Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

23. Juli 2024

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Auslagern schafft Ressourcen für das Kerngeschäft

Auslagern schafft Ressourcen für das Kerngeschäft© Bilderbox.com

Bedarf und Nutzung technologischer Innovationen über externe Spezialisten erfährt eine steigende Nachfrage. Individuelle Einsatzmöglichkeiten, skalierbares Kostenmanagement und die Verwendung aktueller Techniken sind dabei die wesentlichen Argumente.

Digitale Anwendungen in Betrieben starten oftmals bei der externen und internen Kommunikation und das beinhaltet zunehmend auch klassische Telefonanlagen. Modernisierung, Kostenüberlegungen oder Flexibilität in der betrieblichen Struktur sind dann die Beweggründe für den Einsatz von Cloud-Lösungen. Die analoge Telefontechnik wird dabei zunehmend von sogenannten VoIP Lösungen (Voice over Internet Protocol) abgelöst.

Bedarfsorientierte Flexibilität
Um die Ausstattung auf dem neusten Stand der Branchentechnik zu halten, entschied man sich etwa bei der Tel Commerce, einem internationalen Dienstleister für Callcenter für den Tausch der alten Telefonanlage durch eine moderne VoIP-Lösung. Um zusätzlich Kosten und Komplexität zu verringern, sollte parallel auch die Anzahl der Lieferanten reduziert werden. Nach umfangreichen Testläufen wurde der Dialogdienstleister atms mit der Umsetzung beauftragt. Im ersten Schritt erfolgte Definition und Konfiguration spezieller Anforderungen an In- und Outbound-Hotlines wie Organisation von Warteschleifen oder das Mitsenden der Telefonnummern der jeweiligen Projektauftraggeber und sodann die unterbrechungsfreie Portierung der bestehenden Festnetznummern.
Weiterer Bestandteil ist die Nutzung günstiger Tarife in bestimmten Zieldestinationen, diese können bei atms mit der eigenen Länderzonen-Abrechnung individuell angepasst werden. Ebenso relevant ist die direkte Kommunikation zwischen Telefon- und Internetanbieter im Falle von Störungen, dies reduziert Stehzeiten des Callcenters praktisch auf null. „Durch die VoIP-Komplettlösung von atms können wir mit gutem Gewissen sagen, schon jetzt mehr als bereit für die technologische Zukunft zu sein,“ so Romy Kozel, Geschäftsleitung Tel Commerce. „Wie immer bei Cloud-Diensten ist für Unternehmen der Gewinn von Ressourcen für das eigentliche Geschäft entscheidend, sie sind rasch verfügbar, skalierbar und damit kostengünstig wie flexibel einsetzbar,“ ergänzt Markus Buchner, Geschäftsführer von atms.

Sicherheit für Daten und Kommunikation
Ein wichtiger Faktor bei Einbindung internetgestützter Cloud-Lösungen ist das Thema Sicherheit und hier insbesondere das Management von Daten sowie die verschlüsselte Kommunikation zwischen verschiedenen betrieblichen Standorten. Dazu kommen Fragen wie laufende Sicherungsvorgänge, die optimale Kombination aus Soft- und Hardware, die sichere Integration mobiler Endgeräte oder: an welchem Ort passiert die Lagerung.
In Zeiten steigender Gefährdungsszenarien aber auch durch zunehmend komplexere Gewährleistungsfragen beim Thema Datenmanagement nutzen Unternehmen verstärkt nationale IT-Dienstleister mit ganzheitlichen Security-Services. Ein Beispiel ist hier der EarthDATAsafe von Kapsch BusinessCom im österreichischen Kapfenberg. Seine Infrastruktur befindet sich in einem Stollensystem, das über 300 Meter in den Berg reicht und etwa auch gegen elektromagnetische Störsignale geschützt ist.
„Unser EarthDATAsafe eignet sich für den Betrieb kompletter IT-Infrastrukturen mit Hardware, Servern und Applikationen und damit auch für alle Arten von Cloud-Lösungen. Die Speicherung der Daten erfolgt dabei ausschließlich in Österreich,“ so Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2017

Öffentliche Verwaltung kämpft mit Digitalisierung

Öffentliche Verwaltung kämpft mit Digitalisierung© Bilderbox.com

Die digitale Transformation ist in der öffentlichen Verwaltung ein großes Thema. Probleme machen die fehlende Strategie, wenig inhaltliche Kompetenz und die Überalterung der handelnden Personen, so eine aktuelle Ernst & Young Umfrage.

Die öffentliche Verwaltung in Österreich setzt auf Digitalisierung und dieser Fokus beginnt im internationalen Vergleich Früchte zu tragen: Im aktuellen Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) der EU-Kommission belegt Österreich im Bereich der digitalen öffentlichen Dienste den fünften Platz unter 28 EU-Ländern. Die größten Vorteile der Digitalisierung liegen aus Sicht der öffentlichen Hand in der Automatisierung von Prozessen (94%), der Vereinfachung von Kommunikation innerhalb der Abteilung (68%) und der Erweiterung von Interaktionsmöglichkeiten mit Bürgern (61%).
Die Einsparung von Aufwand und Kosten in der Verwaltung wertet knapp die Hälfte (48%) als Pluspunkt. Bei den negativen Folgen der zunehmenden Automatisierung rangieren höhere IT-Kosten (74%) und größere Anforderungen an die Datensicherheit (71%) ganz oben. Fast jeder Zweite (45%) sieht die geringere zwischenmenschliche Kommunikation als Schattenseite.
„Die Digitalisierung ist voll in der öffentlichen Verwaltung angekommen. Gerade im Vergleich zu den skandinavischen Ländern gibt es aber trotzdem noch Luft nach oben. Die Automatisierung von Prozessen muss noch stärker vorangetrieben und manuelle Schnittstellen reduziert werden. Damit könnte die öffentliche Hand nicht nur die Effizienz im Einsatz von Finanzen und Personal steigern, sondern auch einen Qualitätssprung in der Leistungserbringung machen“, sagt Christian Horak, Partner bei Contrast EY.

Übergeordneter Masterplan
Trotz der guten Position im internationalen Vergleich gibt es in puncto IT- oder Digitalisierungsstrategie deutlichen Aufholbedarf in der öffentlichen Verwaltung: Weniger als jede dritte Einrichtung (29%) hat momentan einen verschriftlichen Masterplan, wie sie die eigenen Services ins digitale Zeitalter bringt. Immerhin 14 Prozent arbeiten gerade an einer Strategie, 29 Prozent haben diese zumindest geplant. Bei 29 Prozent ist Strategie hingegen gar kein Thema.
„Die zweifellos guten Fortschritte beim E-Government, dürfen nicht auf der Ebene einzelner Services stehenbleiben, sondern müssen Teil eines übergeordneten Masterplans sein. Jede Einrichtung der öffentlichen Hand braucht eine verbindliche Digitalisierungsstrategie – die Leitplanken sind durch die ‚Digital Roadmap‘ schon vorgegeben. Die öffentliche Verwaltung muss die Digitalisierung treiben – und nicht umgekehrt“, so Horak.

Geringe Kompetenz, wenig Budget und Überalterung 
Der Bedarf nach zusätzlichen Fähigkeiten im Umgang mit neuen technologischen Möglichkeiten bereitet vielen Verantwortlichen in der öffentlichen Verwaltung Kopfzerbrechen: 58 Prozent fürchten, dass die derzeitigen Kompetenzen nicht ausreichen. Bei mehr als zwei Drittel (68%) sind momentan maximal zehn Mitarbeiter mit Digitalisierungsagenden beschäftigt. Auch die budgetären Mittel sind in vielen Fällen überschaubar: Drei Viertel (75%) der heimischen Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung können nur bis zu zehn Prozent des gesamten Budgets für die Digitalisierung verwenden. 
Das hohe Durchschnittsalter der Mitarbeiter ist eine zusätzliche Bremse für den Ausbau der digitalen Kompetenzen: Bei 68 Prozent machen „Digital Natives“ weniger als ein Viertel der Belegschaft aus, bei jedem Vierten sind sogar mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter nicht mit digitalen Technologien aufgewachsen. Entsprechend ist die Rekrutierung von qualifiziertem Personal (36%) die größte Herausforderung im Rahmen der Digitalisierung. Die Schulung von bestehendem Personal rangiert auf Platz drei (18%). Als zweitgrößte Herausforderung identifizieren die Verantwortlichen in der öffentlichen Verwaltung das fehlende Bewusstsein für digitale Technologien (32%). 

Leistungsportfolio anpassen und Services ausbauen
Die Digitalisierung wird auch in der öffentlichen Verwaltung keinen Stein auf dem anderen lassen: 93 Prozent gehen davon aus, dass ihre Bedeutung in den nächsten fünf Jahren steigen wird. 86 Prozent gehen davon aus, dass sie in diesem Zeitraum ihr Geschäftsmodell bzw. Leistungsportfolio ändern müssen. Die Auswirkungen dieses Veränderungsprozesses sieht die Mehrheit positiv: Zwei Drittel (68%) möchte das eigene Leistungsportfolio um digitale Services zu ergänzen. Je 14 Prozent rechnen damit, dass bestehende Services komplett digitalisiert bzw. zur Gänze verdrängt werden.
Als wichtigste Bereiche der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung sehen die Befragten Mobile Devices bzw. Wearables (29%), digitale Prozesse (25%) und soziale Medien (21%). Momentan sind 61 Prozent der Verwaltungseinrichtungen in sozialen Medien tätig. Am stärksten nutzen sie Facebook (54%) und Twitter (32%) zur Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern. 85 Prozent geben an, dass soziale Medien die Kommunikation mit den Zielgruppen verändern, 46 Prozent sehen sogar einen starken Wandel. 

Steigende Bedeutung der Datensicherheit
Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt auch die Wichtigkeit von Datenschutz und IT-Sicherheit in der öffentlichen Verwaltung. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Automatisierung in der Datenverarbeitung: Bereits jetzt verwendet mehr als die Hälfte (55%) regelmäßig eine automatisierte Zusammenführung von mehreren Datenquellen. An der Sicherheit dieser Daten gibt es aber Zweifel: Nur 55 Prozent sehen die Daten als ausreichend geschützt, 41 Prozent halten sie für eher sicher. Bei fast jeder fünften Einrichtung (18%) ist der Zugriff auf Kunden- bzw. Bürgerdaten nicht schriftlich geregelt. Nur zwei Drittel (68%) informieren Personen über die Speicherung und Verwendung von personenbezogenen Daten.
„Die im Mai 2018 in Kraft tretende EU-Datenschutz-Grundverordnung erhöht die Standards für den Schutz von sensiblen Daten und verschärft die Strafen bei Fehlverhalten. Unter diesen Vorzeichen muss die öffentliche Verwaltung ihre IT-Sicherheit und Mechanismen zum Schutz von personenbezogenen Daten kritisch unter die Lupe nehmen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Dazu gehören neben der technischen Seite auch die Prozesse und die Mitarbeiter, die in den nächsten Monaten intensiv sensibilisiert und geschult werden müssen“, so Horak abschließend.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2017

Von neuen Düften bis zu intelligenten Haussystemen

Von neuen Düften bis zu intelligenten Haussystemen© Bilderbox.com

Vielfältige digitale Services und Online-Shops bilden vermehrt die Lebenswelten der Menschen ab.

Der Begriff Smart Home ist nicht erst seit Amazons Alexa in aller Munde. Neben Kühlschrank und Fernseher werden immer öfter auch Türen und Fenster mit künstlicher Intelligenz aufgerüstet. Den Hausschlüssel kann man schon mal vergessen, aber das Smartphone hat man heute immer dabei und die werden zunehmend auch für intelligente Raum- und Gebäudesysteme eingesetzt.

Intelligente Umgebungen
Ein aktuelles Beispiel dafür ist Nuki, ein intelligentes Türschloss, das sich über mobile Geräte und Apps steuern lässt und an der Innenseite der Tür einfach dem bestehenden Schließzylinder übergestülpt wird. Innerhalb von fünf Metern öffnet Nuki die Tür dann automatisch via Bluetooth. So unkompliziert wie Installation und Nutzung ist auch die Weitergabe des Schlüssels, individuelle Berechtigungen können digital vergeben oder widerrufen werden.
Alle Informationen und Anwendungsmöglichkeiten sowie ergänzende Produkte werden bis hin zu Abrechnung und Kauf über den eigenen Online-Shop von Nuki abgewickelt. Für nahtlose Integration und Abwicklung der Bezahlung wurde Wirecard CEE engagiert. Die Einbindung der einzelnen Zahlungsmittel wie etwa Kreditkartenzahlung, Sofort Überweisung, PayPal oder iDEAL wurde über die sogenannte Wirecard Checkout Page realisiert. Damit werden sämtliche Transaktionen sicher und einfach über eine einzige zertifizierte Schnittstelle abgewickelt. "Zukünftig wird sich nicht mehr der Mensch der Umgebung anpassen, sondern die Umgebung dem Menschen. Unser smartes Türschloss Nuki ist ein gutes Beispiel, wie man das Thema Smart Home innovativ und einfach umsetzen kann", erklärt Martin Pansy, Geschäftsführer der Nuki Home Solutions.

Integrierte Zahlungssysteme
Entscheidende Bedeutung für Online-Shops und den finalen Kaufabschluss hat die virtuelle Kassa. Aus Kundensicht muss es schnell und trotzdem sicher funktionieren. Aus Sicht des Anbieters oder Händlers zählen Faktoren wie ein durchgängig gleiches und entsprechend vertrautes Erscheinungsbild, die nahtlose Integration in bestehende IT-Systeme, ein sicherer oder sogar garantierter Zahlungseingang sowie die Einbindung aller möglichen Endgeräte und aller gängigen Zahlungsarten.
Der Online-Shop von Flaconi beispielsweise setzt auf hochwertige Produkte zur Körperpflege und auf die Bezahllösung Klarna Checkout des gleichnamigen schwedischen Zahlungsdienstleisters. Auch hier sind alle gängigen Bezahlverfahren enthalten, inklusive Kauf auf Rechnung, Lastschrift, Kreditkarten oder Sofort Überweisung. „Mit Einsatz der neuen Bezahllösung haben sich Kaufabschlüsse und Konversionsrate um 44 Prozent gesteigert“, so Paul Schwarzenholz von Flaconi. „Das wird zwar von mehreren Faktoren beeinflusst, die Klarna Checkout-Lösung hat aber sicher einen maßgeblichen Anteil.“

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2017

Neue Blockchain-Plattform zur Finanzierung des internationalen Warenverkehrs

Neue Blockchain-Plattform zur Finanzierung des internationalen Warenverkehrs@ Bilderbox.com

Erste Group, Bank of Montreal, CaixaBank, Commerzbank, IBM und UBS kooperieren bei offener, Blockchain-basierter Handelsfinanzierungsplattform.

Die österreichische Erste Group, die kanadische Bank of Montreal (BMO), die spanische CaixaBank und die deutsche Commerzbank schließen einer von der schweizerischen UBS und IBM im Jahr 2016 gestarteten Initiative an, deren Ziel die Errichtung einer neuen globalen Handelsplattform auf Basis der Blockchain-Technologie ist. Der Zugang zu dieser neuen Plattform mit dem Namen Batavia soll weltweit Unternehmen jeglicher Größe offen stehen. Die Plattform dient der Finanzierung von Handelsaktivitäten aller Art, beispielsweise bei der Beförderung von Waren auf dem Luft-, Land- oder Seeweg.
 
Start von UBS und IBM
Aufbauend auf der von UBS und IBM gestarteten Initiative soll Batavia als Handelsfinanzierungsplattform auf Basis des Blockchain-Projekts Hyperledger Fabric weiterentwickelt werden. Daran beteiligen sich die fünf Banken und IBM unter Einbeziehung von Experten aus dem Transportwesen sowie Bankkunden um sicherzustellen, dass die Plattform flexibel, benutzerfreundlich und kommerziell verwertbar ist. Anfang 2018 sollen über Batavia erste Pilottransaktionen mit Kunden durchgeführt werden, die der Überprüfung bisheriger Entwicklungsschritte und dem weiteren Ausbau der Plattform dienen.
Die neue globale Handelsfinanzierungsplattform soll Transaktionen effizienter, transparenter und kostengünstiger gestalten und Unternehmen damit den weltweiten Aufbau von grenzüberschreitenden Handelsnetzen mit vielen Teilnehmern erleichtern. Darüber hinaus wird Batavia es den beteiligten Parteien ermöglichen, Warensendungen von der Auslieferung aus dem Lager über die Verladung in ein Flugzeug, einen LKW oder ein Schiff bis hin zur Ankunft am Zielort zu verfolgen und während dieser Prozesse Zahlungen Schritt für Schritt automatisch freizugeben.

Verzögerungen und Fehler
Bisher mussten Handelspartner – Käufer, Verkäufer, deren Banken, Transportunternehmen, Inspektoren und Regulatoren –  für eine sichere Abwicklung von Handelsgeschäften umfangreiche papierbasierte Dokumentationen erstellen. Diese Verfahren können Wochen dauern, verursachen Kosten, machen Daten anfällig für Fehler durch manuelle Bearbeitungsschritte und binden Kapital.
Verzögerungen und eine mangelnde Transparenz des Handels erschweren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen. Dies beschränkt ihre Möglichkeiten im grenzüberschreitenden Handel und damit auch das Umsatzwachstum. Die Plattform Batavia wird den Nutzern die Bearbeitung und den Vergleich von Dokumenten abnehmen und es Käufern, Verkäufern und deren Banken damit erlauben, Geschäfte mit einem hohen Maß an Effizienz und Transparenz abzuwickeln.

Zeit und Geld 
Da in der Blockchain Verträge in einem permanenten, unveränderbaren Kontobuch („Ledger“) digital erfasst werden, sind Abläufe sehr transparent und können von allen an einer Transaktion teilnehmenden Parteien eingesehen werden. Bis zur Erfüllung eines Kontraktes wird dessen Status automatisch über von IoT-Sensoren (Internet of Things) oder Nutzern gelieferten Daten automatisch aktualisiert.
Durch die Sicherstellung einer korrekten Datenweitergabe soll Batavia den Nutzern Zeit und Geld ersparen, da Überprüfungen durch Dritte reduziert werden können, auch die Gefahr von Irrtümern, Manipulationen und Streitigkeiten wird stark verringert. Wenn alle an einer Transaktion Beteiligten Zugang zu einer einheitlichen Darstellung der Fakten haben, schafft das untereinander mehr Vertrauen, was wiederum die Errichtung größerer, dezentraler Netzwerke und in der Folge höhere Umsätze ermöglicht, so die Betreiber in einer aktuellen Aussendung.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2017

Die Zukunft passiert im Netz

Die Zukunft passiert im Netz© Tele2

Moderne Arbeitsplätze zeichnen sich durch Unabhängigkeit von Standort sowie durch Mobilität und Work-Life Balance aus. Ein Expertenkommentar von Alfred Pufitsch, Geschäftsführer von Tele2 Österreich.

Damit Unternehmen veränderten Anforderungen an die Kommunikation gerecht werden, nutzen Geschäftskunden-Kunden verstärkt zukunftssichere Lösungen wie virtuelle Telefonanlagen auf Internet-Basis (VoIP). Besonders große und mittlere Unternehmen profitieren dabei durch bundesweite, standortübergreifende Lösungen in einem geschlossenen und entsprechend sicheren Netzwerk. Über VoIP lässt sich das einfacher realisieren als mittels klassischer Telefonie. Unternehmen, die flexibel und schnell die Kommunikationsleistung nach Bedarf erweitern wollen, setzen hier auch auf eigens gewartete (engl. gehostete) Telefonanlagen.
Für die nahtlose und sichere Vernetzung mehrerer Filialen oder Standorte sollten letztaktuelle Technologien wie Multiprotocol Label Switching (MPLS) genutzt werden, darüber laufen etwa auch unsere Services für Großbetriebe. Kunden profitieren dabei von der Umsetzung aus einer Hand, von Planung über Implementierung und Management bis hin zum Monitoring.

Ganzheitliche Umsetzung
Grundsätzlich bietet VoIP für Betriebe viele Möglichkeiten die Telefonie in ein ganzheitliches Kommunikationskonzept einzubinden, wo dann etwa auch alle Standorte oder Filialen bedient werden können. Derartige Lösungen benötigen keine Bausteine für Schnittstellen, keine eigenen Telefonapparate oder separate Leitungen, entsprechend groß ist der Kostenvorteil. Ein zentrales Thema sind dann noch die Sicherheitsanforderungen, Firewalls sind hier ein unbedingtes Muss.
Final sollten sich VoIP-Lösungen immer an die individuellen Anforderungen eines Unternehmens anpassen, bereits jetzt zukunftsorientierte Technologien beinhalten sowie zentral und bequem über ein Webinterface verwaltet werden können. Gehostete Telefonanlagen sind zudem für Unternehmen geeignet, die sich rasch an wirtschaftliche Veränderungen wie etwa volatiles Wachstum anpassen möchten.
Hohe Flexibilität, problemlose Erweiterbarkeit sowie schnelle Benutzbarkeit sind dabei die wichtigsten Vorteile. Besonders relevant sind zudem die Ersparnisse durch den Wegfall eigener betrieblicher Aufwände. Gerade mittelständische Unternehmen und Industriebetriebe nahezu jeder Branche kennen im Gegensatz den hohen Kostenaufwand den ältere, oftmals heterogen gewachsene Kommunikationsinfrastrukturen verursachen.

Moderne Arbeitsumgebung
Moderne virtuelle Telefonanlagen beinhalten aber auch medienübergreifende und gut skalierbare Services wie Unified Communications oder die Integration mobiler Endgeräte. Wir als Tele2 orientieren uns aber nicht nur an der technologischen Zukunft, auch Verständnis und Anforderungen zu Arbeitszeit und -Ort verändern sich.
Mittels VoIP können beispielsweise Teleworker-Arbeitsplätze leicht integriert werden und auch eine eventuelle Standortverlegung ist mittels „Plug & Play“ problemlos machbar. Ergänzend lässt sich das Mobiltelefon per App in eine echte mobile Nebenstelle verwandeln und auf Wunsch ist man damit auch unterwegs über die Festnetznummer erreichbar. Unternehmen ermöglichen damit ihren Angestellten mehr Flexibilität und sind zukünftig für die Gestaltung moderner Arbeitsumgebungen bestmöglich vorbereitet.

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Alfred Pufitsch, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 23.07.2024
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Neue Behandlungsmöglichkeit für Schmetterlingskinder

Neue Behandlungsmöglichkeit für Schmetterlingskinder© Bilderbox.com

Eine Forschergruppe aus Salzburg entwickelte im Rahmen eines vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekts eine Salbe zur Behandlung von Schmetterlingskindern. Die Zulassung steht unmittelbar bevor.

Die Erbkrankheit "Epidermolysis bullosa" bezieht sich auf die Auflösung der Haut, diese wird empfindlich wie ein Schmetterlingsflügel und Betroffene werden "Schmetterlingskinder" genannt. Die Behandlung ist derzeit auf die Versorgung der Wunden beschränkt, eine Heilung nicht möglich. Behandlungsmöglichkeiten mit Gentherapie werden gerade in klinischen Studien geprüft, sind aber selbst im Erfolgsfall nicht auf alle Varianten der Krankheit anwendbar. Für eine dieser Varianten gibt es nun neue Hoffnung: Pilotversuche mit einem neuen Medikament versprechen eine deutliche, lang anhaltende Reduktion der Symptome.
Allen Varianten der Epidermolysis bullosa (EB) ist gemeinsam, dass die Produktion eines wichtigen Proteins der Haut gestört ist. Wenn es fehlt, ist die Haut geschwächt und bildet Blasen. Die neue Behandlungsmethode, die in der Forschungsgruppe von Johann Bauer an der Universitätsklinik für Dermatologie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) entwickelt wurde, zielt auf eine Variante von EB ab, die den Zusatz "Simplex" trägt. "Bei den anderen Formen der Schmetterlingskinder sind diese Blasen eine direkte Folge der Schwäche der Haut", erklärt Johann Bauer. "Bei den Simplex-Formen, die wir im Auge haben, ist diese Schwäche weniger stark ausgeprägt. Das Protein ist nämlich vorhanden, aber mutiert und tritt stark gehäuft auf. Das führt zu Entzündungsreaktionen", so Bauer.

Langfristiger Erfolg
Diese Entzündungen hat Bauers Gruppe untersucht und festgestellt, dass bestimmte Entzündungsprodukte besonders häufig sind. „Dafür gibt es bereits eine zugelassene Medikation mit dem Wirkstoff Diacerein und wir haben diesen Wirkstoff in eine Creme vermischt, die sich auf die Haut auftragen lässt," erläutert Bauer. Daraufhin habe man eine kleine Pilotstudie mit fünf Personen gemacht. "Innerhalb von zwei Wochen beobachteten wir eine 80-prozentige Reduktion der Blasen und lösten zudem überraschenderweise auch einen sehr langfristigen Effekt aus. Die Blasen waren dann auch ohne Behandlung nicht mehr vorhanden," ergänzt Johann Bauer. Über die Ursachen dieses Langzeiteffekts sei man derzeit noch im Unklaren.
Für eine größere Studie erhielt die Forschergruppe eine Förderung des Wissenschaftsfonds FWF und reichte die Studienergebnisse zur Publikation ein. Die Zwischenergebnisse waren allerdings so vielversprechend, dass man das Medikament bereits schützen ließ. Es wurde als sogenannte "Orphan Drug" bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur angemeldet, innerhalb eines Programms für Medikamente zur Behandlung besonders seltener Krankheiten, nur eines von 50.000 Kindern leidet an EB Simplex. Um den wirtschaftlichen Druck bei der Entwicklung solcher Medikamente zu verringern, stehen Orphan Drugs unter besonderem Schutz, der dem Entwickler ein zehnjähriges Exklusiv-Vermarktungsrecht zugesteht.

Zulassung steht unmittelbar bevor
"Für uns stellte sich damit die Frage, wie wir weitermachen. Wir haben überlegt, das Medikament in Österreich alleine zu entwickeln, aber sehr schnell gesehen, dass uns hier das Know-how fehlt, weniger, was die Molekularbiologie betrifft, sondern die regulatorische Seite, die sehr wichtig ist, wenn man eine Medikamentenzulassung bekommen will, und zwar möglichst global", sagt Bauer. "Daher haben wir uns international nach Firmenpartnern umgesehen, und da sind wir von einer kleinen amerikanischen Startup-Firma angefragt worden, die 'Castle Creek Pharma' heißt,“ erzählt Bauer.
„Nach einigen Verhandlungen haben wir das Medikament an sie lizensiert und zusammen eine Zulassungsstudie initiiert, die gerade global läuft. Wir hoffen, dass alles gut geht und wir in Kürze eine Zulassung bekommen, zuerst in Amerika, danach in Europa." Eine derart schnelle Zulassung ist in der Pharma-Branche eher ungewöhnlich, die Vorlaufzeiten für neue Medikamente sind oft deutlich länger. "Der Vorteil ist, dass dieser Wirkstoff schon auf dem Markt zugelassen war, viele der pharmakokinetischen Studien waren also schon vorhanden", erklärt Bauer.
Generell zählen Bauers Forschungen zum Gebiet der sogenannten "Translationalen Medizin": "Wir machen Grundlagenforschung, ohne besonderes Ziel. Wenn etwas Interessantes auftaucht, fragen wir uns, wie wir das an die Patienten bringen können." Die Zulassungsverfahren und alles, was danach kommt, das sei eine völlig andere Welt, so der Mediziner, der bereits seit den 1990er-Jahren am Thema Schmetterlingskinder forscht. Nun scheint ein echter Durchbruch gelungen zu sein. "Momentan gibt es nichts Vergleichbares auf dem Markt", sagt Bauer und weist darauf hin, dass Medikamente aus Österreich auf dem Weltmarkt rar sind. "Weiterentwickelt wird das nun in den USA, aber die Ideen und der Kontext kommen aus Österreich."

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 06.10.2017

Ein neues Zeitalter für Röntgenlaser

Ein neues Zeitalter für Röntgenlaser© Bilderbox.com

Weiterer ERC-Grant für TU Wien für Forschungsprojekt zum Thema Hochleistungs-Laser.

Ein „neues Zeitalter für Röntgenlaser“ möchte Tenio Popmitchev einläuten. Bereits in der Vergangenheit machte der Forscher (aktuell Universität San Diego/Kalifornien und vorher University of Colorado at Boulder) mit großen Erfolgen auf sich aufmerksam, etwa mit einem gemeinsamen Experiment mit der TU Wien, wo über 5000 Lichtteilchen niedriger Energie zu einem energiereichen Röntgenlichtteilchen vereint wurden. Nun erhält Tenio Popmintchev einen der hochdotierten ERC Starting-Grants des European Research Councils. Das ERC-Projekt wird an der TU Wien verankert sein, seine Zeit wird Popmintchev nun abwechselnd in Wien und in San Diego verbringen.

Laserlicht aus Röntgenstrahlen
Der erste Laser, der jemals gebaut wurde, leuchtete rubinrot. Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Arten von Festkörperlasern, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen und unterschiedliche Lichtfarben aussenden. Um Laserstrahlen in extrem kurzwelligen Frequenzbereichen zu erzeugen, etwa Röntgen-Laserstrahlung, muss man jedoch auf ganz besondere physikalische Phänomene zurückgreifen. Eine Möglichkeit ist die Erzeugung von sogenannten „höheren Harmonischen“, diese Methode wird sowohl von Tenio Popmintchev als auch am Institut für Photonik (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, TU Wien), angewandt.
Wenn dabei ein intensiver Laserpuls auf ein passendes Ziel (engl. Target) trifft, kann erreicht werden, dass dieses Ziel seinerseits Laserstrahlung aussendet – und zwar mit einer deutlich kürzeren Wellenlänge als der ursprüngliche Laserpuls. Mit dieser Technik sind in den letzten Jahrzehnten immer wieder aufsehenerregende Rekorde aufgestellt worden. Tenio Popmintchev ist es gelungen, diese Methode weiterzuentwickeln und so Röntgen-Laserpulse zu erzeugen. Normalerweise benötigt man für die Erzeugung intensiver Röntgen-Laserstrahlen riesige Anlagen, nun ist das auch mit einem Versuchsaufbau möglich, der auf einen großen Tisch passt.

Der Takt ist entscheidend
Massgeblich ist, die einzelnen Lichtteilchen dazu zu bringen, genau im selben Takt zu schwingen, damit sie sich nicht gegenseitig stören, sondern sich zu einem hellen, intensiven Lichtstrahl vereinen, das sogenannte „Phase Matching“, erreichbar manchmal auch durch die sorgfältige Auswahl von Material und Druck des Ziels. „Diese stabile Phasenbeziehung zwischen den Photonen des treibenden Lasers und den Photonen der emittierten Röntgenstrahlung ist ganz wesentlich, um die Laser-Eigenschaften der ursprünglichen Strahlung auf das Licht der letztlich emittierten Strahlung zu übertragen“, sagt Tenio Popmintchev. „Anstatt einer simplen Röntgen-Glühbirne, die ihre Strahlung in alle Richtungen abgibt wie eine gewöhnliche Röntgenröhre, haben wir also Röntgenstrahlen, die mit geringer Divergenz in eine ganz bestimmte Richtung geschickt werden,“ betont Popmintchev.
„Außerdem erlaubt diese Technik, Röntgenstrahlen zu designen, die spezielle spektrale, örtliche oder zeitliche Eigenschaften haben. Man kann maßgeschneiderte Quanten-Eigenschaften erzeugen, die keine klassische Entsprechung haben, ein Niveau an Kontrolle, das in einer Röntgenröhre undenkbar wäre,“ ergänzt Popmintchev. Wo die physikalischen Grenzen dieser Techniken liegen, ist heute noch nicht klar. Am Institut für Photonik der TU Wien wird Tenio Popmintchev verschiedene Weiterentwicklungsideen kombinieren und die Grenzen des Machbaren ausloten. Einige der ganz besonderen Laser, die an der TU Wien entwickelt werden, sollen für die Produktion von bisher unerreichten Laserpuls-Intensitäten und Wellenlängen genutzt werden.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 06.10.2017

Weitere 7 Millionen Euro für österreichische Weltraumtechnik

Weitere 7 Millionen Euro für österreichische Weltraumtechnik© Bilderbox.com

Infrastrukturministerium startet neue Ausschreibung des österreichischen Weltraumprogramms. Gefördert werden etwa Projekte zur Erdbeobachtung mit Satelliten oder die Entwicklung neuer Bauteile für die Raumfahrt. Das Infrastrukturministerium investiert in der aktuellen Ausschreibung des österreichischen Raumfahrtprogramms ASAP insgesamt sieben Millionen Euro in heimische Raumfahrttechnik und Weltraumforschung.

Routenplanung, Wettervorhersagen oder Handyortung
„Ob Handyortung, Routenplanung oder Wettervorhersagen – Satelliten und Weltraumtechnik gehören mittlerweile zu unserem täglichen Leben. Mit unserem Förderprogramm ASAP unterstützen wir unsere heimischen Betriebe dabei, Weltraumtechnologie zu entwickeln. Damit tragen wir zur führenden Rolle unserer Unternehmen bei den EU-Satellitenprogrammen Copernicus und Galileo bei“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.

600 Projekte seit Programmstart
ASAP ist seit 2002 das Weltraumprogramm des Infrastrukturministeriums. Seit dem Start wurden rund 600 Projekte mit insgesamt 95 Millionen Euro gefördert. Aus ASAP-Projekten gingen etwa die aus Österreich stammenden Treibstoffleitungen in der europäischen „Ariane 5“-Rakete und die Triebwerkzündung sowie Flugelektronik und Bordnetzwerk in der sich gerade in Entwicklung befindenden „Ariane 6“ hervor. Im österreichischen Weltraumsektor sind laut Angaben des Infrastrukturressorts mehr als 120 Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten tätig.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 06.10.2017

Abhörsicheres Telefonieren über Kontinente

Abhörsicheres Telefonieren über Kontinente© Bilderbox.com

Der Quantenforscher Anton Zeilinger und sein chinesischer Kollege Chunli Bai führten in einem Live-Experiment die erste, durch Quantenphysik verschlüsselte Videokonferenz über zwei Kontinente. Für den dafür erforderlichen Quantenschlüssel wurde der 2016 ins All beförderte Satellit „Micius“ eingesetzt. 

Von Quantenkryptografie bis Quanteninternet: Die Erforschung der Welt der Quanten verspricht eine Vielzahl neuer technologischer Möglichkeiten. Welche Fortschritte die Grundlagenforschung auf dem Weg zu deren Realisierung inzwischen erreichen konnte, machte nun eine Weltpremiere deutlich: Erstmals führten der Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Chunli Bai, und Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), sowie Heinz W.Engl, Rektor der Uni-Wien ein mittels Quantentechnologie verschlüsseltes Videotelefonat über zwei Kontinente hinweg zwischen Wien und Peking. 

Eine Million mal höhere Verschlüsselung
Durch die Quantenverschlüsselung war die Abhörsicherheit des Gesprächs, das bei einem Live-Experiment vor Medienvertretern an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sowie in der chinesischen Hauptstadt Peking geführt wurde, mindestens eine Millionen Mal höher als bei konventionellen Methoden der Verschlüsselung. Im Zuge der ersten interkontinentalen Quantenkommunikationsverbindung konnten nicht nur Inhalte des Gesprächs abhörsicher übertragen werden, sondern auch weitere Daten in Form von Bildern des Physikers Erwin Schrödinger und des chinesischen Philosophen Micius.
Möglich gemacht hat das erste interkontinentale „Quantentelefonat“ der Welt eine internationale Kooperation von Forschern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der ÖAW und der Universität Wien rund um die Quantenphysiker Jian Wei-Pan und Anton Zeilinger. Das Forschungsprojekt mit dem Namen QUESS (Quantum Experiments at Space Scale), das 2013 von Zeilinger und seinem ehemaligen Doktoranden Pan aus der Taufe gehoben wurde und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert wird, nutzt einen im Sommer des vergangenen Jahres ins All beförderten chinesischen Satelliten für quantenphysikalische Experimente zwischen Erde und Weltraum.

Enormes Potential der Grundlagenforschung für praktische Anwendung
„Der erfolgreiche Austausch von quantenverschlüsselter Information zwischen zwei Kontinenten verdeutlicht das enorme Potential dieser durch die Grundlagenforschung ermöglichten Technologie. Ein weltweites und sicheres Quanteninternet rückt damit einen entscheidenden Schritt näher “, betont Zeilinger. „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen“, zitiert Heinz W. Engl entsprechend Max Planck, den Begründer der Quantenphysik. „Ein Telefonat verdeutlicht heute, welche Innovationskraft von Grundlagenforschung ausgeht,“ ergänzt Engl.
„Versucht jemand, die zwischen dem Satelliten und der Bodenstation ausgetauschten Photonen abzufangen und die Polarisation zu messen, dann verändert er durch die Messung den quantenphysikalischen Zustand der Teilchen – und fliegt sofort auf“, erklärt Johannes Handsteiner vom Wiener Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW. Auf dessen Dach befindet sich das „Hedy Lamarr Quantum Communication Telescope“, das für Vorbereitungen des Experiments eingesetzt wurde. Durch die Abweichung der Messdaten von Sender und Empfänger kann somit jeder Lauschangriff unmittelbar festgestellt werden. Weichen die Messdaten hingegen nicht voneinander ab, haben Sender und Empfänger einen ersten Quantenschlüssel.
Nachdem der zwischen Graz und „Micius“ erzeugte Schlüssel beim Satelliten hinterlegt wurde, führten die chinesischen Wissenschaftler mit ihrer Bodenstation denselben Ablauf durch, sodass der Satellit schließlich über zwei Quantenschlüssel verfügte. Diese wurden dann im Orbit kombiniert und das Ergebnis der Kombination wieder an die Bodenstationen in Österreich und China übermittelt. Mit dem jeweils „eigenen“ Schlüssel einerseits und dem kombinierten Schlüssel andererseits konnten beide Bodenstationen nun einen gemeinsamen Code generieren, der zur eindeutigen Chiffrierung und Dechiffrierung von Information – und somit zur abhörsicheren Verschlüsselung des „Quantentelefonats“ – eingesetzt werden konnte. Mittels dieses gemeinsamen Codes konnte das Videotelefonat selbst dann über normale Internetverbindungen geführt werden.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 06.10.2017

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