nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle“, so Holger Jahnke von Sedus Stoll.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.06.2019

Der Mensch lenkt und die Maschine denkt

Der Mensch lenkt und die Maschine denkt

Informationsmanagement. Intelligente Systeme halten Einzug in Autobranche, Verkehrsinfrastrukturen und Industrieproduktionen.

(Christian Czaak) Damit bei technologischer Innovation betrieblicher Mehrwert und Anwendernutzen entsteht, müssen dabei entstehende Datenmengen richtig erfasst, strukturiert und ausgewertet werden. In modernen Fahrzeugen etwa kommunizieren mehrere HD-Kameras mit Abstandssensoren und Emissionssonden, mit Radargeräten oder Innenmikrofonen, mit Reifendrucksensoren oder Motorleistungsdaten. Dazu kommt die Erfassung von Verkehrsschildern und Passanten oder auch der Pupillenbewegungen des Fahrers um Unaufmerksamkeit oder Müdigkeit entgegenzuwirken.

Mehrere tausend Informationskanäle
In Summe werden pro Fahrzeug mehrere tausend Informationskanäle erfasst und ähnlich einem Flugzeug über eine Art „Blackbox“ protokolliert, ausgelesen und in eine Auswertungssoftware eingespeist. Für die nötige Verwendung bei Fehlerbehebungen oder Tests sollten diese großen und oftmals speziell codierten Datenmengen entsprechend aktuell sein und dabei stößt man mit jetzigen Übertragungstechnologien wie 4G oder WLAN schnell an Grenzen.

T-Systems und Deutsche Telekom haben nun eine Art Transcoder entwickelt, wo derartige Datenformate in logisch zusammengehörige Stücke (Chunks) aufgesplittet und zudem schneller und komprimierter abgespeichert werden. Dieses softwarebasierte Signalverarbeitungsverfahren (Big Data Signal Processing) kann ohne Informationsverlust mit nur einem Teil der ursprünglichen Daten operieren sowie parallel und wechselweise auch auf einem ganzen Rechnercluster.

150.000 Kilometer an Teststrecken
„Daten müssen schon am Ort der Entstehung gefiltert werden und hier braucht es Reduktionsverfahren und übergreifende Verschränkungen, die parallel anwendbar sind“, so Peter Lenz, Managing Director bei T-Systems Austria. Erhöht etwa ein Auto die Drehzahl, dann müssen nur bestimmte, mit dem Motor verbundene Kanalgruppen abgefragt werden und separat etwa Kraftstoffzufuhr oder Abgassystem.

Neben Originalsignalen lassen sich aber auch abgeleitete und von einem Simulationsrechner künstlich erzeugte Kanäle einblenden und damit können dann auch aufwendige Testfahrten reduziert werden. Ändert sich etwa die Software eines Steuergerätes, dann braucht es Teststrecken und hier gelten 150.000 Kilometer als branchenüblich.

40-mal höhere Geschwindigkeit
Mit der neuen Entwicklung können Hersteller aktualisierte Steuergeräte in einen Simulator einbauen, der die aufgezeichneten Signale des Testfahrzeugs lediglich abspielt und die geänderte Reaktion von Steuergerät oder weiterer Fahrzeugsysteme aufzeichnet (Hardware-in-the-Loop). Praxistests zeigen eine bis zu 40-mal höhere Geschwindigkeit als bei bisherigen Verfahren und die gespeicherte Datenmenge schrumpft je nach Kanal auf bis zu zehn Prozent des ursprünglichen Volumens.

Die zunehmende Vernetzung derartiger Mess-, Kontroll- und Steuereinheiten und die gezielte Erfassung und Auswertung der dabei entstehenden großen wie unterschiedlichen Datenmengen ist generell ein wesentlicher Bestandteil in Digitalisierungsprozessen von Unternehmen. „Derartige Anwendungen erstrecken sich auf nahezu alle Industriezweige, in denen Maschinen beteiligt sind und das geht von der individuellen Fertigung über lieferantenübergreifende Wertschöpfungsketten maschineller Produktions- und Logistikprozesse bis zur Gesundheitsbranche“, erläutert Peter Lenz von T-Systems Austria. „Die Digitalisierung macht neue Verfahren wie dieses zwingend notwendig.“

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Christian Czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.06.2019

Internationaler E-Commerce für Bauzubehör

Internationaler E-Commerce für Bauzubehör

Wirecard unterstützt Bauzulieferer Doka bei weiterer Internationalisierung des Online-Shops. E-Commerce Angebote von aktuell 14 Ländern werden kontinuierlich erweitert. Für Transaktionen stehen alle aktuellen Payment-Funktionen zur Verfügung.

(red/czaak) Wirecard, international führender Dienstleister für digitale Finanztechnologien, unterstützt Doka beim internationalen Ausbau seiner E-Commerce-Aktivitäten. Aktuell hat Wirecard für Doka einen Online-Shop konzipiert und unterstützt den globalen Anbieter von Schalungstechnik bei seiner Internationalisierungsstrategie. Auf das Online-Angebot von Doka greifen aktuell Kunden aus rund 14 Ländern zu. Jährlich sollen nun zwischen sechs und acht Länder neu angebunden werden.

Umfangreiches Mietgeschäft
Eine Besonderheit von Doka und seinem Online-Angebot ist das umfangreiche Mietgeschäft, das in mehreren Ländern angeboten wird. Dabei können Wand- und Deckenschalungen, Bauzubehör und Sicherheitsprodukte nicht nur gekauft, sondern auch gemietet werden. Für die Transaktionsabschlüsse stehen nunmehr sämtliche aktuelle Payment-Funktionen, darunter Kreditkarte wie auch Apple Pay und Google Pay, zur Verfügung und Wirecard verantwortet hier nun die Zahlungsabwicklung.

Doka-Kunden sollen damit nun noch einfacher vom umfassenden Lösungsportfolio rund um Entwicklung, Produktion und Bereitstellung von Schalungstechnik für alle Bereiche am Bau profitieren. Überall dort, wo die höchsten Gebäude, die längsten Brücken und wegweisende Bauwerke errichtet werden, sind die Schalungslösungen des Unternehmens aus Holz, Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe, Stahl und Aluminium gefragt. Doka beschäftigt über 6.700 Mitarbeiter in über 70 Ländern und gehört zur familiengeführten Umdasch Group, die auf eine 150-jährige Firmengeschichte zurückblickt.

Digitalisierung spielt auch in Baubranche entscheidende Rolle
„Wir haben uns bewusst für Wirecard entschieden, einen der führenden und größten Anbieter für digitale Zahlungslösungen mit internationaler Erfahrung. In der Baubranche steigt der Bedarf nach innovativen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen über Ländergrenzen hinweg“, erläutert Gerald Haring, Head of Department E-Commerce bei Doka. „Dabei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, um Produktivitätssteigerungen zu erzielen. Umso wichtiger ist es, auch beim Payment mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der sowohl technologisch als auch in Bezug auf Internationalisierung an der Spitze steht“, betont Haring.

„Die Zusammenarbeit mit einem der führenden Bauunternehmen mit Sitz in Österreich zeigt eindeutig, wie sich die Digitalisierung auf die Industrie auswirkt – denn auch hier werden digitale Verkaufsstrategien künftig den Erfolg von Herstellern und Service-Anbietern mitbestimmen“, unterstreicht Roland Toch, Managing Director CEE bei Wirecard. „Wir freuen uns, die Entwicklung in diese Richtung mit voranzutreiben, um das Geschäft weiter rasant von 14 Ländern auf rund 40 Länder abzudecken, in denen Doka seine Services künftig digital anbietet“, ergänzt Toch.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.06.2019

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