Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

24. Juli 2024

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Das Engelswesen, das dann doch nicht leben darf

Das Engelswesen, das dann doch nicht leben darf© piqs.de/sharon pruitt

Menschen jenseits von männlich und weiblich: Ein vom FWF gefördertes Projekt untersuchte, wie Intergeschlechtlichkeit in der zeitgenössischen deutschen Literatur behandelt wird.

Im Projekt „Diskursverhandlungen in Literatur über Hermaphroditismus“ untersuchten Susanne Hochreiter und Angelika Baier zeitgenössische literarische Texte zum Thema Hermaphroditismus. Das Ergebnis in aller Kürze: So unsicher die Gesellschaft dem sogenannten dritten Geschlecht gegenüber ist, so unsicher zeigt sich auch die Literatur.

Zwischen Abscheu und Faszination
Als einen häufigen Topos haben die Forscherinnen dabei „die Beschreibung des Hermaphroditen als engelsgleiches Wesen, das dann doch nicht leben darf“ identifiziert. Vielfach reflektiert die Literatur dabei die Mischung aus Abscheu und Faszination, mit der Hermaphroditen oft begegnet wird: Abscheu vor dem uneindeutigen Monster, nicht Mann, nicht Frau; Faszination ob der puren Schönheit dieses Wesens.
Untersucht wird Intergeschlechtlichkeit im Rahmen des Projekts in fünf verschiedenen Bereichen: in autobiografisch orientierten Texten, in Texten im Familienrahmen, in Kriminalromanen, in Romanen, die Hermaphroditen als übermenschliche Engel thematisieren und in Texten, die Intergeschlechtlichkeit über groteske Körperdarstellungen abhandeln. Dass dem Kriminalroman in der Darstellung von Hermaphroditen eine wichtige Rolle zukommt, überrascht übrigens nur vordergründig: Als Vertreter des Fremden, des Uneindeutigen bieten sich Hermaphroditen-Figuren für dieses Genre durchaus an.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 20.11.2017

Digitale Finanzwelt frisch gedacht

Digitale Finanzwelt frisch gedacht© piqs.de/peter roeben

Eine neue Plattform erleichtert das Entwickeln von komplexen Finanzlösungen.

Mit Finplex bietet Fujitsu ein neues Tool, mit dem Finanzdienstleister noch besser maßgeschneiderte Angebote für ihre Endkunden entwickeln können. Finplex baut auf Fujitsus digitaler Businessplattform MetaArc auf und führt Daten aus unterschiedlichsten Quellen zusammen. So können Geschäftspläne und Budgets, aber auch Produkt- und Service-Portfolios Paßgenau auf die für ein konkretes Unternehmen wichtigen Kennzahlen und Eckdaten abgestimmt werden.
In seiner aktuellen Form beinhaltet Finplex die Finplex Financial Front-Service-Plattform „FrontSHIP” sowie Application Programming Interfaces (APIs). Diese APIs können so kombiniert werden, dass sich neue Services viel schneller implementieren lassen, ohne dafür das Gesamtsystem aufwändig modifizieren zu müssen. Dadurch können auch Organisationen mit sehr unterschiedlichen IT-Landschaften wie zum Beispiel Banken und produzierende Unternehmen problemlos kommunizieren und kooperieren.

Revolutionäre Entwicklung
Finplex unterstützt zudem digitale Bezahlsysteme wie Blockchain – eine besonders revolutionäre Entwicklung, die mit einem ausgesprochen hohen Sicherheitsstandard, nachvollziehbaren Datentransfers und ständiger Verfügbarkeit Maßstäbe setzt.
Elenice Macedo, Head of Financial Services Solutions, Industry Consulting and Software Solutions EMEIA bei Fujitsu betont, dass Finanzdienstleister von der neuen Lösung besonders profitieren können: „Banken müssen heute vor allem vertrauenswürdige Partner sein. Digitale Technologien wie Big Data und Künstliche Intelligenz haben hierbei eine klare Schlüsselfunktion. Mit den Lösungen von Finplex erleichtern wir den Finanzanbietern ihre Arbeit entscheidend, indem wir ihnen diese Technologien verfügbar machen.”

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 20.11.2017

Graz: Industrie-4.0-Pilotfabrik mit neuer Ausbaustufe

Graz: Industrie-4.0-Pilotfabrik mit neuer Ausbaustufe© TU Graz

In einem Testlabor an der TU Graz können Unternehmen den digitalen Wandel Wirklichkeit werden lassen.

Das Infrastrukturministerium hat in der Steiermark eine eigene Pilotfabrik für Industrie 4.0 eingerichtet. In dem in Graz angesiedelten Testlabor können Unternehmen seit dem Sommer digitalisierte Produktion erproben und weiterentwickeln, ohne den eigenen Betrieb zu stören. Erforscht werden in dem als „smartfactory@tugraz“ bezeichneten Labor neue Fertigungsmethoden, mit denen auch kleine Stückzahlen rentabel hergestellt werden können, etwa personalisierte Autos. Ein besonderer Schwerpunkt wird nun auch auf die Datensicherheit und Verlässlichkeit gelegt. Federführend beteiligt an der „smartfactory@tugraz“ ist die Technische Universität Graz, die dabei mit rund zwanzig heimischen Betrieben kooperiert.

Geld von Bund und Wirtschaft
Die finanziellen Mittel kommen vom Infrastrukturministerium, das rund zwei Millionen Euro in die Grazer Smartfactory investiert, etwa die gleiche Summe steuern Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft bei. Unter den Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligten, ist unter anderem auch Siemens Österreich. „Mit neuen digitalen Verfahren können wir in der Produktion Prozesse optimieren, neue Dienstleistungen oder neue Geschäftsmodelle entwickeln“, so Kurt Hofstädter, Leiter der Division Digital Factory bei Siemens Österreich.

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red/pd/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.11.2017

Breitband-Internet für mehr als 700 österreichische Gemeinden

Breitband-Internet für mehr als 700 österreichische Gemeinden© piqs.de/fluffisch

Erfreuliche Zwischenbilanz bei der Implementierung der Breitbandmilliarde.

In der zweiten Ausschreibungsrunde des Programms „Access“ vor dem Sommer haben dreizehn Telekom-Unternehmen Anträge eingereicht, um Breitbandinternet in 701 Gemeinden auszubauen. Sie bewarben sich um Fördersummen in der Gesamthöhe von 85 Millionen Euro. Im gleichzeitig ausgeschriebenen „Backhaul“-Programm haben fünfzehn Netzbetreiber Förderungen in der Höhe von insgesamt 21 Millionen Euro beantragt. Dazu kommt die Ausschreibung des Programms „Connect“, in dem Klein- und Mittelbetriebe sowie Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen werden.
 
Breitband für alle
Die drei Programme sind Teil der Breitbandstrategie des Bundes, die zum Ziel hat, bis 2020 alle österreichischen Haushalte und Betriebe an schnelles Breitbandinternet mit mindestens 100 Mbit pro Sekunde anzuschließen. „Wir bringen schnelles Internet ins ganze Land. Das nützt den Betrieben in den Regionen und steigert die Lebensqualität der Bevölkerung“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
In der Programmlinie „Access“ wird das Breitbandnetz flächendeckend ausgebaut. Dafür standen in dieser Ausschreibung 80 Millionen Euro zur Verfügung. In „Backhaul“ werden Glasfaserinseln und unterversorgte Sendemasten an das Hauptnetz angebunden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Infrastrukturministerium aus der Breitbandmilliarde Förderzusagen über insgesamt 204 Millionen Euro vergeben. Die Mittel aus der Breitbandmilliarde werden von den privaten Netzbetreibern mit Investitionen in derselben Höhe verdoppelt.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 20.11.2017

Echter Mehrwert und nachhaltige Renditen

Echter Mehrwert und nachhaltige Renditen© piqs.de/sunshiny92

Die Entscheidung für eine Vermögensverwaltung erfordert ein hohes Maß an Vertrauen. Nur auf Basis einer wirklich guten Vertrauenslage zwischen Kunde und Verwalter kann eine erfolgreiche und lange Zusammenarbeit entstehen.

Die individuelle Vermögensverwaltung von Grüner Fisher Investments will vermögende Anleger von der Notwendigkeit entlasten, sich selbständig um ihr Geld kümmern zu müssen. Nachhaltige Renditen, mehr Zeit für sich, die Familie und das eigentliche Leben ist dabei die erklärte Zielsetzung. Dazu kommen Themen wie die richtige Anlagestrategie und finanzielle Ziele für den Ruhestand.
Ob reines Rentendepot, Aktien- bzw. Wachstumsdepot, die Investmentstrategie der 1999 von Thomas Grüner gegründeten Investmentberatung folgt den Grundsätzen einer innovativen Vermögensverwaltung. Die Ergebnisse gezielter Research- und Prognosetechniken bestimmen dabei den Depot-Mix aus Aktien, Anleihen und Cash-Beständen. Wichtige individuelle Parameter sind dabei vor allem Anlagehorizont, Renditeerwartung und das Risikoprofil des Anlegers.

Innovative Research-Modelle und Prognosemethodik
Fragen zum Portfolio, zur Anlagestrategie und Markterwartung werden durch den persönlichen Investmentberater von Grüner Fisher beantwortet, der eine proaktive und auf die Wünsche des Kunden angepasste Kommunikation umsetzt. Zum Start werden die Details der Zusammenarbeit gemeinsam definiert, dabei geben ein klar definiertes Ziel und der entsprechende Zeithorizont jedes individuellen Kunden die Richtung vor.
Grundsätzlich werden die Depots ständig überwacht und mit einem flexiblen Investmentansatz an aktuelle Entwicklungen angepasst. Im Fokus steht dabei diszipliniertes Handeln als Resultat der von Grüner Fisher ständig weiterentwickelten Research- und Prognosemethodik. Hierfür werden etwa marktspezifische Zusammenhänge ebenso ständig hinterfragt wie auch historische Daten im Hinblick auf ihre Signifikanz ausgewertet.

Service wie für institutionelle Kunden
Im Normalfall haben Anleger wenig Kontakt zu ihrem Finanzdienstleister. Grüner Fisher Investments setzt auf persönliche und proaktive Kommunikation und bietet damit einen Service, der in Deutschland bisher lediglich institutionellen Kunden vorbehalten war. Zielsetzung ist dabei immer eine langfristige und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
„Grüner Fisher gehört zu den am schnellsten wachsenden Vermögensverwaltungen in Deutschland. Trotzdem behalten wir unser wichtigstes Ziel immer im Auge: zufriedene Kunden und erstklassiger, persönlicher Service“ betont Gründer und CIO Thomas Grüner. „Um einen echten Mehrwert in der Vermögensverwaltung für Privatkunden zu schaffen, bedarf es eines Wissensvorsprungs und den erreichen wir durch unsere innovativen Research- und Prognosetechniken“.

Das Unternehmen Grüner Fisher Investments
Die Grüner Fisher Investments GmbH ist eine wachstumsstarke unabhängige Vermögensverwaltung. Das Unternehmen wurde 1999 von Thomas Grüner gegründet. Seit der amerikanische Milliardär Ken Fisher, dessen Vermögensverwaltung in den USA aktuell mehr als 89 Mrd. US-Dollar managt, Mitte 2007 eine Beteiligung an dem Unternehmen erworben hat, lautet der Firmenname Grüner Fisher Investments GmbH.
Die Grüner Fisher Investments GmbH ist ein bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) registriertes Finanzdienstleistungsinstitut. Das Kerngeschäft ist die Finanzportfolioverwaltung mit eigenem Ermessensspielraum (Vermögensverwaltung). Die Ansprüche des Unternehmens sind Solidität, Nachhaltigkeit, Transparenz und Integrität. Dies wird auch durch die Mitgliedschaft im Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) zum Ausdruck gebracht.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 20.11.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 24.07.2024
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Innovation wird zum Geschäft bei DEX17 von Kapsch.

Experience Zone mit Smart Chairs, IoT, Datapedia, EcoCall
oder Digital Workspace plus viele digitale Praxisbeispiele.

DEX17 von Kapsch BusinessCom am 21.11.17 in Wiener Sofiensälen.

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Die besten Masterthesen an der Fachhochschule Technikum Wien

Die besten Masterthesen an der Fachhochschule Technikum WienKari Kapsch (ganz rechts) mit den Preisträgern der FH Wien © FHWien_Lerch

Kapsch prämiert zum zehnten Mal Diplomarbeiten aus Masterstudiengängen an FH Technikum Wien.

Bereits zum zehnten Mal prämierte die Kapsch Group an der FH Technikum Wien die besten Masterthesen des abgelaufenen Studienjahres mit dem Kapsch Award. Eingereicht wurden Diplomarbeiten aus 19 Masterstudiengängen, darunter etwa Informationsmanagement und Computersicherheit, Gesundheit- und Rehabilitationstechnik, Telekommunikation und Internettechnologien oder Softwareentwicklung. Die Gewinner erhalten neben der Prämierung ein Preisgeld von jeweils 2.000 Euro.

Begeisterung für Fachgebiet lohnt sich
„Die Nachfrage an gut ausgebildeten Technikern ist groß. Nach wie vor gibt es zu wenige Absolventen auf diesem Gebiet. Mit deam Kapsch Award möchten wir die hervorragenden Leistungen honorieren, aber auch zeigen, dass sich die Begeisterung für ein Fachgebiet und der Einsatz während eines Studiums lohnen und anerkannt werden“, so Kari Kapsch, COO bei Kapsch Group. „Wir sind stolz, dass die herausragenden Leistungen unserer Nachwuchstalente mit dem Kapsch Award gewürdigt wurden. Vielen Dank an unseren langjährigen Partner, der mit uns vor zehn Jahren diesen Award ins Leben gerufen hat,“ ergänzt Gabriele Költringer, Geschäftsführerin der FH Technikum Wien.

Die prämierten Projekte
Implementation of a software-based SDN Architecture for automated Mitigation of DDoS Attacks von Thomas Gerbafczits; A Model for Measuring Maintainability Based on Source Code Characteristics von David Leitner; Parameternachführung für adaptive feldorientierte Regelung von Asynchronmaschinen in Fahrzeugantrieben von Alexander Marent; Regelung der Laufbandgeschwindigkeit über ein 3D-Motion Capture System von Caterine Schwab; Embedded Security, Intellectual Property Protection for Embedded Systems Software von Florian Gerstmayer und Laser based 3D printing of Hydrogels for Microfluidic Applications von Denise Mandt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.11.2017

FH Salzburg: Neues Zentrum für sichere Energieinformatik

FH Salzburg: Neues Zentrum für sichere Energieinformatik© Bilderbox.com

IT-Sicherheit als Grundvoraussetzung für eine funktionierende Energiewende.

E-Mobility und Internet der Dinge als neue Forschungsfelder und verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen angewandter Forschungsprojekte mit Unternehmenspartnern.
 
Das neue „Zentrum für sichere Energieinformatik“ (ZSE) setzt als Nachfolgeorganisation des „Josef Ressel Zentrums für anwenderorientierte Smart Grid Privacy, Security und Steuerung“ die Arbeit fort und weitet das Forschungsspektrum aus. Ohne intelligente Kommunikations- und Steuermechanismen im Netz gibt es keine Integration von erneuerbaren Energiequellen und somit keine Energiewende, so die Grundannahme.

Digitalisierung mit Informations- und Kommunikationstechnologien
Nur durch Digitalisierung mit Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) können verschiedene Anwendungen wie intelligentes Laden von E-Autos, Eigenverbrauchsoptimierung, variable und kundenfreundlichere Tarife oder die intelligente Steuerung des eigenen Wohnraums realisiert werden. Neben diesen Aspekten bringt die Digitalisierung der Energiesysteme auch einige Herausforderungen mit sich, vor allem im Bereich der IT-Sicherheit und der Privatsphäre der Kunden.
„Der Einsatz von IKT bringt immer auch neue Angriffsmöglichkeiten für Hacker mit sich. Zukünftige Stromnetze müssen gegen solche Attacken von außen umfassend abgesichtert werden. Es gilt zudem persönliche Informationen der Kunden und deren Privatsphäre zu schützen,“ so Dominik Engel, der das Ressel-Zentrum und jetzt auch das ZSE seit der Gründung im Jahr 2013 leitet.
„Hier setzt das Zentrum für sichere Energieinformatik (ZSE) an und erforscht Schutzmechanismen, sowohl für die Privatsphäre, als auch gegen Angriffe von außen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass notwendige Funktionalitäten, um z.B. erneuerbare Energiequellen zu integrieren, nicht beeinträchtigt werden,“ ergänzt Engel. Gemeinsam mit Salzburg Research und den Unternehmenspartnern arbeiten im ZSE 17 Forscher an der Digitalisierung zukünftiger Energiesysteme und ihrer Absicherung gegen externe Angreifer und Datenmissbrauch.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 16.11.2017

Deutsch klingt vertraut: Sprachbarrieren bei Habsburgerarmee

Deutsch klingt vertraut: Sprachbarrieren bei Habsburgerarmee© Bilderbox.com

Elf Regimentssprachen und unzählige Dialekte. Die Armee der Habsburgermonarchie war ein Babylon der Sprachen. Die Historikerin Tamara Scheer untersuchte wie Kaiser, Armee, Soldaten und Heeresbürokratie mit der Vielsprachigkeit umgingen. Das Projekt wird vom Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert.

Wer Deutsch spricht, steht loyal zu Österreich. Das klingt vertraut. Und ist doch mehr als 100 Jahre alt. “Mit dem Beginn des Krieges 1914 werden Sprachen und ihre Sprecher in loyal und illoyal eingeteilt”, so Tamara Scheer. Die Wiener Historikerin untersuchte im Rahmen des vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projektes “Mehrsprachigkeit in der k.u.k. Armee und Zivilgesellschaft”, den Umgang mit der Sprachvielfalt in der alten Armee ab 1868.
Mit dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn wird in der gemeinsamen Armee auch der vielfältigen Sprachenwelt der Monarchie Rechnung getragen. Zwar ist die Kommandosprache Deutsch, so wie auch die Dienstsprache, die Regimentssprachen orientieren sich jedoch an den jeweiligen Landessprachen. “Elf Sprachen sind in Verwendung,“ erläutert Scheer. “Damit wollte man den Soldaten die Möglichkeit geben, sich in ihrer Sprache auszudrücken und während ihrer dreijährigen Dienstzeit keine andere auferlegt zu bekommen”, so Scheer.

Loyalität der Soldaten gegenüber Kaiser
Dieses sprachliche Entgegenkommen sollte zudem ein höheres Maß an Loyalität der Soldaten gegenüber Kaiser und König fördern. In einem Reich, in dem weite Gebiete mehrsprachig waren, stieß das System allerdings bald an seine Grenzen. Entgegen seiner Intention fördert es das Denken in nationalen Kategorien. Scheer: “Wer im weitgehend zweisprachigen Raum Mähren lebte und angab, von beiden Sprachen öfters Tschechisch zu sprechen, der kam in ein tschechisches Regiment.” Und wurde somit gleichsam zum Tschechen gemacht. Während Freund oder Bruder in ein deutsches Regiment kam und zum Deutschen gemacht wurde.
“Das interessante ist”, berichtet Scheer, “dass die Unzulänglichkeiten des Systems wohl erkannt, aber nie behandelt wurden.” Niemand wollte daran rühren. Schon gar nicht der Kaiser, der sämtliche Entscheidungen an die Peripherie seines Beamtenapparates delegierte, an die 15 Korpskommandos, um nicht angreifbar zu sein. Dadurch wurden sprachliche Unstimmigkeiten immer wieder von Fall zu Fall entschieden. Wodurch die Regeln immer wieder flexibel ausgestaltet wurden, was wiederum zur Resilienz des Konstrukts beitrug.

Die große Belastungsprobe
Die große Belastungsprobe kam während des Krieges 1914-1918. Hier mischten sich die Sprachen auf den Schlachtfeldern und die Soldaten des Kaisers fanden sich in einem „Sprach-Babylon“ wieder. Im gegenseitigen Un- und Missverständnis entwickelten sodann tschechische, slowenische und kroatische Soldaten ein “Armee-Slawisch”, welches auch viele Deutsche, Ungarn, Italiener und Rumänen beherrschten.
Fataler aber, so die Historikerin, sei das Misstrauen im 1. Weltkrieg gewesen: “Die deutsch sprechenden Österreicher unterstellten den Tschechen nicht treu zum Kaiser zu stehen”, so Scheer. Die Ruthenen wurden wiederum von den Polen beschuldigt, Spione des Zaren zu sein und die Deutschsprachigen nahmen diesen Verdacht auf. Und je länger der Krieg dauerte, desto offener wurden Vorbehalte gegenüber anderen Sprachen demonstriert. “Dabei hatte dieses System dazu geführt, dass man auch als national gesinnter Tscheche kaisertreu und loyal zur Armee sein konnte. Es gibt eben verschiedene Kategorien der Loyalität. Die Sprache allein ist kein ausreichendes Kriterium,“ resümiert Tamara Scheer.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 16.11.2017

Der Arbeitsplatz der Zukunft

Der Arbeitsplatz der Zukunft© piqs.de/nick keppol

Wenn Unternehmen nicht anfangen, Pläne für den Arbeitsplatz der Zukunft zu entwickeln, werden sie zunehmend Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Talente bekommen, so eine aktuelle Studie von Pierre Audion Consultants (PAC) im Auftrag von Fujitsu.

Eine der wichtigsten Veränderungen mit Einfluss auf den Arbeitsplatz der Zukunft ist die demografische Entwicklung. Bis 2025 tritt eine hohe Anzahl an Millennials ins Berufsleben ein, die eine bessere Work-Life-Balance und ein agiles und zwingendes Arbeitsumfeld erwarten. Gleichzeitig gibt es die Generation X, die bis in ihre 60er Jahre aktiv sind und mit Technologien arbeiten werden, mit denen das Alter auch bei körperlichen Aufgaben kein Hindernis mehr darstellen wird. Diese Vielfalt der Beschäftigten erfordert von Unternehmen auch radikale Veränderungen im Hinblick auf Ausbildung und Entwicklung.

Der grenzenlose Arbeitsplatz
Um auch zukünftig als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, empfiehlt die Studie Unternehmen, ein kontextbezogenes und personalisiertes Arbeitsumfeld zu entwickeln, das auf die individuellen Bedürfnisse des Mitarbeiters zugeschnitten ist. Gleichzeitig sollten sie die kollegiale Zusammenarbeit durch die Implementierung neuer Technologien stärken, beispielsweise Augmented Reality.
Der „Workplace 2025“ Report prognostiziert weiters, dass die heutigen Organisationsstrukturen wesentlich agiler werden und sich den stets wandelnden wirtschaftlichen Bedingungen, Wettbewerbern und Kundenbedürfnissen anpassen. Die heute noch vorherrschenden starren Hierarchien und Abteilungen werden abgelöst durch kleine, kollaborative Netzwerkteams aus Mitarbeitern und externen Freelancern, welche durch Unified Communication Plattformen miteinander verbunden und durch intelligente Assistenten unterstützt werden.

Rekrutierung per Crowdsourcing
Diese gesteigerte Flexibilität hat nicht nur Einfluss auf die in Unternehmen benötigten Fähigkeiten, sondern auch auf die Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass 2025 jene Unternehmen am schnellsten wachsen, die schnell Kompetenzen aus einem globalen Talente-Pool identifizieren und erschließen können. Anstelle feste Mitarbeiter für eine bestimmte Rolle einzustellen, geht der Trend hin zu einem globalen Crowdsourcing aus Freelancer-Talenten.
Teams aller Größenordnungen müssen dabei schnell und bedarfsorientiert zusammengestellt werden. Eine zuverlässige und flexible Technologieplattform, welche es Mitarbeitern ermöglicht, sich schnell mittels biometrischen Daten zu authentifizieren und so Zugriff auf die benötigten Tools und Systeme zu erhalten, sei dabei unerlässlich, so ein weiteres Studien-Ergebnis.

Grenzen zwischen den Industrien verschwimmen
Der Auf- und Ausbau solcher Netzwerke stellt auch neue Herausforderungen an die benötigten Technologien. Externe Partner brauchen Zugang zu zentralen Unternehmensanwendungen und unternehmensübergreifender Datenaustausch macht eine dazu passende Security-Lösung unerlässlich. Bezüglich Sicherheit bemühen sich die Unternehmen um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Bereitstellung der für eine gute interne und externe Zusammenarbeit erforderlichen Instrumente und Rahmenbedingungen zu finden und gleichzeitig der ständigen Bedrohung durch Cyber-Kriminalität wirksam zu begegnen.
Der Arbeitsplatz der Zukunft braucht daher einfache, benutzerfreundliche und anpassungsfähige Sicherheitstools, die der Produktivität nicht im Wege stehen. Als Resultat aus diesen sich wandelnden Anforderungen geht Fujitsu davon aus, dass Technologie-Partner für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle einnehmen und dabei helfen, diese neuen Ökosysteme zu verwalten und sie auch bei anderen Herausforderungen zu beraten, wie beispielsweise Sicherheitsfragen und Finanzrisiken. „Dieses Modell der digitalen Co-creation bietet das Potenzial eines sehr viel höheren Unternehmenswerts als die marktdominierenden, starren Vertragsmodelle,“ so das Resümee der Studienautoren.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 16.11.2017

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