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25. Juli 2024

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Ausgezeichnete chemische und biologische Reaktionen

Ausgezeichnete chemische und biologische Reaktionen© OeAW_Nuno Maulide

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften prämiert den Chemiker Nuno Maulide mit dem 36.000 Dollar schweren Lieben-Preis und die Mikrobiologin Hanna Worliczek mit dem 18.000 Dollar schweren Bader-Preis.

Für herausragende Forschungsleistungen bei der Entwicklung neuer Reaktionsmechanismen in der organisch-synthetischen Chemie erhält der Chemiker Nuno Maulide den Ignaz L. Lieben-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Der Forscher an der Universität Wien sowie am CeMM (Anm. Forschungszentrum für Molekulare Medizin) wird mit dem ältesten und mit 36.000 Dollar (rd. 32.000 Euro) am höchsten dotierten Preis der Akademie ausgezeichnet. Der diesjährige Bader-Preis mit 18.000 Dollar (rd. 16.000 Euro) für besondere Leistungen zur Geschichte der Naturwissenschaften geht an die Mikrobiologin Hanna Worliczek von der Universität Wien.

Auf der Suche nach ressourcenschonender Chemie
Nuno Maulide, zuletzt vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten Österreichs zum „Wissenschaftler des Jahres“ gewählt, arbeitet an der Entdeckung und Entwicklung neuer chemischer Reaktionen. Der aus Portugal stammende Chemiker sucht nach bisher unbekannten Bindungsmöglichkeiten zwischen Atomen und eröffnet damit neue Wege, um die organische Synthese effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Beispielsweise ist es ihm aktuell gelungen, den Naturstoff Chinin, einen wichtigen Antimalariawirkstoff, auf dem kürzesten Wege zu synthetisieren.
Maulide machte nach dem Grundstudium in Lissabon an der Katholischen Universität Löwen (Belgien) und der Ecole Polytechnique Paris seinen Master in Chemie und schloss 2007 in Löwen sein PhD-Studium ab. 2009 wurde er Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung im deutschen Mühlheim an der Ruhr und 2011 erhielt er einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats ERC. 2013 wechselte er als Professor für Organische Chemie an die Universität Wien.
Am CeMM forscht er seit Herbst 2018 als sogenannter Adjunct Principal Investigator auch an der stereoselektiven Synthese von organischen Verbindungen und der Entwicklung von neuen Synthesemethoden und ist in dieser Funktion an den Schnittstellen zwischen Chemie, Medizin und Biologie tätig.

Die Wissenschaftsgeschichte der Zellbiologie
Hanna Lucia Worliczek, die mit dem diesjährigen Bader-Preis für die Geschichte der Naturwissenschaften ausgezeichnet wird, ist promovierte Mikrobiologin und war bis 2013 Gruppenleiterin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Seit 2014 widmet sie sich als Stipendiatin des Wissenschaftsfonds FWF am Institut für Geschichte der Universität Wien sowie als Gastforscherin in Cape Cod in Massachusetts sowie in Berlin und Cambridge der Wissenschaftsgeschichte.
Den Bader-Preis erhält sie für ein Pilotprojekt, das die Geschichte beschreibender Forschung in der Zellbiologie nach 1950 untersucht. Diese Art der Forschung erlitt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Kosten einer zunehmend mechanistischen Herangehensweise zur Erklärung zellulärer Prozesse einen Reputationsverlust. Heute allerdings wird dem deskriptiven Zugang in der zellbiologischen Wissensproduktion neue Bedeutung beigemessen. Hanna Lucia Worliczek will mit „‘Merely Descriptive‘ and Therefore Dismissed? A History of Descriptive Research and the Imperative of Mechanistic Explanation in Cell Biology“ eine bislang bestehende Forschungslücke in der Wissenschaftsgeschichte schließen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 01.02.2019

Erhöhte Überlebenschance bei Krebs

Erhöhte Überlebenschance bei Krebs© Med Uni Innsbruck

Teilnahme an klinischen Studien erhöht Überlebensmöglichkeit bei Krebserkrankung. Patienten erhalten frühzeitig letztaktuelle Spitzenmedizin. Immuntherapie zunehmend Säule der modernen Krebsmedizin, so Innsbrucker Spitzenmediziner anlässlich des kommenden Weltkrebstages.

Auch wenn eine vollständige Heilung von Krebs bei vielen Patienten noch immer Zukunftsmusik ist, zeigen sich große Fortschritte der Krebsmedizin in verbesserten Überlebensraten. In vielen Fällen ist ein langes Überleben trotz bestehender Tumorerkrankung möglich. „Neue Wege in der Krebstherapie beginnen im Labor. Der Erfolg und die Treffsicherheit innovativer Medikamente lassen sich aber nur in klinischen Studien überprüfen und etablieren“, erklärt Christian Marth, Sprecher des Comprehensive Cancer Center Innsbruck und Direktor der Innsbrucker UniKlinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Allein am dort angesiedelten BrustGesundheitZentrum Tirol sind zwei Drittel aller Brustkrebspatientinnen in Klinische Studien eingebunden – ein Qualitätskriterium, mit dem das interdisziplinäre Brustzentrum an erster Stelle in Österreich steht.

Frühzeitiger Zugang zu innovativen Therapien
Aktuell sind an den Universitätskliniken Innsbruck in über 100 laufenden klinischen Studien mehrere Tausend Patienten eingeschlossen. „Der Vorteil einer Studienteilnahme liegt für Krebspatienten darin, dass sie frühzeitig Zugang zu innovativen Therapien erhalten. Dabei handelt es sich um Medikamente, die eigentlich noch nicht am Markt sind, aber großes Potential haben. Studienteilnehmer werden zudem besonders intensiv und engmaschig betreut und überwacht“, betont Marth.
„Die Immuntherapie ist in Kombination mit oder auch anstelle der klassischen Chemotherapie eine neue, selektiv hochwirksame Therapie-Säule“, ergänzt Dominik Wolf, Innsbrucker Klinikdirektor und Tumorimmunologe. Gemeint sind neue Immuntherapien, wie sogenannte Checkpoint-Inhibitoren (Anm. blockierende Antikörper), mit denen das körpereigene Immunsystem wieder gegen die Tumorzellen mobilisiert und aktiviert werden kann.

Kombination aus Immuntherapien plus Standardtherapieformen
Allerdings sprechen nur rund 20 bis 30 Prozent der Krebspatienten längerfristig auf die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren an. Was bislang fehlt und Gegenstand intensiver Forschung ist, sind geeignete Vorhersagemodelle, mit denen die Treffsicherheit erhöht oder auch schwere Nebenwirkungen verhindert werden könnten. Auch über die Kombination von Immuntherapien mit Standardtherapieformen verspricht sich die Wissenschaft bessere Erfolgsraten.
Für eine zusätzliche Optimierung der Immuntherapie hat man in Innsbruck aber auch die Umgebung des Tumors im Visier. „Wir wissen, dass die Immunzellen über die Gefäße in den Tumor gelangen. Mithilfe der sogenannten Antiangiogenese (Anm. Eindämmung der Gefäßneubildung über Medikamente), könnte es gelingen, das Wachstum von Tumoren noch besser zu unterbinden und Synergien zu schaffen“, unterstreicht Dominik Wolf.

Fallbeispiel mit Tumor unter Kontrolle
Dass die Immuntherapie Anlass zu berechtigter Hoffnung gibt, zeigt die Geschichte von Herrn Prem. Bei dem 74-jährigen Schwazer wurde 2013 ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Die Behandlung dieses äußerst aggressiven Lungentumors erfolgte mit vielen verfügbaren Chemotherapien und auch einer Tablettentherapie. Der langfristige Erfolg blieb jedoch aus, zwei Jahre nach der Erstdiagnose galt Herr Prem daher als austherapiert.
„Die Ärzte gaben mir noch wenige Monate zu leben“, beschreibt der Krebspatient seine damals scheinbar ausweglose Situation. Die Teilnahme an einer klinischen Studie mit dem Wirkstoff Nivolumab brachte dann 2015 eine entscheidende Wende. „Trotz vorübergehender milder Nebenwirkungen ist das Karzinom bis heute unter Kontrolle“, bestätigt Dominik Wolf als sein behandelnder Arzt. „Herr Prem geht heute sogar wieder seinen Hobbies Skifahren und Segeln nach.“

Zahlen aus dem Tiroler Tumorregister
Basierend auf den aktuellen Angaben des Tiroler Tumorregisters erkrankten im Jahr 2016 1.874 Frauen und 2.097 Männer an einem invasiven Karzinom, mit Ende 2016 lebten rund 20.200 Frauen und 20.000 Männer mit einer Krebserkrankung in Tirol. Mit einer Fünfjahresüberlebensrate von ca. 65 Prozent liegt Tirol fast gleichauf mit den Vergleichsraten aus den USA. Die Raten für Neuerkrankungen und Sterbefälle liegen für Männer besonders beim Lungenkarzinom und für Frauen beim Gebärmutterhalskrebs unter dem EU-Durchschnitt.
Trotz entsprechender Erkrankungshäufigkeiten liegen die Sterberaten in Tirol beim Mammakarzinom (Brustkrebs), Prostatakarzinom und Nierenkarzinom unter dem EU-Schnitt. Die häufigste Tumorneuerkrankung in Tirol ist im Jahr 2016 bei Frauen das Mammakarzinom (28 Prozent), gefolgt vom Melanom (10). Bei Männern ist es das Prostatakarzinom (26 Prozent) und das Lungenkarzinom (12). Die häufigste Krebstodesursache ist sowohl bei Männern als auch Frauen der Lungenkrebs.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 01.02.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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Umweltfreundliche Nachhaltigkeit

Umweltfreundliche Nachhaltigkeit© Bilderbox.com

Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds von T-Mobile vergibt aktuelle Preisgelder. Elektronisches Management von Kassabelegen über Smartphones, Nachrichtenservices und Mobilitätslösungen erhalten Auszeichnungen des TUN-Fonds. Telekommunikation zeigt Potential für nachhaltige Lebensweise auf.

Der TUN-Fonds ist einer der bedeutendsten Nachhaltigkeitspreise Österreichs und vergibt jährlich 50.000 Euro sowie erstmals auch einen Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro. Unter dem Vorsitz des früheren EU-Kommissars Franz Fischler hat T-Mobile nun die Prämierungen für die Umwelt- und Nachhaltigkeitspreise 2018 vergeben.

Elektronische Belege an anonyme Kunden
Den ersten Preis und Euro 25.000 gewinnt das Projekt „obono“, eine Lösung, die elektronische Belege an anonyme Kunden über beliebige Kommunikationskanäle verteilt und so umweltschädliches Kassenbon-Papier im Mistkübel verhindern soll. Mit dem Preisgeld wird die Weiterentwicklung der Software finanziert sowie die Hardware-Komponenten so gestaltet, damit diese in einem POS (Point-Of-Sale)-Umfeld betrieben werden können.

Täglicher Nachrichtenüberblick
Der zweite Platz und Euro 12.500 gehen an TopEasy, ein kostenloses Service von Austria Presse Agentur (APA) und Capito mit Unterstützung des Sozialministeriums für einen täglichen Nachrichtenüberblick am Smartphone in leicht verständlicher und individuell wählbarer Sprache. Aktuell nutzen die Services 45.000 Menschen pro Monat. Mit dem Preisgeld können weitere technologische Services wie etwa Push-Benachrichtigungen umgesetzt werden.

Intelligente Mobilitätslösung
Ebenso auf Rang zwei gesetzt und Euro 12.500 Preisgeld erhält „goUrban“, eine intelligente Flotten-Lösungen für Sharing, Poolfahrzeuge oder Zustellung. Die Software bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl verschiedener Fahrzeugtypen und Mobilitätslösungen in das Sharing-Konzept zu integrieren und so für weniger städtischen Verkehr und für eine nachhaltige Verringerung der CO2-Emissionen zu sorgen. Mit dem Preisgeld des TUN-Fonds soll der Vertrieb insbesondere für Geschäftskunden verstärkt werden.

Virtueller Imkerpate
Neben den Hauptpreisen wurde erstmalig ein mit Euro 3.000 dotierter Förderpreis an das Projekt „BeeSaver“ vergeben. Ein virtueller Imkerpate begleitet dabei Imker mit präzisen Auswertungen, maßgeschneiderten Ratschlägen und smartem Bienenstock durch das Bienenjahr. Hier dient das Preisgeld für die Entwicklung eines final marktreifen Produktes.

Nachhaltiger Lebensstil mittels mobiler Kommunikation
„Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Der wichtigste für T-Mobile ist ein Produkt von dauerhaftem Wert und Nutzen für Österreich herzustellen“, erläutert Andreas Bierwirth, CEO von T-Mobile Austria das Engagement. „Mobile Kommunikation ist das Herz der Digitalisierung, das uns viele neue Chancen zu einem nachhaltigen Lebensstil erschließt. Der TUN-Fonds ist ein wesentlicher Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, unterstreicht Bierwirth.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.01.2019

Die nächsten IT-Trends für 2019

Die nächsten IT-Trends für 2019© Bilderbox.com

Der Jahreswechsel ist traditionell der Zeitpunkt für die Vorstellung kommender Entwicklungen. Aktuell avisiert der US-Netzwerkdienstleister Cisco den Durchbruch von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning, enorme Steigerungen bei Datenverkehr und Einsatz von Blockchain-Technologien.

Im Jahr 2018 standen im IT-Bereich die effiziente Datennutzung, die Optimierung und Verwaltung sogenannter Multicloud-Umgebungen sowie eine umfassende Sicherheitsarchitektur im Zentrum betrieblicher IKT-Anwendungen. 2019 sollen sich diese Anwendungen nun weiterentwickeln und die Unternehmen müssen zudem noch schneller die zugrunde liegenden Prozesse digitalisieren, so der aktuelle Cisco-Report für das kommende Jahr.

Praxisorientierte Anwendungen von KI und ML steigen
Künstliche Intelligenz und Machine Learning haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Es gibt mittlerweile viele ML-fähige Datensätze, die sich mit hoher Rechenleistung und fortschrittlichen Algorithmen bearbeiten lassen. Manche Hedgefonds nutzen sie etwa für neue Handelsmodelle oder Personalabteilungen wollen mit Künstlicher Intelligenz Fachkräfte effizienter gewinnen und halten.
2019 werden intelligente Lösungen den Menschen in immer mehr Bereichen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und effizienter zu arbeiten. Cisco setzt beispielsweise KI und ML ein, um riesige Mengen an Netzwerkdaten zu analysieren, Bedrohungen zu identifizieren und zu stoppen sowie grundsätzlich reibungslosere Arbeitsprozesse zu gewährleisten.

Die weitere Expansion des Internets
Laut dem aktuellen Cisco Visual Networking Index (VNI) werden im Jahr 2022 bereits rund 60 Prozent der Weltbevölkerung das Internet nutzen. Es wird aber durch die zunehmende Vernetzung alltäglicher Dinge wie Kleidung, Haushaltsgeräte oder Fahrzeuge völlig anders aussehen als heute. IoT-Sensoren werdenzunehmen, etwa in Häfen zur Optimierung und Sicherung der Schifffahrt oder an Auto-Parkplätzen, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Durch die wachsende Vernetzung steigt der weltweite Internet-Verkehr (IP-Traffic) derzeit jährlich um 26 Prozent (economy berichtete).

Höhere Bandbreiten durch verstärkte Video-Nutzung
Für einen Großteil dieses Datenwachstums wird Video sorgen, das 2022 bereits 82 Prozent des gesamten IP-Verkehrs ausmacht. Live-Streams werden dabei um das 15-fache zulegen. Auch die Nutzung von Virtual und Augmented Reality wird steigen. Mit neuer Hardware und mehr Inhalten für Konsumenten wird sich der VR/AR-bezogene Datenverkehr innerhalb von fünf Jahren um das 12-fache erhöhen. Bereits 2019 nimmt der Einsatz von VR in Unternehmen zu, etwa durch Demos, virtuelle „Testfahrten“ oder die Beurteilung von Produkten und Immobilien im Internet.

Mobiler Datenverkehr und neue 5-G Technologien
Der Anteil des mobilen Datenverkehrs am Gesamtvolumen steigt auch 2019 weiter an. Ebenso laut Cisco VNI nimmt er zwischen 2017 und 2022 von 12 auf 22 Prozent zu. Da sich 5G noch im Anfangsstadium befindet, werden weiterhin 3G und 4G dominieren. Im kommenden Jahr bauen Mobilfunkbetreiber nun erste Testnetze für 5G auf und viele Experten avisieren große 5G-Implementierungen im Jahr 2020. Bis dahin sollten dann auch (längstens) die nötigen Mobilfunkspektren, Standards und Geschäftspläne ausgearbeitet sein.

Neue Einsatzszenarien für Blockchain
Bei Supply Chain Management, Netzwerk und digitalen Identitäten wird wiederum die Blockchain-Technologie weiter expandieren. Bis Ende 2019 setzen wohl alle großen Cloud Service Provider Blockchain-basierte Lösungen kommerziell ein. Zudem dürfte die Technologie dann ein wesentlicher Bestandteil der meisten KI- und IoT-Angebote sein. Schon heute gibt es etwa Blockchain-Piloten zum Nachweis, dass Mineralien aus konfliktfreien Quellen stammen, zur Bekämpfung von Kinderhandel oder zum Verkauf von Energie. Im kommenden Jahr sollten zahlreiche weitere Einsatzszenarien folgen.

Unternehmen müssen ihre Netzwerke neu aufstellen
2019 müssen viele Unternehmen ihre Netzwerke umgestalten. Die aktuellen Infrastrukturen wurden zumeist nicht für die Bedürfnisse der nächsten Jahre entwickelt und so überfordern mehr Geräte, höhere Bandbreiten und größere Angriffsflächen bzw. Sicherheitsnotwendigkeiten herkömmliche Management-Prozesse. Um etwa alle Geräte überall und jederzeit zu verwalten, sind bislang eigenständige Netzwerke in eine sogenannte Multi-Domain-Architektur zu integrieren. Diese muss hochgradig automatisiert sein, Aktionen vorhersehen, sich selbst optimieren und die Sicherheit priorisieren, so weitere Erkenntnisse des aktuellen Cisco-Reports.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 28.01.2019

Digitalisierung als ganzheitliche Herausforderung

Digitalisierung als ganzheitliche HerausforderungBMDW Philipp Hartberger

Neuer Verein fit4internet soll digitale Fähigkeiten interdisziplinär fördern. BM für Digitalisierung und Wirtschaft initiiert Digitale Allianz für neues Modell zur breiten Unterstützung digitaler Kompetenzen. Regionaler Start mit „Kaffe Digital“ oder „Smartphone-Führerschein“.

Der neue Verein fit4internet wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) als Drehscheibe und Plattform gegründet. In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen, Institutionen sowie Organisationen sollen damit digitale Kompetenzen in Österreich gesteigert und die breite Teilhabe der gesamten Gesellschaft an Digitalisierung ermöglicht werden. Seit Anfang Jänner 2019 können sich Interessierte etwa für Veranstaltungen wie „Kaffee Digital“ oder „Smartphone-Führerschein“ und weitere Angebote in der entsprechenden Region/Bezirk/Gemeinde informieren und vormerken lassen.

Digitales Kompetenzmodell für Österreich
Das digitale Kompetenzmodell für Österreich (Anm. DigComp 2.2. AT als österreichische Version des europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen) wurde von Experten im Auftrag des BMDW entwickelt. Im Vergleich zum europäischen Referenzmodell wurde das österreichische Modell an relevanten Stellen erweitert. Es setzt früher an und hat als erstes Land in der EU ein Kompetenzlevel 0 für jene eingeführt, für die Digitalisierung noch ein absolutes Fremdwort ist.
Das Digitale Kompetenzmodell für Österreich liegt nun zur schrittweisen Umsetzung vor und soll die Möglichkeit für BürgerInnen und Unternehmen bieten, digitale Kompetenzen entsprechend einordnen zu können. Darauf aufbauend können sodann Stärken und förderbare Bereiche identifiziert werden. Für digitale Alltagskompetenz ist von Bedeutung, sich in allen sechs Kompetenzbereichen und hinsichtlich aller fünfundzwanzig Kompetenzen durchgehend in einem „Kompetenzband“ auf den Kompetenzstufen 3 bzw. 4 zu bewegen. Damit ist auch die Grundlage für die Entwicklung von Kompetenzchecks gegeben, um sich zielgerichtet höher qualifizieren zu können, Angebote besser zu strukturieren und diese auch besser zugänglich zu machen.

„Digitalisierung muss messbar, vergleichbar und lernbar werden“
„Digitalisierung ist keine Regierungsaufgabe, es ist eine Gesamtverantwortung und daher setzen wir auf eine starke Allianz von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik“, so Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaft anlässlich der Vorstellung des neuen Vereins „fit4internet“. „Um neue Technologien erfolgreich zu nutzen, braucht es die entsprechende digitale Kompetenz. Digitalisierung muss messbar, vergleichbar und lernbar werden“, unterstreicht Schramböck.
„Durch den Schulterschluss von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft werden die digitalen Kompetenzen gesteigert“, erläutert Peter Oswald, Präsident des Vereins fit4internet und CEO der Mondi Group. „Als globales Verpackungs- und Papierunternehmen investiert Mondi seit Jahren in MitarbeiterInnen, verbesserte Abläufe und State-of-the-Art-Anlagen. Gleichzeitig schaffen wir neue Jobprofile, wie etwa Data-Scientist, Digital HR Advisor oder Digital Transformation Manager. Jobs, wie wir sie vor wenigen Jahren noch gar nicht kannten“, so Oswald.

fit4internet
fit4internet ist eine überparteiliche und unabhängige Initiative zur Qualifizierung und Quantifizierung digitaler Kompetenzen der österreichischen Bevölkerung. fit4internet ist als gemeinnütziger und nicht gewinnorientierter Verein organisiert und fungiert in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen, Institutionen sowie Organisationen als Plattform zur Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich.
Aus den Reihen führender Vertreter der österreichischen Wirtschaft, wurde Peter J. Oswald, CEO der Mondi Group, einstimmig zum Präsidenten gewählt. Als Vizepräsidenten wurden Sabine Herlitschka (Infineon Technologies Austria), Thomas Arnoldner (A1 Telekom Austria Group), Wolfgang Hesoun (Siemens AG Österreich), Georg Pölzl (Österreichische Post AG), sowie Johann Strobl (Raiffeisen Bank International AG), ebenso einstimmig gewählt. Als Vorstandsmitglieder des Vereins wurden zudem Achim Kaspar (Verbund AG) und Georg Krause nominiert. Ulrike Domany-Funtan wurde als Generalsekretärin des Vereins fit4internet bestellt.
Seit Anfang Jänner 2019 können sich Interessierte für Veranstaltungen und weitere Angebote in der entsprechenden Region/Bezirk/Gemeinde auch über die fit4internet-Hotline (0800 - 22 10 55 gebührenfrei aus ganz Österreich und von Mo bis Fr von 10:00 – 14:00 Uhr) informieren und vormerken lassen.

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red/mc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.01.2019

Der Kunde und die Kunden des Kunden

Der Kunde und die Kunden des Kunden© Bilderbox.com

Mehrwert. Innovation soll betriebliche Abläufe optimieren und parallel auch die Kundenservices.

Die hohe Geschwindigkeit der Digitalisierung verändert die Bedürfnisse des Marktes und damit auch Geschäftsmodelle und technologische Anforderungsprofile vieler Unternehmen. Dieser Trend gilt nicht nur für wettbewerbsintensive Branchen wie Handel oder Dienstleistung, sondern zunehmend auch für den kommunalen Sektor.
Vordefinierte Anwendungsgruppen
Eine aktuelle Innovation betrifft etwa das Thema Smart Cities, wo das in Graz ansässige Smart Business Center eine von Wirecard CEE entwickelte Einkaufsanwendung für geschlossene Benutzerkreise (Closed-Loops) einsetzt. Die Nutzer können dabei mittels einer Karte an jedem Info-Stand oder per Internet Guthaben aufladen und ihre täglichen Lebensmittel durch einfaches Antippen am Terminal bezahlen. „Die Stadt Graz unterstützt dieses Projekt, um in der Region Digitalisierung und Business Intelligence zu fördern,“ sagt Roland Toch, Managing Director bei Wirecard CEE.
Die Lösung wurde primär für vordefinierte Anwendungsgruppen entwickelt um einfach und sicher Geld aufzuladen und sie kann auch direkt in Kassensysteme integriert werden. Weitere Einsatzgebiete liegen im Bereich Veranstaltungen, Betrieben und Institutionen mit vielen Mitarbeitern oder Handel und Einkaufszentren. Entwicklungsansatz war Mehrwert für den Betrieb wie auch für die Kunden.

Unmittelbare Teilhabe an Innovation
Diese unmittelbare Teilhabe an Innovation mit internen wie externen Nutzungsszenarien ist auch für konkurrenzintensive Internet-Shops relevant. „Zahlungsdienstleister spielen Innovationen direkt in das System ein und so können Händler, wie auch ihre Kunden direkt davon profitieren“, sagt Robert Bueninck, Geschäftsführer DACH der Klarna Group.
Erfahrungen im Handelssegment zeigen zudem, dass mit der Integration vorgefertigter, entsprechend standardisierter Lösungen auch (neuer) Freiraum für das Kerngeschäft geschaffen wird. Das ist auch für junge Unternehmen von Priorität, die eigene Ressourcen gerade in der Startphase konzentriert einsetzen müssen, sich primär auf Produkt und Vertrieb fokussieren und oftmals nahezu alle anderen Bereiche auslagern.

Unkompliziertes Shoppingerlebnis
Liebwut – Urban Interior, ein Internet-Shop für hochwertige Möbel und Wohnaccessoires, der mit frischen Designideen nicht nur Privatkunden anspricht, sondern auch creative Ladenkonzepte für andere Handelsbetriebe umsetzt hat die komplette Bezahllösung für das Webportal an Klarna verantwortet.
„Als Start-Up mit eigenem Onlineshop war es uns von Anfang an wichtig unseren Kunden ein unkompliziertes Shoppingerlebnis anzubieten. Übersichtlich in der Bedienung und mit hoher Funktionalität ermöglicht die Klarna-Lösung einen sicheren und reibungslosen Bezahlvorgang“, so Michael Pritzi, Geschäftsführer von Liebwut – Urban Interior.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 28.01.2019

„Gute Filme kommen nicht nur aus Hollywood.“

„Gute Filme kommen nicht nur aus Hollywood.“© Bilderbox.com

Neue Eigenproduktionen für Smartphone und Web und TV-Kanal. A1 startet mit A1now Content-Factory für selbst produzierte TV-Formate primär für individuelle mobile Nutzung. Im Fokus stehen junge Zielgruppen und Themen wie E-Sports, Musik und aktuelle Lebenstrends mit Schwerpunkt Österreich.

Die Gewohnheiten der Mediennutzung verändern sich rasant und das gilt insbesondere für jüngere Zielgruppen. Fernsehen über ein stationäres Gerät und zu bestimmten, vom Sender vorgegebenen Zeiten wird nicht mehr genutzt. Individuell bevorzugte Spots, Serien und Filme müssen zunehmend an jedem Ort und zu jeder Zeit verfügbar sein und Smartphones und Tablets sind dabei die neuen Abspielgeräte.

Mobil und Internet und klassisches TV
Mit über 315.000 Nutzern von A1-TV und rund 15 Jahren Erfahrung mit TV-Produkten wird A1 nun diesen Trend verstärken und präsentiert mit A1now eine Plattform für Content aus Österreich. Mittels der TV-App „A1Xplore“ sowie über On-Demand und den webbasierten TV-Sender a1now.tv wie auch klassisch stationär über die Kanäle 0 und 10 bei A1-TV will der Kommunikationskonzern nun verstärkt spezielle Eigen- und Koproduktionen für junge Menschen liefern.
Programmtechnisch gingen bereits 2018 die ersten eigenproduzierten TV-Magazine für E-Sports auf Sendung, nun folgen zum Start der neuen Plattform weitere Eigenproduktionen seitens A1now. Erstes Projekt ist dabei „Freeski Sessions“, wo ein Kamerateam das junge Freeski-Team des ÖSV durch die Saison 2018/2019 begleitet, von der Vorbereitung bis zur WM nach Park City (USA).
Operativ produktionstechnisch unterstützt die Entwicklung vom klassischen TV-Anbieter zur MediaCompany vorab ein 3-köpfiges Team bestehend aus Jasmin Dickinger, Johannes Natterer und Tanja Sourek. „Wir arbeiten mit jungen, engagierten Leuten aus der Filmbranche und mit YouTubern zusammen. Diesen Talenten können wir künftig eine wirklich große Bühne bieten“, so das neue A1-Filmteam in einer aktuellen Aussendung. „Stories müssen nicht in Hollywood produziert werden. Durch das Web haben wir die Chance lokalen Content zu fördern, der zwar etwaig kleinteiliger, dafür aber dann auch entsprechend relevanter ist“, erläutern die A1-Producer die Strategie.

Partner für Technologie und Vermarktung für Content aus Österreich
Im Unterschied zu diesen klassischen Hollywood Produktionen setzt A1now mit der Förderung der österreichischen Kreativszene und Musikbranche primär auf die Interessen der heimischen Seher. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf kurzen Formaten mit aktuellen lebensnahen Themen junger Menschen. Nach den ersten Eigenproduktionen zum Thema E-Sports und Freeski sind in unmittelbarer Zukunft Premieren weiterer Formate geplant.
A1now will Kreativen (engl. content-creators) in Österreich Bühne und Support zur Ansprache eines großen Publikums bieten und richtet sich dabei nicht nur an erfahrene Artists. Jede Idee kann einfach und formlos via E-Mail (Anm. a1nowtv@a1.at ) geschickt werden. „Das A1now Produktions-Team meldet sich direkt und unterstützt bei der Realisierung, egal ob es sich um eine Daily Show, eine Live-Produktion, ein Feature oder eine Doku handelt“, so das A1-Team.
Technische Basis von A1now.tv ist „Sportradar OTT“, eine Anwendung zur Verwaltung von audiovisuellem Content. Die Lösung wurde von Laola1 gemeinsam mit Sportradar (Anm. 100% Eigentümer von Laola1) in Wien entwickelt. Die Vermarktung des neuen Angebots verantwortet Goldbach Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 28.01.2019

Europaweit standardisierte Bahnkommunikation

Europaweit standardisierte Bahnkommunikation© Bilderbox.com

Kapsch CarriererCom finalisiert GSM-Netzwerk der Luxemburger Staatsbahn und deckt damit nun kompletten Bereich der Benelux-Länder ab. Weiterer Meilenstein am Weg zur europäischen Standardisierung von Netzwerktechnologie und Kommunikation für Eisenbahnen.

Kapsch setzt in drei Jahren innovatives GSM-Netzwerk auf 271 Streckenkilometern der luxemburgischen Staatsbahn CFL um. Railway Dedicated Network (RDN) mit standardisiertem GSM-R-System als technologische Basis. Leistungsumfang beinhaltet Roaming-Vereinbarungen mit allen benachbarten Bahnunternehmen sowie Wartung bis Ende 2021.

Effizienz und Sicherheit
Ab 2015 implementierte Kapsch die webbasierte All-IP Lösung RDN.core, die auf dem 3rd Generation Partnership Project (3GPP) Release 4 (R4), RDN.base stations, Bahnübertragungsnetzen und Dispatcherlösungen basiert. Mittels einer entsprechend hochverfügbaren und sicheren Kommunikation zwischen Bahnmitarbeitern (inklusive der sogenannten Dispatcher) und Lokführern erhöht das neue System Effizienz und Sicherheit des Bahnbetriebs.

Wegbereiter für europaweit standardisierte Bahnkommunikation
„Mit dem Abschluss des Projekts in Luxemburg haben wir den letzten weißen Fleck der GSM-R-Versorgung in den Benelux-Ländern geschlossen", so Kari Kapsch, CEO von Kapsch CarrierCom. „Einmal mehr haben wir einen großen Schritt in Richtung Standardisierung der Bahnkommunikation in Europa gemacht. Das bedeutet einen effizienteren und sichereren Eisenbahnverkehr innerhalb Europas und über seine Grenzen hinaus."

Kapsch CarrierCom
Kapsch CarrierCom ist ein Unternehmen der Kapsch Group und global tätiger Anbieter von Telekommunikationslösungen für Netzwerke und verbundene Kommunikationslösungen im Bereich Verkehrsinfrastrukturen. Das Unternehmen ist etwa führender Anbieter für sogenannte GSM-R Netzwerke (Global System for Mobile Communications-Railways).
Weitere Bestandteile des Portfolios liegen im Bereich PS-LTE (Public Safety LTE) und Entwicklungen für die nächste Generation von Kommunikationsnetzen für Bahnbetreiber. Inkludiert sind dabei auch die Themen PMR (Private Mobile Radio), Netzwerke auf Basis von TETRA (Terrestrial Trunked Radio) und DMR (Digital Mobile Radio). Zu den internationalen Kunden zählen führende Bahnbetreiber, Energieversorgungsunternehmen, Behörden, Verkehrsbetriebe und Flughäfen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 28.01.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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