Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

25. Juli 2024

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Künstliche Intelligenz kann auch Grafikdesign

Künstliche Intelligenz kann auch Grafikdesign© TU Wien

Die TU Wien entwickelt neuronale Netze für eine einfachere und schnellere fotorealistischere Darstellung unterschiedlichster Materialien am Computer.

Wenn computergenerierte Bilder realistisch wirken sollen, müssen unterschiedliche Materialien unterschiedlich dargestellt werden. Der metallische Schimmer einer Münze sieht ganz anders aus als der matte Glanz einer Holzplatte oder die leicht durchsichtige Haut einer Weintraube. Um solche Materialeffekte exakt simulieren zu können, braucht es normalerweise viel Erfahrung und Geduld. Viele verschiedene Parameter müssen sorgfältig justiert werden, dazu die Wartezeit bis der Computer das entsprechende Bild berechnet hat.
An der TU Wien wurden nun Methoden entwickelt, mit denen dieser Vorgang viel schneller und einfacher wird. Eine künstliche Intelligenz erkennt dabei die gestalterischen Wünsche und schlägt selbstständig passende Varianten vor. Basis ist ein neuronales Netz, das die gewählten Material-Parameter in Echtzeit auf ein vorgefertigtes Probeobjekt anwendet und das kann nun für unterschiedliche Nutzungen im Grafikbereich eingesetzt werden – vom Gamedesign über Filmanimation bis zur Architektur-Visualisierung.

Visual Computing and Human-Centered Technoloy
„Normalerweise muss man am Computer bis zu hundert Parameter händisch anpassen, damit ein Objekt fotorealistisch aussieht“, sagt Károly Zsolnai-Fehér vom Institut für Visual Computing and Human-Centered Technoloy an der TU Wien. „Wenn man ein Bild erzeugen will, auf dem viele verschiedene Materialien vorkommen, ist es sehr herausfordernd und zeitaufwändig, für alle eine zufriedenstellende Lösung zu finden“, so Zsolnai-Fehér weiter.
Der Forscher setzt nun Methoden der künstlichen Intelligenz ein, wo der Computer zunächst an einem Probeobjekt lernt, wie ein bestimmtes Material dargestellt werden soll und das dann in verschiedenen Varianten anzeigt. Dann folgt der Klick des Menschen, welche/s Modell/e am ehesten zum gewünschten Ergebnis passt/en. Nach ein paar Proberunden hat die künstliche Intelligenz die physikalischen Eigenschaften des gewünschten Materials erlernt. „Diese erlernten Parameter können dann verwendet werden, um Objekte dieses Materials nun passend zu einer bestimmten Beleuchtung in ein beliebiges Bild einzufügen“, erklärt Michael Wimmer, Forschungsgruppenleiter der TU-Wien.

Machine-Learning-Algorithmus plus neuronales Netz
Es genügt aber noch nicht, dass sich der Computer rasch auf die Wünsche des Menschen einstellt – es ist auch wichtig, dass er die Vorschaubilder in jeder Proberunde in möglichst kurzer Zeit präsentiert. Meistens werden fotorealistische Bilder generiert, indem die Ausbreitung von Lichtstrahlen physikalisch möglichst exakt simuliert wird. Mit solchen physik-basierten Methoden dauert das Erstellen eines Testbildes allerdings jedes Mal einige Minuten und bei hunderten Testbildern kann das entsprechend zur nervenaufreibenden Geduldsprobe werden.
Abhilfe schafft auch hier künstliche Intelligenz: Zusätzlich zum Machine-Learning-Algorithmus für die passenden Parameter, entwickelte Károly Zsolnai-Fehér auch ein neuronales Netz, das die jeweiligen Material-Parameter viel rascher auf ein Probeobjekt anwendet als das mit bisherigen Computercode möglich ist. Wenn nötig können die Resultate des neuronalen Netzes danach auch noch auf sehr einfache Weise angepasst und verfeinert werden und dabei sind auch komplizierte Materialien wie reflektierende oder diffus streuende Oberflächen kein Problem.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2019

Jugendliche als soziale Entrepreneurs

Jugendliche als soziale Entrepreneurs © Bilderbox.com

Bewusstsein und Kompetenz für aktuelle sozial- und gesellschaftspolitische Herausforderungen. Salzburg Research leitet europaweite Jugendinitiative „DOIT“ zur Vermittlung unternehmerischer Fähigkeiten mit Jugendarbeitslosigkeit und soziale Ungleichheit als inhaltliche Schwerpunkte.

Das gegenwärtige sozio-ökonomische Klima in Europa ist von hoher
Jugendarbeitslosigkeit und zunehmender sozialer Ungleichheit geprägt. Die OECD fordert daher schon länger die Stärkung der unternehmerischen Fähigkeiten schon in jungen Jahren. Die europäische Initiative „DOIT – Entrepreneurial skills for young social innovators in an open digital world“ widmet sich nun diesem Auftrag und Salzburg Research verantwortet die Leitung.

Neue Impulse für kreatives Denken und Handeln
DOIT will Schülern und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren für soziale Innovation begeistern und entsprechend unternehmerisches Denken, Know-how und Fähigkeiten vermitteln. Auf wissenschaftlicher Basis werden dabei Lernmaterialien entwickelt und erprobt, mit der Zielsetzung, neue Impulse für kreatives Denken und Handeln zu schaffen. „Unternehmerisches Handeln und das Entwickeln innovativer Ideen kann gelernt und erfahren werden. Wir schaffen einen Rahmen, der Kreativität zulässt und neue Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit hervorbringt“, erläutert Andrea Klambauer, Landesrätin für Jugend und Generationen Salzburg.
Im dreijährigen Projektzeitraum werden Einsatz und innovationsfördernde Wirkung des DOIT-Programms und der verschiedenen Methoden in zehn europäischen Ländern getestet und wissenschaftlich evaluiert. Die Materialien stehen danach interessierten Bildungseinrichtungen oder jungen Lernenden frei für Information und Weiternutzung zu Verfügung.

Fit in den Winter
Ein aktuelles DOIT-Pilotprojekt findet gegenwärtig in Salzburg statt, wo sogenannte Maker-Profis, Eltern und Unternehmer mit 20 Schülern der Volksschule der Franziskaner zum Thema „Fit in den Winter“ arbeiten. In wöchentlichen Workshops entwickeln Kinder themenspezifische Innovationen und Problemlösungen und stärken dabei Teamgeist, Fehlerkultur und Kreativität.

Mit dem Erfinderwerkzeug „Makey Makey“ und der digitalen Lern- und Entwicklungsumgebung „Scratch“ sind auch erste Programmier-Versuche Bestandteil, um damit dann Problemlösungen kreieren zu können. Mit dem Holzroboter „Cubetto“ fertigen sie dabei etwa ein multidimensionales Tischspiel, das ihre Mitschüler spielerisch zu Bewegung einlädt. Die „DOIT-Detektive“ machen sich außerdem auf die Suche nach potenziellen Gefahrensituationen in der Schule und versuchen Lösungen wie beispielsweise selbst gestaltete Warnhinweise zu finden.
„Wir geben nur Impulse, bieten Material an und leiten die Kinder technisch an. Welche Lösung im Einzelnen entsteht, ist den Kindern und ihrer Kreativität überlassen“, sagt Sandra Schön, Koordinatorin des
europaweiten Forschungsprojekts. „Diese Pilotaktionen werden wissenschaftlich begleitet und ausgewertet und im Anschluss stehen Erkenntnisse und wirksame Methoden und Materialien als Vorlage für weitere Interessierte kostenfrei zur Verfügung gestellt“, so Schön.

Die praktische Umsetzung als Methode
Making als Machen und als kreatives Gestalten mit digitalen Technologien ist für Jugendliche erfahrungsgemäß spannend und in der Umsetzung werden zudem technisches Verständnis, kreatives Problemlösen, soziales Miteinander und handwerkliches Geschick trainiert. In sogenannten Makerspace-Settings werden bei DOIT auch Materialien und Methoden zur Gestaltung von sozialen Innovationen entwickelt.
Dabei leiten Pädagogen und Jugendbetreuer Kinder und Jugendliche bei entsprechenden Aktivitäten an und umgekehrt können Kinder und Jugendliche Erfahrungen als soziale Innovatoren sammeln. Auch hier werden alle Materialien als offene Bildungsressourcen zur Verfügung gestellt. Aktuell wird in zehn europäischen Praxisregionen sowie in einem Online-Setting getestet. Eine erste Auswahl und Ergebnisse werden im kommenden Frühjahr veröffentlicht. Das Forschungsprojekt wird von der Europäischen Union im Programm Horizon 2020 gefördert.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2019

Smart Cities in Österreich

Smart Cities in Österreich© Bilderbox.com

Mehr als jeder zweite Österreicher befürwortet Innovationen zum Thema „Smart City“. Freies WLAN und optimierte Verkehrskonzepte sind die beliebtesten Services. Mit dem Begriff Smart City selbst kann die Mehrheit allerdings noch nichts verbinden, so eine aktuelle Studie von EY.

„Smart City“ steht für gesamtheitliche Entwicklungskonzepte um Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, ökologischer und ökonomischer sowie sozial inklusiver zu gestalten. Bestandteil all dieser Konzepte sind entsprechende technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen. „Smart City“ als Sammelbegriff ist allerdings der Mehrheit der Österreicher (52 Prozent) nicht geläufig. 15 Prozent der Befragten haben sich mit diesem Thema noch gar nicht beschäftigt und 37 Prozent hörten den Begriff im Zuge der Umfrage zum ersten Mal.

Spontane Assoziationen
Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie Smart Cities Österreich 2018 der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, die im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 1.002 Österreichern ab 18 Jahren Wissen und Einstellung zu Smart-City-Angeboten erhoben hat. Die spontanen Assoziationen zu den Angeboten von Smart City sind dabei sehr unterschiedlich.
Zwölf Prozent denken bei der Nennung des Sammelbegriffes spontan an den öffentlichen Verkehr mit Verkehrskonzepten, -leitsystemen oder entsprechenden Applikationen (Apps). Andere Nennungen umfassen die Vereinfachung der Behördenwege (9%), Elektrotankstellen (7%) oder digitale Vernetzung, etwa im Gesundheitssystem (6%). Weitere Assoziationen wie Abfallvermeidung, Nahversorgung, Wohnen, Bildung oder Stadtentwicklung verbinden nur jeweils unter fünf Prozent der Befragten mit dem Begriff Smart City.
„Obwohl jeder zweite Befragte angibt, mit dem Begriff Smart City nicht viel anfangen zu können, ist die Gruppe der Befürworter von Smart-City-Angeboten groß: 56 Prozent der Österreicher sind dezidiert für Angebote, ein Viertel ist unschlüssig oder neutral, nur acht Prozent sind eher ablehnend eingestellt – aus Desinteresse, wegen der gefühlten Störungsanfälligkeit oder auch aus Angst vor Überwachung“, erklärt Christoph Harreither, Experte für Government und Public Services bei EY Österreich. Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen beinhaltet die stärksten Befürworter, hier sind 64 Prozent pro Smart City eingestellt.

Beliebt und weniger beliebt
Die bekanntesten Smart-City-Anwendungen in Österreich sind kostenloser Zugang zu Internet an öffentlichen Plätzen und in gesamten Städten (77%) sowie Car Sharing (70%). Immerhin über 40 Prozent sind mit Smart Meter (45%), Urban Gardening (44%), Online-Zugang zu Bibliotheken (42%) sowie Routenoptimierungen bei Staus (ebenfalls 42%) vertraut.
Am wenigsten im Bewusstsein der Österreicher verankert sind die Angebote zu nachhaltigem Ressourcenmanagement und Bildung durch Online-Lernplattformen (23%). „Bekanntheit von Smart-City-Angeboten heißt nicht gleich Nutzung – hier ergibt sich ein ganz anderes Bild. Es gilt, die Angebote nicht nur bekannter zu machen, sondern die BürgerInnen auch dazu zu bringen, sie wirklich aktiv zu nutzen“, so Christian Horak, Partner bei Contrast EY.
Das beliebteste Smart City-Angebot ist der Studie zufolge freies WLAN. 61 Prozent würden diese Leistung sofort in Anspruch nehmen. Jeweils etwa ein Drittel (31%) würde Car- oder Bike-Sharing (31%), Routenoptimierung (33%) oder Online-Zugang zu Bibliotheken (32%) nutzen. Wenig interessant für die Österreicher sind dagegen Bildungsangebote über Online-Lernkurse sowie autonomes Fahren in Form von Taxis oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Nutzung dieser Angebote können sich derzeit nur jeweils 15 Prozent vorstellen. Urban Gardening ist nur für 16 Prozent interessant.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2019

Krebsbehandlung und Krebsforschung auf Weltniveau

Krebsbehandlung und Krebsforschung auf Weltniveau© Bilderbox.com

Krebstherapiezentrum MedAustron erweitert Behandlungslinien und zieht positive Evaluierung der ersten beiden Betriebsjahre. Das in Wiener Neustadt (NOe) ansässige Medizinzentrum nimmt weiterhin globale Vorreiterrolle ein. Beim zuletzt veranstalteten „World Forum on Particle Therapy“ tauschen sich weltweit führende Experten der Ionentherapie über Strategien moderner Behandlungsformen aus.

Seit Dezember 2016 kommt im Wiener Neustädter Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron die Ionen- oder Partikeltherapie zur Anwendung. Diese Behandlungsart ist eine besondere Form der Strahlentherapie, bei der Tumore mit geladenen Teilchen bestrahlt werden. Bisher haben 250 Patienten ihre Therapie bei MedAustron abgeschlossen und über 8.000 einzelne Bestrahlungen wurden sicher und zuverlässig absolviert.

Tumore entlang von Wirbelsäule oder Beckenbereich
Das zweite Behandlungsjahr brachte im österreichweit einzigartigen Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron viele positive Entwicklungen. Primär betrifft das die Inbetriebnahme einer weiteren Strahllinie, was die Behandlung von zusätzlichen Indikationen ermöglicht. Ein Höhepunkt 2018 war zudem das von MedAustron initiierte »World Forum on Particle Therapy«, wo weltweit führende Experten der Ionentherapie neue Strategien zur Weiterentwicklung der Therapieform erörterten.
War der klinische Betrieb im MedAustron zunächst in nur einem Behandlungsraum mit horizontalem Fixstrahl möglich, so können nunmehr abwechselnd zwei Räume bespielt werden. Seit Sommer 2018 steht zusätzlich eine vertikale Strahllinie zur Verfügung. Dadurch wird einerseits in vielen Fällen die Lagerung der Patienten vereinfacht und andererseits ermöglicht es die Behandlung zusätzlicher Indikationen, etwa bestimmte Tumore entlang der Wirbelsäule oder im Beckenbereich.

Neue Behandlungsart bei strahlenresistenten Tumoren
Die neue Strahlführung war zudem ein wichtiger Entwicklungsschritt für MedAustron, dem laut Betreiber noch weitere folgen werden. Während die Behandlungen derzeit nur mit Protonen möglich sind, wird bereits in diesem Jahr eine weitere Teilchenart, konkret Kohlenstoffionen, zur Verfügung stehen. Damit kann das Indikationsspektrum erneut erweitert werden, denn diese Teilchen finden besonders in der Behandlung von strahlenresistenten Tumoren Anwendung. Die dafür notwendigen Vorbereitungen auf technischer und medizinischer Ebene laufen nach Angaben von MedAustron nach Plan.
„Mit der Anwendung der Kohlenstoffionen wird sich MedAustron vollends als eines von nur sehr wenigen Zentren weltweit im Spitzenfeld der Ionentherapie positionieren“, so das Land NÖ in einer Aussendung. „Ich bin stolz, dass sich mit MedAustron ein Behandlungszentrum von Weltrang in Niederösterreich etabliert hat. Im Vordergrund stehen dabei für mich immer die PatientInnen, die die beste Behandlung auf dem neuesten Stand der Forschung erhalten sollen“, unterstreicht Johanna Mikl-Leitner, NÖ-Landeschefin.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2019
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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„Es braucht einen neuen Schulterschluss.“

„Es braucht einen neuen Schulterschluss.“© Michaela Czaak

Economyaustria wurde 1999 zur Förderung von Innovation in KMU und Industrie gegründet. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums erschien im KURIER das nachfolgende Interview mit Christian Czaak, Gründer und Herausgeber der Plattform.

Was war die Initialzündung zur Plattform-Gründung?
Christian Czaak: Eine WU-Studie unter den Top-500 zum Thema Digitalisierung. 62 Prozent der Betriebe meinten damals, das Thema werde sie nicht betreffen.
Das damalige Wirtschaftsministerium schrieb dann eine B2B-Plattform aus und mein Konsortium aus IT-Industrie, Wissenschaft und Medien setzte sich mit einem innovativen Konzept durch.

Was war die Innovation?
Der Fokus auf Best Practice Beispiele, wo branchenübergreifende Unternehmen ihre eigenen Erfahrungswerte berichten und Technologie entsprechend kritisch und praxisorientiert erläutert wird.
Und die Kombination aus einer der ersten interaktiven Webplattformen mit verschiedenen Veranstaltungsformaten und Medienpartnern, um die Betriebe direkt zu vernetzen und dafür auch eine breite Öffentlichkeit zu schaffen.

Das Konzept wurde auch von der EU übernommen ...
... und aus 162 europäischen IKT-Initiativen als eu-weites Vorzeigeprojekt ausgezeichnet.

Welche Meilensteine gab es noch?
Die Erweiterung der Plattform um Forschung und Innovationsförderung mit den ersten Programmlinien der Kompetenzzentren von Bund und Ländern.
Parallel haben wir die ersten E-Business-Staatspreise initiiert, mit dem at.award den ersten IT-Start-Up Wettbewerb veranstaltet und mit Cyberschool den ersten Internet-Schulbewerb für gemeinsame Webprojekte von Schülern und Unternehmen.
Dazu den ersten Technologiepark in der Messe Wien im Rahmen der von uns ebenso mitbegründeten b2b-Messe „ITnT“.
Hier präsentierten FE-Zentren, IT-Industrie und Unternehmen die systemimmanent abstrakten Themen Innovation und Transformation erstmals live erlebbar und entsprechend praxiskonform greifbar.

Das Thema Transformation hat dann Ihre Plattform auch selbst betroffen…
… primär in verlegerischer Form. Von 2005 weg haben wir neben der Webplattform auch 30.000 Stück einer eigenen gedruckten Wochenzeitung österreichweit publiziert.
Als älterer Printmedienmensch mit Wurzeln im qualitativen Zeitungssegment war das primär einmal ein persönliches Animo. Dazu kam die inhaltliche Herausforderung diese abstrakten Themen nicht nur verständlich zu transkribieren, sondern damit auch informatives Lesevergnügen zu bieten.
Wir sind ja nicht als Fachzeitschrift angetreten, sondern als breiteres Publikumsmedium. Lange magazinähnliche Lesetexte zu technokratischen Themen auf Tageszeitungspapier in einem Hochglanzmantel. Auch das war gelebte Innovation …

… die dann aber 2011 wieder eingestellt wurde …
… 2005 war die Hochblüte der New Economy mit entsprechenden klassischen Werbeauftritten. Hinzu kam der neu entstandene Kommunikationsbedarf vieler österreichweit neuer Forschungs- und Förderinstitutionen, die wir mehrheitlich von Beginn weg begleitet haben.
Und IT-Unternehmen wie SAP oder IBM, Telkos wie Kapsch, Telekom Austria und Alcatel, die Mobilfunker oder auch eine Siemens und Voest haben großformatige Imageanzeigen geschaltet. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Dann kam 2008 die Finanzkrise mit völlig irrationalen Auswirkungen auch die breite Wirtschaft betreffend und der Beginn der massiven Einbrüche im klassischen Werbegeschäft.
Als neues Nischenmedium hat uns das besonders schnell getroffen und so transformierten wir 2011 wieder retour zur reinen Internetplattform.
Wir nutzten aber die vorhandenen inhaltlichen Ressourcen zum Aufbau neuer Ressorts und die parallele Trendwende in Richtung Onlinewerbeformen zur Etablierung des heutigen Internetmagazins für Wirtschaft und Bildung.

Lassen sich all diese Meilensteine und Maßnahmen auch in Zahlen messen?
Aktuell haben wir rund 52.000 Unternehmenslenker und zukünftige Entscheider als Community-Mitglieder der Plattform, unsere Social-Media-Kanäle eingerechnet.
Bezüglich der eingangs erwähnten Best-Practice-Beispiele haben wir in Summe rund 6.000 Innovationsprojekte aus allen Branchen transportiert. Rund 34.000 Unternehmenslenker waren österreichweit bei über 150 Veranstaltungsformaten.
1.800 betriebliche Webprojekte sind gemeinsam von Schülern und Betrieben umgesetzt worden und das Konzept wurde von Bund und Ländern für weitere Jugendprojekte übernommen.
Dazu knapp 300 mir bekannte neue Projekte direkt für meine IT-Partner, von Webshops und Firmennetzwerken über Cloud und Outsourcing bis Beschaffungsplattformen für Konzerne oder IoT-Lösungen.
Zuletzt haben wir als Erste mit Video-Referenzen begonnen, seither knapp 100 Berichte gedreht, die über alle unsere Kanäle wiederum rund 28.000 Unternehmer oder Entscheider gesehen und hoffentlich auch betrieblich verwertet haben.

Gibt es auch standortpolitische Ergebnisse?
Wir haben das abstrakte Thema Innovation greifbar gemacht, FE- und IT-Markt Notwendigkeit und Werkzeuge für eine praxisorientierte Ansprache von Unternehmen vermittelt und über die Öffentlichkeitsarbeit sicher auch einen relevanten Multiplikatoreffekt erzeugt.
Im Vergleich zu 1999 steht heute die wirtschafts- und gesellschaftspolitische Bedeutung dieser Themen außer Frage.

Wie hat sich der betriebliche IT-Einsatz entwickelt?
Früher wurde IT mit einem im Keller befindlichen EDV-Kammerl und fremdartig sprechenden Menschen verbunden.
Seitens der IT-Industrie stand primär das mit englischen Kürzeln unterlegte technologisch Machbare im Vordergrund und das war für technologieferne Unternehmenslenker eine Hemmschwelle.
Mit der Zeit orientierte sich die IT am betrieblichen Nutzen und am Anwender und parallel entwickelte sich Innovation und Technologie zu einer übergreifenden Querschnittsmaterie.

Was ist der aktuelle Stand?
Digitale Transformation ist für Unternehmen jeder Branche und Größenordnung überlebensentscheidend. Innovative Technologien ermöglichen rasch, dass Kleine die Größen fressen oder Neue die Alten.
Besonders spannend sind branchenübergreifende Projekte mit der Entwicklung komplett neuer Geschäftsmodelle.

Können Sie Beispiele nennen?
Kapsch BusinessCom und Sedus, die gemeinsam intelligente Büromöbel und Raumkonzepte entwickeln. T-Systems und Quehenberger mit automatisierter Steuerung und Nachverfolgung heikler Logistikströme. Das sind neue digitale Lösungen für einen branchenübergreifenden Weltmarkt.
Oder die Fintechs Wirecard und Klarna, die primär dem Handel mit länderübergreifenden Bezahllösungen ebenso internationale Märkte eröffnen.

Wie sehen Sie die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen?
Ambivalent. Wöchentlich teilweise idente Förderprogramme zu unverständlich kommunizierten Tech-Themen mit mickrigen Volumina sind unübersichtliches Stückwerk und erfreuen bestenfalls die damit immer verknüpfte IT-Beratersparte.
Forschungsprogrammlinien wie etwa Comet sind immer noch zu sehr an großen Industriebetrieben orientiert. Im Vergleich zu KMU haben die zumeist schon eine eigene Forschungsabteilung und brauchen da nicht noch zusätzlich andocken.
Positiv ist die Entwicklung bei den länderspezifischen Innovations-Förderprogrammen, bei den Gründungsinitiativen und bei den Clustern.
Und ganz toll entwickelt sich das damals so angefeindete ISTA in Klosterneuburg mit monatlich tausenden Bewerbungen weltweiter Spitzenforscher oder das mit dem CERN verbundene MedAustron in Wiener Neustadt. Das ist zukunftsfähige Standortpolitik und weltweites Marketing für Österreich.

Was wäre noch nötig?
Eine noch stärkere Orientierung an kleinen und mittelständischen Betrieben, die eben noch keine eigene FE-Abteilung haben und ein Abbau vorhandener Hemmschwellen Technologie und Innovation betreffend über adäquate Kommunikationsformen.
Es braucht generell einen neuen Schulterschluss von Politik, der mehrheitlich bereits hochinnovativen Industrie und Forschungszentren für einen nachhaltigen Digital-Transfer zu diesen kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Ähnlich der laufenden und wichtigen Initiative von Bundeskanzleramt und Medienminister für eine gemeinsame Plattform im Medienbereich.

Nächste Woche ist Weihnachten. Wünsche an das Christkind?
Gesundheit. Und Ressourcen für eine nachhaltige Internationalisierung von economyaustria als Schnittstelle für länderübergreifende Kooperationen zwischen Wirtschaft, Forschung und Bildung.
Und als ganz großen Wunsch eine primär unternehmerische Antwort auf die imperialistischen und entsprechend wirtschafts- und demokratiegefährdenden Raubritter der großen US-Techcompanies und Social-Media-Konzerne.
Das hat man unfassbarerweise viel zu lange völlig unterschätzt und tut es teilweise immer noch.
Hier braucht es rasch einen länderübergreifenden Schulterschluss. Auf verlegerisch-unternehmerischer Ebene und auch ohne EU. Die neue österreichische Medienplattform kann und sollte ein Beginn sein. Das ist standortentscheidend.

(Anm. der Redaktion: Wir danken dem KURIER für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Interviews. Die jetzige Version ist die ungekürzte Langfassung.)

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 21.12.2018

„Das ist der konkrete Schritt in die Digitalisierung.“

„Das ist der konkrete Schritt in die Digitalisierung.“© economy

(Video/Text) Mark Winkler, Head of Digital Transformation & Business Development bei Kapsch BusinessCom, erläutert economy den Impact Room von Kapsch, wo mit Unternehmen und interdisziplinären Fachexperten in eigenen Discovery Workshops Digitalisierungsprojekte konzipiert werden.

Economy: Mark Winkler, Kapsch BusinessCom, Leiter Digital Transformation und Business Development. Es gibt eine Fülle an neuen Technologien. Wie kann und soll ein Unternehmen hier Schritt halten?
Mark Winkler: Am besten, wenn das Unternehmen zu uns in den Impact-Raum kommt. Das kann sein der Techniker, die Vertriebsperson, der Manager, der Marketier. Plus, ganz wichtig, Insider aus den verschiedenen Branchen. Und die treffen sich hier mit uns, mit unseren Technologie- und Fachexperten.
Woraus, sehr oft, mittlerweile in 50 Prozent der Fälle, entsteht dann ein echter Proof of Concept (PoC), also der konkrete Schritt in die Digitalisierung.
Was fällt Ihnen ein zum Thema IoT?

Maschinenautomatisation, Sensoren...
... Sensoren. Und dann eine Auswirkung, die sich daraus ergibt...

... Zum Beispiel Reparaturen zu minimieren, letztendlich die Leistungsfähigkeit der Maschine zu optimieren.
... So beginnen wir nun in einem Design-Thinking-Prozess, die Ideen und Schlagwörter zu strukturieren und dann farblich, optisch verschiedenes miteinander zu verbinden.

Sie haben gesagt, die Work-Shops dauern zwei Tage, kann man dafür ungefähr rechnen, das macht Sinn.
Sehr oft ist es so, dass wir mit dem Unternehmen einen halben Tag zusammen treffen und die Möglichkeiten zeigen, auch ein Gefühl geben, wie wir aufgestellt sind und daraus ergibt sich dann ein konkretes Angebot.
Zwei Workshop-Tage kosten zwischen 4 und 5.000 Euro, wobei wir diese Kosten dann wieder gutschreiben im Projekt.
In der Regel ist es so, dass nach zwei Tagen von beiden Seiten erkannt wird, ok, Kapsch ist mein Partner mit dem ich arbeiten möchte und wir können auch erkennen, ok, das ist ein Bereich, das ist eine Sache, die wir begleiten möchten.

Wie kalkulieren oder rechnen Sie gemeinsam mit den Kunden die IT-Projekte. Natürlich abhängig von der Dimension, gibt es hier allgemein gültige Parameter?
Winkler: Die Praxis zeigt recht gut, dass ich für einen Prototypen, je nach Komplexität, zwischen 20 und 100.000 Euro benötige um einen Proof-of-Concept oder einen Proof-of-Customer zu erreichen.
Wobei wir schon im Zuge des Proof-of-Concept den gesamten Business-Case berechnen mit dem Kunden.
Die Kunden kommen zu uns, möchten digitalisieren und meinen damit eine Applikation im ersten Schritt, erkennen aber dann, dass vielleicht an der Basis einiges zu tun ist, ich einmal meine Daten in den Griff bekommen muss, dass ich vielleicht einen Data-Lake, einen Datensee aufbauen muss, dass ich zwar eine Vielzahl an Daten hab aber Experten aus der Data-Science-Truppe mit Ihnen drüber schauen und die Daten richtig aufbereiten.
Oder die Prozesse, um überhaupt die Grundlagen zu schaffen, modernisiert werden müssen und dann daraus meistens ein viel besserer Prototyp gebaut werden kann, der dann auch zu einem viel besseren kommerzialisierbaren Business-Modell gebracht werden kann.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2018
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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Am Grabstein steht Firmenübergabe

Am Grabstein steht Firmenübergabe© Bilderbox.com

Fehlerhafte Betriebsübergaben vernichten pro Jahr mehrere Milliarden Euro an Unternehmenswerten. Streit, Krankheit, Tod und geschäftsspezifische Belange als Hauptursachen, so eine aktuelle Studie in Deutschland.

In Deutschland werden jährlich durch fehlerhafte oder gescheiterte Nachfolgeregelungen bei Betriebsübergaben über eine Milliarde Euro an Unternehmenswerten zerstört, einige Schätzungen tendieren sogar gegen Werte von über 100 Milliarden Euro. Diese Einschätzungen veröffentlichte die Beratungsgesellschaft BWS Consulting im aktuellen Report „Unternehmensnachfolge“. Basis für diesen Report war eine Befragung von 100 mittelständischen Betrieben in Deutschland, so ein Bericht von PressetextAustria.

Eine geordnete Übergabe
Der häufigste Grund für die Weitergabe eines mittelständischen Unternehmens an die nächste Generation sind familiäre Auseinandersetzungen (43 Prozent). Bei rund einem Drittel aller Fälle liegt das an den SeniorchefInnen, die nicht loslassen können oder wollen. Ebenfalls bei rund einem Drittel kommt es zu einem ungeordneten oder gar chaotischen Übergang, wenn die Seniorität plötzlich erkrankt oder stirbt und zuvor die entsprechende Nachfolge nicht ordentlich geregelt wurde.
"In der Realität werden es jedes Jahr ein paar Milliarden sein, die der deutschen Wirtschaft durch ungeordnete Nachfolgeregelung verloren gehen", sagt BWS-Chef Peter Hertweck. Unternehmerische Gründe als Problem bei Nachfolgregelungen folgen an vierter Stelle und das ist dann oftmals eine Veränderung beim Geschäftsmodell. Probleme bei der Finanzierung oder Konflikte zwischen Nachfolgern und Kapitalgebern sind mit zehn Prozent die Ausnahme bei den Ursachen.
Generell jedoch kommt es vergleichsweise nur bei rund 20 Prozent zu nachfolgespezifischen Problemen und 80 Prozent nehmen einen zufriedenstellenden Ausgang. Das denken zumindest 40 Prozent der befragten Studienteilnehmer.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.12.2018

„Im Mittelpunkt steht der Mensch.“

„Im Mittelpunkt steht der Mensch.“© Bilderbox.com

Digitalisierung ist ein ganzheitliches Thema und die entsprechende betriebliche Transformation quer über alle Branchen und Unternehmensgrößen unverzichtbar, so die zentrale Botschaft bei der diesjährigen DEX-Veranstaltung von Kapsch BusinessCom in der Wiener Generali Arena.

Beim dritten Durchgang der Digital Experience (DEX) von Kapsch zeigten Unternehmen wie RHI Magnesita, Bernhardt & Söhne, Sens (Sensor Networking Service), die Linz AG oder der ORF wiederum praxisorientierte Umsetzungen aus verschiedenen betrieblichen Bereichen. Digitale Wertschöpfungsketten im Bereich Smart Manufactoring, automatisierte Wartungsprozesse und moderne Übertragungsnetze für hochverfügbare IoT-Anwendungen wurden erörtert sowie Anwendungen im Bereich Smart City oder moderne Medientechnik.

Bekannte Branchengrößen mit praxiserprobten Lösungen
Ergänzend gaben dann Manager bekannter Branchengrößen einen umfassenden Einblick in die betrieblichen Strategien zum Thema digitale Transformation. Kapsch selbst präsentierte zudem zahlreiche praxiserprobte Lösungen für verschiedene unternehmerische Bereiche. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die beispielgebende Expertise dieser Anwendungen gelegt und auf einen unterschiedlichen Branchenmix.
Um den Besuchern einen realen Eindruck bereits im Einsatz befindlicher Lösungen zu geben, wurden an zahlreichen Demo-Inseln digitale Innovationen zum Ausprobieren gezeigt. Virtual Reality, Machine2Machine-Lösungen, Sensorik für IoT und letztaktuelle Netzwerktechnologien waren ebenso darunter wie neue Entwicklungen und Anwendungen zu Mobility und Collaboration. Kapsch BusinessCom hat auf You Tube mehrere der gezeigten Anwendungen einzeln publiziert und zudem das umfassende Einleitungsreferat von Vorstand Jochen Borenich (siehe Link).

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.12.2018

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