Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

25. Juli 2024

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Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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Prädikat Wertvoll

Prädikat Wertvoll© Bilderbox.com

Unabhängige wissenschaftliche Studie belegt wikifolio-Investments mehr Transparenz und bessere Entwicklung als vergleichbare Alternativen der klassischen Geldanlage. Andreas Kern, Gründer der Social-Trading-Plattform sieht Bestätigung für weiteren Schritt zur Demokratisierung des Anlagemarktes.

Von September 2018 weg untersuchten die Universitäten Zürich und Genf das Anlegerverhalten von Wikifolio-Händlern und analysierten tägliche Daten von rund 8.600 wikifolios aus den Jahren 2012 bis 2018. Nun wurden erste Ergebnisse veröffentlicht. „Anleger der Social-Trading-Plattform Wikifolio sind im Allgemeinen in der Lage jene wikifolios zu identifizieren, die von fähigen Tradern erstellt und betreut werden“, sagt Thorsten Hens, Professor für Financial Economics an der Universität Zürich. Generell biete Wikifolio eine wirtschaftlich sinnvolle Investment-Alternative, so der Kommentar der Experten zu den ersten Studien-Ergebnissen.

Ergebnis deutlich über dem Gesamtmarkt
Die genaue Auswertung zeige zudem, dass insbesondere Wikifolio-Zertifikate ab einem Investment von einer Million Euro hinsichtlich ihrer Performance besser abschneiden als der Gesamtmarkt oder Investmentfonds. „Die kumulierte Rendite von wikifolio-Zertifikaten mit mehr als einer Million Euro liegt deutlich über dem Gesamtmarkt. Dieser wird durch den MSCI World Index abgebildet, der die Entwicklung von über 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern widerspiegelt“, erläutert Isabella Kooij, Doktorandin bei Thorsten Hens. „Die entsprechenden Zertifikate konnten ihren Rendite-Vorsprung seit 2012 bis zuletzt sukzessive ausbauen”, unterstreicht Kooij.

Risikobereinigte Rendite
Nach weiteren Analysen der Forscher liegt auch die risikobereinigte Rendite der größten wikifolio-Zertifikate im Schnitt leicht höher als jene von Investmentfonds. „Die Analyse der bisherigen Performance der wikifolio-Zertifikate bestätigt, dass sie eine ideale Beimischung für jedes Depot sein können. Besonders freut uns, dass die Anleger dank der Transparenz unserer Plattform offenbar in der Lage sind, erfolgreiche Trader zu identifizieren – was uns der Demokratisierung des Anlagemarktes einen großen Schritt näherbringt“, sieht Andreas Kern, Wikifolio-Gründer und CEO, einen wesentlichen Teil des Auftrags der Social-Trading-Plattform erfüllt.

Individuelle persönliche Eigenschaften
Ebenfalls im September dieses Jahres wurde ein von der Schweizer Ethikkommission geprüfter Fragebogen an alle Trader mit einem investierten wikifolio übermittelt. Die dabei erhobenen psychologischen Profile von rund 500 wikifolio-Tradern werden in weiterer Folge mit dem individuellen Track Record der Trader verknüpft. „Ziel ist, jene Persönlichkeitseigenschaften zu identifizieren, die zu einer guten Trading-Performance beitragen“, so Michael Kometer, Leitender Psychologe des Forschungsprojekts der Universität Genf.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.12.2018

Die digitalen Wildhüter

Die digitalen Wildhüter© DimensionData_MichaelHammond

Sogenannte Connected Conservation mit Drohnen, Wärmebildkameras und Analyseprogrammen unterstützen in Südafrika den Kampf gegen Tierwilderer. Nach Erfolgen in der Pilotphase wird das Projekt nun auch auf Sambia, Kenia und Mosambik ausgeweitet.

Hörner eines Rhinozeros sind am Schwarzmarkt wertvoller als Gold oder Platin und entsprechend begehrte Beute von Wilderern. Den Tieren droht ohne Gegenmaßnahmen die baldige Ausrottung. Der aus Südafrika stammende IT-Dienstleister Dimension Data und Cisco haben daher im November 2015 die Initiative „Connected Conservation“ ins Leben gerufen, um mittels umfassender Überwachung eines festgelegten Schutzgebiets der Wilderei in Südafrika entgegenzuwirken.
Anders als bei bisherigen Initiativen werden nicht die Tiere mittels Sensoren etwa in den Hörnern überwacht, sondern verdächtige Personen und Fahrzeuge. Wildhüter sollen damit schon eingreifen können wenn sich Wilderer Zutritt zum Lebensraum der Tiere verschaffen. Die Pilotphase ist Unternehmensangaben zufolge erfolgreich gelaufen, die Nashorn-Wilderei sei um 96 Prozent zurückgegangen. Nun soll die neue Überwachungsart auch auf Sambia, Kenia und Mosambik ausgedehnt werden und neben Nashörnern auch Elefanten einbezogen werden.

Einsatzgebiete zu Land, zu Wasser und in der Luft
Die Überwachung selbst passiert primär mit Drohnen, Wärmebildkameras, seismischen Sensoren und virtuellen „Stolperschnüren“. Die Daten werden mittels eigener Analyseprogramme ausgewertet und die gesammelten Informationen sodann in einer Cloud-Anwendung gespeichert. Connected Conservation kommt auf dem Land, in der Luft und im Wasser zum Einsatz. In Sambia geben sich Wilddiebe oftmals als Fischer aus, um über Boote an die Tiere heranzukommen.
„Wir sind stolz darauf zu zeigen, welchen Mehrwert Technologien für unsere Umwelt und Gesellschaft leisten können. Mit dem Ausbau der Connected Conservation-Initiative gehen wir einen Schritt weiter und zeigen, dass wir noch viele weitere gefährdete Tiere auf der ganzen Welt schützen können ohne sie anzutasten oder ihre Freiheit einzuschränken“, betont Jürgen Horak, CEO von Dimension Data Austria. Zukünftig sollen mit dem „Connected Conservation“-Modell auch andere gefährdete Tierarten geschützt werden, darunter Löwen, Schuppentiere, Elefanten, Tiger, Haie und Rochen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.12.2018

10 Jahre Sicherheit im Europäischen Flugraum

10 Jahre Sicherheit im Europäischen Flugraum© Bilderbox.com

Eurocontrol, Frequentis und T-Systems begehen 10-jähriges Jubiläum bei gemeinsamer Betreibung der europäischen Flugdatenbank. T-Systems verantwortet seit 2008 sichere Datenverfügbarkeit der Europäischen Flugdatenbank mit über 70.000 Benutzern und aktuellen Informationen zum weltweiten Luftraum.

Sicherheit und Verfügbarkeit der IT-Systeme sind im Bereich der Flugplanung zwei ganz zentrale Themen. Die europäische Flugdatenbank EAD bietet aktuell 53 Staaten und mehr als 70.000 Benutzern die Möglichkeit, den aktuellen Zustand des weltweiten Luftraumes zu verwalten und die Informationen kontrolliert an Fluglinien und Privatpiloten weiter zu geben.

Datenvielfalt in Echtzeit
Jeder Fluglinie und jedem Privatpilot werden für einen Flug eine Vielzahl statischer wie auch dynamischer Daten in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Die statischen Daten beinhalten primär Informationen über Flughäfen, Landebahnen, Flugrouten oder Funkfeuer, die dynamischen Daten aktuelle Hindernisse, Flugraumsperren, Ausfälle von Navigationshilfen, Runway-Sperren, aber auch temporäre Ereignisse wie Vulkanaktivitäten.
Alle diese sogenannten Aeronautical Information Services-Daten werden für die Flugplanung und für die Erstellung von Luftfahrtkarten verwendet. Die jeweilige aktuelle Flugplanverarbeitung erfolgt dann über das jeweilige System der nationalen Flugsicherungen und gibt Auskunft über Strecken, Abänderungen aufgrund des aktuellen Flugverkehrs oder informiert über gestartete oder gelandete Flugzeuge.

Weltweite Referenzlösung von Frequentis und T-Systems
Als internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationslösungen in den Bereichen Air Traffic Management und Public Safety & Transport liefert Frequentis die Kernapplikation der Europäischen Flugdatenbank und verantwortet den technischen Gesamtbetrieb im Auftrag der Eurocontrol. Beinhaltet sind dabei Wartung, Korrektur und Validierung von Daten durch die aeronautischen Datenexperten der europäischen Flugsicherungen und der Eurocontrol.
Seit 2008 betreibt T-Systems das von Frequentis entwickelte und implementierte System für die EAD (European Aeronautical Information Services Database) in zwei dezidierten Rechenzentren von T-Systems und einem weiteren von Frequentis. „Dank der hervorragenden Unterstützung unserer langjährigen Industriepartner T-Systems und Frequentis, ist die Europäische AIS-Datenbank (EAD) heute die weltweite Referenz für qualitätsgesicherte und vollständig integrierte Aeronautical Information Management (AIM) Daten“, so Peter Matern, Leiter der europäischen AIM-Abteilung bei Eurocontrol.

Sichere Verfügbarkeit durch redundante Rechenzentren
„Im Flugverkehr sind gerade die Datensicherheit und -verfügbarkeit von zentraler Bedeutung. So war es Frequentis im Jahr 2008 wichtig einen verlässlichen Partner zu finden, der dies gewährleistet. Wir freuen uns über die langährige gute Zusammenarbeit“, unterstreicht Dirk Withake, Vice President AIM Frequentis. „Mit unserem Rund-um-die-Uhr Betrieb des IT-Systems tragen wir ganz wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit und zur reibungslosen Abwicklung des Flugverkehrs innerhalb von Europa und Kanada bei“, betont auch Peter Lenz, Managing Director von T- Systems Austria.
Mit 99,9 % Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit gewährleistet das Rechenzentrum von T-Systems die Sicherheit und Verfügbarkeit der in der dezidierten Privat-Cloud liegenden Daten. Dabei wird die hochverfügbare Datenbank parallel in zwei weiteren Rechenzentren von T-Systems und Frequentis gespiegelt. Bei Auftreten eines Fehlers wird das gesamte IT-System auf eines der beiden anderen redundant ausgelegten Rechenzentren umgeschaltet, um einen Datenausfall zu verhindern.

 

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.12.2018

„Wir bündeln unsere jahrzehntelange Expertise.“

„Wir bündeln unsere jahrzehntelange Expertise.“© economy

(Video/Text) Qualitätsverbesserung und Kosteneffizienz erfordern in der medizinischen Leistungserbringung ständige Innovation. Welche Herausforderungen es dabei zu beachten gilt, erfuhr economy von Peter Lenz, Managing Director T-Systems Austria und Michael Krammer, Geschäftsführer Krammer ClinicConsulting.

Economy: Sie haben vergleichsweise früh begonnen sich mit technologischen Innovationen im Gesundheitswesen zu beschäftigen.
Was war Ausgangsbasis?

Michael Krammer: Ich wurde 1978 in dem Krankenhaus wo ich tätig war mit der Entwicklung eines Medikamenten- Bewirtschaftungssystems betraut.
Antrieb war dann, dass Technologie da noch wesentlich mehr leisten kann und so habe ich mit der Weiterentwicklung begonnen.

Wo setzen Sie bei Projekten im Normalfall an?
Krammer: Start ist immer Analyse und Evaluierung der vorhandenen Prozesse, die technologisch unterstützt werden können und davon wird ein Soll-Prozess für die weitere Umsetzung abgeleitet.

Auch T-Systems hat langjährige Expertise beim Thema Innovation im Gesundheitswesen. Welche Erfahrungswerte gibt es hier?
Peter Lenz: Wir beschäftigen uns seit über 40 Jahren mit klinischen Prozessen und IT-Systemen im Spitalswesen.
Umgerechnet sind das über 600 Personenjahre, die an Expertise in diesem Bereich aufgebaut wurden und die uns jetzt einen klaren Wettbewerbsvorteil geben.

Wo setzt man bei Projekten im Gesundheitswesen an?
Lenz: Primär einmal mittels klassischem Projektmanagement, da haben wir aus vielen anderen Großprojekten umfangreiche Erfahrung. Im klinischen Umfeld sind es dann entsprechend klinische und papierbasierende Prozesse, wo smarte IT-Unterstützung helfen kann die Dinge einfacher auf den Punkt zu bringen, den Patienten in den Vordergrund zu stellen.

Experten sehen im Krankenhausbereich viel Potential für Qualitätsverbesserungen und Kostenreduktion. Lassen sich diese an sich gegensätzlichen Themen unter einen Hut bringen?
Krammer: Ich sehe Potential für beides. Durch die IT haben wir bereits jetzt eine gewaltige Verbesserung der Dokumentation und der Behandlungsqualität. Es sind online bereits sofortige medizinische Qualitätschecks möglich, etwa bei der Medikamentenverordnung, wo sofort alle Interaktionen geprüft werden können.
Auch die Kostenseite lässt sich optimieren, etwa in der Vermeidung kostenintensiver Doppeluntersuchungen durch den sofortigen Informationszugang.

Ist der primäre Ansatzpunkt dann Geld und Kosten oder doch Qualität?
Lenz: Beides, primär aber ausgehend von der Anforderung, von Prozessverbesserung und Effizienzsteigerung und daraus dann abgeleitet ein Kostenvorteil.
Wir wollen die klinischen Prozesse, die in der Kette oftmals noch Systembrüche beinhalten zu einem großen Ganzen zusammen führen.
Wenn man hier den Patienten in den Vordergrund stellt, dann ist es fast mit einem CRM (Anm. Kundenbeziehungsmanagement) zu vergleichen. Man hat die gesamte Historie auf Knopfdruck zur Verfügung, kann die richtigen Schlüsse ziehen und dann gerade im klinischen Umfeld entsprechend risikominimierend einzugreifen.

Ein wichtiger Faktor im Krankenhaus ist das Pflegepersonal. Menschen, die nicht unbedingt gewohnt sind mit Technologien umzugehen. Ist das eine Herausforderung in der Praxis?
Krammer: Durchaus. Die Usability der Geräte und Programme für Ärzte und Pflegepersonal muss natürlich so ausgelegt sein, dass sie speziell und intuitiv auf die Arbeitsabläufe dieser Gruppen Bedacht nimmt und auch den Workflows gerecht werden.

Ein Krankenhaus ist von den Abteilungen, Mitarbeitern und Patienten bzw. Kunden mit einem Großbetrieb vergleichbar. Gelten bei Transformationsprozessen auch die gleichen Parameter?
Lenz: Sind zum Teil sehr ähnlich. Wenn man sich denkt, dass die Unternehmen vor Jahren begonnen haben ihre Prozesse mit ERP zu steuern, so findet das heute mit Krankenhaus-Informationssystemen (KIS) in ähnlicher Weise statt.
Mit dem Unterschied, dass hier im Umgang mit Patientendaten erhebliche Sicherheitsanforderungen zu berücksichtigen sind und das betrifft alle handelnden Personen im Bereich Medizin und Pflege, bis hin zur Administration.

Wie kann man sich die technische Infrastruktur in einem Spital vorstellen?
Krammer: Sie ist stark von Informationstechnologie geprägt, praktisch alles ist doppelt oder mehrfach ausgelegt. Ein Krankenhaus muss auch für mehrere Stunden agieren können, wenn etwa der Strom ausfällt oder die öffentlichen Datennetze nicht zur Verfügung stehen.
Eine große Herausforderung ist speziell das Zusammenspiel zwischen der generellen IT und der Medizintechnik.

Im Spitalsalltag geht es oftmals um sensible Daten und Informationen. Wie handhaben Sie die Themen Sicherheit und Verfügbarkeit sowie Datenschutz?
Lenz: Wir haben gerade in dem Umfeld eine große Expertise. Nicht zuletzt durch die neue EU-Verordnung haben wir eine solide Datenschutzbasis, die selbstverständlich in sämtlichen Systemen und Prozessen einzuhalten ist.
Da sind wir ganz klar auf der Seite des Patienten, des Nutzers und damit auch des Krankenhausträgers, weil wir uns hier absolut null Toleranz erlauben können.

Ein weiteres Thema Verfügbarkeit, etwa im heiklen OP-Bereich?
Krammer: 100 Prozent gibt es leider nicht, aber 99,9 Prozent und das ist auch der Level, der von uns verlangt wird und auch von uns einzuhalten ist. Entsprechend werden alle System redundant ausgelegt und in mehreren Stufen gesicherte Versorgung zur Verfügung gestellt.

Welche Maßnahmen werden zur Qualitätssicherung gefordert?
Krammer: Einmal eine Menge automatischer Tests bevor der Anwender damit in Berührung kommt. Darüber hinaus werden die Programme von entsprechend geschulten Personen aus dem Gesundheitsbereich auch noch manuell getestet.

T-Systems hat eigene KIS bereits an vielen Kliniken umgesetzt, was sind hier die kritischen Erfolgsfaktoren?
Lenz: Es geht los mit einer klassischen Anforderungsanalyse und mit dem großen Erfahrungsschatz unserer beiden Häuser holt man die, die diese Anforderungen haben auch entsprechend gut ab.
Dann geht es in die Umsetzung mit den ersten Prototypen, dann folgen die Roll-outs, immer mit einem sauberen Projektmanagement drüber.
Wenn es über viele Kliniken geht, dann führt das auch zu einer Standardisierung sämtlicher Prozesse aller Häuser und somit zu einer Vergleichbarkeit, die oft auch erwünscht ist.
Primär muss das Software mit speziellen Gütekriterien sein. Da gelten ganz spezielle Anforderungen mit niedrigsten Fehlerraten für die es auch eigene Levels gibt.
Das hat mit der Software, die wir so auf unseren Laptops haben nix zu tun. Das gilt zumindest der Faktor 100 dazu im Vergleich was sonst marktüblich gesehen wird.

Welchen Zeitrahmen kann man sich bei solchen Projekten vorstellen?
Krammer: Zwischen sechs und zwölf Monaten für die Implementierung und davor passiert aber noch die Analyse der Prozesse. Abhängig von Umfang und Durchdringungsgrad, kann das nochmals sechs bis neun Monate betragen.

Sie haben aktuell mit ELFI ein Projekt an einem Klinikum umgesetzt. Was kann man sich darunter vorstellen?
Krammer: Diese elektronische Fieberkurve beinhaltet in erster Linie all jene Komponenten, die bisher mehr oder weniger gut lesbar auf Papier dokumentiert und angeordnet wurden. Neben der Medikation sind das auch alle anderen Formen der ärztlichen Anordnungen.
Wenn also der Arzt bei der Visite bei einem Patienten drei mal täglich eine Blutdruckmessung anordnet, dann passiert das in der Fieberkurve mit einem Mausklick und das Pflegepersonal wird jeweils laufend an die Durchführung erinnert.
Mit der Eintragung der Werte, erkennt das System dann automatisch auch die Durchführung.

Der Einsatz mobiler Endgeräte nimmt auch in Spitälern zu. Was gibt es da bei Verfügbarkeit und Sicherheit zu beachten?
Lenz: Wie bei einer stationären Anlage, ist auch hier das Zugangsmanagement und das User-Management extrem wichtig und darunter ein gut konzeptioniertes Rechtesystem.
Und für die kleineren Oberflächen excellente User-Experience bzw. Usability, die dem Tätigkeitsbereich der Anwender optimal angepasst ist.
Das muss intuitiv auf der Oberfläche abgebildet sein, wie es wirklich dem klinischen Alltag entspricht und dann ist es auch eine echte Unterstützung und Mehrwert, auch im Sinne des Patienten.

Seit Anfang des Jahres bündeln Sie die jeweils individuell vorhandene Expertise zum Thema Innovation im Gesundheitswesen und arbeiten zusammen. Was war hier Ausgangsbasis?
Krammer: Wir sind zwar ein flexibles Unternehmen mit einem großen praktischen Erfahrungsschatz aber mit 35 Mitarbeitern sind wir zu klein für diesen komplexen und großen Markt. Wir haben nicht die Innovationskraft einer T-Systems etwa bei Qualitätssicherung und neuen Technologien.
Lenz: Wir bündeln unsere beidseits über Jahrzehnte aufgebaute Expertise. Bei Großprojekten und KIS-Systemen sind das Themenstellungen, die sich von fünf bis zu zehn Jahren hinziehen und das kann man dann mit der Power eines Großkonzerns entsprechend besser auf die Strasse bzw. in dem Fall ins Klinikum bringen.

In welche Richtungen geht die Weiterentwicklung bei KIS-Systemen?
Krammer: Wir haben nun eine klare Strategie entwickelt und da liegt die Innovationskraft von T-Systems auf Qualitätssicherung und auf neuen Technologien und das wollen wir mit unserer Flexibilität verbinden, um die Entwicklungen auf unserer Seite dann schneller und mit geringerem Aufwand durchführen.
Lenz: Um hier ein Beispiel zu nennen: Gerade in den Architekturen oder der Skalierbarkeit einer Anwendung gilt es Lösungen zu finden, die nicht nur in einer Handvoll Kliniken gut und performant funktioniert sondern idealerweise auch in zwanzig, dreißig oder vierzig Kliniken. Und da verbinden wir ab nun für unsere Kunden das Beste aus beiden Welten zu einem großen Ganzen.

Was sind erwähnenswerte Unterschiede, wenn Sie Krankenhäuser vor dreißig Jahren betrachten gegenüber heute?
Krammer: Ich erinnere mich, wir haben Patientenakten mit vier, fünf Durchschlägen mit Kohlepapier noch mit der Schreibmaschine erstellt und haben die dann manuell, noch auf dem Fußwege im Krankenhaus ausgeteilt an alle, die das Dokument gebraucht haben.
Oder, eine Ambulanzwarteschlange hat aus einem Stapel Papier bestanden, der in der Reihenfolge der Patientenerscheinung übereinander gelegt wurde und die Patienten der Reihe nach aufgerufen wurden.
Das sind alles Dinge, die heute vollelektronisch ablaufen.

Das war jetzt der Bereich Prozessmanagement, wie schaut das beim Thema Behandlung aus?
Lenz: Hier sehe ich die Zentrierung auf den Patienten, auf den Kunden sozusagen eines klinischen Prozesses. Hier wird derjenige, der ein Bedürfnis hat, in den Mittelpunkt gestellt und dann sehe ich zukünftig ganz stark den Bereich Telemedizin.
Es muss nicht mehr nötig sein, dass ich irgendwo hin geh, um mich behandeln zu lassen, es gibt immer bessere Lösungen, die sich ortsunabhängig über telemedizinische Produkte umsetzen lassen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.12.2018

Digitalisierung braucht Infrastruktur und Service

Digitalisierung braucht Infrastruktur und Service Michael Ludwig, Stadt Wien, Patricia Neumann, IBM und Markus Grausam, A1. © A1

A1 realisiert gemeinsam mit IBM neues Rechenzentrum in Wien. Moderne IT-Infrastruktur für ausfallsichere Verfügbarkeit und Datenmanagement als Dienstleistung für Unternehmen. Standort Wien und Österreich verfügen damit über weiteres lokales Datacenter.

Die rasche Entwicklung der Digitalisierung und der dafür nötigen Technologien und Infrastrukturen veranlasst Betriebe zunehmend externe und entsprechend spezialisierte IT-Dienstleister mit dem Betrieb und dazugehörigen Datenmanagement zu beauftragen. Bedingt durch die ebenso zunehmende enge Verschmelzung von IT- und Kommunikationslösungen ergeben sich dabei neue Anforderungen an Datensicherheit, Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit der IT-Systeme.

8.000m2 und Glasfaserübertragung bis zu knapp 18 Tbit je Sekunde
Mit einem Investment von rund 40 Mio. Euro hat A1 nun in Wien ein 8.000m2 großes neues Rechen- und Datenzentrum eröffnet. Auf Basis letztaktueller Technologien und Netzwerk-Architekturen können Betriebe aus sicheren und hochverfügbaren Datenanbindungen zu ihren Betriebsstandorten wählen oder, relevant für internationale Unternehmen, aus Anbindungen zu den großen internationalen Internetknoten. Über 3 unabhängige Glasfaserstrecken werden Übertragungsraten von bis zu 17.6 Tbit je Sekunde erreicht.
Vergleichbare Anbieter sind in Österreich etwa noch Kapsch, unter anderen mit seinem unterirdisch gelegenen Rechenzentrum im steirischen Kapfenberg oder T-Systems, etwa mit zwei Standorten in Wien sowie das Bundesrechenzentrum (BRZ) oder Raiffeisen-Informatik. Hinzu kommen Rechenzentrum in den Bundesländern, beispielsweise von den Landesenergieversorgern und große Kommunen wie Wien oder große Infrastrukturausstatter wie die Asfinag betreiben eigene Rechenzentren.

Höchste Zertifizierungen für Sicherheit, Qualität und Umweltmanagement
A1 selbst will mit dem neuen Standort übergreifende und entsprechend ganzheitlich nutzbare Services bieten, beginnend beim einzelnen Desktop am Arbeitsplatz über verschiedenste Datenanbindungen bis zum Serverhousing direkt im Rechenzentrum. Enthalten sind dabei auch alle Arten moderner Cloud-Services, von Private über Public bis hin zu beide Arten verbindende hybride Cloud-Varianten. Hier liegt der Fokus auf Modularität, flexibler Skalierbarkeit sowie Automatisierung bei Nutzung und Monitoring.
Alle diese Anwendungen sind über sogenannte End-2-End-Verbindungen entsprechend sicher für Betriebe jeder Branche und Größe nutzbar. Als Bestandteil des georedundanten A1-Datencenter-Verbundes soll dabei höchste Ausfallsicherheit gewährleistet sein. Das neue Rechenzentrum verfügt über eine durchgängige redundante Stromversorgung inklusive unterbrechungsfreier Notstromanlagen und über höchste Zertifizierungen für Sicherheit, Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement.
„Wir kommen mit unserem neuen Rechenzentrum der steigenden Nachfrage der heimischen Wirtschaft nach sicheren und flexiblen IT-Lösungen nach“, so Marcus Grausam, CEO von A1. „Das neue A1-Datencenter ist ein wichtiger Baustein für Wiens Anstrengungen im Digitalbereich“, ergänzt Michael Ludwig, Bürgermeister von Wien, bei der Eröffnung. "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit A1 ein so wichtiges Infrastrukturprojekt realisieren konnten“, unterstreicht auch Patricia Neumann, Generaldirektorin IBM Österreich.

Standort Wien und Standort Österreich
„Mit unserem neuen Wiener Standort erweitern wir auch unseren bereits bestehenden redundanten Rechenzentrumsverbund“, so Grausam weiter. Gemeinsam mit den weiteren Rechenzentren in allen Landeshauptstädten Österreich soll dieser Verbund flächendeckend höchste Ausfallssicherheit und Verfügbarkeit bieten und zudem bleibt Management und Speicherung der Daten in Österreich.
„Betriebe erhalten eine hochverfügbare IT-Infrastruktur und ersparen sich hohe Investitionen und Kosten für Errichtung und Betrieb eigener Rechenzentren“, betont Grausam. Mit seinen 13 eigenen Rechenzentren in ganz Österreich ist A1 der größte Datacenter-Provider Österreichs. Schwerpunkte der IT-Dienstleistungen beinhalten Housing, Managed Datacenter, Virtual Datacenter, Backup oder ganze Storage-Lösungen und weitere Services, etwa im Bereich Cloud. 
Professionelle Infrastruktur- und Sicherheitseinrichtungen sollen zudem höchsten Gebäudeschutz und Umweltverträglichkeit gewährleisten. Beispielsweise wird die durch den Serverbetrieb entstehende Abwärme durch modernste Klimaanlagen-Technik effizient abgeführt. Und für den Gebäudeschutz sorgen Zutritts- und Videoüberwachung inklusive biometrischer Systeme, Brandschutz mit Brandfrüherkennung und Löschanlagen sowie eine mehrstufige rund um die Uhr-Überwachung.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.12.2018

Kundenfreundlich und rechtskonform

Kundenfreundlich und rechtskonform© Bilderbox.com

Internetshops. Online-Handel im Spannungsfeld zwischen Konsumentenwünschen und Datenschutzkriterien.

Letzten Mai ist die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft getreten und damit soll primär der Umgang mit personenbezogenen Daten bei automatisierter Verarbeitung und Speicherung in IT-Systemen geregelt werden. Eine besonders betroffene Branche ist der Handel mit seinen Internet-Shops. „Onlinehändler müssen transparent machen, welche Daten zu welchem Zweck gespeichert werden, woher diese stammen und wohin sie etwaig noch übermittelt werden“, so Sepp Puwein-Borkowski, Geschäftsführer von Credify.

Vom Produktanbot bis zur Bezahlung
Im Handel gehen digitale Wertschöpfungsketten vom Produktanbot bis zur Bezahlung, die dahinter liegenden Abläufe von aufwändigen und oft als umständlich empfundenen Dateneingaben bis zu nutzerzentrierten Kauferlebnissen, sogenannte „One-Klick-Experiences“. Hier befüllen Konsumenten den Warenkorb und loggen sich in ihr Kundenkonto ein, wo Zahlungsarten und Lieferadresse bereits hinterlegt sind, und mit einem Klick erfolgt die Bestellung.
„Für derartige Services müssen Händler zertifizierte Bezahllösungen nutzen, die erneute Buchungen mit hinterlegten Konto- oder Kreditkartendaten erlauben“, so Roland Toch von Wirecard CEE. Hat der Kunde einmal im Internet-Shop gekauft und der Hinterlegung seiner Daten zugestimmt, so können diese auch bei zukünftigen Einkäufen verwendet werden. „Die Kreditkartendaten bleiben dabei verschlüsselt, der Händler kommt zu keinem Zeitpunkt in Kontakt mit sicherheitskritischen Daten, die eine eigene Zertifizierung voraussetzen würden“, ergänzt Toch.

Konzentration auf das Kerngeschäft
Konfrontiert mit zahlreichen bestehenden und kommenden Anforderungen konzentrieren sich Internet-Händler zunehmend auf Produkt und Kunden, und lagern Bereiche wie Bezahlung an externe Spezialisten aus. Das gilt auch für Felber Schokoladen, die gleichnamige Bäckerei im steirischen Birkenfeld besteht seit drei Generationen und setzt auf Nachhaltigkeit und regionale Produzenten. 2004 hat Stefan Felber mit handgemachten Schokoladen ein zweites Standbein begonnen, das Sortiment beinhaltet klassische Kreationen wie Edelbitterschokoladen bis zu ausgefallenen Variationen wie Wiesenkräutergelee und zudem zahlreiche Gussformen.
Im Online-Shop werden aktuell über 3.000 verschiedene Motive angeboten, darunter auch in Schokoformen gegossene Firmenlogos. Implementierung und Abwicklung der Bezahlung wurde an Wirecard CEE verantwortet. Alle gängigen Zahlungsmittel wie Kreditkarten, Paypal oder Sofort Überweisung sind dabei inkludiert und sämtliche Transaktionen werden über eine einzige zertifizierte Schnittstelle abgewickelt. „Der Kunde will sich mit der Bezahlung nicht lange aufhalten, es muss vor allem einfach und schnell gehen“, so Stefan Felber zu Prozessen und Aufwand beim Thema Payment.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.12.2018
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 25.07.2024
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Standortfördernder Wissenstransfer aus CERN-Kooperation

Standortfördernder Wissenstransfer aus CERN-Kooperation© piqs.de/jack davidson

Das Land Niederösterreich erweitert die Kooperation mit dem Business Incubation Center am CERN. Studierende an NOe-Fachhochschulen und Unternehmen sollen verstärkt vom Know-how des renommierten Europäischen Teilchenphysiklabors profitieren.

Das niederösterreichische Gründerservice accent und das Europäische Teilchenphysiklabor CERN in Genf (CH) kooperieren seit nunmehr vier Jahren als eines von 10 CERN-Business Incubation Center (BICs) weltweit. Ziel ist, ausgewählten Start-Ups Zugang zum CERN Expertenwissen zu schaffen und durch zusätzliches Know-how neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Kooperation ist zudem wichtiger Bestandteil der Spin-Off-Strategie des Landes Niederösterreich.

NOe-Netzwerk für Wissenschaft und Unternehmen
"In Zukunft soll die Kooperation nicht nur technologischen Start-Ups sondern auch unseren Fachhochschulen sowie ausgewählten Unternehmen aus Niederösterreich zur Verfügung stehen", erläutert Petra Bohuslav, NOe-Technologielandesrätin. "Wir wollen ein Netzwerk aufbauen von dem sowohl die niederösterreichischen Unternehmen als auch die Wissenschaftler des CERN profitieren können“, unterstreicht Bohuslav bei einem Treffen am CERN mit österreichischen Forschern.
"Wir sind sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit mit Österreich im Bereich des Wissenstransfers, zugunsten der österreichischen Wirtschaft sowie der Gesellschaft im Allgemeinen“, betont Giovanni Anelli, Leiter Technologie-Transfer CERN. „Insbesondere schätzen wir die Partnerschaft mit dem accent Gründerservice für das Austrian Business Incubation Center of CERN Technologies, welches uns beim Transfer von am CERN entwickelten Technologien und Wissen zu neuen Start-Ups unterstützt“, ergänzt Anelli.

Interdisziplinäre und länderübergreifende Forschungsgruppen
Gleichzeitig will man auch niederösterreichischen Studierenden die Möglichkeit bieten, einen Einblick in die Technologiewelt des CERN zu bekommen. Mit Johannes Ambrosch von der FH St. Pölten, Sofie Koschitz von der FH IMC Krems und Mariella Pfannenstill von der FH Wiener Neustadt (Standort Wieselburg) nehmen erstmals Studierende aus Niederösterreich bei einem einwöchigen Praktikum am CERN teil. In dieser Zeit arbeiten sie gemeinsam mit norwegischen Studenten an der wirtschaftsorientierten Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse am CERN.
"Die Teilnehmer aus Niederösterreich arbeiten heuer gemeinsam mit den norwegischen Studierenden an Umsetzungsstrategien für CERN-Know-how", erklärt Doris Agneter, Geschäftsführerin des niederösterreichischen Inkubators tecnet equity. "Innerhalb einer Woche soll ein tragfähiges Business-Konzept erarbeitet werden. Unser Ziel ist, dass wir ab dem nächsten Jahr auch für niederösterreichische Studenten ein ähnliches Format umsetzen“, ergänzt Michael Moll, Geschäftsführer des accent Gründerservice.
"Damit wollen wir Studierenden ermutigen, eigene Geschäftsideen oder neue Produkte zu entwickeln und diese umzusetzen“, skizziert Petra Bohuslav die standortpolitische Richtung. Generell stelle diese CERN-Kooperation für die niederösterreichischen Start-Ups einen besonderen Mehrwert dar, der das hochqualifizierte wissenschaftliche Netzwerk des Hightech Inkubators accent und der tecnet equity entsprechend ergänze.

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PressetextAustria/red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2018

E-Mobilität, Solarenergie oder Umwelttechnik

E-Mobilität, Solarenergie oder Umwelttechnik© piqs.de/jeremy levine

Das neue Wiener Forschungszentrum für Mikro- und Nanostrukturen (ZMNS) beschäftigt sich mit mehreren zukunftsrelevanten Themen.

Die Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung über angewandte Forschung bis zum industriellen Einsatz ist dabei Basis für die Entwicklung von Anwendungen für Hybridautos, Solartechnologien oder bereichsübergreifende Nanotechnologien.

Aktuelle Forschung im Bereich Material und Dimension
Ein Schwerpunkt im ZMNS ist die Erforschung zwei-dimensionaler Materialien wie Graphen. „Diese Materialien bestehen aus nur einer Atomlage und zeigen deshalb ganz erstaunliche Eigenschaften. Im Rahmen des EU-Flagship-Programms 'Graphene' werden diese im ZMNS hergestellt und erforscht“, erklärt Gottfried Strasser, Vorstand des ZMNS. „Einsatzmöglichkeiten sind neue Transistoren oder Solarzellen aber auch Lichtemitter", ergänzt Strasser.
Gallium-Nitrid ist auch ein Material, das erst seit kurzer Zeit beherrschbar ist. Daraus werden Hochleistungstransistoren hergestellt, mit denen verhältnismäßig starke Ströme geschaltet werden können. Das ist etwa für Hybridautos wichtig, in denen große Energiemengen in kurzer Zeit hin- und hergeleitet werden müssen. Der Einsatz verschiedener Materialien zur Änderung der elektronischen Eigenschaften von Bauelementen reicht am ZMNS von üblichen Halbleitermaterialien wie Silizium oder Germanium bis zu Oxiden und Metallen.

Solarzellen aus dicht gepackten Nanostrukturen
Interessante Möglichkeiten bieten auch niedrigdimensionale Strukturen. Wenn man etwa statt eines dreidimensionalen Blocks einen dünnen Nano-Draht herstellt, ist die Kombination viel einfacher. Aus dicht gepackten Nanodrähten könnten effizientere Solarzellen gebaut werden, die ein breites Spektrum an Lichtwellenlängen absorbieren. Doch Nanostrukturen können nicht nur absorbieren, sondern auch Licht aussenden. Am ZMNS werden auch Quantenkaskadenlaser (QCLs) entwickelt, die als Spektroskopie-Werkzeuge eingesetzt werden können, etwa um hochempfindliche Sensoren für die Umweltanalytik zu realisieren.
Bei der Fertigung von Mikrostrukturen gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen: Beim Top-Down-Ansatz startet man mit dem fertigen Material und bringt es dann in Form, zum Beispiel durch Ionenbeschuss. Beim Bottom-Up-Ansatz lässt man die Materialien gezielt in der richtigen geometrischen Form wachsen. "In der Industrie wird noch immer eher die Top-Down-Variante angewandt, doch das genügt heute nicht mehr", sagt Strasser. Im ZMNS werden beide Strategien verbunden, um auch in Zukunft führend bei der Entwicklung von Nanostrukturen sein zu können.
Über die Entstehung, Finanzierung und Strategie des neuen ZMNS siehe Bericht „Klein und kleiner oder Mikro und Nano“.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2018

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