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26. Juli 2024

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Debatte über Handynutzung bei Kids

Debatte über Handynutzung bei Kids© Bilderbox.com

Umfangreiche Studie der Oxford-University sieht auch bei hoher Handy-Nutzungszeit keine schädlichen Auswirkungen bei Kindern. Andere Wissenschafter kritisieren fehlendes Gesamtbild und weisen auf große Relevanz der Inhalte hin.

(PTA/red/cc) Die Nutzung mobiler Geräte tagsüber und vor dem Schlafengehen soll für Jugendliche unbedenklich sein. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt eine aktuelle Erhebung von Forschern der Oxford University. Andere Studien zeigten hingegen sehr wohl gesundheitliche Probleme im Kontext mit der sogenannten "Screen Time". Die aktuelle Oxford-Studie sorgt daher nun für einen entsprechenden Kontrapunkt zur bisherigen Auffassung, dass Heranwachsende ihren Social-Media-, Gaming- und Fernsehkonsum einschränken sollten, so ein Bericht von PressetextAustria.

Umfangreiche Datenanalyse
Für die aktuelle Studie haben die Oxford-Wissenschaftler zwischen 2011 und 2015 mehr als 17.000 britische und amerikanische Neun- bis 15-Jährige in Bezug auf ihre „Screen Time“ und ihr Wohlbefinden untersucht. "Wir haben wenig Beweise für erhebliche negative Zusammenhänge zwischen dem Engagement auf dem digitalen Bildschirm und dem Wohlbefinden von Jugendlichen gefunden", resümiert Amy Orben von der Oxford University.

Andere Experten kritisieren fehlendes Gesamtbild
Ihr Team hat Daten aus drei Studien in Großbritannien, Irland und den USA gesammelt, in denen die Teilnehmer täglich Tagebücher ihrer Aktivitäten führten und hier wurde auch die Nutzungszeit der Geräte einbezogen. Nun warnen andere Experten, dass die Studie möglicherweise nicht das Gesamtbild zeige und dass das, was Kinder sehen, genauso wichtig sei, wie wann und wie oft sie es sehen.

Entscheidend sind die Inhalte
"Die Studie untersucht, wie lange Kinder auf Bildschirme schauen, nicht aber, welche schädlichen Inhalte sie sehen könnten. Wir wissen, dass die Nutzungszeit nicht der Hauptgrund für psychische Erkrankungen ist, aber gefährliche Online-Inhalte können enorme Auswirkungen auf junge Menschen und ihre psychische Gesundheit haben", meint etwa Bernadka Dubicka vom Royal College of Psychiatrists.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 16.05.2019

Mehr dicke Männer am Land

Mehr dicke Männer am Land© Bilderbox.com

Gemeinsame weltweite Studie mit Med-Uni Innsbruck zeigt bei heimischer Fettleibigkeit große Differenz zwischen Land und Stadt. Pro Person sechs Kilogramm Gewichtszunahme in den letzten 30 Jahren. Männer stärker betroffen als Frauen.

(red/czaak) Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) von Frauen und Männern hat sich weltweit zwischen 1985 und 2017 um 2,1 kg/m2 erhöht. Umgerechnet bedeutet das eine Gewichtszunahme von durchschnittlich fünf bis sechs Kilogramm pro Person. Mehr als die Hälfte dieses globalen Anstiegs passierte im ländlichen Raum. Zu diesem auch gesundheitspolitisch relevanten Ergebnis kommt eine internationale Studie mit Beteiligung der Medizinischen Universität Innsbruck.

Österreich mit Schweden, Tschechien, Irland, Australien und USA
Die Analyse der globalen Trends bei der Entwicklung von Übergewicht und Adipositas in der erwachsenen Bevölkerung (Anm. BMI im Schnitt über 25 bzw. 30 kg/m2) zeigt, dass die Zahl der fettleibigen Menschen am Land stärker steigt als in der Stadt. In Ländern mit hohen Einkommen war der durchschnittliche Anstieg des BMI zu über 50 Prozent auf die Gewichtsentwicklung im ländlichen Raum zurückzuführen und bei Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen sogar zu über 80 Prozent. Der durchschnittliche Anstieg des BMI belief sich zwischen 1985 und 2017 bei Frauen um 2,0 kg/m2, bei Männern um 2,2 kg/m2, wobei die Zunahme im urbanen Raum bei Frauen 1,3 kg/m2 und bei Männern 1,6 kg/m2 betrug.

„Österreich gehört seit 1985 (Anm. erste Untersuchung) zu jenen Industrieländern, die beim BMI eine besonders große Differenz zwischen ländlichen und städtischen Regionen aufweisen“, betont Hanno Ulmer, Biostatistiker und Epidemiologe von der Med-Uni Innsbruck, der die Gesundheitsdaten des Vorarlberger Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin analysiert hat. Auch relevante Größen- und Gewichtsdaten aus der Bruneck-Studie (Leitung Stefan Kiechl und Johann Willeit, Neurologen Innsbruck), flossen in die weltweite Studie mit ein. Die Trends für Österreich basieren zudem auf Daten der Stellungskommissionen des österreichischen Bundesheeres.

Sample mit 112 Millionen Personen aus 200 Ländern
Der Sachverhalt eines höheren BMIs am Land ist in Österreich nicht nur aktuell, sondern für den gesamten Studienzeitraum seit 1985 nachweisbar. Bei österreichischen Frauen mit Wohnort am Land stieg der durchschnittliche BMI von 1985 bis 2017 von 24,3 auf 24,5 kg/m2, bei Frauen, die in urbanen Gebieten wohnen von 23,3 auf 23,7 kg/m2. „Eine wesentlich stärkere Gewichtszunahme als bei Frauen zeigt sich in dem Zeitraum bei Österreichs Männern. Der BMI von Männern am Land stieg hier von 24,7 auf 27,0 kg/m2 und in der Stadt von 24,2 auf 26,6 kg/m2“, so Ulmer. Der BMI von Männern stieg daher mit durchschnittlich mehr als 3,1 kg/m2 in allen untersuchten Ländern stärker an, als bei Frauen.

In der von Majid Ezzati vom Imperial College London geleiteten internationalen Studie wurden unter Mitarbeit von über 1.000 Wissenschaftern Daten von über 112 Millionen Erwachsenen aus städtischen und ländlichen Gebieten in 200 Ländern im Zeitraum von 1985 bis 2017 untersucht. „Gesundheitspolitische Diskussionen tendieren dazu, sich auf die negativen Aspekte des Stadtlebens zu fokussieren“, so Majid Ezzati. „Tatsächlich bieten Städte eine Fülle an Möglichkeiten, sich gesünder zu ernähren, sich körperlich zu betätigen und zu erholen und die Gesundheit im Allgemeinen zu verbessern. Diese Angebote sind im ländlichen Raum oft schwerer zu finden“, erläutert Ezzati im Kontext zu gesundheitspolitischen Maßnahmen (Anm. der Redaktion: aus Sicht als Ex-Wiener und aktueller „Landler“ würde der Autor dieses Textes der Ezzati-Sichtweise nicht zustimmen).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.05.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Blockchain und Kryptotechnologie. Sternschnuppe oder Gamechanger?

Blockchain und Kryptotechnologie. Sternschnuppe oder Gamechanger? © Bilderbox.com

Digitalisierung ermöglicht neue kooperative Geschäftsfelder. Für Verträge, Lieferung und Abrechnung braucht es entsprechend absolut sichere Technologien wie die Blockchain und das ist das Thema der kommenden DBT-Veranstaltung am 23. Mai in Wien.

(red/mich) Betriebe müssen sich in der zunehmend vernetzten Welt organisatorisch wie auch von der technischen Infrastruktur her so ausrichten, dass Kooperationen und Wertschöpfungsketten mit externen Partnern sicher und reibungsfrei funktionieren. Blockchain-Technologien werden hier eine große Zukunft vorhergesagt und einzelne bereits umgesetzte Praxisbeispiele belegen das.

Weitere disruptive Technologie
Für die einen rollt damit nun eine (weitere) disruptive Technologie an, die mit der Kryptoökonomie ein völlig neues Wirtschaftsmodell erschafft. Für die anderen sind Blockchain und Bitcoin als bekannteste Anwendung eine Blase, die bald wieder platzen könnte. Was verspricht und hält die „Quelle der Wahrheit“ tatsächlich? Wo gibt es bereits praktische Anwendungen? Wann lohnt sich der Einsatz einer Blockchain? Welche Vorteile bietet Blockchain as a Service (BaaS)? Und wie integriert man das alles in die vorhandenen Systeme im Unternehmen?

Über diese Themen diskutieren wiederum Experten im Rahmen der kommenden DBT-Veranstaltung am Donnerstag, den 23. Mai im Haus der Musik in Wien. Die Keynote hält etwa Gerhard Schultes von der TU-Wien und mit ihm diskutieren dazu im Anschluss Gabriele Bolek-Fügl (BDO Consulting), Harald Gold (DXC Technology), Christian Minarovits (IBM Österreich) und Michael Strebl (Wien Energie).

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2019

Der Griff nach den Sternen

Der Griff nach den Sternen© Bilderbox.com

Das Wiener Neustädter Start-Up Enpulsion entwickelt neben Ionenantriebe für Satelliten nun auch eine Sonde für ein schwedisches Weltraumunternehmen.

(NOe-WPD/red) Das aus dem Forschungsumfeld der Fachhochschule Wiener Neustadt hervorgegangene Unternehmen Enpulsion entwickelt und baut bis dato Ionenantriebe für Satelliten, die in einer erdnahen Umlaufbahn kreisen. Nun arbeitet das 2016 gegründete Start-Up erstmals an einer Sonde für eine Reise zu weit entfernten Asteroiden, die das private schwedische Weltraumunternehmen „Beyond Atlas“ mit Hilfe der Niederösterreicher ab 2020 erkunden will, so ein Bericht des niederösterreichischen Wirtschaftspressedienstes.

27 Millionen Flugkilometer
„Bis die Sonde den Asteroiden erreicht, wird sie rund 27 Millionen Flugkilometer zurücklegen, das entspricht ungefähr der 70-fachen Entfernung zwischen Erde und Mond“, so Alexander Reissner, Enpulsion-Geschäftsführer. Die Schweden hätten sich für Enpulsion entschieden, da die entwickelte Antriebstechnik „besonders energiesparend sei, was sich auf großen Distanzen natürlich positiv auswirkt“, erläutert Reissner. Mit Indium verwenden die niederösterreichischen Innovatoren ein flüssiges Metall als Treibstoff, der direkt im Ionenantrieb integriert ist und das macht zudem einen externen Tank überflüssig.

Niederösterreichische Innovation als globaler Wettbewerbsvorteil
„Da sind wir der Konkurrenz einen entscheidenden Schritt voraus“, betont Reissner. Aktuell baut Enpulsion fünf Antriebssysteme pro Woche, allerdings steigt die weltweite Nachfrage nach dem sogenannten „Nano Thruster“ rasant. „Wir möchten die Kapazität bis Ende des heurigen Jahres auf 20 produzierte Antriebe pro Woche vervierfachen“, kündigt Geschäftsführer Reisner an. Für 2019 plant Enpulsion einen Umsatz von fünf Millionen Euro und dazu trägt auch die Vertriebsniederlassung für US-Kunden im kalifornischen Silicon Valley bei.

Cluster für Luft- und Raumfahrttechnik in Wiener Neustadt
Die erst 2016 gegründete Enpulsion ist eines der jüngsten Vorzeigeprojekte rund um den Cluster Luft- und Raumfahrttechnik in Wiener Neustadt. „Hier sind Ausbildung, Forschung und Wirtschaft eng vernetzt“, erklärt Petra Bohuslav, Wirtschaftslandesrätin von Niederösterreich. Unternehmen wie der Flugzeugbauer Diamond Aircraft, der Drohnen-Produzent Schiebel oder auch Forschungsinstitute, wie der Studiengang Aerospace Engineering an der FH Wiener Neustadt sorgen hier mittlerweile für mehr als 1.000 Arbeitsplätze vor Ort.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2019

Sichere Verfügbarkeit als zentrales Thema der Unternehmens-IT

Sichere Verfügbarkeit als zentrales Thema der Unternehmens-IT © Bilderbox.com

Outsourcing. In der technologiegestützten Unternehmensführung sind hochverfügbare sowie rasch und exakt adaptierbare IT-Systeme und Applikationen zentrale Bestandteile.

(Christian Czaak) Sicherheit und Verfügbarkeit von IT-Produkten und verwandten Services sind insbesondere für Betriebe im Bereich versorgungskritischer Infrastruktur unverzichtbar und das gilt naturgemäß auch im Bereich der Energieversorgung. Die Gas Connect Austria versorgt Österreich über ein rund 900 km langes Leitungsnetz und transportiert darüber auch Erdgas in zahlreiche andere Länder Europas.

Zur Konzentration auf das Kerngeschäft hat der versorgungswichtige Infrastrukturbetrieb bereits 2012 weite Teile des Betriebs und Management seiner Netzwerk- und IT-Infrastruktur an Kapsch BusinessCom übergeben und zuletzt nun die Vereinbarung um fünf Jahre verlängert und erweitert. Neben Aktualisierungen diverser Technologien und Prozesse, ist dabei auch ein neues Medientechnik-Service enthalten.

Erneuerung der kompletten Infrastruktur
Das Outsourcing-Projekt umfasst in Summe die Erneuerung der kompletten Infrastruktur für IT und Kommunikation sowie die Migration aller bestehenden Applikationen. Kapsch übernahm dabei dann auch Betrieb und Management der österreichweiten Netzwerk- und Datacenterinfrastruktur mehrerer hundert Clientsysteme. Auf Grund der hohen Sicherheitsbedingungen gelten sehr strenge Auflagen, insbesondere hinsichtlich Verfügbarkeit, IT-Security und SLA-Parameter (Service-Level-Agreements).

Der komplette Betrieb und alle damit verbunden Dienstleistungen werden von Kapsch BusinessCom konform etablierter internationaler Standards wie etwa ISO, ITIL und PMA durchgeführt. „Als bedeutender Infrastrukturbetreiber im europäischen Erdgasverbund hat absolute Ausfallsicherheit für uns besonders hohe Bedeutung“, sagt Stefan Wagenhofer, Managing Director Gas Connect Austria. „Mit Kapsch BusinessCom haben wir einen lokalen Partner, auf den wir uns verlassen können und zudem die Garantie, dass die Datensicherheit nach den neuesten österreichischen Standards gewährleistet ist“, betont Wagenhofer.

Die übergreifende Relevanz der Logistik
Als übergreifendes Querschnittssegment besonders relevant für die produkt-, zeit- und ortsspezifisch richtige Erfüllung von Produktions- und Auftragsprozessen ist die Logistik-Branche. Die internationale Quehenberger Logistics steuert Warenströme über Kontinente hinweg und hält zudem riesige Warenlager für seine Kunden.

Die Dienste des global tätigen Unternehmens sind kritischer Bestandteil von Wertschöpfungsketten im Bereich Textil, Pharma, Automotive oder im Handel mit Verbrauchsgütern. Auf vielen Routen lauern allerdings Kriminelle und neben Waren können auch unkalkulierbare Zollabwicklungen Zeit stehlen.

Digitale Automatisierungsstrategie
Quehenberger Logistics hat nun gemeinsam mit T-Systems seine digitale Automatisierungsstrategie zusätzlich auf den Bereich Transportsicherheit ausgerichtet und mit Roambee eine Erfassungs- und Überwachungslösung (Tracking & Monitoring) realisiert. Dabei werden an der Fracht Sensoren angebracht, die in Echtzeit Standort, Bewegung, Druck oder Temperatur melden und bei Abweichungen sofort alarmieren.

Die intelligente Lösung wird nun aktuell in das Gesamtsystem integriert, sodass alle Transportwege- und –Daten automatisiert und ohne mehrfachen Eingabeaufwand übernommen werden können. „Wir haben in enger Zusammenarbeit mit T-Systems einen großen Mehrwert zu geringen Mehrkosten geschaffen und das neue Service trägt bereits maßgeblich zur Kundenbindung bei“, so Herbert Költringer, Director Business Development bei Quehenberger Logistics.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2019

Geförderte Kooperation regionaler Kleinunternehmen

Geförderte Kooperation regionaler Kleinunternehmen© Bilderbox.com

Das BM für Digitalisierung und Wirtschaft schreibt ein neues Förderprogramm aus. Unterstützt werden Partnerschaften von Einpersonen- und Kleinbetrieben im ländlichen Raum.

(red/cc) Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) fördert im Rahmen des neuen Programms für ländliche Entwicklung Kooperationen von Kleinstunternehmen im ländlichen Raum mit einer Kofinanzierung aus den Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Ziel ist es, durch die Umsetzung innovativer Ideen und Konzepte die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen zu stärken.

Regionale Arbeitsplätze und Bildungsförderung
Damit sollen Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten oder neu geschaffen werden, die Nahversorgung gestärkt, die regionale Wertschöpfung erhöht und der Abwanderung aus den ländlichen Gebieten entgegengewirkt werden. Förderbar sind etwa Kooperationsprojekte von mindestens drei Kleinstunternehmen, von denen zumindest zwei Drittel der gewerblichen Wirtschaft angehören.

Die Definition von Kleinstunternehmen beinhaltet hier weniger als 10 Mitarbeiter und ein Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von max. zwei Millionen Euro. Der Zuschuss wird als sogenannte De-Minimis-Beihilfe gewährt und beträgt generell 70 Prozent der Projektkosten, die zwischen 50.000.- und 100.000.- Euro liegen können. Förderungsansuchen können ab sofort und bis längstens 23. Juni 2019 im BMDW eingebracht werden.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2019

Der Dirigent der Transformation

Der Dirigent der Transformation© Kapsch BusinessCom

Innovationstransfer. Die zunehmende Digitalisierung bringt neue Anforderungsprofile für IT-Abteilungen und IT-Dienstleister. Ein Expertenkommentar von Peter Öhlinger, Head of IT-Outsourcing bei Kapsch BusinessCom.

Die Digitalisierung stellt die unternehmensinterne IT, aber auch externe IT-Partner vor neue Herausforderungen. IT-Verantwortliche entwickeln sich vom bisherigen klassischen Leiter der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) zum Innovator und damit zur treibenden Kraft der digitalen Transformation im Unternehmen. Denn die internen betrieblichen Anforderungen verändern sich.
Beispielsweise reicht es schon lange nicht mehr bloß Funktionalitäten wie E-Mail oder File-Shares bereitzustellen. Vielmehr geht es darum das Business mit verschiedenen Wertschöpfungsketten oder Geschäftsmodellen zu verstehen und mit neuen Ideen in Richtung der zugrunde liegenden Prozesse und Applikationen oder auch Plattformen für Vertriebspartnerschaften zu unterstützen.

Neue Anforderungen aus unterschiedlichen Bereichen
Diese Entwicklung zieht sich über alle Branchen. Die angeführten neuen Anforderungen kommen in der Regel aus unterschiedlichen Fachbereichen sowie Abteilungen und damit aus dem Kerngeschäft der Unternehmen. Durch eine Neuausrichtung der IT und durch die teilweise Auslagerung des Regelbetriebes bleibt der unternehmensinternen IT mehr Zeit für die digitale Transformation. Sie kann sich besser auf jene neuen Aufgaben konzentrieren, welche einen strategischen Wertbeitrag für das Kerngeschäft liefern.

Im Zuge der Digitalisierung von Geschäftsprozessen sind auch IT Sourcing-Partner mit neuen Anforderungen konfrontiert. IT-Serviceblöcke werden spezialisierter, kleinteiliger, sie disaggregieren. Sogenannte Single-Sourcing Strategien mit einem Generalunternehmer werden dann eher zur Ausnahme. Es gibt einen Trend immer kleinere Leistungsteile an eine Vielzahl spezialisierter IT-Dienstleister auszulagern. Dadurch entsteht rasch ein fragmentiertes und vielschichtiges Eco-System an Dienstleistungspartnern. Hier wird es dann entsprechend wichtig, der Koordination der einzelnen Leistungserbringer ein viel größeres Augenmerk zu schenken.

Ausgelagerter Regelbetrieb schafft Freiraum für Innovation
Service Integration and Management – kurz SIAM – beschäftigt sich mit dem Management derartiger Multisourcing-Umgebungen und ist eine gänzlich neue Disziplin im professionellen IT Management. Mit SIAM wird ein Prozess-Strukturrahmen (Framework) bezeichnet, welches sich stärker an der Nachfrageseite (Demand) des Business orientiert und die Lieferseite (Supply) aus einer oftmals großen Vielzahl an Anbietern sowie Plattformen koordiniert und dabei zusätzlich das Zusammenspiel aus Servicepartnern und interner IT orchestriert.

Zukünftig wird diese Fragmentierung der verschiedensten Serviceblöcke noch weiter zunehmen. Die diversen Schnittstellen und die entsprechende Koordination zwischen den einzelnen Leistungsteilen ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand und der professionelle Umgang damit wird zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor.

Umso wichtiger ist es daher, gemeinsam mit den wichtigsten Sourcing Partnern entsprechende Strategien und Leitungs-Strukturen (Governance) zu erarbeiten. SIAM bietet jedenfalls ein adäquates Modell um dieser Fragmentierung Herr zu werden und mit den richtigen Schritten in der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten oder beim Innovationstransfer entsprechende Wertschöpfung und unternehmerischen Nutzen zu erzielen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2019

„Inkludiert sind Angriffe auf installierte Lockfallen.“

„Inkludiert sind Angriffe auf installierte Lockfallen.“© economy

Dirk Backofen, Leiter Business-Unit Telekom-Security bei Deutscher Telekom und T-Systems, im zweiten Teil des Gespräches mit economy über Honeypots und Blackhole-Monitoring, neue Roboterattacken und Kochbücher mit Speisen wie „Pishing Soup“.

Economy: Cyber-Attacken werden zunehmend bedrohlicher. Wie reagieren eine Deutsche Telekom und T-Systems darauf?

Dirk Backofen: Als Deutsche Telekom haben wir uns schon in den letzten 20 Jahren erfolgreich gegen Cyber-Attacken schützen können und da sind wir auch stolz drauf.
Das größte Asset ist dabei aber nicht die Technik, sondern das Wissen. Etwa über Angriffsvektoren, richtige Konfiguration der Technik und richtige Abwehr. Und dieses Wissen müssen wir mit anderen teilen – nur so haben wir eine Chance für eine Immunisierung der Gesellschaft gegen Cyber-Attacken.
Unser Motto lautet daher “Security is for sharing.” Wir haben in der Business Unit Telekom Security entsprechend all unser Wissen und all unsere Mitarbeiter gebündelt, um auch unseren Kunden die gleichen hochprofessionellen Schutzmaßnahmen bieten zu können.
Hier kommen die letztaktuellen Innovationen zur Anwendung, mit denen wir uns selbst schützen und dabei geht es vor allem um Real-Time Monitoring and Response.

Economy: Wie kann man sich in einem so großen Konzern die operative Organisation der vielen verschiedenen Security-Bereiche vorstellen?

Dirk Backofen: Die Deutsche Telekom betreibt in Bonn ein integriertes Cyber-Defense and Security-Operations-Center (CDC & SDC), das größte seiner Art europaweit. In Bonn ist die Zentrale und über dort voll angeschlossenen und weltweit verteilten Security-Operation Centers erhalten dann alle Kunden die gleichen Services.
So ein Security-Center gibt es auch in Wien, für österreichische Kunden wie auch für internationale Kunden.

Economy: Welche Services bietet beispielsweise so ein Operation-Center?

Dirk Backofen: Wir monitoren alle unsere Netze und die unserer Kunden, inklusive Industrienetze, hinsichtlich etwaiger Anomalien. Daraus ergeben sich dann erste Indikatoren (Indicators of Compromises“) und über eine Tiefenanalyse klassifizieren wir, ob es sich wirklich um einen Incident handelt, etwa ein feindliches Eindringen eines Hackers. Wenn ja, werden vordefinierte Schutzmaßnahmen aktiviert.
Dabei werden dann im Netzwerk nicht nur Firewalls und Intrusion-Prevention-Systeme überwacht, sondern auch DDOS-Attacken, alle Endpoints der Benutzer und alle Kunden-Datenbanken.
Ebenso inkludiert sind Angriffe auf installierte Lockfallen (Honeypots). Besonders innovativ ist das Blackhole-Monitoring, wo bestimmte, nicht beschaltete IP-Adressen überwacht werden und sich so schnell auch Aufschlüsse über Angriffe von Robotern (BOT-Netzte) ergeben können.

Economy: Gilt für so eine Expertise dann auch ihr erwähntes Motto „Security is sharing“?

Dirk Backofen: Ja. Wir tauschen uns auch hier mit anderen Cyber-Security-Lieferanten aus, etwa mit Cisco, Checkpoint, Symantec, Zscaler, Microsoft oder McAfee. Es gibt auch Security-Anbieter, die ihre Lösungen bei uns auf ihr Detektions-Verhalten testen lassen.
Und wir beraten und informieren auch Regierungen zu diesen Themen.

Economy: Stichwort Wissen und Know-how: Wie geht es Ihnen dabei mit entsprechend gut ausgebildeten Mitarbeitern?

Dirk Backofen: Das ist generell ein sehr relevantes Thema. Im Bereich der Cyber-Sicherheit gibt es leider viel zu wenig gut ausgebildete Experten am Markt.
Wir haben daher unser eigenes Ausbildungsprogramm mit der Industrie- und Handelskammer Köln aufgesetzt, um absolvierte IT-Experten in drei Jahren zu echten Cyber-Security-Profis zu qualifizieren.
Das ist mittlerweile ein Gütesiegel, wo sich auch andere Firmen ihre Experten ausbilden lassen.

Economy: Die Kollegen sind aber nicht nur fachlich engagiert…

Dirk Backofen: … sondern auch kreativ tätig, im Kontext. Sie haben etwa ein Cyber-Security-Kochbuch entwickelt, um die Awareness für das Thema zu stärken. Eine Fischsuppe kennt jeder, aber was ist beispielsweise mit einer „Pishing-Soup“ oder einem „Hacked Chicken“?
So werden technische Fachthemen auf humorvolle, gleichzeitig aber einprägsame Art und Weise transportiert.

Economy: Welche Herausforderungen sind aus Ihrer Sicht als IT-Dienstleister noch erwähnenswert?

Dirk Backofen: Grundsätzlich muss man hier einmal die zunehmende Internationalisierung auch im Bereich der Cyber-Security erwähnen. Ein gutes Beispiel ist die Automobil-Industrie und der Automotive-Bereich. Konzerne wie VW, Daimler oder BMW produzieren heute auch in Ländern wie Südafrika, Mexiko oder Südamerika.
Und hier müssen wir unseren Kunden auch außerhalb von Europa folgen und Cyber-Security vor Ort anbieten.
Zweiter Punkt ist das Thema Kooperation bei sensiblen oder spezifischen Themenstellungen. Wir maßen uns nicht an in jedem Bereich der absolute Spezialist zu sein. Daher braucht es dann auch gezielte Partnerschaften…

Economy: … wie die auf der Hannover-Messe vorgestellte Partnerschaft zwischen Deutsche Telekom und T-Systems mit der israelischen Continental-Tochter Argus Cyber Security für den Aufbau eines eigenen Security-Operations-Centers (SOC) im Automobilbereich ...

Dirk Backofen: … Richtig. Hier stehen die Themen Cyber-Security beim autonomen Fahren im Mittelpunkt. Bei dieser Partnerschaft bringen wir unsere Erfahrungen etwa beim Thema Netzwerksicherheit, Attack-Monitoring und Cyber-Defense ein und Argus seine Expertise im Bereich Hackerabwehr in Autos durch spezielle Intrusion-Detection-Systeme und sichere Bordnetze.
Zielsetzung ist der Aufbau eines Cyber-Abwehrzentrums für autonome Fahrzeuge. Die darin entwickelten Lösungen sollen dann allen Autoherstellern oder Flottenbetreiber zugutekommen.

Economy: Warum sollte ein Unternehmen die Security-Dienste von Deutscher Telekom und T-Systems in Anspruch nehmen?

Dirk Backofen: Haupt-Asset ist unsere übergreifende und sozusagen auch interdisziplinäre Erfahrung. Wir betreuen Privatkunden und Firmenkunden aus jeder Branche und in jeder Größenordnung.
Von Finanzdienstleistern und Automobil-Industrie über Produktionsbetriebe und Logistik-Unternehmen bis hin zu Handel oder Gesundheits- und Pharmabranche. Dazu kommen die Segmente öffentliche Verwaltung und infrastrukturkritische Bereiche wie Energie und Versorgung…

Economy: … Wenn ich aber jetzt nur ein kleinerer Dienstleister bin?

Dirk Backofen: In Summe ergibt das ein enorm breites wie auch spezifisches Wissen und dieses Know-how kommt jedem einzelnen unserer Kunden zugute.
Egal ob Konzern oder KMU. Unterm Strich geht es um eine Ende-zu-Ende-Verantwortung und das beinhaltet die individuelle Bedarfserhebung, das Konzept, die Implementierung – und dann aber auch den mittelstandgerechten Betrieb.
Entscheidend ist nicht nur die Technologie, sondern primär die Menschen, die sie richtig anwenden.

Anm. der Redaktion: Hier finden Sie den ersten Teil des Gespräches mit Dirk Backofen anlässlich der Hannover Industriemesse.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.05.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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