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23. Juli 2024

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Niederösterreichs Ateliers laden zum Kunstbesuch

Niederösterreichs Ateliers laden zum Kunstbesuch© Bilderbox.com

Um ihre Leistungen einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können, laden Niederösterreichs Kunst- und Kulturschaffende auch heuer wieder am 14. und 15. Oktober zum Besuch ein.

Bei den sogenannten „NÖ Tagen der Offenen Ateliers“ am 14. und 15. Oktober zeigen heuer mehr als 1.100 Ateliers, Galerien und Kunsthandwerksstätten zwischen Enns und Leitha die große Bandbreite ihrer Kreativität. Bei den Mitwirkenden findet die von der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich im Herbst 2003 ins Leben gerufene Aktion großen Anklang, die Zahl der Teilnehmer hat sich seit dem Start der Initiative verdreifacht. Auch beim Publikum ist die Akzeptanz enorm: Hatten die ersten „NÖ Tage der Offenen Ateliers“ im Herbst 2003 15.000 Kunstinteressierte besucht, waren es im Vorjahr bereits 72.000.

Von Bildhauerei über Malerei und Grafik bis zu Fotografie und Film
Diese Kulturinitiative hat darüber hinaus auch eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung, denn für Ausflugstouristen und Kurzurlauber wirken die „NÖ Tage der Offenen Ateliers“ als attraktiver Anziehungspunkt. Das Spektrum des heurigen Programms erstreckt sich von der Textil-, Schmuck- und Schmiedekunst über Bildhauerei, Malerei und Grafik bis zu Modedesign, Fotografie und Film. Viele teilnehmende Kulturschaffende organisieren auch Rahmenprogramme, wie zum Beispiel Lesungen, Konzerte, Kreativ-Workshops oder Aktivitäten für Kinder.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red, Economy Ausgabe Webartikel, 28.09.2017

Voodoo-Rituale als neue Therapieform

Voodoo-Rituale als neue Therapieform © Yvonne Schaffler

Voodoo-Rituale sind mehr als nur Show. Sie erfüllen wichtige soziale und therapeutische Funktionen, wie ein aktuelles Projekt des Wissenschaftsfonds FWF belegt. Die Kultur- und Sozialanthropologin Yvonne Schaffler erforschte dabei Praktiken von Besessenheit in der Karibik.

Voodoo bedeutet Gott oder Geist. Im dominikanischen Voodoo spricht man von "misterios". Besessenheit durch derartige Wesen ist die Essenz der Voodoo-Religion. Angeheizt durch Hollywood-Klischees werden damit geheimnisvolle Riten und schaurige Geschichten verbunden. Doch das Konzept, von Geistern besessen zu sein, gibt es in vielen Religionen und Varianten bis heute. Nur der Umgang damit ist unterschiedlich. Während christliche oder muslimische Geistliche besitzergreifende Geister verbannen wollen, geht es im Voodoo um deren Akzeptanz und die Integration in das Leben.
"Viele Voodoo-Zentren erinnern etwa an katholische Kapellen: Zahlreiche Heiligenbilder, Blumen, Kerzen und andere Devotionalien formieren sich zu kleinen Altären. Oft sind diese allerdings in Privaträumen untergebracht", erzählt Yvonne Schaffler von ihrer Feldforschung in der Dominikanischen Republik. Dort hat die Kultur- und Sozialanthropologin mit einem vom FWF vergebenen Hertha-Firnberg-Stipendium über mehrere Jahre den Prozess der Sozialisierung von Besessenheit erforscht.

Soziale Funktionen
Besessenheit ist ein zeitlich begrenzter Trancezustand, wo Personen fühlen, dass externe Mächte wie Ahnen oder Gottheiten ihre Körper kontrollieren. Das kann bereits im Kindesalter auftreten. Danach können sich die "Besessenen" oft nicht erinnern, was sie während der Trance (Dissoziation) gesagt oder getan haben. In mehr als 100 gefilmten Episoden hat Schaffler diese Erlebnisse, deren Abläufe und Riten dokumentiert.
Zudem hat sie die Lebensgeschichten von 19 Personen erfasst, die entweder als Voodoo-Praktizierende tätig sind oder ungewollt Besessenheit erleben. Die Praktizierenden erfüllen dabei wichtige soziale Funktionen, sie haben als "Heiler" besondere Stellungen inne und bieten in spirituellen Zentren Dienstleistungen wie etwa Beratungssitzungen im Zustand von Besessenheit an. "Diese Position ermöglicht ihnen ein Zugewinn an (ökonomischer) Autonomie, an Status und sozialer Absicherung", erklärt Schaffler.

Stress und Trauma
Die Gruppe der unfreiwillig Besessen empfindet die tranceartigen Zustände allerdings als Stress, da die Geister sie spontan und gegen ihren Willen kontaktieren. Oft drückt sich ihr Empfinden in desorganisiertem oder aggressivem Verhalten aus. "Betroffene haben oft leidvolle Erfahrungen hinter sich, wie etwa häusliche Gewalt, Verlust von Bezugspersonen oder Diskriminierung", berichtet die Wissenschafterin. Zudem zeigte sich, dass diese Personen auch zu körperlichen Symptomen wie Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen neigen.
Auch traumatische Erfahrungen sind öfters Teil der Biografie der ungewollt Besessenen. Diesem Aspekt, der Verbindung von Besessenheit und Trauma, widmet sich die Forschung erst seit kurzem. Bis dato gibt es dazu vor allem Studien aus Bürgerkriegsgebieten in Afrika, die diesen Zusammenhang sichtbar machen. Schafflers Daten bestätigen diese Ergebnisse und liefern wichtige Erkenntnisse für die Erforschung von Trauma und Dissoziation.

Bewältigungsstrategie
Auch aus therapeutischer Sicht ist der Umgang mit unfreiwillig Besessenen potenziell interessant. So hat Schaffler festgestellt, dass ein feindlich gesinntes soziales Umfeld und Versuche, die "Dämonen" rituell austreiben zu wollen, Leid und Stress der Betroffenen verstärken. Ein sogenannter Initiationsprozess hingegen kann als Bewältigungsstrategie dienen. Dabei werden wiederholt und unter professioneller Anleitung Zustände von Besessenheit eingeübt. "Dadurch wird zuvor unkontrollierte Trance strukturiert und kontrollierbar", so Schaffler. Sowohl der individuelle Lebensverlauf als auch das soziale Umfeld prägen also die Wahrnehmung von oft nur schwer oder gar nicht beschreibbaren persönlichen Erfahrungen und Verhaltensweisen.
Ähnlich wie in der Therapieform des "Psychodrama", bei dem die Klienten in Form einer Art psychodramatischer "Aufführung" ihr Thema bearbeiten, werden im Voodoo-Kult körperliche Erfahrungen immer wieder durchlebt und dadurch aufgearbeitet. Besessenheit wird vermutlich auch deshalb in Afrika oder der Karibik nicht grundsätzlich als etwas gesehen, das verhindert werden muss. Sie ist vielmehr als Form des Kontakts zu den Geistern erwünscht und eröffnet verbesserte Möglichkeiten des Selbstausdrucks. Voodoo-Rituale konzentrieren sich grundsätzlich auf positive Energien und heilende Kräfte. "Man will mit den Geistern nicht auf schlechtem Fuß stehen", weiß die Forscherin.

Klienten in New York
Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie sie die Dominikanische Republik aktuell erlebt, erfahren spirituelle Praktiken Aufwind. Rituale zur Heilung, zum Schutz oder anderer Anliegen sind denn auch kein Phänomen von Randgruppen. "Viele Praktizierende haben Klienten in New York", berichtet Schaffler. Auch New Orleans ist beispielsweise ein Hotspot des Voodoo-Kults.
Die populären Stoffpuppen gelten der Stadt als Schutzgeister. Die mit Nadeln bestückte Gruselpuppe, die einem Widersacher Schmerzen zufügen soll, ist eher die Ausnahme und vor allem ein Hollywood-Produkt. Es gibt in der Karibik zwar auch eine "schadensmagische" Ausrichtung. Man spricht dann davon, dass jemand "mit beiden Händen arbeitet", mit einer die heilt und mit einer die verhext. Diese Praxis wird aber alleine ausgeführt, an Orten fernab der Heimat.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.09.2017

Europas erste Testumgebung für selbstfahrende Züge

Europas erste Testumgebung für selbstfahrende Züge© Bilderbox.com

Bund, Land und Industrie investieren elf Millionen Euro für Teststrecke und Infrastrukturministerium weitere fünf Millionen Euro jährlich in Forschungsprojekte rund um das neue Open.Rail.Lab im Burgenland.

In Österreich entsteht Europas erste Testumgebung für selbstfahrende Züge auf offener Strecke. Im „Open.Rail.Lab“ erproben Unternehmen und Forschungseinrichtungen neue Eisenbahntechnologie wie etwa Loks, die Eisenbahnkreuzungen oder Hindernisse auf den Schienen automatisch erkennen. Die Teststrecke zwischen Friedberg in der Steiermark und Oberwart im Burgenland ist über 25 Kilometer lang und inkludiert in Summe acht Haltestellen, zwölf Eisenbahnkreuzungen und einen 524 Meter langen Tunnel. Die finale Inbetriebnahme erfolgt im Juni 2018.

Die Bahn der Zukunft
Im „Open.Rail.Lab“ kann die gesamte Entwicklung der Technik für selbstfahrende Züge durchlaufen werden, von ersten Simulationen am Computer bis zu Testfahrten im normalen Bahnbetrieb. In die Aufrüstung der Strecke investiert das Infrastrukturministerium gemeinsam mit dem Land Burgenland und der Industrie rund 11 Millionen Euro. Darüber hinaus wird das Infrastrukturministerium jährlich rund fünf Millionen Euro für Forschungsprojekte rund um automatisiertes Bahnfahren bereitstellen.
„Mit dem Open.Rail.Lab bekommt Österreich ein Testlabor für die Bahn der Zukunft. Im Burgenland werden künftig selbstfahrende Züge entwickelt und getestet, etwa intelligente Loks, die mit Eisenbahnkreuzungen und Autos kommunizieren und so Unfälle verhindern. Wir fördern gezielt Forschung rund um automatisiertes und sicheres Bahnfahren und tragen dazu bei, dass unsere heimischen Betriebe mit der neuen Technologie weltweit punkten und Arbeitsplätze bei uns im Land schaffen“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
 
Wertschöpfung, Forschung und Arbeitsplätze im Burgenland
„Unter dem Titel ‚Open.Rail.Lab‘ wird Forschungseinrichtungen und Industrie die Möglichkeit geboten, ihre Kompetenzen, um Innovationen im Zuge der Digitalisierung auf der Schiene im großen Stil zu entwickeln und zu testen. Einzigartig sind die vielfältigen Möglichkeiten die eine offene Strecke zur Erprobung und Evaluierung von neuen Innovationen im Bereich der Schiene mit sich bringen. Diese Dynamik im Bereich der Mobilität 4.0 auf der Schiene ist eine große Chance, die Wertschöpfungs- und der Forschungsquote im Burgenland zu steigern“, so Landeshauptmann Hans Niessl.
„Wir verstehen die Digitalisierung auch als Chance. Wir wollen die Modernisierungen mit gestalten und nicht nur dabei sein. Sollten selbstfahrende Züge auch abseits von isolierten Strecken einmal möglich werden, so ist für die Mitarbeiter damit sicherlich neues Spezialwissen verbunden. Dazu zählen etwa die Überwachung von Systemen, die Beurteilung der Lage in Notfallsituationen oder bei technischen Gebrechen. Gemeinsam mit den Arbeitgebern überarbeiten wir deshalb die Berufsbilder bei den Bahnen und definieren sie neu“, so Gewerkschafter Roman Hebenstreit.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.09.2017

WLAN war gestern, die aktuelle Innovation heißt Li-Fi

WLAN war gestern, die aktuelle Innovation heißt Li-Fi© Bilderbox.com

Die Datenübertragung via Licht entwickelt sich in „intelligenten Fabriken“ immer mehr zur Schlüsseltechnologie. Neue Technologien ermöglichen Bandbreiten bis zu 10 GBit pro Sekunde und mittelfristig bis zu 100 GB.

Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden hat mit dem sogenannten Li-Fi GigaDock ein neuartiges lichtbasiertes Kommunikationsmodul entwickelt. Der Einsatz in der Industrie passiert bereits und die Sparte Licht des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) hat es nun genauer analysiert.
 
High-Speed-Datenlink Li-Fi GigaDock
In Anbetracht von aktuellen Übertragungsgeschwindigkeiten von rund 10 GBit pro Sekunde und einer mittelfristig prognostizierten Steigerung auf mindestens 100 GBit pro Sekunde, hat die Datenübertragung via Licht, vulgo Li-Fi, enormes Potenzial. Gerade in der Industrie 4.0, wo immer mehr Sensoren und Maschinen kommunizieren und dabei immer größere Datenmengen produzieren, gibt es einen enormen Bedarf nach schnellen, flexiblen Übertragungslösungen.
Forscher des Fraunhofer IPMS in Dresden, das schon seit Jahren federführend an Li-Fi arbeitet, haben nun ein neuartiges optisches Kommunikationsmodul für industrielle Elektronikkomponenten entwickelt. Das Li-Fi GigaDock ermöglicht dabei den drahtlosen Datenaustausch einzelner Bauteile über geringe Distanzen von 1-10 cm mit einer Bandbreite von derzeit 10 GBit pro Sekunde. „Konventionelle Kabelverbindungen mit Hochfrequenzsteckern, die sehr verschleißanfällig sind, können damit ersetzt werden und das spart Kosten und erhöht parallel die Zuverlässigkeit und Flexibilität“, erklärt Frank Deicke, Geschäftsfeldleiter Wireless Microsystems am Fraunhofer IPMS.
 
Sichere Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0
Zum Einsatz kommen kann das Li-Fi GigaDock beispielsweise in Industrierobotern. Durch den Wegfall der Kabelverbindungen können sich die Roboterarme beliebig in jede Richtung drehen, was die Verwendung von Werkzeugen massiv verbessert und ihren Bewegungsspielraum vergrößert. Zudem gewährleistet es eine sehr sichere Datenübertragung, weil Licht keine Mauern durchdringt. Die hohen Datendurchsatzraten über das Li-Fi GigaDock ermöglichen zudem auch Videodatenübertragung in Echtzeit.
„Die Vision von Industrie 4.0 lautet ja: Sensoren erfassen Daten und senden diese an die Cloud, wo sie in Echtzeit von Algorithmen verarbeitet werden, um damit wiederum in Echtzeit den Produktionsprozess zu steuern und zu optimieren. Voraussetzung dafür sind allerdings möglichst hohe Datenübertragungsraten, was Li-Fi zu einer Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 macht“, betont Deicke.
 
Serienreife und reale Einsatzszenarien
Das Li-Fi GigaDock-Kommunikationsmodul kann Angaben zufolge sehr einfach und kostengünstig in bestehende Maschinen und Industriesysteme integriert werden. „Namhafte Industriefirmen befinden sich damit im Testbetrieb, in einigen Nischen kommt es bereits regulär zum Einsatz“, ergänzt Deicke. Mit der generellen Serienreife rechnet er in zwei bis drei Jahren. Bereits zur Serienreife gebracht wurde am Fraunhofer IPMS indes ein anderer Forschungsschwerpunkt der Li-Fi-Technologie: Mit Li-Fi HotSpots werden derzeit WLAN und Ethernet-Kabelverbindungen am Institut, das mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigt, ersetzt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.09.2017

Blindenschrift für die Westentasche

Blindenschrift für die Westentasche© tetragon

Tetragon, ein Spin-Off der TU Wien erfindet neuartiges Braille-Display.

Die Braille-Schrift hat sich seit vielen Jahrzehnten bewährt, im Computerzeitalter ist sie laut Experten allerdings noch nicht wirklich angekommen. Braille-Displays sind teuer, kompliziert und sperrig. Das österreichische Startup Tetragon, ein Spin-off der TU Wien, entwickelte nun ein neues Konzept wo das Display aus einem Ring besteht an dessen Innenseite Buchstaben in Braille-Schrift angezeigt und ertastet werden können. Dieser Ring ist technisch verhältnismäßig einfach, er passt in jede Jackentasche und er soll deutlich preisgünstiger sein als bisher verfügbare Produkte.

Lesen ist für alle Menschen eine unverzichtbare Kulturtechnik
Wolfgang Zagler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Technologien, die älteren oder körperlich beeinträchtigten Menschen helfen sollen. „Seit Jahrzehnten weiß man, dass die Frage nach dem optimalen Braille-Display nicht zufriedenstellend gelöst ist“, sagt Zagler. „Es gab immer wieder verschiedene Ansätze, etwa mit elektromagnetisch gesteuerten beweglichen Stiften, mit Piezoelementen und anderen Technologien, aber all diese Konzepte hatten ihre Nachteile.“
Manche Displays haben einen hohen Stromverbrauch oder begrenzte Haltbarkeit, sind allenfalls im Büro geeignet aber nicht transportabel und technisch kompliziert sowie teuer. „Natürlich gibt es heute Sprachausgabe-Software, mit der man sich Texte vorlesen lassen kann aber das ist kein vollwertiger Ersatz. Lesen ist schließlich eine wichtige Kulturtechnik, es ist unverzichtbar, dass blinde Menschen auch in Zukunft mit der Braille-Schrift vertraut sind,“ so Zagler weiter, der nun gemeinsam mit seinen ehemaligen Studenten Michael Treml und Dominik Busse einen völlig neuen Ansatz entwickelte.

Ein beweglicher Ring als Lösung
Als erstes Novum soll die Blindenschrift nun nicht mehr auf einer unbeweglichen Zeile angezeigt werden. Stattdessen tastet man das Innere eines drehbaren Rings ab. „Ähnlich wie eine Computermaus kann man den Ring anfassen und über die Tischoberfläche ziehen“, erklärt Zagler. „Der Zeigefinger befindet sich dabei im Inneren des Ringes und dort ertastet man die Buchstaben, die bei jeder Umdrehung des Rings neu gebildet werden. So entsteht beim Lesen der Eindruck einer unendlich langen Zeile.“
Die sechs tastbaren Punkte, aus denen in der Braille-Schrift jeder Buchstabe aufgebaut ist, wurden zudem in drei Zweiergruppen zerlegt. „Für jede Zweiergruppe gibt es vier Möglichkeiten: Zwei Punkte, ein Punkt links, ein Punkt rechts, oder gar kein Punkt“, so Zagler. „Diese vier Möglichkeiten werden auf den vier Seiten eines Quaders aufgebracht. Während sich diese Quader auf der Innenseite des Rings im Kreis bewegen, können sie nach Belieben verdreht werden, sodass für den nächsten Ablesevorgang aus drei Quadern der gewünschte Buchstabe angezeigt wird.“
Die Drehung von Quadern ist viel einfacher zu realisieren als die Anzeige von Braille-Buchstaben durch bewegliche Stifte. Dadurch wird das Display robust und wenig fehleranfällig. Durch die ringförmige Konstruktion ist eine kompakte und leicht tragbare Bauweise möglich. „Das Konzept ist bereits patentiert, wir bereiten derzeit eine Firmengründung vor“, erläutert Wolfgang Zagler. Klären muss das Team noch Materialwahl, Stromverbrauch oder ergonomische Eigenschaften. Auch die Kosten des fertigen Geräts stehen noch nicht fest, das Tetragon-Display soll aber deutlich billiger werden als bisher verfügbare Produkte. Orientieren will man sich am Preis für Smartphones.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.09.2017

Österreich wird Vorreiter bei neuen 5G-Mobilfunk-Anwendungen

Österreich wird Vorreiter bei neuen 5G-Mobilfunk-Anwendungen© BMVIT

Startschuss für erste 5G-Testregion in Österreich. Der neue Mobilfunkstandard 5G ist leistungsfähiger und stabiler als LTE. Österreichische Betriebe erforschen praxisrelevante Innovationen im „5G Playground Carinthia“ und das Infrastrukturministerium fördert die Forschungsprojekte mit fünf Millionen Euro.

Infrastrukturministerium und Land Kärnten errichten gemeinsam die erste Testregion für 5G in Österreich. Der neue Mobilfunkstandard ist wesentlich schneller und leistungsfähiger als die aktuelle Generation LTE. Die 5G-Testregion in Kärnten trägt den Namen „5G Playground Carinthia“. Sie dient heimischen Betrieben als Versuchslabor unter Realbedingungen, wo neue Technologien entsprechend entwickelt und erprobt werden können.

Österreich als europaweites Vorreiterland
Dazu gehören etwa selbstfahrende Fahrzeuge, die mit ihrer Umgebung kommunizieren, oder intelligente Drohnen, die verunglückte Personen selbstständig finden und die Rettungskräfte zum Unfallort lotsen. Zudem startet das Infrastrukturministerium ein Förderprogramm für Forschung rund um den neuen Mobilfunkstandard 5G.
„Ich will, dass Österreich beim neuen Mobilfunkstandard 5G das Vorreiterland in Europa wird. Kärnten wird erste 5G-Testregion und damit zu einer großen Spielwiese für unsere heimischen Betriebe, um die neue Technik in der Praxis erproben, etwa bei selbstfahrenden Autos, intelligenten Rettungsdrohnen oder vernetzten Robotern. So stärken wir unseren Standort und holen gut bezahlte Arbeitsplätze nach Österreich“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
 
Konzentration auf Anwendungen für Menschen und Unternehmen
„Die 5G-Testregion stärkt den Innovationsstandort Kärnten und ermöglicht die frühzeitige Entwicklung von Produkten und Technologien. Konzentrieren wollen wir uns dabei besonders auf drei Anwendungsbereiche: den Drohneneinsatz im Bereich der Lebensrettung, die Smart City, die wir mit dem Quartierentwicklungsprojekt Harbach 2020 umsetzen wollen, und Robotics, sprich Maschinen-Interaktion als Basis für Industrie 4.0“, erläutert die Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig.
„Im 5G-Playground können Forschungseinrichtungen und StartUps ihre Konzepte testen und in die Praxis umzusetzen. Beispielsweise entwickeln wir Algorithmen für Multidrohnensysteme im Katastrophenschutz, der Land- und Forstwirtschaft und für die Lieferung eiliger Güter. Zur Kommunikation der Drohnen erfüllen dabei WLAN oder LTE oftmals nicht die anwendungsspezifischen Anforderungen“, sagt Christian Bettstetter, Professor an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

5G-Testregionen in Klagenfurt, Villach und St. Veit
Die 5G-Testregion wird am Lakeside Park in Klagenfurt, am High Tech Campus in Villach und im Industriepark St. Veit eingerichtet. Infrastrukturministerium und Land Kärnten stellen insgesamt 1,6 Millionen Euro zur Verfügung, um die nötige Glasfaser-Infrastruktur und erste Prototypen von 5G-Sendern zu installieren. Unternehmen können diese Infrastruktur nutzen, um 5G-fähige Produkte und Anwendungen zu testen. Der Mobilfunkstandard 5G gilt als Schlüsseltechnologie, etwa für rasant schnellere Downloads ermöglichen.
So kann künftig ein vollständiger Film in knapp vier Sekunden heruntergeladen werden. Darüber hinaus ermöglicht 5G eine weit höhere Gerätedichte als der noch derzeitige Standard LTE. Während heute Kunden noch mit Netzausfällen zu kämpfen haben, wenn sie sich bei Konzerten oder im Fußballstadion befinden, wird dieses Problem mit 5G der Vergangenheit angehören. Das schafft die technische Grundvoraussetzung für selbstfahrende Autos, vernetzte Produktionsmaschinen und intelligente Haushaltsgeräte.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.09.2017
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Information und Service für König Kunde

Information und Service für König Kunde© Bilderbox.com

Moderne Kommunikationskanäle und digitale Dienste verschaffen der Dienstleistungsbranche neue Möglichkeiten bei Kontakt und Servicierung von Kunden. Smartphones und andere mobile Geräte spielen dabei eine immer größere Rolle.

Tourismusanbieter benötigen die Nähe zu Ihren Gästen, um in der relativ kurzen Aufenthaltszeit möglichst nachhaltige Kontakte zu generieren und dabei auch Feedback zu erhalten. Ein zunehmend wichtiger Bestandteil ist der Dialog über das Smartphone mit der Nutzung interaktiver und multimedialer Plattformen wie WhatsApp.

Direkter Dialog
Der Tourismusverband Saalbach Hinterglemm erkannte diesen Trend und stellte WhatsApp seinen Gästen bereits ab der Wintersaison 2015/16 zur Verfügung. Die Administration des WhatsApp-Dienstes vergab der Tourismusverband an den Dialogdienstleister atms. Über ein Anmeldefeld auf der Website der Tourismusregion können Interessierte Fragen stellen wie: Wo sind die schönsten Anfängerpisten? Wo gibt es die besten Après-Ski-Events? Wie wird das Bergwetter morgen? Wo kann man gefahrenlos Tourengehen?
Die Antworten kommen prompt per WhatsApp, die kompletten Prozesse erfolgen dabei über eine einfache Oberfläche mit dem integrierten „WhatsATool“ von atms. Schon in den ersten sechs Monaten erreichten den Tourismusverband über 1.000 Nachrichten von Urlaubern. „Direkte und unkomplizierte Dialoge via WhatsApp sind ein weiterer Baustein unserer Community Management Strategie für unsere Gäste und die schätzen wiederum die schnelle Reaktion des Teams, wo so manche Anfrage auch noch nach Dienstschluss beantwortet wird,“ so Paul Kubalek vom Tourismusverband Saalbach Hinterglemm.

Unverwechselbare Identifizierung
Ein anderer Bereich mit umfangreichen Kundenkontakten ist die Finanzdienstleitungsbranche und auch hier werden verstärkt mobile Services eingesetzt. Kunden können damit nicht nur Konten einrichten und bearbeiten, sondern sollen auch insgesamt von einem breiteren und besseren Leistungsspektrum profitieren und Geldinstitute können dank der digitalen Prozesse ihre Betriebskosten senken und Prozesse beschleunigen. Ein entscheidener Faktor bei diesen Anwendungen ist das Thema Sicherheit und Authentifizierung.
Die belgische Bank Belfius beispielsweise setzt nun auf die elektronische Unterschriftslösung „Sign’IT“ von Fujitsu und Namiral. Sign’IT registriert die handschriftliche Signatur auf einem elektronischen Endgerät und untersucht dabei bestimmte Merkmale zur unverwechselbaren Identifizierung. Dazu gehören die Geschwindigkeit mit der Nutzer den Stift bewegen sowie Winkel und spezifischer Druck, der in den einzelnen Teilsegmenten der Unterschrift ausgeübt wird. Alles zusammen ergibt einen einzigartigen Fingerabdruck und macht die biometrische Unterschrift zu einer hochsicheren, nicht übertragbaren Identifikationsmethode.
„Wir wollen im digitalen Banking neue Maßstäbe setzen und dabei die Nutzerfreundlichkeit für die digitale Kontoeröffnung optimieren, wo die Anmeldung nun innerhalb von fünf Minuten von jedem Ort aus geschehen kann, ohne den üblichen Papierkram. Die Identifizierung erfolgt durch einen Echtzeit-Scan sowie die Erkennung und anschließende Prüfung des elektronischen Personalausweises,“ erläutert Benoît Speybrouck, Head of Digital Projects Retail & Commercial Banking bei Belfius.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2017

Der virtuelle Diener in Echtzeit

Der virtuelle Diener in Echtzeit© Bilerbox.com

Moderne Industrie 4.0 Lösungen bringen Mehrwert für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Während einige Experten durch zunehmend automatisierte Prozessketten Jobs gefährdet sehen, setzen erste Innovationen beim kombinierten Mehrwert für Betrieb und Mitarbeiter an. Das Grazer Innovationszentrum Evolaris hat aktuell eine Video-Assistenzlösung entwickelt, wo direkt bei Anlagen arbeitende Mitarbeiter per Smartphone oder Datenbrille mit Maschinen- oder Prozessspezialisten kommunizieren.

Problemlösung direkt vor Ort
Das sogenannte Evocall-System ermöglicht zeit und ortsunabhängig per Live-Video und -Audio Anleitungen oder zeitkritischen Fehlermeldungen, Schaltpläne oder Checklisten direkt auf alle gängigen Mobilegräte oder Datenbrillen zu schicken und diese Supportsitzungen etwa auch für Schulungszwecke aufzuzeichnen. Die Datenbrillen ermöglichen, dass beide Hände der Mitarbeiter für Tätigkeiten frei bleiben.
Technische Basis sowie Datenverbindung und -Speicherung erfolgt im EarthDATAsafe von Kapsch BusinessCom, der IT-Dienstleister ist auch Miteigentümer von Evolaris. Eingesetzt wird die Lösung etwa bei der internationalen TGW Logistics Group mit weltweit 17 Standorten. „Mit den Smart Glasses können sich unsere Servicetechniker einfach und schnell mit unseren Helpdesk-Teams verbinden und damit rasche Problemlösung direkt vor Ort beim Kunden ermöglichen,“ erläutert Christoph Knogler von TGW.

Standort und Zustand der Ware
Ebenfalls im industriellen Umfeld von Logistik setzt eine gemeinsame Anwendung von T-Systems und dem IT-Unternehmen Roambee an. Um etwa Warensendungen nach verfolgen zu können oder den Zustand von Gütern und Industrieanlagen zu überwachen, werden mittels trag- oder montierbarer Sensorgeräten und cloud-basierten Software-Services Berichte und Analysen in Echtzeit erstellt. Um Sicherheit, Verfügbarkeit und gesetzliche Anforderungen aber auch flexible Skalierbarkeit zu gewährleisten, passiert Basis und Management der Cloud-Plattform in einem hochsicheren Rechenzentrum von T-Systems.
Im Einsatz etwa bei Markenartiklern kann das System auch große Datenmengen aus vorhandenen ERP-Systemen erfassen oder andere externe Datenströme. Beim Transport empfindlicher Pharma-Erzeugnisse wiederum gibt Roambee jederzeit Auskunft zu Standort, Temperatur und Zustand der Ware. Als Zusatzoption können Unternehmen Echtzeitalarme einstellen, falls bestimme Daten vom Normwert abweichen. Auch Gegenmaßnahmen, wie Temperatur senken oder erhöhen, lassen sich automatisiert einleiten.
„Wir sammeln nicht nur alle Sensordaten in Echtzeit, sondern können diese mit weiteren Daten verknüpfen und daraus dann etwa die Risiken auf der Reiseroute vorherzusagen,“ erklärt Sanjay Sharma von Roambee. „Wir können für unsere Kunden aber auch eine Diebstahlwahrscheinlichkeit, die Verderblichkeit von Gütern oder Ankunftszeiten errechnen,“ so Sharma zu weiteren Anwendungen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2017

Lean Innovation, Design Thinking, Prototyping and Scrum

Lean Innovation, Design Thinking, Prototyping and Scrum© AIF

Vorzeigeprojekte und ihre Methoden für Innovation im Mittelpunkt beim 7. Austrian Innovation Forum am 12. Oktober 2017 in Wien.

Wer sind die „Champions of Innovation“, was treibt und was hindert Innovation und wie funktionieren agile Methoden für Innovation? Unter anderem diese Fragen behandelt das 7. Austrian Innovation Forum (AIF), das erstmals bei weXelerate in Wien, am 12. Oktober 2017 stattfindet.
 
Prominente internationale Experten
Über 35 Sprecher beleuchten im Rahmen von Keynotes, Podiumsdiskussionen und Foren das Thema „Innovation“ in allen seinen Dimensionen. Markus Hengstschläger geht in seiner Keynote den Themen nach, wie die interpersonelle Intelligenz der Mitarbeiter und der Mut neue Wege zu gehen, gesteigert werden können. Christian Blümelhuber spricht über „Kunst als Inspiration für Innovation“ und Unternehmer wie etwa Walter Kreisel,  Roland Fink und Christina Rami-Mark sprechen über ihre erfolgreichen Erfahrungen.
 
Interaktive Foren
Weitere Anleitungen können sich die Teilnehmer unter anderem bei Unternehmen wie Uniqa, Siemens, Flughafen Wien, Engie Gebäudetechnik, Zühlke Engineering, Mark Metallwarenfabrik, Pottinger Landtechnik oder Kapsch TrafficCom nehmen. Das AIF bietet neben Vorträgen und Praxisbeispiele auch die Möglichkeit im Rahmen von Workshops selbst agile Methoden wie Lean Innovation, Design Thinking, Lean Canvas, Customer Centricity, Prototyping und Scrum anzuwenden und zu sehen, wie gelebte Co-Creation in der Praxis funktioniert.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 25.09.2017

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