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25. Juli 2024

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Innovation über Outsourcing

Innovation über Outsourcing© T-Systems Austria

Modernisierung. Der technische Fortschritt bestimmt den betrieblichen Alltag, Markt und Wettbewerb fordern rasche Adaption. Ein Expertenkommentar von Matthias Siller, Head of IT-Operations, T-Systems Austria.

IT-Dienstleister stehen vor der Herausforderung, dass die klassische, meist über lokale Rechenzentren laufende Bereitstellung von IT-Infrastruktur und –Services (Hosting) zunehmend von cloud-basierten Lösungen abgelöst wird. Aber welchen Mehrwert können IT-Unternehmen in Zukunft Dienstleistungs- oder Produktionsunternehmen generell bieten?
Die klassische Infrastruktur wird auch weiterhin Bedeutung haben, wenn auch in abnehmendem Maße. Einen wesentlichen Beitrag zum Geschäftserfolg kann ein IT-Unternehmen als Outsourcing-Partner vor allem bei Modellierung und Implementierung digitaler Dienstleistungs- oder Produktionsprozesse und deren ständiger und sicherer Verfügbarkeit leisten.

Die Verfügbarkeit der Daten
Eine zentrale Frage ist dabei die Sicherstellung der Verfügbarkeit der Daten für jede einzelne Anwendung. Liegen die Daten in einer großen Cloud-Umgebung, ist dadurch die Verfügbarkeit noch nicht gelöst. Dafür sorgen sogenannte Managed-Services, unabhängig von der darunter liegenden technologischen Plattform. Abhängig von den nötigen Schnittstellen, den zu bearbeitenden Daten und den genutzten Technologien müssen unterschiedliche Plattformen genutzt werden können, allesamt als Teile einer funktionierenden Gesamtlösung, flexibel und transparent.
Eine weitere Frage betrifft die Sicherheit der Daten: Wer kann Vertraulichkeit und Integrität meiner Daten und der Daten meiner Kunden sicherstellen? Sich durch möglichen Datendiebstahl als Unternehmen nicht vertrauenswürdig zu erweisen, kann existenzbedrohend sein. Mit der entsprechenden Expertise können IT-Dienstleister auch hier einen Beitrag zum Geschäftserfolg von Unternehmen leisten.

Eigene IT-Kompetenz im Unternehmen
Viele CIOs stehen vor der Entscheidung, ob sie im Zeitalter der Digitalisierung die dafür benötigten IT-Experten selbst beschäftigen sollen oder ob sie den Weg der digitalen Transformation mit einem IT-Dienstleistungspartner beschreiten. Die Antwort darauf fällt differenziert aus: Jede Fachabteilung muss sich mit ihren eigenen digitalen Prozessen, ihrer digitalen Transformation im Wesentlichen selbst auseinandersetzen. Die Fachabteilungen kennen ihre Abläufe und Prozesse am besten und wissen etwa welche Daten erhoben, verarbeitet und letztendlich genutzt werden sollen.
Die technologische Umsetzung dieser Digitalisierung, mögliche abteilungsübergreifende oder gesamtbetriebliche Auswirkungen, ökonomisch sinnvolle Verknüpfungen oder die daraus mögliche Entwicklung neuer Geschäftsmodelle erfordert jedoch praxisorientierte Erfahrung und Wissen, das in Fachabteilungen oft nicht vorhanden ist.
Der IT-Dienstleister als Technologiepartner unterstützt dabei, diese Prozesse zu analysieren, zu modellieren und auch zu dokumentieren. Die Antwort auf die Frage internes oder externes Know-how ist abhängig von der Größe des Unternehmens, aber auch von den Inhalten oder Produkten. Letztendlich muss jeder CIO selbst entscheiden, ob er eine eigene IT-Abteilung aufbaut oder auf die Unterstützung durch einen Technologiepartner setzt.

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Matthias Siller, Economy Ausgabe Webartikel, 17.12.2018

Die Wege des Konsumenten sind ergründlich

Die Wege des Konsumenten sind ergründlich© Bilderbox.com

Kombination. Kunden erkundigen sich im Geschäft und kaufen dann online, andere vergleichen Produkte im Internet und kaufen in der stationären Filliale. Der Handel reagiert auf das veränderte Konsumverhalten und setzt auf kanalübergreifende Vertriebsstrategien.

Digital vernetzte und automatisierte Dienste betreffen zunehmend die Art und Weise wie Menschen kommunizieren, lernen, arbeiten, reisen oder einkaufen. Im betrieblichen Branchenvergleich steht auch der Handel vor neuen Herausforderungen. Die Entwicklung geht hier vom stationären Geschäft mit dem klassischen Fillialbetrieb über Internet-Shops bis hin zur Einbindung mobiler Endgeräte. Dazu kommen Innovationen wie virtuelle Schaufensterauslagen, die dann spezielle, auch personalisierte Sonderangebote direkt auf das Smartphone der Kunden bringen.

Je kleiner das Gerät, desto schneller soll es gehen
Mobile Kunden haben zunehmende Bedeutung für Online-Shops. Studien zeigen, dass fast jeder zweite Konsument Smartphone oder Tablet zum Einkauf nutzt. Die mobilen Shopper sind aber vergleichsweise ungeduldiger. Je kleiner das Gerät, desto schneller soll es gehen und umso übersichtlicher und einfacher muss Produktauswahl, Bestellung und Bezahlung funktionieren. Insbesondere der finale Kaufabschluss über den sogenannten Check-out als virtuelle Kassa sollte so benutzerfreundlich wie möglich sein. „Trotz diesem Wissen, sind immer noch viele Internet-Shops nicht wirklich für mobile Anwendungen optimiert. Zu wenig Aufmerksamkeit hat dabei vor allem die virtuellen Kassa“, so Robert Bueninck, Managing Director DACH des Zahlungsdienstleisters Klarna.
Der Online-Shop von Flaconi setzt auf hochwertige Produkte zur Körperpflege und auf die Bezahllösung Klarna Checkout. Hier sind verschiedene Bezahlvarianten enthalten wie Kauf auf Rechnung, Lastschrift, Kreditkarten oder Sofort Überweisung. „Die Kaufabschlüsse haben sich massiv gesteigert, parallel reduzierten sich Anfragen zum Thema Zahlung. Das wird zwar von mehreren Faktoren beeinflusst, die Klarna Checkout-Lösung hat aber sicher maßgeblichen Anteil“, so Paul Schwarzenholz von Flaconi.

Eine gute Mischung aus Offline und Online
Das ehemals reine Offline-Geschäft über stationäre Filialen hat sich im Handel über digitalisierte Wertschöpfungsketten zu kanalübergreifenden Vertriebswegen (Omnichannel) entwickelt.
Die Bio-Müsli Manufaktur Zagler Müslibär in Braunau steht bei ihren Produkten für kontrollierten biologischen Anbau, wo auf Basis alter Rezepturen zumeist mit Bio-Blütenhonig vielfältige Müsli-Kreationen in Handarbeit hergestellt werden. Das Unternehmen hat seine Produkte bis dato rein über stationäre Handelswege vertrieben, seit Februar gibt es nun auch einen eigenen Online-Shop. „Für den unternehmerischen Erfolg braucht es eine gute Mischung aus Offline und Online mit gesondertem Augenmerk auf mobile Käufer“, so Florian Zagler, Geschäftsführer.
Für die Bezahlung direkt über den Internet-Shop wurde Wirecard CEE engagiert. Die Integration von Zahlungsmittel wie Kreditkarte, Sofort Überweisung oder Paypal und sämtliche Transaktionen werden dabei über eine einzige zertifizierte Schnittstelle abgewickelt. Die aktuellen Veränderungen im Handel durch die Digitalisierung sieht Zagler positiv: „Unsere Müslis sind nicht mehr nur in Regionen erhältlich, wo wir in Regalen gelistet sind. Die Konsumenten können nun von überall direkt bestellen und unsere Produkte genießen.“

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.12.2018

Auslagern als Bestandteil der digitalen Strategie

Auslagern als Bestandteil der digitalen Strategie© Bilderbox.com

Flexibilität. Betriebe setzen bei technologischer Innovation zunehmend auf externe Dienstleister.

Digitale Transformation in Unternehmen beginnt zumeist bei der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur und abteilungsübergreifender Vernetzung von Prozessketten. Skalierbares Kostenmanagement, flexible Einsatzszenarien und Modernisierung sind dabei die strategischen Beweggründe. Operativ stehen die Themen Sicherheit, Verfügbarkeit und Bandbreite im Mittelpunkt.
Beim oberösterreichischen Unternehmen Harreither genügten die bestehenden IT-Systeme nicht mehr den komplexen Anforderungen der Digitaliserung. Harreither steht für Haus- und Gebäudetechnik im Bereich von Flächenheizungen und Kühlsystemen, im eigenen Forschungszentrum werden dazu Patente entwickelt und über die Harreither Akademie gibt es in Kooperation mit der FH Burgenland eigene berufsbegleitende Bildungsprogramme.

Integration ohne Unterbrechung des laufenden Betriebes
Um die IT-Infrastruktur auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, wurde Kapsch BusinessCom nach einer gemeinsamen Bedarfsanalyse mit der kompletten Erneuerung beauftragt. Die ganzheitlich aufgesetzte Lösung beinhaltet neue Hardware wie Server, Desktops und Monitore sowie Software, Sicherheitspakete und eine unterbrechungsfreie Vernetzung mit LAN-Technologien.
Die Zusammenführung bestehender IT-Systeme mit der neuen Infrastruktur und die gesamte Konfiguration wurden dabei ohne Unterbrechung des laufenden Betriebes umgesetzt. „Die Qualität der Zusammenarbeit mit Kapsch führt zu weiteren gemeinsamen Digitalprojekten, aktuelles Thema ist eine Video-Conferencing-Lösung für die Harreither-Akademie“, so Thomas Harreither, Geschäftsführer.

Datacenter als Bestandteil cloudbasierter Banking-Plattformen
Einen weiteren Bereich für die externe Servicierung von IT-Dienstleistungen betrifft das Thema Datenmanagement. Die Card-Complete-Gruppe ist mit einem flächendeckenden Netz von Akzeptanzstellen und mehr als 1,5 Millionen Karteninhabern größter Komplettanbieter am heimischen Kreditkartenmarkt. Im bargeldlosen Zahlungsverkehr werden neben den Produkten von Visa auch Marken wie Mastercard oder Maestro angeboten und über die dazugehörige DC Bank auch Kreditkartenprodukte von Diners Club.
Für die Abwicklung von in Summe 200 Millionen Transaktionen jährlich wurde nun T-Systems mit einem neuen Datacenter beauftragt. Entscheidungskriterien waren entsprechende Zertifizierungen, sichere Verfügbarkeit sowie ein günstiger Verkehrsstandort und schließlich das Verhältnis Preis zu Leistung. „Im Finanzdienstleistungbereich können Datacenter auch Bestandteil cloudbasierter Banking-Plattformen sein und mit kundenorientierten Diensten im Bereich Kredite, Versicherungen oder Leasing verknüpft werden“, so Andreas Pecka von T-Systems.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 17.12.2018

Staatspreis Digitalisierung 2019

Staatspreis Digitalisierung 2019 © Bilderbox.com

BM für Digitalisierung und Wirtschaft schreibt neuen Staatspreis Digitalisierung aus. Neue Auslobung fasst bisherige Bewerbe Multimedia und E-Business sowie Digital Solutions zusammen und soll nun in vier Kategorien gesamtes Spektrum der Digitalbranche abbilden.

Als Neuauflage des Staatspreises Digital Solutions und in Fortsetzung des zuvor vergebenen Staatspreises für Multimedia und E-Business, soll der neu konzipierte Staatspreis Digitalisierung nun themenübergreifend das gesamte Leistungsspektrum des Digitalsektors umfassen. Einreichungen sind ab sofort in vier Kategorien möglich, darunter Digitale Produkte und Lösungen, Digitale Transformation sowie Künstliche Intelligenz und zudem gibt es eine gesonderte Prämierung zum Thema Digitale Verwaltung.

Innovation, Umsetzung, Anwendernutzen und Marktpotenzial
Basis für die Beurteilung der eingereichten Projekte durch eine unabhängige Expertenjury sind Kriterien wie Innovation, technische und gestalterische Umsetzung, Nutzen für Anwender, Usability und Marktpotenzial. Voraussetzung ist, dass die eingereichten Produkte und Projekte fertig oder zumindest marktreif sind und Fertigstellung oder Markteinführung nach dem 31. Januar 2017 erfolgt ist. Der Staatspreis wird abermals über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt.
Einreichungen sind bis Montag, den 11. Februar 2019 möglich. Die Preisverleihung passiert im Rahmen einer Abendveranstaltung am 9. April 2019. "Unser Staatspreis demonstriert das innovative Potenzial des Digitalsektors, stärkt das Bewusstsein für hochwertige Leistungen und ist ein Gütesiegel für Best Practices in der immer wichtiger werdenden Querschnittsmaterie Digitalisierung", so Margarete Schramböck, BM für Digitalisierung und Wirtschaft.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2018
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
economy
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Immersive Media, Virtual Reality, IoT and Health

Immersive Media, Virtual Reality, IoT and Health© FH_StPoelten_Rauchecker_Shutterstock

FH St. Pölten weitet Digitale Labortechniken um mehrere industrielle und medizinische Anwendungsbereiche aus. Mit Schwerpunkt auf Forschung und Ausbildung geht es primär um verwertbare Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0, Creative Media und Gesundheitswesen.

Die Fachhochschule St. Pölten entwickelt und erforscht digitale Anwendungen für Gesellschaft und Unternehmen. Aktuell weitet sie nun die vorhandenen Ressourcen um zwei neue Labore und Technologien aus, wo aktuelles Wissen zu Augmented und Virtual Reality mit interdisziplinären Ansätzen des sogenannten Storytellings verknüpft wird.

Angewandte Forschung für Industrie, Gesundheitswesen und Kreativwirtschaft
Das Laboratory for Capturing Motion and Augmenting Environment in Motor Rehabilitation (ReMoCap-Lab) widmet sich dem digitalen Gesundheitswesen mit Fokus auf Rehabilitation, Bewegungsanalyse, Visual Analytics, Machine Learning und Mixed Reality. Das „Immersive Media Lab“ untersucht neue Formen des Geschichtenerzählens mit Augmented und Virtual Reality und setzt einen Schwerpunkt auf die Immersion, das Eintauchen in virtuelle Welten.
Im Labor sollen Studierende und Forscher Projekte für die Bereiche Medienkunst, Industrie 4.0 und Digital Healthcare entwickeln. Von den Entwicklungen etwa im Bereich Medienkunst, Industrie 4.0 und Digital Healthcare sollen dann entsprechend Industrie, Gesundheitswesen und Kreativwirtschaft profitieren. Konkret widmet sich das Labor fünf Anwendungsfällen, darunter immersive Kurzfilmformate, ein industrieller Gehörschutz, Information für Patienten zu Computertomografie und Magnetresonanz sowie Konzepte für 3D-Bewegungserfassung und die Kommunikation im industriellen Internet of Things (IoT).

Interdisziplinärer Ansatz für übergreifende Entwicklungen
„Storytelling, das Transportieren von Inhalten über Geschichten, hält Einzug in Wissenschaft und Wirtschaft“ erläutert Franziska Bruckner, Leiterin des Projekts sowie der Forschungsgruppe Media Creation an der FH St. Pölten. „Als Technologie bieten Augmented und Virtual Reality nicht nur eine Schnittstelle zwischen industrieller Anwendung und künstlerischer Forschung, sondern auch die Chance die Bandbreite des Storytellings neu zu denken“, sagt Franziska Bruckner, Leiterin des Projekts sowie der Forschungsgruppe Media Creation an der FH St. Pölten.
Zum Thema Digitales Gesundheitswesen hat die FH St. Pölten ihre Expertise im Bereich der Gang- und Bewegungsanalyse kontinuierlich ausgebaut und letztes Jahr das Center for Digital Health Innovation eingerichtet. In mehreren Projekten untersuchen hier Forscher etwa intelligente Gangmusteranalysen für das Erkennen von Gangstörungen, entwickelten eine Lernsoftware zur Ganganalyse für Physiotherapeuten oder eine intelligente Schuhsohle, die Gangstörungen hörbar macht. „Mit dem Labor und der interdisziplinären Herangehensweise möchten wir die Zukunft in der Bewegungsrehabilitation aktiv mitgestalten“, so Brian Horsak, Projektleiter vom Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten.
 
Unterstützung für die klinische Forschung
In Österreich nutzen Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen 3D-Gang- und Bewegungsanalyse als Stand der Technik. Die Analyse unterstützt Diagnose, Befunderhebung, Operationsplanung sowie Therapieverlaufsevaluierung. „Im klinischen Alltag ist Forschung nur eingeschränkt möglich, da oft Verbindungen zu anderen Wissenschaftsgebieten fehlen, etwa zu den technischen Bereichen“, so Horsak.
Die FH St. Pölten unterstützt nun verstärkt die Forschung durch das Verbinden ihrer Expertise im Gesundheits- und Technikbereich. Das Zentrum mit den neuen interdisziplinären Labortechniken soll Drehscheibe und Innovationsträger für eine Vielzahl klinischer Betriebe sowie für Spitzenforschung und innovative Projekte werden. Firmenpartner im ReMoCap-Lab sind die Unternehmen VivaBack und stAPPtronics.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2018

Neue Therapie gegen Brustkrebs

Neue Therapie gegen Brustkrebs© piqs.de/josef t rezaie

Karl Landsteiner Privatuniversität entwickelt neuen Wirkstoff für bessere Anwendung etablierter Krebsmedikamente mit Potenzial für klinischen Einsatz. Forschungsergebnis beruht auf internationaler Kooperation mit Wissenschaftern aus Deutschland, USA und China.

Bei der Behandlung von Krebs ist mehr als bei jeder anderen Erkrankung zwischen dem wirkungsvollen Eliminieren entarteter Körperzellen und dem Vermeiden von irreparablen Schäden an gesunden Zellen abzuwägen. Eine Arbeitsgruppe um den Mediziner Klaus Podar von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KLU Krems) veröffentlicht nun Forschungsergebnisse zu einem neuen Wirkstoff gegen Brustkrebs, der in Laboruntersuchungen eine bessere Verträglichkeit als vergleichbare Substanzen zeigt und die Wirksamkeit etablierter Krebsmedikamente erhöhen könnte.

Aktivierung des natürlichen Zelltodes
Seine Wirkung beruht auf der Aktivierung des natürlichen Zelltodes (Apoptose) – einem zellulären Mechanismus, der bei vielen Tumorzellen ausgeschaltet ist und deshalb deren ungehinderte Vermehrung verursacht. Die Ergebnisse zu der neuen Substanz wurden jetzt international publiziert und aus Sicht der KLU empfiehlt sich dieser Wirkstoff nun für die klinische Entwicklung. Die KLU-Forscher arbeiteten dafür federführend mit Kollegen der Universität Heidelberg, der Harvard Medical School und weiteren Gruppen aus den USA und China zusammen.

Weitere Medikamentenentwicklung in klinischer Studie
"Die von uns getestete Substanz macht Tumorzellen wieder sterblich", erläutert Sonia Vallet von der klinischen Abteilung für Innere Medizin des Universitätsklinikum Krems und Studienautorin. "Damit verringert sie die Lebensdauer von Brustkrebszellen und/oder die Entstehung von Resistenzen gegen bestimmte Krebsmedikamente. Beides sind Effekte, die sich natürlich positiv auf eine Behandlung auswirken. Unser Wirkstoff ist ein interessanter Kandidat für die weitere Medikamentenentwicklung in einem klinischen Setting“, so Vallet.

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red/mc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2018

Betonierte Innovation schützt Leben

Betonierte Innovation schützt Leben© Bilderbox.com

Im Straßenverkehr sollen möglichst bruchfreie Betonwände vor fahrbahnüberschreitenden Frontalunfällen schützen. Eine Bauexpertin der TU-Wien entwickelte nun eine nahezu unzerstörbare Betonmischung, die auch großen Belastungen von LKW oder Bussen Stand hält.

In der Mitte von Autobahnen oder Gegenverkehrsbereichen werden oftmals Betonschutzwände errichtet, um ein Durchbrechen von Fahrzeugen auf die Gegenfahrbahn zu verhindern. Mit modernen Betonbauten funktioniert das mehrheitlich gut, bei massiven Aufprallvorgängen können aber manchmal immer noch Brüche und gefährliche Absplitterungen passieren und dann geraten große Teile auf die Fahrbahn. Die TU-Wien hat nun aktuell eine besonders zähe Betonmischung entwickelt, die dieses Absplittern verhindert. Bei praxisorientierten und entsprechend spektakulären Experimenten mit Sattelschleppern und Bussen wurde nun auch die Wirksamkeit dieser neuartigen Betonschutzwände demonstriert.

Industrielle Partnerschaft für praxiskonforme Entwicklung
„Ziel war, eine neue Betonsorte zu entwickeln, die hohen dynamischen Belastungen standhält, und nicht spröd und brüchig, sondern zäh und nachgiebig ist“, erklärt Ildiko Merta, Bauingenieurin am Institut für Hochbau und Technologie der TU Wien. Die Bauexpertin beschäftigt sich seit Jahren mit Entwicklung und experimenteller Überprüfung spezieller Betonsorten.
In Zusammenarbeit mit dem industriellen Kooperationspartner Deltabloc, einem Entwickler von Fahrzeug-Rückhaltesystemen, wurde ein innovativer Pendelversuch entwickelt, um die dynamische Belastung bei einem Fahrzeug-Anprall im Labor realitätsnah untersuchen zu können. In angewandten Versuchsreihen ließ man dann etwa auf genau definierte Weise eine 150 kg schwere Last auf die Betonprüfkörper fallen und analysierte ihr Bruchverhalten.

38-Tonnen-Sattelschlepper und 13-Tonnen-Bus
In weiterer Folge wurden dann aus den drei vielversprechendsten Betonmischungen echte Betonleitwände hergestellt und in Allhaming in Oberösterreich getestet. „Dabei konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass selbst ein 38-Tonnen-Sattelschlepper mit 60 km/h oder ein 13-Tonnen-Bus mit einer Anfahrtsgeschwindigkeit von 70 km/h dem Fahrzeug-Rückhaltesystem aus Beton nichts anhaben kann.“, so die TU-Wien in einer Aussendung.
Deltabloc hat nun das innovative Rückhaltesystem mit der neuen Beton-Formel bereits in Spanien und Deutschland verbaut und weitere Projekte befinden sich in Umsetzung. Deltabloc ist damit Angaben zufolge das erste und einzige Unternehmen weltweit, das Betonleitwände auf diesem Sicherheitsniveau bieten kann.

Forschungsförderungs-Programm COMET K1 von Bund und Ländern
„Dieses Meisterwerk ist uns in nur 18 Monaten Entwicklungszeit gelungen und diese bahnbrechende Technologie wird weltweit Leben retten“, freut sich Thomas Edl, promovierter Absolvent Bauingenieurwesen an der TU Wien und nun Geschäftsführer von Deltabloc International.
Die Forschungsarbeiten wurden im Rahmen des Forschungsförderungs-Programms COMET K1 „Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie“ durchgeführt, das durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und durch die Länder Oberösterreich und Niederösterreich gefördert wird.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2018

My Home is my Breitband

My Home is my Breitband© Bilderbox.com

A1 gewinnt Impact Hub Vienna als ersten großen Kunden für moderne Glasfaser-Technologien. Co-Working-Space der Stadt Wien setzt bei Infrastruktur auf modernes Glasfasernetz mit Gbit-Breitband. Ausbau schreitet auch im privaten Bereich voran. Künftig werden 400.000 Wohnungen oder rund 60 Prozent aller Wiener Haushalte über das neue Breitband-Netz von A1 verfügen.

Der Impact Hub Vienna ist mit rund 1.600 m2 einer der wichtigsten Co-Working Spaces in Wien und aktuell der erste große Unternehmens-Kunde von A1, der über das bestehende Netz Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 1 Gbit/s nutzt. Im Rahmen einer aktuellen Vorstellung im Impact Hub Vienna demonstrierten der Wiener Digitalisierungsstadtrat Peter Hanke und A1 CEO Marcus Grausam die Übertragungsleistung und erläuterten zudem die weiteren Ausbaupläne des A1-Breitbandnetzes in Wien.

Das neue Herz-Kreislaufsystem
Mit zusätzlichen 400.000 Wiener Haushalten werden zukünftig mehr als 60 Prozent der Wohnungen mit Gigabit-fähiger Breitbandtechnologie ausgestattet sein. „Uns ist wichtig, dass alle hier lebenden Menschen am Fortschritt teilhaben können und die digitale Infrastruktur dient hier als neues Herz-Kreislaufsystem. Daher begrüßen wir die Initiative von A1, den Standort Wien auf diese neuen Herausforderungen vorzubereiten“, betont Peter Hanke, Digitalisierungsstadtrat Wien.
„A1 ist der Digitalisierungspartner der Wiener Unternehmen. Wir unterstützen Betriebe dabei, die Vorteile der Digitalisierung für sich zu nutzen und neue Anwendungsfelder zu erschließen“, so Marcus Grausam, CEO A1. „Mit ultraschnellem Breitband von A1 erhalten die Wiener Haushalte Zugang zu einer hochmodernen und zukunftssicheren Infrastruktur“, ergänzt Grausam zum Ausbau des A1 Glasfasernetzes in Wiens privaten Haushalten.

Ökonomische Breitbandversorgung auch über bestehende Kupfernetze
Die Ultra-Breitband Technologie G.fast ermöglicht Datenraten im Gigabit-Bereich auch über bestehende Kupfernetze. Dadurch wird die Breitband-Versorgung weniger aufwändig als Neuverkabelungen von bestehenden Gebäuden mit Glasfaser. „Eine störungsfreie Anbindung ist mit wenig Grabungs- und Stemmarbeiten und mit Rücksicht auf Verkehr, Parkplätze und Denkmalschutz möglich“, so A1 in einer Aussendung, wo zudem weitere Anwendungsbereiche der modernen Glasfasertechnologie erläutert wurden, darunter digitales TV und Smart-Home Anwendungen im Bereich Energiesteuerung oder Sicherheit sowie unlimitiertes und glasfaserschnelles Internet.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2018

Medien statt Freizeit, Sport und Sex

Medien statt Freizeit, Sport und Sex© piqs.de/decalntm

Die intensive Nutzung aller Arten von Medien dominiert zunehmend das Freizeitverhalten der Menschen. Durchgehende Verfügbarkeit und Angst etwas zu verpassen als Ursache, so eine aktuelle Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen.

Die aktuelle Umfrage unter 3.000 deutschen Bundesbürgern des "Freizeit-Monitor 2018" der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen zeigt, dass Menschen heutzutage immer weniger Zeit für Gartenarbeit, Heimwerken, Sport oder Sex haben. Im Vordergrund stehen TV-Konsum oder Musik hören, Zeitung lesen, Internetsurfen oder Telefonieren. Grund dafür ist Dominanz und Überangebot verschiedenster Medien, eigene Bequemlichkeit und die Angst etwas zu verpassen, so ein Bericht von Pressetext Austria.
Gerade jüngere Menschen glauben etwas zu verpassen oder in Vergessenheit zu geraten, wenn sie nicht ständig online sind. Sie telefonieren besonders viel, antworten auf jede Nachricht sofort oder kommentieren entsprechende Social Media Infos. Durch diese Dauerberieselung und die mediale Überflutung fühlen sich nun immer mehr Bürger überfordert und wünschen sich, öfters mal abzuschalten.

Zwischenmenschliche Aktivitäten nur zweitrangig
Die eigene Freizeit ist den Menschen weiterhin lieb und teuer – aber immer weniger Deutsche verbringen ihre freie Zeit mit klassischen Freizeitaktivitäten wie Sport, Musizieren, Gartenarbeit, Heimwerken oder auch Ausflügen. Nur noch drei soziale Aktivitäten (Zeit mit dem Partner verbringen, über wichtige Dinge reden und Kaffeetrinken) sowie vier regenerative Beschäftigungen (seinen Gedanken nachgehen, Ausschlafen, sich in Ruhe pflegen, Faulenzen) schaffen es ins Ranking der häufigsten Freizeitbeschäftigungen.
Zwischen den Geschlechtern zeigen sich Parallelen wie Unterschiede. Frauen wie Männer würden gerne öfter spontan sein und etwa mehr Ausflüge machen oder öfter einfach einmal ausschlafen. Frauen wünschen sich einen Einkaufsbummel zu unternehmen, tanzen zu gehen, Wellness-Angebote zu nutzen oder ein Musical zu besuchen. Männer würden sich wiederum gerne öfter handwerklich betätigen, zum Stammtisch gehen, mit dem Auto oder Motorrad unterwegs sein sowie häufiger Sex haben - was meist aber nicht klappt.

Gelebter Stress statt gewünschter Entspannung
Den Studienautoren zufolge gleicht der Freizeitalltag vieler deutscher Bundesbürger einer regelrechten Stress-Rallye. Viele Betätigungen passieren parallel oder werden laufend wechselweise verbunden. Die Menschen wollen möglichst überall dabei sein und haben Angst etwas zu verpassen. Die Freizeit ist entsprechend zu dicht verplant, jede Minute wird versucht zu optimieren und zu nutzen. Vom Wunschdenken her würden sie sich aber eigentlich lieber mit Freunden treffen, spontan ihren Bedürfnissen folgen oder einfach gern mal faul auf der Couch liegen, um den eigenen Gedanken nachgehen zu können.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.12.2018

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