Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

26. Juli 2024

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Innovationsvorreiter im Finanzbereich

Innovationsvorreiter im Finanzbereich© Bilderbox.com

Erste-Bankengruppe setzt neue Open-Banking-Richtlinie PSD2 um. Entwicklerportal der Ersten dient als zentrale Zugangsplattform in der kompletten Region Mittel- und Osteuropa. Parallel öffnet sich auch bestehendes Kunden-Portal „George“ neuen Partnerschaften.

(red/czaak) Seit vielen Jahren ist „George“ für Kunden der Ersten-Bankengruppe ein Begriff für eines der umfassendsten digitalen Kunden-Portale im Bankenbereich. Im Vorjahr hat die Erste-Gruppe als europaweit erste Bank eine Kapitalmarkt-Emission (Anm. Asfinag Schuldscheindarlehen über 20 Mio. Euro) mittels Blockchain komplett digital durchgeführt und dabei auch mehrere institutionelle Investoren wie etwa Wiener Städtische, Donau Versicherung oder Hypo Vorarlberg miteingebunden (economy berichtete).

Und aktuell setzt die Erste Bankengruppe nun auch die neue PSD2-Zahlungsdienste-Richtline der EU im praktischen Einsatz um. Vereinfacht ausgedrückt müssen dabei Banken den Zugang zu ihren Kunden nun auch Drittanbietern ermöglichen und seit 15. März dieses Jahres muss dafür zumindest eine Testumgebung (Anm. Sandbox) existieren. Operativ technologisch passiert die Anbindung bzw. Verknüpfung zwischen Hausbank und Kunden und Drittanbieter über internetbasierende Open-Banking-Portale mittels standardisierter Schnittstellen (Applikation-Programme-Interfaces/APIs).

Erste Developer Portal als zentrale Zugangsplattform
Die Erste Bankengruppe führt nun einen bzw. diesen einheitlichen Zugang zu den digitalen Schnittstellen (APIs) ihrer Tochterbanken in der gesamten Region Mittel- und Osteuropa (CEE) ein. Das Angebot der Erste Group startet mit APIs für die im PSD2-Regelwerk festgelegten Dienste und Rollen und das eigene Erste Developer Portal dient dabei als zentrale Zugangsplattform für die APIs der Erste Group.

Es stellt für externe Drittanbieter Dokumentationen, API-Zugang wie auch die Testumgebung zur Verfügung. Bis Mitte Mai 2019 haben sich nun bereits mehr als 120 Organisationen auf dem Erste Developer Portal registriert, und auf Grundlage der von der Plattform angebotenen Daten und Services sind Angaben zufolge 25 API-Lösungen in Produktion gegangen.

Strukturierter Zugang für 16 Millionen CEE-Kunden
Um ihren mehr als 16 Millionen Kunden in der CEE-Region die Vorteile von PSD2 und Open Banking zu bringen, will die Erste Group ihr Angebot auf dem Erste Developer Portal nun auch auf sogenannte „Premium-APIs“ ausweiten. Über den Zugang zu den Erste Group-APIs können dabei nicht nur externe Anbieter von Diensten, sondern auch die Kunden der Erste Group über einen konzernweit einheitlich strukturierten Zugang auf alle ihre Bankdaten zugreifen.
 
Die Česká spořitelna als tschechische Tochterbank der Erste Group, begann als erstes Institut der Gruppe bereits Anfang 2018 den Live-API-Zugang anzubieten. Die bestehenden API-Angebote der Erste Group sind von externen Dienstleistern und Partnern sehr gut aufgenommen worden und haben dazu beigetragen, dass die Erste Group in der von Innopay veröffentlichten Studie Open Banking Monitor als „Meister in Offenheit“ gelobt wurde.
 
PSD2 bringt mehr Optionen für Bankkunden
Die PSD2-Richtlinie bringt nun generell mehr Wettbewerb im Zahlungsverkehr, etwa indem auch externe Zahlungsdienstleister auf Zahlungskontodaten zugreifen können. Hierfür und generell bei allen Anboten Dritter muss der Kunde seine ausdrückliche Genehmigung erteilen. Die grundsätzlichen Zielsetzungen der Richtlinie beinhalten das Angebot an Dienstleistungen für die Bankkunden auszuweiten, Innovationen zu fördern und parallel auch den Konsumentenschutz auszubauen. Gleichzeitig müssen die Bankkunden mehr als bisher ihre Bankdaten aktiv verwalten.
 
„Im Kern geht es bei PSD2 darum, sicherzustellen, dass Bankdaten und Entscheidungen über deren Nutzung fest in den Händen des Kunden liegen. Bei der Erste wird der Fokus auf die Selbstbestimmung des Kunden durch unsere Rolle als Bewahrerin der Finanzdaten des Kunden ergänzt“, so Peter Bosek, Chief Retail Officer der Erste Group. „Wir werden die Daten unserer Kunden auch in Zukunft schützen und für Datensicherheit in der Bank sorgen, gleichzeitig aber auch unsere Kunden dabei unterstützen, wohlüberlegte Entscheidungen über die Weitergabe ihrer Daten zu treffen“, betont Bosek.

Begleitende technische Regulierungsstandards
Gemäß PSD2 und den begleitenden technischen Regulierungsstandards (Regulatory Technical Standards/RTS) müssen alle Banken der Erste Group (Anm. ausgenommen Tochterbank in Serbien, das nicht zur EU gehört) einen direkten Zugang an Zahlungsdienstleister (Banken oder regulierte Drittanbieter) gewähren. Dazu gehört etwa auf ausdrückliches Verlangen des Kunden dessen Konteninformationen abzurufen und Zahlungen von seinem Konto auszulösen.
 
„Wir sorgen dafür, dass Kundendaten nur auf ausdrückliches Verlangen und mit Zustimmung des Kunden weitergegeben werden. Gleichzeitig sind wir begeistert von den neuen Möglichkeiten, die PSD2 eröffnet und das primär für unsere Kunden“, so Milos Toman, Head of Group Product and Business Management der Erste-Group Unit Corporates and Markets. „Neben Angeboten für Retail-Kunden wollen wir nun auch die ersten speziell für unsere Firmenkunden maßgeschneiderten API-Lösungen anbieten, mit denen sie zentral auf Daten und Dienste für die ganze Gruppe zugreifen können“, unterstreicht Toman.

Auch „George“ öffnet sich für Partnerschaften
Parallel mit den PSD2-Aktivitäten öffnet sich auch die eingangs angeführte Kunden-Plattform „George“ in Richtung externer Partner. Angaben zufolge mit fast fünf Millionen Kunden europaweit größte Banking-Plattform sollen nun auch hier neue externe Partner sinnvolle Ergänzungen für innovative George-Services anbieten können. 

Operativ ermöglichen soll das die offene und modulare Architektur des George-Systems, wo Partner mit ihren Lösungen direkt an der Plattform andocken können. Bislang wurden die meisten Funktionen von „George“ in den hauseigenen George Labs entwickelt und nun soll mittels „einer bequem nutzbaren Integration mit Partnern das nächste Level von „George“ erreicht werden“, so die Erste in einer Aussendung.

Win-win-win-Situation
„Wir verfolgen mit dem Aufbau dieses Ökosystems das Ziel, dass potenzielle Partnerschaften eine Win-win-win-Situation hervorbringen, bei der unsere Kunden von noch innovativeren Leistungen profitieren, die Partner ihre Lösungen einer breiteren Gruppe von Usern anbieten können und unsere Plattform durch neue Dienste weiter wächst“, erklärt Maja Gostovic, Product Owner bei George Labs.
 
Das internationale Finanzmagazin „Euromoney“ hat die Banking-Plattform „George“ als die „vielleicht umwälzendste Entwicklung der letzten Jahre in der CEE-Region“ bezeichnet. Bei der aktuellen Einladung an potenzielle Partner, neue Vorschläge zu unterbreiten, wird der Fokus vor allem auf smarten Zahlungsdiensten, der Integration von Kundentreueprogrammen und Verbesserungen im Bereich Investment, Sparen oder Spenden liegen - aber auch alle anderen Ideen, die für die Kunden leichtere Bedienbarkeit und stärker individualisierte Systemleistungen versprechen, sind willkommen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.06.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Videospiel beeinträchtigt Mädchen mehr als Burschen

Videospiel beeinträchtigt Mädchen mehr als Burschen© Bilderbox.com

Zu viel Videospiel hat auf die soziale Entwicklung von Mädchen mehr Einfluss als auf Buben, wo es gar keine direkte soziale Auswirkung geben soll. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine umfangreiche Studie der Universität Norwegens, so ein Bericht von PressetextAustria. (NTNU).

Laut dem Spiele-Experten Christoph Deeg spielen Mädchen und Burschen grundsätzlich einmal gleichberechtigt. Unterschiedlich ist die Spielekultur, es gebe von Jungen bevorzugte Video Spiele (Gaming) und welche, die eher von Mädchen gespielt werden. Beim Spielen an sich hätten Jungen bereits eine entsprechend längere sozio-kulturelle Entwicklung hinter sich. Dies auch im Kontext, dass die Gesellschaft von Mädchen andere Verhaltensweisen erwarte.

Für die Studie hat die Naturwissenschaftliche und Technische Universität Norwegen (NTNU) 873 norwegische Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren über einen Zeitraum von sechs Jahren untersucht. Über diesen Zeitraum wurden die Kinder und ihre Eltern alle zwei Jahre zur durchschnittlichen Spielzeit befragt.

Die Ergebnisse im Detail
Parallel informierten die Lehrer der Kinder über deren soziale Kompetenz und Verhaltensformen wie Kooperation, Durchsetzungsfähigkeit und Selbstkontrolle. Ausgehend von der Einschätzung, dass Burschen mehr zum Spielen und zu mangelnder sozialer Kompetenz neigen, wurde dann bei der Auswertung auch auf das Geschlecht geachtet.

Die Ergebnisse belegen nun, dass die Spielzeit bei Jungen keinen Einfluss auf ihre soziale Entwicklung hat. Und Mädchen, die im Alter von zehn Jahren spielen, neigten zwei Jahre später zu weniger sozialer Kompetenz als Mädchen, die weniger spielen. Außerdem neigten Kinder, die im Alter zwischen acht und zehn Jahren soziale Probleme hatten, eher zum Video-Spielen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren.

Ursachen für Spielverhalten als Umkehrschluss
Laut Lars Wichstrøm, Koautor der Studie, sind die Gründe für das Spielen wichtiger als die damit verbrachte Zeit. Es sei möglich, dass Videospiele keine sozialen Probleme auslösen, sondern dass mangelnde soziale Kompetenz bei Kindern zum Spielen führt. Gaming sei nämlich einfacher zugänglich und weniger kompliziert für solche Kinder.

Experte Christoph Deeg bestätigt das: "Kinder, die im persönlichen Umfeld wenig Feedback, Anerkennung oder das Gefühl bekommen, dass sie etwas bedeuten, neigen eher zu mehr Gaming. Es geht bei der sozialen Entwicklung von Kindern gar nicht um Spiele, stattdessen kann man von Spielen lernen, wie man Kindern richtig Feedback gibt."

Gemeinsam Spielen versus allein Buch lesen
Die Forscher achteten bei der Untersuchung aber auch auf andere Faktoren. Der sozioökonomische Hintergrund sei wichtig, weil bei Kindern aus wenig privilegierten Familien ein höheres Risiko für soziale Probleme bestehe. Die Forscher beachteten dabei auch den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) - bei Mädchen mit höherem BMI bestehe ein Zusammenhang mit mehr Gaming und Kinder und Jugendliche mit hohem BMI neigen zu weniger sozialer Kompetenz.

Das Studien-Team befragte die Probanden dann auch noch zu ihrer Spielzeit mit anderen Kindern, da sich durch das gemeinsame Spielen mehr Möglichkeiten zur sozialen Interaktion ergeben als online oder alleine. "Wenn Kinder gemeinsam spielen, hat das einen positiven Einfluss auf ihre soziale Kompetenz. Der Unterschied zeigt sich beim Vergleich zwischen Spiele und Büchern: Buch lesen ist unsozial, man kapselt sich ab und kann höchstens später miteinander darüber reden. Bei Spielen ist Kooperation und interaktiver Austausch möglich", erläutert Christoph Deeg.

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PressetextAustria/red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 07.06.2019

Neue Leitung für wirtschaftsnahe Forschung

Neue Leitung für wirtschaftsnahe ForschungBMDW_Dolenc

Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl bestellt mit Martin Gerzabek neuen Präsidenten für Christian Doppler Forschungsgesellschaft. Ehemaliger Rektor der Wiener Boku übernimmt Funktion von Reinhart Kögerler.

(red/cc) Martin Gerzabek (Univ.Prof. DI Dr.) wird mit 1. Juli die Nachfolge von Reinhart Kögerler (Univ.Prof. Dr.) der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) übernehmen. Der ehemalige Rektor der Universität für Bodenkultur in Wien wurde Ende 2018 als einer von zwei Kandidaten durch das CDG-Gremium vorgeschlagen und nun vom zuständigen Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft offiziell mit der neuen Funktion betraut.

„Standortrelevante Forschung vereint wissenschaftliche Exzellenz und wirtschaftliche Praxis. Wir müssen schneller von der Idee zum Produkt kommen und digitale Technologien als Chance für künftige Entwicklungen nutzen“, so Elisabeth Udolf-Strobl, designierte Wirtschaftsministerin im neuen Kabinett von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein anlässlich der Bestellung.

“Innovation ist für unsere Unternehmen ein Schlüssel zu erfolgreicher Wettbewerbsfähigkeit und sichert wertvolle Arbeitsplätze in Österreich. Daher unterstützen wir als Ressort die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft und entsprechend auch die CDG als ein Flaggschiff in diesem Bereich“, unterstreicht Udolf-Strobl.

Internationales Vorzeigemodell
„Christian Doppler Labors und Josef Ressel Zentren sind zentrale Förderprogramme für Universitäten und Fachhochschulen, die von Unternehmen stark nachgefragt werden und auch international als Best Practice Modell für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft gelten “, so Martin Gerzabek.

„Das Modell steht für wissenschaftliche Exzellenz und unternehmerische Innovation, es muss auch in Zukunft gestärkt werden, um den Wirtschaftsstandort Österreich weiter voranzubringen,“ betont Gerzabek als designierter CDG-Präsident.

Fundierte Experte in Wissenschaft und Wirtschaft
Als Rektor der Wiener Boku (2003-2018) verfügt Gerzabek über entsprechendes Wissen ob der Interessen von Wissenschaft und Wirtschaft. Er unterstützte etwa die Implementierung zahlreicher CD-Labors und kennt deren Bedeutung für die Universitäten. Als ehemaliger Chef der Umweltforschung im Österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf bringt Gerzabek zudem auch Erfahrungen in der außeruniversitären Forschung mit.

„Mit Martin Gerzabek bekommt die CDG einen anerkannten Experten als neuen Präsidenten, der in seinen bisherigen Funktionen die Annäherung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stets vorangetrieben hat“, erläutert die neue Wirtschafts- und Digitalministerin Elisabeth Udolf-Strobl.

Erfolgsgeschichte Christian Doppler Forschungsgesellschaft
Die CDG selbst steht seit rund 25 Jahren für die erfolgreiche Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. In dieser Zeit konnte sie von 14 aktiven CD-Labors im Jahr 1995 auf mittlerweile 100 aktive Forschungseinheiten wachsen. 180 Unternehmen engagieren sich 2019 in den CD-Labors sowie verwandten Josef Ressel Zentren und stärken ihre Innovationskraft durch anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Rund 1.000 junge WissenschafterInnen arbeiten derzeit in den Forschungseinheiten der CDG.

„Wachstum und Erfolgsgeschichte der Christian Doppler Forschungsgesellschaft ist stark mit ihrem bisherigen Präsidenten Reinhart Kögerler verbunden“, ergänzt Martin Gerzabek. „Ich möchte daher ihm und der langjährigen Generalsekretärin Judith Popela meinen herzlichen Dank aussprechen“. Als Nachfolger der ebenfalls scheidenden Generalsekretärin Popela wurde Jürgen Pripfl nominiert.

Das Fördermodell der CDG
Die CDG gilt in Österreich als Wegbereiterin für anwendungsorientierte Grundlagenforschung und die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. In CD-Labors an den Universitäten sowie den Josef Ressel Zentren an Fachhochschulen arbeiten Wissenschafter mit innovativen Unternehmen zusammen.

Im Fokus stehen Innovation, Fortschritt sowie Standortsicherheit und davon sollen alle Beteiligten und letztlich die gesamte Gesellschaft profitieren. CD-Labors und Josef Ressel Zentren werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW).

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.06.2019

„Der Schlüssel für die Zukunft“

„Der Schlüssel für die Zukunft“© NLK_Filzwieser

18.000 eingesandte Lesepässe und über 100.000 gelesene Bücher von Niederösterreichs Volks- und Sonderschulen. Landeschefin Johanna Mikl-Leitner freut sich über große Akzeptanz von „Leos Lesepass“, einer breit angelegten schulischen Förderinitiative für das Lesen.

(red/mich) Bei der Aktion „Leos Lesepass“ (Anm. oder auch Leos Lese(s)pass…) waren neuerlich sämtliche niederösterreichischen Volks- und Sonderschulen eingeladen, möglichst viele Lesepässe mit Leo-Stickern vollzukleben. Pro Bezirk wurde ein Gewinnerkind gezogen, das ein „Zeit Punkt Lesen“ Paket erhielt.

Praxisorientierter Workshop
Unter den Gewinnerkindern wurde sodann als weiterer Hauptpreis eine NÖ-Card für die ganze Familie verlost. Zudem gab es drei Gewinnerklassen - aus der Allgemeinen Sonderschule Zwettl, der Volksschule/VS Berndorf und der VS Weinzierl. Der Hauptgewinn in Form eines Workshops der „Bezirksblätter“ inklusive Gestaltung einer eigenen Zeitungsseite ging dabei an die VS Weinzierl.

Von Zeitungen über Schulbücher bis zu Spielanleitungen im Internet
„Heuer wurden 18.000 Lesepässe eingesendet und 100.000 Bücher gelesen. Ihr habt gezeigt, dass Lesen – ob selbst, mit den Eltern und Großeltern oder mit Freunden - Spaß und klug macht. Wer lesen kann, hat den Schlüssel für die Zukunft in der Hand – von den Zeitungen über die Schulbücher bis hin zu Spielanleitungen im Internet“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Preisüberreichung „Leos Lesepass 2019“ im Niederösterreichischen Landhaus in St. Pölten. Besonders dankte die Landeschefin den Familien und allen Pädagogen für die Unterstützung der kleinen Leser.

red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 07.06.2019

Tragbare Software für Human-Studien

Tragbare Software für Human-Studien© Bilderbox.com

Karl Landsteiner Privatuni arbeitet an intelligentem Armband für verbesserte Datenerhebungen bei psychologischen Studien. Smarte Wearables sollen bisherige fehleranfällige Methoden ersetzen.

(red/czaak) Wissenschafter der Karl Landsteiner Privatuniversität in Krems entwickeln eine Software für ein innovatives Wearable in Form eines intelligenten Armbandes zur Optimierung der Datengenerierung bei psychologischen Studien. Besonders zum Tragen kommen sollen die Vorteile bei Studien, wo es um die Selbsterfassung von Alltagserfahrungen und -empfindungen geht.

Hier werden bis dato schriftliche Aufzeichnungen oder Smartphones zur Datenerhebung eingesetzt (Anm. Experience Sampling Method/ESM) und das kann erfahrungsgemäß zu verzerrten bis zu ganz falschen Ergebnissen führen. Der Vorteil der neuen Methode liegt in der raschen Verfügbarkeit der Daten durch eine vergleichsweise einfachere Bedienbarkeit des Gerätes.

Universelle Einsatzfähigkeit
„Will man etwa eine Studie zum Rauchverhalten durchführen, wo Beteiligte das akute Verlangen nach einer Zigarette mittels Smartphone-App protokollieren, dann vergeht denen die Lust am Rauchen allein schon deswegen. Wieviel einfacher wäre es da, nur einen Knopf am Handgelenk drücken zu müssen“, erläutert Stefan Stieger vom Department Psychologie und Psychodynamik der KLU Krems. Smartphone raus und aktivieren, App hochfahren, geforderte Aktivität ausführen, App runterfahren, Phone aus und wegstecken - diese bisher praktizierte Erhebungsmethode greife entsprechend akut in das Verhalten ein.

Für eine einfachere Handhabung entwickeln Stieger und sein Team nun ein intelligentes Wearable. „Es muss für wissenschaftliche Zwecke universell einsetzbar sein, deswegen wird es eine Open-Source-Lösung sein. So können je nach Studienprotokoll verschiedene Funktionen programmiert werden“, so Stieger. Das Wearable müsse zudem „autonom agieren, darf nur einen geringen Stromverbrauch aufweisen und muss Daten unabhängig von einem Netzwerk speichern sowie zudem günstig, wind-, wasser- und schlagfest sein.“

Das Lachen als erfreuliches Verhalten
Für die ersten Testläufe greift Stieger nun „auf das Lachen als wahrlich erfreuliches Verhalten des Menschen zurück“. Das Lachen analysierte er bereits im Rahmen einer ESM-Studie, die Smartphones zur Datenerhebung nutzte. „Fast 30 Prozent der Teilnehmer klagten darüber, dass sie ihre Smartphones nicht immer und überall dabeihatten und fanden es zudem störend, diese in einer geselligen Gruppe herauszuholen, um das Lachen zu protokollieren“, erklärt Stieger. „Ein kleiner Click auf ein dezentes Wearable am Handgelenk wäre da einfacher gewesen.“

Im neuen Test zum „Lachen im Alltag“ will Stieger nun beide Erhebungsvarianten direkt miteinander vergleichen. Ein Teil nutzt nochmals Smartphone-Apps in der angeführten Variante und ein Teil die neuen Wearables. Laut Stieger soll dieser Vergleich dann zeigen, dass „die Wearable-Gruppe akkuratere Daten liefert und die Art der Datenerhebung das Ergebnis also beeinflusst.“ Das Team der KLU-Krems sucht für diese aktuelle Studie noch interessierte Teilnehmer aus dem Großraum Krems an der Donau. Infos siehe Link.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.06.2019

„Was will Ökonomie und wie messen wir das?“

„Was will Ökonomie und wie messen wir das?“© Piqs.de/ luckysue

Club Research lädt gemeinsam mit Arbeiterkammer Wien und Wiener Magistrat für Wirtschaft und Arbeit am 18. Juni zu hochkarätig besetzter Diskussionsveranstaltung in Österreichische Nationalbank in Wien.

(red/czaak) „Wenn wir Wohlstandsstandards zwischen Ländern vergleichen und wissen wollen, ob die Wirtschaft wächst oder schrumpft oder wenn wir wichtige Zukunftsinvestitionen für Forschung oder Infrastruktur vergleichen - dann kommen wir um eine ökonomische Größe nicht herum: das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP“, so Johannes Steiner vom Club Research. Unter dem Titel „Jenseits des Bruttoinlandsprodukts“ lädt der promovierte Volkswirtschafter und Jurist als Leiter des Club Research zu der hochkarätig besetzten Veranstaltung.

Die Keynote hält etwa Paul Schreyer (Direktor für Statistik der OECD in Paris) und die anschließende Diskussion ergänzen Miriam Rehm (Professorin für Empirische Ungleichheitsforschung an der Uni Duisburg), Alexandra Wegscheider-Pichler (Projektleiterin „Wie geht’s Österreich?“ der Statistik Austria), Christoph Badelt (Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung) oder Klemens Himpele (Chef der Wiener MA 23, Magistrat für Wirtschaft, Arbeit und Statistik).

Indikator für die Messung des Wohlstands
Das BIP repräsentiert die Summe aller in einem Land erzeugten Güter und Dienstleistungen, ausgedrückt in einem Geldwert, einer einzigen Zahl. Und es ist die vielleicht mächtigste Kennzahl der Ökonomie. Nach den beiden Weltkriegen in der Zeit des Wirtschaftsaufschwungs wurde das BIP zum wesentlichen Indikator für die Messung des Wohlstands - und zum Label des Fortschrittsoptimismus.

Mit der seit den 1970er Jahren erstarkenden Ökologiebewegung verstärkte sich aber die Kritik an seinen konzeptionellen Mängeln, etwa der fehlenden Berücksichtigung des Ressourcenverbrauchs. Heute treten die Grenzen des BIP deutlicher hervor: Für die großen Herausforderungen unseres Jahrhunderts – wie Klimakrise und globale Ungleichheit – ist der zentrale ökonomische Indikator „blind“. Dennoch bleibt seine Dominanz noch ungebrochen.

BIP-Konzepte versus Ideologie
Worin liegt trotz all seiner Defizite seine große Beharrungskraft? Liefert uns das BIP als Kennzahl heute noch einen vertrauenswürdigen Kompass für ökonomische Entscheidungen? Wieviel Ideologie steckt im BIP-Konzept? Welche alternativen Ansätze zur Beurteilung der Leistungen einer Wirtschaft können es ergänzen oder ersetzen? Was ist das eigentliche Ziel ökonomischen Denkens und Handelns? Und: Woran sollte heute ökonomischer Erfolg gemessen werden?

Zur Erörterung und Diskussion all dieser Fragen lädt der Club Research gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern, Arbeiterkammer Wien und der Stadt Wien-Abteilung „Wirtschaft, Arbeit und Statistik“ (Magistratsabteilung/MA 23) am Dienstag, den 18. Juni (18.00 Uhr) in den Kassensaal der Österreichischen Nationalbank in 1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 3.

(Anm. der Redaktion: Die inhaltliche Beschreibung des Veranstaltungsthemas wurde aus dem Programmtext von Club Research übernommen.)

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.06.2019

Anstieg von Internetbetrug

Anstieg von Internetbetrug© Piqs.de/ Zeppelin

Jeder vierte Österreicher ist von Internetbetrug betroffen und auch jedes vierte Unternehmen war bereits Opfer eines Online-Betrugs, so eine aktuelle Erhebung des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens.

(red/czaak) Internet-Betrug ist nicht nur für Konsumenten gefährlich, auch Unternehmen werden immer häufiger Opfer von Internetbetrug und sehen den Kampf dagegen als relevante Herausforderung. Das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen hat 1.000 österreichische Konsumenten und 229 Online-Anbieter aus Österreich zum Thema Betrug im Internet befragt.

„Betrügerische Aktivitäten gibt es online wie offline. Uns geht es nicht darum, Panik vor Online-Handel zu machen, sondern das Bewusstsein hierfür zu schärfen und sich mit möglichen Gefahren auseinanderzusetzen“, erklärt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce Gütezeichens und Projektleiter der Watchlist Internet.

Bereits jeder vierte Österreicher betroffen
Laut Studie wurden 22 Prozent der befragten Online-Einkäufer schon einmal Opfer eines Internetbetrugs. Die Top 3 Betrugsarten sind gefälschte Zahlungsaufforderungen sowie Schadsoftware wie Viren oder Trojaner und Abo-Fallen. Auch mit vermeintlichen Gratis-Angeboten und nicht gelieferten Bestellungen waren die Befragten bereits konfrontiert.

Ein besonders häufiger Beschwerdegrund sind die Abo-Fallen. Darunter fallen unseriöse Geschäftspraktiken von Online-Anbietern, bei denen Verbraucher kostenlose Angebote eingehen, für die sie nach einiger Zeit überraschend eine Abo-Rechnung erhalten.

Falsche Identitäten
Nicht nur Konsumenten kämpfen mit betrügerischen Aktivitäten, auch Unternehmen: Mehr als ein Viertel der befragten Online-Anbieter (rund 27 Prozent) wurde bereits Opfer eines Bestellbetrugs. Die Fälle von Online-Betrug steigen in den letzten Jahren.

Zu den häufigsten Betrugsarten zählen die Angabe falscher Namens- oder Adressdaten und Identitätsmissbrauch. Hier bestellen Kunden mit einer erfundenen oder gestohlenen Identität. Zahlungsunfähigkeit von Kunden, das Abstreiten des Warenerhalts und die Angabe falscher Zahlungsdaten sind weitere Betrugsfallen für Unternehmen.

Aufmerksamkeit und Hausverstand
Um sich gegen Bestellbetrug zu schützen, ergreifen 83 Prozent der befragten Online-Anbieter Maßnahmen: So bieten sie nur sichere Zahlungsarten an oder prüfen verdächtige Bestellungen manuell. Auch Bonitätsanalysen und Sperrlisten betrügerischer Kunden werden eingesetzt. Die Studie zeigt zudem, dass auch auf Konsumentenseite das Bewusstsein für unseriöse Angebote gestiegen ist.

Bei unseriös erscheinenden Shops, kaufen 61 Prozent dort nicht ein und jeder Zweite recherchiert über den Anbieter und sucht nach Kundenbewertungen. Ein Drittel verifiziert das Impressum des Anbieters und ein Viertel überprüft ob der Anbieter ein Gütezeichen hat. „Zusätzlich zu diesen Kriterien empfehlen wir auch, sich nicht von extrem günstigen Angeboten in die Irre führen zu lassen und auf den Hausverstand zu hören“, so Behrens.

Kleine Online-Anbieter punkten mit Vertrauen
Konsumenten achten beim Kauf oder bei der Buchung eines Online-Angebots besonders auf sichere Zahlungsmittel (64 Prozent), gute Bewertungen anderer Kunden (55), den Preis (51), die Bekanntheit des Anbieters (47), Storno- und Retourenbedingungen (40) und ob der Anbieter ein Gütezeichen hat (32 Prozent).

Für Unternehmen besonders wichtig sind vertrauensbildende Maßnahmen wie gut auffindbare und vollständige Kontaktdaten, ausreichende Beschreibung der Produkte/Dienstleistungen, vollständiges Impressum, Einhaltung der Datenschutzanforderungen, Preistransparenz und professionelle Produktfotos. Auch ein professionelles und nutzerfreundliches Shop-Design ist den Betrieben wichtig.

Wichtiger Ratgeber für Konsumenten
„Die Betrugsmaschen werden immer ausgereifter und können für Konsumenten wie für Unternehmer teils einen erheblichen finanziellen Schaden bedeuten. Deshalb sind Vorsicht und Bewusstsein für unseriöse Angebote unerlässlich. Wer darauf achtet, hat beim Einkauf im Internet nichts zu befürchten“, unterstreicht Behrens.

„Und Unternehmen können sich mit Bekanntheit oder einer überprüfbaren Zertifizierung wie etwa dem Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen, positiv abheben“, ergänzt Experte Torsten Behrens. Auf der Website www.watchlist-internet.at finden Konsumenten aktuelle Online-Fallen und Tipps, wie man solche erkennt.

Über die Studien
Die Konsumentenbefragung passierte in Form einer repräsentativen Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens unter 1.000 ÖsterreicherInnen zwischen 14 und 65 Jahren mittels Online-Befragung und wurde von meinungsraum.at im November 2018 durchgeführt.

Die Händlerbefragung erfolgte in Form einer Online-Befragung von 229 Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen über das Internet verkaufen und wurde von MarketAgent im Dezember 2018 durchgeführt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.06.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Vom klingenden Schlagwort zum betrieblichen Einsatz

Vom klingenden Schlagwort zum betrieblichen Einsatz© Kapsch BusinessCom

Digitalisierung. Artificial Intelligence (AI), Blockchain oder Bots – die Digitalisierungswelt ist reich an Hypes und Schlagworten. Ein Expertenkommentar von Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

Der Einsatz von wissens- und datenbasierten Systemen scheint unbegrenzt. Bei aller Euphorie um neue Technologien und deren Potenziale sollte man aber nie die eigene Unternehmensrealität aus den Augen verlieren. Ein Mehrwert entsteht nur, wenn Anwendungen mit dem Kerngeschäft und der Organisationsstruktur verschränkt werden. Dabei geht es weniger um die nächste industrielle Revolution im Ganzen, als vielmehr um eine strukturierte Vorgehensweise mit zeitnahen und realistischen Zielen.

Drei wesentliche Kriterien
Ein Digitalisierungspartner muss - meiner Meinung nach - dabei drei Kriterien erfüllen: technologisch auf dem neuesten Stand sein, sich mit der Wertschöpfungskette des Kunden auseinandersetzen und auf ein erprobtes Partner-Netzwerk zugreifen können, um allen Anforderungen passgenau gerecht zu werden. Aus unserer Erfahrung ergeben sich daraus drei Maxime zur grundsätzlichen Orientierung: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sie muss Business Value erzeugen. Dazu braucht es ein digitales Geschäftsmodell, um Potenziale und Notwendigkeiten genau festzustellen.

Start quickly, fail early or scale fast
Schnell zur Anwendung kommen im Sinne eines „start quickly, fail early or scale fast“. Denn das fördert einen iterativen Lern- und Verbesserungsprozess von Anfang an und ermöglicht ein rasches Ausschöpfen der identifizierten Potenziale. Dann eine maßgeschneiderte und sichere Infrastruktur aufbauen. Dabei ist wichtig, dass der Digitalisierungspartner gut vernetzt ist, sprich in einem digitalen Ecosystem arbeitet – und das sowohl mit internationalen Big Playern wie auch mit lokalen Spezialisten, Forschungsinstitutionen oder Start-Ups.

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Economy Ausgabe Webartikel, 04.06.2019

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