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01. Juli 2024

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Wien ruft „Unbelievable Machine“

Wien ruft „Unbelievable Machine“Bilderbox.com

The unbelievable Machine Company (*um), ein Berliner Technologie-Spezialist, verstärkt ihr Engagement in Österreich und eröffnet einen eigenständigen Standort in der österreichischen Bundeshauptstadt.

Modernes Big Data und Cloud-Computing
Im neuen Office im Wiener Museumsquartier wird ein komplettes Operating Team und ein kompetentes Big Data- und Data Science-Team für Kunden und Partner tätig sein. 
"Einen vollwertigen Standort in Wien zu eröffnen, war nach mehreren erfolgreichen Projekten dort nur logisch", erläutert Ravin Mehta, *um Geschäftsführer.
"Mit diesem Schritt betonen wir bewusst die Bedeutung des Wachstumsmarkts Österreich, auf dem modernes Cloud und Server Based Computing, transaktionsbasierte Internet-Anwendungen und effektive Big Data-Anwendungen immer stärkere Verbreitung finden“, so Mehta weiter.

The unbelievable Machine Company
The unbelievable Machine Company GmbH (*um) mit Sitz in Berlin und Wien ist Spezialist für Big Data, Data Science, Cloud Services und Internet Applications und wurde 2008 gegründet. Heute entwickelt das Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern Lösungen für individuelle unternehmerische Herausforderungen von Kunden wie die Deutsche Post, Gebrüder Heinemann, Deutsche Welle oder Optivo.
Die Lösungen und Services des Unternehmens wurden bereits vielfach ausgezeichnet. *um wurde etwa von Gartner als einziger europäischer Anbieter als Cool Vendor in der Kategorie "Information Infrastructure and Big Data" benannt und zuletzt von der Experton Group zum "Big Data Leader 2015" gekürt.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 02.03.2015

Die Cloud verändert die IT-Strategie

Die Cloud verändert die IT-StrategieBilderbox.com

Individuell und effektiv eingesetzt soll Cloud-Computing bei OMV mehr Flexibilität, Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit bewirken.

Group-CIO Marcus Frantz sieht die Vorteile insbesondere bei der Agilität von Digital Branch Offices sowie bei Storage und in der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Die Aufgabenbereiche der IT-Mitarbeiter werden sich durch den Cloud-Fokus jedenfalls zunehmend verändern.

Die neue industrielle Revolution
Märkte, Unternehmensstrukturen, Geschäftsbeziehungen und Kommunikationswege verändern sich immer schneller. Im globalisierten Business-Bereich symbolisiert insbesondere die Cloud einen Paradigmenwechsel, der auch als Teil der dritten industriellen Revolution bezeichnet wird.

Österreichs größtes Industrienunternehmen
Die OMV ist traditionell zwar ein zentral ausgerichteter Konzern, Cloud Computing spielt aber jetzt schon in seiner generellen IT-Strategie eine wichtige Rolle. Die eigenen Förderanlagen stehen mitunter an weit entlegenen Orten, zudem expandiert das größte österreichische Industrieunternehmen zügig ins Ausland – in jüngster Zeit auch in Afrika sowie der Nordsee.

Standardisierung und Harmonisierung
Für Marcus Frantz, Group-CIO des OMV-Konzerns, müssen alle IT-Agenden daher vor allem schnell und sicher gehen, wobei für ihn Standardisierung und Harmonisierung essenziell sind. Auf diesem Weg sei die Cloud künftig unerlässlich. „Cloud Computing erlaubt mehr Flexibilität, Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit – und eröffnet uns auch neue Aufgaben- und Geschäftsfelder“, so der Experte.

Weiterentwicklung der klassischen IT
Dabei ermöglicht die Cloud nicht nur eine Weiterentwicklung der Bereitstellung von IT-basierten Lösungen, sondern wirkt sich durch reduzierte Kosten sowie erhöhte Agilität und Wettbewerbsfähigkeit auch positiv auf das Kerngeschäft des mittlerweile in über 30 Ländern agierenden Unternehmens aus. Frantz: „Wir nennen es zwar ,Private Cloud‘, meinen damit aber eine Hybrid-Cloud. Dabei bedienen wir uns stark den SaaS-Ansätzen, u.a. im Hinblick auf Time-to-Market.“

Anytime, anywhere
Mit Hilfe der Cloud wird Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben werden, von überall auf alle Daten zuzugreifen, „anywhere, anytime“. Eine solche Mobilität von Daten wird für internationale Konzerne und im Hinblick auf Digital Branch Offices künftig unerlässlich sein – das zeigte sich für OMV etwa durch den Arabischen Frühling: „Man kann dann Daten nicht nur schnell zur Verfügung stellen, sondern diese bei Bedarf auch wieder löschen. So gelingt der schnelle Roll-out von Niederlassungen und bei Bedarf auch ein schneller Rückzug der Mitarbeiter und Daten“, weiß der CIO.

Übergreifende Cloud-Strategie
Aktuell erstellt OMV eine neue, übergreifende Cloud-Strategie. Frantz: „Es reicht nicht mehr aus, das Thema Cloud nur über die Infrastruktur zu definieren. Sie muss den künftigen Anforderungen an eine aktive Cloud-Brokerage Rechnung tragen.“ Dementsprechend hat OMV zur Unterstützung der Mitarbeiter konkrete Cloud-Checklisten definiert. Damit wandelt sich in der Alltagspraxis nicht zuletzt die Rolle des IT-Mitarbeiters, indem oft aus einem IT-Administrator ein IT-Servicemanager bzw. Service-Broker wird.

Zusätzliches Know-how
Das erfordert auch zusätzliches Know-how, das man bei OMV durch gezielte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen vermitteln will. Marcus Frantz: „Das ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen, mit der man sich befassen muss. Manche versuchen die Augen davor zu verschließen, aber die Mehrheit ist offen und einige stehen den neuen Entwicklungen mit Begeisterung gegenüber und bringen sich beim Cloud-Thema proaktiv mit ein.“

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 27.02.2015

Tödliche Geschäfte auf See

Tödliche Geschäfte auf Seepiqs.de/iwona

Moderne maritime Piraterie kostet nicht nur einige Menschenleben, sondern recht stattliche Beträge durch unmittelbare Schäden, Lösegeldforderungen, Verluste von Schiffen sowie erforderliche Präventionsmaßnahmen. Trotz hoher aktueller Brisanz wird das Thema jedoch in der breiten Öffentlichkeit ziemlich totgeschwiegen.

Errol Flynn, Johnny Depp oder die Teufelspiraten von Kau-Lun im Kino, Korsarenschlachten auf dem PC und Freibeuterromantik in der leichten Belletristik – Piraten taugen 2006 allenfalls für die kurzlebige Unterhaltungsbranche. Richtig? Falsch!
Wenn in Diskussionen über die globale Wirtschaft das Synonym „Piraterie“ in die Konversation einfließt, dann fallen wohl über 90 Prozent der Gesprächspartner lediglich weit verbreitete Assoziationen wie DVD-Raubkopien, illegale Musiktauschbörsen oder professionelle Fälschungen von Markenartikeln ein. Sträflich vernachlässigt, wenn nicht sogar tabuisiert, wird hingegen die ursprünglichste Variante des Synonyms, dessen wirtschaftliche, politische und soziale Auswirkung ebenfalls einen lauten medialen Aufschrei verdienen würde.

Traditionelle maritime Piraterie, so der Fachbegriff des bedrohlichen Problems, das sich seit Jahren vehement jeder Lösung entzieht, existiert erneut in einer Größenordnung und Flächendeckung, die nicht nur verblüfft, sondern vielmehr Anlass zu echter Besorgnis gibt. Fast täglich wird auf unseren Weltmeeren eine Privatyacht, ein Container- oder Kreuzfahrtschiff oder sogar ein Öltanker von dramatischen Attacken durch Seeräuber betroffen. Maritime Piraterie umspannt tatsächlich den gesamten Globus.
Nach wie vor betroffen sind das Südchinesische Meer, die Straße von Malakka, der Indische Ozean, die Andamanen sowie Küstengebiete in Südamerika und der Karibik. Während die drakonischen Maßnahmen von Indonesiens Präsident Yudhoyono und die Nachwirkungen des Tsunamis auf Asiens Problemrouten etwas Linderung brachten, hat sich die Freibeuterei derzeit am stärksten an den Küsten von West- und Ostafrika sowie an den Verkehrsrouten zum Nahen Osten entwickelt.
Neu aufflammende Unruhen in Nigeria sowie der Hexenkessel Somalia, der übrigens das global agierende Londoner International Maritime Bureau Mitte 2005 dazu veranlasste, Frächtern und Kreuzfahrtschiffen eindringlich die Fahrt außerhalb einer 200-Seemeilen- Zone zu empfehlen, sind beste Beispiele, wie sehr Aktionen von Piraten auf internationalen Handel, Industrie und Tourismus Einfluss nehmen können. So wurden innerhalb der letzten vier Monate vor Somalia mindestens 38 schwer bewaffnete Überfälle und Kaperversuche gemeldet, wobei die wahre Zahl laut Insidern noch viel höher liegt.

Höchst beunruhigend sind auch aktuelle Meldungen der renommierten Lloyd’s List. Im laufenden Monat Jänner wurden auch in den von Handel und Tourismus viel frequentierten Gewässern von Kenia und Tansania bereits etliche Fälle von Piraterie verzeichnet. Dabei werden die Korsaren der Neuzeit zunehmend aggressiver.
Wie schnell neben Öltankern, Containerschiffen oder Privatyachten auch einfache Touristen von der Gefahr betroffen sein können, zeigt ein aktueller Zwischenfall: Ein Fünf-Stern- Kreuzfahrtschiff der US-Reederei Carnival Corp. wurde von mit Granatwerfern und Maschinenpistolen bewaffneten afrikanischen Piraten unter Feuer genommen und entkam nur knapp. „Reaktionsschnelligkeit und unser speziell geschultes Personal haben Schlimmeres verhindert“, ist Bruce Good, Sprecher der Carnival Seabourn Cruises, sicher. „Die Piraten hatten zumindest Raub oder Entführung im Sinn!“
Internationale Reedereien halten sich generell bezüglich ihrer Maßnahmen und Ausgaben gern bedeckt, aber der Sprecher eines US-Unternehmens, der nicht genannt werden will, kann sich in diesem Zusammenhang auch bewaffnete Sicherheitskräfte an Bord von Luxuskreuzern auf Problemrouten durchaus vorstellen.

Veränderte Verhältnisse
Wie Freibeuter anno 2006 nur mehr dem Namensbegriff und zunehmend hoher Gewaltbereitschaft nach Ähnlichkeit mit ihren oft überaus romantisch dargestellten Vorfahren haben, so haben sich auch die Hintergründe des modernen Freibeutertums verändert und der Zeit angepasst. Staatlich zumindest gebilligte Piraterie, Korsarenakte als eine Form von lokalem oder überregionalem Terrorismus oder Freiheitskampf, Beschaffungskriminalität mittels Lösegeld-Erpressung oder Drogenkartelle, die sich vor allem Privatyachten als potenzielle Ziele ausgesucht haben, lösten traditionelle Habgier und militärisch- staatliche Motive ab.
Pottengal Mukandan, Direktor der IMB, sieht nur noch wenige Fälle von einfachen Raubzügen auf hoher See, sondern vielmehr eine Zunahme von sehr gut geplanten Überfällen, Geiselnahmen, Diebstahl von Schiffen oder Lösegeld-Erpressungen. „Die heutigen Piraten sind zunehmend gut ausgebildet und verfügen über Kenntnisse, Schiffe auch ohne Crew zu steuern. Gewaltakte gegenüber Crews steigen daher an“, erklärt Mukandan.
Unter der Hand wird von weltweit rund 50 Tötungsdelikten jährlich ausgegangen, wobei die Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind, „da ein überwiegender Teil von Vorfällen von Reedern oder Staaten nicht gemeldet wird und uns die Dunkelziffer unbekannt ist.“

Gewaltbereitschaft steigt
Während die gemeldeten Vorfälle sinken, steigen die Gewalttaten, ist auch Commodore Allan Du Toit von der Royal Australian Navy überzeugt. „Piraterie hat entgegen offiziellen Zahlen in einigen Teilen der Welt sehr zugenommen und kann sicherlich mit Terrorismus in Zusammenhang gebracht werden.“
Wirtschaftlich ist Piraterie auf alle Fälle ein nicht zu unterschätzendes Problem. Die Kosten, die durch Freibeuter entstehen, werden von Versicherungen hinter vorgehaltener Hand im hohen Millionenbereich beziffert, und auch die nötigen Präventionsmaßnahmen und diverse Folgekosten sind nicht gerade billig. Eric Ellen, CEO von IMB: „Ein bald verfügbares neues Programm zur Bekämpfung von Piraten kostet Geld, aber wir raten Schiffseignern unbedingt zu Investitionen, um sich besser zu schützen.“
Dass man massive Investitionen umgehen und den Steuerzahler ohne großes Aufsehen für die Sicherheit auf hoher See zur Kasse bitten kann, beweist eine Maßnahme der Reederei Deilmann, die das berühmte Kreuzfahrtschiff „MS Deutschland“ betreibt. Auf dem Roten Meer und dem Golf von Oman befindet sich der Luxusliner seit November 2005 unter dem Schutz der deutschen Marine. Beim nördlichen Nachbarn nimmt man das Problem der Seeräuberei erstmals richtig ernst.

Ausgewählter Artikel aus dem Jahr 2006

Mario Koeppl, Economy Ausgabe 02-02-2006, 27.02.2015

Suchmaschine lokalisiert Genschalter

Suchmaschine lokalisiert GenschalterBilderbox.com

Dem Wiener Bioinformatiker Stefan Washietl und seinen Kollegen ist es gelungen, funktionelle RNA im menschlichen Genom aufzuspüren. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Gene ein- oder auszuschalten, ist sie Hoffnungsträger für Medizin und Biotechnologie.

Erst seit wenigen Jahren steht fest, dass Ribonukleinsäure (Ribonucleic acid, Abk. RNA) nicht nur als Bote für Proteine fungiert, sondern eigenständig Aufgaben in der Zelle übernimmt. Das fasziniert nicht nur Molekular- und Zellbiologen, sondern hat auch Auswirkungen auf die Medizin. So gibt es funktionelle RNA, die Krankheiten auslöst oder die Alterung der Zellen beeinflusst. Große therapeutische Hoffnung wird in die Fähigkeit gesetzt, andere Gene ein- und ausschalten zu können. Beispielsweise wird der Cholesterinspiegel gesenkt, indem Gene des Cholesterinhaushalts mit Hilfe funktioneller RNA abgeschaltet werden.
Vor mehr als 20 Jahren galt es als eine der größten wissenschaftlichen Herausforderungen, die vollständige DNA-Sequenz des menschlichen Genoms zu bestimmen. Die großen Fortschritte in der Sequenziertechnik waren damals nicht vorherzusehen. So lag bereits 2001, Jahre früher als geplant, der viel zitierte „Code des Lebens“ vor. Kaum eine Disziplin in den Biowissenschaften blieb davon unbeeindruckt, eröffnet doch das Wissen um die DNA-Sequenz ungeahnte Möglichkeiten. Im Prinzip, denn jetzt geht es um die Interpretation des Codes, der in Form von drei Mrd. Buchstaben des DNA-Alphabets A,G,C,T vorliegt. Unter dem Schlagwort „Functional Genomics“ etablierte sich in kürzester Zeit ein boomendes Feld in der Bioinformatik.

Molekulares Origami
Nicht alle Bereiche der DNA-Sequenz sind von unmittelbarer biologischer Relevanz. Ziel ist die Identifizierung jener Teile, die eine wichtige Funktion im Organismus haben. Dazu zählen klassische Gene, die den Bauplan für Protein-Moleküle darstellen, aber auch funktionelle RNA. Die Rolle der RNA in der Zelle sah man lange Zeit hauptsächlich als „Helfer“-Molekül bei der Herstellung von Proteinen. Dabei wird die DNA in eine Boten-RNA umgeschrieben, die als Vorlage für ein Protein dient. Heute wissen wir, dass viele RNA bestimmte Aufgaben übernehmen. Doch im Gegensatz zu Protein-Genen, die mittlerweile relativ gut kartiert sind, lässt sich funktionelle RNA nicht mit Hilfe einfacher Mustersuche im Genom aufspüren. Am Institut für Theoretische Chemie der Universität Wien wurde nun erstmals eine Methode entwickelt, die diese RNA-Klasse mit sinnvoller Genauigkeit identifiziert.
Der Schlüssel liegt in der durch die Sequenz bedingten räumlichen Struktur der RNA. Wie ein molekulares Origami falten RNA in charakteristische Strukturen, die sich mit Hilfe chemischer Modelle und Computer- Algorithmen vorhersagen lassen. Es zeigt sich, dass funktionelle RNA im Vergleich zu anderen Bereichen im Genom stabilere Strukturen bildet. Stabile Faltung ist ein Hinweis auf funktionelle RNA. Ein Vergleich mit nah verwandten Organismen kann dieses Signal erheblich verstärken: Existiert etwa eine Sequenz sowohl im Genom des Menschen als auch in dem der Maus und falten beide in eine ähnliche, stabile RNAStruktur, ist dies ein starkes Indiz.
Diese Suchkriterien wurden in der Wiener Bioinformatiker-Gruppe im Programm „RNAz“ umgesetzt. Wie erste Tests zeigten, kann funktionelle RNA mit dieser neuartigen Software weitaus genauer bestimmt werden als mit allen bisherigen Versuchen. Die Ergebnisse, die die renommierte Nature Biotechnology veröffentlichte, geben klare statistische Hinweise darauf, dass es tausende bisher unentdeckte funktionelle RNA gibt.
Um das volle Spektrum zu überblicken, ist noch viel Forscherdrang nötig. Das Suchprogramm, das Wissenschaftlern weltweit frei zur Verfügung steht, ist ein wichtiger Schritt. Wie die Wiener Gruppe zeigt, ist fernab der großen europäischen und amerikanischen Bioinformatik- Zentren international beachtete Forschung möglich. In Österreich. Der Autor arbeitet am Institut für Theoretische Chemie der Universität Wien.

Ausgewählter Artikel aus dem Jahr 2006

Stefan Washietl, Economy Ausgabe 02-02-2006, 27.02.2015

TransitBuddy

TransitBuddypiqs.de/C.P.Storm

AIT präsentiert Smarten Gepäcktrolley und Lotsen.

Das Forschungszentrum AIT präsentiert ein Konzept für ein autonomes Fahrzeug, das Fahrgäste beim Umsteigen in Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs unterstützt.
Kommt man mit schwerem Gepäck am Bahnsteig an und will auf schnellstem Weg zum Taxistand, wäre ein dienbarer Gepäcktrolley hilfreich, rasch gerufen über eine Smartphone-App. Ist das Gepäck darauf verstaut, muss nur noch das Ziel "Taxistand" eingegeben werden. Der smarte Trolley setzt sich in Bewegung und leitet den Fahrgast auf kürzestem Weg zu den wartenden Taxis. Der Trolley klappt sich selbsttätig zu und eilt zu seinem nächsten Auftrag oder fährt zur Ladestation, um neue Kraft zu tanken.

Praktizierte Science Fiction
Im Projekt "TransitBuddy" wurde jetzt unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology der Grundstein für die Realisierung dieser Vision gesetzt. Ein interdisziplinär aufgestelltes österreichisches Konsortium aus den Bereichen Forschung, Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs, Automation und Design hat sich dabei die Aufgabe gestellt, einen smarten Gepäcktrolley und Lotsen zu entwickeln, der Fahrgäste in Umsteigepunkten des öffentlichen Verkehrs unterstützt.

Interdisziplinäre Umsetzung
Als erster Schritt wurden die Bedürfnisse der potentiellen NutzerInnen von netwiss OG in umfangreichen Befragungen von Zugfahrgästen und Fokusgruppen erhoben. Auf dieser Basis erstellte das Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik der TU Wien technische Konzepte für ein autonomes Transportfahrzeug, das Passagieren mit schwerem Gepäck bei der Navigation durch Bahnhöfe oder Flughäfen behilflich ist.
Dabei muss der kombinierte Gepäcktrolley und Lotse seine eigene Position bestimmen, die schnellste Route zum Ziel berechnen und auf dem Weg dorthin sicher und zuverlässig Personen und Hindernissen ausweichen. "Die große Herausforderung besteht darin, dass dieser 'TransitBuddy' nicht wie sonst bei autonomen Fahrzeugen üblich, auf definierten Fahrwegen getrennt von Personenflüssen unterwegs sein soll, sondern sich den Platz mit anderen Passanten teilen muss", erläutert Projektleiter Stefan Seer vom AIT Mobility Department den "Shared Space"-Ansatz zwischen Mensch und Roboter.

Abgeschlossener Probelauf am Wiener Hauptbahnhof
Für die autonome Steuerung des TransitBuddy sieht das technische Konzept den Einbau verschiedener Sensoren, wie Laserscanner oder Kameras vor, die den rollenden Lotsen mit Informationen über seine nähere und weitere Umgebung versorgen. Die dafür im Projekt vom Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU Wien entwickelten Komponenten wurden mit einer speziellen Roboterplattform am Hauptbahnhof Wien, unterstützt durch ÖBB Infrastruktur AG, im Praxistest erprobt.
Damit konnten direkt vor Ort Rückschlüsse aus dem Zusammenspiel von Sensorauswertung, Lokalisation, Navigation, Indoor-Routing, Hinderniserkennung und Steuerungsprogramm gewonnen werden und diese Erkenntnisse wurden durch DS Automotion GmbH kontinuierlich mit dem Stand der Technik aus der Industrie abgeglichen.

Praxisgerechte Simulation
Daneben musste sich der TransitBuddy aber auch in einer virtuellen Umgebung beweisen. Dazu wurde der Wiener Hauptbahnhof im Computer nachgebaut und darin Personenströme und Roboterpfade simuliert, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. "In der Simulation haben wir zum Beispiel zwei TransitBuddys vom Haupteingang quer durch die Bahnhofshalle und wieder retour geschickt", so Seer.
"Dazu wurde noch das Eintreffen eines vollbesetzten Zuges simuliert, um die Fahrzeuge mit hohen Personendichten zu konfrontieren und so Rückschlüsse auf mögliche Gefahrenpotentiale zu ziehen“, so der AIT-Experte. Laut Angaben des AIT kam es bei diesem Szenario auch in den engeren Bereichen des Hauptbahnhofs zu keinen kritischen Situationen zwischen Fußgängern und Robotern.

Designstudie für Usability-Tests
Parallel zu den technischen Fragestellungen kümmerte sich das Projektteam auch um das konkrete Aussehen des smarten Gepäcktrolleys. Für diesen Zweck entwickelten die Designer der bkm design working group eine Designstudie und setzten diese als Designmodell im Maßstab 1:1 um. Das Designmodell wurde gemeinsam mit einer Animation der typischen Anwendungsfälle am Westbahnhof dem strengen Urteil der Fahrgäste unterzogen.
Diese abschließende Evaluierung durch die potentiellen Nutzer brachte wertvolles Feedback für die intuitive Bedienung, immerhin soll der TransitBuddy einfach und ohne langwierige Anleitung genutzt werden können. "Mit dem ausgereiften technischen Konzept und dem mit den Nutzern abgestimmten Designmodell verfügen wir über eine gute Basis, um unsere Erkenntnisse in einem Folgeprojekt in einen funktionalen Prototypen umzusetzen", ergänzt Projektleiter Stefan Seer.

Das Forschungszentrum AIT
Das 2012 gestartete Projekt TransitBuddy mit einer Laufzeit von zwei Jahren wurde von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) im Rahmen des Programms "IV2Splus - Intelligente Verkehrssysteme und Services plus" gefördert.

Das AIT Austrian Institute of Technology selbst ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung und unter den europäischen Forschungseinrichtungen der Spezialist für die zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft. Als Ingenious Partner der Wirtschaft und öffentlicher Einrichtungen erforscht und entwickelt das AIT laut eigeen Angaben schon heute die Technologien, Methoden und Tools von morgen ‑ für die Innovationen von übermorgen.

Gesellschafter

Gesellschafter des AIT sind die Republik Österreich (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) und der Verein zur Förderung von Forschung und Innovation (Industriellenvereinigung Österreich). Mehr als 1.100 MitarbeiterInnen forschen in ganz Österreich an den Hauptstandorten am Wiener Tech Gate sowie in Seibersdorf, Wr. Neustadt, Ranshofen, Graz und Leoben.
Der Standort Seibersdorf ist gleichzeitig auch Sitz der beiden 100%-Tochtergesellschaften „Seibersdorf Labor GmbH“, die aktiv mit Labor- und Servicedienstleistungen am Absatzmarkt tätig ist, und „Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH“.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 27.02.2015

Petition des Wiener Künstlerhauses

Petition des Wiener KünstlerhausesBilderbox.com

... zur geplanten Steuererhöhung für Kulturgüter.

Die Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs und das Künstlerhaus sprichen sich in aller Schärfe gegen den Plan der Bundesregierung aus, die dringend notwendige Steuersenkung mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Kulturgüter zu finanzieren.

Uninspiriert und engstirnig
Wie uninspiriert und engstirnig ein solcher Vorschlag ist, lässt sich bei genauerer Betrachtung der Funktionsweise der Kulturwirtschaft eindeutig nachweisen. Schon jetzt ist die Schwelle zu Kunst und Kultur für viele Menschen zu hoch, weil sie sich aufgrund der wachsenden Prekarität im Arbeitsleben die Teilnahme nicht mehr leisten können.
Damit würde die kulturelle Vielfalt in unserem Lande gefährdet, weil vieles aus Spargründen nicht mehr stattfände, das Kunst-und Kulturschaffenden existentiell notwendige Arbeitsmöglichkeiten verschafft. Ausländische Vorbilder wie Spanien haben gezeigt, dass sich eine derartige Erhöhung verheerend für die gebotene demokratische Durchflutung von kulturellen Werten und Gütern auswirkt.

Die sogenannte Kulturnation A
Für die vielfach gepriesene "Kulturnation Österreich" wäre es das absolut falsche Signal, Kunst und Kultur auf Ware und Konsum zu reduzieren um damit das Staatsbudget zu sanieren. Angesichts des offensichtlichen Sparpotentials in Form von aufgeblähten Verwaltungsstrukturen sowie der Geldvernichtung in der Causa "Hypo" wäre diese Verteuerung ein zynisches Vorhaben.
Das gilt insbesondere, wenn man die ohnehin beschämend niedrigen Einkommensverhältnisse der meisten Kunst- und Kulturschaffenden in unserem Land in Betracht zieht. Für das Künstlerhaus sowie Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, der Vorstand: Michael Pilz, Präsident; Christa Zeitlhofer, Vizepräsidentin; Kurt Brazda, Ilse Chlan, Rudolf Rollwagen, Marilies Seyler. (Anmerkung der Redaktion: Der angeführte Text dieser Petition gibt Meinungen und Sichtweisen der unterzeichnenden Personen des Künstlerhauses wieder.)

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 27.02.2015

Spannende Zeiten

Spannende ZeitenTrustinCloud

Kommentar von Tobias Höllwarth, Leiter EuroCloud und Gründer TrustinCloud.

Was für spannende Zeiten
Mit dem Mikrochip hat in den 70er-Jahren die dritte industrielle Revolution begonnen. In der ersten Welle kamen PC und Internet und veränderten unser Leben. Die zweite Welle begann erst kürzlich und brachte Mobilität, Social Media, Data Analytics und Cloud.

Leistbare Innovation für KMU
Letztere ist völlig unterschätzt – und das, obwohl ihre Auswirkungen genauso radikal sein werden wie die flächendeckende Einführung von Stromversorgung. Mit der Cloud bekommen nun auch kleine und mittelständische Unternehmen Zugang zu Enterprise-IT. Das wird den IT-Markt noch einmal komplett verändern. Das Spiel ist schon voll im Gange – der Schnelle wird den Langsamen schlagen.

Neuer Mix an IKT-Lösungen
In vielen internationalen Unternehmen stellen sich die IT-Abteilung erfolgreich auf die neuen Cloud Herausforderungen um. Sie liefern einen gut funktionierenden Mix an IT Services, manche vor Ort erbracht, andere von einem Outsourcer geliefert und dazu kommen nun jene aus der Cloud.

Neues Know-how durch Erfahrung
Dies erfordert anderes Know-how und neue Erfahrungen die erarbeitet werden müssen. Aber der Erfolg spricht für sich. Hybride IT und der Einsatz von Cloud Computing ermöglicht es Mitarbeiter an verschiedenen, wechselnden Standorten bei Bedarf rasch und kosteneffizient mit allen IT-Services zu beliefern.

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Tobias Höllwarth, Economy Ausgabe 999999, 27.02.2015

Bechtle IT-Systemhaus Österreich ist EMC Gold Partner

Bechtle IT-Systemhaus Österreich ist EMC Gold PartnerBilderbox.com

Das Bechtle IT-Systemhaus Österreich hat im neuen Partnerprogramm des Speicherspezialisten EMC den Gold-Status erlangt.

Damit gehört Bechtle zu den nur drei österreichischen Unternehmen mit diesem Status. Mit dem 2015 gestarteten Business Partner Program hat EMC die Anforderungen an Umsatzstärke und Ausbildungsstand rund um sein Produktportfolio erhöht.

Experten für EMC-Projekte
Das Bechtle IT-Systemhaus Österreich ist seit Anfang 2015 EMC Gold Partner. Der IT-Dienstleister trägt damit den höchsten Status, den der weltweit aktive Storage- und Softwarehersteller EMC an nur Partner in Österreich verliehen hat.

Mit einem spezialisierten Team zertifizierter Consultants erfüllt das Bechtle IT-Systemhaus Österreich die Anforderungen bei Vertrieb, Implementierung und Betreuung von EMC-Produkten. Wie jüngst vom Unternehmen mitgeteilt, konnte sich die Bechtle AG in Deutschland als EMC Platinum Partner qualifizieren.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 25.02.2015

Neuerliche internationale Auszeichnungen für Konica-Minolta

Neuerliche internationale Auszeichnungen für Konica-Minolta piqs.de/woodleywonderworks

Der Konica-Minolta Konzern ist abermals mit dem FTSE4Good Global Index, dem oekom research „Prime Status” und dem RobecoSAM Gold-Award ausgezeichnet worden. Die weltweit anerkannten Social Responsibility-Awards unterstreichen das Engagement und die führende Rolle des Unternehmens bei nachhaltigen Investment-Standards.

Renomierte Auszeichnung
In einem der weltweit renommiertesten Indizes für sozial verantwortliche Investments, dem FTSE4Good Global Index, ist Konica Minolta bereits zum zwölften Mal hintereinander gelistet. Aktuell erhielt der IT Solutions Provider Bestnoten in den Kategorien Unternehmensführung, Schadstoffbelastung und Ressourcenmanagement. Sehr gute Resultate erzielte das Unternehmen zudem im Handlungsfeld Klimawandel.

Nachhaltige Investments
Die Index-Serie FTSE4Good ermöglicht Investoren nachhaltige Investments in Unternehmen, die weltweit anerkannte CSR-Standards erfüllen. Dort gelistete Unternehmen unterliegen in ihrem sozialen, ökologischen und ethischen Verhalten strengen Standards. Umgekehrt profitieren sie von der nachhaltigen Aufstellung durch zahlreiche Wettbewerbsvorteile.

Soziales Engagement
„Wir freuen uns, dass unsere langfristigen Initiativen und Bemühungen diesen hohen Branchenstandards entsprechen. Als nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmen ist es unsere Pflicht für die Gesellschaft und uns selbst Werte zu schaffen“, erläutert Johannes Bischof, Geschäftsführer bei Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH. „Das gelingt, indem wir die Erfüllung sozialer Aufgaben mit der Verbesserung der eigenen Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit verknüpfen“, betont Bischof.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 25.02.2015

Einladung: 4. Tiroler Cluster Wellnesstage

Einladung: 4. Tiroler Cluster WellnesstageStandortAgentur Tirol

Unter dem Motto "Innovation und Inspiration durch neue Wellnessprodukte" zeigen Mitglieder des Clusters Wellness der Standortagentur Tirol innovative Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Gesundheit, Gastronomie und Wellness im praktischen Einsatz.

Der Cluster Wellness der Standortagentur Tirol lädt zu den 4. Tiroler Cluster Wellnesstagen von Donnerstag, 26. Februar bis Samstag, 28. Februar 2015 jeweils ganztägig im Einkaufszentrum DEZ in der Amraserseestraße 56A in Innsbruck

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Innovative Aussteller
Die Aussteller: 

BHS Datensysteme GmbH mit Hightech-Schankanlage „Pearl“, weiters die Firma Caijou mit Edel-Skulpturen aus versteinertem Holz
Lava sowie Vitae mit Zeolith Vulkanmineral zur oralen Einnahme, dann 
Luttinger Zirbentherme mit Entspannungsmöbel und Infrarotkabinen, die Firma Rhombo
Naoruba mit ganzheitlichem Massageinstitut, das Unternehmen Gangbildanalysen
Physiotherm GmbH mit Massagesessel und Infrarotkabine, weiters Schlafweise.at mit dem Schlaf- und Wellnesssystem Orpheus-Home
 und schließlich die Firma VEEV mit EMS (Elektrische Muskelstimulation)-Training
Wellwasser.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 25.02.2015

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