Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

23. Juli 2024

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Information ist eine Bringschuld und eine Holschuld

Information ist eine Bringschuld und eine Holschuld© amts

Internetbasierte Dialoglösungen punkten durch multimediale Vielfalt und flexible Nutzungsformen. Ein Expertenkommentar von Markus Buchner, Geschäftsführer atms.
Welche Auswirkungen der Fortschritt auf Basis der aktuell vorhandenen Internet- und Telekommunikationstechnik auf unser Leben hat, lässt sich im privaten Bereich, am Arbeitsplatz und in der Organisation von Unternehmen erleben. Die Zahl der Kommunikationsmöglichkeiten ist insbesondere durch den Aufstieg des Smartphones enorm gestiegen und das gilt innerbetrieblich wie extern für den Kundendialog. Für kurze Informationen und Nachrichten ist dabei die SMS das Mittel der Wahl. Kein anderes Medium ist dafür verlässlicher, das Business Messaging wächst dabei besonders stark.
Hinzu kommen neue App-basierte Lösungen, allen voran die Kommunikation via WhatsApp. Gerade diese Form zeigt die inhaltliche Vielfalt als multimedial einsetzbaren Kanal im Kundenservice. Während etwa Tourismusanbieter Gästeanfragen mit aktuellen Live-Bildern beantworten, nutzen Händler der unterschiedlichsten Produkte WhatsApp als Infokanal mit virtueller Erlebnisvermittlung. Kein Unternehmen sollte allein auf WhatsApp setzen. Aber jene, die den Kanal in ihre Multikanalstrategie aufgenommen haben, erfreuen sich hoher Nutzungsraten.

Konsolidierung und Standardisierung
Innovation im externen und internen Dialogbereich betrifft aber auch klassische Telefonanlagen. Immer häufiger setzen Klein- und Mittelbetriebe wie auch große Unternehmen über das Internet betriebene, cloudbasierte Lösungen ein. Die Gründe dafür sind vielfältig. Veränderungen in der betrieblichen Organisation, Konsolidierung, Standardisierung oder reine Kostenüberlegungen sind die Gründe dafür. Das gilt auch für neu gegründete Unternehmen oder Betriebe mit mehreren Standorten und auch hier punkten internetbasierte Anlagen und Services. Sie sind rasch verfügbar, skalierbar und damit kostengünstig wie flexibel einsetzbar.
Benötigt beispielsweise der externe Projektpartner im Ausland einen temporären Telefonanschluss ans heimische Unternehmen, kann ein solcher über die im Netz betriebene Telefonanlage schnell eingerichtet und frei geschaltet werden. Auch Heimarbeitskräfte können kurzfristig über ihre vorhandene Telefoninfrastruktur eingebunden werden. Nach dem jeweiligen Projektende ist dieselbe Durchwahl sodann rasch wieder deaktiviert und die damit zusammenhängenden Betriebskosten eliminiert. Die Telefonie im geschäftlichen oder unternehmerischen Kontext wird somit einfacher und insbesondere kostengünstiger. Wie bei allen Lösungen und Services über die Cloud gewinnen Unternehmen aber vor allem eines: Zeit und Ressourcen, die in das eigentliche Geschäft investiert werden können.

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Markus Buchner, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2017

Neue Services mit Mehrwert für ÖBB-Kunden

Neue Services mit Mehrwert für ÖBB-Kunden© Bilderbox.com

Wirecard und Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) erweitern Zusammenarbeit bei Kundenservices mittels digitalisierter Plattformlösung.

Nach dem erfolgreichen Start der Zusammenarbeit zwischen Wirecard und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) vergangenes Jahr im Bereich Zahlungsabwicklung, weiten die beiden Unternehmen ihre Kooperation auf neue Bereiche aus. Wirecard hat als führender Anbieter von Bezahllösungen und Internet-Technologien eine eigene voll digitalisierte Voucher-Plattform für die Ausgabe und Akzeptanz von Gutscheinen entwickelt. Die ÖBB, als der größte Mobilitätsdienstleister Österreichs, setzen diese Plattform ein.
Im Jahr 2016 haben die ÖBB mit 461 Millionen Fahrgästen im Bus- und Bahnbereich einen neuen Fahrgastrekord erreicht. Mit der Ausgabe und Akzeptanz von Gutscheinen stärken Wirecard und die ÖBB nun das Serviceversprechen an die Fahrgäste der ÖBB. Gemeinsam mit dem Unternehmen Storck führen die ÖBB in Österreich derzeit eine erste, auf dieser Voucher-Plattform basierende Vertriebskooperation durch.

Kombination verschiedener Bezahlverfahren
Rund 1,2 Millionen Toffifee Aktions-Packungen werden von August bis Oktober 2017 auf der Packungsinnenseite mit einem ÖBB Gutscheincode im Wert von fünf Euro ausgestattet (gilt für ÖBB Online-Ticketkäufe ab 29 Euro von 15.8. bis 20.12.2017). Kunden können diesen noch bis 20.12.2017 gemäß den Einlöse-Bedingungen bei ihrer Reisebuchung einlösen. Die Einlösung ist online unter tickets.oebb.at und in der ÖBB App möglich.
Die ÖBB verwenden dafür die neue Gutschein-Plattform von Wirecard, um den Qualitätsservice umfassender und technisch innovativer zu gestalten. So können Kunden der ÖBB nun die verschiedenen Bezahlverfahren kombinieren und in einem Verkaufsvorgang zu einer Transaktion zusammenfassen. Gutscheine wie auch Kreditkarten können in einem Vorgang mit einer Transaktions-ID online abgewickelt werden. 
„Gutscheinsysteme sind ein wichtiger Bestandteil von Kundenbindung. Mit der neuen Plattform bieten wir den Fahrgästen der ÖBB einen konkreten einlösbaren Nutzen und somit entscheidenden Mehrwert. Wir freuen uns sehr über die strategisch wichtige Zusammenarbeit mit den ÖBB und auf zukünftige gemeinsame neue Wege,“ so Jan Rübel, Head of Sales Travel & Transport bei Wirecard. „Wir setzen die Digitalisierungsstrategie der ÖBB klar und eindeutig fort, um unseren Fahrgästen möglichst viele Vorteile zu bieten. Mit Wirecard haben wir hier einen zuverlässigen Partner an unserer Seite, um solche innovativen Produktideen umzusetzen,“ ergänzt Martin Schmutz, Vertriebsleiter der ÖBB-Personenverkehr AG.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2017

Neue Expertise für digitale Strategien

Neue Expertise für digitale Strategien© Kapsch

Martin Unterberger hat Vertriebsleitung der Kapsch BusinessCom Kärnten übernommen.

Seit dem heurigen Frühjahr ist Martin Unterberger (49) als Vertriebsleiter der Kapsch BusinessCom in Kärnten gemeinsam mit seinen Mitarbeitern für mehr als 1.000 Kunden in Kärnten und Osttirol verantwortlich, darunter das Klinikum Klagenfurt am Wörthersee (KABEG), die KELAG oder MAHLE Filtersysteme.
Kapsch ist seit über 50 Jahren im südlichsten Bundesland mit einer eigenen Geschäftsstelle vertreten, wie die Kapsch TrafficCom hat auch die Kapsch BusinessCom ihren Sitz im Klagenfurter Lakesidepark.

Innovationsstandort Lakesidepark
Der ausgebildete Elektro- und Nachrichtentechniker Martin Unterberger hat über 20 Jahre Vertriebserfahrung und ist seit 2008 bei Kapsch BusinessCom in Klagenfurt tätig. Der passionierte Motorradfahrer ist verheiratet, Vater zweier Kinder und absolviert aktuell ein berufsbegleitendes Studium im Bereich Business Management. „Der Standort im Lakesidepark mit vielen innovativen Technologieunternehmen ist für uns als Digitalisierungspartner der ideale Ausgangspunkt, um auch Kärntner Kunden bei ihren Digitalisierungsstrategien zu begleiten und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“, so Martin Unterberger.

Kapsch und Kapsch BusinessCom
Kapsch BusinessCom ist ein Unternehmen der Kapsch Gruppe und unterstützt als führender Digitalisierungspartner Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Kapsch agiert dabei als Berater, Systemlieferant und Dienstleistungsanbieter. Das Portfolio in Österreich und CEE umfasst Technologielösungen für intelligente und sichere ICT-Infrastruktur, innovative Gebäude-, Medien- und Sicherheitstechnik sowie Outsourcing-Services.
Kapsch setzt dabei auf Herstellerunabhängigkeit und Partnerschaften mit weltweit führenden Anbietern wie HPE oder Cisco sowie auf ein breites Netzwerk mit Partnern aus der Forschung und branchenspezifischen Lösungsanbietern. Rund 1.200 Mitarbeiter der Kapsch BusinessCom erzielten im Geschäftsjahr 2016/17 einen Umsatz von rund 320 Mio. Euro. Als Familienunternehmen mit Sitz in Wien feiert die Kapsch-Gruppe 2017 ihr 125-jähriges Bestehen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.09.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 23.07.2024
economy
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Fujitsu vergibt wiederum Select Innovation Awards.

Prämierung für digitale Projekte mit Mehrwert für den Kunden.
Anmeldeschluss für Einreichung endet am 8. September.

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Geistige Schutzrechte für Innovationsvorhaben

Geistige Schutzrechte für Innovationsvorhaben © Bilderbox.com

„IP-Coaching und Innovationsschutz für KMU“ als Schwerpunkt für neues Förderungsprogramm der Austria Wirtschaftsservice.

Österreichs Unternehmen können sich vor allem durch Kreativität, Innovation und Erfindergeist im hart umkämpften globalen Wettbewerb behaupten. Sowohl etablierte Unternehmen als auch Start-Ups müssen neue Geschäftsideen, Produkte und Technologien rasch in tragbare Geschäftsmodelle umsetzen, um nicht von anderen Mitbewerbern vom Markt verdrängt zu werden.
Der Schutz geistigen Eigentums (Intellectual Property – IP) etwa durch Patente, Marken oder Muster spielt dabei im unternehmerischen Innovationsprozess eine immer wichtigere Rolle. Dabei geht es nicht mehr ausschließlich darum, geistiges Eigentum gegen das unerlaubte Kopieren eigener Produkte, Innovationen und Technologien zu schützen, sondern ganzheitliche Schutzstrategien anzuwenden. Viele kleine und mittlere Unternehmen verfügen weder über eine eigene Schutzrechtsstrategie noch über ein ausreichendes Innovationsmanagement.

Ganzheitliche IP-Strategien werden gefördert
Auf Grundlage der im Februar 2017 beschlossenen IP-Strategie hat das Wirtschaftsministerium nun ein neues Förderungsprogramm zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Analyse, Erarbeitung und Implementierung von maßgeschneiderten Markt- und IP-Strategien aufgelegt, das den Zugang zu qualitativer IP-Strategieberatung in Österreich erleichtert und die Umsetzung der unternehmensspezifischen Maßnahmen unterstützt.
„Mit dem neuen Programm wollen wir österreichische KMU für die Wichtigkeit ganzheitlicher Schutzrechtsstrategien sensibilisieren und geförderte Unternehmen die Möglichkeit bieten, im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Strategieberatung eine auf ihr Geschäftsmodell und Unternehmen maßgeschneiderte Schutzrechtstrategie zu entwickeln,“ so die Geschäftsführung der aws zu den Zielen des neuen Förderprogramms. Das neue Förderprogramm kann ab sofort elektronisch über die Einreichplattform „Fördermanager“ der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) beantragt werden.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.09.2017

Doppelt hält besser

Doppelt hält besser© Bilderbox.com

Mit neuen Wirkstoffkombinationen wurde ein Weg gefunden, Prostatakrebszellen schneller sterben zu lassen.

Wiener Forscher haben Krebszellen paarweise mit hunderten Wirkstoffen behandelt und dabei eine neue Kombination gegen Prostatakrebszellen entdeckt. Dazu verwendeten sie eine minimalistische Wirkstoffsammlung, die trotz ihrer Kompaktheit fast alle zugelassenen Medikamente repräsentiert. Die Studie erschien im Fachjournal "Nature Chemical Biology".
Weltweit sind 30.000 Arzneimittel mit 3.000 verschiedenen Wirkstoffen erhältlich, erklärt Stefan Kubicek vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Zweierkombinationen so vieler Substanzen systematisch zu testen, sei derzeit trotz der modernsten Robotik unmöglich. Deshalb habe man sie je nach der biologischen Wirkweise und ihren Angriffszielen in den Zellen in Gruppen geteilt, und daraus jeweils einen möglichst idealen Repräsentanten gewählt. "So konnten wir die unheimlich vielen zugelassenen Medikamente auf ein Set von 305 Testsubstanzen reduzieren", sagte er.
Mit einem internationalen Team hat Kubicek Krebszellen mit Zweierkombinationen dieser Substanzen traktiert. Die Forscher fanden dabei ein Paar, das besonders effektiv gegen Prostatakrebs wirkt, nämlich "Flutamid" und "Phenprocoumon", dem Wirkstoff im Blutgerinnungshemmer Marcumar. Die beiden Substanzen sorgen gemeinsam dafür, dass bestimmte Andockstellen für Hormone (Androgenrezeptoren) effektiv abgebaut werden und unterdrücken dadurch das Wachstum hormonabhängiger Tumorzellen, die schließlich Selbstmord begehen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.09.2017

Weiterer Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Weiterer Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft© BMWFW_Lisi Niesner

15 Millionen Euro für neue Gründerinitiative Spin-off Austria an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Steigerung von Unternehmensgründungen.

Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Harald Mahrer hat an der Technischen Universität Wien gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft den Startschuss für die neue Initiative Spin-off Austria gegeben. Mit Spin-off Austria sollen Unternehmensgründungen von jungen Forschern an Hochschulen und Forschungseinrichtungen angekurbelt werden.
 
Ausweitung unternehmerischer Ausgründungen
„Um Innovation Leader zu werden, müssen wir unser Innovationspotential besser nutzen. Wir wollen nicht den Durchschnitt fördern, sondern die besten Wissenschaftler mit den besten Unternehmen zusammenbringen. Exzellenz und Internationalität sind entscheidend, um bisher ungenützte Chancen zu nutzen und langfristig interessant für Investoren zu werden“, so Bundesminister Mahrer.
Spin-off Austria besteht aus einem Fellowship-Programm und darauf aufbauend soll in einem folgenden Schritt bei der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) ein Risikokapitalfonds aufgelegt werden. Das Fellowship ermöglicht Forschern, sich ausschließlich auf die Weiterentwicklung ihrer Forschungsergebnisse hin zu konkreten Geschäftsideen zu konzentrieren. Dazu werden sie für bis zu 18 Monate unterstützt und erhalten eine Förderung von maximal 500.000 Euro.
Mentoring, Coaching und Weiterbildungsmaßnahmen unterstützen sie dabei zusätzlich. Das Fellowship-Programm ist mit 15 Mio. Euro dotiert und wird über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) koordiniert. Bewerbungen sind ab sofort bis 18. Jänner 2018 möglich. Einreichfristen für weitere Ausschreibungen sind geplant bis August 2018, Jänner 2019 sowie August 2019.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.09.2017

Der symbolische Kampf um Solidarität

Der symbolische Kampf um Solidarität© Bilderbox.com

Mit den Auswirkungen des beschleunigten soziökonomischen Wandels auf den gesellschaftlichen Zusammenhang beschäftigt sich ein vom Wissenschaftsfond FWF gefördertes Projekt osterreichischer und ungarischer Soziologen.

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts SOCRIS (Solidarität in Krisenzeiten), an dem sich Soziologen aus Österreich und Ungarn beteiligen, stehen unterschiedliche Sichtweisen des Begriffs Solidarität: „Vor unseren Augen läuft ein symbolischer Kampf darüber ab, was Solidarität ist und sein soll. Auch rechtsextreme und rechtspopulistische Bewegungen reklamieren Solidarität für sich“, erklärt der am Projekt beteiligte Soziologe Jörg Flecker.

Was bedeutet Solidarität?
Bei der Definition von Solidarität gehe es stets um Zusammenhalt, Gerechtigkeit und Gegenseitigkeit in einer Gruppe. Aber wer zu der Gruppe dazu gehört und wer nicht, wird unterschiedlich definiert. Während rechtspopulistische Gruppierungen eher auf Solidarität innerhalb einer national-ethnisch einheitlichen Gruppe pochen, kämpfen andere für transnationale Gerechtigkeit und eine demokratische Verbesserung des Systems.
Bis 2019 untersucht das Projekt SOCRIS nun die Gründe für diese unterschiedlichen Reaktionen auf die Folgen der wirtschaftlichen Verwerfungen und nimmt dabei Ähnlichkeiten zwischen Österreich und Ungarn ins Visier. Beteiligt an der Forschungskooperation sind Teams um Istvan Grajczjár von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften sowie Jörg Flecker vom Institut für Soziologie der Universität Wien und der Forschungs- und Beratungsstelle für die Arbeitswelt (FORBA) in Wien.

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red/pd, Economy Ausgabe Webartikel, 08.09.2017

Männer dominieren im Wahlkampf einen Teil der TV-Information

Männer dominieren im Wahlkampf einen Teil der TV-Information© Bilderbox.com

Eine aktuelle Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zeigt eine geringere Präsenz von Politikerinnen in TV-Nachrichtensendungen und auch ihre Redezeit ist rund um die Hälfte kürzer. Die Studie untersuchte die Berichterstattung zu den österreichischen Nationalratswahlkämpfen von 2002 bis 2013 im Rahmen der ORF-Sendung „Zeit im Bild“ um 19.30 Uhr.

Wahlkampf im Fernsehen ist offenbar immer noch Männersache. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Die Wissenschaftler untersuchten, welchen Einfluss das Geschlecht auf die Präsenz von Abgeordneten in den TV-Nachrichten hat. Das Ergebnis zeigt, dass in den sechs Wochen vor einer Wahl Politikerinnen geringere mediale Aufmerksamkeit zugestanden wird als männlichen und dies selbst dann, wenn die Frauen Spitzenpositionen in der Politik einnehmen.

74 Sekunden Redezeit für Männer, 32 für Frauen
So kam nur jede zweite Politikerin nach einem ersten Fernsehauftritt ein weiteres Mal in den Nachrichten zu Wort. Bei den männlichen Kollegen hatten hingegen zwei von drei diese Möglichkeit. Noch schlechter schnitten Frauen bei der Redezeit ab: Gegenüber 74 Sekunden durchschnittlicher Gesamtredezeit eines Mannes brachte es eine Frau auf 32 Sekunden. Auch die Prominenz als eines der wichtigsten journalistischen Selektionskriterien kann kaum etwas ändern. Frauen kamen selbst dann signifikant kürzer zu Wort, wenn sie in einer politischen Führungsposition waren.
Verglichen mit dem niedrigen Frauenanteil von 31 Prozent im Nationalrat betrug die Redezeit weiblicher Abgeordneter in den Fernsehnachrichten während der letzten vier Wahlkämpfe insgesamt durchschnittlich nur rund 15 Prozent, was also rund der Hälfte ihres parlamentarischen Anteils entspricht. Erst bei der Nationalratswahl 2013 wurde die Benachteiligung von Frauen etwas aufgebrochen. Damals erreichte die Gesamtredezeit von Frauen in den TV-Nachrichten mit knapp 24 Prozent ihren bisher höchsten Wert.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.09.2017

Instandhaltung 4.0 oder die Optimierung der maschinellen Produktion

Instandhaltung 4.0 oder die Optimierung der maschinellen Produktion© Bilderbox.com

Ein angewandtes Forschungsprojekt von TU-Wien und Opel Wien setzt bei Planbarkeit und Reduktion von Stillstandzeiten in der industriellen Produktion an.

Produzierende Unternehmen leben nicht nur von der Qualität ihrer Produkte. Ressourcenschonung durch optimale Verfügbarkeit der Produktionsanlagen und geringe Stillstandzeiten sind ebenfalls wichtige Einflussfaktoren. Da Ausfallszeitpunkte durch ungeplante Stillstände nur schwer mit dem Produktionsprogramm vereinbar sind, wurde nun ein Leitstand für eine antizipative Instandhaltungsstrategie entwickelt.

Intelligente Datenanalyse
Für eine verbesserte und vorausschauende Instandhaltungsstrategie bedarf es kombinierter Echtzeit-Daten, die etwa Aufschluss über Verschleiß, Ausfall, Lastkollektive, Produktqualität und Auslastung geben. Der Projektpartner Opel Wien stellte für das Projekt die realen Daten zur Verfügung. Um die Belastungen an bestimmten Maschinenkomponenten vorhersagen zu können, wurden physische Produktionsprozesse an Hand eines „Digitalen Zwillings“ der Werkzeugmaschine (CHECKitB4) umfangreich simuliert. Die Daten wurden anschließend analysiert und dienten als Basis für die Entwicklung des Instandhaltungsmodells, des entsprechenden dynamischen Regelwerks und zur Umsetzung eines Piloten.
Als Ergänzung zum stationären „Instandhaltungsleitstand“ ist damit jetzt eine Echtzeitüberwachung von Maschinen- und Anlagedaten möglich, inklusive Informationen zum Abnutzungsvorrat. Der „mobile Leitstand“ ermöglicht zudem die Darstellung relevanter Kennzahlen und deren zeitlichen Verlauf. Im Ergebnis konnte eine Reduktion der Stillstandzeiten um bis zu 25 Prozent erreicht werden und das Verhältnis von ungeplanten zu geplanten Stillständen wurde um bis zu 13 Prozent verbessert.

Einsparungspotenzial durch bessere Planung

„Durch die Zusammenarbeit zwischen Projektpartnern aus Forschung und Industrie konnten wir ein System entwickeln, das technische Erfordernisse, die Verwertung großer Datenmengen und die Bedürfnisse realer Szenarien in der Industrie in Einklang bringt“, erläutert Wilfried Sihn, Leiter des Instituts für Managementwissenschaften der TU-Wien. „Mit dem Projekt Instandhaltung 4.0 haben wir eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen in diesem Bereich geschaffen und tragen damit zentralen Fragestellungen aus der Industrie Rechnung“, ergänzt Thomas Edtmayr von Fraunhofer Austria.
Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt wurde von den TU-Wien Instituten Managementwissenschaften sowie Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben (Wirtschafts- und Betriebswissenschaften) sowie Opel Austria umgesetzt. Fraunhofer Austria verantwortete dabei Schnittstellenentwicklung und Implementierung einer mobilen Leitstandlösung, das Unternehmen Pimpel die physischen Simulationen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.09.2017

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