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26. Juli 2024

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Lasertechnik für industrielle Anwendungen

Lasertechnik für industrielle Anwendungen© Piqs.de/ O Palsson

Die TU-Wien entwickelt ein Gerät zur Messung kleinster Spuren von Gasen. Basis ist eine spezielle und sehr präzise Lasertechnik. Die neue Messmethode ist relevant für die Umwelt- und Prozesstechnik sowie für die Medizin.

(red/mich) Die neue Messmethodik der TU Wien beinhaltet eine eher ungewöhnliche Technik, wo die gesuchte Substanz punktuell mit einem speziellen Laser aufgeheizt wird. Dadurch ändert sich der Brechungsindex des Gases und dieser Effekt ist wiederum mit einem zweiten Laser nachweisbar. Das neue Analysegerät ist nicht nur hochempfindlich, es lässt sich auch extrem kompakt bauen und kommt mit viel kleineren Probemengen aus als andere Geräte, so die TU-Wien in einer Aussendung.

Erhitzte Moleküle bringen veränderte Lichtbrechung
Bei der klassischen Absorptionsspektroskopie muss der Laserstrahl möglichst lange durch das zu untersuchende Gas gelenkt werden – oft über dutzende Meter um den Laserstrahl ausreichend abzuschwächen. Werden nun statt der Lichtabschwächung die Änderung des optischen Brechungsindex gemessen, ist das auf extrem kleinem Raum möglich, und selbst kleine Mengen an Gas können zuverlässig analysiert werden.

„Mittels unseres neuen Ansatzes messen wir nun nicht die Abschwächung der Intensität eines Laserstrahls, sondern mithilfe einer optischen Kavität die Brechungsindexänderung des Gases, welche durch die Absorption der Laserstrahlung von Molekülen hervorgerufen wird“, erläutert Johannes Waclawek. Der Forscher von der TU-Wien wurde für die Entwicklung der neuen Methode bereits 2017 mit dem Prozessanalytik-Award ausgezeichnet.

Zahlreiche industrielle und medizinische Anwendungsbereiche
Aktuell wurde Waclawek und sein „Doktorvater“ Bernhard Lendl vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien nun auch mit dem erstmals vergebenen und insgesamt mit 20.000 Euro dotierten Anton Paar Forschungspreis für Instrumentelle Analytik & Charakterisierung ausgezeichnet. Die Forscher der TU Wien konnten sich hier gegenüber 69 Einreichungen aus 19 Ländern erfolgreich durchsetzen.

Einsatzmöglichkeiten für die neue Messtechnik gibt es in der Umweltanalytik um gefährliche Abgase nachzuweisen, in der Medizin, etwa zur Analyse der Atemluft, oder auch in der Industrie in der Qualitätssicherung beim Überwachen von Produktionsprozessen. Mit Unterstützung des Forschungs- und Transfersupports der TU Wien wurde die neue Messtechnik bereits zum Patent angemeldet.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2019

Die Mädchen und die Digitalisierung

Die Mädchen und die Digitalisierung© Robo Wunderkind

Der diesjährige Girls‘ Day stand unter dem Motto der Digitalisierung und zeigte Ausbildungswege und Berufschancen für Mädchen in technischen, naturwissenschaftlichen und kreativ-digitalen Berufsfeldern.

(red/cc) Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft zeigte anlässlich des aktuellen Girls‘ Day 2019 direkt im Ministerium welche Perspektiven und Chancen die Digitalisierung für Mädchen ermöglicht. Die teilnehmenden SchülerInnen der 4. AHS Kundmanngasse in 1030 Wien, der NMS Konstanziagasse in 1220 Wien, der 1. Klasse HTL Rennweg in 1030 Wien und des TGM in Wien 1200 nutzten die Chance, mehr über verschiedene Aspekte der Digitalisierung zu erfahren und in Work-Shops auch praktisch auszuprobieren.

Eisenbahnlabor, mobile Netzwerke und GeoDaten
Unter dem Titel „Was bedeutet Digitalisierung bei der Eisenbahn" wurde von der Firma Thales ein Eisenbahnsignal mitgebracht und eine "Live"-Verbindung zum Thales-Labor eingerichtet. Damit wurde gezeigt, wie künftig beispielsweise Signale und Weichen über mobile Netzwerke angesteuert werden können. Weiters konnten die Schülerinnen bei der Live-Zuschaltung aus dem UseIT Center in der Siemenscity und der Siemens Lehrwerkstätte die Bereiche Schweißtechnik, Mechatronik und Elektrotechnik näher kennen lernen.

Girls‘ Day Mini mit RoboWunderkind
Die Firma Geomagis gab einen Einblick in die Welt der GeoDaten sowie eine Einführung in ein GIS (Geographisches Informations System). Im Workshop des DaVinci-Labs erlebten die Mädchen das Thema Robotik und lernten mit sogenannten mBot Ranger-Robotern die Grundzüge von Motorik, Sensorik und des autonomen Fahrens kennen. Beim „Girls‘ Day MINI“, der heuer speziell für die kleinsten Teilnehmer organisiert wurde, gab es für die Kinder des Herz Jesu Kindergarten in 1030 Wien einen Workshop mit dem RoboWunderkind, wo man einfaches spielerisches Programmieren eines Roboters erlernen konnte.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2019

Magentafarbene Magenta Telekom ist da

Magentafarbene Magenta Telekom ist da© Magenta

Aus T-Mobile und der 2018 zugekauften UPC und der T-Mobile Zweitmarke tele.ring wird Magenta Telekom, kurz Magenta T. Alle Produkte im Bereich Telekomunikation, Mobilfunk, Internet, TV/Fernsehen und der Business-Bereich werden ab sofort unter der neuen magentafarbenen Marke zusammengefasst.

(red/czaak) Der neue Unternehmensauftritt wurde in Abstimmung mit der Konzernmutter Deutsche Telekom entwickelt und ist entsprechend eng im Markenbild des Konzerns verankert. „Der jetzige Launch der gemeinsamen Marke ist erst der Anfang. Wir arbeiten weiterhin mit vollem Einsatz an der Erfüllung unseres ultimativen Versprechens für das digitale Österreich und das inkludiert das beste Internet-Erlebnis, das beste Entertainment-Angebot und das beste Service“, betont Andreas Bierwirth, alter wie neuer CEO Magenta Telekom, bzw. bisher T-Mobile Austria, anlässlich der neuen Markenvorstellung.

Zum Start von Magenta gibt es eine Reihe von gesonderten Angeboten und auch die ziehen sich quer durch alle Produkt- und Servicebereiche. Inkludiert sind etwa Upgrades für das Glasfaserkabelnetz, neue kombinierte Datenpakete (Anm. Surfen, Telefonieren, SMS) im Mobilfunk sowie bei Magenta TV, hier inklusive einer neuen App. Zudem gibt es neue „Treue-Angebote“. Auch für den Business-Bereich gibt es neue Pakete, die individuell von EPU über KMU bis hin zu Industrie- bzw. Konzern-Lösungen reichen. Ein Schwerpunkt betrifft dabei auch den Bereich IoT mit dem eigens dafür entwickelten Narroband-IoT-Netz (Economy berichtete).

Ein würdiger Nachfolger für Helmut Spudich
Eine Veränderung gibt es auch im Bereich der Unternehmenskommunikation (UK). Peter Schiefer (41) hat parallel mit der Namensänderung und mit sofortiger Wirkung die Agenden des langjährigen Leiters der UK, Helmut Spudich, übernommen. Spudich, früher Journalist beim Standard, geht in den (sicher verdienten) Ruhestand. Peter Schiefer war zuletzt Eigentümer einer Kommunikationsberatung und davor drei Jahre bei der Telekom Austria Group Unternehmenssprecher und Bereichsleiter Group Communications & Sustainability.

Davor war er Pressesprecher in der Industriellenvereinigung und bei der voestalpine AG. Journalistische Erfahrungen sammelte Schiefer bei „Die Presse“ im Wirtschafts-Ressort. Er ist Absolvent der Internationalen Betriebswirtschaftslehre an der Uni Wien und der Ecole Supérieure de Commerce de Paris (F), des Studiums der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und hat zudem kürzlich einen Executive MBA an der Universität St. Gallen abgeschlossen. Peter Schiefer ist Oberösterreicher und lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Niederösterreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2019

Die kindliche Verarbeitung von Traumata

Die kindliche Verarbeitung von Traumata© Bilderbox.com

Eine wissenschaftliche Studie der University of East Anglia (UK) hat bei Kindern die Verarbeitung posttraumatischer Störungen untersucht. Eine unterschiedliche Eigenwahrnehmung der Symptome kann große Auswirkungen auf Krankheitsverlauf und Behandlung haben, so ein Bericht von PressetextAustria .

(PTA/red/cc) Die britische University of East Anglia hat mit 200 Kindern eine Studie zum Thema posttraumatische Belastungsstörungen durchgeführt. Ein Ergebnis zeigt, dass Kinder eher an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden, wenn sie glauben, dass ihre Reaktion darauf nicht "normal" ist.

Die meisten Heranwachsenden erholen sich nach einer derartigen Erfahrung gut. Manche erkranken jedoch an einer PTBS, die Monate, Jahre oder sogar bis ins Erwachsenenalter anhalten kann. Am Beginn stehen dabei zumeist Probleme bei der Verarbeitung der Erkrankung und die Wahrnehmung der Symptome als etwas, das ernsthaft falsch ist.

Autounfälle, Überfälle, Hundeattacken, medizinische Notfälle
Symptome einer PTBS können bei Kindern und Teenagern eine gängige Reaktion auf ein Trauma sein, so die Analyse von Forschungsleiter Richard Meiser-Stedman. In den ersten Monaten werde daher keine entsprechende Diagnose gestellt, da es sich um eine völlig normale Reaktion handle. In der aktuellen Studie untersuchten die Forscher nun, warum manche Kinder in der Zeit nach einem Trauma erhebliche Symptome eines traumatischen Stresses haben und andere nicht - sowie warum erholen sich viele vom Trauma und warum haben andere bleibende Probleme?

An der Studie nahmen über 200 Kinder im Alter zwischen acht und 17 Jahren teil, die nach einem traumatischen Ereignis in die Notaufnahme eingeliefert worden waren. Zu den traumatischen Erlebnissen gehören Autounfälle, Überfälle, Angriffe von Hunden oder andere medizinische Notfälle. Die Studie basierte auf persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen und ihre Belastungen durch PTBS wurden zwischen zwei und vier Wochen nach dem Trauma sowie erneut nach zwei Monaten beurteilt.

Mehrere Gruppen
Die Forscher teilten die Reaktionen der Kinder in drei Gruppen auf: eine "belastbare" Gruppe, die keine klinisch signifikanten Stresssymptome entwickelte. In einer zweiten Gruppe jene, die anfangs Symptome zeigten, die nach zwei Monaten wieder verschwunden waren und in der dritten Gruppe waren signifikante Symptome zu beiden Zeitpunkten festzustellen. Zusätzlich wurde untersucht, ob soziale Unterstützung und das Reden über das Trauma mit Freunden oder der Familie gegen anhaltende Probleme halfen. Faktoren wie andere Stresserlebnisse im Leben oder das Vorhandensein anhaltender Schmerzen wurden ebenfalls berücksichtigt.

Laut Meiser-Stedman waren PTBS-Symptome zu Beginn ziemlich weit verbreitet. Diese Reaktionen werden laut dem Forscher durch große Angst und Konfusion während des Traumas ausgelöst. Der Großteil der Kinder und Jugendlichen erholte sich jedoch ohne weitere Intervention von dieser Erfahrung. Das Ausmaß der körperlichen Verletzungen konnte eine PTBS nicht vorhersagen. Auch andere Stressoren, das Ausmaß der sozialen Unterstützung oder Selbstvorwürfe spielten dabei keine Rolle.

Viel Nachdenkzeit verschlechtert Erholung
Die jungen Menschen, die sich nicht gut erholten und zwei Monate nach ihrem Trauma in Richtung einer chronischen PTBS tendierten, dachten viel wahrscheinlicher und kontinuierlicher negativ über ihr Trauma und ihre Reaktionen. Die Symptome wurden dahingehend wahrgenommen, als wäre etwas mit ihnen ernsthaft und dauerhaft nicht in Ordnung. Sie vertrauten anderen Menschen weniger und gingen davon aus, dass sie damit nicht zurechtkommen könnten. In vielen Fällen verschlechterte ein Nachdenken oder das Reden mit Freunden und Familie ihren Zustand.

Jene, die sich nicht gut erholten, waren Kinder, die davon berichteten, dass sie viel Zeit damit verbrachten, das Trauma zu verstehen. Es scheint möglich zu sein, dass die Betroffenen in diesem Prozess steckenbleiben und zu viel Zeit damit verbringen, sich darauf zu konzentrieren, was und warum es geschehen ist. Die jungen Menschen, die sich gut erholten, waren durch ihre Reaktionen weniger belastet und schienen ihnen auch weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ergebnisse der Studie wurden im "Journal of Child Psychology and Psychiatry" publiziert.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.05.2019

Bildung verlängert Leben

Bildung verlängert Leben© Bilderbox.com

Ein höheres Bildungsniveau eines Landes geht konform mit einer höheren Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung. Das zeigt eine internationale demographische Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

(red/czaak) Die Lebenserwartung hat in den letzten Jahrzehnten weltweit stark zugenommen. Höhere Hygienestandards, bessere medizinische Versorgung oder erfolgreiche Therapien von Infektionskrankheiten sind einige Gründe dafür. Bisher wenig beachtet wurde die Frage wie und ob sich strukturelle Veränderungen in einer Bevölkerung auf die Lebenserwartung auswirken.

Ein Forschungsteam rund um Marc Luy vom Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat nun untersucht, wie sich Veränderungen in der Bildungsstruktur auf die Lebenserwartung auswirken. An der Studie mitgearbeitet haben auch Forscher der Sophia-Universität in Tokio und der Universität La Sapienza in Rom.

Studienzeitraum über zwanzig Jahre
Die Forscher analysierten die Entwicklung der Lebenserwartung in den USA, Dänemark und Italien über einen Zeitraum von 20 Jahren (1990/91 bis 2010/2011). Einbezogen wurden alle Männer und Frauen ab 30 Jahren, hier ist eine abgeschlossene Ausbildung wahrscheinlich.

Um die Daten standardisiert vergleichen zu können, wurden die Personen auf Basis der UNESCO-Klassifizierung der UNESCO in drei Ausbildungsgruppen unterteilt (Primary Education“, „Lower Secundary Education“, „Upper Secondary Education“). Der durch die bessere medizinische Versorgung bewirkte Anstieg der Lebenserwartung wurde von den Wissenschaftlern statistisch isoliert und von den Effekten der sich verändernden Bildungsstruktur getrennt.

Länderübergreifende Parallelen
Im Ergebnis hat der in allen drei Ländern ermittelte Anstieg des gesamtgesellschaftlichen Bildungsniveaus merklich zu einer höheren Lebenserwartung beigetragen. Ebenso in allen drei untersuchten Ländern ist rund ein Fünftel der Erhöhung auf die formal angestiegene Bildungsstruktur im jeweiligen Land zurückführen. In Italien zeichnet dieser Effekt des Bildungsgrads für 20 Prozent, in Dänemark für 22 Prozent und in den USA für etwa 18 Prozent des Anstiegs der Lebenserwartung verantwortlich.

In Jahren ausgedrückt ist die Lebenserwartung in Italien zwischen 1991 und 2011 durchschnittlich um 5,1 Jahre gestiegen und davon ist rund ein Jahr auf die verbesserte Bildungsstruktur zurückzuführen. Auch in Dänemark (+ 4,2 Jahre zwischen 1991 und 2011) ist ein Anstieg von rund einem Jahr aufgrund der verbesserten gesamtgesellschaftlichen Bildungsstruktur gegeben und in den USA (+ 3,8 Jahre im selben Zeitraum) von rund einem halben Jahr. Der Rest der höheren Lebenserwartung ist auf bessere Gesundheitsmaßnahmen zurückzuführen.

Bildungspolitik als Teil der Gesundheitspolitik
„Die Lebenserwartung ist ein äußerst komplexes Maß, das von vielen Faktoren abhängt. Unsere Studie zeigt aber, dass dieses Maß nicht nur die tatsächliche Sterblichkeit der Bevölkerung widerspiegelt, sondern auch die gesamtgesellschaftliche Struktur nach dem Bildungsgrad, der sich seinerseits auf das Sterberisiko jedes einzelnen auswirkt“, erläutert Marc Luy, Demograph an der ÖAW.

Dass die Lebenserwartung beim Individuum mit jedem Jahr in der Ausbildung graduell ansteigt, sei schon länger bekannt. „Neu und überraschend ist aber die Erkenntnis, dass sich der durchschnittliche Bildungsstand eines Landes, also die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Bildungsgruppen, derart stark auf die Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung auswirkt. Somit kann man Bildungspolitik gewissermaßen auch als Teil der Gesundheitspolitik betrachten“, unterstreicht Luy.

Die ÖAW-Studie kann damit auch als Grundlage für weitere Untersuchungen zum Zusammenhang von Bildung und Gesundheit dienen und etwa die Frage behandeln, ob sich Informationen über Prävention und Therapien in höher gebildeten Gesellschaften über alle Bildungsschichten hinweg besser verbreiten - oder ob es in solchen ein generell stärkeres Bewusstsein für gesunden Lebensstil gibt. Die Studie der ÖAW wurde aktuell auch im international renommierten Fachjournal „Genus – Journal of Population Sciences“ veröffentlicht.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.05.2019

„Geld allein macht nicht glücklich“

„Geld allein macht nicht glücklich“© Piqs.de/ ansichtssache

Österreichische Arbeitnehmer sind grundsätzlich zufrieden und motiviert bei der Arbeit. Frauen mehr als Männer und Beamte mehr als Mitarbeiter in Privatwirtschaft. Kollegialität, Geld und flexible Arbeitszeit am wichtigsten, so eine neue Studie von EY.

(red/czaak) Neun von zehn Österreichern sind laut eigenen Angaben mit ihrem Job zufrieden, fast die Hälfte uneingeschränkt. Auch die Motivation ist bei 91 Prozent grundsätzlich vorhanden, als hochmotiviert bezeichnet sich hingegen nur ein Drittel. 80 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich grundsätzlich anerkannt und wertgeschätzt. Am höchsten ist die Zufriedenheit bei Mitarbeitern in Tirol (54 Prozent), im Burgenland (50) und in Oberösterreich (49). Am wenigsten zufrieden sind Mitarbeiter in Vorarlberg und Salzburg (je 42 Prozent).

Kollegiale Zusammenarbeit
Im Geschlechterverhältnis können Arbeitgeber primär auf zufriedene Frauen zählen. 49 Prozent sind uneingeschränkt zufrieden, der Anteil der Männer beträgt 43 Prozent. 35 Prozent der Frauen bezeichnen sich auch überdurchschnittlich oft hochmotiviert. Bei den Männern sind es 30 Prozent. 62 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer werden zudem durch ein gutes Verhältnis zu Kollegen motiviert, bei den männlichen Arbeitnehmern 57 Prozent.

Auch günstige Arbeitszeiten (Frauen 42 Prozent, Männer 37) und flexible Arbeitszeitmodelle (je 30 Prozent) sind für beide Geschlechter wichtige Motivationsfaktoren am Arbeitsplatz. Kaum punkten können Arbeitgeber hingegen mit Zusatzangeboten wie Dienstwagen oder Versicherungen – diese wirken nur für drei Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer motivierend. Das sind allesamt die Ergebnisse der aktuellen Jobstudie der internationalen Wirtschafts- und Beratungsinstitution Ernst & Young (EY), für die 1.001 ArbeitnehmerInnen in Österreich befragt wurden.

Entspannte Lage am Arbeitsmarkt
„Die Sichtweisen hängen sicherlich mit der guten wirtschaftlichen Lage und der entspannten Arbeitsmarktsituation zusammen. Derzeit gibt es für heimische Unternehmen ausreichend zu tun, und nur wenige Arbeitnehmer müssen sich Sorgen um ihren Job machen“, kommentiert Ingrid Rattinger, Managing Partner Talent bei EY Österreich. „Gleichzeitig tun Unternehmen immer mehr für ihre Mitarbeiterbindung, da Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt rar sind. In dieser Atmosphäre fühlen sich die MitarbeiterInnen offenbar zunehmend wohl und motiviert“, unterstreicht Rattinger.

Aus Sicht der Arbeitgeber können diese besonders mit flexiblen Arbeitsmodelle punkten, die bei 77 Prozent der befragten Arbeitnehmer ganz oben auf der Wunschliste stehen. Knapp jeder Zweite wünscht sich Home-Office-Möglichkeiten und Gesundheits- und Vorsorgemodelle für Mitarbeiter.

Öffentlicher Dienst versus freie Wirtschaft
Besonders hoch ist die Zufriedenheit bei älteren Arbeitnehmern (55 Prozent), ähnlich zufrieden sind nur Berufseinsteiger bis 20 Jahre (50 Prozent). Bei den 21- bis 35-Jährigen und 36- bis 50-Jährigen ist die Zufriedenheit mit 43 bzw. 41 Prozent deutlich geringer. 39 Prozent der Arbeitnehmer über 50 Jahre bezeichnen sich zudem als hochmotiviert, alle anderen Altersgruppen mit je 30 Prozent deutlich geringer.

Die Stimmung der Arbeitnehmer ist im öffentlichen Dienst besser als in der freien Wirtschaft. 35 Prozent sind hier hochmotiviert, in der (konjunkturabhängigen) freien Wirtschaft sind es 31 Prozent. Mehr tun sollten Arbeitgeber für die junge Generation. „Junge Menschen wollen flexible Arbeitszeiten und zu Hause arbeiten, um Arbeit und Familie besser miteinander verbinden zu können. Im Betrieb erwarten sie flache Hierarchien und eine insgesamt angenehme Arbeitsatmosphäre“, so Rattinger.

Das Thema Geld
Kein ausschlaggebender Faktor für Zufriedenheit und Motivation ist das Einkommen. Arbeitnehmer in der höchsten Einkommensklasse (60.000 Euro pro Jahr) sind am zufriedensten (58 Prozent) – allerdings folgen knapp dahinter Mitarbeiter aus der geringsten Einkommensklasse (20.000 Euro p.a.).

Am wenigsten zufrieden (37 Prozent) sind Angestellte mit Bruttojahresgehältern von 41.000 bis 60.000 Euro. Im Geschlechtervergleich legen Männer deutlich mehr Wert auf ein hohes Gehalt (38 Prozent), bei Frauen hingegen nur 28 Prozent. „Oft ist es gerade die zweite Führungsebene, die Transformationen umsetzen müssen, sich aber nicht genügend mitgenommen fühlen von der Geschäftsführung. Das kann eine Erklärung für die Unzufriedenheit sein“, erklärt Rattinger. „Geld alleine macht nicht glücklich.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.05.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
economy
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Intuition als Innovation

Intuition als Innovation© Bilderbox.com

Payment Insights and Pop-Up Stores. Bei kommender Wirecard-Veranstaltung stehen wiederum digitale Innovationen, internationale Trends und praktische Erfolgsbeispiele zum Thema Payment im Mittelpunkt.

(red/mich) Intelligente Lösungen halten aktuell in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens Einzug. Ganze Städte, Transportmittel, das Zuhause und das gesamte persönliche Umfeld mit der Art und Weise wie Menschen leben und arbeiten, alles wird immer smarter. Die Besucher der Veranstaltung erfahren Innovationen in den Bereichen Voice Commerce und digitale Payment-Ökosysteme. Ein zentraler Fokus der Veranstaltung betrifft intuitive Nutzungs- und Suchfunktionen von und für Webseiten und zu diesem Thema spricht etwa Dieter Perndl von Ubitec.

Erfolgsparameter für Marketing und Vertrieb
Ergänzend werden grundsätzliche Parameter zu den Themen Marketing und Vertrieb erörtert - etwa, wo die kritischen Erfolgsparameter für die optimale Ansprache des Kunden liegen. Internationale Trends im Bereich Payment sowie E- und M-Commerce. Payment-Insights findet am Mittwoch, den 26. Juni im Congress Loipersdorf statt. Die Teilnahme ist mit vorheriger Anmeldung kostenlos.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 07.05.2019

Neuer Großauftrag für Kapsch CarrierCom

Neuer Großauftrag für Kapsch CarrierCom© Bilderbox.com

Belgischer Bahninfrastrukturmanager Infrabel beauftragt Kapsch mit neuem Projekt im Bereich Bahnkommunikation. Technologisch letztaktuelle Plattformlösung erfüllt umfangreiche Anforderungen des European Train Controll Systems.

(red/czaak) Der belgische Bahninfrastrukturmanager Infrabel entscheidet sich für einen Wechsel von seinem bisherigen Partner und beauftragt Kapsch CarrierCom mit einem neuen Bahnkommunikationsnetz. Technologisch setzt das Projekt auf der Migration des bisherigen Core-Netzwerks in die letztaktuelle, mit Voice-over-IP (VoIP) verbundene GSM-Technologie R4 auf.

Weiterer Meilenstein für europaweite Standardisierung
Der aktuelle Rahmenvertrag wurde über eine Dauer von 15 Jahren abgeschlossen. Zentrales Element ist die Sicherheit des Schienenverkehrs, für die Bahnbediensteten ebenso wie für die Fahrgäste. Nach der Finalisierung des GSM-Netzwerk-Projektes für die Luxemburgischen Staatsbahnen (economy berichtete) ist der neue Auftrag ein weiterer Meilenstein für die europaweite Standardisierung der Netzwerkinfrastruktur für Eisenbahnen.

Kapsch ist im neuen Projekt für die Migration des Core-Netzwerks für GSM-R (Global System for Mobile Communications-Railways) und GPRS (General Packet Radio Service) von der bisherigen Architektur (Anm. R99) des 3rd Generation Partnership Project (3GPP) auf die Release 4 (R 4)-Technologie verantwortlich. Dazu gehören auch das Netzwerkdesign sowie die Lieferung, Installation und Instandhaltung der Anlagen über einen Zeitraum von zwölf Jahren.

Auftraggeber betont Innovationskraft und Verlässlichkeit von Kapsch
Das R4-Core-Netzwerk von Kapsch ist eine sogenannte normkonforme All-IP-Voice-basierte Carrier-Grade-Core-Lösung auf einer ATCA-Plattform (Advanced Telecommunications Computing Architecture). Darüber hinaus entspricht es den Level-2-Anforderungen des ETCS (European Train Control System). Damit gewährleistet es eine kontinuierliche Datenübertragung auf Basis von GSM-R und unterstützt ETCS Level 2 Datenverkehr.

„Wir haben uns für Kapsch CarrierCom entschieden, weil wir für unser Bahnnetz ein Höchstmaß an Sicherheit, Pünktlichkeit und Effizienz gewährleisten wollen. Kapsch ist der führende Anbieter von GSM-R-Core-Netzwerken für die wichtigsten Bahnnetze in Europa und hat sich als perfekter Partner für eine nahtlose Migration auf die Release 4 (R4)-Technologie erwiesen“, erklärt Vincent Caudron von Infrabel. „Der Gewinn dieses neuen Kunden in einem neuen Land beweist einmal mehr unsere Kompetenz bei End-to-End-Kommunikationslösungen für versorgungskritische Infrastrukturen“, so Kari Kapsch, CEO der Kapsch CarrierCom.

Migrationsprozess als Herausforderung
Die größte Herausforderung bei diesem Projekt ist die Optimierung des Migrationsprozesses, um mögliche Auswirkungen auf die Betriebskommunikation (Anm. Sprache und Daten für ETCS-Anforderungen) zu minimieren. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Anzahl und Dauer der Zeitfenster für Eingriffe begrenzt sind. „Kapsch wird daher Redundant-Voice-Core-Plattformen mit einer breiten Palette von Anwendungsdiensten wie etwa SMS oder Voice Recording sowohl für Live- als auch Testbed-Netzwerke implementieren. Diese Plattformen werden die Verfügbarkeit des Core-Netzwerks deutlich erhöhen“, betont Kari Kapsch.

Während der Ausfall eines Rechenzentrums heute eine Nichtverfügbarkeit von mehreren Stunden bedeutet, reduziert sich die Nichtverfügbarkeit mit dem neuen System auf wenige Sekunden. Darüber hinaus sollen Instandhaltungstätigkeiten wie etwa Software-Upgrades künftig ohne bzw. nur mit sehr geringen Auswirkungen auf die Dienste durchgeführt werden. „Die Migration der Packet-Core-Plattformen bringt die erforderlichen Funktionen und jene Ausfallsicherheit mit sich, die den Einsatz von ETCS Level 2 über GPRS erst ermöglichen“, so Kapsch abschließend.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.05.2019

Kampf der Giganten

Kampf der Giganten© Bilderbox.com

Walmart attackiert Amazon mit Start-Up für interaktive Kundenbewertungen. Im Fokus steht User Generated Content und Präferenzanalysen, so ein Bericht von PressetextAustria.

(PTA/red) Der US-Supermarktgigant Walmart kauft das israelische IT-Start-Up Aspectiva und will sich mit dem Spezialisten für interaktive Kundenbewertungen auf KI-Basis gegen Amazon stemmen. "KI bietet für den Handel riesige Chancen. Es ist dadurch leichter, sich an die Bedürfnisse von Kunden anzupassen und etwa auch Lieferungen besser zu kontrollieren", erläutert Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland im Gespräch mit PressetextAustria.

Unternehmenskäufe als Mittel gegen Amazon
Aktuell versucht Walmart Innovationen durch internationale Akquisitionen zu erreichen. Der Konzern hat dafür 2018 einen Großteil des Unternehmens Flipkart gekauft (Anm. das "indische Amazon"), bevor Amazon diesen Markt ebenfalls für sich erschloss. Auch in Israel war Walmart zuvor schon aktiv. So hat der Supermarkt in Team8 investiert, ein Unternehmen, das Start-Ups organisiert und finanziert. Aus Sicht von Handelsexperten zeigen diese Aktivitäten, dass Walmart es auf dem internationalen Markt mit Amazon aufnehmen will.

"Fast alle Aktivitäten auf dem Handelsmarkt sind momentan eine Reaktion auf Amazon. Die Marktmacht von Amazon ist unglaublich groß, allein in Deutschland läuft fast 50 Prozent des Online-Marktes darüber. Das Unternehmen hat den Anspruch, der kundenfreundlichste Anbieter der Welt zu sein“, so Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung gegenüber Pressetext. „Mittels tausender KI-Experten und künftige Entwicklungen wie Sprachsteuerung, Bilderkennung und Kaufverhaltensforschung wird in diesen Anspruch viel Arbeit gesteckt. Das System kennt dadurch die Bedürfnisse der Kunden, vielleicht sogar besser als die Kunden selbst", betont Stumpf.

Einkaufserfahrung weniger statisch
Stumpf ist allerdings skeptisch, ob Walmart mit Amazon mithalten kann: "Amazon ist für den Online-Handel die Benchmark, deswegen müssen sich alle zumindest daran orientieren. Unternehmen können aber auch andere Wege gehen und spezifische Nischen füllen. Was aber die reine Publikums- und Sortimentsbreite angeht, ist Amazon unübertroffen - zu versuchen, den Konzern nachzuahmen, ist für niemanden sinnvoll."

Unklar ist noch, ob Aspectiva einen neuen Service für Walmart entwickeln oder an existierenden Anwendungen arbeiten wird. Eine Anwendung analysiert etwa, welche Produkte Kunden beachten, wenn sie im Supermarkt auf dem Smartphone browsen oder Apps verwenden. Das Start-Up analysiert auch das Feedback von Konsumenten und vergleicht auf dieser Basis verschiedene Marken eines einzelnen Produktes miteinander. Die Einkaufserfahrung bei Walmart kann durch diese Anwendungen weniger statisch werden. Ezra Daya, CEO bei Aspectiva sieht das Ganze optimistischer: „Der Einzelhandel soll durch die Zusammenarbeit mit Walmart revolutioniert werden.“

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.05.2019

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