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26. Juli 2024

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Intelligente Belichtung für seriellen 3D-Druck

Intelligente Belichtung für seriellen 3D-Druck© Bilderbox.com

Unternehmen In-Vision Digital Imaging Optics gewinnt Staatspreis Innovation 2019. Weitere Auszeichnungen für Projekte zu Porenleichtbeton, Logistik und brandgeschützte Akkus. Digitalministerium sieht internationale Exzellenz entscheidend für Innovation Leader aus Österreich.

(red/mich) Die In-Vision Digital Imaging Optics GmbH aus dem niederösterreichischen Guntramsdorf erhält den diesjährigen Staatspreis Innovation für das Projekt „Intelligente Belichtungsmaschine für seriellen 3D Druck“. 3D-Drucker sind bekannt, werden aber zumeist „nur“ zur Fertigung von Prototypen verwendet. Die Serienproduktion greift auf herkömmliche Methoden zurück.
Die Firma In-Vision macht nun den nächsten Schritt mithilfe einer optoelektronischen Belichtungsmaschine namens „Light Engine“. Hier schicken bis zu acht Millionen einzeln ansteuerbare Mikro-Spiegel hochauflösende UV-Lichtsignale an jene Stellen des zu bearbeitenden Kunststoffs, die an exakten Positionen aushärten sollen. Die 3D-gedruckten Produkte sind dadurch stabiler, weil anders als beim üblichen Schicht-für-Schicht-Auftragen keine Sollbruchstellen entstehen. Die Light Engine kann zur seriellen Fertigung etwa von Schuhen, Zahnimplantaten oder Autoteilen verwendet werden.

Nominierungen für den Staatspreis
Neben der In-Vision Digital Imaging Optics GmbH wurden weitere fünf Unternehmen mit einer Nominierung ausgezeichnet. Das Unternehmen INNOFREIGHT Solutions GmbH aus Bruck an der Mur (Steiermark) für das Projekt „Smart GigaWood, ein digitalisierter Hochleistungswaggon für Holz und weitere KV-Module“. Für den effizienteren Transport von Rundholz dient hier ein digitalisierter, leichtgewichtiger Waggon mit vertikalen Streben und eine eigene Zuladungs-App unterstützt ein entsprechend optimiertes Beladen.
Weiters nominiert war die Knauf AMF Deckensysteme GesmbH aus Ferndorf (Kärnten) mit dem Projekt „Rekalzinierung – Der Weg zu Zero Waste (Anm. „Null-Verbrauch)“. Knauf hat in jahrelanger Forschungsarbeit ein CO2-neutrales Verfahren zur kompletten Wiederverwertung des betriebseigenen Holzwolle-Abfalls entwickelt.

Halbleiterfertigung, funktionelle Fasern und Mikrolautsprecher
Ebenso eine Nominierung erhielt Sico Technology GmbH aus Bad Bleiberg (Kärnten) für das Projekt „Siliziuminjektor für die Halbleiterfertigung“. Dabei bringt ein neues Verfahren Injektoren aus hochreinem Silizium für die CVD-Beschichtung hervor. CVD ist dasselbe Material, aus dem die in der Halbleiterfertigung genutzten und zu beschichtenden Scheiben bestehen.
Die Tribotecc GmbH aus Arnoldstein (Kärnten) wurde für das Projekt „Funktionelle Fasern“ nominiert. Hier bringen spezifisch entwickelte funktionelle Fasern Metallsulfide an die richtige Stelle in Produktionsketten, etwa zwischen Bremsscheiben und -belägen, wo sie die Reibung verbessern und Geräusche und Verschleiß reduzieren.
Die USound GmbH aus Graz (Steiermark) wiederum wurde nominiert für das Projekt „Die weltweit ersten piezoelektronischen MEMS-Mikrolautsprecher“. Im Zuge des Trends zu mikroskopisch kleinen Elektrogeräten gibt es jetzt auch Lautsprecher im Ausmaß von wenigen Kubikmillimetern, die schneller und sparsamer sind.

Sonderpreise Econovius und Verena
Im Rahmen der Staatspreis-Gala werden mit dem „Econovius“ und dem „Verena“ auch Sonderpreise für besondere Innovation von KMUs verliehen. Der von der Wirtschaftskammer Österreich ausgelobte „Econovius“ ging an die MAI International GmbH (auch aus Kärnten) für das Projekt „Anlage für Schaumbeton (Porenleichtbeton "PLB")“. Es handelt sich um einen ökologisch hochwertigen Leichtbeton, der auch in der Herstellung wenig CO2 und Energie verbraucht.
Der vom Verbund-Konzern für Arbeiten rund um Energieeffizienz ausgelobte Sonderpreis VERENA ging an TDK Electronics aus Deutschlandsberg 8Steiermark) in Kooperation mit der TU-Graz Uni für das Projekt „Cera ChargeTM – erster Solid-State-Akkumulator in kompakter SMD-Technologie“. Damit sollen brennende Handys verhindert werden – und das über einen Akku mit einem keramischen Festkörper als Elektrolyt, mit dem Brand, Explosion oder das Auslaufen von Elektrolytflüssigkeit ausgeschlossen ist.
Der Staatspreis Innovation wird im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaft von der Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert und wurde in diesem Jahr bereits zum 39. Mal vergeben. „Kooperation, Exzellenz und Internationalität sind entscheidende Faktoren, damit Österreich in die Gruppe der Innovation Leader vorrücken kann. Die heute ausgezeichneten Unternehmen erbringen genau die Leistungen, die es braucht, um den Standort Österreich weiter zu stärken“, betonte Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaft anlässlich der Prämierungen.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 02.04.2019

Praxiserprobte Innovation für Bahnbetreiber

Praxiserprobte Innovation für Bahnbetreiber© Bilderbox.com

Kapsch TrafficCom und 3Binfra etablieren Partnerschaft für moderne Steuerungsanwendung für Bahnbetreiber. Applikation Intralife dient als Service- und Diagnosesystem mit Visualisierungsfunktionen und integriert dabei Stammdatenverwaltung, Zustandsüberwachung und Instandhaltung.

(red/czaak) Kapsch CarrierCom weitet das Technologie- und Dienstleistungsportfolio für Bahnbetreiber aus. Das Tochterunternehmen der Kapsch-Gruppe schließt eine Partnerschaft mit 3Binfra, einem spezialisierten österreichischen Technologieunternehmen für sogenannte Asset-Management-Systeme. Die zugrunde liegende Software-Applikation Infralife® ist eine dedizierte Infrastruktur- und Bahnsoftwarelösung, die Service- und Diagnosesysteme umfasst, Messdaten zuordnet und einzelne Störfälle entlang der Strecke visualisiert.

Erfolgreiche Umsetzung für Luxemburger Eisenbahnen
Das neue gemeinsame Angebot wurde bereits erfolgreich für die Luxemburger Eisenbahnen umgesetzt. Wie bei zahlreichen anderen international Bahnprojekten, agiert Kapsch auch hier als bevorzugter Vertriebspartner und Systemintegrator. „Diese Zusammenarbeit ist für uns ein wichtiger Schritt, um unser Portfolio um zusätzliche Produkte und Services zu ergänzen. Ziel ist dabei immer: Wir wollen Bahnbetreibern helfen, Kosten zu sparen und ihre operative Effizienz zu steigern“, unterstreicht Kari Kapsch, CEO von Kapsch CarrierCom.
„Die langfristige und strategische Partnerschaft mit Kapsch CarrierCom als einem global erfolgreichen Anbieter am Eisenbahn-Telekommunikationsmarkt ermöglicht uns, das Produkt Infralife® am internationalen Markt deutlich besser zu positionieren“, erläutert Stefan Pertl, CEO 3Binfra. „Darüber hinaus wird Kapsch für gemeinsame Implementierungsprojekte umfangreiches Produkt-Know-How aufbauen und damit erhalten Kunden im Infrastrukturbereich aus einer Hand Expertise und Know-how in den Bereichen IT-, Bahn- sowie Asset Management“, betont Pertl.

Prädiktive Instandhaltung und Analysen
Das Asset Management gilt als wesentliche Voraussetzung für die Implementierung jeglicher Form von prädiktiver Instandhaltung und Analysen, die auf KI (Künstliche Intelligenz) gestützt sind. Besonders wichtig ist ein Asset-Management-System für Bahnbetreiber, da es einen besseren Überblick über alle Anlagen bietet, wie etwa Weichen, Strommasten, Signale, Grenzübergänge, Fahrkartenautomaten etc.
Infralife® von 3Binfra ist auf die Bedürfnisse der Bahnbetreiber zugeschnitten. Mit dieser Software lassen sich Anlagen dynamisch visualisieren und die Geometrie sowie die Bedingungen entlang der Strecke verfolgen. Das System sei vielseitig konfigurierbar und bietet die Möglichkeit, beliebige Anlageninformationen wie Fehler und Dokumente mit den Anlagen zu verknüpfen. Über angeschlossene Sensoren können Maschinendaten für die Zustandsüberwachung übermittelt werden, was wiederum entsprechend die Instandhaltungsprozesse unterstützt.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.04.2019

Innovation und Transformation über IoT

Innovation und Transformation über IoT© Piqs.de/ Balbera

Am 5. Juni 2019 passiert im Wiener Tech Gate das 7. IoT-Forum. Programmschwerpunkte sind diesmal etwa Connectivity, Artificial Intelligence sowie Daten und Security. Für KMUs wird es eigene interaktive Workshops geben.

(red/mich) Die bisherigen IoT-Foren beinhalteten praxisrelevante Keynotes, letztaktuelle Innovationen und Technologien oder diverse Fachausstellungen und alle diese Programmpunkte sollen auch beim kommenden IoT-Forum wieder stattfinden. Inhaltlich wird es zudem speziell um die Bereiche Vernetzung und Verfügbarkeit, Autonome Systeme mit Fokus auf AI, Daten und Sicherheit gehen. Bereits erfolgreich umgesetzte IoT-Referenzen im Bereich Innovation und Transformation sowie Industrial Manufacturing mit Schwerpunkt auf Infrastruktur und Sensoren ergänzen die Themenpalette.
Zielsetzung ist ein fachlicher Austausch auf Augenhöhe zwischen IoT-Anwendern, innovativen Vordenkern und Entscheidern aus Betrieben. Beispiele für teilnehmende Experten und Unternehmen sind etwa AVL List, ZAMG, das Forschungszentrum AIT, T-Mobile und die Deutsche Telekom, weiters Hutchison Drei, Atos und das Forschungszentrum Fraunhofer Austria sowie Microtronics, Sens, Würth Elektronik oder VARTA Microbattery.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 01.04.2019

Online-Vermögensverwaltung für Fonds

Online-Vermögensverwaltung für Fonds© Bilderbox.com

Die Dadat-Bank startet eine neue Online-Anlageform für Exchange Traded Funds (ETF). Einstieg ist ab 15.000 Euro möglich. Gebühren werden über einen Pauschalbetrag abgedeckt.

(red/cc) Die österreichische Dadat-Bank bietet ab sofort auch eine “Online-Vermögensverwaltung” an. Anleger können sich über die Webseite der Bank registrieren und anschließend je nach Risikoneigung aus drei verschiedenen Strategien wählen. Investiert werden kann ausschließlich nur in börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds/ETFs).
Ab einem Betrag von 15.000,- ist für Kunden der Einstieg in die neue Online-Vermögensverwaltung möglich. Als Anreiz für alle Anleger soll eine Pauschalgebühr von 1 Prozent (zzgl. USt.), dienen, die alle laufenden Kosten abdeckt und wo Angaben zufolge keine zusätzlichen Spesen mehr anfallen.

Drei Strategien und aktives Risikomanagement
Nach dem Registrierungsprozess über die Website der Dadat-Bank können Kunden aus den drei Vermögensverwaltungsstrategien “Solide”, “Ausgewogen” und “Chance” wählen und diese beinhalten unterschiedliche Aktien- und Anleihe-Anteilen im jeweiligen Portfolio. Ein begleitendes Vermögensmanagement analysiert und bewertet ständig die Entwicklung an den Finanzmärkten und leitet daraus dann gegebenenfalls auch Umschichtungen der Portfolios ab.
“Durch aktives Management versuchen wir, Risiken auszubalancieren – mit dem Ziel, für die Kunden unserer Vermögensverwaltung verbesserte, risikoadjustierte Renditen zu erreichen”, erklärt Ernst Huber, CEO der Dadat-Bank, die zum Bankhaus Schelhammer & Schattera AG gehört. Jede der drei angebotenen Vermögensverwaltungsstrategien gibt es auch als nachhaltige Variante.
Das betrifft Unternehmen, die ihre „soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Kunden wahrnehmen, eine verantwortungsvolle und zukunftsfähige Unternehmensführung etabliert haben, sowie Menschen- und Umweltrechte respektieren“, so die Dadat-Bank. Ab einer Veranlagungssumme von 300.000 Euro sinkt dann die Pauschalgebühr weiter. „Die aktuelle Performance und weitere relevante Daten sind übersichtlich aufbereitet und jederzeit online abrufbar", ergänzt Huber.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 01.04.2019

Mehrwert durch Personalisierung

Mehrwert durch Personalisierung© Piqs.de/ Zeppelin

E-Commerce. Bei Einkauf über Internet-Shops stärken zusätzliche Services Umsatz und Kundenbindung. Die von Fintechs entwickelten Innovationen unterstützen dabei den Händler wie auch die Konsumenten.

(Christian Czaak) Der Handel gilt als eine der am stärksten von der Digitalisierung betroffene Branche. Egal wo, egal wie und egal wann, zunehmend mobilere Konsumenten wollen Waren schnell, einfach und sicher auswählen, bezahlen und gleich geliefert bekommen. Diese Erwartungshaltung bringt auch ein neues Anforderungsprofil an die IT-Dienstleister der Online-Shops.


Kanalübergreifende Vertriebswege
Ein grundsätzliches Erfolgskriterium im Handel ist die direkte Verschränkung von klassischem Filialgeschäft mit Online-Shopping. Das ehemals rein stationäre Offline-Geschäft wird dabei über digitalisierte Wertschöpfungsketten zu kanalübergreifenden Vertriebswegen (Omnichannel) ausgeweitet.
Die Ölmühle Höfler gründete 1999 im steirischen Kaindorf neben einem bereits bestehenden landwirtschaftlichen Familienbetrieb eine Kürbiskernölmühle. Auf Grund des zunehmenden Kürbisanbaus in der Region und der damit verbundenen Lohnverarbeitung, wurde der Betrieb dann 2014 erweitert und zusätzlich der “Heimat-Genussladen” eröffnet, wo neben verschiedenen Kürbisprodukten auch hochwertige Nahrungsmittel von den Bauern der Umgebung feil geboten werden.
Bis dato erfolgte der Verkauf rein über den stationären Laden, seit letztem Jahr gibt es nun auch einen eigenen Online-Shop.
Für die Bezahlung direkt über den Internet-Shop wurde Wirecard CEE engagiert. Die Integration von Zahlungsmittel wie Kreditkarten oder Sofort und sämtliche Transaktionen werden dabei über eine einzige zertifizierte Schnittstelle abgewickelt. „Unsere meisten Kunden sind Urlauber, die dann später online wieder bestellen und ohne den Online-Shop hätten sie erst beim nächsten Besuch oder gar nicht gekauft“, so Christoph Höfler, Geschäftsführer von Ölmühle Höfler und Heimat-Genussladen.

Durchgehend digitalisierte Wertschöpfungskette
„Neben einer möglichst durchgehend digitalisierten Wertschöpfungskette aus Sicht des Händlers, müssen auch die individuellen Vorlieben der Kunden einbezogen werden“, erläutert Robert Bueninck, General Manager der DACH Region beim Zahlungsdienstleister Klarna.
Der internationale Fashion-Shop NA-KD verwendet etwa für den finalen Kaufprozess (Checkout) eine von Klarna entwickelte Technologie, wo anstelle komplizierter Anmeldeinformationen und Kreditkartennummern nun die E-Mail-Adresse und Postleitzahl beim Bestellprozess hinterlegt werden - mit der Option die Ware erst bis zu 14 Tage später per Rechnung zu bezahlen.
Die in Skandinavien gestartete Zusammenarbeit wurde zuletzt auf weitere Länder in Zentraleuropa ausgeweitet. „Im heute extrem umkämpften Mode-Onlinehandel spielt reibungsloses und flexibles Bezahlen eine entscheidende Rolle und dafür ist Klarna einer unserer stärksten Partner“, sagt Jarno Vanhatapio, CEO von NA-KD.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 01.04.2019

Aktueller Handlungsbedarf für Banken und Versicherungen

Aktueller Handlungsbedarf für Banken und Versicherungen© NDGIT-Next Digital Banking

Eine neue Art der Kollaboration zwischen traditionellen Finanzdienstleistern und innovativen FinTechs entscheidet über das Banking der Zukunft. Ein Expertenkommentar von Oliver Dlugosch CEO des Fintech NDGIT-Next Digital Banking.

Die besondere Rolle von Open Banking im Kontext mit den neuen EU-Regularien PSD2 sowie die Digitalisierung betrieblicher Prozesse und Kundenbeziehungen sind die zentralen Themen in der aktuellen Transformation von Banken und Versicherungen. Klar ist, dass die neuen PSD2-Richtlinien eine Zäsur im Banken- und Finanzsektor bedeutet. Aktuell seit 14. März müssen Banken und Zahlungsdienstleister eine Testumgebung (Anm. Sandbox) und die dazugehörige technische Dokumentation der Schnittstelle (API) für Kontoinformationsdienste und sogenannte Zahlungsauslösedienste zur Verfügung stellen.

Reduzierte Gebühren und Kosten plus verbesserter Kundenservice
Die Schnittstelle und damit der Zugang zum Konto für Dritte erlaubt dabei eine neue Zusammenarbeit und Innovationstransfer zwischen traditionellen Finanzdienstleistern und spezialisierten Dienstleistern wie FinTechs. Ziel der PSD2 ist es, durch Open Banking den Wettbewerb für alle Teilnehmer zu gleichen Bedingungen zu ermöglichen und damit den Raum für technische Neuerungen zu schaffen.
Weitere Ziele sind reduzierte Gebühren und Kosten, verbesserter Kundenservice, höhere Kontrolle der Daten und die verstärkte Teilhabe von bestehenden wie neuen Kunden am digitalen Banking. Die Regulierung erwartet dabei immer höchste Sicherheit (wie durch die vorgeschriebene starke Kundenauthentifizierung) sowie den Einklang mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO/GDPR).

Das traditionelle Banking verschwindet
Mit diesen regulatorischen Änderungen wird das Banking, wie wir es kennen, verschwinden. Neben der Regulierung, der stattfindenden Digitalisierungswelle und dem belastenden Niedrigzinsumfeld kommen auch die veränderten Erwartungen der digitalen Generation an Bankgeschäfte hinzu. Damit brechen für Banken alte Wertschöpfungsketten auf, neue Netzwerke entstehen und digitale Innovationen werden das Banking revolutionieren.
Das führt dazu, dass Banken innovationsgetrieben agieren müssen, neue Allianzen schließen werden sowie smarte Technologien einführen und vieles mehr. Die Frage, die sich gerade Banken stellen müssen lautet deshalb: „Welche Rolle nehmen wir in dieser veränderten Zukunft ein“? Die wichtigste Lektion: Kunden kaufen Bankprodukte nicht mehr automatisch bei ihrer Hausbank, sondern dort, wo sie die besten, günstigsten und smartesten Produkte und - ganz entscheidend – im richtigen persönlichen Kontext bekommen.

Neuer Gestaltungsspielraum
Disruption hat schon viele Branchen betroffen, beispielsweise den Handel, Fluglinien, Verlage und die Musikindustrie. Speziell für das Banking bedeutet Disruption – neben der technischen Entwicklung – vor allem die Entkoppelung des Produktanbieters von seinen Kunden. Digitales Banking findet dort statt, wo es der Kunde gerade benötigt: Das maßgeschneiderte Leasing-Angebot im Online-Gebrauchtwagenportal, der Sofort-Kredit beim Kauf von Elektronik direkt am Point of Sale und vieles mehr.
Banken, die dieses Open Banking als zentralen Schlüsselfaktor im digitalen Bankwesen erkennen, wollen die Disruption nicht nur überleben, sondern gestalten. Sie sehen Open Banking als Bereicherung für ihre Kunden und ermöglichen mit ihren über APIs bereitgestellten Daten neue Analysemöglichkeiten und Angebote von digitalen Partner-Unternehmen.

Innovationstempo für echten Mehrwert im Sinne der Kunden
Mit einem innovativen Angebotsportfolio lassen sich viele neue Kunden gewinnen und damit der Marktanteil erhöhen, so das Kalkül von Instituten, die planen PSD2 und Open Banking offensiv umzusetzen. Klar ist: Banken müssen sich bewegen und vorangehen, denn sie stehen zusätzlich im Wettbewerb mit globalen Riesen wie Google, Apple, Facebook und Amazon.
Dazu kommen die neuen FinTechs und Vergleichsplattformen und diverse Marktplätze und andere branchenübergreifende Business-Portale, etwa von großen Lebensmittelhändlern ausgehend. In Summe entstehen eine Fülle von neuen, kundenzentrierten Angeboten mit attraktiven und nutzerfreundlichen Zugängen und dazu gehören Personal Finance Management-Tools, Online-Kredite in Minutenschnelle, maßgeschneiderte Versicherungsangebote oder eine aggregierte Depot- und Vermögensverwaltung.

Geschwindigkeit, Innovation und Benutzerfreundlichkeit entscheiden
Kunden erwarten diese Angebote – in Kombination mit einer raschen Weiterentwicklung und immer gezielterer persönlicher bzw. personalisierter Orientierung (Anm. Convenience). Das bedeutet etwa auch, Banken müssen künftig pro Jahr in der Lage sein mit offenen IT-Architekturen und modernen API-Plattformen zahlreiche neue Services und Produkte von Partnern zu launchen.
Geschwindigkeit, Innovation und Benutzerfreundlichkeit sind die Erfolgsfaktoren für die künftige Kundenbindung. Die Innovationskraft und die Geschwindigkeit mit der FinTechs den Markt verändern, hat entsprechend große Auswirkungen auf die etablierten Unternehmen. Sie müssen sich den Herausforderungen eines dynamischen Marktes stellen. Banken und Versicherungen werden dann nicht mehr das sein, was wir heute darunter verstehen.

Der Autor Oliver Dlugosch ist CEO & Founder des internationalen Fintech NDGIT-Next Digital Banking mit Stammsitz in München (D) und zahlreichen weiteren Standorten, darunter auch London oder Zürich.

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Oliver Dlugosch, Economy Ausgabe Webartikel, 01.04.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 26.07.2024
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Neue Designerkinder im Angebot

Neue Designerkinder im Angebot© Piqs.de/ Macrobiene

Wissenschaft und Gesellschaft im Dialog. Kommende Veranstaltungsreihe Am Puls erörtert diesmal das Thema der synthetischen Biologie. Im Fokus stehen medizinische wie gesellschaftspolitische Fragen, die wiederum von Forschern gemeinsam mit dem Publikum erörtert werden.

(red) Die Veranstaltungsreihe „Am Puls“ widmet sich in ihrer 64. Auflage am Mittwoch, den 3. April wiederum einem aktuellen forschungspolitischen Thema. Unter dem Titel „Designerbabys, Mammuts & Co. – Die Möglichkeiten der synthetischen Biologie“ referieren und diskutieren Markus Schmidt (Biofaction, Wien) und Helge Torgersen (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien), die Moderation verantwortet Birgit Dalheimer (Wissenschaftsredaktion, Ö1).

Medialer Hype versus Wahrheit im Labor
Der mediale Hype rund um maßgeschneiderte Babys oder synthetische Mammuts und die wissenschaftliche Wahrheit in den Labors, wo eine neue Generation von Wissenschaftlern intensiv an der Gestaltung von Leben in unterschiedlichen Varianten arbeitet. Wie gut das funktioniert, was etwa so erzeugte Designer-Bakterien schon alles können und warum dies überhaupt gemacht wird, erläutert Markus Schmidt, interdisziplinärer Experte für Biomedical Engineering bei Biofactor Wien.

Technisch machbare Gestaltungsspielräume
Wird uns die synthetische Biologie Designerbabys oder eher Mammuts liefern - oder doch etwas ganz Anderes? Ist das eine Frage der technischen Machbarkeit oder hängt das von anderen Faktoren ab? Wenn ja, von welchen? Ob alles geht, was versprochen wird, ob alles kommt, was technisch geht und welche Gestaltungsspielräume bestehen, ist das Thema des Beitrags von Helge Torgersen von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (OeAW) in Wien.

Am Puls findet am Mittwoch, 3. April um 18:00 Uhr im Theater Akzent, Theresianumgasse 18 in 1040 Wien statt. Freier Eintritt mit (erforderlicher) vorheriger Anmeldung. Die Veranstaltungsreihe „Am Puls“ wird seit mehreren Jahren vom Wissenschaftsfonds (FWF) verantwortet und durchgeführt.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2019

42 Prozent der Deutschen beklagen Verlust von Daten

42 Prozent der Deutschen beklagen Verlust von Daten© Bilderbox.com

Anlässlich des World Backup Day publizierte der deutsche Verband Eco eine Studie zum Thema Datensicherung. Rund jeder vierte Deutsche sichert Daten weniger als einmal jährlich. Externe Festplatten als beliebteste Speichermedien.

(red/mich) Ob Dokumente, Familienbilder oder Erinnerungs-Videos: Backups retten wertvolle Daten nach Hardware-Schäden, Cyber-Attacken oder wenn das Handy verloren geht. Obwohl die Gefahren bekannt sind, sichern rund 27 Prozent der Deutschen ihre Daten entweder überhaupt nicht oder weniger als einmal im Jahr. Entsprechend waren bereits 42 Prozent der Deutschen von Datenverlust betroffen und 11 Prozent mussten bereits mehrfach den Verlust von Daten beklagen.
„Zu viele Menschen vergessen es, regelmäßig Backups zu machen. Dadurch setzen sie sich selbst einem hohen Risiko aus, wertvolle Bilder oder Dokumente unwiederbringlich zu verlieren“, sagt Alexander Rabe, Geschäftsführer des eco – Verbands der Internetwirtschaft. Gemeinsam mit dem Marktforscher Civey hat eco das Backup-Verhalten der Deutschen in einer repräsentativen Umfrage (Anm. 5000 Personen) untersucht. „Große Unternehmen nutzen angemessene Datensicherungs-Systeme, KMU und Privatpersonen hinken noch hinterher“, so Markus Schaffrin, Sicherheits-Experte im eco-Verband.

Festplatte als primäres Backup-Medium
Cloudlösungen und externe Speichermedien würden es heute einfacher machen, Kopien von allen Daten an einem zweiten, sicheren Ort abzulegen. Von den Befragten, die über ein Backup ihrer Daten verfügen, nutzen 56 Prozent dafür externe Festplatten, 15 Prozent Cloud-Dienste oder Online-Speicher und 12 Prozent einen USB-Stick. In der Beliebtheit zurückgefallen sind die früher verbreiteten Backup-Medien CD/DVD mit 3 Prozent und die Disketten (0,7 Prozent).
Argumente, auf Backups zu verzichten, gibt es für Schaffrin nicht mehr. Gratis Backup-Anwendungen für Computer, Tablets und Smartphones machen die Sicherung für jeden Nutzer und jedes Unternehmen in kurzer Zeit möglich – egal ob in Cloudlösungen oder externen Gerätespeichern. „Die Datensicherung des Computers und der mobilen Geräte sollte wie das tägliche Zähneputzen zu einem unverzichtbaren Ritual werden. Und das nicht nur zum World Backup Day am 31. März“, empfiehlt Schaffrin.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2019

Niederösterreichs Haus der Digitalisierung arbeitet

Niederösterreichs Haus der Digitalisierung arbeitet© Bilderbox.com

Das „Virtuelle Haus der Digitalisierung“ in Tulln startet eine interaktive Online-Plattform zur Vernetzung von Firmen und Personen.

(red/mich) Mit dem „virtuellen Haus der Digitalisierung“ ist nach dem Implementieren von digitalen Knotenpunkten in den niederösterreichischen Technopol-Standorten nun eine interaktive Plattform online gegangen, die neben Informationen zum Thema Digitalisierung auch Firmen und Personen vernetzt.

Bereits 115 angemeldete Firmen in Startphase
„Diese Plattform soll einen einfachen Zugang zum Thema bieten und unterschiedliche Fragen abdecken sowie Informationen und Begriffserklärungen geben“, erläutert Petra Bohuslav, NÖ Technologielandesrätin. „Digitalisierung ist eine Tatsache. Alle Branchen sind davon betroffen und wir wollen mit diesem Angebot unseren Firmen optimal zur Seite stehen“, unterstreicht Sonja Zwazl, Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer.
Die zwei niederösterreichischen Standortmanagerinnen sehen die Digitalisierung als große Chance für die Unternehmen, Prozesse zu optimieren und Innovationen zu machen und zudem schaffe die Digitalisierung zusätzliche Arbeitsplätze. Umgesetzt wird das „Haus der Digitalisierung“ von der Standortagentur ecoplus, die mit aktuell bereits 115 angemeldeten Unternehmen zum Start dieser Plattform Interesse und entsprechende Akzeptanz ortet.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2019

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